1897 / 148 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 26 Jun 1897 18:00:01 GMT) scan diff

München, 2. Juni. (W. T. B.)

verkehr zwishen Bayern

treten :

ür „wisdn einem bayerischen Telegraphengebietes wird allgemein a. wenn die beiden Orte in

Bremen, 26. Juni. angek. „Bremen“ 24. Juni v. New-York n. «Prinz Heinrich“, angek. eine L angek. „Weimar“, nah Australien best. „Fulda“, n. New-York best, 25. I „Bayern“, n. Ost-Asien beft., „Heimburg“, v. Brasilien kommend, angekommen. ¿

Hamburg, 25. Juni. Linie. D. „Normannia“ eingetroffen. :

London, 25. Juni.

passiert. D. „Norham Castle“ i London abgegangen. „D. „Baglan Castle“ ift E in Delagoa-Bai angekommen.

astle“ ist gestern auf der Ausreise in Durban (Natal) Nl

D. „Pembroke Castle“ is heute auf der Ausreise Q abgegangen. D. „Avondale Castle“ imreise Madeira passiert. auf der Heimreise in Plymouth angekommen. Konstantinopel, 25. Juni. (W. T. B.)

Der

ascha. 5 lange eingestellt, als die Umladung bei Stalatsh nothwendig

Theater und Mufik. Berliner Theater.

Kurz vor Schluß der Saison ging gestern Anzengruber?s Scene, welche von dem

Ensemble des Theaters bei seinem neulihen Gastspiel in Leipzig mit Auch hier fand die woblyorbereitete und

Bauernkomödie „’s Jungferngift“ in

Erfolg gegeben worden war.

trefflich beseßte Aufführung E e E r pam

hat ih in diesem Werke ganz einer ü gegeben; es enthält mande feine aber im übrigen ganz frei

lungen, welhe sich in den

satirische

meisten feiner

die Geschichte von

diese ihren geliebten Kaspar, heirathen kônne.

Hütte beherbergt. bücherliebender Professor,

wendet hat, damit in den mittheilen will, daß der Pfarrer ihm das Bu

Andeutungen hervorgeht, enthält das Stück eine Füll

wirksamer Situationskomik, die der Dichter in

Aufführung war, Liebespaar wurde von Herrn We

Vertreter. des Simmerl von Herrn Hellmuth wirkungsvoll zur

wurde. Sein weiblihes Gegenstück, die auf dem Pfarrhofe dienende Magd Grete, wurde von Frau Grimm-Einödshofer, welche den Schritt Operette zum Schauspiel mit Erfolg ausgeführt hat, sehr charakteristisch gespielt. Die Herren Hecht, Bed, Schefranek, Fräulein

ihe Ensemble. usftattung ver-

von der

Kannóe und Andere vervollständigten das Die Regie des A Wehrlin- und die dekorative dienen volles Lob.

Am 1. Juli d. J. wird mit Bezug auf die Bemefsuug der Gebühren für den Telephon- und dem Gebiete der Reichs- Post- und Telegraphen-Verwaltung folgende Aenderung ein-

ein gewöhnliches Gespräch bis zur Dauer von 3 Minuten i Orte und einem Orte des

der Luftlinie nicht mehr als

50 km von einander entfernt sind eine Gebühr von 0,25 #, b. wenn die Entfernung zwischen beiden Orten mehr als

50 km beträgt eine Gebühr von 1,00 M erhoben werden.

(W. T. B.) Norddeutscher Lloyd. D: alen n. Ost-Asien best., 24. Juni Nm. in Singapore

d. Weser abgeg. v. Ost-Asien kommend, 24. Juni in egent Luitpold“ 24. Juni in New- 25. Juni in A den angek. uni in Neapel angek. 25. Juni Gibraltar passiert. 25. Juni in Antwerpen

(W. T. B.) Hamburg - Amerika- ist heute Vormittag in New-York

(W. T. B.) Castle-Linie. D. „Do une

Caftle* hat gestern auf der Ausreise die Canarischen Inseln ist heute auf der Ausreise von

hat heute auf der D. „Dunvegan Caftle* ist heute | in

Am Sonnabend

oder Sonntag beginnt wieder der Bahnverkehr auf der Strecke K o nfstan- tinopel —Ni} Î mit der Umladung zwis@en Kadikai und Mustafa ächtlihe Bahnverkehr zwishen Nish und Belgrad ist

von den pessimistishen Anwande- ernsten spiele vorfinden, und nur dem Humor gewidmet. Das Stü behandelt der mißlungenen Brautwerbung eines beschränkten, reichen Bauernsohnes, welhem ein pfiffiger Köhler einredet, seine Auserwählte habe eine weiße Leber und wer sie heirathe, müsse sterben. Diese List hatte der Köhler natürlich angewandt, um dem thöôrichten Simmerl die Heirath mit der hübschen Regerl zu verleiden, der Knecht auf ihres Vaters Hofe ift, Seine Weisheit will der Köhler einem wilden Manne mit einem geheimnißvollen Buche verdanken, den er in seiner Dieser wilde Mann aber iff ein kurzsichtiger, der von den alten Folianten des Dorf- pfarrers ein überaus seltenes Exemplar cines flassishen Werkes ent- Wald gelaufen ist und sih wegen Diebstahls von des Pfarrers Knecht Michel verfolgt wähnt, der ihm indessen nur ch schenke. Wie aus diesen e von Stoff zu einer fast an Shakespeare erinnernden, aber naiveren Weise herausgearbeitet hat. Die wie {on eingangs erwähnt, vorzüglich. Das

Valin (Kaspar) und Fräulein Hofer (Reger!) mit der nöthigen Mischung von natürlicher Anmuth und bäuerliher Derbheit dargestellt, und ihr treuer Verbündeter der Kohlen- brenner - Tonerl fand in Herrn Marx Pohl einen unübertrefflichen Hon grotesker Komik war der vielseitige Herr Basser- mann als verfolgter Professor, während die gutmüthige Beshränktheit

ep

es Oper „Die Bohöôme“ arten findet von Nachmittags ausgeführt vom Grenadier - Regiments unter dirigenten Herrn Jaenish, f Richard ner’'s „Tannhäuser* Leitung in folgender B Elisabeth: Fräulein Piel er; Bachmann. Nachm onzert statt.

Reichs-

bis zum 1. August, an welchem

Maschinenbauer“.

Manns Die Operette „Die Geisha“

York

stücks „Der Millionenbauer“ statt.

holt. Am Dienstag

Moser und Girndt, am Mittwoch

als Joss auf. Die Titelpartie

heute auf br ¿PaWwa rben woh fet Herr Heinrih Böôtel

von Durban

Scene. zweiten Akt

ist. geseßt ist.

Polizei-Stadtphy

Herrn Bezirksphysikus, straße 39),

Anzengruber Petition einer großen Zahl straße : in der ganzen Breite Verkehr in dieser Straße zu Beiseuntgung der Arbeiten gefaßt, zunächst die eine

derselben die andere Hälfte

Pointe, ist

haus

masse, welche ein kfürzung der auf Wochen zu ermöglichen. hierdurch verursacht werden , werden.

damit

bellinerstraße Nr. 38 geftern

neue Kirche wird die über 3000 Perfonen fassen.

den ersten, „Corisande“ den vierten Preis.

eltung gebracht Bremen, 25. Juni.

: E E L“ "E Ca rem

Wetterbericht vom 26. Juni. r Mor gens.

s

Stationen. Wind. Wetter.

Christiansund 4|bedeckt Kopenhagen . 3\wolkig Stockholm . 2'wolkig aranda 4|bedeckt De Ls 1\wolfkig Cherbourg . i 4/Dunst n E lbeiter aae 5\wolfkig Bd 3\wolkig winemünde |[W: heiter Neufahrwafser still\heiter Memel bedeckt O L s heiter | ünster . . . wolkenlos Karlsruhe . wolkenlos Wiesbaden heiter München 1/\heiter Chemnitz . . wolkig Brel » beiter E ¿6 s NW wolkenlos Breslau . . . | 763 ¡[NNW 3/bedeckt Sle d'Aix . . | 762 |S 3|\bededt L285 ftill|beiter Ei... l 02 | ftill|wolkenlos Uebersicht der Witterung. Die gleihmäßige Luftèruckvertheilung mit {wacher Lufstbewegung hält auf dem ganzen Gebiete an. Das Maximum i} über der Nordsee stationär ge- blieben, am niedrigsten ist der Luftdruck über Nordost- Europa. In Deutschland ift bei {wachen Winden aus nördlichen Richtungen das Wetter heiter, im Norden kühler, im Süden warm; vielfach baben Regenfällezstattgefunden, zum theil mit Gewitter-

ersheinungen. Fortdauer der heiteren Witterung wahrscheinli. Deutsche Seewarte. E

Theater.

Königliche Schauspiele. Sonntag: Neues Opern- Theater. 23. Vorstellung. Die Bohème. (Pariser Künstlerleben 1830.) Scenen aus Henry Murger's „Vie de Bohème“ in 4 Bildern von G. Giacosa und L. Illica. Deutsh von Ludwig

rtmann. Musik von Giacomo Puccini. Jn Scene geseßt vom Ober-Regiffeur peDal- Dekos- rative Einrichtung vom Ober-Inspektor Brandt. Dirigent : Musikdirektor Steinmann. Anfang 7# Uhr. (Keine Ouverture.)

Montag: 24. Vorstellung. Taunhäuser und der Sängerkrieg auf Wartburg. Romantische Oper in 3 Akten von Richard agner. Ballet von Emil Graeb. In Scene gesegt vom Ober- Regisseur Tehlaff. Dekorative Einrihtung vom Ober-Inspektor Brandt. Dirigent: Kapellmeister Wolfram. Anfang 7 Uhr.

Dienstag: Die Bohème. Phantafien im Bremer RNathskeller. Mittwoch: Der Frei- hüt. Donnerstag: Die Bohème. Die Rose von Schiras. Freitag: Lohengrin. (Lobengrin : Herr Ernft Kraus, Elsa: Fräulein Wiborg, als Gäste.) Sonnabend: Die Bohème. Die Nose vou Schiras. Sonntag: Undine. Montag: Dou Juan. :

Berliner Theater. Sonntag: ’8s Jungfern- gift. Anfang 7# Uhr.

Montag: Die Maschineubauer.

Dienstag : 's Jungferngift.

Lessing - Thegter. Sonntag: Gaftspiel des Ferenczy-Ensembles. Die Geisha, oder: Eine

japanische Theechaus-Geschichte. Operette in

Im Neuen Königlihen Opern- Theater geht morgen zum 4. Mal in 4 Uhr ab großes Militär-Konzert,

Musikkorps des usi tung des Königlichen Musik- o wird

att. riafo

unter Kapellmeister esezung gegeben : enus : fran ittags findet von 6 Uhr ab großes Militär-

Das Berliner Theater {ließt am Tage das bereits an spiel der Mitglieder des Lessing-Theaters seinen Anfang nimmt. Der Spielplan der Schlußvorstellungen lautet, wie folct: Sonntag und Dienstag: „'s Jungferngift“, Montag und Mittwoh: „Die

wird auch in der nächsten Woche

im Lessing-Theater allabendlih zur Aufführung

Im Sqhiller- Theater findet morgen als

vorstellung vor den Ferien eine dati var des Kreyzer’shen Volks- m

Male W. Streit's neuer Einakter „Die richtige ; bindung mit Jordan?s dreiaktigem Lustspiel „Durh's Ohr“ wieder- geht der Schwank

Ferien „Das Stiftungsfest“ in Scene.

Fn der morgigen Aufführung v Westens tritt zum ersten Male ah c ngt Frau die Micaëla Fräulein Margarethe Kahler. Am Montag und sein Gastspiel fort. Am Dienstag geht

on „Carmen“ im Theater des

zum erften Male die Lorßing’she Oper „Der Hans Keller in der Titelpartie und Fräulein

Im Residenz- Theater findet morgen die leßte Sonntags- aufführung des Schwanks „Der Unterpräfekt" von „Musotte“, und im Neuen Theater die leßte

Sonntagsaufführung des Schauspiels der diesjährigen Saison an beiden Bühnen auf den 30. Juni an-

Mannigfaltiges.

Das Königliche Polizei-Präsidium theilt mit, fikus, Sanitäts-Rath Dr. Schulz vom 6.

3. August beurlaubt und in den E als Stadtphysikus von

Sanitäts-Rat

in den Impfangelegenheiten von Herrn Bezirksphysikus,

Sanitäts-Rath Dr. Door in (Chausseestraße 108) vertreten werden wird.

Der Magistrat hat in seiner gestrigen Sißzung infolge der von Anwohnern der während des Umbaues der Straße dieselbe nit gleichzeitig herzuftellen

herbeizuführen, Hälfte ur fertigstellen zu lassen, sowie durch Ver- längerung der Arbeitszeit und dur eine bessere Mischung der Beton- \hnelleres Trocknen derselben bewirken joll, eine Ab- zehn Wochen berehneten Frist um zwei bis drei Die Mehrkosten von ca. 3000 4, welche sollen aus städtischen Mitteln gedeckt

Die Grundsteinlegung zu der katholischen Herz-Jefsu- Kirche ist auf dem Terrain Schönhauser Allee Nr. durch den Pfarrer Assistenz von zwanzig katholishen Geistlichen und in Gegenwart von Abordnungen fast aller hiesigen katholischen Vereine erfolgt. Die größte katholishe Kirhe Berlins werden und

Helgoland, 25. Juni. In dem Seiner Majestät dem Kaiser erhielt, dem .W. T. B.* zufolge, Mr. Wyndham Coob's «Freda” Mrs. Meynell Ingram's „A riadne“ den zweiten, Mr. E. James! „Jullanar“ den dritten und des Herzogs von Leeds

als erfte durch das Ziel gegangen war, wurde disqualifiziert.

Für das in diesem Jahre, am 7. und 8. August, hier stattfindende XI1V. Bundesfest des Deutschen Nadfahrer-Bundes werden bereits eifrig Vorbereitungen getroffen ; sowohl in rein fportliher Beziehung, Beranstaltungen soll das diesjährig treffen. Außer mit guten Preisen e i i Perise, und Berufsfahrer wird ein Berufsfahrer-Rennen mit hohen reisen vom Festaus\{huß veranstaltet.

e Fest alle vorangegangenen über- ingestellten Meisterschaftsrennen für

Czernowi

Scene. Im (f Nr. 147 d: olge, der V

Garde-

Kaiser Alexander

Am Fem er Woiva, | Ut bas x nnhäuser: ylva ; Fräulein Reinl; Wolfram: | 9&4 Uhr, der russischen 30. Juni feine Pforten ekündigte Gasft- rettet. Zur getroffen. das Panzerschiff

vermittelst tigkeit geseßten eachtet defsen

elangen. eßte Sonntags-

wird zum ersten

onta l rgänzung“ in BVer-

A sammte

„Mit Vergnügen“ von als leßte Vorstellung vor den

eldentenor Herr Emil Buchwald O Hermine Eehustere d U -

Der Waffenschmied“ mit Sofie David als

errn ar-2

mit dem vorhergehenden St. P

„Marcelle“ statt, da der Schluß | ein starker Wind.

Pascha,

daß der | todt aufgefunden

Juli bis

Dr. Granier (Leipziger-

welcher er die Potsdamer-

den ganzen die möglichste den Beschluß nah Vollendung

dadur sowie

und \sperren

gewählt, welcher

und nehmern an dem

Laufer -

Bukowina gänzli größten Theil behindert.

etersburg, 26. Juni. Wie der „Regierungsbote“ meldet,

ist das russische Panzerl ilt „Gangut“ am 24. d. M., Abends Bit dn der Insel Rond

org, untergegangen.

ussishen Marine,

leck geworden und troß aller Anstrengungen pumpen, gesunken. ebung des ine weitere „Gangut“ bei langsamer Fahrt neben der Insel Rondse auf eine Klippe und erhielt ein großes Leck im Schiffsboden. Die s pg or ans so schnell mit Wasser, daß dasfelbe nur er dur

ifffskörper, daß das Panzerschiff verlafsen werden mußte. Bemannung ich auf die linke Seite und sank in eine Tiefe von 15 Faden. Die Stelle, welche das Panzerschiff passierte, wurde sorgfältig untersucht, doch giebt es dort Haufen von kennen undenkbar ist, da sie die Form von Zuckterhüten haben und das Senkblei demzufolge rasch von ihrer Oberfläche abgleitet. Auf dem Panzerschiffe befanden sich der Kommandeur der 2. Division des baltishen Geschwaders, Vize-Admiral Tyrtow und die ganze Kom- mission für die Schießübungen. „Gangut* an derselben Stelle Havarie erlitten, äußeren Schiffsboden erhielt. Die finländishen Lootsen übernehmen nur mit Unlust die Führung der Schiffe in diefem Theil der fin- ländishen S(heeren.

etersburg, 26. Juni. Nach einer Meldung der „Nowoje Wremja*“ steht die Stadt Kowrow in Flammen; es herrscht

einer Meldung des ,W. T. . Nach dem Zustande der Leiche muß der Tod schon

vor mehreren Tagen erfolgt sein; ob Mord oder Selbstmord vorliegt, ist noch nit aufgeklärt.

Stockholm, t vierte internationale Journalisten-Kongreß von dem Pro-

fessor Freiherrn von Nordenskjöld mit einer Ansprache eröffnet, in

erwähnte und mit einem Hoh auf den König {loß. 1 dankte für die Begrüßung. Zum Ehren-Präsidenten wurde Profesor Freiherr von Nordenskjöld gewählt, zu Präsidenten Bonfadini-Italien, Clarétie-Frankreih, Reichsarhivar Hildebrand-Shweden und Dr. erlin; zu Schriftführern wurden Taunay - Frankrei und

Redakteur Branting-Schweden gewählt.

%, Juni. Infolge der durch das Hohwasser verursahten Schäden ist, dem „W. T. B.*° zu- r auf sämmtlichen Lokalbahnen der eingeftellt; die Postverbindungen find zum

de im Björkö-Sund, ‘unweit Das Schiff, eines der neueren und beften war um 4 Uhr Nachmittags aufgefahren, i dasselbe leer zu Die Offiziere und Mannschaften wurden ge- anzerschifs werden bereits Maßnahmen eldung lautet: Am 24. d. M. rannte

Reservemashine in Thâ- werden ftonnte. Un- {nel in den Die ges Das Schiff legte

die Turbinen drang das

obere ausgeepumpt Wasser so

des Schiffs wurde gerettet.

Steinen, deren genaue Lage zu

Im vergangenen Jahre hat der indem er ein Leck im

Konstantinopel, 25. Juni. Der Brigade - General Ze!li vormals preußischer Offizier von Kronbügel, wurde, nah

. T. B.*, in einer Vorstadt Konstantinopels

2%. Juni. Heute Vormittag wurde hier der

Theilnehmer willkommen hieß und den besten

Wünschen für den Kongreß Auédruck gab. Der Minister des- Aeußern, Graf Douglas, bewillkommnete die Anwesenden im Namen der Regie- rung und gedachte des dietjährigen Jubiläums des Königs. trafen der König und der Kronprinz im Riddarhus, in welchem der Kongreß tagt, ein. Zum Ersten Präsidenten wurde Singer-Desterreich

Sodann

für den großartigen Empfang dankte, der den Theil-

Kongreß bereitet sei, die Geschichte der Preßkongrefse Der König

182 und Fehr- Alesch unter

Yact-Rennen um den von gestifteten Jubiläums-Becher

wird in aus

Lord Iveagh's „Cetonia“, welche

wie hinsichtli der festlihen | «senden.

3 Akten von Owen Hall. Musik von Sidney Jones. Deutsch von C. M. Roehr und Julius Freund. Anfang Uhr. Montag: Gastspiel des Die Geisha. Dienstag: Gastspiel des Ferenczy - Ensembles. Die Geisha.

Refsidenz-Theater. Direftion: Sigmund Lauten- burg. Abschieds-Cyclus der Direktion Lautenburg. Sonntag: Letzte Sonntags-Vorstellung : Der Unter- präfcft, (Le Souspréfet de Château-Buzard.) S{wank in 3 Akten von Lóon Gandillot. Deutsch von Marx Schönau. Vorher: Musotte (I1. Aft.) Schauspiel von Guy de Maupaffant. Deutsch von E. v. Bukowicz. Anfang 75 Uhr.

Montag und folgende Tage: Der Unterpräfekt. Vorher: Musotte (11. Akt).

Mittwoch, den 30. Juni: Schluß der Saison.

Neues Theater.

Ferenczy - Ensembles.

Stifftauerdamm 4a. /®,

Direktion: Siamund Lautenbura. Sonntag: Leßte Sonntags- Vorstellung: Marcelle. Schauspiel in 4 Akten von Victorien Sardou. Deuts von Paul Lindau. In Scene gesezt von Sigmund Lautenburg. Antanc 7&4 Uhr.

Montag, Dienstag: Marcelle.

Schluß der Saison: Mittwoch, den 30. Juni.

Srchiller-Theater. Der Milliouenbauer.

Montag, Abends 8 Uhr: Die richtige Ergänzung. Durs Ohr.

Theater des Westens. (Kantstr. 12. Bahn- hof Zoologisher Garten.) Opern-Verftellung unter Direktion von Heinrih Morwiz. Sonntag: Mit gütiger Erlaubniß der M General-Fntendanz. Carmen. Over in 4 Akten von Bizet. (Don

Sonntag, Abends 8 Uhr :

Rendsburg, 26. Juni. „Hohenzollern“ mit Seiner Bord passierte hier nach 1 Uhr. Publi am Kanal Aufstellung genommen und ein zahlreiches

ublikum hatte sich am Ufer eingefunden.

Paris, 2

Nah Schluß der Redaktion eingegangene

Depeschen. (W. T. B.) Die Yai Majestät dem Kaiser an Die Truppen der Garnison

6. Juni. (W. T: B.) . Dem „Matin“ zufolge Madagaskar eingetroffenen Privatbriefen

lebhaft über die Kriegsverwaltung geklagt. Dieselbe sei selbst heute noch nicht im stande, den Soldaten hinreichende Nahrungt- rationen zu sichern, Soldaten ohne Schuhwerk und ohne genügende Kleidung g& lafsen ; zahlreiche Todesfälle seien die Folge hiervon gewesen. Es sei dringend nöthig, die Hälfte des Expeditionskorps heim-

und habe während der Regenzeit viele

(Fortsezung des Nichtamtlichen in der Ersien und Zweiten

Beilage.)

Montag: Gastspiel des Herrn Heinrich Bötel. Der Postillon von Lonjumeau. Dienstag: Der Waffenschmied.

E E :

Familien-Nachrichten.

Verlobt: Frl. Frieda Stavenhagen mit Hrn. Prem- Lieut. Shwertfeger (Grunewald b. Berlin). Frl. Enole von Mende!lssohn-Bartholdy mit Hrr. Attahé¿ im Auswärt. Amt Dr. jur. Albert vor Schwerin (Börnicke, Kr. Niederbarn.—Wustray). Grâfin Magdalene von der Schulenburg # Hrn. Landrath und Prem.-Lieut. d. R., Dr. Jur- Ewald von Massow (Emden—Kammin i. P.).

Hrn. Gymn.-Ober-

Frl. Margarete Hoffmann mit lehrer Dr. Gerhard Heine » Bernburg). Frl. Margarethe Eppinger mit Hrn. Reg.-Rath Max Afschenborn (Hanau— Minden i. W.).

Verebeliht: Hr. Sec.-Lieut. Wilhelm Frhr. von Müffling mit Frl. Dora Böninger (Berlin— Muffendorf). E Hans von Eisenhart-Rothe mit Frl. Hedwig Vanselow (Ludwigslust).

Geboren: Eine Tochter: Hrn. Rentmeister Hans Marowski (Sommerswalde).

Gestorben: Hr. Sec.-Lieut. Karl Hoppe (Magde- bura). Fr. Dr. Elisabeth Mauch, geb. Groß- pietsch (Breslau). Hrn. Geh. Reg.-Rath und Prof. Dr. Richard Böckh Tochter Isa (Gr. Uchterfelde).

E

Verantwortliher Redakteur : Siemenroth in Berlin.

Verlag der Expedition (Scholz) in Berlin,

Druck der Norddeutshen Buchdruckerei und Verlagê- Anstalt Berlin SW., Wilhelmftraße Nr. 32.

Sieben Beilagen

Fosé: Emil Buchwald, als Gast. Anfang 74 Uhr.

(einschließli4 Börsen-Beilage).

(Rathmannéêdorf—- #

Erste Beilage

zum Deutschen Reihs-Anzeiger und Königlich Preußischen Staats-Anzeiger

Fg 148,

Berlin, Sonnabend, den 26. Juni

Berichte von deutschen Fruchtmärkten.

Qualität

Außerdem wurden am

1837

gering mittel |

gut

Durch- \chnitts-

Am vorigen

Markttage | WLarkttage

(Spalte 1)

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Gezahlter Preis für 1 Doppelzentner

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| 15,33 | 15,72 | | 14,00 || 15,00 | 13,30 |

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16,00 | 17,00 | |

16,66 16,67

Mainz . 16,50 | 16,50 Breslau 13,90 | 14,40

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15,30 |

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Allenstein . Thorn. Lia. Liegnitz . . Hildesheim . Mayen . Landshut . Augsburg . Mainz . Breslau Neuß

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Allenstein . E, Liegnitz . . Hildesheim Mayen . . Landshut . Augsburg . Mainz . Breslau Neuß

12,80 | 12,69 |

13,50 | 17,20 | 16,60 | 13,70 | 12,90 |

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12,50 14,64 14,60 12,70 10,90 11,00

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| 11,70 | Haf | 14,00

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| 11,80

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13,61 16,66 15,76 17,43

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14,10 14,19

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15,70 12/60

er. 14,00

3 660 12,20

12,68

14,00 13,50 17,33 16,33

4 51 13,00 : i 14,00 300 | 4200 de 60 810 19,35 28 484 17,20 177 | 2891 14,50 i : 13,40 ; 12,80 %

12,83

13,50 16,51 16/99

313 | 12,52 | 12,61 | 25.6. 5

Bemerkungen.

Die verkaufte Menge wird auf volle Doppelzertner und der Verkauf8werth auf volle Mark abgerundet mitgetheilt.

{dinittspreis wird aus den unabgerundeten Zahlen berenet.

Der Durc-

Ein liegender Strich S in den Spalten für Preise hat die Bedeutung, daß der betreffende Preis niht vorgekommen ist; ein

Punkt { , } in den leßten seckchs

alten, daß entspreGender Bericht fehlt.

Preußischer Landtag, Haus der Abgeordneten. 100. Sigung vom 25. Juni 1897.

Auf der Tagesordnung steht zunächst die Verlesung der Fnterpellation der Abgg. von Arnim (kons.) u. Gen.:

Ft die Königliche Regterung bereit, Mittheilung darüber zu machen, aus welden Gründen die Berliner Getreidefrühbörse weder als Börse im Sinne des Geseßes noch als Markt behandelt wird?

Nach der Begründung derselben durh den Abg. Ring E die bereits gestern berichtet worden ist, nimmt das

0 4

Minister für Handel und Gewerbe Brefeld:

Meine Herren! Bevor ich zu der Beantwortung der Fragen übergehe, die in der Interpellation gestellt sind, möchte ih mir noch einige ergänzende Mittheilungen gestatten, um Jhnen ein klares Bild zu geben von der Frühbörse, von der Art und dem Umfang der Ge-

-{chäfte, die in der Frühbörse geschlossen werden. Der Herr Borredner

hat bereits aus einem Bericht der Handelskammer einen Abschnitt verlesen, der ein Bild von der Art der Geschäfte giebt, die dort ge- Es werden. Ich möchte aber meinerseits noch Folgendes hinzu- fügen :-

Die Frühbörse ift niht etwa eine Gesellshaft von Händlern, wie es der Vercin im Feenpalast war, die dort zusammenkommen, um gemeinsam ihre Geschäfte abzuschließen ; sondern es haben zwei hiesige Händler, ein Getreidehändler und ein Eierhändler, die Näume in der Produktenbörse den Hofraum und für den Fall, daß es regnet, die Produktenbörse selbs gemiethet für die Zeit von Morgens 10 bis Mittags 12 Uhr. Sie geben Zulafsungsscheine aus an alle die- jenigen, die es wünschen, gegen Zahlung eines Betrages von, ih glaube, 7 G Nun erscheinen in dieser sogenannten Frühbörse eine Reihe der allervershiedensten Leute; weit überwiegend sind die Konsumenten, Müller, Bäcker, Brauer, Fuhrherren, Schiffer, die dort direkt ihre Einkäufe machen für ihren eigenen Bedarf. &s erscheinen aber auch Händler, die eigentlihe Handelegeshäfte, auch Geschäfte auf Zeit ihließen, wie Sie aus dem verlesenen Theil des Berichts der hiesigen KAelteften der Kaufmannschaft ersehen haben. H Das Geschäft ift im wesentlichen ein Effektivgeshäft, es bewegt sih vorzugsweise in solhen Waaren, die thatsählich vorhanden sind

nit in den Näumen selbst, wie es sonst beim Markt der Fall ift, ws Waaren gehandelt werden, die zur Stelle sind, sondern es wird gehandelt nach Proben, aber gehandelt in Waare, die am Ort ist, theils im Eisenbahnwagen, theils im Schiff, theils auf Lager. Es kommen aber vereinzelt auch Zeitgeshäfte vor: es find thatsählih auch Termingeshäfte vorgekommen, weit überwiegend is aber das Geschäft derjenigen, die als Konsumenten ihren Bedarf dort deen, die einkaufen für sich selbst. Börsenmäßige

Einrichtungen bestehen dort in der Weise wie an konstituierten Börsen nicht. Man hat keine Schiedsgerichte, keine Saqhverständigen- Komwissionen, es ersheinen dort Makler nur ausnahmsweise; der Negel nah wird der Einkauf durch die Händler selb besorgt; Preise werden dort niht notiert, irgend welche Einrichtungen für die Ab- wickelung der Geschäfte - bestehen niht. Thatsählich werden auch die Preise, die dort gehandelt werden, nicht einmal in den Blättern ver- öffentliht, sodaß man irgend welche Kenntniß darüber nicht weiter hat. So liegt es bezügli der hiesigen Frühbörse.

Im allgemeinen aber is das anzuerkennen und ih glaube, das wird auch von dem Herrn Vorredner nicht bestritten —, daß das Geschäft, was dort vor sich geht, an sich ein ordnung8mäßiges und einwandfreies Geschäft ist, und daß es nur zu wünschen ist, wenn die Preise, die dort gehandelt werden, unter Kontrole gehandelt und ver- lautbart werden.

Nun fragt es sih: haben wir in dieser Einrichtung einen Markt oder eine Börse zu sehen? Einen Markt jedenfalls nicht. Märkte in dem Sinne, wie sie der Herr Vorredner versteht, die unter eine Markt- kfontrole gestellt werden, sind nur die Märkte im Sinne der Gewerbe- ordnung; das sind Wochenmärkte, Jahrmärkte, Messen und die fogenannten Spezialmärkte, die in den §8 69 und 70 der Gewerbe- ordnung erwähnt werden, alle anderen Märkte sind Privatmärkte, die der Kontrole der Polizeibehörde nicht unterliegen. Nun haben wir eine Entscheidung des Ober-Verwaltungsgerihts aus dem Jahre 1891, in welher näher ausgeführt wird, daß nur diejenigen Märkte, die öffentlih, also nicht in Privaträumen abgehalten werden, insoweit, als sie für sh die Berechtigung in Anspruch nehmen, frei zu sein von den Beschränkungen des Feilbietens im Umherziehen, daß nur diese als Märkte im Sinne der Gewerbeordnung anzusehen find und der Genehmigung der Polizei bedürfen. Es ist in dieser Entscheidung ausdrücklich ausgesprochen, daß alle anderen Märkte der polizeilichen Kontrole und Aufsicht vollständig entzogen sind.

Nun handelt es sih bei der Frühbörse um Geschäfte, die in von Privaten gemtetheten Räumen abgehalten werden, die abgehalten werden von denjenigen, die dur Zahlung eines bestimmten Betrages das Necht der Zulassung zu diesen Privaträumen erwerben. Danach kann die Frühbörse als ein Markt im Sinne der Reihs-Geroerbe- ordnung niht angesehen werden.

Nun hat die Landwirthschaftskammer zu Brandenburg schon im Herbst vorigen Jahres ih an den Herrn Polizei-Präsidenten gewandt und ihn gebeten, diese Frühbörse für einen Markt zu erklären und unter die Marktkontrole zu stellen, in voller Uebereinstimmung mit der Auffassung, die ich hier auch vertreten habe, daß es ih hier um einen Markt handelt, nur abweichend insofern, als sie der Meinung gewesen i}, daß es angängig wäre, auh einen Privatmarkt unter polizeillhe Kontrole zu stellen.

1897.

Der Polizei-Präsident hat darüber Bericht an den Herrn Minister des Innern erstattet, und zwar in voller Uebereinstimmung mit der Auffassung, die ih hier auh ausgesprochen habe, daß es sich nur um einen Privatmarkt handelt, der nicht der polizeiliden Kontrole unter- stellt werden kann, wenn er eben auf das Marktprivileg verzichtet. Der Herr Minister des Innern hat damals diesen Bericht mir mit- getheilt und dabei befürwortet, man solle abwarten, bis das Börsen- geseß in Kraft getreten sei, und dann in eine Prüfung eintreten, ob etwa die Frühbörse als Börse anzusehen sei, da fie als Markt im geseßlihen Sinne niht anzusehen sei. Ein Antrag der Land- wirthschaftskammer an den Minister des Innern und an mich ift aber nit gestellt worden, sondern es ist nur eine Abschrift von dem Antrag an den Polizei-Präsidenten dem Herrn Minister des Innern mitgetheilt und von diesem an mih gelangt. Das glaube ich zur Richtigstellung der Sachlage hervorheben zu müssen.

Nun haben wir den Vorschlag des Herrn Ministers des Innern, abzuwarten, bis das Börsengeseß in Kraft getreten sei, befolgt und dann den hiesigen Börsenkommissar aufgefordert zu einer Aeußerung darüber, ob die Frühbörse nah dem Umfang und der Art der Geschäfte, die dort gepflogen werden, als Börse anzusehen sei. Der Herr Staatskommissar hat sich dahin ausgesprochen, er glaube annehmen zu müssen, die Frühbörse sei eine Börse. Es ift dann diese Aeußerung den Aeltesten der Kaufmannschaft als der zu- ftändigen Börsen-Aufsichtsbehörde zugegangen, was ja selbstverständlich geshehen muß. Die Aeltesten der Kaufmannschaft waren der entgegen- geseßten Meinung ; sie haben in ausführlicher Darlegung nachgewiesen, daß es fich hier um nihts Anderes handele, als um einen Privat- markt, auf dem allerdings auch vereinzelte Börsengeshäfte abgeschlossen würden, der aber im wesentlihen nihts Anderes sei, als ein Privat- markt. Beide Berichte sind dann . an den Herrn Ober- Präsidenten gegangen, dieser hat sich auch zur Sache geäußert und seinerseits gesagt, es sei ihm zweifelhaft, ob diese Frühbörse schon jeßt als eine Börse angesehen werden können. Die Anfänge zu der Entwickelung einer Börse seien allerdings vorhanden ; ob sie aber jeßt {hon als eine Börse angesehen werden könne, stelle er anheim, und befürworte namentli, zunächst die Entscheidung be- züglih des Feenpalastes abzuwarten, hinfichtlich dessen eine Ueberein- stimmung zwishen dem Ober-Präsidenten und der Börsenkommission herrschte, daß diese als eine Börse anzusehen sei.

Nun komme ih zu der Frage, wie ih selbst zu der Sache stehe. Da möchte ih noch etwas voraus\chicken. Es ift ja in dem Börsen- gese eine Begriffsbestimmung über die Börse niht gegeben und der Grund ist in der Begründung des Börsen- geseßes dahin ausgesprochen: „Der Begriff Börse wird in dem Gesetz nicht definiert, weil," so sagt der Kommentar von Wermuth „wie die Motive sagen, eine Definition kaum erschdpfend gegeben werden kann, und die thatsächliche Gestaltung der vorhandenen als folhe im tech- nishen Sinne unbestritten anerkannten Börse genügenden Anhalt bietet, um zu entscheiden, ob eine kaufmännishe Versammlung als Börse im Sinne des Gesetzes anzusehen ist oder niht.“ Die Motive gehen also von der Vorausseßung aus, daß ein Begriff nicht zu geben sei, und daß es der zuständigen Behörde im einzelnen Falle überlassen bleiben müsse, zu bestimmen, ob eine kauf- männische Versammlung eine Börse sei oder niht. Das ist auch die einzig rihtige, verständige und natürliche Auffassung; weswegen ? weil der Begriff der Börse von Vorausseßungen abhängt, bei denen es niht bloß darauf ankommt, festzustellen, daß die Vorausseßungen überhaupt zutreffen, sondern vor allem darauf, festzustellen, in welhem Maße sie zutreffen. Jh werde mir erlauben, Ihnen dies im einzelnen auszuführen.

Vor allen Dingen gehört zu dem Begriff der Börse die zeitliche und örtlihe Vereinigung einer Vielheit von Geschäften und Händlern. Wieviel Geschäfte und Händler find nun nothwendig, damit der Begriff der Börse vorhanden ist? Das if Sache des subjektiven Ermessens, das if} verschieden für Berlin, Gleiwiß, Posen, für die einzelnen Orte, das kann niht im Gêéseß festgestellt werden, das muß der zuständigen Stelle überlassen werden. i

Die zweite Voraussetzung bei dem Begriff der Börse ist die Gleihmäßigkeit der dort abgeshlossenen Geschäfte. Auch bier handelt es sich um ein Maß von Gleihmäßigkeit, was bedingt wird dur Statuten, durch Reglements, durch Börsenordnungen, durch Obser- vanzen, durch Uebereinkunft ein Maß, das zu bemessen der subjek- tiven Erwägung der zuständigen Behörde im einzelnen Fall über- lassen bleiben muß. Ein gewisses Maß von Uebereinstimmung besteht au für den Marktverkehr, gewisse Arten von übereinstimimenden Gebräuchen können für alle möglihen Geschäfte bestehen, die in einem weiteren Kreise abges{lossen werden. Dadurchß werden Versamm- lungen, die solhe Geschäfte abschließen, noch nicht ohne weiteres zu einer Börse; es kommt eben auf das Maß der Gleichartigkeit, der Gleihmäßigkeit an.

Endlich drittens. ‘Zum Begriff der Börse gebört eine gewifse Rückwirkung auf die Preisbildung außerhalb der Versammlung, in der gehandelt wird, und in der die verschiedenen Preise zur Erscheinung kornmen. Ob dafür bestimmte Einrichtungen exiftieren, wona die Preise notiert werden, oder ob nur durch Abs{luß der Geschäfte, die dort statifinden, und die Bekanntgabe der Preise die Einwirkung auf die Preisbildung außerhalb der Versammlung stattfindet, ift nah meiner Meinung einerlei; aber die Einwirkung muß wvor- handen sein. In welhem Maße aber, in welchem Um- fange, in welchen Kreisen diese Einwirkung stattfinden muß, um anzunehmen, daß bier eine Börse vorliegt, i| wieder Saße des Ermessens îm einzelnen Falle, des zuständigen pflihtmäßigen Ermessens der betreffenden Behörde. So liegt die Sache. Und deshalb hat man in dem Börsengeseß davon absehen müssen, eine Begriffsbestimmung der Börse zu geben. Nun, wenden Sie das au auf den vorliegenden Fall an, dann haben wir nad der Gesammtheit der Mittheilungen, der That- saiden, die wir haben feststellen können über die Ges@äfte,

die an der Frübbörse abgeschlossen sind, zu prüfen: