1897 / 131 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 05 Jun 1897 18:00:01 GMT) scan diff

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Königlichen Förstern den Rang der Subä

Seine Majestät der König haben Allergnädigst geruht, nachstehende Die zu erlassen:

Auf Jhren Bericht vom 21. d. M. orre As den

¿weiter Klasse der Lokalbehörden. Prökelwiß, den 28. Mai 1897.

Wilhelm. Freiherr von Hammerstein.

An den Minister für Landwirthschaft, Domänen und Forsten.

Ministerium der öffentlichen Arbeiten.

Die Regierungs- und Bauräthe: Graßmann, Hellwig, Moriß, Hausmann, Muttray, Gersdorff, Wilhelms und Rasch sind vom 1. April d. J. ab den Königlichen Regierungen beziehungsweise in Minden, Stralsund, Bromberg, Gumbinnen, Arnsberg, Erfurt, Köslin und Aachen, sowie der Regierungs- und Baurath Dr. von Ritgen dem Königlichen Polizei-Präsidium in Berlin überwiesen worden.

Versetzt sind vom 1. April d. J. ab: die Regierungs- und Bauräthe Runge von Marienwerder nah Köln a. Rh., Biedermann von Köslin nach Marien- werder und Reich e- von Bromberg nach ans , der Bauinspektor, Baurath Mertins, bisher bei der Königlichen Regierung in Minden, in die Stelle eines hoch- bautechnishen Mitgliedes bei der Königlihen Regierung in Potsdam, / L das bisherige hohbautehnische Mitglied der Regierung in Aachen, Bauinspektor, Baurath Daniels in die Kreis- Bauinspektorstelle Aachen T, ; i der Kreis-Bauinspektor, Baurath Stoll, bisher in Stral- sund, in eine Bauinspektorstelle im Bereih des Königlichen P ns in Berlin, er bisher beim Neubau der Strafanstalt in Siegburg angestellte Bauinspektor Willert als Kreis-Bauinspektor (für den Baukreis L S Stralsund, das bisherige Mitglied der Königlihen Regierung in Köln, Bauinspektor, Baurath Natorp und der bisherige Kreis-Bauinspektor Reißbrodt in Pr. Stargard in Bau- en im Bereih des Königlichen Polizei-Präfidiums in Berlin, der Kreis-Bauinspektor Nolte von Labiau nah Pr. Stargard, : der bisher bei der Königlichen Regierung in Arnsberg angestellte Bauinspektor, Baurath Lünzner als Kreis-Bau- inspektor nah Bochum, der bisher bei der Königlichen Regierung in Stettin be- shäftigte e Bein lDeriae Hippel nah Zehdenick, 4 Gee er-Bauinspektor von Wickede von Zehdenick nah Celle, der ‘Wasser-Bauinspektor, Baurath Kayser von Celle als ael i Hilfsarbeiter bei der Rheinstrom-Bauverwaltung in Koblenz, der Wasser-Bauinspektor, Baurath LudwigSchulze von en in die Wasser-Bauinspektorstelle zu Koppelshleuse bei eppen, der Wafser-Bauinspektor, Baurath Mehl von Koppel- shleuse an die Königliche Regierung in Hannover, der bisher bei era Behörde beschäftigte Wasser-Bau- Cigetior Greve in die ständige Wasser-Bauinspektorstelle in asel, der Wasser-Bauinspektor, Baurath Siebert von Casse! als tecnishes Mitglied an die Königlihe Regierung in Minden, der Wafser-Bauinspektor Caspari von Münster i. W. s Hameln, behufs Verwendung bei den Weser-Regulierungs- uten, der Wasser-Bauinspektor Vatihé von Hameln nach Torgau, ‘behufs Wahrnehmung der ingenieur-bautechnischen Geschäfte im Landbaukreise Torgau, der Wasser - Bauinspektor Piper von Torgau nah Hamm i. W./ der Wasser-Bauinspektor, Baurath Roeder von Hamm nah Diez a. d. Lahn, furt Del ENONED Ma peTlas Hahn von Diez nah Frank- a. M., der Wasser-Bauinspekior Dohrmann von Pillau in die Hafen-Bauinspektorstelle in Kolbergermünde, der Hafen-Bauinspektor, Baurath Lauenroth von Kol- bergermünde als Wasser-Bauinspektor nah Neuhaus a. d. Oste, A aa Wasser - Bauinspektor Stolze von Neuhaus nah Utt, der Wasfser-Bauinspektor La dis ch von Swinemünde als Hafen-Bauinspektor nah Neufahrwasser, und der Wasser-Bauinspektor Pap ke von der Jnsel Spiekeroog nah Berlin, unter Verleihung einer ständigen Bauinspektor- stele im technischen Bureau der Bauabtheilung des Ministeriums der öffentlichen Arbeiten.

Justiz-Ministerium.

Verseßt find: der Amtsgerichts - Rath Pfannkuchen in Weißenfels als Landgerichts-Rath an das Landgericht in Erfurt, der Amtsgerichts-Nath Lossen in Wiesbaden als Landgerichts- Rath an das ‘Landgericht daselbst, der Amtsgerichts-Rath Schmißg in Brakel als Landgerichts-Rath an das Landgericht in Münster, der Amtsgerihts - Rath Dr. Reinhold in Wiesbaden an das Amtsgeriht T in Berlin, der Amtsgerichts-Rath Dr. Kuschel in Löwenberg an das Amts- ge! in Görliß, der Amtsgerichts-Rath einberg in

cidenburg “an das Amtsgeriht in Königsberg i. Pr., der Amtsgerichts-Rath Molly in Altenkirhen an das Amtsgericht in Siegburg, der Amtsrichter Schneider in Neustettin als Landrichter an das Landgericht in Stettin, der Amtsrichter Marwißg'vom Amtsgericht T in Berlin als Landrichter an das Landgericht TT in Berlin, der Amtsrichter Hammer- \{chlag m Papenburg und ‘der Amtsrihter Schmit in Neuß als Landrichter an das Landgericht in Hannover, der Amtsrichter Schulze in Lüchow an das Amtsgericht in Goslar, der Amtsrichter Dr. Vol enau in Steinbach- ers ¿an das ‘Amtsgericht in Cassel, der Amtsrichter Langner in Oppeln und der Amtsrichter Thomaszewski in Schwedt a: O. an das Amtsgericht IT in Berlin, der Amtsrichter Meurers in Goch - an das Amtsgericht in Düsseldorf, ‘der ‘Amtsrichter Happich in Burg haun und der Amtsrichter Frißsche in Solingen an das Amtsgericht in Hannover, der Amtsrichter Jacob in Hörde an das Amtsgericht in Dortmund, der Amtsrichter

iten“

Noth in Staßfurt an das Amtsgericht in Charlottenburg, der Amtsrichter Dr. Darin Wreschen an das r t in Köpenick Und der Amtsrichter Gramber@ in Mehlauken an: das Amtsgericht if Marienburg. ; Ferner sind verseßt: der Staatsanwalt Schweigger vom SAYerIeE T in Berlin an das Kammergericht, der Staatsanwalt Dr. Keil vom Landgericht in Breslau an das Ober-Landesgericht daselbst, der Staatsanwalt von Peßinger in Landsberg a. W. an das Landgericht T in Berlin, der Staatsanwalt Fromm in Lüneburg an das Landgericht in Erfurt, der Staatsanwalt von Brewer in Aachen und der Staatsanwalt Harder in Posen an das Landgericht in Köln

geriht in Landsberg a. W.

Jn der Liste der Rechtsanwalte sind _ gelöscht: der Rechts- anwalt, Justiz-Rath Caesar bei dem Ober-Landesgericht in Fmetues a. M., der Rechtsanwalt Dr. Nissen bei dem

andgeriht in Breslau, der Rechtsanwalt Dr. Regens- burger bei dem Landgericht in Frankfurt a. M. und der Rechtsanwalt Dr. Erdmann bei dem Amtsgericht in Lyck.

In die Liste der Rechtsanwalte sind eingetragen: der Rechtsanwalt Sellentin aus Barth bei dem Amtsgericht in Greifswald, der Rechtsanwalt Dr. Gneist aus Sprember bei dem Amtsgericht in Jüterbog, der Rehtsanwalt S chen aus Essen bei dem Amtsgericht in Petershagen, der Gerichts- Assessor Cahen bei dem Amtsgericht in Köln, der Gerichts-Assessor Dr. Siehr bei dém Landgericht in Lyck der Gerichts-Afessor Velder bei dem Amtsgericht in Wermelskirchen und der Gerichts-Affessor Herzfeld bei dem Amtsgericht in Halle a. S.

Der Landgerichts-Rath Schober in Breslau, der Amts- erihts-Rath Oppexmann in Wiesbaden, der Notar, Justiz- Rath Knur in Bitburg und der Rehisanwalt Dr. Prüssing in Jena sind gestorben.

Ministerium für Handel und Gewerbe. Verant m GUN a

Bei den Schiedsgerichten der Arbeiterversiche- rung sind nachfolgende Beamte zu Vorsißenden bezw. stell- vertretenden Vorsißendèn ernannt worden :

der Regierungs - Assessor Freiherr von der Heyden- Rynsch in Dortmund zum stellvertretenden Vorsißenden der daselbst bestehenden Schiedsgerichte :

a. für die Sektion VI der Rheinish-Westfälishen Hütten- und Walzwerks-Berufsgenossenschaft, b. für die Sektion TT der Rheinish-Westfälishen Bau- ewerks-Berufsgenossenschaft, C. für die Sektion X der Ziegelei-Berufsgenossenschaft; der Amtsgerichts-Rath Seyberth in Siegen zum Vor- fißenden und

der Amtsgerichte-Rath Münter daselbst zum stellver- tretenden Vorsißenden des in Siegen für die Regiebauten des V7 ua cÓg ann des Kreises Siegen errichteten Schieds- gerihts.

Berlin, den 5. Juni 1897.

Der Minister für Handel und Gewerbe. Jn Vertretung: Lohmann.

Hauptverwaltung der Staatsschulden.

Der bisherige Geheime expedierende Sekretär und Kal- fulator, Rehnungs-Rath Hennig ist zum Vorsteher der Ge- heimen Kalkulatur der Hauptverwaltung der Staatsschulden er- nannt worden.

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Der dem Stwießmeister Hildebrand Albori zu Riesenbeck, dessen jeßiger Aufenthalt unbekannt ift, auf Grund des Reichsgesetzes vom 9. Juni ‘1884 ausgestellte Erlaubnißshein zum Besiße von 300 Dynamitpatronen und 150 Westfalitpatronen, d. d. Tedlenburg, den 14. Dezember 1896, wird für ungültig erklärt.

Tecklenbürg, den 2. Juni 1897.

Der Landrath. Belli.

Abgereist: a

Seine Excellenz der Staats - Minister und Minister des Innern Freiherr von der Recke von" der Horst, nah Schlesien;

der Ministerial-Direktor im Ministerium für Handel und Gewerbe von Wendt, auf Urlaub.

Personal-Veränderungen,

Königlich Preuftische Armee.

Offiziere, Portepee-Fähnrihe 2. Ernennungen, Beförderungen und Verseßungen. Im aktiven Heere. Wiesbaden, 20. Mai. v. Ballet des Barres, Hauptm. und Komp. Chef vom Füs. Negt. von Gersdorf (He}s.) Nr. 80, dem Regt., unter L des Charakters als Major, aggregiert.

Langfuhr bei anzig, 28. Mai. - v. Brandt, Pr. Lt. vom 1. Leib-Hus. Regt. Nr. 1, zum überzähl. Rittm., vorläufig ohne Patent, befördert.

Berlin, 1. Juni. Prinz Maximilian von Baden Großherzogl. Hoheit, Rittm. à la suite des Garde-Kür. Regts. unter Belaffung in diesem Verhältniß, die Ing einer Eskadr. dieses Negts. zu übertragen. v. Trotha, Major vom Leib-Garde- Huf. Regt. und kommandiert als Adjutant bei dem General-Kommändo des Garde-Korps, ein Patent seiner Charge, Graf v. Roedern, Rittm. und Eskadr. Chef vom Garde-Kür. Regt., Frhr. v. Richt- hofen, Rittm. vom 3. Garde-Ulan. Regt., kommandiert als Adjutant bei der Garde-Kav. Div., der Charakter als Major, verliehen.

Neues Palais, 2. Juni. v. Langenbeck, Gen. Lt. und Kommandeur der 2. Div., in gleiher Eiaenschaft zur 33. Div. versetzt: v. Stünzner, Gen. -Lt. und Ober- Quartiermeister, unter Ent- bindung von der Stellung als Mitglied der Studienkommission der Kriegs-Akademie, zum Kommandeur der 2. Div., Frhr. v. Gayl, Gen. Major und Abtheil. Chef im Großen Generalstabe, unter Be- lassung in dem Kommando bei der 1. Armee-Insp., behufs Wahr- nehmung der Geschäfte des Chefs des Stabes derselben, zum Ober-

uartiermeister, ernannt. Gronau, Oberst aggreg. dem Genera]- stabe der Armee, als Abtheil. Chef in den Großen Generalstab ein- rangiert. Frhr. v. Rheinbaben, Hauptm. und Battr. Chef vom P Regt. General-Feldzeugmeister (2. Brandenburg.) Nr. 18,

ehufs Vertretung eines Lehrers bis zum 20. September d. X zur Kriegsschule “in Neiffe kommandiert. Frhr. v. Hammerstein-

und der Staatsanwalt Schmidt in Ostrowo an das Land-*

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Loxtèen, Sec. L. vom Königin Augusta Garde-Gren. Regt. Nr. 4, ¿U:7 © zur Ebei dem Kür. Regt. von Driesen Nx. 4,-in* dieses Mét. WLübbers (Carl), Sec. Lt. vom

A . Von Vvigts- añnov.) Nr. 79, in das Jnf. Regt. Nr. 171, verseßt. Wittko, Kadett, bisher von der Res. der Marine, in der Armee, und zwar als charafteris. Port. Fähnr. bei dem Garde-Pion. Bat. angestellt.

Potsdam, 2. Juni. Frhr. Henn v. Henneberg, 24: vom 3. Garde-Ulan. Ats zum überzähl. Rittm., Graf v. Bern- storff, Sec. Lt. vom Negt. der Gardes tu Corps, zum Pr. Lt., befördert. v. Bülow, Pr. Lt. vom Ulan. Regt. Prinz August von Württemberg (Posen.) Nr. 10, in das 1. Garde-Ulan. Regt. verteßl,

Durch Vérfügung des Kriégs®M inisteriums. 25. Mat

Ostermänn, Pr. Lt. à la suits des Füß Art: ‘Bats. Nr. 13- un Dir T. bei den tehnisden filuten, ber Art. Werkstatt Danzig zugetheilt. Lederer, Zeug-Pr. t: vom Art. Dep

hofen, kommandiert in Trier zur Verwalt. des Filial-Art. Depots daselbst, unter Belassung in diesem Kommando, zum Art. Depot Saarlouis, Kluge, Zeug - Lt. vom Art. Depot Stettin, zum Art. Depot Swinemünde, verseßt.

Abschiedsbewilligungen. Im aktiven Heere. Neues Palais, 2. Juni. Frhr. d’Orville v. Löwenclau, Gen. Lt. und Kommandeur der 33. Div., in Genehmigung seines Abschieds- gesuhes mit B zur Disp. geftellt. Weng, Sec. Lt. vom Inf. Regt. Graf Dönhoff (7. Ostpreuß.) Nr. 44, mit Pension nebst Aus- sicht auf Anstellung im Zivildienst, Frhr. v. Herman, Sec. Lt. à la suite des Westfäl. Drag. Regts. Nr. 7, mit Pension, Hänig, Sec. Lt. vom Westfäl. Pion. Bat. Nr. 7, der Abschied ‘bewilligt.

Im Beurlaubtenstande. Neues Malgie, 2 TUNL v. Hartmann, Sec. Lt. von der Inf. 1. Aufgebots des Landw. Bezirks Prenzlau, mit Pension der Abschied bewilligt.

Beamte der Militär-Verwaltung.

Durch Verfügung des Kriegs-Ministeriums. 17. Fe- bruar. Milkau, Lazareth -Insy. in Meiningen, zum Lazareth- Verwalt. Insp. ernannt.

1. April. Holz, Scharnick, Winkler, Brasch, Lazareth- Inspektoren “auf Probe beim Garn. Lazareth bezw. in Königsberg |

i, Pr., Königsberg i. Pr., Rastait und T Mey (Stadt), zu Lazareth» Inspektoren ernannt.

3. Aprik. Ahlgrimm, Lazareth-Verwalt. Insp. in Schwerin, zur Wahrnehmung der Lazareth-Ober-Inspektorstele beim Garn. Lazareth 11 Met-Nontigny, offmann, Lazaretb-Verwalt. Insp. beim Garn. Lazareth 11 Met-Montigny, nah St. Avold, Junker, Lazareth-Verwalt. Insp. in Tilsit, nah Swerin; die Lazareth- Inspektoren: Thomas in Hannover, nah Tilsit, Rieke in Küstrin, nah Hannover, Feigen span beim Garn. Lazareth T Straßburg i. E., nah Küstrin, Schenkel in Münster i. W., nah Jnowrazlaw, Homann in Inowrazlaw, nach Paderborn, Lohne beim Garn. Lazareth Berlin 1, ‘an die Wilhelms-Heilanstalt ‘nah Wiesbaden, Steinmann in Trier, nah Darmstadt, Wihmann in Graudenz, nach Thorn, verseßt.

5. April. Herrmann, Lazareth-Verwalt. Insp. in Mül- hausen i. E., zum Lazareth-Ober-Insp. ernannt.

30. April. Henning, Lemke, Lazareth-Inspektoren bezw. in Zabern und Saarbrücken, zu Lazareth-Verwalt. Inspektoren ernannt.

9. Mai. Kieback, Lazareth-Insp. auf Probe in Diedenhofen, zum Lazareth-Insy. ernannt.

14. Mai. Wollenberg, Intend. Sekretär von der Intend. des XIV. Armee - Korps, zum 1. Juli d. J. zu der Intend. VIIT. Armee-Korps, Lütgert, Zahlmstr., bisher bei der Kriegs- schule uet, auf seinen Anirag mit Pension in den Ruhestand, verseßt.

20. Mai. Dr. Klein, Chemiker 2. Kl. von der Pulverfabrik in Spandau, auf seinen Antrag am §8. Mai 1897 aus seinem Dienst- verhältniß ausgeschieden. Wurßel, Assist. vom Militär-Versuchs- amt in Spandau, zum Physiker 2. Kl. ernannt.

22. Mai. Böhrendt, Ober-Roßarzt vom Militär-Reitirstitut, der Charakter als Korps-Roßarzt verliehen. Meinicke, Unter- Roßarzt vom Kür. Negt. Kaiser Nikolaus 1. von Rußland (Bran- denburgishes) Nr. 6, unter Verseßung zum 2. Hannoverschen Dragoner-Regiment Nr. 16, zum Roßarzt, Dr. Flatten, Unter- Roßarzt der Reserve, zum Roßarzt des Beurlaubtenstandes, Idler, Lazareth - Verwalt. Inspektor iîn Münster i. W,, zum Lazareth-Ober-Jnsp,, Gurk, Straube, Dünow, Lange, Kellermann, Lazareth-Jnspektoren bezw. in Krotoschin, Gnesen Freiburg i. B., Konstanz und Wittenberg, zu Lazareth-Verwalt. \pektoren, ernannt.

23. Mai. v. Schröder, Hauptm. der Landw. Inf. 1. Auf- gebots, unter Ueberweisung zu der Korps-Intend. des IT. Armee-Korps, zum etatêmäß. Militär-Intend. Afffefsor eruannt.

Ns

Nichtamtliches.

Deutsches Reih.

Preußen. Berlin, 5. Juni.

___ Seine Majestät der Kaiser und König nahmen im Neuen Palais heute Vormittag von 9 Uhr an die Vorträge des Chefs des Generalstabes, Generals Grafen von Schlieffen und des Chefs des Militärkabinets, Generals von Hahnke entgegen. Um 101/27 Uhr empfingen Seine Majestät dén Minister der öffentlichen Arbeiten Thielen.

In der am 3. d. M. unter dem Vorsiß des Vize- E des Staats-Ministeriums, Staatssekretärs des «Fnnern Dr. von Boetticher abgehaltenen Plenarsißzung des Bundesraths wurden die Geseßentwürfe über den Verkehr mit Butter u. \. w. und über das Auswanderungswesen gemäß den Beschlüssen des Reichstages angenommen. Dem Antrage Preußens , betreffend die Abänderung der Ausführungs- JZnstruktion zum Reichs - Viehseuchengeses, sowie der Vorlage wegen zollfreier Ablassung eiserner Schiffs- chwerter wurde die Zustimmung ertheilt. Den zuständigen

us\{üssen wurden überwiesen: die Reichstags-Resolution, be- treffend die L eines Präfsidialgebäudes für den Reichs- tag, der Antrag Lippes, betreffend Doppelbesteuerung der En Ziegelmeister, der Entwurf eines Geseßes für Elsa LOOAS über die Registrierungsabgaben für die Ueber- tragung von Apotheken und Kuxen u. st. w., die ie Ela des Landesaus\schusses-zu dem Entwurf eines Gesetzes für A - Lothringen über die Recttsverhältni}f eder Gerichtsvollzieher u.\.w., die Vorlage wes Abänderung der Bestimmungen über die Befähigung von Eisenbahnbetriebsbeamten, die Vorlage wegen der Neuwahl und Berufung nichtständiger Mitglieder des ia g Versiherungsamts aus dem Stande der Arbeit- geber und der Arbeitnehmer, der Bericht der Reichsshulden- Kommission über die Verwaltung des Schuldenwesens des Norddeutshen Bundes und des Reichs u. st. w., sowie mehrere vom Reichstage zu Petitiónén angenomméne Reso- [utionen. Außerdem wurde über . verschiedene Eingaben Be-

{luß gefaßt.

t Dieden-

insdl lih der freditierten Beträge) an Zöllen und emeinshaftlihen Verbrauhssteuern sowie anderer Finnahmen im Deutschen Reiche für das Etatsjahr

(1897: 199 lle 468 799 449 46 (gegen denselben Zeitraum des Vor- ahrs +48 406056 4 Tabadsteuer 11 991 965 4/6(—361 416.46), O udersteuer und Zuschlag zu derselben 102 199 903 [4+ 15964 138 A6), Salzsteuer 47 356 991 M (+ 827863 M6), Naishbottih- und Branntweinmaterialsteuer 20 201 634 Á6 2723 489 A6), Verbrauchsabgabe von Branntwein und dushlag zu derselben 120 480 368 (—+ 5 296928 M), Brennsteuer 1494552 (+ 84785 #Æ), Brausteuer 9186475 (+ 641785 M), Uebergangsabgabe von Bier 3 806 074 (+ 54815 (6) Summe 800517411 Æ 4 68 191 465 A6). Stempelsteuer für: a. Werthpapiere 5 089 753 M Er 432 779 M), b. Kauf- und sonstige An- haffung8geschäfte 13 226 256 H (— 6 662 327 (M), c. Loose u: Privatlotterien 3587 589 M (+ 505 427 M), Staats- otterien 16 447 119 M (— 95330 M), Spielkartenstempel 1 506 046 M (+ 68 049 6), Wechselstempelsteuer 9 186 975 M + 452467 M), Post- und Telegraphenverwaltun

ied ung der zur Anshreibung gelangten Einnahmen

B99 739 239 M (4 12689 623 M), Reiché-Eisenbahnverwal: Nung 71 883 592 M (+ 3 337 604 6).

Die zur Reichskasse gelangte Js - Einnahme, abzüglich der Aus ua Lungen und Verwaltungskosten, beträgt bei den nachbezeichneten Einnahmen für das Etatsjahr 1896/97: Bôlle 433 (19244 (+ 50476882 4), Tabacksteuer 11757 820 M (+ 851 632 M), Zudersteuer und Zuschlag zu derselben 93223183 (+ 12688100 H), Salzsteuer 16 873 996 M (+ 1 407 394 46), Maischbottih- und Brannt- veinmaterialsteuer 15 618 486 # (— 2589041 #), Ver- aua ane von Branntwein und Zujchlag zu derselben 01532183 Æ (+ 6391 373 M), Brennsteuer 1 001 432 M4 89343 A), Brausteuer und Uebergangsabgabe von Bier 28 030 850 6 (+ 597 128 MÆ), Summe 731 757 194 M 4+ 69734125 #4). Spielkartenstempel 1 422446 M

M + 72 900 M).

Der hiesige Königlich siamesishe Gesandte Phya Nond Buri hat Berlin für einige Wochen verlaßsen.

Laut telegraphischer Meldung an das Ober - Kommando

der Marine ist S. M. S. „Falke“, Kommandant Korvetten:

Rapitän Krieg, am 16. Mai in Apia angekommen.

Jn der Ersten Beilage zur heutigen Nummer des „R.- u. St.-Anz.“ wird eine Zusammenstellung der Berichte pon 39 deutshen Fruhtmärkten für den Monat Mai d. J. veröffentlicht.

Sachsen. Seine Königliche Hoheit der Prinz Friedrich August

ird, wie das „Dresdner Journal“ vernimmt, Seine Majestät

en König bei den aus Anlaß des 60jährigen Negierungs- ubiläums Jhrer Majestät der Konigin Victoria in ondon stattfindenden Festlichkeiten vertreten.

Baden.

Zhre Königliche Hoheit die Kronprinzessin von Ehweden und Norwegen is vorgestern von Kreuznach in Schloß Baden eingetroffen, wo Höchstdieselbe aht bis zehn age zu verweilen gedenkt.

Hefen.

In der gestrigen Sißung der Zweiten Kammer wurde on dem Finanz - Minister Weber der Hauptvoranschlag nd der Entwurf des Finanzgesezes für die Rech- ungsperiode 1897 bis 1900 vorgelegt. Nach dem Exposé es Ministers gestaltet sih die Finanzlage derart, daß die dentlichen Einnahmen 37 378 Á, die ordentlihen Aus- aben 37316 000 #, die außerordentlihen Einnahmen 12064 000 é und die außerordentlihen Ausgaben 9 651 000 M ‘tragen. Es ergiebt sih weiter daraus, daß bei den Eisen- ahnerträgnissen eine Besserung in Höhe von 2100000 ngetreten ist. Von einer Einnahme aus einer Weinsteuer t vorerst abgesehen worden. Die Vorlage, betreffend die vonvertierung der 4prozentigenStaats-Anlehen in l/¿prozentige, wurde angenommen.

Oesterreich-Ungarn.

Jn der gestrigen Sizung des Wiener Gemeinderaths terpellierte die Minorität den Bürgermeister Dr. Lueger arüber, weshalb der Beschluß des Gemeinderaths, dem Ka Jer Sachen der Sprachenverordnung eine Adresse zu berreihen, noch zit E sei. Der Bürgermeister er- "derte : er sei sofort nah der Beschlußfassung bei dem Minister- Präsidenten um Zulassung einer Deputation zur Audienz 'vor- ellig geworden, habe aber noh keinen Bescheid erhalten. _Jm ungarishen Unterhause brachte gestern der inanz-Minister von Lukacs einen Geseßentwurf ein über e Verlängerung der im vorigen Jahre geschaffenen ' Er- hung der Zucker-Exportprämie auf die Dauer eines weiteren dhres und Über die Vertheilung des Branntweinkontingents enfalls für die Dauer eines Jahres.

Großbritannien und Jrland.

4 Das Unterhaus beendete gestern die Einzelberathung * Gesegentwurfs, betreffend die Unfallsentshädigung der beiter. Es wurden nur die von der Regierung genehmigten runs an enommen. Hierauf vertagte sich das Haus * zum 17. d. j n dêr gestrigen Sißung des parlamentarischen Wdhusses zur Untersuhung des Einfalls e neson's in Transvaal sagte der Unter - Staats- F telâr des Kolonialamts Lord Selborne bei seiner eetnehmung als Zeuge“ aus: er sei bei allen von dem ‘taatssekretär Chamberlain im Kolonialamte gewährten îterredungen zugegen gewesen. Er habe geglaubt, daß eine ‘ontane Erhebung bona ' fide demnähst in Johannes- pl stattfinden werde. Das Kolonialamt habe von Jameson's "an erst nah dem Einfall etwas erfahren und keinen Grund

gehabt, einen Einfall zu vermuthen, ebensowenig, wie irgend eine andere offizielte Persönlichkeit in Süd-Afrika, mit Aus- nahme derjenigen, ‘welhe den Plan vorbereitet hätten. Der Anwalt von Cecil Rhodes bemerkte, die Unzufrieden- heit in Transvaal sei keine künstlih hervorgerufene gewesen; Rhodes habe mit Recht angenommen, daß in dem

alle, daß irgend eine Bewegung ausbrechen sollte, es besser ein würde, wenn dieselbe organisiert sei, sodaß man mit derselben rechnen könne, als wenn man ihre Ausartung in einen Aufruhr zuließe. Der Anwalt war geneigt, das Vor- gehen Jameson's zu entshuldigen, und zog als Gegenstück die Landung Garibaldi's auf Sizilien in Vergleich. A sprachen noch die Vertreter von Beit und Harris, worau fh der Ausschuß vertagte.

Frankreich.

Ueber die großen Herbstübungen des [.. und TI. Korps erfährt der „Gaulois“, daß, nah Beendigung der von den beiden Korps gegeneinander vorzunehmenden Uebungen und ihrer Vereinigung unter dem Oberbefehl des Generals de France, dieselben gegen einen dem General Keßler unterstellten, durch die 12. Jnfanterie- Division, die Brigade der Marine-Jnfanterie und der 1. Ka- vallerie-Divisfion dargestellten markierten Feind manövrieren werden. Bei Beginn dieser Uebung wird das Hauptquartier des leßteren sih in St. Quentin befinden; seine Aufgabe wird darin bestehen, die Verbindung der Nordarmee mit Paris zu unterbrehen. Zum Schauplag der Schlußparade ist die Gegend zwischen Holnon und Beauvais ausersehen.

Rußland.

Der Kaiser empfing, wie „W. T. B.“ meldet, gestern in Peterhof den bisherigen chinesishen Gesandten S hu-Kin g- Chen, welcher sein Abberufungsschreiben überreichte, und den neu ernannten chinesischen Gesandien Yang-JÜ, der sein Beglaubigungsschreiben übergab.

Jtalien.

Bei dem vorgestrigen Empfange der Deputation des 1. Hessishen Husaren-Regiments Nr. 13 durch Seine Majestät den König Humbert, anläßlih des 25 jährigen Jubiläums des Königs als Regimentschef, überreichte, wie „W. T. B.“ meldet, der deutshe Militär-Attahé, Major von Jacobi dem König ein Handschreiben Seiner Majestät des Kaisers Wilhelm sowie das Dienstauszeihnungs-Kreuz. |

Der König von Siam begab fi gestern Mittag nach dem Pantheon, um am Grabe Victor Emanuel's einen Kranz niederzulegen. Nachmittags stattete der König dem

apst einen Besuch ab und begrüßte sodann den Kardinal- Staatssekr-tär Rampolla. Abends fand zu Ehren des Königs großer Empfang im Quirinal statt. :

Die Deputirtenkammer genehmigte gestern das be- rihtigte Budget für das laufende Finanzjahr. Der Schaß- Minister Luzzatti hob hervor, daß seine mit peinlicher Strenge ause eflälttèn Voranschläge sich bestätigt hätten und durch die Thatsachen noch übertroffen worden seien, wie sih dies auch aus dem von dem Deputirten Rubini erstatteten Bericht der Budgetkommission ergebe. Die wirk- lichen Einnahmen deckten die wirklihen Ausgaben ein- \hließlich der zehn Millionen ordentliher Ausgaben für Afrika, für den Bau von Eisenbahnen und für Amortisationen. Luzzatti {loß seine Rede mit der Versicherung-daß man dur das Festhalten an einer Politik der Sparsamkeit, wie sie dem Programm der Regierung entsprehe, eine Periode des Aufshwungs für die Volks- und Finanzwirthshaft Jtaliens herbeiführen werde.

Spanien.

Der Marschall Martinez Campos ist, wie „W. T. B.“ aus Madrid erfährt, gestern dort eingetroffen und hat si später in das Königliche Palais begeben. S

Sagasta hatte gestern mit der Königin-Regentin eine Unterredung, in der er erklärte, daß die liberale Partei für alle shwebenden Fragen eine Lösung bereit habe. Heute wollte die Königin mit verschiedenen Marschällen Berathung pflegen.

Türkei.

Aus Kanea meldet das Wiener „Telegr.-Korresp.-Bureau“, daß der Jnsurgentenführer Hagi Michael im Bezirk Kydonia ein Manifest erlassen habe, worin er ankündige, daß er nach dem Ee: der griehischen Truppen die Verwaltung des Bezirks übernehmen und Wahlen zur Nationalversammlung ausschreiben werde. Gleichzeitig habe derselbe eine Gemeinde-Polizei gebildet, um eine weitere Verwüstung des Grundbefißes der Mohamedaner zu verhüten, und die Christen aufgefordert, sich jeder Herftörung des Eigenthums der Mohamedaner zu enthalten. Es scheine überhaupt auf Kreta unter den Aufständischen eine ruhigere und versöhnlihere Stimmung Plaß zu greifen.

Griechenland.

Die griehishen Delegirten haben sih, wie die „Agence Havas" meldet, gestern Vormittag wieder in das türkische Lager begeben; die denselben ertheilten Jnstruk- tionen für die Bedingungen, unter denen die Unterzeichnung des Waffenstillstandes erfolgen darf, sind folgende: 1) Die griehishe Flotte verläßt die ottomanischen Gewässer, wie deren Abgrenzung durch das Völker- recht bestimmt wird. 2) Schiffe unter türkischer oder neutraler Flagge, welche aus türkishen Häfen kommen, oder nach türkishen Häfen gehen, sowie diejenigen, welche fich innerhalb der durch den Waffenstillstandsvertrag festgeseßten Linie befinden, dürfen nicht durhsuht werden. 3) Es ist kein Transport von Truppen oder Munition für die türkische Armee durch diese Häfen gestattet. 4) Die türkische Flotte darf di? Dardanellen nicht verlassen. 5) Verstärkungen der Besatzung irgend einer Jnsel des Archipels sind nicht erlaubt.

Die Verpflegung der türkischen Truppen über die jenseits der Demarkationslinie geegenen Häfen ist unter der Bedingung gestattet worden, daß die betreffenden Schiffe sih einer Unter- suchung durch die Konsuln der Mächte in der zunächst gelegenen Stadt unterziehen. |

Der Kronprinz, als kommandierender General der riehishen Streitkräfte zu Wasser und zu Lande, vertritt Briecionlanb bei der Unterzeihung des Waffenstillstandes.

Dänemark. ‘Der König wird sich, dem „W. T. B.“ zufolge, am Montag Abend nah Wiesbaden und die Königin nah Gmunden begeben.

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Afrika.

n Rom sind Privatmeldungen des Majors Nerazzinft aus Frna, zwei Tagemärsche von Harrar gelegen, eingetroffen, wonach an dem u einer T elcor ale ntimie nah der Hauptstadt von Schoa gearbeitet wird. Dieselbe dürfte in drei bis vier Monaten vollendet sein.

Arbeiterbewegung.

Eine in Bochum stattgehabte Kommifssionssizung der Arbeiters vertreterbeimBerg-Gewerbegericht hat der „Rh.-Westf. Ztg.“ zufolge beschlossen, die Beisißer sämmtlicher Sypruchkammern zu einer Versammlung dorthin zu laden, die am zweiten Pfingst- tage stattfinden foll, und in der man darüber berathen will: „Welhe Maßnahmen sind feitens der Arbeitervertreter zu ergreifen zur Herbeiführung der Kompetenz-Erklärung des Berg- Gewerbegerihts als S, Die Veranlaffung zu diesem Borgehen ift der ablehnende Besheid des Berghauptmanns Täglichsbeck gegenüber dem Ansinnen des alten Bergarbeiterverbandes, das Gewerbegeriht zu einer Vermittelung in der Lohnfrage zwischen den Grubenbesigern und den Arbeitern heranzuziehen. Wie die „Köln. Ztg." meldet, reichte der größte Theil der Fahrer und Schaffner der in Bochum geleiteten elektrishen Straßenbahnen der Betriebsleitung eine Reihe von Forderungen auf Lohnerhöhung und Belafsung des freien ahten Tages sowie Einrichtung eines ständigen Schieds8aus\husses und mildere und begründetere Anwendung der Geldstrafen ein. Die Forderungen des Fahrperfonals wurden von der Enns fämmilich a S

In Essen beschloß, der „Rh. - Westf. Ztg.“ zufolge, die am Donnerstag abgehaltene Hauptversammlung der Bau - Innung, die Forderungen der ausftändigen Zimmerleute (vgl. Nr. 116 d. BL.) abzulehnen. Die Stuckateure beshlofsen, wie dasselbe Blatt meldet, in einer kürzli stattgefundenen Sitzung ebenfalls, bei den Meistern wegen Erhöhung der Löhne vorstellig zu werden und event. in den Ausftand einzutreten.

Der Ausstand der Hafenarbeiter in Magdeburg (vgl. Nr. 106, 113 und 114 d. Bl.) ist, wie der „Vorwärts“ erfährt, nah erfolglosem Verlauf und nachdem das Gewerbegeriht es abgelehnt hatte, als Einigungsamt zu vermitteln, für beendet erklärt worden.

In Breslau sind demselben Blatte zufolge die Verhandlungen über einen Tarif für die Erlenmöbel-Branche gescheitert. Die Mehr- zahl der Meister will niht mehr als 10%/6 Lohnerhöhung bewilligen, während die Tischler 150% verlangen. Es wird nun mittels des partiellen Ausstandes versucht, die Meister nachgiebig zu stimmen.

Hier in Berlin beschäftigte fich, wie die „Vos. Ztg.“ berichtet, eine am Donnerstag abgehaltene ersammlung der M Sb iTec mit der von dem „Verbande der Berliner Buchbindereibesitzer“ beab- sichtigten Einführung einer neuen Arbeitsordnung, gegen die von den Rednern heftig Einspruch erhoben wurde. Die Ver- sammlung beshloß, den neuen Arbeitsvertrag niht anzunehmen, und wählte eine Kommission, die mit den Arbeitgebern unterhandeln soll. Für das bevorstehende pfngltfest hat der „Volks. Ztg.“ zufolge der „Verein Berliner Gaslwirthsgehilfen“ einen eigenen Lohntarif für Aushilfskellner festgeseßt, der streng zur Durhführung gebracht werden foll. Für Aushilfe am 1. und 2. Pfingsttag wird ein Lohn von 5 r, für den dritten Feiertag von 3 4 verlangt.

Der Ausftand der Seidenhutmacher in Leipzig (vgl. Nr. 112 d. Bl.) ist, dem „Vorw.“ zufolge, am 27. Mai für beendet erklärt worden. Es ift nur theilweise ein Erfolg erzielt worden.

Demselben Blatte zufolge batten die Steinseßer in Chemnißt, um den Zehnustundentag durhzuseßen, den Beschluß gefaßt, vom 31. Mai an die Arbeit tägliÞ um 6 Uhr Abends zu beenden. Ein Theil der Meister hat zugestimmt; die übrigen Meister sperrten ihre Arbeiter, ca. 30 Mann, am Montag aus.

In Zwickau forderten, wie die „Lpz. Ztg.* erfährt, die Stein- arbeiter 20°%/9 Lohnzushlag für Arbeiten mit festen Steinen, die Meister lehnten aber diese Forderung ab. Darauf beshlossen am Ou die Gehilfen, in neue Verhandlungen mit den Meistern ein- zutreten.

In etner am Donnerstag Abend in Mün chen abgehaltenen Ver- sammlung der Bader- und Friseurgehilfen wurde den „M. N. N.“ zufolge eine Lohnkommission beauftragt, folgende Punkte mit den Meiftérn zu vereinbaren: Gehilfen über 18 Sabre sollen mindestens 8 4 wöchentlih und halbe Kost, Gehilfen unter 18 Jahren mindestens 7 #4 und halbe Kost erhalten; allmählich soll überall baare Entlohnung eingeführt und endlih die beiden Innungen ver- anlaßt werden, für Geschäfte, die diefe Forderungen nicht acceptieren, die Stellenvermittelung einzustellen.

In Frankenthal in der bayerishen Rheinpfalz! befinden sich, dem „Vorw.“ zufolge, die Küfer in einer Lohnbewegung.

Aus Mecheln erfährt die „Köln. Ztg.“, daß sämmtliche Arbeiter in fünf bedeutenden Möbelfabriken ausftändig sind, weil die Selig bei Strafe das regelmäßige Erscheinen zur Arbeit ver- angen.

Aus Glasgow wird demselben Blatte gemeldet, dai ein drotender Ausftand der Maschinenbauer abgewendet worden ift.

Der achte internationale Bergarbeiter-Kongreß tritt am 7. Juni in London zusammen. Als Delegirte {ind nur Berg- leute und Sekretäre von Gewerkschaften zugelassen.

Kunft und Wiffenschaft.

Der Wiederherstellungsbau der St. Marien - Kirche in Bergen auf der Insel Rügen hat einstweilen eine Unterbrehung erleiden müssen, weil die Auffindung von Spuren alter Malereien an den Kirhenwänden zu der Erwägung führte, ob es nit angezeigt sei, diese Malereien kunstgereht wieder herzustellen. Ein Künstler it nun zunächst beschäftigt, in demjenigen Theil der Kirche, dessen Unterhaltung dem Fiékus obliegt, die übertünchten Malereien forgsam aufzudecken und in den alten Farben aufzufrischen. Nah Vollendung dieser Arbeit wird dann Beschluß darüber gefaßt werden, ob deren eo in den übrigen Theilen der Kirche gleichfalls zu er: treben sei.

Den „Times“ geht die Meldung zu, daß die Orforder Gelehrten Bernard P. Grenfell und A. S. Hunt im vergangenen Winter in Belueta, dem alten Oxyrhynchos in Egypten, eine Anzahl werthvo f RAONE! entdeckt haben. Behnesa liegt am Saume der westlichen üste zwishen Fayum und-Minya. Archäologen und Alterthumshändler haben den Ort bisher kaum berührt. Die beiden Gelehrten fanden wenig Ueberrefte von Gebäuden vor; Felsfteine und

iegel waren längst zum Bau verwendet worden, aber unter dem uralten

utt lagen die Papyri verborgen. Der Zeit nach datieren sie von der rômishen Eroberung bis zu den Anfängen der arabischen Herrschaft, und jedes Jahrhundert dieser Periode f unter ihnen vertreten. - Die meisten find in griehisher Sprache ge|chrieben, es finden sih jedo auch lateinishe, koptishe und arabishe Stellen, Der Inhalt der efundenen Papyri is bis jezt kaum bekannt; einer enthält eine Sämiulüh der „Logia“, d. h. der Aussprüche Christi; einige von diesen Aus} rüchen befinden \sich nit in den Evangelien, während andere unwefentlich von dem Text des Neuen Testaments abweichen. Die Be- stimmung des Alters dieser a. wird den Theologen ein interefsantes Feld der Forschung bieten. Die Perle der entdeckten Papyri, eine aus 150 großen und vollständig erhaltenen, theilweise mehrere Fuß langen’ Rollen bestehende Handschrift, hat das Gizeh-Museum zurüd- behalten. Der Reft ift unterwegs nach England, wo der Fund wissen- \haftlih untersuht und bearbeitet werden Toll. Außer den Papyri

haben die Herren Grenfell und Hunt eine Menge Münzen, etwa 200

mit Inschriften versehene Oftraka, bronzene und elfenbeinerne Zierrathe und andere Gegenftäride | aus der rômishen und byzantinishe Periode

ans Licht geschafft.