berg schon erwähnte, sowie der Identitätsnachweis und seine
Wirkung sind mit in Betracht zu ziehen. Die gemischten Transitlager, der gesammte Transitverkehr in Getreide, der Zollkredit, die Mühlenkonten, und mit diesen die Frage des RMendements und die Wirkung des Identitätsnach- weises sind Fragen, die eng mit einander zusammenhängen. Nun, meine Herren, alle diese Fragen sind von shwerwiegender Bedeutung, es ist daher nit so leiht, ein endgültiges Urtheil zu gewinnen und dabei die Gesammtinteressen des Staates bezw. aller Produktivstände zu berücksihtigen. Nach meiner persönlichen Auffaffung sind die in Betracht stehenden Fragen mit die \{chwierigsten, die an mein Refsort herantreten. Es licgt daber au eine große Verantwortung in der Entscheidung der Fragen. Es sollen doch die Gesammtinteressen nah allen Richtungen hin sorgfältig erwogen werden. Sie werden es daher begreiflich finder, wenn in dieser äußerst s{wierigen Frage die Staatsregierung mit größter Vorsicht vorgeht. Nun, meine Herren, hat Herr Graf von Klinckowstroem ge- sagt, die Frage der Zollkredite sei niht die Hauptfrage, nah st. E. sei die Hauptfrage tie. Aufkebung der gemishten Transit- lager. Ih habe ja schon hervorgehoben, daß beide Fragen nahe zusammenhängen. Der vorliegende Antrag beschäftigt sih aber nur mit der Beseitigung der ZolUkredite. Der Herr Graf Schwerin- Löwit, der bekanntlich im Reichstage und Abgeordnetenhause diesen Antrag eingehend und sehr gründlih beleuchtet und begründet hat, hat dargelegt, weshalb zur Zeit nur Aufhebung der Zollkredite erstrebt werde. Nachdem auf Anregung des Staatsraths ein Theil der gemischten Transitlager aufgehoben ist, körnte es toch auch bedenklich fein, {hon jeßt an eine weitere Aufhebung gemischter Transitlager heranzutreten, weil dann den bestehen bleibenden gemischten Transitlagern gewifsser- maßen ein Monopol gewährt würde. Auch nach diefer Richtung hin ist die Frage äußerst s{wierig. Sie sehen, die Herren Graf von Klir ckowstroem, Graf zu Stolberg und Graf von Schwerin steben nit auf demselben Standpunkt; der Eine meint, die Beseitigung der Zollkredite sei die’ Hauptsache, der Andere: die Aufhebung der gemischten Transitlager, und Herr Graf Klinckowstroem will radikal vorgehen und sofort alle gemishten Transitlager aufheben. Die Beseitigung aller gemis{chten Trar sitlager in Preußen könnte doh die Folge haben, daß der Getreidzhandel aus Preußen in die Secestädte verlegt würde, weil dort zollfreie Niederlagen seien, daß dort fich in großem Umfange auswärtiges Getreide ablagert, daß dann einmal eine Schädigung des preußischen Handels eintrete, andererseits die gefahrdroßende Wirkung der Anhäufung auswärtigen Getreides, die Graf Klinckowstroem angeführt hat, ich will nicht sagen vers{chärst, aber doch dieselbe bleiben würde. Sie sehen auch hier, daß do sehr ver- schiedenartige Gesichtépunkte zu erwägen find.
Nun hat Herr Graf Klinckowstroem darauf Hingewiesen, ih habe im Abgeordnetenhause darauf aufmerksam gemaht, daß die Beurtheilung dieser vershiedenen Fragen sowohl rücksichtlich der Auf- hebung der Zollkredite, wie rücksihtlih der Aufhebung der gemischten _Transitlager in agrarisden Kreifen verschieden beurtheilt werde. Herr
Graf Klinckowstroem hat in seinem Vortrag darauf hingewiefen, daß ih au den Grafen Mirbach in diefer Rihtung genannt habe. Ein Vorwurf hat darin nicht liegen sollen, daß ih sagte: Graf Mirbach habe seine Arsiht gewechselt. Jch habe das nur darlegen wollen, daß auch diejenigen, welche diefe Fragen mit Ernst und Eifer prüfen, ihre “Ansicht wechseln.
Meine Herren, Herr von Puttkamer - Plauth hält beute noch einen Standpukt aufrecht, der vollständig von dem des Grafen Klinckowstroem abweicht, und der kennt doch au die Verhältnisse des Ostens sehr genau. Er ist der Meinung, daß die Beseitigung der gemischten Transitlager in den Seestädten Ostpreußens für den Handel dieser Städte äußerst bedenklich sein würde, daß dadurh auch die Landwirtb\chaft geshädigt würde. Die Gründe dafür sind ausführlich dargelegt. Der Zentralverein für Westpreußen hat si, und zwar schon bevor dort eine Landwirthschaftskammer bestz.nd, auf eine an ihn ge- rihtete Anfroge gegen die vollständige Beseitigung der Tranfitlager, besonders in den östlihen Seeplägen, ausgesprochen, und zwar nicht unbe- rufen, weil er damals noch die Landwirthschaft vertrat und zum Gutachten aufgefordert war; er hat sein Gutachten auch durhaus sachlich begründet, und ist mit seinem Vorsißenden Herrn von Puttkamer-Plauth zu dem Ergebniß gekommen, daß die gemishten Transitlager auch im Interesse :der Landwirthschaft im Osten niht aufgehoben werden dürfen. Ab- weichend davon ist allerdings jeßt die westpreußishe Landwirthschafts- fammer wie die ostpreußische, wie im wesentlihen alle Landwirth- \chaftskammern unter eingehenter Begründung zu der Ansicht gelangt, daß der Zollkredit beseitigt werden muß und daß die gemis@ten Transitlager aufgehoben werden müssen, Zu der gegentheiligen Ansicht und ebenfalls mit durchaus sfachlicher Begründung find eine Reihe von Sachverständigen gelangt, ohne darin einen einseitigen Interessenstandpunkt einzunehmen. Sie meinen wieder, unser ganzes wirthshaftlihes Leben würde gefährdet, wenn man in die bisherige wirthshastlihe Entwicklung, mit so tief einshneidenden Maßnahmen eingreife.
Sie sehen also, meine Herren, daß es leiht ist Anfichten aus- zusprehen, daß für die eine, wie für die andere Ansicht gewichtige Gründe sprechen, daß aber derjenige Faktor, welcher {ließli die Verantwortung für das, was geschieht, übernehmen foll — und das ist in diesem Falle die Königliche Staatsregierung — doch bet der Schwierigkeit der Sache ve:pflihtet ist, sorgfältig diese Fragen zu prüfen und zu erwägen. Das zu thun ift die Staatsregierung gewillt.
Herr Graf von Klinckowstroem hat ferner darauf hingewiesen, daß das nothwendige statistische Material für die Beurtheilung dieser Frage fehle. Das ift zutreffend. Wir besißen statistishes Material, das, wenn ih mi recht erinnere, bis zum Jahre 1893 reiht. Von da ab wird versuht, das Material genauer zu beshaffen und, sobald es vorliegt, wird es zweifellos der Oeffentlichkeit übergeben werden.
Der Hinweis, den ih im Abgeordnetenhause auf die Broschüre
eines Herrn Wernicke gemacht habe, welhe lehrreich und interessant ist — ja, wenn ih meinen persönlihen Standpunkt darlegen sollte, könnte ih den dargelegten Anschauungen vielfah mich an- schließen — diesen Hinweis machte ich im Abgeordnetenhause, um einem Vorwurf, welchen der Abg. Gamp der Königlichen Staats- regierung machte, der besagte: Es exiftiere über alle diese Dinge kein Material, zu begegnen. Jch verwies darauf, daß, wenn die Staats- regierung das Material nicht vorgelegt habe, fo fei doch wesentliches in dieser Beziehung in der agrarischen Presse zu finden, und ver- wies dabei beispielsweise auf die Schrift des Herrn Wernicke. Nun, meine Herren, werden Sie von mir nicht erwarten, daß ih in
der eingehenden Weise, wie Herr Graf von Klinckowstroem es that, mi mit der Broschüre beschäftige. Ich ernähnte dieselbe im Ab- geordnetenhause Herrn Gamp gegenüber, habe damit aber eine parla- mentaris{e Diskussion über den Inhalt dieser Schrift niht provozieren wollen und können, dazu dürfte der Schrift auh die erforderlihe Be- deutung fehlen.
Meine Herren, Herr Graf von Klinckowstroem hat eine Unmenge Zahlenmaterial hier vorgetragen, er war so liebenswürdig, mir pri- vatim mitzutheilen, der Zweck der Mittheilung fei, daß er hoffe, fein Zahlenmaterial werde bei der weitern Prüfung der Angelegenheit von der Staatsregierung eine sahgemäße, geeignete Unterlage bilden. Jch kann Herrn Grafen Klinckowttroem zusihern, daß bei weiterer Bearbeitung der Sache dies Material in ausziebigster Weise geprüft und berücksihtigt werden wird. Herr Graf von Klinckowstroem führte dann aus, daß Klarheit über die Zugänge und Abgänge in den Transitlagern {wer zu gewinnen fei, daz überall eine Reihe dunkler Punkte vorliege, daß der Antrag, wie er be- züglih des Zollkredits “ gestellt sei, wonach nachträglich das aus den gemischten Trausitlagern in das Inland. eingeführte Setireide verzollt werden solle, als kaum durchführbar \sih erweifen werde u. |. w. Zu meinem Bedauern muß ih bekennen, zu diefen Fragen kann ih mich nicht äußern. Es siad das speziell zolltechnische Fragen, mit denen ich mich nicht fo eingehend, wie anscheinend Graf Klinckowstroem es gethan hat, beschäftigt habe. Jh bewundere überall den Bienenfleiß des Herrn Grafin Klirckcwsiroem, den er auf Beschaffung seiner Zahlen verwandte, habe solchen Fleiß allerdings {hon häufig zu bewundern Gelegenheit gehabt. Ich enthalte mih jeder Kritik über das vorgelegte Material und kann nur die Zusicherung wiederholen, daß ih bemüht fein werde, deffen Nichtigkeit und seine Bedeutung zu prüfen, zu berücksihtigen.
Meine Herren, ich könnte dann viellei(t noch% mit einigen Worten darlegen, daß, selbst wenn die Zollkredite auf- gehoben werden, doch die gemishten Transitlager sowohl im allgemeinen wirthschastlichen Interesse wie im Interesse des Handels und wie besonders auch im Interesse der Landwirthschaft eine gewisse Bedeutung behalten. Aber bei der vorgerückten Zeit, und da diese Frage nit eigentlich den Gegenstand der Verhandlung bildet, will ih davon absehen. Sollte im Laufe der Debatte nah dieser Richtung das Bedürfniß der weiteren Klärung noch hervortreten, #o würve iq allerdings versuchen, Ihnen nachWzuweisen, - daß, selbs wenn man den Zollkredit beseitigt, die Erhaltung der gemischten Transitlager nach meiner persönlichen Auffassung —- materiell bin ih ja überall garnicht befugt, bevor die Staatsregierung Beschlüsse gefaßt hat, mich zu ter Saße zu äußern —, also nach meiner persönlichen Auffassung au im Interesse der Landwirthschaft und zwar wesentilich im Interesse - der öfstlihen Landwirthschaft die Er- halturg gewisser gemischter Tranfsitlager eine größere Be- deutung hat. Einstweilen — daraus habe ich niemals ein Hebl gemaht — habe ich mich noch nit überzeugen können, daß man anstandólos die gemishten Transitlager in Königsberg, Memel, Danzig, Tilsit u. \. w. aufheben darf. Ich persönlich neige auch jeßt noch der Ansicht zu, daß man unsere östlichen deutschen Handels8emporien einer Gefährdung gegenüber der russishen Konkurrenz in Libau u. \. w. preisgeben würde, die geradezu ternihtend wirken könnte. Jch stehe auf dem Standpunkt, daß die Auswüchse des Handels scharf zu bekämpfen sind, daß aber, und die Ansicht vertritt auch Herr Graf Kaniß, die Landwirthschaft sehr gut thun wird, mit dem reellen Handel auf einen guten Fuß \ich zu tellen, den reellen Handel zu schirmen und zu s{chüßen. Denn allein, meine Herren, werden die Landwirthe die Ver- werthung ihrer Produkte, die Beschaffung des fehlenden Getreides und die Verwerthung des Ueberschusses, ohne Vermittelung des Handels — das ist meine persöuliche Ueberzeugung — nicht aus- führen können. Gegen die Auswüchse und Mißbräuche des Handels bin ich bereit zu kämpfen, andererseits will ich den reellen Handel s{hüßen und erhalten. Durch Genossenschaften, durch Silos und ähnliche Einrichtungen, welche die Landwirthschaft nach vielen Richtungen unabhängiger vom Handel stellen, als das bisher der Fall war, kann man doch nicht den reellen Handel entbehrlich machen oder beseitigen. Fch warne davor, zu voreilig vorzugehen. Das ist in wirthschaftlichen Dingen stets gefährlich; sicherer ift es und niht fo gefäbrlih, wenn man vielleiht mal zuv vorsichtig vorgeht.
Zum Schluß, meine Herren, kann ih nur meinem Dank dafür Ausdruck geben, daß die Verhandlung von den Herren Antragstellern und den Herren, die bisher zur Sache gesprochen haben, wie das in dem hohen Hause hier immer der Fall ist, fich auf durchaus objektiver Basis bewegt hat. Auch ih habe mi bemüht, das zu thun. So gebe ich mich der Hoffnung bin, daß, wenn Sie, wie zu erwarten ist, den Antrag annehmen, die heutige Berathung zum Wohle des Staats gereihen wird.
Ober-Bürgermeister Hoffman n-Königéberg ift von der persön- lien Stellungnahme des Ministers sehr befriedigt. Königsbergs Se führt er aus, hat nah langem Rückgang in den letzten
ahren wieder einen Aufschwung genommen infolge der Aufhebung des Identitätsnahweises. Der Antrag, den der Reichstag ange- nommen hat, zerstört wieder, was auf diesem Wege erreiht worden ist. Die Forderung der Beseitigung des Zollkredits geht von einer falshen Auffassung aus. Ein Zollkredit entsteht erst, wenn eine Zoll- \{uld entstanden ift; diese entsteht aber erft nach Einführung des E E neE, in den Inlandsverkehr. Der angeblihe Zins- verlust i ja {on mit der Verminderung der Kreditfrist auf drei Monate erheblih reduziert worden. Die \pezielle Buhführung, die der Reichstagsantrag für das auf Transitlager gebrahte Getreide vorschreibt, bedeutet aber eine folhe Erschwerung des Handels, daß er nahezu unmöglich wird; zolltehnische Autoritäten haben an dem Entwurf jedenfalls niht mitgearbeitet. Deshalb stimme i gegen ein es unzureihendes und unausführbares Gesel, welches A eine
exation für den Hardel bedeutet. Die Mishung des Getreides nennt Graf Klinckowstroem ein Märchen. Im Reichstage hat man bei der Zollgesezgebung von 1879 und bei der Berathung des Antrages auf Aufhebung des Identitätênachweises eine solche Behauptung nicht aufgestellt; dort weiß man tas Gegentheil nur zu gut. Was an A iei angeführt worden ist, ist keine Statistik, sondern eine
ufammenstellung der Resultate einseitiger Ermittelungen aus 1895. Bei einem Umsay von 450000 t if ein Lagerbestand von 50000 t in Königsberg doch nihts Ungebeuerlihes; es muß vielmehr
wenigstens foviel ftets am Lager sein. Nach den amtlichen Pugalen des Borfteheramts der Kaufmannschaft in Kênigsberg für 1894/96
_ift die Roggenausfuhr der -Einfuhr um mehr als 70 000 t überlegen
gewesen. lhen Schaden hat der oftpreußishe Grundbesiger, daß das russishe Getreide nah Mannheim oder nach dem Rhein geht ? Ja, wenn das alles nicht gelten foll, hätte man dcch mindestens O Os stattfinden laffen follen. Ich bitte, den Antrag abzulehnen.
Geheimer Kommerzien-Rath Frenzel: Nach der bestehenden Einrichtung will man eben den Importeur nicht direkt mit dem Zoll
nach meiner
, wi benm B. auch bei der ‘ Bis Ri Pu he g i Erfahrung dadu
t ert. Der | Weizen und Ger E erti theurer sind als im Ialante; Vie L s M
Ersparniß an Zollzinsen mit 1% kann dabei nicht a kommen. Die mit dem Ee angeftrebte Gleihmacherei ift di reine Theorie und ganz unpra i
kleine Müller würden nihts davon merken. Deshalb bin ih dagegen. Was die gemischten Transitlager und die Mühlenkonten betrifft: so haben manche Dandécgeemen des Binnenlandes ihnen seit 1894 weniger Bedeutung beigelegt, und es find eine Anzahl soler Lager aufgehoben und den übrigen die Summen, welche zur Anschreibung gelangen fönnecn, fehr reduziert worden. Diese Maßregeln haben sehr durhgegriffen, zumal die Zollverwaltung ein sehr saries Auge darauf hat, daß der Kredit niht zu den angedeuteten Zwecken ge- mißbraucht wird. Damit könnten Sie sih begnügen. Nit diese paar Pfennige, sondern ganz andere Umstände sind an dem fteigenden Import s{chuld, nämlih die Zunahme der Bevölkerung um jährli 7 Million und die Zunahme des Konsums. Hinzutritt die Zunahme des Viehbestandes, während die Produktion lange niht in dem Maße zugenommen hat. Diese Umstände, die zur Steigerung der Einfuhr führen, fommen auc der Landwirthschast zu gute, welche sonst in die prekäâre Lage dec russischen oder der antaeien Landwirthschaft fäme. Der rezenreihe Sommer 1896 hat Getreide ergeben, welches fein badfähiges Mehl liefert, weil es feucht ist. Die Land- leute erhalten dafür s{lechte Preise, würden ab:r noch viel s{lechtere erkalten, wenn der Handel die Mühlen nicht in den Stand seßte, dieses feuhte Getreide durch Mischung mit trockenem russischen Korn zu vermahlen. Der in der ganzen Welt berühmte Danziger Weizen ist eine Mischung polnishen Weizens mit Niederung8weizen des Danziger Werders, das war und ift kein Märchen, folche Mischung wird auch noch heute in Danzig und Königsberg vorgenommen. Aller- dings kommt die Mischung weniger bei Roggen vor. Das Gleie gilt von den Mühlen. Wird der Handel jeßt mit dem ZolU belastet, so kommt er seinen Konkurrenten in Libau, Mitav, Riga, Reval gegenüber in Nach- theil. Der Exporthandel König8bergs ist durc{aus nit von ungünstigem Eirfluß auf dic ostprevßishe Landwirthschaft. Unrichtig ift, daß alle großen Mühlen bobe Dividenden vertheilen; auch ist es nit bekannt, daß die kleinen Windmüller sich sämmtlich für den Antrag aus- gesprochen bätten. Thatsäcthlich sind die kleinen Mühlen in der Frage getbeilter Meinung. Finden aber die Exrportmühlen keinen Abfay nah dem Auslande mehr, so werden sie fih auf den Inlandtmarkt werfen und dort die Konkurrenz vergrößern. Der Gegenfay zwischen den Klein- und Großmüllern hat seinen Grund nicht in dem Zaell- kredit, im Mühlenkonto, sondern in den Fortschritten der Technik, die fast ausnahmslcs der Großmüllerei zu gute kommen. Bekommt wie Danzig auch Königsberg einen Freibezirk, dann ift die ganze Aa wie weggeblasen. Im Gegensaß zur ostpreußishen Landwirth schafts- kammer bin ih nach wie vor der Ansicht, daß die bestehende Ein- rihtung auch der Landwirthschaft zum Vortheil gereicht.
Graf Udo zu Stolberg beme! kt, daß im Reichstage die große Mehrheit für die Aufhetung der Zollkredite, nicht aber au ha die Be- seitigung der gemishten Trarsitlager zu haben war; deshalb habe man si dort entichieden, leßtere Frage vorerst beiseite zu lassen, und sie stehe auch heute niht zur Verhandlung. Der Import werde zwar niht erheblich nahlassen, aber eine kleine Preisaufbesserung werde eintreten, und damit müsse man sich zufrieden geben. Die großen Erleichterungen, welhe na 1879 den Exportmühlen zu- geaen wurden, bâtien zu Schädigungen des inländischen Marktes geführt, die fich damals garniht hätten überseben lassen. Ihr Ex- port werde übrigens auch dur den Antrag nicht geschädigt. Redner wiederholt die Aufforderung an die Regierung, sobald als möglich die Sache zum Austrag zu bringen.
Herr von Graß-Klanin bekämpft die Ansiht der Gegner des Antrages, daß der Zoll erst ns werde beim Uebergang der impor- tierten Waare in den Konsum. ie Transitlager im Inlande seien nach Aufhebung des o in ihrer Bedeutung zurü- gegangen; aber gerade die Transitlager der großen Seestädte bildeten eine permanente Gefahr für den Preisftand im Innern des Landes. In dem Antrage des Grafen Stolberg sei eine Abfchiag8zahlung zu erblicken, und deshalb werde er dafür ftimmen..
Damit schließt die Diskussion. Der Antrag wird mit er- hebliher Mehrheit angenommen.
Schluß 5/4 Uhr. Nächste Sißzung Sonnabend 1 Uhr. (Hessische Landgemeinde- und Städteordnung, kleinere Vor- agen.)
Nr. 17 des „Eisenbahn-Verordnungsblatts ", herauê- egeben im Ministerium der öffentlihen Arbeiten, vom 21. Mai, bat folgenden Inhalt: Bekanntmachung des Reichskanzlers, betr. die dem internationalen Uebereinkommen über den Eisenbahnfrachtve:kzhr beigefügte Liste, vom 7. Mai 1897. — Erlasse des Ministers der öffentlichen Arbeiten : vom 12. Mai 1897, betr. Stempelpflichtigkeit der Bahnarztverträge; vom 13. Mai 1897, betr. Geschäftsbereich von Prüfungskommissioren in Frankfurt a. M.; vom 13. Mai 1897, betr. Genehmigung von Privatanschlußgeleisen. — Nachrichten.
Bauten.
Für Entwürfe zum Bau einer Oberlausißer Ruhmes halle mit Kaiser Friedrih-VMuseum in Görliß ist ein allgemeiner Wettbewerb unter den deutshen Architekten aus- geshrieben worden. Als Preise sind ein erfter von 30C0 e, etn ¡weiter von 1500 6 und zwei dritte von je 750 4 ausgeseßt; der Ankauf weiterer Entwürfe zu je 400 M ist vorbehalten. Das Prets- gr besteht aus den Herren Baurath Schmieden in Berlin, Se- eimer Regierungs- und Baurath von Zichock in Liegnitz, Stadk“ Baurath Kubale in Görlig, Baugewerks\hul-Direkter Dr. Bohn eben- daselbst und aus zwei Nicht-Technikern. Die Unterlagen sind gesen Einsendung von einer Mark von dem Denkmal-Ausshuß zu beziehen, fiat _ s die Entwürfe bis zum 1. September d. J. etinzu- iefern sind.
Verkehrs-Anstalten.
Bremen, 22. Mai. (W.T. B.) Norddeutscher Lloy?- PD. „ Kaiser Wilhelm II. * 21. Mai Mrgs. Reise v. Neapel n. Genua fortges. „Coblenz“, n. Brasilien bestimmt, 21. Mai Mrgs. Lissabon angek. „Wartburg“, v. Brasilien fommend, 21. Mai Mrgs. auf Weser angek. „Bayern “ 20. Mai Abts Reise v. Port Said n. Neapel fortges. „Prinz Regent Luit pold“ 20. Mai Nm. v. New - York n. d. Weser abgeg. „Preuße? ; n. Ost-Asien bestimmt, 21. Mai Vm. Colombo angek. „Luisiana 20. Mai v. Buenos - Aires n. d. Weser abgegangen.
Hamburg, 21. Mai. (W. T. B.) Hamburg -Amerika- Linie. SD. „Columbia“, von New-York kommend, ift he Nachmittag in Curhafen eingetroffen. SD. „Fürst Bismar® - von Hamburg kommend, heute Morgen in New-York eingetroffen.
tis; der fleine Landwirth und der
„M 120.
Land- und Forstwirthschaft.
Saatenstand in Ungarn.
Aus Budapest wird der „Wiener Ztg.“ telegraphisch gemeldet : Nach den beim Aerbau-Ministerium eingelangten Berichten regnete es mit geringer Ausnahme auch in der ersten Hälfte des Monats Mai. Das Wetter war kühl, ja kalt. Zwischen dem 10. und 15. Mai war im großen Theile des Landes geringerer Reif; in Ober-Urg1rn ver- ursahte Frost Schaden, stellenweise fiel sogar Schnee. Vie wirth- shaftlihen Arbeiten sind mit Ausnahme einzelner Gegenden unter- brochen. Die mit Sommergetreide und Hackfrüchten bebaute Fläche ist viel kleiner als im Vorjahre, besonders in der oberen Gegend, in den siebenbürger Komitaten und theilweise in den oberen Theilen der Theiß. Der viele Regen hat die Flüsse und Bäche angeshwellt, welche überall sich auf die Saaten ergossen und Verschlammungen herbeiführten; dies ist aud ein Grund, daß der Frühiahrsanbau ein geringerer ist. Mit dem Mais anbau wurde man nit einmal im Alföld fertig; überhaupt ist man im ganzen Lande, hier mit der einen, dort mit der anderen Arbeit, ja stellenweise mit dem Frübjahrsanbau derart im Rückstand, daß man infolge der vorgeschrittenen Saison {hon nirgends mehr volle und gute Arbeit- machen kann. Infolge des nassen und kühlen Wetters hat sich Rost, hauptfählich aber Brand in den südlihen, westlihen, theilweise ferner in den östlichen Theilen des Landes und stellenweise auch in den nördlihen Komitaten an der Segge und den Halmen des Weizens \{chon ge- zeigt. Da aber während der Abfassung dieses Berichtes {on aus mehreren Gegenden des Landes Berichte über \tetigeres und günstigeres Wetter, welhes auch dringend nothwendig ist, einlaufen, wird sih die Verwüstung dur den Rost hoffentlich nicht auf das ganze Land ausbreiten. Infolge des anormalen Wetters kann man von dem heutigen Stand der Saaten auf die Ertragsaussichten eine ziffer- mäßige Schäßung bestimmt nicht folgern. Aus diejem Grunde kann man nur foviel konstatieren, daß die Weizen saaten im größeren Theil des Landes befriedigen, ja an mehreren Orten gut stehen, aber infolge der großen Nässe und des Ro stes an zahlreichen Orten stark ver: gilbt und angegriffen sind. Im allgemeinen bietet der Winterweizen, wenn der Rost keinen bedeutenderen Schaden verursahen wird, Aus- sihten auf einen Mittelertrag. Der Sommerweizen entwickelt ih zur Hälfte gut, zum theil kaum mittel. Der Noggen blüht hauptsächlich im Alföld und jenseits der Donau; kalter Regen und ftärkerer Frost hat stellenweise geschadet, stellenweise ift er {chleck@t in die Halme geshofsen und verspricht im Durhschnitt nur einen Mittel- ertrag, steht aber in manhen Gegenden beffer als Weizen. Die Wintergerste entwidelt sich mit geringen Ausnahmen be- friedigend, in der Sommergerste zeigt uyd verbreitet sich syoradisch Rost. Die mit Gerste bebaute Fläte is bedeutend geringer als im Vorjahre; Sommergerste #s2ht infolge des \{chlecht vollendeten Anbaues verschieden, an manchen Stellen ift fie \{lecht emvorgekeimt, an anderen Orten ift sie s{ütter und der Same in der nassen Erde verfault. Die ErtrassaussiŸten find heute noch ee Der Haferanbau wurde ebenfalls durch \{chlechtes Wetter behindert; auch bier ist die bebaute Fläche geringer und wird fo wie die Gerste noch jeßt angebaut. Der Hafer ift im Durds- [nitt gut emporgekeimt, eine Ausnahme bilden nur jene Gegenden, wo das Wasser viel Schaden anrichtete. Nah dem derzeitigen Stande zu urtheilen, kann derselbe, troßdem viel vergilbt und vom Rost an- egriffen ift, im Durschnitt als mittel bezeihnet werden. Der
aps ist im Durlhschnitt {wah mittel und verspricht stellenweise 250 guten Mittelerirag. Reif und Kälte verursachten stellenweise aden.
Saatenstand in Frankreich.
Das „Journal officiel“ ron heute früh veröffentlicht die Ernte: {äßung für Weizen nah den seitens des Ackerbau-Departements am 10. d. M. erfolgten Feststellungen. Der Bericht stellt eine erhebliche Abnahme der mit Winterweizen bebauten Fläche fest; diese Abnahme ist dur die leihte Zunahme der mit Frühjahrsweizen bestellten Fläche niht wieder eingebraht. Der Durhschnittsstand des Winterweizens beträgt 69,1 gegen 62,4 Ende Januar d. J. und 81,7 im Mai 1896. me Er Gag für Frühjahrsweizen beträgt 65,6 gegen 74,3 im Mai ;
Saatenstand in Belgien.
Das nasse und kalte Wetter, welches während des Monats April 1897 vorherrshend gewesen ift, hat sowohl die Entwickelung der Wintersaat, als au die Frühjahrsbestellung etwas aufgehalten, sodaß die letztere Anfang Mai noch nicht überall beendigt war.
exig günstig lauten die Nachrichten aus der Provinz Lüttich, wo infolge vielen Regens die Feldarbeiten noch mehr als vorher im Rückstand sind und die Saaten durch die große Nässe gelitten haben.
Auch in der Provinz Limburg is das Wintergetreide in seiner Weiiterentwickelung durch Kälte und Feuchtigkeit beeinträchtigt roorden und die Frühjahrsarbeiten befanden sich im Nückstand, die Aussaat des Hafers um wenigstens 14 Tage.
In der Provinz Ofiflaadern war die Wintersax1t, besonders der Weizen, stark zurückgeblieben, hat sih abec gegen Ende des Monats unter dem Einfluß des besseren Wetters sehr erholt. Leßieres ist auch der Frühjahrsaussaat zu statten gekommen.
Eine bedeutende Verbesserung des Standes der Felder hat in der Provinz Westflandern stattgefunden, wo infolge verminderten Anbaues der Zuckerrübe uad" der Zichorie ein größerer Theil des Landes als früher mit Weizen und Hafer bestellt worden ist. j
Günstig ist der Stand der Ländereien in den Provinzen Brabant, Luxemburg und Hennegau. In den beiden lehteren ist die Frühjahrs- aussaat zwar auch durch die Witterung etwas beeinträhtigt worden, das Wintergetreide steht aber fehr gut. :
Al beftén lauten die Nachrichten aus der Provinz Antwerpen, in welcher die Felder nichts zu wünshen übrig ließen und auch die rühjahrsbestellung fast ganz und zwar unter günstigen Bedingungen eendigt war.
Handel und Gewerbe.
Tägliche Wagengestellung für Kohlen und Koks an der Ruhr und in Oberschlesien. An der Ruhr sind am 21. d. M. gestellt 13 342, nit rechtzeitig gesteüt 45 Wagen. : _ In Oberschlesien sind am 21. d. M. gestellt 3841, nicht reht- ¡eitig gestellt keine Wagen.
Antwerpener Getreidehandel. Die Vorräthe in Antwerpen zu Anfang Mai wurden ge-
\häßt auf 35 000 000 kg Weizen, 1500000 , Roggen, 7500000 „, Gerste, 500 000 , aler 10 000 000 „, Mais.
__ Import und Export von. Getreide gestalteten sich in Antwerpen während des vorigen Monats, wie folgt:
Dritte Beilage zum Deutschen Reichs-Anzeiger und Königlih Preußischen Staats-Anzeiger.
Berlin, Sonnabend, den 22. Mai
i I. Import: E A den Ver. Staaten von Amerika Rußland . . S Deutschland
2 050 000 kg. 1724 C00 , 290 000 ;
39 000 -
4 103 000 Kg.
M E E L O TOOOOO Verein. Staaten von Amerika . . 8494 000 Nußland E 8 392 000 Argentinien 4 592 000 Bulgarien . 3 000 000 England . 679 000 Ostindien . 301 000 Ponand ; 100 000
euts{chland . 10 000 Griechenland .
Weizen :
é 2 000 69 074 000
9 930 000 3571 090 3 021 000 2 029 000 88 000 77 000 54 000
7 000
18 777 000 2713 000 578 000 25 000
11 000 3 000
3 330 000
14 314 000
3 690 000
3 008 000
876 000
s 313 000 22 201 000
635 000
44 000 4000 ,
683 000 Kg. 2316000 ,„ 706 000 3 052 000 kg. 10050000 ,„, «7068000. T7 118 000 Kg. 2 090 000 1 720 000
58 000 5 000
3 873 000
7 693 000
j 125 000 7 818 000 kg.
Hollan 4 438 090
Spanten 53 000
S S 50 000
C E S 19 000 4 960 000 kg.
110 000
96 000 ; 14 000 ;
02
B (L O
den Ver. Staaten von Amerika! Rußland A S, Oesterreich England . Deutschland Holland
02
Dise: E as Verein. Staaten ven Amerika E a S A Norwegen . L
Deutschland
— 02
den Ver. Staaten von Amerika Rumänien . S Argentinien Brasilien . Deutschland
m: M: Wm W-M
02
Kartoffeln : aus Holland . England Malta .
II. Export: NRogegen: nah Deutschland A Holland. ..
Weizen: nach Deutschland Holland .
Gerste: nach Holland . Deutschland Schweden .
Frankreich .
nach Deutschland
Hafer: Holland .
Mais: nach Holland .
Kartoffeln: nah England Brasilien . Congo . . Holland . Portugal
5 000 1 000
156 000 kg.
Berlin, 21. Mai. (Bericht über Speisefette von Gebr. Gause.) Butter: Die eingetretene warme Witterung hat die Marktlage sehr verändert. Während zu Anfang der Woche noch Knappkheit in Butter herrschte, wuchsen die Zufuhren gegen Ende der Woche so sehr an, daß sich die Lager bedenklich füllten. Es war da- her dringend geboten, die E wesentlih herabzuseßen, um einen größeren Konsum herbeizuführen und dadurch ein weiteres Anwachsen der Lager zu verhindern. Die heutigen Notierungen sind: Hof- und Genossenschaftsbutter: Ta. Qualität 95 4, Ila, Qualität 93 #, abweichende 90 6, Landbutter: 73—86 # — Schmalz: Die an- dauernd ziemlih großen Schweinezufuhren drücken auf die Preise. Die Kauflust süc spätere Termine ist ganz unbedeutend und die Bedarfs- frage für den Konsum auch nur gering. Zum Schluß der Woche be- festigte sich der Markt etwas. Die heutigen Notierungen find: Choice Western Steam 28—29 4, Hamburger Stadtshmalz 30 #, ameri- fanishes Tafelshmalz 31—32 4, Bsrliner Tafelschmalz 32—34 #4
— In der gestern in Essen a. d. Nuhr abgehaltenen Versamm- lung von Vertretern Deutscher Grobblehwalzwerke wurde, wie die „Rhein.-Westf. Ztg.“ meldet, das Syndikat mit dem Siy in Essen gegründet und die Einrichtung von Verkaufsstellen in Berlin und Saarbrücken besdlofsen.
— Vom oberschlesisch{en Eisen- und Zinkmarkt be- rihtet die „Schl. Ztg.": In Roheisen ist keine Veränderung des Marktes eingetreten: die Lage ist anhaltend glei befriedigend, fodaß die Hochöfen dem Bedarf kaum genügen können. — In Wal zeifen ist die Geschäftslage ebenfalls nah wie vor eine gute. Der Eingang von Spezifikationen auf Handelseisen und Bleche hat sih nicht unerheblich gebessert, desgleihen find von den mechanischen Werkstätten und den Schiffswerften größere Bestellungen an die Werke ertheilt worden, sodaß die Besibättigung fortgesetzt sehr lebhaft ist. — Auf dem heimischen Zinkmarkt haben fih in der lezten Woche bemerkenswerthe Vorfälle nit ereignet ; es ist daher auch von keiner Preisveränderung zu. berichten. Dagegen meldete London noch weiter weihende Notierungen, bis {ließlich cin Tief- stand von 17 Pfd. Sterl. für m unGe tarken erreichten. Dieser niedrige Stand scheint indessen Kauflust zu erwecken und der Preis dürfte ih infolge dessen befestigen. Dazu wird zweifellos au der Umstand beitragen, da fich doch noch ein ziem- lih bedeutendes Deckungsbedürfniß heraus|tellt, dem auf der anderen Seite keineswegs große Bestände gegenüberstehen. Einzelne {hlesishe Hütten haben sogar für prompte Lieferung und nahe Termine nichts mehr anzubieten, Von den Großhändlern ligen bei den Hütten in den letzten Tagen Anfragen wegen größerer Posten für entferntere Termine ein, Ste führten indessen noch niht zu Abschlüssen, weil
1897.
die Käufer noch hofften, auf Basis der niedrigen Londoner Preise zu kaufen, was die Hütten mit gutem Grund ablehnten. Die leßten Lon- doner Meldungen besagen denn au, daß \sih der Markt dort wieder befestigt hat und gewöhnliche Marken mit 17 Pfd. Sterl. 5 Sh. bis 17 Psd. Sterl. 7 Sb. 6 P., besondere Sorten also wahrscheinlih entsprehend höher, gehandelt worden sind. Unter 34 Æ frei Breslau ift für gewöhnlihe Marken keinesfalls anzukommen ; fogar find solche Gebote zurüdgewiesen worden. Im Zinkblechgeschäft hat fich mit Beginn der wärmeren Witterung eine regere Nachfrage eingestellt, und die Walzwerke sind mit Aufträgen angemessen beschäftigt. Die Preise für Bleche find unverändert.
Stettin, 21. Mai. (W. T. B.) Nach Privatermittelungen wurde im freien Verkehr notiert: Weizen loko 160—161, Roggen loko 116—117, Hafer loko 125—131. Rüböl pr. Mai 54,50. Spiritus loko 39,40. Petroleum loko —.
Breslau, 21. Mai. (W. T. B.) (Schluß-Kurse.) Sl. 34 9/0 L.-Pfdbr. Litt. A. 100,35, Breslauer Diskontobank 116,25, Breslauer Wechslerbank 104,00, Sthlesisher Bankverein 131,50, Breslauer Spritfabrik 143,00, Donnersmarck 152,10, Kattowiter 160,00, Oberschl. Eis. 100,50, Caro Hegenscheidt Akt. 128,75, Obersch. P. 3. 146,25, Opp. Zement 155,00, Giesel Zem. 145,50, L.-Ind. Kramsta 146,50, Schles. Zement 195,25, Schles. Zinkh.-A. —,—, Laurabütte 161,10, Bresl. Oelfbr. 106,75.
— Produktenmarkt. Spiritus per 100 1 100 9% erkl. 50 M Verbrauchsabgaben pr. Mai 59,50 Gd., do. do. 70 A Verbrauchs- abgaben pr. Mai 39,60 Gd.
Magdeburg, 21. Mai. (W. T. B) Zuckerbericht. Kornzucker exkl. von 9209/9 —,—, Kornzucker exkl. 88 %/ Rendement 9,55—9,67F. Nachprodukte exkl. 7509/9 Rendem. 7,00—7,75. Ruhig, stetig. Brotraffinade I 23,00. Brotraffinade I1 22,75. Gem. Brotraffinade mit Faß 22,90—23,259. Gem. Melis 1 mit Faß 22,25, Rubig. MRohzucker 1. Produkt Transito f. a. B. Hamburg pr. Mai 8,727 bez., 8,75 Br., pr. Juni 8,774 Gd., 8,80 Br., pr. Juli 8,89 bez., 8,874 Br., pr. August 8,90 bez. und Br., pr. Oktober- Dezember 8,85 Gd., 8,87 Br. Nuhig, stetig. — Wochenumfayg im NRoh-
zuckergeschäft 178 000 Ztr. Frankfurt a. M., 21. Mai. (W. T. B.) (Schluß-Kurse.) Wiener do. 170,50,
Lond. Wechf. 20,382, Pariser do. 81,166, 39/9 Reich8-A. 97,70, Unif. Egypter 108,30, Italiener 92,50, 3 9/0 port. Anleihe 23,60, 5 9%/ amort. Rum. 100,90, 4 °%/% russishe Konf. 103,00, 4 9% Ruff. 1894 66,60, 4°% Spanier 61,20, Mittel- meerb. 96,10, Darmstädter 156,00, Diskonto - Kommandit 201,30, Mitteld. Kredit 113,20, Oesterr. Kreditakt. 3087, Oest.-Ung. Bank 819,00, Reichsbank 160,70, Laurahütte 161,00, Westeregeln 179,90, Höchster Farbwerke 442,00, Privatdiskont 2.
Effekten-Sozietät. (Schluß.) Oesterr. Kreditaktien 308È, Gotthardbahn 157,80, Diskonto - Kommandit 201,10, Laurahütte —,—, Portugiesen 23,70, Ital. Mittelmeerb. —,—, Schweizer Nordostbahn 114,20, Jtal. Méridionaux —,—, 69/6 Merikaner
—,—, Italiener 92,80. (W. T. B.) Rüböl loko 58,50, pr. Mai
Köln, 21. Mai. 56,80.
Dresden, 21. Mai. (W. T. B.) 3% Sächs. Rente 97,40, 349/69 do. Staatéanl. 101,40, Dresd. Stadtanl. v. 93 101,60, Ag. deutshe Kredit 213,50, Dresd. Kreditanstalt 142,25, Dresdner Bank 159,50, Leipziger Bank 180,50, Sächs. Bank 128,00, Dreéd. Straßen- bahn 230,00, Sächs.-Böhm. Dampfschiffahrts-Ges. 250,00, Dresdner Baugefellsh. 221,00, Dresdner Bankverein 118,50.
_ Leipzig, 21. Mai. (W. T. B.) (Schluß - Kurse.) 3 %o Sächsishe Nente 97,45, 3X % do. Anleihe 101,60, Zeiger Paraffin- und Solaröl-Fabrik 107,10, Mansfelder Kuxe 1020,00, Leipziger Kreditanstalt-Aktien 213,90, Kredit- und Sparbank zu Leipzig 116,40, Leipziger Bankaktien 181,00, Leipziger H3pothekenbank 148,25, Sächsische Bankaktien 127,40, Sächsishe Boden-Kreditanstalt 135,00, Leipziger Baunmwollspinnerei-Aktien 170,00, Kammgarnspinnerei Stöhr u. Co. 182,00, Altenburger Aktienbrauerei 240,00, Zuckerraffinerie Halle-Aktien 108,50, Große Leipziger Straßenbahn 263,50, Leipziger Elektrische Straßenbahn 177,00, Thüringische Gasgesellshafts-Aktien 206,00, Deutsche Spitenfabrik 262,00, Leipziger Elektrizitätswerke 132,50.
Kammzug-Terminhandel. La Plata. Grundmuster B. pr. Mai 3,10 4, pr. Juni 3,10 4, pr. Juli 3,10 #4, pr. August 3,10 M, pr. September 3,10 4, pr. Oktober 3,10 A, pr. No- vember 3,10 #, pr. Dezember 3,10 #4, pr. Januar 3,10 A, pr. Februar 3,10 #4, pr. März 3,10 #4, pr. April 3,10 Umsatz: 10 000. 4
Bremen, 21. Mai. (W. T. B.) Börsen - S(lußbericht. Raffiniertes Petroleum. (Offizielle Notierung der Bremer Petroleum- Börse.) Behauptet. Loko 5,65 Br. — Schmalz. Fester. Wilcor 22 §, Armour shield 22 4, Cudahy 23 F, Choice Grocery 23 S §, White label 23 §. Speck. Ruhig. Short clear middl. loko 2% 44. Reis fest. Kaffee —. Baumwolle. Niedriger. e loko 397 A. Taba ck. 307 Seronen Carmen, 500 Paten
. Felix.
Kurse des Effekten-Makler-Vereins. 59% Norddeutsche Wollkämmerei und Kammgarnspinnerei-Aktien 171 Br. 59/9 Nordd. Uoyd-Aktien 1057 Gd., Bremer Wollkämmerei 275 Br.
Hamburg, 21. Mai. (W. T. B.) (Schlußkurse.) Hamb. Kommerzb. 137,10, Bras. Bk. f. D. 163,75, Lübeck-Büchen 163,50, A.-C. Guano-W. 74,00, Privatdiskont 23, Hamb. Packet 120,75, Nordd. Lloyd 106,75, Trust Dynam. 173,50, 39% H. Staatsanl. 96,25, 34% do. Staatsr. 107,00, Vereinsb. 155,10, mburger Wechsler- bank 131,50. Gold in Barren pr. Kilogr. 2789 B., 2785 Gd., Silber in Barren pr. Kilogr. 81,50 Br., 81,00 Gd. Wechselnotierungen : London lang 3 Monat 20,324 Br., 20,294 Gd., 20,31 bez., London kurz 20,384 Br., 20,344 Gd., 20,37 bez., London Sicht 20,40 Br., 20,36 Gd., 20,384 bez., Amsterdam 3 Monate 167,80 Br., 167,50 Gd., 167,75 bez., Oest. u. Ungar. Bkpl. 3 Monat 168,80 Br., 168,40 Gd., 168,70 bez., Paris Sicht 81,25 Br., 81,05 Gd., 81,80 bez, St. Petersburg 3 Monat 214,00 Br., 213,50 Gd., 213,90 bez., New-York Sicht 4,194 Br., 4,16 Gd., 4,187 bez., do. 60 Tage Sicht 4,164 Br., 4,135 Gd., 4,154 bez. L
— Getreidemarkt. Weizen loko behauptet, holsteinisher loko 160—165. Roggen loko behauptet, mecklenburger loko 122—135, russisher loko ruhig, 82,00. ais 83,50. afer still. Gerste still, Rübsl fest, loko 56 Br. Spiritus (unverzollt) rubig, pr. Mai-Juni 204 Br., pr. Juni-Juli 204 Br., Fr: Juli- August 208 Br., pr. August-September 204 Br. Kaffee ruhig, Umsay 2000 Sack. Petroleum fester, Standard white loko 5,60 Br.
— Kaffee. (Nachmittagsbericht.) Good ege Dee pr. Mai 38, pr. Septbr. 39} pr, Dezember 40, pr. März 40}. — Zuckermarkt. (Schlußberiht.) Rüben-Rohzucker 1., Produkt L 88 9/9 Rendement neue Usance, frei an Bord Hamburg pr. Mai 8,75, pr. Juni 8,774, pr. Juli 8,85, pr. August 8,90, pr. Oktober 8,824, pr. Dezember 8,90, Ruhig. j
Wien, 21. Mai. (W. T. B.) (Schluß - Kurse.) Oef 41/5 0/9 Papierrente 101,95, Oesterr. Silberrente 101,90, Oesterr. Goldrente 123,00, Oefterr. Kronenrente 100,85, Ungar. Goldrente 122,45, do. Kron.-A. 99,85, Oesterr. 60r. Loose 146,00, Länderbank 941,00, Oesterr. Kredit 362,25, Unionbank 302,00, Ungar. Kreditb. 399,50, Wiener Bankverein 261,2, Wiener Nordbahn 270,50, Buschtiehrader 562,00, Elbethalbahn 266,50, Ferd. Nordb. 3515,00, Oesterr. Staatsbahn 353,60, Lemb. Czern. 287,00, Lombarden 77,00. Nordwestbahn 263,00, Pardubißer 215,00, Alp.-Montan 92,00,