1897 / 150 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 29 Jun 1897 18:00:01 GMT) scan diff

e Kirchstraße 9) zur Versendung kommende Prospekt zeigt {hon auf dem Uwscblage eine der eigenartigen nheiten Born- bolms, den „nafsen Ofen“, eine interessante tiefe. Feléhöhle, die wohl eines Besuchs werth ist. Die weiteren Abbildungen veranshaulichen die ehrwürdigen Ruinen von Hammershuus, grotetfe Klippenbildungen wie die Löwenköpfe und die Helligdommsklippen, und endlich den Runenstein an der Brogardts-Brücke. Die kleine Broschüre ift als „kurze Reisebeshreibung mit Berührung der \{önsten Punkte Born- bolms*“ anziehend geschrieben und denjenigen zu empfehlen, welche cine Sommerfrishe aufsu@en wollen, die ia ihrem Charaëter an die Romantik Swottlands erirnert. In diesem Jahre if übrigens erlebte, in der befannten Beseßung ftatt und wird bis auf weiteres | zum erften Male Mittwochs eine direkte Verbindung von Swinemünde auf dem Spielplan dieser Bühne verbleiben. i aus eingerihtet, sodaß man Bornholm Berlin aus in ca. Am Donrnerêtag, den 1. Juli, Atends 6 bis 7 Uhr, veranstaliet | 11 Stunden erreichen fann.

der Organist Bernhard Irrgang fein leßies Kirchen- Konzert in der Heilig-Kreuz-Kirche (am Blücher-Plag). Mitwirken werden Frau Anna Keiling, der Konzertsänger Johann Dyfker aus Ainfterdam und Herr Richard Pietsh. Der Eintritt ist frei.

Niccola Spinelli in Anweserkeit des Komponisten in Scene. werden. Wenn ein Schiff mit Thieren einen afrikanishen Hafen an- | Als Schüler- und Kinder-Vorftellung wird am Sonnabend (3. Juli), gelaufen hat, so ist die Einfuhr dieser Thiere nah Neu-Süd-Wales | Nachmittags 4 Uhr, „Der Rattenfänger von Hameln* gegeben. verboten. Gustav Seitz, von seinen „Hänsel und Gretel“ - Aufführungen, Ferner if die Einfuhr von todten Thieren und deren Theilen, | die fs bei sämmtlihen Wiederholungen eines au erordentlihen namentlich von Häuten, Fellen, Wolle, Haar, Hörnern, Hufen und | Erfolges zu erfreuen hatten, bestens bekannt, shließt mit dieser Vor- Knochen aus Afrika verboten. ftellurg vor den großen Ferien seinen Cyclus von nder- Aufführungen Für die zur Einfuhr zugelassenen Thiere aus anderen Ländern a6 der Vorftellung konzertiert die Opernkapelle im Garten.

ab. Î : mit Auénabme der aus den australischen Kolonien versendeten find Im Neuen Theater findet morgen die erste Wiederaufführung des Lustspiels „Der Stellvertreter“ von Busnah und Duval, welches

während ter vorjährigen Ausstellungs-Saifon über 150 Aufführungen

nur aus den auftralischen Kolonicn nah Neu-Süd-Wales verschifft

| Erste Beilage zum Deutschen Reichs-Anzeiger und Königlih Preußischen Staats-Anzeiger.

.A¿ 15O. Berlin, Dienstag, den 29. Juni 1897.

Wertheim sehen. Die großen Gebäude in Berlin nenne man Paläste wie das Reichskanzlerpalais u. dgl. Man könne Es e Herrenhauspalast sagen oder, wenn man das nit wolle, einfah Neubau statt Geschäftshaus. Daß die awtlihen Stenographen einen unter- icdishen Abgang aus dem Sigzungsfaal erhalten, sei eine sehr wesent- liche Verbesserung. Er bitte die Baukommission dringend, darauf zu drängen, baß der Neubau möglihst {nell gefördert werde. In zwei Jahren follte das Haus fertig sein.

Berichterstatter Herr von Wedel erwidert, daß am 16. Februar 1894 bereits ausführlich Bericht im Plenum erstattet worden fei und das Haus den Plan genehmigt habe. Das Maschinenhaus f schon aufgeführt, und sämmtliche umliegenden Grundstücke würden fi \chöôn bedanken, wenn es in ihrer Nähe angelegt werden sollte. Die alten Mepine apa N s können.

Freiherr von Solemacher befürchtet, daß, wenn das Herrenhaus zwei, drei Jahre am Dönhoffplaß fige, das Abgeordnetenhaus provi- jorisch auh den für das Herrenhaus bestimmten Theil des Gartens beseße, und wünscht, daß auch eine folhe provisorishe Besezung des Gartens vermieden werde, weil fonst das Abgeordnetenhaus päter wieder {wer daraus zu entfernen fein werde.

Ober-Baudirektor Hinckeldeyn bemerkt, daß in zwei Jahren der Bau nicht künstlerisch hergestellt werden könne; es sei kein Kunstftück, nell zu bauen, aber eine Kunst, shnell und gut zu bauen. Im Jahre 1900 werde der Bau fertig fein.

Geheimer Kommerzien-Rath Frenzel spricht seine Verwunderung darüber aus, daß weniger Pläße vorgesehen seien, als das Haus Mit- glieder habe. Jeder, den Seine Majestät in das Haus berufe, müsse doch au einen Plaß im Saale haben.

Berichterstatter Herr von Wedel bemerkt, daß ein zu großer Saal, in dem si nur eine kleine Zahl von Herren befindet, einen E E D US g Da der Größe des Sißzungs-

nne man daher niht zu weit gehen. Das englische Unterhau habe 100 Plätze weniger als Mitglieder. alis Is

Herr von Winterfeldt-Menkin wünscht, daß Heizung und Ventilation besser angelegt werden als. im Reichstagssaal, der fo zugig set, daß man immer verschnupft herauskomme.

Graf von der Shulenburg-Beeßendorff möchte weniger Werth auf viele Ornamente im Sizungesaal als auf eine gute

nah Ankunft in Neu-Süd-Wales folgende Quarantäne-Zeiten vor- eschrieben : für e c S 14 Tage, S a S M Stafe aus Großbritannien und Irland . . - M. Schafe aus anderen Ländern, d. h. Deutschland und den Vereinigten Staaten E a O6 E A a is Sie e E A j Büffel, Ziegen, Rothwild, Antilopen, Lamas und is

_andere wilde Wiederkäuer Schweine . Lt f: i i : Mannigfaltiges.

O E P

Der landwirthshaftlihe Ministec in Sydney hat dur Verord- nung vom 11. v. M. bestimmt, daß die aus Deutschland und aus den Vereinigten Staaten von Amerika verfendeten Thiere doriselbft von befonders dazu bestellten Thierärzten untersucht werden müssen, worüber Zeugnisse auszustellen find. i

Die für Großbritannien und Irland in diefer Hinsicht geltenden Vorschriften bleiben bestehen.

Berichte vou deutschen Fruchtmärkten. Qualität mittel | gut

Außerdem wurden am (Sprit 1) alte as über- s{lägliher Schäßung verkauft Doppel- zentner Preis unbekannt)

e - e S 7. S co S

Kiel, 29. Juni. Die großen englishen Renn-Yachten, Ver- welche an den Jubiläums-Regatten Dover— Helgoland theilgenommen

baben, find hier eingetrcffen und haben bereits die gestrige See- Regatta Kiel—Eckernförde mitgesegelt. Es sind dies „Am- phitrite“, „Ariadne*, „Corifande“, „Jullanar* „Anemone“

x b E „Gwynfa“, „Cetonia“ und „Frolic“. : Zu dem driiten „Marienheim* für a einstehende junge Damen e i und Mädchen wurde gestern in Gegenwart einer geladenen Gesell- j y N - nie- {aft Es A L Der Bauplatz, Marburgerstraße 4, Wien, 28. Juni. In tem bei Kolomea in Galizier geftern drigfter | ster | drigfter | fter war in festliher Weise geshmückt. Die Vorstände des „Vereins zur verunglückten Eifenbabnzuge (s. Nr. 149 d. Bl) befanden M | “K Fürsorge für die weiblihe Jugend“, des Vereins „Charlottenheim“, der | sid, wie „W. T. B. berichtet, 120 Passagiere. Fünf Waggons Marienheime I und 11, und Andere waren zu der Feier ershienen. Neben | blieben auf dem Geleise vor der Brücke steben. Man nimmt an, den Vorstandsdamen hatten die Insassen der Marienheime, junge | daß neun Perfonen, und zwar sechs Bedienstete der Bahnpoft, Mädchen und Haushaltungéschülerinnen , Aufstellung genommen. | ein Regiments-Arzt und zwei Frauen, ums Leben gekommen find; Im Auftrage der Allerhöchsten Protektorin, Ihrer Majestät der bisher sind nur zwei Leichen gefunden und aus dem Wasser beraus- Kaiserin und Königin, war der Kammerherr Graf von Keller erschienen. geschafft worden. Zwei Personen wurden {wer und zwölf Personen Der Geheime Ober-Regierurgs-Rath Graf Andreas von Bernstorff, | leicht verwundet. Die Post- und Werthsendungen sind zum größten 98. welcher an der Spitze des Gesammivorstandes stebt, empfing die | Theil aus dem Post-Ambulanzwagen hervorgeholt worden. E Ebrengäste ; Propst D. Freiherr von der Soly hielt die Aasprachz. 99.

gering |

Gezahlter Preis für 1 Doppelzentner

preis

| o | i s s 2 beigster Ga

Bad Bad

Weizen.

| 16,10 | 16,10

Roggen. [150 | 11,50 | 10,40 | 10,40

10,90 | 11,10

Gerste.

L Durchschnitts-

Allenstein .

1533|. L093 | 15,72 Breslau |

13,40 | 13,90 | 14,40

Eairo, 28. Juni: (W. T. B) In déx Quarartäne-Station von El - Tor, 200 Meilen füdöftlich von Suez, sind zwei peft- verdächtige Erkrankungen unter den Pilgern vorgekommen.

11,00 10,30

11,00 | 11,2

10,20

dic D E E E A L d E E E S I N G

Allenstein . a Breslau

10,50 | 10/60

I E E

Verkehrs-Anftalten.

Bremen, 28. Iuni. (W. T. B.) Norddeutscher Lloyd. Dampfer „Königin Luise“, v. Ztew- York kommend, „Heim- burg“ v. Brasilien kommend, 93. Juni Mrgs. a. d. Weser an- gek. „Spree“, 26. Juni Mttgs. v. New-York n. d. Weser abgeg. „Pfalz* n. d. La Plata bcst., 27. Juni in Montevideo angef. „Preußen“, v. Ost-Asien kommend, 97. Zuni Nm. m Singapore angek. „Mark“, n. d. La Plata best., 27. Juni Nm. in Antwerpen angek. „Wittekind“, v. La Plata kommend, 97. Juni Nm. Las Palmas passiert. „Prinz Heinrich“, von Ost-Asien kommend, 28. Juni Vin. Gibraltar po. „Friedrich der Große“ 28. Juni Nrn. Reise v. Southampton n. New- York fortgeseht. „Kronprinz Friedrich Wilhelm“ 28. Juni

Budapest, D OE Zol Tartes An MASEIP

Gorbó auf der Bahnstrecke Grcßwardein—Klau]enburg trat eine ; ; c i 4e Bergrutschung in der Auédehnung ron 1800 m ein, dur wéle S En E t i L 1200 der Bahnkörper und die Telegraphenlinie zerstört wurden; au etn E A E 414; , Bihterzaus E eingetr. M Ne r Va Clement ges Be nidt verunglückt. Die Direktion der Staatsbahnen giebt beannt, S | i

vas tntarae des Da n e selammte S as E #9. s S 13,60 | én I 2 | S 10 é auf unbestimmte Z-it eingeftellt ist. Für die Vauer der Berkehrs- Y s 9 S S 2H , : ftóörung wird die Linie Budapest—Kronstadt über Arad und Tövis ge- 29. | Breslau 12,10 | 12,30 | 12,50 | 12,90 | 13,30 | 13,40 L

Bemerkungen.

geführt werden. Die verkaufte Menge wird auf volle Doppelzentne d der Verkaufs f i ; C schnittspreis wird aus den unabgerundeten Zahlen, ferechn M L r und der auf3werth auf volle Mark abgerundet mitgetheilt. Der Durch- in liegender Strih (—) in den Spalten für Preise hat die Bedeutung, daß der be ï : Bunkt ( . ) in den leßten fechs Spalten, daß entsprechender Bericht fehlt. E R R M O8

30 | 12,45 00 | 11,10

Die dem Gedächtniß Ludwig Windthorst's errichtete S. Ludwigs-Kirhe in Wilmersdorf wurde _heute_ Vormittag feierlih eingeseganet. Die Konsekration fell erf später erfolgen. Die Feier fand in Gegenwart der Geheimen Ober-Negierungs-Räthe Dr. ¡Renvers, Dr. Förster und Brandi, als Vertreter der Regierung, ftatt. Von den Abgeordneten des Zentrums hatten Prinz Arenberg, Yega- tions - Rath von Kehler, Amtösgerichts „Rath Krebs, Da®sbach und der Alters-Präsident des Reichétages, Rentner Dieden in den erften Reihen der Bänke Plaß genommen. Die Einfegnung vollzog Pfarrer Eidam aus Gharlottenburg uuter Assistenz von Dr. Hille und Pfarrer Akesch. Alsdann zogen die ftudentifcen Korporationen „Suevia“, „Burgundia“ und „Askania“, und ibnen

langer Prozession

E E E

London, 29. Juni. Nach einer bei Lloyds eingzgar genen Mel- dung aus Aden berichtet der dort eingetrcffene indishe Regierungs-

ns I E I E E E E S T

I

Nm. in Antwerpen angek. 98. Juni Mrgs. Dover passiert. London, 28. Juni. (W. T. B.) ham Casile“ ist am Sonnabend auf de D. „,Tintagel Castle“ Ausreise in der Delagoa-Bay angekommer. Castle“ ist heute auf der Heimreise in London ein

abgegangen.

Carl Maria von Weber's romantishe Oper , zwar in folgender Besezung s Kuno: Herr Rix, Agathe: Dietrih, Kaspar: Herr Mödlinger, Herr Krasa, Ein Eremit : Herr Stammer, | i Fm Garten konzertiert von 6 Uhr ab die Kapelle des Kaifer Alexander Garde - Grenadier-Regiments Nr.

„München “, v. Baltimore kommend,

Theater und Musik. Im Königlichen Neuen Dpern-Theater

ur Aufführung : Ot Fräulein Hiedler,

Mar :

Musik-Dirigenten Herrn Jaenisch.

Das Berliner Theater {ließt am morgigen leßten Wiederholung von Wei seine Pforten, zunächst für die Dauer eines Monats,

einige baulihe Reparaturen im Zuschauerraum und Bühnenhaufe

vorgenommen werden follen. ereits angefündigte Gastspiel der

rauch’s Poffe

Das

Mitglieder des Lessing, Theaters foll am 1. August

nehmen, während die Vorstellungen

tembex beginnen.

Das Stiller -Theat

Romantisch“.

Die Damen

zum vorleßten Male, und

„Martha“ auf.

Tristan Hugo

vom Stadt - Theater

Den

Plumkett

Kirchzer, d

in

Pau

H:rren Patry, Shmasow, Reimann,

rollen beschäftigt. Im Theater

1 er beschließt morgen die j Spielzeit mit einer Aufführung von Bauernfelo’s „Bürgerlih und ly, Levermann, Werner undo die

Laurence sind

des Westens iritt morgen Herr Heinrich Bôötel zwar als Lyonel in

ngt Hans

ie Laty Harriet

Nürnberg und die

Hawliczek. Letztere sang in der ersten „Troubadour“

Azucena. „Carmen“ Novität „A

statt,

und bas80

am

Porto: G

Am Donnerstag findet die vorläufig leßte E und Sonnabend

m unteren

Castle-Linie. _ r Ausreise von Southampti: n ist am Sonnabend - auf der

getroffen.

Der Freif A und tokar : Herr

Aennchen : Fräulein Herr Müller, Kilian: Samiel: Herr Schmidt.

1, unter Leitung des

„Die Maschirenbauer“

der neuen Spielzeit am 1. Sep-

Emmy

in das ) zuwohnen; die nominen, wurden voa den

D. „Nor- Gesänge, einer

„Dunvegan

Menken ausgeführt.

gelangt morgen häuser

ränkel, die Ausführung der Vierungspfeiler

sprache des Baues gebört der Mitte

hauer Junkersdorf mit Tage mit einer Der Westgiebel ist

während deffen | (Leine Thürme erhalten. Die

feinen Anfang

e, Ii Hnd dieéjährige 2000 Andächtige.

Die Medaille zur Erinneru in den Haupt-

Flotow's Oper Keller, den In Hamburg siegte gestecn Raabe | Königlichen Hauptgestüts Gradiß Nancy Frieda Aufführung die Aufführung von geht die Proben zum Besuch einladen,

Hafen“) von ornholm an. Der durch

folgend 53 Abord nungen katholischer Vereine, in Gotteshkaus, um tem

Mitgliedern der kirhlichen Sing- chule ausgeführt. Was die Kirche feibs anbetrifft, Bauplay hierfür von der Terraingesell schaft Wilmersdorf geschenkt worden und der Bau nah den Plären des Regierungë-Baumeisters Der Gedanke, die Kirhe in Sandstein aufzu- bauen, mußte aus Mangel an Mitteln aufgegeben werden, und S eta zeigt denn die Kirche im Aeußeren das Backsteingewand wie die Gottes- é in Stendal und Tangermünde. mußte der Architekt einen Vierungsthurm aus der Masse der Kirche emporwacsen lassen, das { ¿ere Gewidt des Thurmes aber bedingte

der Charakter der Kirhe im Innern gegeben. Die ganze Formen-

sondere Beachtung verdienen die Kapitäle, welhe von dem Bild- deutschem nur provijorisch angelegt; 1} 3 Schif um drei Joche verlängert werden und die Kirhe noch zwei M Vierungspfeiler {müden ] Fürsiliher Heiligen, von dem Bildhauer Fink in streng frühgothiscker Art modelliert urxd von Geiger-Berlin ausgeführt. Die Gloten find von Ulrich in Apolda gegossen, die Orgel mit 25 flingenden Stimmen von Dinse gebaut, die reich gestalteten Glasfenster von der hiesigen Firma Didden u. Busch ausgeführt.

an den Magistrat für 2% Stadträthe, 99 Stadtverordnete und 41 fstädtishe Beamte zur weiteren Beförderung zugesandt worden.

Den Ostseebädern, welche zur Neise- und Bade-Saison durch ihre die Rhederei Brauenlich (Berlin,

Hotamt bei-

feierlichen an Palkestrina ent:

Messe von Colombo am 1. d

so ift der Mannschaft wurde

Nah der Lage der Kirche verwundet.

_ New-York, in Sandstein, und dadurch war | dessen Ladun

des 13. Zahrhunderts an; be- | wurde gelöscht. geziert find. später soll das W

Laubwerk Manila,

Be Figuren

bei Sofkotra gänzlih verloren ging.

Madrid, 28. Juni. ) : stürzte, nah einer Meldung des „W. T. B.“ eine Kirchenmauer Neun Kinder wurden

d. Bl.), ist gestern Abend im hiesigen Dodck eingetroffen.

avon ftattgefunten. ; i Ob Menschen dabei umgekommen find, ist nech nicht festgestellt.

Dampfer „Mayo“, daß der überfällige Dampfer „Aden*, welcher

“_ M. mit 36 Paffagieren aus China verlaffen hatte, Einige Passagiere und die n in Aden gelandet.

In Solana, Provinz Ciudad Real,

getödtet und mehrere andere

98. Juni. Der Dampfer „City of Rome“,

unterwegs in Brand gerathen war (f. Nr. 149

Das Feuer

In der Provinz Albay hat, dem

28. Juni. beftiger Ausbruch des Vulkans

zufolge, ein i Die Lava richtete große Verheerunçen an.

Die Kirche faßt ungefähr

ang an die Centenarfeier ist

; : Carácas, in dem „Renard-Rennen* des | Bureaus“.)

br. H. „Lebemann“.

reiht sich nun auch die Insel (Fortsezung

C ————

Wetterberiht vom 29. Juni. 8 Uhr Mor gens.

Bar. auf 0Gr. u. d. Meeres\p. red. in Millim.

Stationen. -

î

ius |

Temperatur in ® Cel C. =49R.|

Belmullet . Aberdeen .. Chriftiansund Kovenhagen . Stockholm . aparanda . t. Petersbg. Cork Queens- i, E Cherbourg E C E us mburg . . winemünde

J D do

Neufahrwafser

Wiesbaden ; |

München

Chemnitz ..

Berlin Wien ..

Breslau . . ¿ | ¿t A Uebersicht der Witterung.

Auch beute zeigt die Wetterlage Aenderung. Am höchsten ift der Luftdruck im hohen

763 763

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| |

O ftiä/halb bed.

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OSO N ONO D

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ftill|ßeiter 1/halb bed. |

| | 1\wolkig | 2halb bed. | 1|wolkenlos |

2\wolkig 3lbeitr 4'halb bed. | 1\wolkenlos 1\wolkenlos | 1\balb bed. | |

2\heiter 1 wolkenlos 3\wolkenlo8 2\wolkig 3/heiter 1iwolkenl[os8 | 2ibeiter Lr. 08 iti wolkenlos | 25 1'wolkerlos | 28

über Europa wenig

Norden und über dem öftlihen Deutshland, am niedrigsten vorm Kanal. Bei shwacher, meist süd- liher bis öftliher Luftströmung if das Wetter in Deutschland andauernd roarm, heiter und trocken, im nordwestdeutshen Küftengebiete sind geringe Regenmengen gefallen.

Deutsche Seewarte.

(2PM S M R E C L S? L s BERIF Theater.

Königliche Schauspiele. Mittwoh: Neues

Opern-Theater. 26. Vorstellung. Der Freishüst. Romantishe Oper in 3 Akten von Carl Maria von Weber. Dichtung von FriedriG Kind (nach der leihnamigen Erzählun ugust Apel’s). Dekorative inrihtung vom Ober-Insvektor Brandt. Dirigent : Kapellmeister Wolfram. Anfang 74 Uhr.

Donnerstag: 27. Vorstellung. Die Bohème. alis Künstlerleben 1830.) Scenen aus Henry

urger's „Vis de Bohème“ in 4 Bildern von G. Giacosa und L. Illica. Deutsh von Ludwig

rtmann. Musik von Giacomo Puccini. Die ose von Sthiras, Anfang 7 Uhr.

Freitag: 28. Vorstellung. Loheugrin. Roman- tische Oper in 3 Akten von Richard Wagner. (ohengrin: err Grnst Kraus, Elsa: Fräulein

iborg, als Gäste.) Anfang 7 Uhr.

Berliner Theater. Mittwoh: Legte Vor- stellung vor den Ferien: Die Maschineubauer. Anfang 74 Uhr.

- Theater. Mittwoh: Gastspiel des . Die Geisha, oder: Eine japanische Theehaus-Geschichte. Operette in

Deutsch von C. M. Roehr und Julius Freund. Anfang 74 Uhr.

Donnerstag: Gastspiel des Ferenczy-Ensembles. Die, Geisha. Freitag: Gastspiel. des Ferenczy - Gnsembles. Die Geisha.

Residenz-Thegter. Direztion: Sizmund Lauten- burg. Abschieds-Cyclus der Direktion Lautenburg. Mittwoch: Leßte Vorstellung in dieser Saison. Der Unt äfeft. (Le Souspréfet de Château- Buzard.) %wank in 3 Akten von Lóon Gandillot. Deutsch von Max Schönau. Vorher: Musotte (11. Aft.) Schauspiel von Guy de Maupafsant. Deutsch von E. v. Bukowicz. Anfang 75 Uhr.

Neues Theater. Sifféauerdamm 48. /9.

Direktion: Siamund Lautenburo. Mittwoch: Bei bedeutend ermäßigten Preisen. Neu einstudiert: Der Stellvertreter. Schwank in 3 Akten von Busnah und G. Duval. Deutsh von Max Schönau. Regie: Herrmann Werner. Anfang 7 Ühr.

Donnerstag und folgende Tage: Der Stell- vertreter.

Schiller-Theater. Mittwoh, Abends 8 Ubr: Letzte Vorstellung vor den Ferien: Bürgerlich und

Romantisch. Wiedereröffnung : Donnerstag, den 19. August:

Weh dem, der lügt.

Theater des Westens, (Kantftr. 12. Bahn- hof Zoologischer Garten.) Opern-Vorstellung unter Díireltion von Heinrich ‘Morwiyz. Mittwoch: Gast- spiel des Herrn Heinrich Bötel. Martha, oder:

Suda, 29. Juni. (Meldung der i Durch eine Ventilrohr-Explofion an Bord des italienischen Kreuzers „Bausan“ wurden fünf Personen getödtet und eine shwer verwundet.

Das neue Ministerium is gebildet, Castillo hat das Schayamt übernommen.

Nah Shluß der Redaktion eingegangene

Depeschen. „Agence Havas“.)

„Reuter'schen

(Meldung des ( Luis

29. Juni.

des Nichtamilichen in der Ersten Beilage.)

Freitag: Zum erften Male: A Bass0 Porte. (Am Unteren Hafen.) Gastspiel von Fanny Moran-Oldeu.

LÉES REERE D E E E S B A A I R E Familien-Nachrichten.

Verlobt: Frl. Elsa Reichel mit Hrn. ol.-Lieut. Kurt Reimer (Westend—Berlin). Frl. Margarete Pobley mit Hrn. Ingenieur Dito Krafft (Berlin). Fr. Maria Zehnpfenning, geb. Stollwerck, mit Hrn. Reg.-Affessor u. Prem.-Lieut. d. R. Lazar Eugen von Lipya (Breslau). fet: Else von Taschißki mit Hrn. Kaufm. A. Tei (Breslau). Frl. Olga Dierig mit Hrn. Oberlehrer Rudolf Rummler (Freiburg i. Shl.).

Verehelicht: Hr. Lieut. d. R. W. Fahrenholg mit Frl. Elisabeth Harmening (Ndr. - Herzogs“ waldau, Kr. Lüben).

Geboren: Ein Sohn: Hrn. Kap. - Lieut. Jochen von Bredow (Kiel). Hrn. Prem.-Lieut. Alfred voa Köppen (Jauer). Hrn. Sec.-Lieut. Heinrich (Berlin).

Gestorben: Hr. Kammerberr Thassilo von Tres- dow (Dölzig). Hr. Maj. a. D. Otto von Stosch (Weibeck b. Hess.-Oldendorf).

Verantwortliher Redakteur: Siemenroth in Berlin.

Verlag der Expedition (Scholz) in Berlin, Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlags- Anftalt Berlin SW., Wilhelmstraße Nr. 32. Sechs Beilagen (einshließlich Börsen-Beilage),

[owie Be Le zu e: g Dee pfen en Anzeiger ommanditgesellschaften a Arti Á Woche

Der Markt zu Rihmoud. Anfang 7# Uhr.

3 Akten von Owen Hall. Musik von Siduey Jones,

Donnerstag: Letzte Aufführung von: Carmen.

Akticu und L für die vom 21. bis 26, Juni 1397,

Preußischer Landtag.

Herrenhaus. 25. Sizung vom 28. Juni 1897.

Ueber den ersten Theil der Sißung ist gestern berichtet worden.

Die Rede, welhe der JustizMinister Schönstedt im Verlaufe der Debatte über den Gesetzentwurf, betreffend die Zwangsvollstreckung aus Forderungen land- schaftlicher (rittershaftlicher) Kreditanstalten, hielt, hatte folgenden Wortlaut:

Meine Herren! Ich glaube überzergt fein zu dürfen, daß der vorliegende Geseßentwurf in diesem hohen Hause einer freundlichen Aufnahme sicher is. Er entspriht den Wünschen, die auf diesem Gebiet schon vielfah laut geworden find, und will einen Zu- stand, der sich in den östlihen Provinzen bewährt hat, auc denjenigen Provinzen und denjenigen öffentlichen landschaftlichen Kreditanstalten zugänglich machen, die ih bisher dieses Vorzugs nicht erfreut haben. Jh glaube, mi deshalb enthalten zu dürfen, auf eine weitere Begründung des Gesezentwurfs hier einzugehen, und möchte nur im Anschluß an die Schlußbemerkurg des Herrn Referenten an Seine Excellenz den Grafen Pülkler die dringende Bitte richten, den Antrag nit weiter zu verfolgen, der von ihm noch in leßter Stunde unter zahlreiher Unterstüßung gestellt worden ist. Ich würde dadur zuglei der mir peinlihen Nothwendigkeit über- hoben werden, an das hohe Haus die Bitte richten zu müssen, diesem Antrage seine Zustimmung zu versagen. Dieser Antrag is} {hon Gegenftand der Erwägung im Schoße der König- lichen Staatsregierung bei der Ausarbeitung des Geseßentwurfs gewesen. Bei den cingehenden Berathungen, die damals unter den Vertretern der verschiedenen betheiligten MNessorts stattgefunden haben, hat sch schließlich die Meinung aller Ressorts dahin gestaltet, daß der Antrag nicht annehmbar fei, daß man ihn niht in das Geseß hineinbringen dürfe. Der Antrag widerspricht allgemeinen Rechtsgrundsäßen, indem er eine Umkehrung der herrshenten Regel für die Beweislast bezweckt für den Fall, daß die landschaftlihen Kreditanstalien, welche ein Zwangsverwaltungs- oder Zwangsversteigerungsverfahren durch- geführt haben, Forderungen zur Liquidation \tellen, die nicht \{chon aus dem Grundbu hervorgehen. Las Gefe kommt den Kor- porationen hierbei in weitestem Umfange {on jeßt dadur entgegen, daß es ausdrücklich in § 8 die Bestimmung getroffen hat, daß ein Widerspru gegen folhe Liquidate die Auszahlung derselben nicht aufhalten soll. Also insoweit is das Interesse der Landschasten vollständig gedeckt. Sie bekommen vorläufig die liquidierten Beträge avsgezahlt. Wenn aber der Gläubiger demnächst die Berechtigung der Liquidation bestreitet und es zum Prozeß kommt, dann foll dem Gesezentwurf es bei der allgemeinen Regel verbleiben, der Gläubiger den Beweis der Richtigkeit des Liquidats zu führen hat. In der Begründung des Antrags des Grafen Pückler ist nun aus- geführt worden, daß die Landschaften wohl verlangen könnten, in dieser Beziehung den Gerichten gleichgestellt zu werden, von denen ja gleihfalls, wenn sie Zwangösvollstreckungen ausgeführt Hätten, niht verlangt würde, daß sie den Nachweis der Nichtigkeit der daraus erwachsenen Kosten darlegen. Ich glaube, thatsächlih ist diese Auf- fafsung nicht ganz richtig. Die Gerichte müssen gleichfalls den Be- weis für die Entstehung der von ihnen in der Kaufgelderbelegung liquidierten Kosten des Zwangsverfahrens führen, fie führen ja niht unmittelbar die Zwangsverwaltung, sondern es wird ein Administrator bestellt, der NRehnung legen und die Beläge beibringen muß, daß die Ausgaben gemaht sind. Nun wird ja in der Regel sich die Sache fo gestalten, daß das Liquidat, nachdem die Zeläge mit der Nehnung verglichen sind, von niemand weiter bestritten wird. Es wird ja auh fast ausnahmsios in Nichtigkeit sein, Aber wenn einmal ausnahmsweise ein Bestreiten

vorkommt, so würde auch hier der Beweis für die Nichtigkeit des

Liquidats, das nicht sofort liquide gestellt ist dur volllommen beweis-

kräftige Urkunden, vom Gericht zu führen sein. Also insoweit geht Graf Pückdler von einer unrihtigen Auffassung aus, wenn er meint, die landschaftlilen und sonstigen öffentlichen Kreditanstalten, für die das Gesetz hier eintreten will, follten {chlechter gestellt werden, wie gegenwärtig die Gerichte gestellt find.

Also, meine Herren, der Grund ist niht volllommen durchs{chlagend. Nun kommt, was die praktishe Seite der Frage angeht, hinzu: derselbe Antrag, den der Graf Püdler gestellt hat, ist bereits im Abgeordnetenhause in der Kommission durch Herrn von Arnim gestellt worden, er hat aber in der Kommission einstimmigen Widerspruch gefunden. Kein einziges Mitglied der Kommission is dafür einge- treten. Das hat Herrn von Arnim bestimmt, seinen Antrag zurück- zuziehen. Würde sh jeßt das Herrenhaus. hier auf einen anderen Standpunkt stellen, so ergäbe fich daraus die Nothwendigkeit einer Zurükverweisung der Vorlage an das Abgeordnetenhaus, und es ist nicht zu verkennen, daß damit die unmittelbare Gefahr verbunden fein würde, daß dann das ganze Geseß entweder zum Scheitern oder wenigstens in dieser Session niht mehr zur Verabschiedung gebracht würde. Das würde ih, und ih glaube au die große Mehrheit des hohen Hauses mit mir in allerhöchstem Grade bedauern, weil dadurch die Wohlthaten des Geseßes wiederum auf längere Zeit denen vor- euthalten würden, denen sie zugedacht sind.

Meine Herren, das is mir bekannt, daß einzelne Landschaften sh im Besiß des Privilegiums befinden, welches der Antrag des Grafen Pückler verallgemeinern will. Wenn es sich darum handelte, diesen Landschaften ihr Privilegium zu nehmen, so würde ja insoweit die Sache anders liegen. Aber diese Gefahr liegt niht vor. Denn der § 12 des Gesetzentwurfs sichert ausdrücklich denjenigen Land- schaften, die sich zur Zeit des Inkrafttretens des Bürgerlichen Geseßz- bus im Besiy weitergehender Befugnisse befinden, als sie das Gesetz allen anderen in Zukunft gewähren will, ihre Rechte, sodaß also für diejenigen Landschaften, die bis jeßt ein weitergehendes Privilegium bezüglih der Beweiskraft haben, kein Anlaß vorliegt, sih für die Zu- kunft noch besonders zu {hüten in der Fortdauer tieses Rechts,

Das, meine Herren, sind die Gründe, die mi bestimmten, die Bitte an den- Herrn Grafen Pückler zu wiederholen, daß er seinen Antrag zurückziehe, eventuell aber an das hohe Haus die Bitte zu richten, si diesen Antrag nicht anzueignen.

Nach Annahme des Gesehentwurfs gelangt der Bericht der Baukommission des Herrenhauses in der Angelegenheit des Neubaues für das Herrenhaus zur Berathung.

_ Berichterstatter Herr von Wedel berichtet über den Stand der Sache. Das Gebäude solle in der Leipzigerstraße 45 m gegen die Straße zurücktreten und zwei Flügel erhalten für die Dienstwohnungen der Präsidenten des Herrenhauses und des Abgeordnetenhauses. Der neue Sißungssaal werde etwas größer sein als der jeßige und 244 Siße erhalten, d. h. 59 mehr als der jeßige Sitzungssaal: die Zahl der Mitglieder werde auch dann noch größer fein als die Zahl der Site, aber es werde nicht leiht vorkommen, daß alle 244 Siße beseßt seien. Der neue Sißungsfaal werde fo angelegt, daß er gelegentlich au als Festsaal benußt werden könne. Der zwischen dem neuen Abgeordneten- hause und dem Herrenhause gelegene Garten werde zur Hälfte jedem Mae zur Verfügung stehen und in der Mitte dur den sogenannten Ministerbau, welher beide Häuser verbinde, getrennt werden. Der Berichterstatter giebt noch weitere Aufklärung über einzelne Einrich- tungen in dem neuen Geschäftsgebäude für das Herrenhaus und be- antragt, die vorgelegten Pläne zu genehmigen. Das Abgeordnetenhaus werde fein neues Gebäude im Herbst dieses Jahres beziehen können, während das Herrenhaus in der nächsten Session noch in seinem jeßigen Heim bleibe und dann vorübergehend in das renovierte alte Abgeord- netenhaus einziehen werde. Im nächsten Sommer solle dann das alte E O eth zige Lite O e G abgebrochen werden.

ann das neue Geschäftsgebäude für das i i werde, lasse sich noch nit Tin: M N

Graf von Frankenberg bedauert, daß das Plenum zum ersten Mal über den neuen Bauplan ctwas erfahre, und bemängelt, daß das Maschinenhaus innerhalb der beiden neuen Geschäftshäuser an- gelegt werde. Von dem neuen Abgeordnetenhause habe man auch erft etwas erfahren, als ein großer Vauzaun gezogen und die s{chöônen Bäume des Gartens niedergelegt wurden. Durch den Umbau würden leider auch die beiden alten Eibenbäume in Mitleidenshaft gezogen. Man nenne die beiden Häuser Geschäftshäuser. Was ein Geschasts:

haus sei, könne man drüben in der Leipzeigerstraße an dem Bau von

Akustik gelegt wissen.

Das Haus genehmigt die vorgelegten Baupläne.

Hierauf folgt der mündliche Bericht der Kommission für Handel und Gewerbe über das Handelskammergeseß. Berichterstatter ist Graf Udo zu Stolberg-Wernigerode. Die Kommission hat die Beschlüsse des Abgeordnetenhauses in einer Reihe von Punkten abgeändert, so u. a. einen § 19h eingeshoben, wonach die Handelskammer beschließen ‘fann, neben den Mitgliedern auch Stellvertreter zu wählen.

Jn der Generaldiskussion bedauert

_ Geheimer Kommerzien-Rath Schlutow - Stettin, daß die Kom- mission niht die unveränderte Annahme der Beschlüsse des Abgeordnetenhauses vorgeshlagen hat. Dieser Gesetzentwurf sei vom Abgeordnetenhaufe so sorgfältig und sachverständig geprüft worden wie selten einer. Materiell habe er gegen die vorgeshlagenen Aende- rungen nihts einzuwenden, und in dem Wunsche, daß dadurch das Zustandekommen der Vorlage nicht gefährdet werde, werde er und feine Fraktion den Aenderungen zustimmen.

_ Freiherr von Stumm: Da wir ja wegen des Vereinsgeseßzes Zeit genug haben, fo zweifle ih nicht, daß wir uns mit dem Abge- n Mb ab En ot E Fch bezweifle_ niht, daß auhch T iee, se Sachverständige fißen, im Herrenhause aber

Minister für Handel und Gewerbe Brefeld:

Meine Her:en! Ih möchte ebenfalls das hohe Haus bitten, diese Vorlage einer wohlwollenden Prüfung zu unterziehen. Die von der Kommission beschlossenen Aenderungen der Vorlage sind sachlih nicht von großer Bedeutung, sie find im wesentlihen Aenderungen, die durch Nücksihten der praktishen Zweckmäßigkeit und durch die Er- fahrung an die Hand gegeben sind. Gegen diese Aenderungen an ih würden daher meinerseits erheblihe Bedenken ni&t bestehen; ih habe nur die Besorgniß, daß möglicherweise die Erledigung der Vorlage dadur auf S{wierigkeiten stoßen könnte, daß die eine oder andere dieser Aenderungen, wenn die Vorlage an das Haus der Ab- geordneten zurückgeht, dort einem Widerspruch begegnen könnte. Nur aus diefer Erwägung würde die Regierung Werth darauf legen müssen, daß die Vorlage unverändert zur Annahme käme. Darin muß ih dem vorleßten Herrn Vorredner Reht geben, daß in der That in den Kreisen des Handels auf die Verabschiedung der Vorlage ebenso großes Gewicht gelegt wird, wie feitens der Regierung. Die Regierung hat bekanntli im vorigen Jahre eine Vorlage eingebracht, die eine generelle Regelung und Umgestaltung der Vertretung des Handels im ganzen Lande in Aussicht nahm. Diese Vorlage stieß im Abgeordnetenhause auf Bedenken. Darüber aber war man allseitig einverstanden, daß es dringend erwünsht wäre, eine Revision eintreten zu lassen, um die bestehenden geseßlichen Vorschriften über die Handelskammern in Einklang zu bringen mit der neueren Gesetzgebung, die inzwishen auf manchen Gebieten Aenderungen geschaffen hat, die nit übereinstimmen mit den Vorschriften des Gesetzes, und andererseits auch sfolhe Aenderungen des Geseyzes vorzunehmen, die durch die Erfahrungen und das Bedürfniß an die Hand gegeben seien. Diese Aenderungen liegen zunächst auf dem Gebiet des Wahlrehts für die Handelskammer, wo wir ganz neue Gesellshaftsformen haben: Gesellshaften mit beschränkter Haft- pfliht, Wirthschaftsgenossenschaften u. \. w., sie liegen aber auch vor allem auf dem Gebiete ter Erhebung der Beiträge für die Handels8- kammern, die sih ja nah der Gewerbesteuer rihten sollen. Das Ge- werbesteueryescß hat in dieser Beziehung weitgehende Aenderungen ge- hafen ; es unterscheidet niht mehr nah den einzelnen Stellen des Gewerbebetriebes, fsondern trifft nur den Unternehmer mit der Steuer für seinen gesammten Gewerbebetrieb. Daraus ergiebt ih die Nothwendigkeit, daß man nunmehr das Einkommen vertheilen muß auf die einzelnen Handelskammerbezirke, um danach die Beiträge umlegen zu können. Es kommt aber weiter in Betracht, daß nah einer anderen Richtung hin, namentlich was die Verwaltungs8aufgaben der Handelskammern betrifft, es sih als erwünsht erwiesen hat, die Aktionsfähigkeit der Handelskammern zu erweitern. Die Handels« fammern follen nit lediglich auf die Abgabe von Gutachten über Fragen des Handels und Verkehrs beschränkt bleiben, auf die Prüfung und Sammlung von statistishem Material, sondern sie sollen auch in

ihren Kreisen für die besonderen Interessen des Handels und Verkehrs