1822 / 18 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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Der König hat in Gegenwart des ganzen Hofes dem Groß-Siegelbewahrer seinen Beifall über die von ihm in den lehteren Sißungen der Kammer, namentlich in der vom 23./ gehaltenen vortrefflichen Reden, zu erfenuen gegeben.

Der Bildhauer Desenne hat so eben das èausoleum des Herzogs von Enghien vollendet ; es soll am 25. Márz, als dem Todes-Tage des gemordeten Prinzen, in Vincennes, dem An- denken des Hochseligen errichtet werden.

Die Herzogin von Montfort (Gemahlin des Hieronymus Bo- naparte) hat ihren bekannten Güterprozeß vor dem Königl. Ge- rihtshofe gewonnen, und erhält 460,000 Fr.

Lyon, 27. Jan. Jn Barcellona war man von der An- rede des Generals Riego an die Truppen fo sehr begeistert, daß sofort die Bildung eines Klubs im Geiste der Goldbrun- nen-Versammlung. zu Madrid, unter dem Schuße Riegos be- {lossen ward. Das Kloster der Barfüßer Trinitarier-Mönche ist zu den Büreaus, und die herrliche Kirche desselben, zu den Versammlungen des Klubs ausersehen worden.

Marseille, 24. Jan. Gestern abend hat sich der Ge- neral Normann, mit der ganzen Mannschaft, an Bord be- geben. Diesen Morgen hat das Schiff die Anker gelichtet. Die Expedition besteht aus 50 Personen, näâmlih: aus 28 Teutschen, 12 Franzosen, Z Griehen, Z Polen, z Jtalienern und 1 Spanier. :

Eine Verschwdrung, die man hier entdeckt haben will, hätte bei- nahe fúr die Griechen-Freunde in den¡leßten Tagen ihres hiesigen Aufenthaltes úble Folgen gehabt. Zuverlässiges ist über die Sache nicht zu melden, denn sie ist noch | Schleier bedeckt. Man behauptet, mehrere Jndividuen hätten sich blos deswegen an die Expedition angeschlossen, um die übri- gen Griechenfreunde für eine ganz andere Unternehmung zu gewinnen. So viel is richtig, daß hier unter dem Vorwande einer Expedition nach Griechenland gegen 40 ‘Personen mehrere Wochen sich aufgehalten haben, die, als es wirklich zur Abreise fam, erflärten, daß sie nicht gesonnen seyen mitzureijen. Ei- nige Griechen-Freunde ließen sich in jenen Plan verwickeln und sind verhaftet. Unter diesen befindet sich der Französische Lieu- tenant Renaud und der Piemontesische Lieutenant Salomon.

London, zo. Jan. Die Rede, welche des Königes Bru- der, der Herzog von Sussex, bei Gelegenheit der Feier des Ge- burts-Tages des Herrn Fox zu Norwich hielt, begleitet das Ministerial -Blatt, der Kourier, mit scharfen Bemerkungen, nennt sie eine Huntsche, eine Hobhousesche Rede, und freut sich, daß die Herzöge von York, Clarence und Cumberland vorangehen. Brittische Manufaktur - Waaren werden jeßt

ark nach den sádlichen Welt - Gegenden verschifft. Wir er- M dadur für den Augenbli woenigstens den Vortheil, die

Manufakturisten in Thätigkeit zu erhalten. Das Amerika- |

nische Missions-Kollegium hat beschlossen, den tissionairen auf den Sandwich-Jnseln eine ansehnliche Verstärkung zu jen- den. Die Statthalter in unseren Pflanz-Staaten, meistens Militairs, und- bisher in ihrem Gebiete fast völlig unum-

\{hränft, dürften vielleicht bald einer strengeren Kontrolle un-

terworfen seyn. | | E Herr Klark, von der Königl. Kapelle, hat ermittelt, daß

des betannten Volks-Liedes God save the King, König Jakob I. bestellte ihn im Jahre Das Lied begann ursprünglich : K Buckley’'s Erschießen Jrischen Bauern

det: Komponist Dr. John Bull war. 1607 zu seinem Organisten. God save great James, our King. durch die Yeomanry soll die Aufregung der ungemein vermehrt haben. i |

Ein hiesiges Blatt erzählt von der, mit den neulich er- wähnten Rennthleren angekommenen Lappländerin ein Um- ständlicheres, und bemerkt dabei, daß sie zwar nicht hübsch, aber von so gutmúthigem Karakter, von so janster Bescheiden- heit, so zartem Gefühle und so richtigem Tafkte sey, und eine solche Gewandheit besibe, sih in ihre neuen Verhältnisse zu finden, daß sie mancher Dame der feineren Welt zum Muster aufgestellt werden könne. | :

Vor einigen Tagen erhielt Madame Catalani von 14, Schulden halber verhafteten Personen ein Schreiben, in wel- chem sie ihrem außerordentlichen musikalischen Tal: nte eine Lobrede halten ; dann bedauern wegen Mangel an Freiheit, die berühmte Sängerin nicht haben hôren zu fônnen, und schließlich bitten, sie durch eine Gabe in den Stand zu seben, ihre Ge- sundheit trinfen zu fônnen. Madame Catalani sandte ihnen 5 Pf. St. und antwortete mit ihrer gewöhnlichen Naivität, daß ihr sehr leid thôte, nicht mit der Gegenwart dieser Herrn bei ihrem leßten Koncerte beehrt worden zu seyn ; wenn Einer von ihnen indessen in der Folge irgendwo mit ihr zusammen- treffen, und sie wissen lassen werde, daß er in dem Schuldthur- me gesessen, als sie in York Koncert gab, er unentgeltlich Bil- lets zu ihrem Koncerte erhalten solle.

Die Fürstin von Esterhazy, seit einigen Tagen in Ramsgate unpäßlich, soll gestern gefährlich krank geworden seyn.

Kapitain Rock ist als Gefangener, barfüßig und in Lumpen gehüllt nah Tralle gebracht worden. Der Name dieses be- thôrten Mannes ist Donis Cluvané. :

Ein im Königstheater neu aufgeführtes Melo - Drama,» Baron von Doïlsheim, hat einen Vorfall in der Lebens- und Kriegs-Geschichte Friedrichs Il. von Preußen zum Grundè.

Jn Irland fangen die Unruhen an, förmlich in eine fleinen Krieg auszuarten. Die Bauern rotren sih zu 7 bis goo Mann zusammen, und verschiedenemale hat das Militair gegen die überlegene Macht der Rebellen nichts ausrihten kdn- nen. Wie diese unglückliche Katastrophe endèn werde, ist nicht

abzusehen. | | Aus dem Haag. Die Republik St. Domingo (der

mit einem mystischen |

werdeti Iu Erybilchos voi Patras und oni als shlechte Menschen ge\hildert. Ar Fan, Gestern hatten wir einen Orfan, der Dâthèr abdeckte. Das Getraide ist hier irm Preise ¡gs géfallen: Wein und Brantwein werden aus dem Ftalien in Menge eingeführt, und ungemein große ¿ finden sich davon im südlichen Tirol. Fm Seidèen- iverden gegenwärtig wentg Geschäfte gemacht. : jest, 31, Jan. Nachrichten aus Jtalien zufolge, ist d Oberst-Lieutenant von Kuttenhoven, welcher in Dienst- nheiten, mit einem Kourier, durch die Kirchen-Staaten it diesem,einer Räuberbande in die Hände gefallen,und von r tapferèn Gegenwehr ungeachtet, völlig ausgeplún- politanischen Gebirge geschleppt worden ; die verlangten ein Lôsegeld von 20,000 Skudi; allein, wäh)- ber unterhandelt wurde, wer dieje beträchtiicheSummé

Bischöfen unmittelbar nah Unseren Staats - Ministern - ergriff der K. K- General, Baron Frimout, gege Feldmarschal , 2) den Bischöfen nah Unseren General-Ÿ her #0 wirksame Maßregeln, daß dieje den Oberst- missairen und Negierungs-Präsidenten, dann den Gener([tfrei gaben. Er ist berelts zu Sonnino eingetroffen ; zwar danten, und 5). den Dignitarien der erzvischöflichen unseren Wunden bedeckt und in einem fast von aller Kleidung chen Kapitel (Propst und Dechant) nach den Regierun; f ren, endlich 4) den Kangnikern dieser Kapitel nach den N

bisherige Spanische Antheil davon) {ließt mit “ali aber blifen Kolumbien und Hayti eine Allianz. An beide worztglis halb , vom Präsidenten Caceres, Abgeordnete gèsend

Die Brasilischen Bergwerke haben i. J: 1816 ay logramme Gold geliefert; ganz Amerifa liefert jähr fähr 17,000, wovon jeßt ein großer Theil den neu ten zufällt.

Brüssel, 1. Febr. Der Eigenthümer des Tay Flambeau if, wegen Mißbrauchs der ‘Pressè, in con zu zweijähriger Haft, 500 Fl. Geldstrafe und T Prozeß-Kosten verurtheilt worden.

München, zo. Fan. „Wir haben uns“ heiß Königl. Bekanntmachuug vom 10. Jan. /Úbèér die y des Ranges und Titels der Erzbischöfe und Bischdfe | Reiche umständlichen Vortrag erfiatten lassen, Und hier sen, folgende Bestimmungen fefizuseßen.

1. Was den Rang betrifft, so soll derselbe 1) det

2 : E IRRLETIE, DT CIEE O E LOLS L-Z gezweifelt wird. Wie es heißt, haben die Räuber e eit C Erzbischöfen und Bischi ou Frimont die Eröffnung machen lassen, daß sie ge- In Ansehu Pit e d! B hr, der dffentlichen Sicherheit jo gefährliches Gewerbe 11. Jn Ansehung der Titulatur soll: 1) den (Nor mo e O La ertei Wars und Bischöfen von Landes-Stellen das Prädikat Herr ntl niederzulegen, wenn ihnen sür lhre bisherigen Dekr- werden. Den Erzbischdfen soli überdies in den 6 ämnestle bewilliger werde. 6 , Landes - Stellen an dieselben, das Prädikat „HochwüMportn 0, 153. Ian. Ein Griechisches Handels - Haus in Erzbischof// den Bischöfen aber „Hochwürdiger Herr ((Mtersburg hat zwei Schiffe mir Kriegs- Pedürsnissen geben werden. 2) Den Erzbischöfen if der Titel „(1Mirea abgesandt. Das Griechische Handels-Haus Va- g Lt aut der E und H it von neuem eine Summe von 300000 Rubeln von e Eczbischdfe und Bischöfe wird die Anrede „„H5chw ci Henland zur Ausbesser? » ern Erzbischof// oder “Bochnltbignée Herr Bischof// geg een as v A L T, Unterschrift der untergeordneten Geifilihkeit wird dahuMl/ 19 Is L Be 2, aud: evtbellée der Gyrtbisc t werde - e vbioria s ov Garnison den feierlichen Eid. Hierauf ertheilte der daß an den Erzbischof geseßt werde: „„ehrerbtettg!t ge ? bi E ps s a au Al Kö- und an den Bischof „„ehrerbietig gehorsamer./ Die Io! denselben jeinen Segen / worauf sle vol hren / den Schreiben der Privaten und Untergebenen an den Mjestätet vorbei desiirten. j m. Ros}ini wird Neapel nächstens verlassen. Er hat | Jahre seines dortigen Aufenthalres als Di-

soll lauten: „Seiner Excellenz dem HochwÜürdigsten He schofe zu :c.// und an den Bischof: „Seiner Hochwsd dex sechs Gnaden dem Herrn Bischofe zu 2c.// 4) Was den Titclher Königl. Theater, 9 Opern geschrieben. Er geht nah Bischôfe in ihren eigenen Schriften und Ausfertigung, dann nah England und Frankreich, kehrt aber jpä- die pie an den Souverain oder an Unsere unmittelF ¡eder hieher zurü 5) rie nen de L A edi ey : Mare BeGdrdan geribtet Mud, fn wir nen g Fo holm, a8, Jan. Auf Aulas der in mehreren uw- und ihrem Taufnamen jedesmal auch ihren Familien-Neiovinzen eingekletenen Miß-Ernte und des Brot-Man- zufügen. Das Prädikat „von Gottes Gnaden welches hält die herige Amcs-Zeitung einen Aufsals „Über die nur der Souverain führt, wird denselben nicht gestaitetFichfeit des Holz-Rinde-Brotes zur Ernährung, und über soll ihnen erlaubt seyn, ihrem Namen den Belsaß „dur!Wserung untauglichen Mehles‘“in welchem mehrereSurro- Gnade- (divina gratia) Erzbischof (oder Bischof) zu !c Miohlen werden, und geklagt wird, daß das beste von gen. Wenn hiebei eine Erwähnung des apoftolischer Sl, Bereicung des Jsländischen Mooses zu Grüße nnd macht werden will, so findet dieselbe keinen Ansiand, «F, drei Bezirfen von Jemtland zur Anwendung ge- sodann zu seßen: „durch göttliche, und des aposolisam n L Rb L O ax, Un mébtere Gnade.‘ Gegenwärtige Bestimmungen in Ansehung de (08 L CLUF [haßbare AOPEANNA lel N L Abi und des Titels finden guf dietenigen Erzbish*fc un elbdrücten unentgeltlich in den nordlichen Lehnen ver- welche ehemalige Reichsfürsten sind, in so fern ketne /worden ]2y. : , : als ihnen die durh den Reichs-Deputations-Schluß zuMadr id, 17. Jan. Es ist hier eine Adresse in Umlauf, Titel und Vorzuge verbleiben.“ _. M Maj. den König zu bitten, bei der bevorstehenden Ver- Gestern vormittags um 9 Uhr versammelte sih diz der ordentlichen Kortes mehrere bedeutende Verän- der es E ei p lauen seßte der Kau n in den angenommenen politischen Grundsäßen vorzu- Ler 3 O ‘af Bonner 3 V N ¿s Le 4 0 ck O TTT 7 2:4 F Erläuterungen über den Geseh - Entwurf und die D Die Polizei ist rod Verfasser des Umlauf- O f. Nyigvritäts- Ort geinandver. | : U -_ ; s E T Le A auf den, die Pei ausgezeichnete Personen sollen dem Könige vorge- feit landständischer Verhandlungen betreffenden Art. zW haben, ihn auf sicherem Wege aus Spanien zu gelei- ner Schlußakte aufmerksam, und empfahl als Muster \cine Person von den größten Gefahren bedroht sey. und Offenheit, womit der Frankfurter Bundes-Tag sei{ig soll hierauf geantwortet haben: „Fch bin entschlo]- lungen mittheilt. Min Schicksal zu erfüllen; nie werde ich einen Thron Wien. Nach den Erzählungen eines sehr a deine Vorfahren mit Ruhm behaupteten, nie und glaubwürdigen Mannes, welcher sih im verflo} in solches Betragen der Verachtung der Nachwelt mer, aus Eifer für die Sache der Griechen, zu ihul Durch ein Dekret der Kortes ist die Ein- hatte, jeßt aber nah Jtalien zurückgekommen ist, h des gereinigten und ungereinigten Hanfes ge- men wir aber aus Schonung nicht aussprehen wo Ügabe von Zo pCt. erlaubt, wenn der Spanische in man eine sehr {lechte Meinung von den JnsurgeMtn der Halbinsel und anliegenden Znjeln den Preis ten. Die Häupter derselben, der Bey von Maina leales vellon fúr 25 Pfund erreicht ; 2) der Lonas, und sein Bruder Ceraculi, so wie Kolokotroni, M 1nd Brines (Segel - Leinwand), gegen elne Abgabe Giatrafko vud Nichita, haben sich noch nicht einmal Mt, wenn der Werth der Spanischen in den Häfen Gedanken erhoben, was man denn für elne Vers! das Stück ist; 3) der groben Leinwand und An- führen fônne, viel weniger einen Plan dazu entwor Îlles die Elle zu 4 Reales vellon taxirt und gegen sie von Befreiung des Vaterlandes sprechen, so den jabe von 15 pCt. unbedingt erlaubt ; 4) ist die Ein- nichts als an Plünderung und Befriedigung ihrer u Ungereinigten Flachses mit der Taxirung von 350 ten Rachsucht. Die Hydrioten sind voll republifan[ellon der Centner und 10 pCt. Abgabe erlaubt ; zur im hôchsten Grade aus\chwetfender Jdeen ; Einge [ffsfuhr wird er zu 250 Reales gerechnet und zahlt 2 Wiederherstellung des Byzantinischen Kaiserthumes ) die Einfuhr des ungereinigten Flachses und Tau- eine fremde Macht zu wenden, um Schuß zu erhleibt verboten. Alles diefes ist jedoch nur proviso- ihnen aus National -Stolz und aus Haß gegen dis} der nächsten Kortes - Versammlung, denn überall nicht eingefallen; nur die Primaten in Morea, ube und Heden-Leinwande. einstigen Strafe zu entziehen, sollen Vorschläge der} fung an ein Kabinet (nicht das Russische) gem! Den Insurgenten fehlt es an Geld, Waffen und? Von allen den Summen, die durhch Unterschriften | worden seyn sollen, war wenigstens zu Anfange fein Groschen angefommen ; sey es, daß jene Gelder gegangen, oder daß sie von untreuen Händen unters! den sind. Die oben genannten Häupter, welche ma! Banditen - Häuptern vergleichen kanu, haben Hypsil i obersten Befehlshaber erwählt. Der Engländer Gt H E Vort-âg-Priggs, W, 46 der Grieche Kantakuzeno, die zunächst unter ihm sa sere Hieher- Reise ist wegen der Aequinofktial-Srürme mehrere Französische Officiere, haben“ die Sache verlFlelen widrigen Winde in der Nordsee die uns dort bald sie sahen, daß sie nur auf Raub und Mord | Wochen aufhielten, so wie wegen der häufigen Wind- die uns nachher befielen, keine der fürzesten gewejen.

fe, Hypsilanti selbst, ein Mann ohne alles Tale! | fast keines Ansehens. Er war mit einer Menge Etn am 26 November abends um 9 Uhr hier an, und fommen, aber die Beys fanden bald Mittel, es iMden Tage schon, hatte ih eine Audienz bei dem Prà-

Boyer, dem ih das Certififkat als Haupt-Agent der

ens auf die Spur

T Ee erfeld, 1, Febr. Jn diesem Augenblicke geht die ide hier ein, daß das erste Schiff, welches die Rhei- indische Kompagnie in See geschickt hat, an den r Bestimmung, Port-au-Prince, glücklich angefom- Fe: olzshue, der mit dem Schiffe ausging, berich- Des 2:

s{waßen, Die Primaten sind großentheils unmorallt

in Zustände, aber doch so, daß an seinem Wiederauf- ||

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Kompagnie vorzeigte, und ihm zugleich das Schreiben der Di- reftion überreichte. Er nahm beides sehr gut auf, und gab mir sogleich das Versprechen eines Patents, um für die Rhei- nisch-Westindische Kompagnie hier Geschäfte zu betreiben, wel- ches er in der leßten Zeit Allen verweigert hatte, die darum angehalten. Die Firma, unter welcher das Patent ausgeferti- get wird, ist Compagnie Allemande des Indes, fúr die ich als „Agent géneral“ hier fungirte. Die Aussichten für den Ver- fauf der Waaren sind, o weit ich sie bis jeßt beurtheilen fann, gut. Die Kaffee- Ernte soll ergiebig ausgefallen seyn. Der Preis desselben steht zwar noch auf z2 Sous, wird aber auf 50 erwartet‘,

Die Direftion der Kompagnie hatte dem Agenten Herrn Holzschue ein Schreiben an den Präsidenten Boyer mitgege- ben, worin sie ihn mit der Errichtung und dem Zwecke des Justituts bekannt machte, und ihn um ein Patent für die Kompagnie bat. Sie bediente fich dabei der Unterschrift „Di- rection de la compagnie Allemande des Indes“, und nannte Herrn Holzschue ihren Agent général pour Hayti.

__ Außer dem Schreiben an den Präsidenten Boyer hatte die Direktion demselben ein Stück der jeßt in allen Weltthei- len, und zwar mit Recht, berühmten, den Östindischen weit vör- gezogenen Elberfelder gedruckten seidenen Foulards - Tücher über- jandt, worauf die Junsel Hayti , das Wappen der Republik und folgende Juschrist gedruckt war: Hommage de l'industrie ALEAES a Son Excellence Alexandre Boyer, Président

’Haytlk

Ly ankfurt. Diefkleineund sehr arme Gemeinde zu Trebbus im Herzogthume Sachsen, hat jährlich 100 Rthlr. bestimmt, damit threm alters\chwachen Pfarrer, ohne diesen dem drúckendsten Mangel aus- zusezen , ein Amtsgehilfe gegehen werden fönne. Jn mehreren anderen, sowol siädtischen als Land-Gemeinden, geschieht dieses oder etwas Aehnliches nicht selten. Auch unter den Kircheu-Patronen zeichnen sich viele durch eine rühmliche Freigebigkeit zu kirchlichen Zwecken aus; z. B. die Patrone der Kirche zu Wugärten, haben ganz fürzlih dem Gehalte ihres Predigers 200 Rthlr. aus eigenen Mitteln zugelegt, um ihn n bewegen, einen anderweitigen Nuf abzulehnen. Herr von Heinersdorf auf Möslchen hat die der evangelischen Gemeine überlaßene, ganz verfallene katholische Kirche des Ortes, aus seinem eigenen Vermögen von Grund auf erbaut, mit Thurm und Orgel geshmückt, dem Prediger auf ewige Zeiten ein baares Gehalt von 200 Rthlrn. nebst einem ansehnlichen De- putate, ein Kapital zur Ablösung der Kirchgemeinde von ihrer frü- heren Verbindung Überwiesen, die künftigen Baulichkeiten úber- tiommen, und überdies noch das Schulhaus neu ervaut, und den

Küster - und Schullehrer - Posten ansehnlich dotirt: Ueberhaupt schreitet der religieuse Sinn des Volkes allenthalben mit der Vér« edlung des Lehrsiandes gleichmäßig fort , und roo es geisivolle und würdige Prediger giebt, fehlt es nirgends an fleißigem Kirchbesuche: Zu hôchst erfreulichen Erwartungen für die Zukunft berechtigt der Umstand , daß die Anzahl solcher Prediger im hiesigen Reg. Bez. im Steigen ist, seitdem die Jünglinge für die Universitäten gründ- licher vorbereitet entlassen werden, und seit man zu der Einsicht gelangt ist, daß das religieuse Volksbedürfniß durch keine einseitige Verstandes-Bildung befriediget wird, sondern daß die Religion det ganzen Menschen fortdauernd in Anspruch nimmt; auch muß sich der geistliche Stand selbst durch die allgemein ausgesprochene Aner- Fennung seines Werthes gehoben Und zur gewissenhaftesten Amts- Tin Settliiles os d e LON sich daher auch die juún- orzúglih und größ î i ; ausjuzei duen iren, gtc) größtentheils mit gutem Erfolge Was die Union der beiden evángelishent Kirchen betrifft, kann sle der Hauptsache nach für vollendet angesehen in e dem überall bei der Wahl der Geistlichen, der frühere Konfessions- Unterschied gar nicht mehr beachtet wird, die Prediger beider Kir-

chen sich wechselsweise unterstüßen, und das Volk immer meh daran gewöhnt wird, zwischen bei j chi Í : zunehmen ; zwischen beiden keinen Unterschied mehx an-

._Für den Elémentar-Unterricht des Volkes is durch di is- würdige Freigebigkeit unseres erhabenen Manaren nut ‘durch Ueberweisung der Einkünfte des Stiftes Neuzellc trefflih gesorgt worden : das dortige Seminarium für künftige Land{chullehrer er- wirbt sich das fortdauernde Verdienst, fromm , sittlich und kenut- nigreih gebildete Lehrer für die Volksschulen in einer größeren Menge zu liefern, von denen méhrere auch an städtischen Búrger- Schulen Anstellung finden, und was durch eine verbesserte Lehrme- thode gewonnen worden tsi, zu einem Gemeingute des Volkes ma- chen Jm Seminar sind jeßt 83 Zöglinge, deren Anzahl aber in fortdauerndem Wachsen tis. Sie erhalten alle freien Unterricht von 6 ordentlichen Lehrern; und die Hälfte der Zbglinge wird auch, zum Theil völlig frei, jum Theil gegen ein geringes Kostgeld ge- speiset. Jn 2 Jahren sind sämmtliche Zöglinge zur Anstellung her- angebildet, s0 daß die Anstalt jährlich 44 tüchtige Subjekte füv Schulämter liefert; die Konkurrenz ist so stark gewörden, daß nur die besten Subdijefte im Seminar aufgenommen werden. Fn der Anstalt herrscht Ruhe und Frömmigkeit, strenge Sitte und Fleiß und das Jnstitut hat sich von Jahr zu Jahre dem Musterhaften im- mer mehr genähert. Seitdem die Leitung des Volkss{hul - We- fens mit dem Wirkungskreise der Regierungen vereiniget worden, t eine, von den erfreulichsten Wirkungen begleitete Thâtigkeit für diese Angelegenheiten erwacht , die sich auch über die neu- hinzugekommenen ehemals Sächsischen Landestheile verbreitet hat.

Jn Allem umfaßt der hiesige Verwaltungs-Bezirk, in de d. teit 155 evangelische und 2 katholische, dee ben Rude E, gelische und 11 katholische Schulen. Diese stehen unter Aufsicht von 4o Bezirks-Schul- Fnspektoren, vött denen dié meisten Superin- tendenten sind. Die speztelle Aufsicht führen in den Städten, Schul-Deputattônen, oder wo die Städte-Ordnung nicht eingeführt is , Magistrate und Geistliche, auf dem Lande, Schulvorstände. Die Schulinspektorett revidiren jede Schule ihres Bezirkes jährlich wenigstens einmal. Die Thätigkeit der Schul-Fnspektoren kontrolch [iyt das, mt der Bearbeitung der Schul-Angelegenheiten beauftragte Mitglied der Königl. Regterung, das jährlich eintge Schulaufsichts- Bezirke bereist. Schon seit mehreren Fahren bestehen uuter der

Leitung von Schul-Fnspektoren und sachkundigen Predigern und