1822 / 17 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Thu, 07 Feb 1822 18:00:01 GMT) scan diff

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155 da wo es Jhr eigenes Fnteresse gilt- so oft ‘von „Fhrer Billigkeit und Mäßigung sprechen. : A A figana 1 Se liosigkeit einen Zauin anlegen, weil wir un- ser Land vor deú Unordnungen bewahren wollen, wel@hen unsere Rachbarn ausgeseßt sind, behauptet man das wir die Charte ver werfen. Doch frage ich Diejenigen welche uns diesen Vorwurf ma- - chen : exisiirte die R im Fahre 1315? Sud wir es die ste umgestoßen, welche die Geseyze ‘verleßt, welche die -heiligsten Yer- bindlichkeiten verfanat haben? (Laute Beifalls-Bezeigungen zur rechten, tiefe Stille agf der linken Sêite.) Sind wir es dfe Ui- serem Lande die s{reKlichfie der Katastrophen bereitet die Franf- reich dem shmählichsen Joche unterworfen haben. (Bravo. ) Man spricht uns von Ehre und Vaterlandsliebe: sind wir es die von

den fremden Mächten Alles, nur nicht die Bourbons verlangt ha- |

ben? (Bewegung auf den Bänken wo die Hrn. de la Fayette und d’Argenson sien.) Sind wir es die einen threr Geuerate aufge- fodert haben, sich ener unserer schènten Provinzen zu ‘bemácti- gen, und sie von dem Mutterlande zu “trennten, blos uu nicht un- ter dem alten eyrwürdigen Geschlechte des heiligen Ludwigs zu leben? (Lebhafte Beroegung.) Jch frage Diejenigen die fich diese Thatsachen eclaubt haben, ov sle bet einem solchen Betragen nicht besser thäten das tieffte Stilischweigent zu beobachten, als hier ihre Stimme gegen Mänuer zu erheben, die siets und überall die Pflich- ten eines wahren, seinem Vaterlande und seinem Könige treu .er- ebenen Franzosen erfülit Haben? (Tiefes Stillswoeigen zur lin-

en Seite.) : h 20 M

Man beschuldigt die neuen Minisier, daß sie einige Veränderungen in Hinsicht der Beamten vorgenommen ha- beit; aber in den Fahren 1817, 1818 und 2819, als man ohne - terschied und ohne Betrachtung irgend einer Form alle diejeirigen, welche ihren Eide treu geblieben waren, alle diejenigen welche nicht nar ihre mit der bestehenden Regierung verbundenen Pflich- ten, sondern die heiligien Verbindlichkeiten gegen die Gefelischaft

gewissenhaft erfüllt hatten, in Massen fortiagte: rief man damals |

etwa zu ihren Gunsien in dieser Versammlung die ertei? und nothwendigsien Geseße, die der Billigkeit an? Nein, man bewies vielmehr durch jene Maßregel, daß man alle Begriffe des Rechts und der Billigkeit verwerfe. Keiner von Fhnen erhob seine Süm- ne um so vielen hraven Männern zu Hilfe zu kommen; und in der That , m. H. Sie die Sie so oft von der deutlichen Wohl- fahrt sprechen: wäre diese Wohlfahrt wol möglich in einem Lande wo die größten Opfer welche man seinen Pfichten bringt misfäl- lig aufgenommen, alle Belohnungen und Gunsibezeigungen von dem Staate nur Denjenigen zu Thetl würden welche gegen sein Fute- resse gehandelt hätten? M. H. die Völker haben unemais diese oder jene Regierungsform begehrt; was sie roollen, was fie verlan- durch sie allein haben die Staaten sich erhalten; nur durch fie find sie glücklih geworden. (Brav0o.) R N Man sagt, Alles sey verloren, die Macht sey in die Hände einer Partei gerathen. Allerdings ; aber diese Partei ist die Partei aller Franzosen , alier Freunde des Königes; in diejen Händen liegt die Macht, was leider in Folge des schrecklichsten Widersin- nes, seit Wiederherstelung der Monarchie bis z1eht noch uicht der Fali gewesen. Oder sollte dieselbe vielleiht den Anhäugern der Ujurpation und der Anarchie zufallen ? Frankreich hat den Versuch bereits gemacht; es weiß was es davon zu erwarten hat. Mödge die neue Aduinistration sich durch eitles Geschret nicht irre führen laßen: möge sie die Bahn, welche sie fi vorgezeich- net hat, die der Gerechttlgkeit, fret und offent betreten; nige fie die lange acwmünshten Ersparungen in die Verwaltung bringen, und sich damit In, Frankreich durch ein gutes Municipal- Geseß, der Hercschaft des Despotismus und der Wilikür zu ent- zichen ; môge endlich alles Gute und Schdue, mögen Ehre und Wahrheit wieder ihren Play behaupten; môòge unser Baterland unter einer starken und gerechten Regieruig wteder den Nang und die Würde einuehmen, welche thm unter den Europdischen Ratio- nent gebühren. Dadurch allein begegnet Frankreich scinen Jeindel, welche nux deshatb so erbittert sind, weil die Regterung ohne 1- end eine fremde Einmischung handelt, weil ihr System nicht in Bit geschlossenen Zirkeln der Hauptsiadt, unter jenem Schwarme von gefährlichen Ränkemachern und gewinnsüchtigen Spekuiguten verhandelt worden ist, welche seit zo Jahren unter allen Farven Franï- reich in Bewegung geseht haben. Wenn einerseit unser Negiernngs- System Cinigen misfällt weil es manches kleine Jnteresse verlest, so leisten andrerseit die Männer, von denen es gehandhabt wird, uns Allen Gewähr für das Gedeihen und die künftige Wohlfahrt des Vaterlandes. i | Fch wiederhole es, m. H. ich will die Charte; aber ich will fie, nicht um zu zersiören, sondern um sie zu befestigen ; ich will sfe ur Erhaltung. des Thrones und der legitimen “Lhronfolge, Frankreichs einziges Palladium. Jh verlange Freiheit, aber nicht Zügellosigkeit; Geseße , nicht Anarchie. Franivrelch, volikeinmen rubig mitten unter den Bewegungen, welche man zu erregen sh be=- müht, antwortet allen denen, welche wte ih un dieser Kammer denten, daß unsere Wünsche seinem Willen entsprechen. Fch stim-

me für die Annahme des Geseßes in seiner ganzen Strenge.

27. San. Die Sißung der Deputirten vom 25. eröffnete Hr. Chifsiet als Bericht - Erstatter der nit der Prüfung des Geseb-Entwurfes wegen der Preß-Vergehen beschäftigr gewese- nen Kommission; er durchlief nochmals den summarischen Ju- halt. desselben, erflärte daß die Kommission nicht ferner auf die von ihr im Artikel 1. in Antrag gebrachte Aenderung, Beleidigungen der Religion des Staates härter zu bestrafen, als die der andern Religionen, bestehe, im übrigen aber bei ihrem ersten Beschlusse in allen seinen Punkten beharre. Der Präsident verlaß hierauf diesen g Artikel. Hr. Benjamin Constant trat sogleich dagegen auf, behauptete daß derselbe un- angemessen und ungerecht sey. Es sey unmöglich die Lehrsäbe irgend einer Religion anzugreifen, ohne sie ins Lächerliche zu ziehen; noch weniger fünne man unter einem solchen Geseße jene unendlichen und feltsamen Korporotionen angreifen, welche mit Hintenanseßung der Charte und zum Nachtheile der Mo- narchie wieder in Frankreich eingeführt würden, und früher dur die Macht der Parlemente unterdrückt worden wären ; nicht die Jacobiner wären es, welche jene Korporationen vor- mals veriagt hätten; man möge sich vielmehr erinnern daß ein

gen, und was sie zu ihrem Glücke bedúrfen, das is Gerechtigteil, |

Jakobiner (Jacques Clémens) es gewesen sey unter dess, chen Heinrich I1l, fiel} ficht gegen die Séhriftsteller Artikel gerichtet . Diese feyen nicht zu fürchten ; die N, bestrebe sich aber, allen ihren Handlungen den Mante ligion umzuhängen. Alles was die Nation verlange, y, in Namen der Religion -bestritten, .und dergl. mehr,

Nach’ ihm sprach der Graf Marceellus fük den “Art General Foy'dagegen. Lebterer meinte, man müsse aller einzige wahre Religibn, von der Frrthümlichen unte und alle diejenigen als Gotteslästerer becrahten wel gen die Röômisch-Katholisch-Apostolische Religion vergj dieser Art hätte die Kammer sich aussprechen müsse das Geseß von 29. Jun., welches das doppelte Stim ítatte, sey fonstitutionswidrig, und könne daher nur tutionswidrigen Resultaten führen (die heftigste Bewe Unordnung. Der Präsident verweist den Redner zur Qi der Religions - Unterschied , welchen die Kommission j sey ganz in der Ordnung; Alles in der Administration! daß man elnen Unterschied zwlscheu der Landes - und deren Religionen mache:

¡Wie! ‘/ fuhr der Redner fort „wenn ih jener unseli selytenmacheret erwähne, weiche den Zwist in den Fami breitet. Haben Sie jene micrémwürdige Bittschrift - nicht | Wissen Sie nicht daß diese Geschichte den aiten Haß der| der gegen die Katholiten aufs neue angefacht hat, daß de der nächsten Parlaments-Sizung die Emancipation dersel geseht werden wird? ‘/

__Hienächst ging Hr. Foy zu den Missionairen übe, dieselben geseßwidrig, behauptete daß der Artikel du) mus beschúübe, und schloß envlich seine Rede damit, dase er sey gewiß weit entfernt, den der fatholischenY schuldigen Réspekt irgend in ciner Art aus den Auguy ¿enz er wolle nur das Land nicht von den Küstern und! len unterjochen lassen (Man lachte), und es vor dem| mus und der Jrreligion bewahren; er. verwarf daher sten Arrikel als uunúbß und úberflüssig.

Nach Hr. Foy, trat Hr. Delalot auf und wider

Nach ihm sprachen noch die Herra Keratry, C de St. Aulaire, Manuel und de Serre, «heils für, thi der den Arcifel; oer Mangel an Raum macht es jed

mögtich ihre Reden auch nur im Auszuge mitzutheilen ha L Die von de Benjamin Constant und Manuel vorges{lagenen Act

ward endlih zur Abstimmung geschritten.

gen wurden durch eine bedeutende Majorität, und x heftigen Bewegungen verworfen wie die Kammer bis j nige Beispiele aufzuweisen hat. Die linke Seite ui Centrnm der Linken entfernten sich hierauf um beid men-Aufrufe die Unzulänglichkeit der anwe)enden Mitg beroirken. Es verblieben indessen noch 250, mithin ei als hinlängliche Zahl, welche den 1sten Artikel sas? ein genchmigten.

Die gestrige Sibung, in welcher der 2te und der tifel vorgenommen und angenommen wurden, war nich stürmisch als die vom 25. Die meisten Debatten vet der Antrag des Hrn. Sebastiani, den Worten „„Anuta Roi‘ das Beiwort „constitutionelle“ anzuhängen. Serre beroies daß dieser Zusaß eben so unnúß als gj

sey; unnüß, weil wenn von der Königl. Autorität ing zu berufen. Staate die Rede fey, es sich von selbs r. daß d )

E, sie m0 - 1 : c “e : A Wi um sodann zu einer veifen, der Sache würdigen Be-

torität nur auf den Landes - Gesezen beru fonstitutionel seyn oder nicht; gefährlich, weil einersei aufs neue eine Frage aufgeworfen werde, welche ma reis bemüht habe dadurch verneinend zu beantworten, behauptet, die Autorität des Königes schreibe sich erst sieben lestèn Jahren her, nämlich die ob der K Recht und die Macht gehabt habe, die Charte zu va oder nicht; andererseit aber der geseßgebenden Mad) jenen Zusaß das Recht streitlg gemache werde, die zwei Bestiramangen der“ Charte, deren es twehrere geb! ihren Ansichten auszulegen. Der Groß - Siegelbewa| terstüßte die Meinung des Hrn. de Serre und erinner zugleih an das Schreiben, welches Ludroig XYIILI. von aus erlies, und worin er mitten in seinem Exil st Rechte vorbehielt, und sich weigerte die Krone nied und den Usurpator anzuerkennen; woraus klar hervorgehe

Regierung keine siebenjährige sey, und daß er allerdi! Recht hatte, die Charte, in Folge der freien AusúÚbul! Königl. Macht zn verleihen.

Sämmtliche in Vorschlag gebrachte Aenderunge Artikeln 2 und 5 wurden durch eine bedeutende Y verworfen und dieselben in ihrer ersten Gestalt angel

Die Diskussion ber die folgenden Arcikel wird fortgeseßt werden.

283. Jan. Die Pairkammer hat sich in ihrer vol Sibung unter andern auch mit der Bittschrift des Hrn. Loveday beschäftigt. Der Herzog von Saint -Aignan sia desfallsigen Bericht ab; und es ward, nach dem Vors) Komité, darüber zur Tages-Ordnung geschritten.

Der Unter - Officier Tellier und der Sergeant - Maio!

bló, beide in die Unruhen zu Belfort verwickelt, find

Gränzen Frankreichs verhaftet worden. Der leßtere hat als ev. sah daß er niht mehr entrinnen kounte, sich selbsi ben genommen. t d

Vor einiger Zeit wid errief Bousquier vor seinem T in dem berúhmten Fualdesshen Kriminal-Prozesse abgeled nis. Jeßt isi auch der von dem Müller-Burschen Thérot nem Tode bei dem Vikartus Carcenac zu St. Amand, im

von Nodez, deponirte Widerruf seiner Zeugen - Aussage el _erdofs Y ihnen übertragenen Geschäfte zu beginnen.

worden. Sein Zeugnis lautete: ex habe den Jaufton-

y al, den Leichnam des unglücklichet Fualdes P aen (chen. Fn dem Widerrufe heißt es: er sey mal zur Stelle gewesen, blos die Lusi, zu reijen/ hahe ihn als Zeuge zu erscheinen. A SadGits i\sel, zo. Jan. Eine aus 12 Mitgliedern estehende Majestät ernannte Kommisson beschäftiget sich, unter rsibe Sr. K. H. des Prinzen Friedrich, mit Ermitte- wirklichen Hilfbedürftigkeit unjerer Armen - und mit teln zur Verbesserung der Lage derselben. etingen. Der, bei der Juristen - Fakultät der Uni- Berlin bisher angestellt gewesene Protessor ord., Dr. tritt mit Ostern dies. Jahres in die Stelle des von ‘rufenen Prof. Schweppe. ge l, 17, Jan. Acht hiesigen armen Bürgern, dle beson- rhältnisse wegen, von der Vertheilung der Häuser-Ent- 1gs-Gelder des leßten verheerenden Krieges ausgescchlo|- n waren, hat der Großherzog aus eigener Kasse ein von Einhundert sehszig Gulden zukommen lassen _ nhen, 26. Jan. Heute hatte die feierliche Erd}s- y Stände-Versammlung statt. j 8 Majestät der König wurden bei Jhrem Eintritte Saal mit einem lauten und einstimmigen Lebehoch n, Allerhdchstdieselbrn hielten, sobald Sie auf dem [laß genommen hatten, mit einer festen, zu allen Her- dig dringenden Stimme folgende Rede : ¡ne Herrn Reichsräthe und Abgeordnete! E Liebe und getreue Stände des Reiches ! L N der in der Verfassungs - Urkunde gegebenen Zusicherung Ì Fch heut in Fhrer Mitte, mit fester Zuversicht in die bj und den guten Wiöen der beiden Kammern, um vie Periode threr verfassungsmäßigen Thätigkeit zu erdfnen. var Meine angelegentlichsie Sorge, vaß der Zwischenrgum ber ersten bis zur gegenwärtigen Verjammlung, von Meli- ats-Miniftern dazu benúßt würde - sth vorzüglich mit je- pensiänden zu beschäftigen, welche nach den geprüften Lis- | Ersahrungen theils neue gejezliche Beslimmungen und mgen, theils eine gesezliche Nachhilse vor auderen anzu- geeignet, theils von Jhrer Seite als sach - und zeitge-

e f e & 2 c a ‘9 B L : 7 » A a - e Z e nen Vorgänger vollständig in allen seinen Behauptun B im{che zurückgeblteden waren.

habe Ahnen so eben durch die allgemeine Einführung der he den neusten Beweis gegeben, wie sehr Mein Bestreben erichtet i, den ganzen ftaatswirthschafttichen Zusiand der deter Theile Meines Reiches durch unmittelbare Organe zu lernen, und diese Kenntnis rein und sicher an Meinen elangen zu lassen. i h Meinen Staatëministern werden Jhnen mehrere Geseß- f vorgelegt werdeu, welche auf die Wohlfahrt Meines un woêchtigsten Cinfluß haben, und wodurch dringenden un abgebolfen werden joll. Sie werden darin Bor- u! Erleichterung und Sicherung des Privat - Kredits, zur jung mehrerer der Landes Kultur und der Judustrie entge- dam Hindernisse ftiden. Í E wird thnen der Entwurf eines vollsiändigen Strafgeseßz= iitgetheilr werden, welchen die dafür angeordnete Geseß- ommission bearbeitet hat. Ein Geseß - Buch, welches n, Freiheit und Eigenthum, also Über die heiligsten GÜ- Menschen verfügt, fodecrt eine dfentliche Prüfung und e ruhige und zusammenhazungende Berathung, welche hei | einer ordentlichen Versammlung audringenden Gegen-

icht erwartet werden kann; deshalb behalte Jch Mir vor, |

eben und getreuen Stände ausschließend für diese und E aròfiere Geseßgebungen zu einer außerordentlichen Ver- -—— Diese werden sich inzwischen durch die ‘tige Mittheilung mit dem Geisle der Geseßgebung in ih- díäßen und in ihren einzelnen Bestimmungen vertraut

hinreichend vorbereitet erscheinen zu können. verschiedenen Gescz-Entwürfe werden Jhnen überall Ge- darbieten, Fhre patriotische Mitwirkung auf eine frucht- se zu entwicteln. Ich Jhnen in Meiner ersten Rede von Herstellung der n Ordnung angekündiget have, ist in Erfüllung gegan- à der Vollziehung des mit dem Päpfilichen Stuhle ab- nen Konkordats in Beziehung auf die katholische Kirche Mnzehörigen, u. bei Handhabung desfelben nls eines Staats- lleiben jedoch die in der Verfassungs - Urkunde und in len beigefügten Edikten, allen Meinen Unterthanen der nen in Meinem Reiche bestehenden Glaubens - Bekennt- Beziehung auf Religion, Kirchen-Eigenthum uud kirchliche igen zugesicherten allaemeinen und besonderen Rechte erhalten, und Fch werde keine verfassungswidrigen Ein- die jedem Religionstheile garantirten Rechte zulassen. Staatz, - Minisier der Fiüanzen wird Jhnen die in der Î vorgeschriebenen Nachweisungen vorlegen. Es is er Wille, daß jede Rechenschaft, welche Jhnen gebührt, heit und Klarheit abgelegt werde. 1 Fhnen in der Verbesserung des Zustandes des Reiches Manches zu wünschen Übrig bleibt, so werden Sie in gebliebenen Wirkungen der verflossenen und in den un- Verhältnissen der gegenwärtigen Zeiten die Ursache fin- t werden Sie aber auch die Wohlthaten dankbar an- welche unser Staat durch seine „verfassungsmäßige Re- sonders in Beziehung auf den dentlichen Kredit, wirk-

den Jhnen geäußerten Gesinnungen und Zusicheruttgen \ch Mich dem festen Vertrauen, daß Sie als Männer, llt von Empftadungen der Ehrfurcht für den Thron, in Sie sehen, als der Liebe fúr das Vaterland, für wel=-

hier versammelt - sind, auf dem verfassungsmäßigen l entgegengekommen und so den erhabenen Beruf der ffst ehren werden.

i legten die neu eintretenden Mitglieder der Stände- lung vor Sr. Königl. Majestät ihren Eid ab, und ‘ll, der Minister des Junneren erklärte sodann, auf (s Königes, die Sißung der Kammer der Reichsräthe der Abgeordneten für erdffnet, und lud sie ein, nun-

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Als Se. Königl. Majestät den Saal verließen,ettôönte aufs neue der laute, einstimmige Zuruf: Hocch lebe der König!

Das Ganze diesec Feierlichkeit bot ein sehr imposantes Bild dar. Ueberaus erhebend war der Eindrucck, den der An- blick des an der Seite Seiner Königl. Söhne, in der Mitte Sei- ner getreuen Stände anwesenden Monarchen gewährte. So- wol der ganze Raum um den Thron her, wo der dienstthuende Hof, die Kronbeamten und Staatsminister saßen, so wie die Mitte des Saales, wo die Reichsräthe ihre Siße hatten, des- gleichen die Seiten des Saales, wo hinter den Abgeordneten der 2ten Kammer, die Ministerial-Näthe, Präsidenten, Kolle- gial-Räthe :c. Plaß nahmen, waren von der Pracht der Uni- formen ganz überglänzt. Nicht minder zeichnete sich die schwarze Tracht, in welcher sämmtliche Abgeordnete zur zweiten Kam- mer erschienen, durch hohen, feierlihen Ernst aus. Die Gal- lerien waren mit Zuschauern aus den vornehmen und gebilde- ten Ständen beseßt, und die Vorderseite derselben war, beson- ders von den Pläßen aus, wo sih der hoffähige Adel und das diplomatische Korps befanden, - mit einer brillanten Einfassung von Damen geshmückc.

Der feierlihe Zug von der Königl. Residenz nach dem Stände-Hause, und von diesem nach jener zurück, geschah unter dem Donner der Kanonen und war sehr glänzend. Ueberall druckte das Volk bei dem Anblicke des hochverehrten Monar- chen, die lebhafteste Freude aus.

Prag. Am 12. v. M. ging hier der K. K. Oberst in der Armee, Freiherr v. Wimmer, dessen weitläuftige Anlagen vor dem Kornthore, wol Jedem der in Prag war, bekannt seyn werden, im 68sten Jahre seines Alters mit Tode ab.

Wien, 29. Jan. (Aus d. Oestr. B:0b.)' Das Londoner Blatt, der Kourier, vom 12. d. M. enthält einen Auszug eines angeblichen Privat-Schreibens aus Wien vom 27. Dec. über die Griechi- jchen Angelegenheiten, der seitdem auch in den Moniteur und mehrere Französische und teutshe Blätter übergegangen ist. Wie nehmen keinen Anstand, die in diesem Schreiben über obige Augelegenheiten enthalteuen Angaben fúr falsch zu er- klären, und wundern uns uur, wie der Kourier, der do sonst in ähnlichen Fällen mit mehr Kritik zu Werke zu gehen, und úber den wahren Stand der Dinge besser unterrichtet zu seyn pflegt7 sich jo leichr entschließen fonnte, ein Schreiben dieser Urt, ivelches unverkennbare Spuren eines anderen Ursprunges, als aus Wien, an fich trägt, noch dazu mit der Hinweisung, daß es. „merkwürdige und der Aufmerksamkeit niht unwerthe Betrachtunigen// enthalte, aufzunehmen.

Trie st. Vor kurzem reiste der Ober-Befehlshaber der Oestr. Truppen in der Lombardei, Graf Bubna, nach Turin, wo sich auch zwei Französische Generale einfanden.

Der gelehrte Lord Guilford reiste von Genua nach Livor- no, wo er jich nach Korfu einschiffen will. Er hat bekanntlich den Austrag, auf JIthaka eine Universität zu gründen. ai 0 2 r alten Jesuiten-Kirche zum heiligen

D maus, ein Kollegi x Gesellschaft Fel ie cróffeat wae, glum der Gesellschaft Jesu wieder

_ Nach Berichten aus Neapel vom 10. Jan. ist der Pro- zeß der Össiciere von Monteforte seiner Entscheidung nahe. E Feten T Cas der Abwesenden 44. Unter den lel-

de arascoi Rilhe Ny 0350 4 tat Rufso und Minichini. ae S O E

Ju den Umgebungen von Neapel sind dermalen 20,000 Mann von der ausgelösten Armee versammelt, um in neue Regimenter gebildet zu werden. Man hat bereits angefangen, die Regimen- ter König, Königin, Prinz und Bourbon zu organisiren.

, „Shrisclanla, 16. Jan. Bei der Direktion der durch Gebrüder Benecke in Berlin negocirten Norwegischen Ahleihe sind an Zoll- und Konsumtions-Jntraden, für die beiden Mo- Ra Gle rdr a Me RdEE des vorigen Jahres, ==124,585

e atel 707 illing in Silber N gisch . AAR R )illing in Silber und Norwegischen Spec.

Warschau, 28. Jan. Die Sammlungen von Beiträgen zum Besten der Griechen dauern bei uns ununterbrochen fort.

Ein Förster in der hiesigen Gegend liebte eine Frau, ohne an das Ziel seiner Wünsche gelangen zu können. Er wollte es erzwingen, und drang eines Morgeus in die Wohnung der Frau, während sie noch im Bette lag. Unter Androhung des Todes richtet er sein Gewehr auf sie. Erschrocken wirft sich die 11jährige Tochter auf die Brust der Mutter, um sie gegen den Rasenden zu schüßen. Diese beharrt bei ihrer Weigerung der Schuß fällt, und zerschmettert dem Kinde den linken Ober- Arm. Der Verbrecher entfloh und soll noch nicht ergriffen seyn. Das schwer verwundete Mädchen sie heißt Helena Choyna- ca =—- brachte man 8 Tage nah dem Vorfalle in ein hiesiges Hospital, und 5 Wochen später in das klinische Jnstitut. Da- mals hatte der Arm an seiner äußeren Seite mehrere Wunden im Fleische; aus einer derselben stand der zersch{metterte Kno- chen einen Zoll lang hervor, und der Arm budete an dieser Stelle einen stumpfen Winkel; die Knochensplitter aber bilde- ten eine unförmliche, zackige Masse im Fleijhe, welche durch deu Erguß des Beinsastes größer und härter geworden war. Jn diesem Zustande kam das unglüctlihe Kind in die Hände des Professors Dr. Dybef. Er mochte sich nicht zur Amputas- tion entschließen, sondern entwarf einen Plan, den Arm dur eine fühne Operation zu retten. Durch einen Kreuzschnite in den äußeren Arm entbldßte er jene verknöcherte Masse und schälte sie von oben nach unten aus dem Fleische heraus, mit möglichster Behutsamkeit die Verleßung der Nerven und Ge- fäße vermeidènd. Mittels der Säge schnitt er die zerschmet- terte Mitte des Knochens heraus, nahm die zerrissenen Fleisch-

Fasern weg, und mit Hilfe einer für diesen Fall besonders ap-