1822 / 24 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Sat, 23 Feb 1822 18:00:01 GMT) scan diff

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unbedeutend, abér auch ein kleiner Kern hat oft große Früchte ge- tragen, und er wird auch hier, wo es der gemeinnüßig Gesinnten so viele giebt, die gern ein gutes Werk stiften und befördern, wachsen und gedeihen. H

ee Zu ‘Heiligenstadt wurde am 10. Fan. gegen Abend am Himmel in welilicher Richtung, ein hellleuchtendes Meteor in Gefialt einer Kugel wahrgenommen.

Der geschickte uud’ géachtete Rektor Becker an der Schule zu Ellrich (Kr. Nordhausen) welcher seine Amts-Pflichten stets mit lobenswerthem Eifer erfüllt hat, feierte im Fanuar sein zojähriges Diensi-Jubllänm ganz im Stillen. Das K. Minifterium der Geifil. Angelegenheiten bewieß ihm auf eine, dem Jubelgreise sehr er- freuliche Weise, seine lebhafte Theilnahme an der Festlichkeit des Tages. Die Gemeinde Eschbach (Kr. Ziegenrüc) hat im v. F. gus eigenem Antriebe und auf eigene Kosten, eine in gerader Richtung durch das Dors nach dem Saalflusse laufende, 5 Meile lange chaus seeartige Straße, an einem Orte angelegt, wo früher ein belade- ner Wagen gar nicht fahren konnte. Auch hat dieselbe Gemeinde vor wenigen Fahren eine ganz neue Kirche erbauet, und läßt ge- genwärtig, um ein harmonijches Kirchen- Gelaute zu bewirken, zwei alte Glocken um- und eine dritte von 57 Centner ueu gießen. i

Gumbinnueit.

Am 11. Jan. ‘abends um 9 Uhr zeigte si

hier eine Feuer - Kugel, welche von Norden nah Süden zog und |} bura ( / 9 bat E A Bedurfnisse abgeholfen.

nach kurzer Zeit zervlaßte. in der Nacht vom 25. Jan. sie hatte ihre Richtung von

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zog sich bei ihrem schnellen Fluge sehx bald dem Gesicht, ohne daß |

thr Zerplaßen bemerft rourde.

Im Fahre 1820 sind im hiesigen und im Königsberger Re- gierungs - Bezirk tragend geworden: 8553 Stuten von Land- Gestúx - Beschälern, und außerdem noch, von Hauptgestüt - Be- \chälern 398 Stuten, welche Privat-Personen gehören, also übet- haupt 8736 Stuten. Von diesen sind 7156 Füllen am Leben , und hievon treffen auf den hiesigen Reg. D allein 5553. Jm v. F. sind im hiesigen Reg. Bez. durch Landgestüt-Beschäler, auf 80 Sta- «tionen 9758 Stuten, und im Bez. der Königsberger Neg., durch

an Gewicht |

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| brúteten und hatten Funge. Jn der

Pforie, wurde am 22. Jan. Roggen bestellt. Jn dem

Kelbra standen zwei Bîirnbäume in voller Blüte, und (F

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Heide des nahe F

gen Orte gelegenen Rittergutes Schkopau, sind heute s,

ürtheile der. Kenner, durch Ton und dauerhaften Bau Seite geseßt werden können. Eine gleich rühmliche

ben, Namens Siler, der in dem Blinden-Fnstitut zu 2

| zogen, und aus diejem, in die Land-Armen-Anstalt zu A

Da der Knabe ein nicht gewöhnliches (F Tischler - Arbeiten zeigte, und bereits mehrere Proben (F

worden if.

seinen Verhältnissen seltenen Geschicklichkeit abgelegt hai der Königl. Regierung die Bestimmung getroffen, daß de nem geschickten Tischler in Zeiß in die Lehre gegeven wq sich noch mehr zu vervollkommnen. Die aus etlicha dern bestehende brauende Hürgerschaft der Stadt Lüben Erfahrung belehrt, daß der Absaß ihres Bieres, mehr

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70 Beschäler auf 44 Stationen, 3343 Stuten, also überhaupt 3106 Stuten bedeckt. Hiezu kommen noch 355 Stuten, welche durch Hauptgesiüt - Beschäler und Probir - Hengste bedeckt {ind und Pri- vat-Personen gehdren. Von der durch das Landgefiút bewirkten Beredlung dex Pferde im hiesigen Departement, zeigt deren An- kauf zur Nemonte, und es if nach diesem allen keinem Zweifel utiter- worfen, daß dieses Fnsiitut sich in aller Rücksicht auszeichnet, und, besonders in der jeßigen Zeit, wo der Ackerbau bet den niedrigen | Getraide - Preisen, nur eine sehr unbedeutende Ausbeute gewährt, für die Provinz von dem höchsten Fnteresse ist.

Koblenz. Fn den gebirgigen Gegenden fiel in der Mitte |

Jan. hie und da ein o hoher Schnee, daß die Landstraßen unbefahr- || bar wurden , und die benachbarten Gemeinden aufgeboten werden ||

mußten, Hilfe zu leisien. Auf dem Hundsrücken war derselbe Fall. Unter den meteorischen Erscheinungen verdienen noch die Gewitter bemerft ¿n werden, welche am 14. 15. u. 16ten Jan. von dem MWester-Walde her über die Ahr hinzogen, und sich mit Blig und | Donner entladeten, ohne jedoch Schaden zuzufügen. Zu gleicher Zeit gab es so viele blühende Pflanzen im freien Felde, daß man bei der Prüfung eines Pharmaceuten beim Collegium medicum am gten Januar, statt getrockneter Pflanzen, lauter lebende Egem- plare, und deren viele im Blüthenstande zur Analyse vorlegen toun- te, namentlih: Daphne mezereum Brasfica oleracea, Lamium album et rubrum, Primula veris, Fragaria vescas Alsine me- dia, Ackillea millefolium, Ranunculns arvensis, Bellis peren- nis, Senecio vulgaris, Calendula officinalis, Borrago oflicinalis Ferner ohne Blüthen : Mercurialis annua, Malva rotundifolia, Marrubium vulgare, Ruta hortensiîs, Pimpinella alba u. a. m.

Zu Winzenheim (Kr. Kreuznach) wurde vor lurzem eine 2 Fuß lange Spiße eines Elephanten-Zahnes ausgegraben. Sie lag nur wenige Fuß tief mit Thonerde bedecckt, brach aber, ganz verkalft, beim Herausnehmen in mehrere Stücke. Dies is der zweite Ele- phanten-Zahn, welcher im Nahe-Thale gefunden worden : der erste lag bei den Salinen, unmittelbar auf dem Porphyr, unter einem 20 Fuß mächtigen Geschiebe von Thon und Ktes. |

Königsberg, 5. Febr. Man hat in einigen Gegenden Bliz- ze mit entferntem Donner wahrgenommen, das Gras und die Früh- lings - Blumen sprossen in den Gärten. Am 2. Jan. blühte eine Zucker-Rose im Garten eines Bauer-Wirthes zu Altendorf (Krets Gerdauen.) Der Erb- Mühlen - Pachter Schröder - dessen Sohn, der Amtschreiber Trusch, und der Jnsimann Wagener ret- tcten den Müller-Gesellen Reinke und den Knecht Schwagreck, die auf dem Waldau - See vexunglücckten , vom Ertrinken mit eigener Lehens Gefahr. 7 L

Im vorigen Jahre sind in dem hiesigen Regierungs - De- partement, von Beschälern des Land - Gestütes zu Trakehnen und 5636 Stuten, 1532 noch lebende Füllen erzielt worden. Die Pferde-Züchter besireben sich, nach dem, vom benachbarten De- partement Litthauen gegebenen Beispiele, immer mehr und mehr, veredelte gute Mutter-Stuten zur Zucht zu benußen, und diese und ihre Füllen und jungen Pferde zweckmäßiger und reichlicher zu füt- tern, wodurch bei den Preuß. Land-Pferden nah und nach mehr Geôße und Knochenstärke elnagt werden wird. L

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l ! è Der Ankauf der Remonte ifi der eigentliche Hebel, welcher das Bestreben belebt, und in dieser für den Landmann drückend geldarmen Zeit der ein- zige Zweig der Jnduftirie, welcher ihm einiges Geld in die Hände bringt. Die zur Fortseyung des Kunfistraßen-Baues bis nach Brandenburg erfoderlichhen Steine, werden fleißig herbeigeschafft,

um mit dem Baue selbsi im Frühjahre gleich vorgehen zu können.

Liegniß. Die Erben des zu Landshut verstorbenen Kauf- mannes Conrad, haben zum Bestcn der Orts-Schulen und Ar- men, aus dem Nachlasse Jhres Erb-Lassers ein Kapital von Ein- tausend Thälern verehrt. Die kleine und nicht wohlhabende Gemeinde in Kohlfürth, hat mit Beihilfe von dem Magistrat un O lhrem Schul-Patron, eiu neues massives Schulhaus erbaut.

Merseburg, 5. Febr. Der Boden verslattete jede Art der

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Bearbeitung, ia in der Oefonomie- Wirthschaft der Landschule

Gedruckt

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und billigen Preis, als durch Zwang befördert werden |

| willig auf das thr innerhalb der Stadt zustehende Bie

Recht Verzicht geleistet. Die Gemeinde zu Schellsih (| hat durch Erbauung eines Schul-Hauses, einem 1 j Je siörender es seither auf | ht der Kinder in diesem Orte wirken mußte, wenn |

rf ; ul -= Gebäudes, ahroechselnd bal!

i 5rmangelung eines S

| bald tun jener, der Hauswirthichaft geroidmeten Baguer-C

ten werden mußte, um so mehr verdient dieser, von einmüthig beschlossene und nunmehr vollendete Bau èin e: Am 23. einer Bestimmung etngewveih! Seit 4 À 4 Schul:

ganz eigenen Schwiertgkeiten verbunden war. neue Gebdude feterlich zu f dem Schul-Lehrerx bereits bezogen worden.

uunmehr in dem kleinèn Naumburger K.

| bauet worden, rwoo früher noch keine standen, nämlich in

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Altenburg, Grochliß und Schellsihz Minden.

erwähnt wurden, siarb por kurzem an den Folgen eines Flusses.

Posen, 1 Febr. Jm Ad und Gänse die dortige Gegend nicht verlaßen, Wachtel

sich auf den Feldern, und die Haasen haven seit mehrere Man will hieraus folgern, F r digte : Len | i A h Ober: Landes - Durch lobensrwerthe Mitwirkung dés Propifes Uit

angefangen sich zu hegatten. bedeutende Kälte mehec eintreten werde.

Herrn zu Ottorowo (Kr. Samter) is eine Kommunal zu Stande gekommen, und durch Vereinigung der katholi

evangelischen Schule zu Samter, eine Kommunal - Schu

Klassen unter 2 Lehrern gebildet worden. Segueid die ganze Provinz es an, daß durch den dereits !m hl partement angekauften Roggen - Vorrath von mehr «(8 9 veln, eine namhafte Summe Geldes in Umlauf geveur, fentlich werden durch diese wohlthätige Maßregel auch d Getraide-Sorten etwas im Preise steigen. Lt Wolle if leßten Breslauer Wollmarkte sehr gut bezahlt, Menge gekauft worden. Auch dies hat

Febtblúhende seltene und schône Gewä ch} nigl. Botanischen Garten bei Berliy

Acacia sulcata, A. paradoxa, Boronia pinn Neuholland. Cymbidium sinense, aus China: ( plicatus, aus Taurien. Iris reticulata, aus Georgi dorum Tankervillae, aus China. Linum arbore Kandien. Neottia elata, aus Westindien. rugineum, aus Guinea. Sida malacophylla, S. neue Arten aus Brafilien. Templetonia retusa, alf

land. a

Berlin, 20. Febr. Angabe der Schaffner, verladen worden. Der Ce! Breslau 15 1E Rthlr.; Danzig 5 Rthlr. ; Elbing

4 Rthlr.; Hamburg (in Golde) Königsberg 7 Rthlr.; Leipzig 17 -— 17 Rthlr. ; Lübeck| 227 Rthlr. ; Magdeburg 13 Rthlr.; Marienwerder Stettin 12— 12 Rthlr.

9 Cw Frankfurt a. M. 35 4 R

Donnerst. 21. Febr. Jm Schauspiel-Hause :

Gutsherrn, Lustspiel in 5 Abtheilungen, von J. v |

ÖchIR h ren: Klein-Rothkäppchen, Feen-Oper in 4 Abtheilun" habe leschâftes , das Jhre Kommission mir anvertraut hat, P indernisse verhehlt , welche mir in den Weg gelegt werden

Im Opern-Hause, auf H

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Freit. 22. Febr.

sif von Boyeldieu.

Meteorologische Beobachtutd/| Barometer |Therm.[Hygr.| Wind.| Wit! 18. Febr.|A. 23° 43/|4ck° 76° |S.W.lhelt, trüb, dun 19. Febr.|F. 28° 5/ |[4°+ | 76° |S.W. trüb, Nebel, i |M.28°- 52/15° + | 75° |S.W.\trüb. | 4 0 545 71° |W. \[trüb, milde 2 Feébr.|F. 28° 35//45°+ | 67° S.W. tritb, milde u [M.28° 15/5504 | 010° S.W. trüb, gelindes Im 22sten Stücke d. Z., Spalte 205, Großherzog statt Großherzog ; Spalte 213- Z Oppian st. Oppar. :

20.

hei Hayn.

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levendige Maikäfer gefunden worden. DerJnstrumentenmF hurgf inSchaaffigedt fertiget Forte-Piaguos u. Flügel, die si(FF

Kommandeur Wen.

R Der Vicarius Biermann zu Delbrúcck; di liche Beslrebungen für das dortige Schulwesen, in N. f

PittospM#

Land - Frachtsäße, zu well

Königlihe Schauspiel ¿„MWliefen ,

N isbrauch, den die Journalisten sonst von ihren Frei- Wachen könnten, so leicht Unruhen aller Art zu erzeu-

Purfes, und einen von dem Gen. Sebast Pesserungs - Vorschlag,

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pfehlen, und den besten neuen Fnsirumenten dieser GatiFF

verdient in vieler Hinsicht die Kunsifertigkeit eines bli! #2

Alle metint

Nacchrih tem Tages

“4 F: & “ŸÒn, S ain 2 S ias D 5 11; ck53 c) i075 P iet aim O. Tos vil dén nung, zumal da die Ausführung, der Orts-Verhältnisse Königes Majejtäf aven geru, e B

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den Kaufmann James

Majestät der De „A a : Konsul dajelbst und in

König haben Thornson zu Leith, zum zu ernennen geruhet. IMaj. der König haben dem

bifat als Kommissions - Rath Allergnädigst beizulegen,

M deefallsige Patent Höchsteigenhändig zu vollziehen ge-

elnauer Kr. hahen die wild

| bisherige Stadtrichter Schander is rius und Notarius publicas zu Ratibor Gerichts-Referendarius Ferdinand Leo- ¿um Justiz-Kommissarius im Departe- andes-Gerichts zu Magdeburg für die beiden zise mir Ausnahme des L ons- Bezirkes cktadtgerichts zu Burg und Anweisung seines Genthin bestellt worden. ommen: Se. Exellenz der Staats vwotodt, aus Schlesten.

Senergl-Majox und Brigade-Kommandeur von Borfstell,

| Lindau,- ist Ober-L

v Op Crt if E Ll «ZUVTSDITLI

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- Minister Freiherr

d und F der hiefigen Provin

e'itungs8-Na chrichcht en.

s 1a. B.

Die Deputirten-Kammer beschäftigte 10m 11., zuerst mir mehreren Privat-Re- = C S P § 14 * 443 U C

D der Kommi}:

De, Im DCTaNnIenN L Lid D t Kf Sie blie-

adbstattete. ; erüctsichtigt, und es wurde darüber

dnung geschritten. Hr. de Martignac hatte hierauf um als Bericht-Erstatter der, mit der Prüfung des Ge- wies über die periodischen Schriften begustragt gewe- Inhalt des Geseßes die Punkte dessciben, diskutirt roorden jind,

mission, den summarischen dlirchzugehen. Er führte all N den drei lesten Sißung Uf, und wiederholte sogar die eigencn Worte der Hrn. Benjamin Constant und Anderer

derer. Er gab zu, daß , die Journale einigen Ein}chr

änkungen unterwerfe, ngen einerscit der Charte nicht endiger seyen,

jen diese Einschränku

andererseits aber um so nothwen [(

tande sey. Am Schlusse seiner Rede sagte Hr. de (:

habe miv, bei dec Uebernahme: des wichtigen und schwie- 6 / x è

ih sah voraus, daß das Geseß zu lebhaften Oebatten len , und durch Einwendungen, deren Natur ich bereits bestritten werden würde. Mit Verwunderung have ich Udlichen Proyhezeihungen vernommen, welche von einem (ser Versammlung, daraus für Frankreich gezogen worden lge die Kammer sich indessen dadurch nicht icre führen le Monarchie wird nicht untergchen; die stchersten Bür- r Wohlfahrt sind unser erhabener angebeteter König, die t eigenen Unglücsfälle gereifte, aufgeklärte Nation, zwet legsten Pflichtgefühle belebte Kammern, eine kräftige, ierung, eine feurige, aber arbeitsame und loyale Ju- he man vergeblich irre zu leiten suchen würde, u. ein tap- t, welches unter dem Paniere seines rechtmäßigen Köni- vohlerworbenen Ruhm mit den Gefühlen der alten Treue

Miglichkeit verbindet./

Präsident verlas hierauf den 1sten Ar ifel iani gemach-

el des Ge- welcher im wescutlihen dahin

gliig, daß f

11 j Y vorher dle

r Gren. Regts., zum Ma- | C C G. E | Batls. 17ten Landw. Regts.

O 4e ck Qua 4 Ev 4, F t Bau-Juspeftor Prinz |

ourial erscheinen dürfe, ohne dazi | der Regierung erhalten zu haben. Hr. Sebastiani behauptete, daß, wenn dies nicht der Fall sey, es in der Folge nur ministerielle Blätter in Frankreih geben fônne, da die Regierung ganz natürlich ihre Einwilligung zur Herausgabe aller solcher, welche . in einern entgegengeseßten Geiste geschrieben wären verweigern würde; Hr. Manuel stimmte dicjer Meinung bei, und verwarf den 1sten Artikel, weil derselbe eine gewaltthätige gel enthalte, und jede Gewaltthätigkeit, welche das Ministerium sich erlaube, seine eigene Schwäche verrathe. Der Generak Lafont stimmte dagegen für die Annahme des Artikels in seiner ersten Ge-

L al inftig ein neues Y iat pr it l L 525 04145 1153 0 usdrüUctliche Genehmigung

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, stalt. Der Minister des Jn destieg hierauf. die Redner- Bühne, und behauptete, daß der Antrag des Hrn. Sebastiani nicht sowol ein Verbesserungs-Vorschlag sey, als daß er viel- mehr die Absicht verrathe, den 1sten Artikel auf eine indirekte Weise zu betämpfenz man mache den Artifeln 1 und 5 det Vorwutf, daß fie die Charte verlebten und dem Eigenthums Rechte zu nahe träten z das geschehe indessen mit Unrecht. Zum Beweise führte der Redner das Grund -Eigenthum an, wel- ches doch gewis heilig sey, dessen man sth indessen auch nicht zum Nachtheile seiner Nachbarn bedienen dürfez wenn z. B. irgend Jemand auf seinem Grund und Boden einen Erwroerb- Zweig einführen wolle, welcher entweder dem öffentlichen Ge- \undheirs- Zustande nachtheilig sey, oder welcher etwa dadurch, daß er Feuersgefahr für die eigene Wohnung befürchten las- e, zugleich die des Nachbars mit bedrohe, jo lege die Re- gierung jch ins Mittel, und verbiete das Unternehmen; und jo sey jeder Betriebszweig gewissen allgemeinen Regeln un- terworfen, deren die Gesellschaft zu ihrer eigenen Erhaltung bedürfe; eben jo ungegrünger sey der Vorwurf, den man jenen beiden äArcifelnz mache, daß durch deren Annahme die Journale der Opposition gänzlich unterdrückt werden würden; bei ‘einer olchen D 2hauptung reue man wenig auf die Großmuth des Ministeri aus das richtige Gefühl feiner eigenen Kraft und Würde, und vorzuglich auf die Ueberzeugung, welche es haben músse, daß die Opposition mit der Natur der reprásenta- tiven Regierung unguflösbar verknüpft sey; es sey mithin gar nicht anzunehmen, daß es die Jecurnale dahin zu bringen su- chen werde, nur eine und dieselbe Sprache zu führen; eben jo ungerecht jey die Behauptung, daß die chränfung der Preßfreiheit auch die der Redefreiheit nah sih ziehen werde, va der Kammer der Vorschlag gemacht, und dieser von ihr genehmigr worden jey, selbst eine Gerichtsbarkeit über dieieni- gen Journale auszuüben, welche die Debatten der Kammer untreu mittcheilten oder absichtlich entstellten, ein Recht, wel- ches das Ministerium der Kammer blos verliehen habe, um zu beweisen, wie sehr es die Unabhängigkeit derselben anerken- ne. Der Redner ging hierauf zu der den Gerichtshöfen zuer- kannten Desugnl) Über, und vertheidigte dieselbe gegen die ihnen, von einem gewissen Theile der Kammer gemachten Be- schuldigungen, daß sie bei Entscheidungen úber Preß-Vergehen ungerecht und partheyish zu Werke gehen, und diejenigen Blät- ter, welche dem Ministerium Schaden bringen könnten, zu untérdrüen suchen würden. Er beschloß seine Rede

damit, daß er einen sehr verständigen Unterschied zwischen dem Partei- und dem Faktions - Geiste machte; jener, meinte er, laße das Minisierium nie zu Achem fommen, und diene oft

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dazu, es vor gefährlichen Abwegen zu bewahren; dieser dage- gen könne nie zu einem vortheilhaften Resultate führen ; wenn die Oppofition daher von einem Faktions- Geiste beseelt sey, so werde die Regierung es unbedenklih vorziehen, lieber gar feine Opposition zu haben, als jene Faftion unLestraft zu las- sen; Hr. Manuel habe dem Minisierium gute Lehren geben wollen, und halte dasselbe sür schwach und unfähig; ein Mi- nisterium müsse indessen nicht nach eitlen Worten, sondern nah seinen eigenen Handlungen beurtheilt werden; Hr. Manuel behaupte, die Gewaltrthätigkeit sey ein Zeichen der Schwäche ; dieser Grundsaß jey allerdings unverwerfüch, auch sey es bei den täglichen Vorträgen der Redner der Opposition und denen der Minister ein Leichtes gewesen, zu beurtheilen, auf welcher Seite die Gewaltrhätigkeit, und, als eine natürliche Folge der- selben, auch die Schwäche sey.

Der Verbesserungs-Vorschlag des Hrn. Sebastiani wurde hierauf verworfen, und die Fortjebung der Berathschlagungen auf den foigenden Tag verlegt. :