1822 / 14 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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Bibliothek vermacht. Ein hiesiges Erziehunás-Haus hat die Benennung augenommeit: „Die Kun , Bürger zu werden.“ Am 4. wurde nach lebhaften BYerhandlungen beschlossen, daß die Geisittchen unter den bürgerlichen Gerichts: Hdfeu sehen sol- len. Jm Gegensaße der neusten, von den Truppen und Bewoh- nern begangenen Handlungen in Barcelona sind Adressen von vie- len Truppen-Korps an Se. Maji. hieher gelangt, welche "ihre treue Anhänglichkeit on Verfassung und König unnd den beftimmtesten Tadel des Verfahreas von Kadix nnd Sevilla ausdrücken. Barcelona. Am 2. Jan. erlièß, wie bereits gemeldet, der Stadtrath und die Garnison, an des Königs Mai. cine Adresse we- gen Absezung der Minifier ; zwei Tage zuvor hatte sich eine Pro- vinzial - Junta gebildet, die eine ibnliche Adresse an den König sandte, nur mit dem unehrerbietigen Zusaße, daß, wenn Se. Mazj. nicht dem ausgesprochenen Verlangen in vierzehn Tagen ent- sprochen haben wütden, die Provinz sich fúr vollkommen unabhän- gig anschen werde.

Lissabon, 2. Fan. Die Kortes haben nunmehr die Errich-

tung einer Bank hieselbst, förmlich verfügt. Dieselbe ist ermäch- |

tigt 10,000 Aktien, von 500/009 Reis eine jede, auszugeben. Der Zweck derselben läuft hauptsächlich darauf hinaus, die Amortisation unseres Papier-Geldes zu erleichtern; man hofft die Zahl der Afk- tionairs bald volliändig zu schen, und schon hebt sich der Kours

des Papier-Geldes so, daß der bisherige Verlusi derselben von 25

pCt. bereits quf 15 pCt. herabgegangen ifi.

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“Berlin, 25. Jan. Jn Nr. 17 der Augsb. Allgemeinen Zeitung, vom 17. Jan. dieses Jahres, steht unter dem Arti- fel: Preußen, eine Nachricht von einem s{ändliczen Plane, den Schüler des Joachimsthalschen Gymnasiums hätten aus- führen wollen, der aber glücliherweise noch frúh genug wäre entdeckt worden. Die ganze Erzählung, so wie fle dasteht, ist in allen ihren Theilen so entstellt, verfälscht, Úbertrieben, mit so vielen lügenhaften Zusäßen verwebt und in eine so jonder- bare Verbindung mit anderen Dingen geseßt , daß der Diref- tor und sämmtliche Professoren des gedahten Gymnasiums sich genöthigt sehen, dieselbe durch Mittheilung des eigentlichen Herganges der Sache zu berichtigen. Das an sich ganz un- bedentende Faktum istfolgendes : Drei Schüler aus der Stadt, von 12 14 Jahren, die noch in den unteren Klassen saßen, hatten sich durch das Lesen von Räuber - Geschichten (ein Wink für alle Eltern, über die Lektcúre ihrer Kinder sorgfältig zu wachen) ein angenehmes Bild vom Räuber-Leben gemacht , ‘und in diesem unglülichen Wahne sich schon manche unerlaubte Handlung zu“ Schulden kommen lassen. Dies is der reine Thatbestand, nach der genausten Untersuchung. Die drei Schüler wurden sofort aus unserer Anstalt entfernt, und wieder in andere hie- sige Anstalten, wie billig, aufgenommen. Denn die ganze Sache war nur noch erst eine Kinderei, die aber sür diese Kna- den hätte gefährlih werden können ; sie bedurften daher zu ih- rer Besserung einer scharfen Strafe von unserer Seite, und der ferneren Zucht, die ihnen aber unter diejen Umständen nur in einer anderen Anstalt zu Theil werden konnte. Alles Ue- brige, ‘was in jenem Artikel gesagt“ wird, von gewaltsamen Einbrüchen, von zusammengebrachten 400 Rthlrn., die bis zu 4000 hâtten vermehrt werden sollen (die gemeinschaftliche Kasse dieser drei Schüler bestand aus .— acht Groschen), von der Theilnahme vieler anderen Júnglinge von 17 19 Jahren, von einem um seine Unschuld betrogenen taubsiummen Mädchen 2c. sind ganz falsche, ins Ungeheure übertriebene und saus der Luft ‘gegriffene Zusäße „- die keine gute Absicht verrathen.

Die im Kleveschen verbreitete, und, in den Augen der Ununterrichteten, durch die Auflösung der Regierung zu Kleve, an Wahrscheinlichkeit gewinnende Rachricht „. daß zwi- schen Preußen nnd den Niederlanden, über die Abtretung des bisherigen Klever Regierungs - Bezirkes bis zur Fossa Lu- geniana an das Königreich der Niederlande, unterhandelt werde, ist, wie aus glaubwürdiger Quelle versichert werden kann, völ- lig ungegründet.

Jm Jahre 1821 wurden hier - mit Einschluss- des Militairs, geboren 5681 Sdhne und 5415 Töchter, inögesammt 7090 Kinder, dagegen starben 5402 Persouen ; mithin sind 1694 Perjo- nen mehr geboren als gestorben. Jm Jahre 1620 wurden geboren 6668, und farben 5485; folglich stud i. F. 1621 mehr geboren 428,/ und weniger gestorben 31, und die Bevölkerung hat zugetiommen um 509 Seelen. Unter den im Jahre 1821 gebornen Kindern be- finden sih 1126 uneheliche; folglich ist das óte Kind ein uneheli- ches. Unter den Gestorbenen befinden sich 559 uneheliche Kinder. Unter den Gebornen befinden sich einmal Vrillinge und 6omal Zwillinge.

1, Jahre sigrben 1979: 5: 122, 4 74° 5: 46. 10, 86. 15. 50. 20. 120. 99: 337° 40. 404 99. 458. 6o. 450: 429. 5390. 137» 19,

Vom 90. bis zum

10, 15. 20. 50. 40. S0. 60. 70. G0. 90.

Die Zahl dex unzeiti Krankheiten, welche die ieifté

70. 80. go.

100.

EELTI 14441414 1441 FRLIITT141444 111 EFEI T TTTLEL ERELIASE T T1 144

| ee gebornen betrug 363. Dié wegraften; waren folgende :

oder tod n Personen

Gedruckt bet Hayn |

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e | Groschen alt Kourant für jede Person, sind bis Diensiy

Att Krämßpfen farben 2165, an der Abzehxung 790, an tung x89, an Entzündung-Fiebern 429, an der Lungen-Sy/ an dexr Wasser-Sucht 229, am Zahneun 229, am Schlagflusse - erfreulicher Beweis vom Wohlverhalten der hiestgen Frau vok der EmpfehlungswÜrdigkeit der hiesigen Hebammen uy bindungs - Aerzte, mag es dienen, daß von 7054 Gebährey| dèr Niederfunft nur 4, und im Kindbette nur 30 starben.

Kopulirt sind i. F. 1821 = 1716 Paare.

Die Zahl der im: F. 1821 hier vorgekommenen tddlig glâcksfälle beläuft sich auf 74. Darunter befinden sh 5 Y die úberfahren worden sind; in einer“ bedeutenden Nestde Teutschlands beträgt der Durchschnitt- Saß der U ebe jährlich 52, vder wöchentlich einen. Dieser für Berlin stige Unterschied if hauptsächlich wol den hiesigen breiter;

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che Staats-Zeitung.

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r Stud.

ßen zu verdanken.

Selbstmorde ereigneten sich im v: J- 45

Erfurt. Die hiesige Freimaurer-Loge, Karl zu den| lern, hat eine Unterricht - Anstalt für Taubsitumme am eröffitet.

Minden. " derborn) erwirbt fich ein besonderes Bildung daselbsi, indem er eine sehr zweckmäßige Abend - eingerichtet hat, zu welcher allen, aus den gewoöhnlichett tuterrichte entlaßenen jungen Leuten, der Zutritt unentgell siattet is. Dem Benninghauser Jnstitut verdanken wir merkliche Verminderung der Landstreicheret:

Der Vikarius Biermann zu Delbrück, | Verdienst um die

amtliche Nachrichten.

Kronik des Tages.

Der Königlich Dänische außerordentliche hiesigen Hofe, Graf

Wechsel- und Geld-Kourse. ekommen:

Hamburg, 25. Jan. Amsterdam k. S. - 16:0 h: Le O A 2 Mon. 1062’ pCt., mit 2 über Kours zu lassen: =| E eis von Rel Minister: am f. S. 56 Schill. 10 Den.,2 Mon. 36 Schill. “7 De i: und Briefe. Paris 2 Mon. 26 Schill. mit 7 Sd ser zu lassen. Bordeaux 2 Mon. 257 Schill.:— K gen f. S. 250 pCt. Breslau 6 Wochen 4057 Schil Papier, 2 Mon. zu 40+ Schill. begehrt. Wien ir tiv 6 Wochen 147 pCt., Prag in’ ottéeétiv 6 Wor pCt., Augsburg 6 Wochen 1475 pCt., 2 Mon. Kours zu haben. Frankfurt 6 Wochen 146 pCt., 2 zum not. Kours begehrt.. St. tersburg 2 MFD 6 j as ch Sit afen 1 2 A rdero ug Beitungs-Nachrichten. Louisd’or 11 Mrk. 23 Schill. zu lassen. Hol faten, neue fehlen. Gold al marco 1017 Schill. zu A und zu lassen. Dän. Grob Kour. 1257 Ct. Y s E A Grob Kour. 1232 pCt. Fein Silber 27 Mrk. 10ck aris, 20. Jan. Jn der gestrigen ibe var eiiipe fevatabes zu haben. Silber in Sort. 15 L. 5 G. à 14 4 ammer legte der Finanz - Minijker den Entwurf zu el- Mrk. 10 Schill., Preuß Münze 27 Mrk. 4 Sc ‘8 Douanen - Geseße vor. Einige der darin enthalte- lassen 4 is stimmungen existiren bereits, iu F0!ge derjenigen Ver- Preuß Prämien - Scheine anf Z Mon. Zeit 4 10Min, welche der König seit den lebten Sißungen der Béfo Briefe à 187 Mreé. Bs. Geld. iy erlassen hat, bedürfen indessen, um In Kraft zu blei- Norwegische Anleihe à 5 vCt., à 682 pCt. Ve Zustimmung derselben. Audere dienen dazu, €Eluige à 612 pCt “Geld avhen des bereics bestehenden Tarifs ¿U modisiciren ; Dänische Anleihe, erste Abth. à 6 pCt. Zinsen 4 dem Interesse des Schaßes, da die Abgaben aus med- pCt. desgl. 5 pCtg. von 3000 Mrk. 82 . 822 pCt.; egenstände dadurch vermindert werden, und da diezenl- desgl. G02 ‘35 pCt., einlger Umsaß d rtifel welche höher belegt werden, dadurch daß hie in ° T: ¿6 C ° ¿ / D G s i E i R R j Oestr. Auleihe das Loos voù 100 Fl. pr. kontant E Il S besübchoen aft 1 1102 F E * Fe E 5 * P l eli j V L er n Y Y - AadbdA R + M E , ck Fu, pr, ulte. Febr. 75 +754 Fl.-Geld und Brie 1 gefühlte und außer Zweifel ge})ebte Bedürsuisse zu : nt ; Mocn. Der General - Douanen - Direkcor Kötniglihe Schauspiele. Wetrat nah d Vg s : : Ai, S A r A. icéelte in einer sehr langen Rede aufs genaue Jmm Schauspiel - Hause zum wickelte i agen a R 2S : ) Bosse D O Abrhelä-Gründe, welche das Ministertum bei jenem neuen Ge- Enrwurfe überhaupt geleitet hätten. Die Vorlejung der

jed, nach St. Petersburg. L S rchgereisi: Der Russisch Kaiserl. Feldjäger, Lieutenant in, von London nach St. Petershurg.

a g 9 Sißung der Depu-

en ar

Dienstag 29. Jan. nale: Staberle’s Reise-Abentheuer , ‘Po l (Herr Walter, vom Großherzogl. Hoftheater zu Ka] Staberle: ierauf: Der Bär und der Bassa, Val e Z ca E Burleske # L Alfrigè sa, Iuind die Ueberweisung des E die Büreaux

V ; D 1 S: Gori Af tordnet d. r. de Martignac ergrl}}

edoute im Königl. Opern-Hause. Einlaß- Bille(süsung augeorente ward Ey pes, Be

ots L EA eg Mt ENN Bit das Wort, um 1m Namen der zur Prüfung des Ge- mittags 5 Uhr bei dem Kastéllan Herrn? Sat wurfes wegen künstiger, Fe PeA die periodischen Opern - Hause, und“ abends: nah Eröffnung des M niedergejeßten Kommission den Bericht derselben an den beiden Kassen zu habén. Es sinden zu dieser M Bewegungen der Neugierde und eines allgemei- tù! Kt t L G ed Mhiereses entstanden auf allen Seiten des Saales. Der die bei den täglichen Schauspiel - Vorstellungen gew ) de, Keb im Wesentlichen-aus5 wie folgt : zwei Eingänge statt; der einc- dem Universität - Gebäu! Erstatter drücête sich) im Wepentucyen ames N folgt: der andere dem Bibliothek-Gebäude gegenüber. Für d! en Aer ten L Zweifel Vg s N le, L C MDOR E 1A Da R G * D Me und es leidet dayer Le n: el, daß e Quel doute jollen auch ZufchautBiets zu den Logen des WE Disfussionen werden wird. Bevor wir das vorgeschlagene Ranges verkauft wérden, und sind daher diese Bille(Wiher beleuchten, dürfte es gut jeyn etten Blick zu werfen Bezahlung von 12 Gr. alt Kourant für das S0 periodischen Schriften in ihrer Beziehung zu dem allge- morgens 9 Uhr, bis nachmittags 5 Uhr „* bei dem §WM Interesse. Es if keineswegs mene Absicht, die Vor- Hrn. Sattler im Opernhause zu haben. Die Kasse nzu bestreiten, welche 11 Frankreich die Publikation p0- 9 Uhr geöffnet. Ende der Redoute um 5 Uhr. % Fournale erzèugen mag. Gleichwol muß man aus

Mi [s n - Hause: Die E Vortheilen nicht folgern , daß die Exisienz derselben

tittw. 30. Jan. Jm Opern - Hause: Die od BLE idi bad ces : Aufrechthal Der

t Sd ¿l Hause: Kum: erf “e Pte r R ides Bürgers in sich fasse. Da wo das Recht, Bilticrif- S6R fit R E eto F an Voß, 1 ¡ureichen (droit pétition) allgemein ist, wo das Gejeß

E y s Hd s [a9 De S i / N G h Der schwarze Mann, Posse in 2 Abtheilungen. Gewalt, und ihre Unabhängigkeit, jedem Einzelnen Gerech- E jusichert,- wo Jeder seine Meinungen und Beschwerden den übergeben darf, können die Fournale nicht als durchaus dig betrachtet werden. R durch die Pes E, Ç ; id se für Frankreich gleichsam zu einem Bedürfnisse gewol- [Barometer |Therm.| Hygr. [Wind | MWitterut Di ri O O tin ) die e ed aube, so lüiften sie ande- Gr i v A e S.W. [teüb, Wind Res" auch mannichfachen Schaden. Die Herausgeber weroen Schnee Nacht: Wh von dem Spekulations-Geiste geleitet, und haben blos F. 27° 65 62° |W. trüb, gebrochen WWMenen Gewinn im Auge; in dieser Beziehung fleht vas MM.279. 47 67° |\W. trüb, Sonbl. Schu Mteresse mit dem allgemeinen nothwendig und offenvar 1 A. 27° H 75° |[W. [odsch, teub in uh, Das allgemeine JFuteresse ist die dfentliche Ordnung, F. 272117“ 64° |[W. [trüb Thauwetter & ete und äußere Friede, das Aufhdren aller Leidenschasken, M292 12 67° |N.W. trüb etwas Schiff grütrfung unter die Bed Ne S OE n rie Ven fo \ 7 G T2) aas e der Fournale im Gegentheil besie Bewegung,

O r1/ ° F ; ch1 S 17 - T Í Z e E 6us So i S int Wechsel der Ereignisse, in einem steten Zustande der Un.

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d dfentlich gehandhabt wird, wo die Hierarchie der richter-

Meteorologische Beobachtungel

25. Jan. 26, Jan.

27. Jan.

28. Jan.

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S üb Frost“ Wind Besorgnis, der Erwartung und Neugierde; denn dadurch Q î ihre Exisienz gesichert, und Monotonie ist ihr Verderben.

Redakteursteresse ist dem unsrigen mithin entgegen, und uttsere Wün- | d Zwecke können nicht die ihrigen seyn, Es fragt sich mit-

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ereist: Der Kdniglich Großbritannische Kabinets-Kourier |

vielmehr «einen | sondern lediglich, |

Or. de Sainí- i

dem Finanz-Minister den Redner-Stuhl, | dle |

n Artikel hielt die Kammer für úberflüssig, worauf der |

Berlin, Donnerstag den 31sten Januar 1822.

hin nur ob das vorgeschlagene Geseß, welches die periodischeti

Schriften einer gewissen Aufsicht unterwerfen soll, um zu verhü-

ten daß die dffentliche Rube, die Religion, das Ansehen des Königes,

die verfassungmäßigen Jnstitutionen nicht gefährdet werden, oh

dieses Geseß den Bestimmungen der Charte nicht zuwiderlaufe.

Dies is indessen keinesweges der Fall, da hier blos von Fourna= len und periodischen Schriften die Rede is, mithin das-Recht jedes Franzosen seine Meinungen drucken zu lassen, dadurch nicht beeinträch-s tigt wird, Die Charte erlaubt Fedem, seine Meinung durch den Druck vefannt zu machen; wo aber sieht geschrieben, daß es Jedem er- laubt sey, einen Verein von Schriftstellern zu dem Zwette zu bil=- den, dem Publifum tagtäglich eine politische, nicht etwa aus blo- ¿en Meinungen, sondern aus Thatsachen, Erinnerungen und Hoff- nnngen, wahren und unwahren Tages - Neuigkeiten zusammenge- seßte Lehre zu geben , und sich dadurch cleichfam das Recht zuzu= eignen auf die dfentliche Ruhe und Ordnung stets einen der ge- fährlichsien und verderblichsten Einflüsse auszuüben? England kann uns in dieser Beziehung nicht zum Vorbilde dienen. Lassen Sie erst gänzlich die Spuren von 50 unglücklichen Revolutions - Jah- ren sh verwischen, alte Erinnerungen, Groll und Haß verschwin- den: erwarten wir zuvor die Gründung von Fnstitutionen, welche durch die Zeit befestigt, durch Erfahrung garantirt, durch die df- fentliche Meinung vertheidigt werden; bilden wir etnesrenge, aber nicht feindlihe Opposition, welche die Existenz der Monarchie tagtäglich aufs Spiel seßt, (Diese lebte Aeußerung erregte den lauteslen Unwillen der ganzen lin=- fen Seite, welche sie als eine Beleidigung ansah /- und deren usíireichung in dem Berichte Hr. de Saint-Aulaire später, jedoch umsonst verlangte.) Dann ersi können wir behaupten, cine eben #0 feste politische Konstitution zu haben als die Engländer; dautt erié darf bei uns, wie dort, eine unbeschränkte Preßfreiheit herr- chen. Fch will keineswegs den Gebrauch rechtfertigen, welchen die Regierung bisher von der Censur gemacht hat; ich glaube viel- mehr daß derjelbe vielleicht manchmal in Misbräuche auëgeartet ist: eine Aufficht muß indessen Über die perétodischen Schriften bestehen: dies is die Ueberzeugung welche die Kommission, nach reiflicher Ueberlegung, gewonnen hat, und sie stellt daher der Kam- mer anheim, den vorgelegten Geseßz-Entwurf mit einigen Modift- xationen zu genehmigen. Hierunter gehört 1) der Vorschlag, den Artikel 2. (Siehe Nr. 7 der Stk. Z.) dahin abzuändern, daß das ersie Exemplar der Journale, sogleich nah dem Abdrudcke, in die Hände des General - Prokurators deponirt werde, wodurch es demselben möglich wird, bei einem etwanigen Vergehen , gleich zur gehörigen Zeit geseßlich zu verfahren. 2) Jm Artikel 5. statt der Worte „der Geist und die ganze Tendenz“ blos zu sagen „der Geisi/// die folgenden Worte aber/ da ste sehr unbestimmt sind, wegzulassen; dagegen aber (da der Geis eines Fournals sich nicht gleich nach einem einzelnen Blatte beurtheilen lä}t) hinzuzufügen : „welcher aus einer Folge von Artikeln hervorleuchtet./ 5) “Dex Vorschlag, dem Art. 4 hinzuzufügen „daß die Verordnung, von welcher darin die Nede ill, tn dem Miniser =-Rath e deliberirt werden müsse, um die Ueberzeugung zu gewähren, daß die Regie- cung nur durch absolute Nothwendigkeit dazu gezwungen gewesen fe.

Der Bericht-Erstatter, nachdem er schließlich nah den Be- weis geliefert, daß die Aufhebung eines Journals auch nicht als eine Konfisfkation angesehen werden könne, beschloß seinen Vor- trag damit, daß er sagte, die Kommission verhehle sich keines- weges die großen Schwierigkeiten welche ein Projekt, das so viele Jnteressen kreuze, so manche Hoffnungen vereitele , sin- den werde; sie (die Kommission) habe indessen bei der Prä-

fung desselben nur ein Juteresse zu Rathe gezogen, das ‘der

Religion, der Monarchie und der wahren Freiheit; sie hege nur einen Wunsch, den der Erhaltung derselben.

Nachch Hr. de Martignac betraten noch Hr. de Corcelles, Hr. Etienne und Hr. Duplessis-Grénedan die Redner-Bühne, and sprachen, jene beiden gegen, dieser für das Gesel, in Betreff der Bestrafungen bei Preß-Vergehen, über welches Hr. Chifflet in der Sißung vom 14. (Siehe Nr. 12. der St. 2.) den Bericht der Kommission abgestattet hatte. - Der Raum erlaubt uns indessen die Mittheilung dieser Vorträge nicht. Die nächste Sibung is auf den 22. anberaumt. i

Der General - Lieut. Donnadieu ist gestern von Sr. Maj zu einer Privat-Audienz gelassen worden.

Die beiden hiesigen Aerzte, Maujeet der jüngere und Lagier Lacondamine, wenden seit kurzem eine Heilart des Skirrhs an, welche weit schneller und weniger shmerzhaft isi, als die ge- wöhnliche.

Kolmar, 18. Jan. Jn der Behausung des Herrn Pe- tit-Jcan, Anwalts in Befort, sind zei dreifarbige Fahuen, 17 Kokarden mit silbernem Rande, 600 wollene Kokarden, eiuc Koncre-Epeaulette eines Bataillon-Chess, 400 Kugeln und etwa