P S Ut E R R E Ei nz dre
c E L L (Das ns Bs wn L é s E e naire E E eser ritt G C E i e E R I R E S
Saatenstand in Norwegen.
Im Süden Norwegens is die Frühjahrsausfaat unter günstigen mger O verlaufen, jedoh etwas spät beendet worden. Das Gleiche wird aus den ackerbautreibenden Gegenden des westlichen Norwegens berichtet. Da das Wetter im Laufe der leßten Zeit schr warm und trocken war, ift Regen erwünscht.
Die Wintersaat steht durchgehends gut.
Ernteergebniß 1896/97 in der Kolonie Tasmanien. Nach der vorläufigen Shäßung des Regierungs-Statiftikers in Hobart ftellt si das diesjährige Ernteergebniß in der Kolonie Tas- manien, wie folgt: Ls nbau-
Getreideart fläche auf 1 ha im Ganzen
in 1000 ha in kg in 1000 & S e 30 1200 36 E se 1,6 1052 1.7 E 4 18 976 17,64
Ernteertrag
Gesundheitswesen, Thierkrankheiten und Absperrungs8- Maßregeln.
Der Gesundheitsstand in Berlin blieb auch in der Woche vom 6. bis 12. Juni ein günstiger und die Sterblichkeitsziffer eine niedrige; sie war sogar noh niedriger als in der Vorwoche (von je 1000 Einwohnern starben, aufs Jahr berechnet, 16,4), obwohl infolge der höheren Temperatur der Luft, die in der Woche vorherrshte, das Vorkommen von akuten Darmkrankheiten ein häufigeres war und au die Zabl der durch diese Krankheitsformen bedingten Sterbefälle eine größere wurde. Die Zahl der Opfer an diesen Krankheitsformen stieg auf 60 (von 49 der Vorwo@ze). Die Gestorbenen ftanden überwiegend im kindlihen Alter unter 2 Jahren. Die Betheiligung des Säuglings- alters an der Sterblichkeit blieb fast die gleihe wie in der Vorwoche; von je 10 000 Lebenden starben, aufs Jahr berechnet, 56 Säuglinge. Erheblich seltener als in der Vorwoche wurden dagegen akute Ent- z¿ündungen der Athmungs8organe beobachtet; auch Erkrankungen an Influenza waren selten, doch kam noch 1 Todeéfall infolge von In- fluenza zur Mittheilung. — Von den Infektionskrankheiten blieben Erkrankungen an Typhus vereinzelt, Erkrankungen an Schar- lah und Diphtherie wurden weniger, an Masern in faft gleih großer ahl wie in der Vorwoche gemeldet, und zwar kamen leßtere aus der riedrihstadt und der Schöneberger Vorstadt sowie aus Moabit, rkrankungen an Diphtherie aus der jenseitigen Luisenstadt und der Rosenthaler Vorstadt am häufigsten zur Anzeige. Erkrankungen an Kindbettfieber wurden 3 bekannt; an Genickstarre kamen 2 Erkrankungen zur Mittheilung. Rosenartige Entzündungen des Zellgewebes der Haut blieben selten; auch Erkrankungen an Keuchhusten, die in 7 Fällen zum Tode führten, wurden weniger beobachtet. Dagegen gelangten rheumatishe Beschwerden aller Art, besonders akute Gelenk- rheumatismen, wieder häufiger in ärztliße Behandlung.
Verdingungen im Auslande.
Spanien.
19. Juli, 12 Uhr. Direccion de las Minas de azogue zu Almadén (Proxinz Ciudad Real) und bei den staatlihen Dele- aciones de Hacienda in Barcelona, Oviedo und Bilbao: R rata eines Dampfkessels für unterirdishe Aufstellung. Werth der Lieferung ungefähr 10 000 Pefetas. Vorläufige Kaution 500 Pesetas, definitive 10 9/6 der Zushlagssumme. Angebote auf Stempelpapier 12. Klasse, begleitet vom Nachweis der Hinterlegung der Kaution. Näheres bei der aus\chreibenden Stelle oder bei einer der erwähnten Delegaciones de Hacienda. Angebotsformulare beim „Reihs-
Anzeiger“. Niederlande.
1. Juli, 11} Uhr. Marine-Direktion Hellevoetsluis: Liefes rung von Eichen-Schiffsbauholz, Knien, Planken und Platten, Djati oder Teakholz, insbesondere Dedtheilen, Wagenschott, norwegischen Holzwaaren, Waaren von gesägten Fichten-, Tannen- und Kiefernholz, Eschen-, Eiben- und Lindenholz-Platten und „Stämmen, Bodenstücken, Dauben und Tannenreifen, Eisen und Stahl, s{chmiedeeisernen Waaren, gelbem und legiertem Kupfer, Kupferwaaren und rothkupfernen Röhren, Metallwaaren, Ble, Blei, Zinn, Zink und Magnoliametall, legierten und eisernen Nägeln, Kramwaaren, Gerätßschaften, ledernen Treibriemen. Pinseln, Abfall von VBaumwollgarn, Maschinen- fammerzubehör, vulkanisiertem Gummielastikum, sog. Tuksverpadckung, gemischter und Vöbestverpackung, Asbestpapier, Gaskoks, Schmiede- kohlen, Farbstoffen, Mennig, Terpentin, Lack und Firniß, Leinöl, \{chwerem Mineral - Lampenöl, Spermacetiöl, Nuß, Bleiweiß, Zink- farbe, grüner und weißer Seife, Glas, Mauermaterial, Zubebör eleftrisher Apparate. Bedingungen liegen aus im Marine-Ministerium fowie bei der Marine - Direktion Amsterdam, Willemsoord, Helle- voetsluis und den Provinzialverwaltungen mit Ausnahme der Süd- ands, fowie bei den Gemeindeverwaltungen Rotterdam und
ordrecht und sind für 20 Ct. im Bureau der Marine: Direktion zu Hellevoetéluis erhältlich.
Verkehrs-Anstalten.
Auf den Königlich bayerishen Staatsbahnen wurden im Mai v: J. 2 174 484 (4 545314) Personen und 1 309671 fa 143 498) t Güter befördert. Die Einnahmen betrugen 10 718 974 —+ 376 908) « Vom 1. Januar bis ult. Mai beliefen sch die Ein- nahmen auf 48 119 258 (+ 1 923 486) c
Bremen, 23. Juni. (W. T. B.) Norddeutscher Lloyd. D. „Werra“ 21. Juni 7 Abds. Reise v. Gibraltar n. New-York fortges. „Aller“, v. New-York kommend, 21. Juni 10 Abds. a. d. Weser angek. Dae 21. Juni 3 Nm. Reife v. Vigo n. d. La
[lata foriges. „Kronprinz Friedrih Wilhelm“, v. Brasilien ommend, 21. Suni 3 Nm. Las Palmas pas. „Darmstadt“, v. Australien kommend, 21. Juni Vim. in Aden angek. „Barba- rossa“, v. New-York kommend, 22. Juni 1 Nm. a. d. Weser angekommen.
Hamburg, 22. Juni. (W. T. B.) Hamburg - Amerika- e D. «E hat heute Nahm. 1 Uhr Prawle Point pa!ntert.
Rotterdam, 22. Juni. (W. T. B.) Holland-Amerika - Linie. D. „Veendam“, von New-York nah Rotterdam, hat heute Vormittag Beachyhead passiert.
Theater und Musik.
Neues Königliches Opern-Theater.
„Die B ohême* (Pariser Künstlerleben 1830), Scenen aus Henry Murger's „Vie de Bohême“, in vier Bildern von G. Giacofa und L. Ill ica, Musik von Giacomo iee e so heißt das neue musikalishe Werk, das gestern hier zur Erstaufführung gelangte. Die Textverfasser und der Komponist haben auf die Bezeihnung Oper verzichtet in dem rihtigen Bewußtsein, s ihre Arbeit der dramati- hen Folgerihtigkeit in Aufbau und Handlung entbehrt. Murger's „Vie de Bohême“ ift, überseßt, unter dem Titel ,Zigeunerleben“ in der bei Reclam erscheinenden Universalbibliothek erschienen und ein auch in Deutschland vielgelesener Roman, in welchem das heitere Element vorwiegt und der daher für die dramatische Aus- beutung nicht eben ergiebig ist. Was daran besonders fesselt, ist die wohlgelungene Milieuschilderung. Auh den Bühnenbildern, welche Puccini, ein der jungitalienishen Schule angehörender Komponist, musikalisch illuftriert hat , verleibt die Stimmungs- malerei den Hauptreiz, Wir werden zunächst in das Haupt- quartier eines in Freud und Leid zusammenhaltenden Künstler- völkhens zur Weibhnachtszeit - geführt: einen öden, \{chlecht ge- heizten Mansardenraum. Soeben kat Rudolf, der Poet, das Manuscript eines dreiaktigen Dramas in den Kamin gesteckt, da naht unerwartet Hilfe. Schaunard, der Musiker, hat das Glück gehabt, unterwegs einige Francs zu verdienen, und flugs kehrt mit Speise, Trank und einigen blanken Geldstücken der tolle Uebermuth bei der Gesellshaft ein. Dem wegen der Miethsrückstände mahnenden Hauswirth wird ein Schnipphen geschlagen, und die lustige Gesellschaft bricht nach dem „Café Momus“ auf. Das zweite Bild wveranschauliht das Leben und Treiben in diesem von Kunstjüngern und Grifetten besuWßten Wirthshause. Unter den leßteren befinden sich Musette und Mimi, welhe an der sich erst in den beiden legten Akten lebhafter entwickelnden Handlung einen Hauranne haben. Hauptsächlich is es das Geshick Mimi's, einer
rt von Kameliendame, welches lebhafter interefsiert. Sie liebt den Poeten Rudolf leidenschaftlich, während Musette, die Geliebte Ma: cel’s, fonft als gutmüthiges Mädchen geschildert, von leichtfertigerer Art ift. Das vierte Bild, welches an der „Barrière d’enfer“ in einem einsam gelegenen Wirthshaufe spielt, gehört ganz den beiden Liebes- paaren. Im leyten Bilde erblickt man wieder die Mansardenstube, wohin Mimi, nach längerer Trennung von Rudolf, als Sterbende wiederkehrt. Die Sck&windsuht macht ihrem Leben in demselben Raume, wo kurz zuvor größte Fröhlichkeit geherrscht hat, ein Ende. — Die Musik, welche Puccini zu diesen Scenen geschrieben, ift zwar etwas geklügelt, aber gewiß eigenartig zu nennen. Sie bewegt sich zumeist in gewagten Harmonien, in welchen eine Vorliebe für die chromatische Bewegung und für reine Quinten sich bemerklich mat. Vortreffli gelungen i zumeist die Stimmungsmalerei und das lyrishe Element, welhes auch der Melodie nicht er- mangelt. Auch der Humor if wirksam herausgearbeitet. Minder gelungen find hingegen die dramatishen Accente. Die Aufführung, welche dem Werke zu theil wurde, war in jeder Hinsicht eine vor- züglihe. Besonders ragten dur ihre gesanglihen und darstellerishen Leistungen Herr Naval (Nudolf) und Frau Herzog (Mimi) hervor ; beiden kann man nur uneingeschränkte Anerkennung zollen, ebenso Herrn Hoffmann als Marcel. Die übrigen Aufgaben find weniger bedeutend, waren aber mit den Herren Bachmann, Krasa, Möd- linger und Alma, sowie Fräulein Dietrich (Musette) in besten Händen. Die neuen Dekorationen trugen zur Erzeugung der rechten Stimmung das ihrige bei, ebenso die Anordnungen des Ober- Negifseurs Teßlaff auf der Scene. Das Orchester unter Musikdirektor Steinmann's Leitung löste seine Aufgabe vortrefflich. Der anwesende Komponist wurde nach jedem Bilde mehrmals hervorgerufen. Man darf annehmen, daß das eigenartige Werk längere Zeit den Spielplan beherrschen werde.
i Theater des Westens.
Die rührige Direktion des Opernunternehmers auf Charlotten, burger Gebiet brahte am Montag Abend Beethoven's „Fidelio“ in einer sehr annehmbaren Vorstellung zur Aufführung. Die Leonore fang das fstimmbegabte Ar abler mit bestem Gelingen. Der Florestan des errn Ludwig Bernhardt hinterließ keinen günftigeren Eindruck als seine bisherigen Leistungen.
muntere Element der Oper fand in eren ourn (Jacquino) und Fräulein Großmann (Marcelline) mmli und darstellerisch geeignete Vertreter. Auch die Herren Fanta (Gernaudo), Fißzau (Pizarro) und George (NRccco) füllten ihre Mv B efriedigend aus. Mit der Leitung des Ganzen schien Herr Kapell. meister Wolfbeim keine leihte Aufgabe übernommen zu baben — ver- mutblich, weil es an ausreihenden Proben gefehlt hat. Spätere Aufführungen werden wohl glatter verlaufen. — Gestern begann Heinrich Bötel ein auf mehrere Abende berechnetes Gastspiel als Manrico in Verdi’'s „Troubadour“. Das Haus war sehr ut besucht und der Beifall namentlich nach dem hohen C in der ogenannten „Stretta* ebenso groß, wie er früber bei Gastspiclen dieses be- liebten Tenoriften zu sein pflegte. Die Partie der Azucena war diesmal Fräulein Sedele anvertraut. Der jungen Künstlerin fehlt indessen dafür die erforderlihe sonore Tiefe. Fräulein Better, welche als Leonore debutierte, bot tehnisch eine recht anerkennenswerthe Leistung, ließ aber die Zuhörer kalt. Herr von Lauppert, ein ehbe- maliges Mitglied dec Oper im Belle-Alliance-Theater, sang hier zum as Male den Grafen Luna mit {öner Stimme und “gewandtem ptel.
Im Neuen Königlichen Opern- Theater geht morgen „Haschish* von Oscar von Chelius in Scene. Den Omar singt Herr Stammer, die Hama Fräulein Hiedler. Kapellmeister Wolfram dirigiert. Hierauf folgt Leoncavallo’'s Oper „Bajazzi“. Den Canio singt darin Hes Sylva, die Nedda Frau Herzog. Als Tonio gastiert Herr de Souza. — Im Garten konzertieren von Nach- miitags 6 Uhr ab tas Musikkorps des Garde-Fuß-Artillerie-Regi- ments und das Trompeterkorps des Regiments der Gardes du Corps eher Leitung der Königlihen Musikdirigenten Herren Jolly und
ehmann.
Die Rolle der Mimosa in der Operette „Die Geisha“, welche bis jeßt im Lessing-Theater ununterbrohen von Fräulein Werber zur Darstellung gebraht wurde, wird morgen zum erften Male von Fräulein Melanie Andrée gegeben werden. .
Im Theater des Westens singt Heinrih Böôtel morgen den Chapelou im „Postillon von Lonjumeau“. Am _ Freitag findet die vorläufig leßte Aufführung der Lorßing’shen Spieloper „Der Wildschüß* statt.
Mannigfaltiges.
Wie das Königliche Polizei-Präsidium bekannt macht, wird die Kösliner Straße von der Wiesen-Straße bis zur Wedding-Straße behufs Asphaltierung von heute ab bis auf weiteres für Fuhrwerke und Reiter gesperrt.
Von dem unter dem Protektorat Jhrer Majestät der Kaiserin Friedrich stehenden Comité für die Ferien kolonien können in diesem Jahre nur 3191 arme Berliner Kinder in die Sommerfriscbe gesandt werden, da die eingegangenen Spenden für eine größere Zahl nicht ausreichen. Indessen hofft das Comité, daß si in leßter Stunde noch Wohlthäter finden, welhe wenigstens den ärztliherseits dringend zur Berück- sihtigung empfohlenen Kindern den Genuß des Landaufenthalts vershaffen. Am 1. Juli verläßt das Gros der Ferienkolonisten (1501) Berlin. Au die neu eröffnete Anstalt in Bad Elmen foll im Juli zum erflen Male belegt werden. Am stärksten werden diesmal die Soolbäder (Kammin, Kolberg, Kösen, Harzburg und Pyrmont) bezw. die Seebäder (auf Rügen, bei Greifswald und Ribnitz, Prerow, Sylt und Zingft) von den Berliner Ferienkolonisten besucht werden ; dorthin gehen 1427 Kinder. Die Zahl der Halbkolonisten ist diesmal auhch verhältnißmäßig gering, fie beträgt nur 1100.
Reppen, 22. Juni. Die hier tagende Jahresverfsammlung des Brandenburgishen Hauptvereins der Gustav-Adolf- Stiftung hat dem „W. T. B.* zufolge an Seine Majestät den Kaiser das nachfolgende Huldigungstelegramm abgesandt:
«Eurer Majestät sendet die Jahresrersammlung des Branden- burgischen De der Gustav-Adolf-Stiftung aus dem in alter märkischer Treue je und je bewährten Sternberger Lande nach dem dem Deutshen Reih neugewonnenen Strand von Helgoland ihren ehrerbietigsten Gruß mit der allerunterthänigsten Bitte, dem Liebes- werk unseres Vereins auch fernerhin Allerhöchstihr gnädiges Wohl- wollen und huldreihe Förderung angedeihen zu laffen.“
Simferopol, 23. Juni. Gestern brach in einer hiesigen Kaufhalle Feuer aus, dur welches mehrere Keller, in denen Petroleum lagerte, in Brand geriethen und verschiedene Explo- sionen verursaht wurden. Personen sind, foweit bisher festgestellt ist, nicht verunglückt. Der Déèaterialschaden ift erheblich.
(Fortsezung des Nichtamtlichen in der Ersten, Zweiten und Dritten Beilage.) :
vom 23. Juni orgens.
Winden
40 R.
Stationen. Wind. Wetter.
in ® Celfius
Temperatur
metrishe Depressionen lagern. Niederschläge nicht gefallen find, ist bei leichten aus variablen
S”
In Deutschland, wo
kten von Owen Hall. Mufßik Deuts von C. Anfang 74 Uhr.
Deutsche Seewarte. Freitag :
Bar. auf 0Gr. u. d. Meeresf\p. red. in Millim.
99C. :
Belmullet . . | 764 |[NNO 3|\bedeckt Aberdeen . . | 763 |S 2|bedeckt Christiansund | 763 |W 6ibededckt Kopenhagen . | 769 [NW 2 wolkig
Stockholm . | 762 \W 2'wolkenlos aranda « | 753 |WNW 2hsheiter
ai. l 106 | 1 wolkenlos
Cork, Queens- n 1.082 bededt Cherbourg . | 765 heiter E so 000 heiter E al D bededt Ard . «1 770 heiter Swinemünde | 769 wolkenlos 2\wolkenlos
Neufahrwafser| 767 Meniel ... | T4 wolkenlos
Opern- Theater. in 1 Aufzuge.
Teßlaff.
wolkenlos wolkenlos wolkeulos eiter wolkenlos
Karlsruhe . 768 Wiesbaden . | 769 München . . | 770 Chemniß .. | 770 Berlin 770 E 1 208 wolkig Breslau . . . | 770 wolkenlos |_15_ Ile d'Airx . .| 763 |D . 1'heiter A l C07 Fill |wooltenlos E s e AOL till ¡roolkenlos
Uebersicht der Witterung,
7{ Ubr. Sonnabend:
wolkenloser Witterung liegt über Zentral-Europa, während in größerer Entfernung hiervon baro-
Zönigliche Schauspiele. Donnerstag: Neues 29. Vorftellung. Haschisch. Oper Dichtung von Axel Delmar. von Oscar von Chelius. Ober-Regisseur Teßlaff. Dekorative 4 vom Ober: Inspektor Brandt. 1 meister Wolfram. — Bajazzi. (Pagliacci.) 1 Oper in 2 Akten und einem Prolog. Musik und 1 Dichtung von R. Leoncavallo, deutsch von Ludwig 1 Hartmann. In Scene elen vom Ober-Regifseur
1 1 Dirigent: usikdi 7) (Tonio: Herr de Souza, als Gast.) Anfang 74 Uhr. 3 Sei es
O. 106 1D 2 wolkenlos Cs On
2 z ariser Künstlerleben 1830.) Scenen aus Henry Münster ‘+769 Ljveee Murgers „Vie de Bohême“ in 4 Biltorn von 9 G. Giacosa und L. JIllica. 5 artmann. Musik von Giacomo Puccini.
X
3
2
1
22. Vorstellung.
Romantishe Oper in 3 Akten von Richard Wagner. Lobengrin: Herr Ernft Kraus, Telramund: Herr ranz Schwarz, vom Stadt-Theater zu Breslau, als äste.) Anfang 7 Ubr.
Berliner Theater. Donnerstag: Renaifsauce. i : : Anfang 7# Uhr. Ein Hochdruckgebiet mit ruhiger, trockener und raa: Zum erften Male: 's Jungferngift. onnabend: Renaissance. hof FoclogisFer Garten.
Die Seisha. — Sonnabend :
Theater, Die Geisha.
In Scene geseßt vom
Dirigent: Kapell- in 3 Akten von Léon Gandillot. spiel von Guy de E. v. Bukowicz. Anfang 7} Uhr.
rektor Steinmann. | — Vorher: Musotte (I1. Akt).
Vorstellung. Die Bohême.
Neues Theater. Pirektion:
Deuts von Ludwig Marcelle.
Anfang geseßt von Sigmund Lautenbura.
Lohengrin.
Das Stiftungsfest.
Direktion von Heinrich
Lessing - Theater. Donnerstag: Gastspiel des Ferenczy-Ensembles. Die Geisha, oder: Eine
Richtungen das Wetter | : wärmer, sodaß ih die Temperatur wieder ihren Lupan iele Theehaus-Geschichte. Operette in
normalen Werthen nähert. Fortdauer der bestehenden Witterung mit steigender Temperatur wahrscheinli.
von Sidney Jones. . Roehr und Julius Freund.
Gastspiel des Ferenczy - Ensembles. Gastspiel des Ferenczy- Ensembles.
Refidenz-Theater. Direktion: Sigmund Lauten- Musik burg. Abschieds-Cyclus der Direktion Lautenburg. Donnerstag: Neu einstudiert: Der Unterpräfekt. Einrichtun (Le Souspréfet de Château-Buzard.) Swank g Deutsh von Max
Schönau. — Vorher: Musotte (11. Akt). Maupafsant.
Freitag und folgende Tage: Der Unterpräfekt.
Schiffkauerdamm 4a. / 5.
Sigmund Lautenburg. S@auspiel in 4 Akten von Victorien Sardou. Deutsch von Paul Lindau. In Scene : Anfanc 7| Uhr. Freitag und folgende Tage: Marcelle. nis
Schiller-Theater. Donnerstag, Abends 8 Uhr: Freitag, Abends 8 Uhr: Mit Verguügen.
Theater des Westens. (Kantstr. 12. Bahn-
Opern-Vorstellung unter orwiz. Donnerstag: Gasft-
spiel des Herrn Heiurih Bötel. Der Postillon von Lonjumeau. Anfang 7# Uhr.
Freitag: Der Wiloschüt.
Sonnabend : Gastspiel des Herrn Heinrich Vötel. Der Troubadour.
S R E R S O A E E E L R E A Familien-Nachrichten,
Verlobt: Frl. Johanna Voigt mit Hrn. Prem.- Lieut. Paul Morgen (Berlin — Hannover). — Frl. Margarete Kiesel mit Hrn. Ingenieur Ernst Künzel (Potsdam — Crimmitschau). j
Verehbeliht: Hr. Berg-Afsessor Franz Bispink mit Frl. Paula Könnecke (Hattingen — Halle a. S.). — Hr. Prem.-Lieut. Schiller mit Frl. Paula Friedlaender (Berlin). i
Geboren: Eine Tochter: E Rittm. von Luckde (Lüben i. Schl.). — Hrn. Amtsrichter Ludwig (Zabrze). :
Gestorben: Hr. NRittergutsbes. Dr. jur. Franz Frhr. vcn Humbracht (Rengersdorf bei Patschkau). — Hr. Reg.-Baumeifter Edwin Schonert (Berlin). — Hr. Gymn.-Oberlehrer Prof. Hermann Schlüter (Striegau). — Hr. Rentmeister und Amtsvorst. a. D. Franz Rother (Simmenau). — Fr. Ob.- Steuer-Kontroleur Ulrike Neumann, geb. von Wülknißz Cr, —— Eri Rittergtsbe\. Clara Ruprecht, geb. Fliegel (Schöbekirch).
Schaus- Deutsch von
Donnerstag:
Verantwortlicher Redakteur: Siemenroth in Berlin.
Verlag der Expedition (Sch{olz) in Berlin.
Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlags“ Anstalt Berlin SW., Wilhelmstraße Nr. 32. 4
Sieben Beilagen (einschließlich Börsen-Beilage).
M 145.
Erste Beilage zum Deutschen Reichs-Anzeiger und Königlich Preußischen Staats-Anzeiger
Berlin, Mittwoch, den 23. Juni
Berichte von deutschen Fruchtmärkten.
Qualität
gering
mittel
h
gut
Gezahlter Preis für 1 Doppelzentner
Ver-
nte- böôdh- nie- drigster
M M K
ster | drigfter
| bag |
nie- | hôh-
ster | drigster | fter
|
M M
cs
Durh-
\chnitts-
preis für
1 Doppel- zentner
preis
L Durchschnitts-
2 5 S 2. B
(
Ï
Außerdem wurden am Mearfttage
Spalte 1)
nah über- \{läglicher Schäßung
verkauft
Doppel-
unbekannt)
Allenstein . Aschersleben Sibeca. oder! i: argemünd . Breslau
Allenstein . d E Aschersleben Emden . ; Saargemünd . Breslau Neuß
Allenstein . Thorn . Breslau
Allenstein . Aschersleben Emden . Pfullendorf . Saargemünd . Breslau Neuß
: Ein liegender Strich Punkt ( . ) in den leßten sechs
15,33 11,90 | 12,40 |
16,90 | 16,00
: 71 13,40 | 13,90 | M. l 1280| 1480
11,00 “e 10,35
10,30
12,30 9,80 |
13,60 | —. | 12,70 | 1 1200 N | 12,80
12,10
15,33
14,40 15,30
11,25
13,00 10,60 10,50
13,89
15,72 | 12,65 |
17,10 | 1720 |
| |
| 12,45 | 12,30 |
13:00 4 1250|
15,72 13,30
18,00 17,29 14,70 15,80
Weizen. 16,10 | 16,10 13,69 | 1439 1649 | 16.40 18/90 | 18.90 17,40 | 17,59 15/10 | 15/60 15/80 | 16/30
Roggen.
11,25 11,00
13,20 10/70 11/00
12,45 12,60 |
13,80 13,40 12,50 13,09 13,00 12,90
11,50 { 11,50 10,80 | 10,80
12,80 | 12,80 13,50 | 13,50 10,90 | 11/10 11,00 | 11,50
Gerste,
| 12,60 | 12,60
H:00*| 11/00 12,90 | 13,80
Hafer. 1400 | 14,00 13,55 | 14,00 13,00 | 13,00
13,50 | 13,50 13/30 | 13/49 11/80 | 1280
85 250 15
: : Bemerkun gen. __ Die verkaufte Menge wird auf volle Doppelzentner und der Verkauf8werth auf volle Mark abgerundet mitgetheilt. schnitt8preis wird aus den unabgerundeten Zablen berechnet. ea in den Spalten für Preise hat die Bedeutung, daß der betreffende Preis niht vorgekommen ift; ein
Spalten, daß entsprechender Bericht fehlt.
1 080 276 3 325
188
17,44 17,41
15,83
12,50
1277 | 1350|
| 15.6. | 15. 6.
| 22,6.
| 18,6.
S6 15. 6.
| 93,6.
8.6.
Der Dur‘
Statistik und Volkswirthschaft.
: _ Anbau von Zuckerrüben für die Zukerfabriken des Deutschen Reichs. Die Angaben für die uahstehende Zusammenstellung sind zufolge Bundesrathsbeshlusses vom 14. Juni 1895 durch die Inhaber Für 1897 beziehen si die Angaben auf Fabriken, die in der Kampagne
oder Betriebsleiter der Nübenzuckerfabriken geliefert worden. 1897/98 Rüben zu verarbeiten beabsichtigen, für 1896 auf dicjenigen, welche in der Kampagne 1896/97 im Betriebe waren.
Steuer-Direktiv- bett Te:
Zahl der ZudLterfabriken mit Nübenverarbeitung
1897 1896
mit
die von den Fabriken selbst auf eigenen oder gepachteten Feldern angebaut find (Eigenrüben)
1897
Für diese Fabriken find bepflanzt worden:
Nüben,
1896
mit Nüben, die von den Afktio- nären und Fabrik- Gesellschaftern ver- trag8mäßig zu liefern d
n (Aktienrüben undPflihtrüben)
1897 |
1896
mit anderen Rüben (Kauf- und Ueberrüben)
1897
1896
mit
Nüben
überhaupt
1897
1896
Preußen : Ostpreußen Westpreußen Brandenburg Pommern Posen
S{hleswig-Holstein annover estfalen
Hessen-Nafsau
g
Rheirland
i U k bd d S P O AOONDES
49
6
2 083 139
7
7 841 29349 298
1 094 9
394
39
1 2071 201 69
8 184 27 966 332
1 069 8
337
Anbauflä
737 7 202 2 785 7 532 15 578 9 396
39 728 |
20 |
17019 | 3 547 2 259 1 608
810 6 746 3406 9 006 14 497 4 389 35 509
20 16 657 3 426 2272 1 637
che in ha.
2 539 18 672 11 694 10 862 33 191 39 364
46 925 | 1289 |
21 483 1440 1821
12 438 |
1673 17 336 10 458
9 593 32 180 42 866 49 235
1461 21 102
1 306
1 503 12 496
3 329 25 880 16 562
18 533 | 48 776 | 56 601 | 112 5902| 1 607 | 39 596 | 4 996 | 4080 | 14 400 |
2 922 24 086 15 935 14 800 46 746 99 439
112 710
1813 38 828
4 740
3 779 14 470
S ° Württemberg
Baden und Elsaß-Lothringen . Hessen
Meckllénbuca… . Thüringen
Braunschweig
Anhalt
5 — N O bo e h O
O O
37 729 |
T1 806
424
13 |
633 153
6 544 |
40 280
3 1 324 345 |
11 | 737 | 121 6 321
107 41 |
2934
2567 | 14 059 |
120 | 11015 | 3 704 |
7375 1763
2766 12 850 1322 10 998 4 902
201 718
2 640 3 146 2315 1 531 1 617 7 119 3 106 14 409 9 676
| |
201 209
2 549 3 934 2305 2 078 1 850 6 224 3418 14 273 9 545
6 081
1 955 4 184 21 191 9 462 25 577
316 858 | 2640 | 3121 |
19 924 |
339 864
9 552 | 5698 0120 | 2 423 | 4016 | 19085 e | 2 392 | 90768
Deutsches Reich .. :
.— Ce Se d Go — Cl O O O L N». L e fck O l N
402
46 303
Aus der Haushaltungéstatistik von Leipzig.
…_ Von den Ergebnissen der Volks- und der Sag von für die Stadt Leipzig hat jeßt im Auftrage des Statistischen Amts
Stadt der Direktor desfelben Professor Dr. Hasse, den ersten Theil (als Sonderabdruck aus dem städtishen Verwaltungsberiht für 1895 Humblot zu Leipzig erschienen) ver- i In Nachstehendem foklen einige für die sozialen Ver- hältnisse der Großstadt befonders beahtenswerthe Angaben über die Haushaltungsstatistik, namentli über die Aufnahme nicht
im Verlag von Duncker u. öffentliht.
—
zur Familie gehöriger Elemente in die Haushaltungen,
mitgetheilt werden.
„Der Verfasser theilt die Hausha!tungsmitglieder je nah dem Verhältniß zur Familie in drci „Ringe“ ein, von dencn der erste ie drei Kategorien : Familienhäupter, Ehegatten und Kinder, der ¡weite die vier Kategorien: Verwandte, Pflege- und PenKonskinter, Besuch und Erziehungêpersonal sowie die Dienstboten, der dritte endlich die vier Kategorien: Gewerbegehilfen, Aftermiether, Chambre- garnisten und Schlafleute umfaßt.
Einzellebenden , immer
wurden 1895
gezählt
bgesehen von den Anstalten und 399 in 82852 Haushaltungen von Gefammt - Leipzig gesprochen) Angehörige des ersten Anges : 310 687, Angehörige des zweiten Ringes: 33 572, darunter drenstboten (ohne Erziehungspersonal) 13 714, ferner Angehörige des gten Ringes : 40874, und zwar Gewerbsgehilfen im rbeitgebers 7737, Aftermiether 9800, Chambregarnisten 4236 und
Hause des
| 48 643
1434183 | 128976 | 247217 | 247 385 | 436 993 | 425 004
Slafleute 19 101. — Wir beschäftigen uns hier nur mit den
1895 | Dienstboten einerseits und den Gewerbegehilfeu, Zimmer-
dieser
miethern leuten andererseits. __ Was zunächst die Dienstbotenhaltung anbetrifft, so betrug die Zahl der Haushaltungen mit Dienstboten im Jahre 1890 absolut 10 810, tas ift in Prozenten aller Haushaltungen 14,3, und im Jahre 1895 absolut 11108, das is in Prozenten aller Haus- haltungen 12,7. Die Zahl der Dienstboten bezifferte sich 1890 auf 671 männlihe und 13 450 weibliche, zusammen 14 121, 1895 auf 318 männlihe und 13 396 weibliche, zusammen 13 714. wegung weiter rückwärts zu verfolgen, seien ncch folgende Zahlen für „Alt-Leipzig“ mitgetheilt. mit Dienstboten im Jahre 1867 auf 1871 auf 29,6 9%, 1880 auf 28,8 9%, 1885 auf 23,4 °/9, 1890 auf Die Zahl der Dienstboten be-
23,3 °/0 und 1895 auf 22,1 9%. trug abfolut :
(Aftermiethern und Ckambregarnisten) und S(hlaf-
Um die Be-
Hier belief sich die Zahl der o
männlich weiblich
186 A + 1B 1890 1 5
211 158 364
6609 7503
9865
29,1 9% aller
1885 ¿Lis 1890 453 | I Das bedeutet einen auffälligen Rückgang der Dienstboten in neuefter Zeit. Was die AufnahmeFvon Gewerbegehilfen (im Haushalt
a
ushaltungen,
mänulichß weiblich
394
8901 10 709 10 352
1897.
des Arbeitgebers lebend), Zimmermtethern und Schlafleuten in die Leipziger Haushaltungen anbelangt, fo entnehmen wir unserer Quelle darüber folgende Zahlen. Es sind gezählt worden : “Haushaltungen 1890 1895 mit absolut | relativ | abfolut | relativ Gewerbegehilfen . 3053 | 4,09% 3201 | 3,67% Zimmermiethern . 9537 | 12,59% 8 820 | 10,12 9/5 S 13314 | 17,5 9% 12135 | 13,92 % Dfe Zahlen der Gewerbegehilfen (im Haushalt des Arbeitsgebers), der Zimmermiether und der Schlafleute selbst stellten sh, wie folgt: E 1890 1895 männl. | weibl. | zusam. |männl.| weibl. | zusam. «L 0500| 11700! C99 A0 S0 T Zimmermiether . . . H6 750 4 391/15 689/10 319! 3717| 14 036 Slafleute . 116730] 5222| 21 952114174] 4927| 19101 Eine Zunahme haben nur die weiblihen Gewerbegehilfen erfahren, alle anderen Kategorien weisen einen Rückgang auf. Was die Zimmermiether und Schlaf leute betrifft — auf die Gewerbe- oe soll hier nicht weiter eingegangen werden — so bemerkt der Verfasser: „Jedenfalls liegt hier eine foziale Gesundung vor“, daß das Sclafleutewesen in Leipzig einen „ershreckenden Umfang“ angenommen gehabt hätte, wie dies bei früheren Zählungen im einzelnen nachgewiesen fei. Leider machen die Beobachtungen des Jahres 1896 einen Fortschritt dieser Gesundung nicht wahrsheinlih. Das Zuströômen auswärtiger Judustriearbeiter hat zugenommen und den Bedarf an Arbeiterwohnungen sehr gesteigert.
Krefelds Seideninduftrie im Jahre 1896.
Nachdem es troy wiederholter Versuche und Austrengungen ven seiten der Regierungen wie der Privatunternehmung nicht gelungen ist, den Seidenbau in Deutschland heimisch zu machen, hat sich die Verarbeitung der Seide mit der Zeit denno ganz bedeutend entwickelt. Die deutshe Erzeugung von Seidenwaaren geht heute weit über den Bedarf des Inlandes hinaus und genteßt auf dem Weltmarkte ein bobhes Ansehen. Wie die meisten Industriezweige nicht gleich- mäßig über das Reich verbreitet sind, sondern nur in bestimmten Gegenden ibre Hauptthätigkeit entfalten, so bildet bekanntlih Krefeld nebst Um- gegend den Mittelpunkt der deutshen Seidenindustrie, mögen auch noch an zahlreihen anderen Orten, wie Berlin, Zerbst, Bielefeld, Elberfeld, Viersen, M.-Gladbah, Freiburg i. B.,, München, Stutt- gart u. \. w., Fakriken der gedachten Art tbätig sein. Aus diesem Grunde haben die alljährlihen Nachrichten über den Umschlag (d. i. die Summe der verkauften eigenen Erzeugnisse) der Krefelder Seiden- und Sammctindustrie einen besonderen Werth. Den bezüglihen Mit- theilungen der Krefelder Handelskammer über das Geschäft im Jahre 1896 entnimmt die „Stat. Korr.“ daher folgende Angaben.
Der Absay der Krefelder Seiden- und Sammetindustrie zeigte namentli bezüglih der leßteren 1896 ein weniger günstiges Bild als im Vorjahre. Nachdem der Gesammtumschlag von 79 173 513 4 im Jahre 1893 auf 66 015 849 4 im folgenden Jahre gesunken, dann 1895 wieder auf 75 976 362 4 gestiegen war, trat 1896 ein Rückgang auf 73 057 869 4 ein. Der leßtere entfiel mit rund 24 Millionen Mark fast allein auf den Sammet ; das Seidenstoffge\chäft hatte nur eine Abnahme von rund 400 000 4 aufzuweisen. Der Umschlag mit dem deutschen Binnenlande war 1896 um ungefähr eine Million Mark geringer als im Vorjahre, und zwar hauptsählich auf Grund des Rückganges des Seidenstoffgeshäfts. Nach England hat eine Vermehrung des Absaßes um 13 Millionea Mark, und zwar allein auf aug des Seidenstoffgeshäfts, stattgefunden. Mit Frank- reih nahm ebenfalls nur das Seidenstoffgeshäft um 225 000 zu, das Sammetgeschäft dagegen um 666 000 4 ab. Der Absaz nach Oester- reih-Ungarn ift sowohl für Seide wie für Sammetein wenig gestiegen. Der bedeutendste Abfall des Umschlages mit den außereuropäischen Ländern entfällt auf die Vereinigten Staaten von Amerika, wohin #\ch ein Rückgang um 3F Millionen Mark ergab, der \ih fast gleihmäßig auf Seidenstoff und Saumet vertheilte. Das Darniederliegen des amerikanishen Geschäfts infolge der durch die Präsidentenwahl und den Kawpf um die Währungsfrage verursachten Unsicherheit sowie die fortschreitende Entwickelung der eigenen Seidenwaaren-Induftrie maden diesen Vorgang erklärlih. Im übrigen \tellte fich Krefelds
mslag
Gewerbegehilfen ¿
zumal in Erwägung,
im Jahre _1894 1895 1896 : auf Millionen Mark Deutschland 30,69 34.93 33,91 Oesterreich-Ungarn 1,44 1,45 1,52 England T 14,42 16,69 18,14 Frankreih S 3,63 4,32 3,88 anderen europäishen Ländern Be 3,78 3,31 3,65 den außereuropäischean , 12,05 15,28 11,96 im Ganzeu 79,17 66,01 75,98 73,06 davon Seidenstoff 46,49 43,47 50,10 49,70 „ Sammet 32,68 22,54 25,88 23,36. Für Sammet sind in den beiden leßten Jahren in Krefeld die Handwebstühle um 121, die mehanishen Webstühle um 273 zurück- gegangen; für Seidenstoff hat sich die Zahl der Handstühle um 1620 vermindert, diejenige der mechanischen Websiühle jedoeh um 510 vermehrt, ein Beweis für die weitere Ausdehnung des Fabrik- betriebes in der Seidenstofferzeugung. Dementsprehend is bei der leßteren die Summe der für die Pee bezahlten Löhne von 9 693 119 A auf 4875 653 M herabgegangen, diej-nige für den mechanischen Betrieb dagegen von 2 348 655 4 auf 2 853 203 4 gestiegen. Bei der Sammetfabrikation zeigten die Handweberlöhne eine geringe Zunahme von 812 201 A auf 837 740 4, die Löhne für den meha- nishen Betrieb einen Rückgang von 2428 910 Æ auf 2188 346 4 Eine umfassende Organisation der s wird, wie die légenwarg in Nußlar lexandra Feodorowna in Angriff genommen. über das ganze Reich die Ausbreitung eines Arbeitéstätten, und zwar von „Häusern der für die unvershuldete Arbeitslosigkeit und von Zrweangsarbeits- häusern für Bettler und arbeitsscheue Personen geplant. -Mit den „Häusern der Arbeitsamkeit* sollen Arbeiténachweise verbunden, au foll eine Fahzeitshrift herausgegeben werden. Zum Zweck der Errichtung dieser Anstalten, wofür {ih staatlihe und gemeinnüßige Thätigkeit vereinigen sollen, sind im ganzen Lande Kuratorien ein- gerichtet, deren Mittelpunkt ein Comité mit dera Siy in St. Peters- burg kildet. Dieses Comité hat am 28. November und 6. Dezember v. I. unter dem Vorsiy der Kaiserin Sitzungen in Zarskoje-Sselo abgehalten, aus denen besonders der Bericht des Hofmeisters Tanejew über seine Besichtigung der ähalihen Anstalten in Deutschland und Frankreih von Interesse war. Im Gegensaß zu der dortigen, durhschnittlih viermonatigen Internierv ngsdauer follen für Rußland mit Rücksicht auf sein rauheres Klima hierfür se&8 Monate in Aus- siht genommen werten. Beachtenswerth ist der Vorschlag, das Auf- sichtépersonal aus den Zöglingen der Lhrerinstitute und Seminarien zu entnehmen und durch praktishe Kurse in den Arbeitsanstalten selbft heranzubilden. Es wird hier von dem Gesichtspunkt ausgegangen, daß es sih um eine Frage der Volkserziehung handelt. Weiter wird auch die Errichtung von „Häusern der Arbeitfsamkeit* für gefährdete und verwahrloste Kinder unter 14 Jahren in Erwägung gezogen.
d gemeinnüßigen „Soz. - Corr.“ mittheilt, 1d unter dem Protektorat der Kaiserin _Es wird Netes von Arbeitsamkeit“
F É 4. E E L N I A
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