1822 / 16 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Sun, 03 Feb 1822 18:00:01 GMT) scan diff

155 Berlin. Am

teutshe Sprache Englischen Hauses.

ten Januar felérte die hiesige Gesellschaft für das Fes threr Stiftung , im Saale des Der vorjährige Ordner, Herr Professor

fanden sch 11,300 veredelte mehr, man erst 6000 Überhaupt besaß.

als 1816 v9rhatiden »

Ribb Versammlung mit einer Uebersicht des vor- jährigen Wirkens der Gesellschafc- wobet er eines hingeschiedenen Mitgliedes, des krefflich-n Ludwig Purgold gedáchte. Hterauf las Hr. Prof. Hartung über die verschiedenen Benennungen der Frauen in verschiedenen Jahrhunderten, vorzüglich nach Brandenburgischen Urkunden; dánu Hr. Pred. Pischon , úber einige ungewisse Gauen im Salischen Geseze ; demnä trug Hr. Prof. Giesebrecht ein Ge- dicht „„Hellas// im Nibelungenmaße vor: zuleßt sprach der zum dies- jährigen Ordner erwählte Hr. Prof. Zeune, über die verschiedenen Deu- tungen des Nibelungenliedes. Ein frbliches Mal únter heiteren Gesängen beschloß das Fest.

Der durch seine Reise nah Surinam und Aegypten bekannte Graf von Sack, und der Professor der morgenländishen Sprachen an der Universität zu Breslau (fcúher zu Berlin) Dr. Bernstein, haben in diesen Tagen von Sr. Majestät dem Könige der Nieder- lande, ein jeder , eine sehr s{hwere und äußerst kunstreich gearbet- tete goldene Medaille , als Anerkenntniß ihrer wissenschaftlichen Bestrebungen, erhalten. Diese Medaillen enthalten auf der einen Seite das Bild des Königes der Niederlande ; anf der anderen, die eine: Augusto Sackio, libero baronz, pro oblato munere literario , Rex; die añdere, in einem Kranze von Eichen - Laub: Georgio Henrico Bernsteinio, viro solertissimo etc. Rex

Bonn. Jin Bezirke des Brühler Landwehr-Bataillons, wo- zu die Kreise Bergheim, Bonn, Lechenich und Rheinbach gebdren, sind die Resultate des Besuches der Sonntagsübungen der Wehr- Männer, des sten wie des 2ten Aufgebotes, während des vorigen Jahres, in Zahlen zusammen gestellt worden, und es ergiebt fich; daß die Leute nah folgendem Verhältnisse, das auze Fahr hins durch, sich bei den Uebungen eingefunden haven. Der Kreis Leche- |! nich mit einer Bevdlkerung von 23172 Seelen ¿ählt auf hundert Landwehrmänner 14 Sehlende.

Der Kreis Bergheim , mit 28032 Seelen ¿M Rheinbäch , 22343 73 Bonn, 37008 _— io, E de

Die Wehrmänner des Kreises Bonn haben sih also, durch fleißigen Besuch der Sonntagsübungen, am meisten ausgezeichnet.

Düsseldorf Zu Elberfeld bemerkte man im Dec. einen ungewöhnlichen Andrang von reisenden Engländern und Franzojen. Jene suchten baumwollene und gesponneue Garne, dieje Farbe- Waaren zu verkaufen. Auf die Errichtung einer eigenen Börse wird jeßt in Elberfeld ernstlich Bedacht genommen.

Vor kurzem sind die 5 Faß-Kompagnten der von dem Major Pfeil p hes nie zten Abtheilung der7ten Actiüerie-Brig. nach ihrem neuen Garnisons - Orte Köln abgegangen, nachdem s{chon vor län- gerer Zeit die zu dieser Abtheilung gehdrende reitende Kompagnie nach Jülich verlegt worden war. Allgemein hat man den Verlust P Be onerb da ae et dem Jahre 18316 hier garnijonirend, den alteslen Stamm der hiesigen Besaßung aus- | @ oz pC machte, und, besonders unter der Führung seines jeßigen aSiaa Qa 8 798 pt, D en deurs, sich die Achtung der Behörden und die Lieve der Bewoh- ner in vorzüglichem Grade erworben hatte.

Frankfurt. Jm hiesigen Kreise, welchèr zu Anfang d. F. 2817 aus Antheilen des Sternberger uud Lebuser Kreiscs aevildet wurde, find von jener Zeit bis jeßt 37 Wege theils gerade gelegt theils geebnet und mit Bäumen (4 Wege mit Obsibäuinen) ve- seßt worden. Der auf dem Wege von Frankfurt nach Lossow be- findliche son nie ohne Lebens-Gefahr zu passicende Hohlweg ward verbreitert und chaussirt; z2 Ortschaften legten Baumschuieu an und verpflichteten sich, dieselben imme? mehr zu Fultiviren, damit künftig, wo es die Beschaffenheit des Bodens zulässig macht, die an den Wegen etwa ausgehenden Bäume, durch ODvjiaume er= | seßt werden können: Und endlich wurden 345 hölzerne Schorzüstetne | in verschiedenen Ortschaften niedergelegt und durch maiive er- | seßt, #9 daß jeßt nur noch wenigen eine gleiche Veränderung bes | vorileht, die noch im Laufe dieses Jahres bewirkt werden wird.

Köslin. Die Städte Schlawe und Stolp haven sich im v. F. durch die zweckmäßigste Schulverbesserun ausgezeichnet, so daß det- der Schulen in jeder Beziehung als Muster für Lehranstalteu vou leichem Umfange aufgestellt zu werden verdienen. Beide Städte aben große, massive Gebäude der Ansialt Überwiesen und dersel- | von Grünbaum. bén die wohlgeoëdnetsten pädagogischen Verfassungen gegeven. | bewachte Mädchen

Marienwerder. Wie sehr die Bevölkerung nach dem Kriege | und in Folge der Sicherstellung des Eigenthumes durch die Ne- gulirung der bäuerlichen Verhältnisse und die Theilung der Ge- meinheiten zunimmt, ergeben die angestellten Vergleichungen der || Bolkzahl des Jahres 1820 (denn 1-21 t noch nicht avgeiclossen) zu 1816, in welchem Fahre Westpreußen in zwei Regierungs - Be- zirke abgetheilt wurde. Wir theilen einige Resultate dieer Ver- gleichung mit. Jun dem hiesigen Regierungs-Bezirke befanden sich 1816 = 47,230 Feuer-Stelien, 1820 aber 49,924, mithin 2694 mehr. Personen waren 1816 = 325/184; 1820 aber 334,901, mithin jegt 89/712 mehr vorhanden; darunter waren 30,738 männliche und 29/291, Weibliche Personen zugewachsen. 1826 waren überhaupt 19/208, im F. 1820 aber 20/823, mithin 1615, mehr geboren. Doch find 1820 nur 4552, und 1826 dagegèn 4718, folglich vor 4 Jah- ren 166 Ehen As geschlossen worden; auch hatte fich die Zahl von 1117 unehelichen Geburten, im Jahre 1820 auf 1068. vermin=- dert, U. hâtten also seit 4 Fahren die unehelichen Geburten um 49 ab- genommen. Der Grund dieser zunehménden Bevölkerung liegt daher in der großen Fruchtbarkeit dei geseßlich geschlossenen Ehen, da vor dem Fahre 1316 eit großer Theil der männlichen Bevdl- terung im Kriege oder doch in Folge desselben abwesend war, in einigen Einwanderungen aus benachbarten Provinzen und aus dem

Ribbeck eröffnete die

56 Schill. 11 Den., über Kours begehrt. ßig zu lassen,

chen 1472 pCt., 2 Mon.

und Briéfe. not. Kours begehrt. —St.

Louisd’or 11 Mrk. neue fehlèn. Gold al Grob Kour. 1252 pCt.

Preuß. Briefe, 187

Mrk. Geld. pCt. Geld. desgl. 5 pCtg. von

Fl.7 pr. ult. Febr. 1122 .

liques 75 : 754 Fl. Berlin, 1. Febr.

aevn

à 154 pCt., a 144i pCr. A 105ÿ/

in 20 Xr, 2 Mon. A

967 zu lassen.

Königliche Sonnab. 2. Febr.

tions- Bail.) Sonnr. 5. Febr. in 2 Abcheilungen, Im Schau)piel in 1 Aufzuge, von

ZFobßebue.

Moni. 4. Febr.

mittags 5 Uhr bei Opern - jplel - Hause, an beiden

und gbends

zwei Eingänge stattz der

bis nachmittags 5 Uhr, doute um 5 Uhr.

Olimpia, große Oper tin, Ballets von Telle.

Hambürg, 2. Jan. 2 Mon. 106ck pCt.; koursmäßi

Hause, béi dem Ka

—- Paris 2 Mon. 265 Schill. Bordéaux 2 Mon. 26 Schill. Wochen 40; Schill. 2 Mon. wit 25 besser zu lasen, in effectiv 6 Wochen 147 pCt., zum not. Kours begehrt. F burg 6 Wochen 1474 pCt,, 2 Mon, zum Frantfurt 6 Wochen 148 pCt.,, 2 F Petersburg 2 Mon. 82 Schi[[| 27 Schill. gefragt Holl.

marco 108 Schill. gesragt.

Hamb.

Paris 2 Mon. à Franffurt a. M. 2 Y

Fein Silber 27 Mrk. 102 Schill, in Sort. 15 L 5 G.àä14L.9 Preuß. Münze 27 Mrk. 4 Schill. zu lassen.

Prämien - Scheine auf 5 Mon. Zeit

G.

Norwegische Anleihe à 5 pCt., à 83 pCt. Bri

Dänische Anleihe, erste Abth. à 6 pCt. Zinsen 3000 Mrf. 81k . 695 * 685 pCt., wenig gemacht.

Oestr. Anleihe das Loos von 100 Fl. 115 Fl. Geld und Brief

| i London 3 Mon. à 7 Rel, F zu haben, a 7 Rthl. 2 Gr. Geld, au Mon. fix. 7 Rthir. 14 Gr. Briefe. und furz in 1547 rrassirt. Amsterdam i 64} Augsburg Fe Toti. à 1042 Briefe. 4 105 Verkäufer; à St. Perersburg 3 Wochen dato à 271 g a Z pCt. Briefe, S riese, 70s Geld. Preuß. Prämien-Scheine 4 r de Bou- Engl. U à 914 Geber, 91 Ney in Betreff der Preß-Vergehen fortgeseßt. Hr. de Bou-

Staar-Sc{uld-Schein

Dtorwegische Anl. der Hamb. Avista-Kours 150, Driefe, 65 pCt. Geld. Oestr. 5 pCtg. Obligati

Wechsel- und Geld-Kourse, J

Amstèrdam k. S. \}

g zu lassen. 2 Mon. 36 Schill. 8 Déù. mi

Ireußis{che Staats- Zeitu

Lo

Prag in etteci

Alldemeine

Wie

0g. N e 1

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not. Ky [

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168

Grob Kour. , zu haben. 27 Mrk. 10 0

lo mtlihe Nachrichten.

Kronik des Tages.

s j U d ¿Königes Maj. haben dem Oefonomen Moriz H art sd tod Ä Ébtporiinérn, den Karafter als Hosrath bei-

s, und das desfallsige Patent Allerhöchsteigenhändig - zu

en geruhet.

82 pCt.z; zwi pr. fon

\ 3 Mon. i | amburg 2

as amer

1042 Abneh|Ÿ An

Ce. Geld. Ÿ s , G p aris, 24. Jan. Ju der gestrigen Sißung E à 97 zuhKammer, wurden die Diskussionen über das vorge|chtagene à ugttrat zuerst den Redner-Stuhl und vertheidigte das Ge- (iner langen gehaltvollen Rede, in welcher er die Norh-

Zeit inkl 2 Mon. fix à Mit darthat, die Presse einer Aufsicht zu E

Verkäufer. Oestr. Anleihe in Loosen C a 1195 zu haben, pr. ult. Februar à 120 pCt. zu

ie uns durch die Charte zugesicherte Freiheit, unsere

‘wdrucen und zu publiciren-// sagte er unter andern „kann cht geraubt werden: es läßt sich sogar behnupten/ daß ste ganzen Natur unseres jeßigen Regierungs - Syslemes #0

à 100 F{.

Schauspiele. Werwebt isi, daß ohne diese Freiheit unsere repräjentative

von Venedig, Oper in 5 Abtheiiun Musik von Ro | (La hlle mal g-rdée,) pantom. Ÿ 2 Abtheilungen, von d’Auberval, Schau]piel eingerichtet von dem Solo Dienst. 5. Febr. Redoute

: im Königl. Opern- Hause, | Billets zu 16 Groschen für di D

e Person, sind bis Diensi dem Kastellan stellan Herrn Adler im nach -Eröôffnung dès : é Es finden zu dieser die bei den täglichen Schauspiel - Vorstellungen gewi eine dem Universität: Gebäy

Kassen zu haben.

Im Opern - Hause: Die Mung, so zu sagen, unvollständig wäre.

Trauec|piel in 5 Abtheilungen, von F. Grillparzer. Der Anfang diejer Vorstellung ist um halb 6 (Im Saale dès Königl. Schäuspiel -

_JIm Opern - Hause: Don Ju mit Tanz. Musik von Mozart. la Hause: Die Teitaments Klauseln, |sagen, als ä. Niemeyer. Frau, Lustspiel in 2 Abcheilungen, Und: Der Oberst, dem Französischen des Scribe

sini.

der andere dem Bibliothek-Gebäude gegenüber. doute sollen auch Zuschauer-Billets zu den Logen d@ Ranges verkauft werden, und Bezahlung von 12 Gr. für das Stü, bei den beiden genannten Kaß zu haben. Die Kasse roird um 9 Uhr geöffnet. Endè l

find daher dièse Billd

Freit. g. Febr. Jm Opern-Hause, auf vieles Bis in 5 Abcheilungen,

Hièrauf: Diè eis nach dem Englis Lustspiel in 1 Aüfzud ; frei bearbeitet von K. Ÿ Im Opern - Hause: Othello, d gen, nach dem Jtal

sür das hiesige

Von der anderen i s Misbrauch, welcher von jener Fretheit ge- E Lesen dox A No bedroht auf eine {9 entseßliche es, was die Gesellschaft Heiliges und Ehrwürdtges ti t, die innere Ruhe des Staates, 1a dite ganze gésellschaft- Ordnung, daß man wahrlich zuweilen versucht r A schenkes, welches so verderblich werden kann, E E a den Vortheilen die es uns verspricht, freiwillig fich den unberechenbaren Uebeln, welche es her- / 5zuseßen. Ele s der Redner zu der näheren Beleuchtung des } Entwurfes úber. Er stellt als einen unbestreitbaren salz auf , daß die Vergehen der periodischen Schrif- ar für die Gesellschaft nachtheiliger, darum abet nicht er sind, als alle andere Preßp-Vergehen. Er sindet da- der Artikel 14 des vorgeschlagenen Gesebes, welcher die heftigsten Einsprüche erfahren hat au strenge und tin ist, da er gleichsam mit der Todes-Strase droht ; bt, daß man nach dem Verhältnisse der Gefahren, welche ej:Vergehen nach si ziehen kann, nicht sowol die Stra- óhen, als die Vorsichts-Maßregeln vermehren müsse. Zu Maßregeln gehören zwar allerdings auch die Suspension le gänzliche Unterdrückung eines Journals; dies sind in- Maßregeln, welche gleich zu Grunde richten, gleich tôd- nd so lange es deren giebt, welche bei gleicher Wirksam- inder zerstôrend sind, lassen sih die Vorzüge dieser vor iht in Abrede stellen. Der Redner schlägt iu dieser ung vor, den Artifel 14 ganz aufzuheben, und dagegen ben, daß die von dem General-Prokurator denuncirte he Schrift von dem Tage an, als gefährlich angesehen solle, wo die Chambre du Conseil ertlärt, baß das elben begangene Vergehen sich zur gerichtlichen Belan- tine, daß von dem Augenblicke dieser Erklärung an bis n erfolgten definitiven Urtheile, die denuncirte Schrift usur eines, gleich bei jener vorläufigen Erklärung, von hambre du Conseil zu ernennenden Kommissairs unter- werden solle, ohne dessen ausdrückliche Erlaubniß die |st nicht ferner gedruct u. publicirt werden darf. Doch da

Hauses: È

gen, und

Hicràuf: Das Tänzer Hoguet, Sati

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von morgen!

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Auslande, undin der minderen Sterblichkeit: denu pra 1G2Ó = 10/455 Personen starben / 1816 aber nur 9558, folglich 895 weni- | er: so ergiebt doh die Vergleichung der 1320 gebornen 20,823 enschen, gegen die 118320 gestorbenen 10/455, ethen Ueberschuß von | 200 pCt, Dieser Uebdershuß würde in 4 Jahren 42,000 Personen | mehr. ergeben, und es müssen daher, wenn die statistischen Zählun= || gen richtig sind, 17/000 Personen noch auf anderweitigen Wegen der Bevdlkerung zugetreten seyn.

Auch der Viehstand hat, und mit ihm die Kultut der Aecker, und die Vermehrung der Düngungs-Mittel zugenommen : bei den | Zeus um. 3700, bei dem Rindviehe um 16,600, bei dem Schaaf- || 1. Febr.|F. 28°4/ |3°+

tande um 56,000, in runden Zahlen. Unter den Schaafen be- M.28°4‘ Gi |

Gedruckt bei Hagn.

Lf | 4 + |z ° 4

30. Jan. |A. 29°52/ 51, Jan.|F. 23°52/ M.28°3/ A. 28°‘

069° 76° 61° 65° 69? 50°

Meteorologische Beobachtungè! Barometer |Therm.[Hygr.| Witid.|

|W. W

W.

|W. {W,

S.W. |trüb, stürmisch, eWMt den Argwohn

wrnal, welches auf diese Arc verurtheilt ist, gleihsam als tig En werden fann, und es daher gut ley dürfte, de eine Zeit lang unter Aufsicht zu stellen, so soll die r fâr selbiges , auch nach erfolgtem Urtheil, noch ne gewisse Zeit, welche der Urtheils -Spruch bestimmt, lche niht weniger als Eínen und nicht mehr als Sechs te betragen darf, fortdauern. Eine zweite Verurtheilung 4 und die Gefahren, und die von dem

(n Gerichts - Hofe festzuseßende Zeit der Censur kann in

Witterun!

Mondblicke. A trüb, dunstig, Reif Nl Sonunenblicke, trüb,

tritb. Itrüb, Wind,

Stück. Berlin, Dienstag den 5ten Februar 1822.

P AEB R

die Unverbesserlichkeit der Herausgeber des Journals, und alse dann dauert die Censur für dasselbe auf unbestimmte Zeit fort, und fann nur von dem Könige unmittelbar aufgehoben werden. Der Redner glaubt, daß mit diesen Modifikationen das Geseß dem allgemein gefühlten Bedürsnisse einer Aussicht über die Presse abhelfe, ohne die Eigenthums-Rechte in irgend einer Art zu verleßen. i E i M Nach Herrn de Bouville ergriff Hr. Méchin das Wort, beschuldigte das jeßige Ministerium, dap es in denselben Feh- ler verfalle welchen man dem Usurpator zum Haupt-Verbrechen angerechnet habe, den, die Rechte der Nation durch Unterdrük- fung aller Preß-Freiheit mit Füßen zu treten; daß durch Ver- leung derselben heiligen Rechte, welche den Eroberer vom Tar- quinischen Fels stürzten, der Minister, welcher sie in Vorschlag gebracht, das Kapitol bestiege. (Man tg Der Redner stimmte für die Verwerfung des Entwurfes. Nach ihm bestieg der Groß-Siegelbewahrer die Redne!-Bühne. Er vertheidigte zuerst den von dem vorigen Ministerium vorgelegten Geseßz- Entwurf; bewies daß die Hauptbeschuldigung welche man dem- selben mache, nämlich daß er tyrannisch, unterdrückend und in dem Interesse einer gewissen Partei abgesasst sey, daß er die Demoëtratie bekämpfen und die Aristokratie verbreiten und ver- theidigen solle, ungegründet hey; der Artikel g. der Charte sage: „die Franzosen haben das Recht, ihre Meinungen zu publiciren und drucfen zu lassen, indem sie sich dabei nach den Gesetzen, welche die Misbräuche dieser Freiheit unterdrücken sollen, richten ; ‘/ es sey mithin flar, daß der vorgelegte Geseß- Entwurf mit dem Fundamental-Geseße keineswegs in Wider- spruch stände. Der Redner beleuchtete hierauf in einer höchst flaren und deutlichen Auseinandersebung diejenigen Bestimmun- gen des Gese - Entwurfes, welche einer mehr oder weniger

heftigen und ungerechten Kritik unterworfen worden sind, na- mentlich, daß derselbe vorzugsweise die gegen die Religion ge- richteten Beleidigungen ahnde; daß darin das durch das Ge- jeb vom 17. Mai den Worten „autorité royale“ angehängte Beiwort „„constitutionelle?” weggelassen worden seyz daß von Bestrafungen bei Beleidigungen ganzer Klassen von Bürgern darin die Rede sey. Der Redner ging hierauf zu den in dem neuen Geseß - Entwurfe wegen der Journale enthaltenen additionellen Bestimmungen über, widerlegte die Behaup- tung, daß die Suspension oder gänzliche Unterdrückung eines Journals eine Konfiscation sey, vertheidigte den von der Kom- mission gemachten Vorschlag die höchsten Gerichtshöfe zu Richtern bei Preß-Vergehungen einzusehen, und behauptete, daß derselbe der Charte nicht entgegen sey. Am Schlusse sei- ner Rede rügte derselbe noch die in der Sißbung vom 22sten von Herrn Pavee de Vandoeuvre gewagte Behauptung, daß durch dergleichen Geseße wie das vorige, die Völker zum Auf- ruhr und zur Rebellion aufgefodert würden; so wie die des Hrn. Etienne, daß das jeßige Ministerium nicht tüchtig genug sey, um nah den Geseßen zu regieren. Jn dieser leßteren Beziehung sagte er: das gegenwärtige Ministerium ist den Ge-

seben gehörsam, und wird stets nah den Geseßen regieren; nie wird es irgend eine Handlung gut heißen, welche sich irgend von den Gesetzen entfernt. Es wird stets den Pfad verfol- gen, welchen das -Gejeß ihm bezeichnet; es wird mit derjeni- gen Unparteilichkeit und Mäßigung regieren, welche die Ge- seße vorschreiben, aber auch mit derjenigen Kraft, welche die Kammer ihm verleihen wird, und welche die schlechten Bürger allein ihm versagen können. '

Laute Beifallsbezeugungen der ganzen rechten Seite be- schlossen den Vortrag des Hrn. de Peyronnet.

Nach ihm sprach noch Herr Devaux gegen das Gesek, und General Donnadieu hielt zu Gunsten des Geseß-Entwur- fes eine Rede, welche desto merkwürdiger ist, da dieser Redner als das Organ der extrême droite anzusehen ist, daher wir seine Rede im nächsten Blatte mittheilen werden. Die Foët- seßung der Diskussionen ward auf den folgenden Tag verlegt.

25. Jan. Jn der Sißung der Deputirten - Kammer vom 14. d. M. hatte Hr. d’Argen)on einen Urlaub zu einer Reise nach einem seiner Güter nachgesucht, um sich persönlich von dem Schaden zu überzeugen, welch2 eine daselbst, in Folge des Komplots in Belfort, angestellte Haus - Untersuchung ihm zugefügt haben sollte. Da dieser Sache damals geflissentlich einiges Aufseyn gegeben ward, #o verdient es vielleicht hier

Falle nicht kürzer als Z Monate und nicht länger als

Redaftest Hhr dauern ; eine dritte Verurtheilung endlich bekundet

E R:

bemerft zu werden, daß nah den neusten und zuverläßigsten