1822 / 34 p. 4 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Tue, 19 Mar 1822 18:00:01 GMT) scan diff

R R E A ias Sai E E R E E E iaE rar R A E E

345 te Verprovianticung ‘der Feftung Wesel, durhgehens zu Schul- den-Tilgungen jencr Gemeinden verwendet werden.

Gleiche Verwendung finden, in den Gemeinden am rechten Rhein-Ufer, die zurücgezahlten Militair-Verpffegungs-Gelder aus den Jahren 132#, meistens in der Art, daß eine Umlage der Kriegs-

Schulden jener Zeit vollzogen, und demnächst mit den Betheilig-

ten an diesen Vergútungs-Geldern, kompensirt wird. Diese Geld-

Vertheilungen konnten in keiner Epoche wohlthätiger erfolgen,

als in der gegenwärtigen , wo, wegen der niedrigen Fruchtpreise, |

die Landgemeinden, wte fast überall in Teutschland, eine nur sehr beschränkte Geld-Einnahme haben.

Gemeinde - und Stiftungs - Kapitalien werden jeßt wieder zu & vCt. gesucht, während man in den Fahren 188 und 1319 nicht Úber 4 pCt. erhalien konnte. Vielleicht ilt auch die Schwierigkeit, baares Geld zu erhalten, Mitursacy an dem starken Zunehmen der Bergischen Feuer- Versicherungs - Gesellschaft, indem die Ein- schreivungen in vieje Asseïurauz, den Hypotheken-Werth der Ge- bäude befiimmen. Jm vor. F. find für ungefähr 8,500,000 Rthlr. Berg., Gebäude in die Assekuranz neu eingeschrieben worden, wo- durch das versicherte Kapital im Ganzen auf 79 Millionen Rthir. gestiegen if.

Das Aufräumen des ältere Rechnúungs-Wesens der Gemein- den liefert manches erfreuliche Resultat. Die Landgemeinde Fi- scheln (Kr. Krefeld) hat durch eine solche Regulirung älterer Ver- Éâufec, eine reine Nevenue von 6oo Rthlcn. jährlich, zum Vortheile der Kommunal Kase géwounen.

Die evangelische Gemeinde Rheydt (Kr. Gladbach) hat 1700 Rthlr. zur Erwerbung und Anlegung eines neuen Gottesacters freiwoiliig zusammenaebracht.

Das in die neu errichtete Sparkasse zu Elberfeld, in den er- fien fünf Empfangs: Tagen, zu 4 pCt. eingelegte Kapital von 10,245 Rthlra., verzinst das dasige städtische Lombard mit 5 pCt., und nimnt dagegeit 12 pCt. auf Pfänder cin. Der Kein- Ertrag beider Anstalten fließt in die Wohlthätigfeits Kasse der Stadt, und ver- zinsi fich dur den Lohn getröjicier Armuth.

Frankfurt. Jm v. F. wurden im hiesigen Reg. Bez. geboren: a) än den Städten 760 Kinder, b) guf dem Lande 18,192 Kinder, Summa 25,452 Kinder; darunter wareir uneheliche: a) in den Städten 711, b) auf dem Laude 1576, Summa 2089: tod geboren wurden: a) in den Städten 260, b) auf dem Lande 682, Sumnia 042. Ehen wurden aescchlosen: in den Städten 1631, auf dem Lande 4020, folglich) überhaupt 5701; gegen d. F. 1320 =123 Ehen weniger. Gestorben sind: a) in den Städten 4098, b} auf dem Lande 8908, überhanyt also =15/,006 Menschen ; gegen d. F. 1820 sind weniger gestorben 191 Menschen. Es sind im v. F. alfo mehr geboren als gestorben =12/,446 Menschen. Diese ansehnliche Mehr-

ahl der Gebornen spricht nicht allein für die Gesundheit des Jahres, fondern gievt auch einen abermaligen Beweis von der

Unstigen Lage des hiesigen Reg. Bezirkes, und von den vortheil-

aften klimatischen Verhältnissen desselben. Die Zahl der Be- wohner des hiesigen Reg. Bezirkes betrug im J 1820 =603,428; durch jenen Zuwachs der Mehrgebornen, is daßer gegenwärtig die Volkszahl des Bezirkes erhöht auf 615,74, und mit dieser Zahl Zahl verglichen , siellen die Bevdifcrungs-Listen dar: daß der 24ste Mensch geboren, der 27sste Mensch gestorben ist, der 54e Mensch ge-

heurathet hat, und eri das 12te Kind von 4462 gebornen Kin-

dern, ein uncheliches gewesen is. Durch unglücktlichen Zufall ver- loren in v. F. das Leben: 162 Mannsperionen, 45 Frauenzimmer, insgesammt 207 Personen. Der Selbstmörder zählte man 69.

* Genthin (Reg. Bez. Magdeburg.) Jn der Nacht vom 8. zum 9. März um 1 Uhr, seßte bei dem heftigsten Gewitter und Winde, etn Bligsirahl den Thurm zu Groß-Mangelsdorf in Feuer, und verwandelte diesen, so wie die Kirche, in kurzer Zeit, in einen Aschhaufen. Troß des fürchterlichsten Wetters waren dennoch 8Sprüßen der Nachbarschaft zur Hilfe da, und verhüteten durch zweck- mäßige Aufstellung an den nahegelegenen Gehöften, alle weitere Verbreitutntg des verheerenden Brandes, Mehrere Menschen befan- den fich hart an der Abendseite des Thurmes, um durch eine, nach der Kirche fühcende Thür, dem Brande in dem Schiffe der Kirche uzusehen. Die 40 Fuß hohe und übex vier Fuß dice Mauer an er Abendseite des Thurmes, war von der großen Hige, vielleicht auch vom Blißfltrahle selbs, dermaßen auseinander getrieben, daß sie, ohne, daß es bei der Nacht bemerkt ward, nach der Straße zu, sank, und von den Zuschauern neun augenblicklich verschüttete und tödtete, 4 Mann aber {chwer beschädigte.

Die Fndemnisations - Gelder der assekurirten Kirche betragen nur 700 Rthlr.

Habelshwert (Reg. Bez. Breslau). Fm hiesigen Kreise

wird der Bau von 7 Schulhäusern eingeleitet, und die reglements-

mäßige Dotirung der Lehrer bewirkt.

M Leg (eg, Bez. Köslin), 6. März. Der neun- zigiährige Prediger Kiesling zn Bast, feiert in diesem Monate, mit seinem Dienfijubiläum zu gleicher Zeit auch seine goldene Hochzeit.

Koblenz, 21. März. Jn Nr. 48 des Frankfurter Journals wird unter dem Artikel „Vom Rhetne“/ Folgendes gemeldet :

It einigen Gegenden im Winkel des Kheines und der Mosel, ift seit kur- zem cine große Anzahl fremdartiger Vögel angekommen , deren man bisher hier noch keine gesehen hat. Sie find von der Größe eines Staars, braun mit feu: rigrothen Flecfen auf den Flügeln und einem gelben Querftriche am Ende des Schwanzes. Sie haben auf dem Kopfe einen Federbush, der sich nach oben zu- spißt, find (0 wenig heu, daß der Mensch auf einige Schritte zu thnen hin ge- hen ann, bleiben s{aarènveis zusammen und wechseln fast taglich ihren Auf: enthalt. Es wurden mehrere lebendig gefangen.

Boi ganz fremden uud unbekannten Vögeln find Feitte geschen worden. Wahrscheinlich ist in dem vorstehenden Artikel, von Seidenschwänzen (ampelis), und zivar garruli2s bohe- micus) die Rede, welche man diesen Winter in großer Menge ge- seben hat, und von denen sich hier noch einige von beiden Ge- Recha levendig befinden. Die vorstehende Beschreibung scheint

ndessen nicht ganz richtig zu seyn. Die Seidenschwänze haben ein Gefieder von bunter Farben-Mischung, röthlich aschgrau am Halse, an den Seiten des Rückens und der Brust ins Violette spielend. Der oben gedachte feuerrothe Fleck auf den Flügeln fludet sich nicht , wol aber ein gelblicher Streif, etwas höher von Garde als die gelbe Spie des Schwanzes, Auf. dem Kopfe. haben sfe (unge-

| die jedoch mit einem Federbusche (z. B. wie jener der 1

fähr wie die Tauben) eine helmartig zusammenlauz, nicht verglichen werden kann.

WMoier Zoll b

n Knoten befand fich ein fleischiger Lappen, fünf Zoll z reit, der, über der Kovf geschlagen , die Ge- apuziner - Kragens hatte. Die äußeren ( ehôr - Gânge

Weit merkwürdiger is, daß im verwichenen f F verwachsen, die Ohclappen fehlten , das obere äußere

Montabauer eine Steppen - Lerche 4 wurde, jj land ‘nah Bechstein) Sibirien ist. Ste hat die Gi wöhnlichen Feldlerche, nur etwas gestreckter, und

mit rothen Beinen und Augen-Sternen. g

Dieser Tage ist, einige Stunden von hier, 4T ßer Zugvögel gesehen , auch einer davon geschossen iv, Vögel waren s{chwerfällig und mußten wol 100 Schtiy fen, ehe sie in Flug kamen. Der geschossene wo soll grau. von Farbe seyn und hohe s{rwoarze Beine j; wenn man ihn an dem, einen Schuh langen Schnajgs eine Länge von 4 bis 5 Fuß hatte. Diese Beschrei hinreichend, um zu wissen, ob es eine Trappe (Otis d oder eine Nohrdomme!l (Ardea stellaris. L..) Ut.

Köln. Am 8. abends gegei halb 9 Uhr hattey fes Gewitter, mit Sturm und Schloßien wie li Jahren, besonders în dieser Jahreszeit, hier nig den. Der Blipstrahl schlug in einen Nebenbau de denfoven, auf der Burgmauer, bewohnten Hauses, | bäude ward mit allem darin befindlichen Brennmaty der Flammen. Durch die trefflichen Anftalten der B durch die Anstrengungen des Pompier-Korps, gelang ( Haus, das dicht anstoßende Seiten-Gebäude, so wie u der Brandsiätte gelegene Arsenal, vor dem Geuer zu schi würdig ist, daß voriges Jahr fai um die nämliche Zj ein ähnliches Gewitter in die St. Apostel - Kirche zwet Menschen tôdtete

Königsberg in Pr. Die Jusassen der, zum | Kr. gehörenden Ortschaften des Amtes Seeburg, von | der Vaktzination überzeugt, haben fich bereitwillig gefu auf ibre Kosien, gegen eine jährliche Entschädigung, Kreis-Wundarzt ausführen zu lassen, und von dem Frd the slnd die Jnsassen des größeren Theiles des Kreises | worden, diesem rühmlichen Beispiele zu folgen.

Kd lin, 5. März. Die Bernstein - Fischerei an di det der slürmischen Witterung, besonders în der (Zegen genwalde, ergiebig gewesen. Unter anderen is kürzli Bernsiein, 24 Loth an Gewicht, gekäschert worde Handel mit Schwarzvieh gewinnt an Levhaftigkei

des Biehes überhaupt, sind seit kurzem hier bedeute

Auch vermehrt sich die Nachfrage nach Häuten und Fel hier und zu Belgard bestehenden Tabaës - Fabriken habe nichfaltigen Sorten einen guten Absaß, so daß dadurch der Bedarf, für welchen sons mehr Verschreibungen gj teren Fadriïen gemacht wurden, gedecktt wird.

Kröben. (Neg. Bez. Posen.) Vor kurzem fiel hu

zehniähriges Bürger-Mädchen, in einen tiefen Brun bylsft, der hiesige Bürgermeister, “eilte auf das Hilfs Umsiehenden herbei, ließ sich, die auge{cheiulichs ( nicht achtend, în den Brunnen hinab, und brachte 4 herauf; alleiir es gah fein Zeichen des Lebens mehr Ÿ Arzt war nicht zu haven; der wackere Przybylski unte der Anfiellutg der angeordneten Wiederbelebungs- Bei die Vorsehung belohnte seine unermüdlichen Bemúhuil glüctlichsten Erfolge. Das Mädchen erwachte, und det

Blic der Geretteten sprach das fromme Gefühl des cas A. u. N. T. lehct, Hr. ‘Prof. Dr. Middeldorpf. L Dankes lebendiger aus, als Rede und Schrift vermi ql in die apokryphijchen Bücher des A. T. giebt, Hr. f. Lic. Schirmer. : (

zu einem Manne in Schmottseifen, und bot ihn kt, Hr. Prof. Dr. Schulz. Geschichte und Ar- der Hebràer nah de Wette's Lerbuch der hebräisch-

* Löwenberg (Reg. Bez. Liegniß). Unlängst lu?

Verkauf an. Jhm auf den Fuß folgte ein junger (u

ner, und bot dem Hausbewohner seine goldene Ut (l Mlrchâologie u. |. w. Leipzig 1614., Dr, Prof, De, Kleinod/ das er aus Geldmangel verstoßen müs Hebi - heilige Dichtkunst der der Hebräer, Dektselbe., - Das

an. Der Jude drang in ihn, ihm die ihr abzulil wollte ste ihm, weil er keinen Juden leiden könne, uk dagegen aber dem Christen, und wenn er nur 20 Rill kame, verfaufen. Der Jude zog den Hausbestzer it Seite, und ofertríe thm etnen Retichsthaler , rvenn t! sem wounderschônen , äußerst scltenem Stücke verl! 25 Rthlr. gäbe er thm gern dafür wieder. Der arme! das glänzende Aeußere der Uhr geblendet , faufte endl für 17 Rthlr. Kour. Der Jude entfernte sïch in ga Stimmung. Das Werk versagte in. einigen Stil Dienfï, es war eine erbärmliche Crizot- Uhr, keine werth.

Einige Zeit später trat ein junger Mensch, der dit im Knopfloche trug, und sich für einen reisenden Hand ausgab- von einem Juden verfolgt, in das Haus! gen Bürgerë, und äußerte, daß er aus Geldmangel sein verkaufen müsse, daß der Fude ihm {chon 154 Rthlr f daß er sie diesem aber nicht lassen, sondern fe lieves fien verkaufen wolle, Der Fude bot ihm Geld übäaY aber die Uhr nicht zu kaufen. Er wollte zuleßt nur Werk gelegte Kruzifit und einige darunter gefaft! (angebli Edelsteine) kaufen und Z Rthlr dafúr gebel diese veriveigerte ihm der Besißer. Der Fude zog ij wirth bei Seite, und bat ihn, doch die Ühre fúc das 0 nehmen, er wollte sie ihm gern wieder abkaufen, wobl! wenigftens 20 Rthlr. verdienen könne. Dex Hall wollte fih in den Handel nicht einlassen, bis erx die 1 Uhr von einem Sachverfiändigen hâtte schäßen lassen. ihm nicht verweigert werden ; der Uhrmacher slelite del Uhr auf kaum 6 Rthr. ; natürlich zerschlug sich der d!

Wahrscheinlich seßen die Beträger ihre industrieuß besonders auf dem Lande, weiter fort; daher dieje zur Warnung.

Eine Frau în Ober-Göôrisseisffen gebar im verg nate ein monfireuses K'nd männlichen Geschlechtes. % waren die Geschlechts- Theile kaum kennbar. Die RP bis zum Lenden - Wirbel waren sehr weich, und über" Wirbeln befand sich ein rother Streif, der sich nach, zu, pyramydenförmig endete. Stait der Halswirbel #0 tudchernen Knoten, auf dem vex Kopf fieif fesi zu

L

spis in die Hdhe. Kinn und Brust waren ganz in ein- achsen und der Mund mehr rund, mit sehr herunterhan- ter- Lippe. Die Zunge ragte aus dem Munde heraus, ar seyr vlatt zusammen gedrückt, das Stirnband fehlte, Ls sich die Nase endigte, befand si{ ein knochigter Kno- fibrigen Hirnschalen-Knochen fehlten. [b erg, (Reg. Bez. Merseburg.) Der an der hiesigen e chule angestellte dritte Lehrer Fischer, ein Mann, der Dn lobenswürdigen und immer gleichen Diensteifer sich han hat und noch ießt zu den Ausgezeichneten seines gehört, feierte vor kurzem sein funfzigiähriges Dienst-Fu- Diè Behörden und Bewohner bemühten sich, bei diesem Tubel-Greise thre Theilnahme an den Tag zu legen, j eine Reihe von Feierlichkeiten ftatt, welche nicht ohne joidnet waren. Die Bürgerschaft Überreichte ihm einen cher, und schmückte zu scinem Gedächtnisse einen Plaß chónen Ruhevänkeu, in deren Mitte eine Linde gepflanzt ¿den Namen des Jubel-Greises führen soll. Auch von jl Regierung zu Merseburg, erhtelt der Greis ein ehren- nmntniß seiner rühmlichen Verdienfstlichkeit.

nartt (Reg. Bez. Breslau). Zu Sachwiß und Lor- hd mit beträchtlichen, von den Dominien und Gemein- ebenen Kosien, neue zweckmäßig eingerichtete Schulge- eführt worde.

salz (Nieder-Schlesien.) Der hiesige vensionirte Kon- hegenberg, seit mehreren Fahren seines Augen-Lichtes be- t, von des Kaisers von Rußland Maj., fúr das Aller- elben dedizirte „Vollständige Lehrbuch der reinen tar-Mathematik, 1821,// einen kostvaren Dtamant- (ten.

n Den Gutsbesißern hat der Roggen-Ankauf für lan- je Nechnung außerordentlich geholfen. Jm hiesigen Re- Departement allein sind bis 10,000 Wispel angekauft

,

hwelsburg. ‘Reg. Bez. Köslin.) Ein zwölfiähriges zu Zettin, spielte auf einem Kindtauf-Fette, in einem ttmehreren Kindern gleichen Alters: des Lärmens mochte ¡ Zimmer befindlichen Knechte des Hauses wol ein we- fl werden: er nahm daher das an der Wand hangende legte auf die Kinder au, und rief: „Geht, oder ich schteße

345 Euch todt. Die Kinder eilen ershrocken zur Stube hinaus: das oben erwähnte Mädchen will even die Thür hinter sich zumachen, als das Gewehr losgeht: der Schuß zerreißt des Kindes Unter- leib u. es fiarb nah 4 Stunden, unter den martervollsten Qualen. Möchten doch diese Zeilen von neuem Anlaß geben, geladene Ge- wehre so aufzuhängen, daß sie nicht jedem UÜnberufenen zugäng=- lich find, und sich des so gefährlichen als sinnlosen Scher zes, An- dern mit Erschießen zu drohen, sich künftig zu enthalten.

Schweiniß (Reg. Bez. Merseburg). Ein blinder Greis ans Grabo wollte neulich, an einem sehr flúrmischen Abende, von Axin nach Hause gehen; seiue gjährige Tochter diente ibm als FUhrerin, aber das arme Kind erxkranfte bald so, daß es nit weiter konnte: der blinde Vater nahm es daher auf seinen Rúf=- fen. Das Mädchen zeigte ihm noch eine zeitlang die Richtung seines Weges; nah und nach aber ward es stiller: er kam mehrere- male vom Wege ab, und fragte das Mädchen, warum es seine Pflicht nicht gethan: die Kleine weinte bitterlich , sie konnte nicht mehr zusammenhangend fprechen , und der alte blinde Vater, der sich nicht entschließen konnte, das bejammernswerthe Kind auf die kahle nasse Erde zu legen, behielt es auf seinem Rücken, und brachte so die lange stúrmische Nacht unter freiem Himmel zu. In dieser jammervoollen Lage fand man den blinden Greis am Morgen ; das arme Kind war todt.

„Sorau (Reg. Bez. Frankfurt). Auf die beiden vorjährigen hiesigen Wollmärfte, wurden zusammen 254 Stein gute Wolle gebracht und verkauft. Die feinere wurde mit 12 Rthlen., die ge- ringere mit 10 Rthlrn: der Stein bezahlt.

St. Johann. (Reg. Bez Koblenz.) Unter ¿wei gegenseiti- gen Erbfeinden des Thierreiches, unter den Hunden und Kazen, grafirt hier eine Seuche, die so bdôsartig ist, daß feins der davon befallenen' Thiere mit dem Leben davon kommt. Wenn diese Krank- heit bei den Hunden den höchsten Grad erreicht hat, so entfernen ste sich und erwarten wahrscheinlich in den Wäldern oder hinter Heckten und Gesträuchen thren Tod. Von den Kaben find in der Gemeinde Ettringen allein über 100 krepirt.

Trzemeszno (Reg. Bez. Bromberg). Am 17 Febr. feierte der hiesige Bürger Zippyert 100 Jahr alt, mit seiner 9biährigen Ehefrau, die goldeue Hochzeit. O

Wittenberg. In der benachbarten Stadt Eilenburg, hat der Kaufmann Kôlz den Plan, eine Wachslicht- Fabrik anzulegen : Wenn er ftch beetfert, brauchbare unverfälschte Waare zu liefern, so

kann er, bei der allgemeinen Klage ber die teßige schlechte Beschaffen- ¡| heit dieses Artikels, auf sehr gute Geschäfte rechnen.

D e f

¿10 4h

j der Universität Breslau, im Sommer-Semester 1822, vom 15. April att, zu haltenden Borlesungen.

egetif. Hodegetik, Hr. Prof. Steffens. Rath- Per die zweckmäpigen Anwendungen der Universiräts- heilt Hr. Prof. Wachler.

dgie. A. Evangelische Facultät. Historisch-kritische Ein- Einleitung in die Evangelien des

Hebräische Alterthümer, Hr. Lic. Elsner.

[Richter und einige fleinere Propheten, das erstere in grammarikalischer Hinsicht erklärt, Hr. Prof. Dr.

Epheser, Philipper und Kolos}er, erklärt Hr. Prof. Dr Köhler. ZUr populären Erklärung der Sonn- und Festtags Evangelien giedt Aulcitung, Hr Prof. Herber. Den Zwei: ten Theil der Kirchengeschichte wird vortragen, Derselbe.

Ein lateinisches Txaminatorium über die Kirchengeschichte hält Derselbe. i Literatur-Geschichte der fathol ischen Kirche trägt vor, Derselbe. Die christlic)ve Dogmatik lehrt nah Klüpfel, Hr. Prof. Dr. _Dereser. Die theologischen I isputirúbun- gen, leitet Derselbe. Die allgemeine christliche Sittenlehre trägt vor, Hr. Prof. Dr. Haase. Das Privat Kirchen-Recht Hr. Prof. Dr. Peifa. Ein Examinatorium über das öffent: liche Kirchenrecht, hält Derselbe. Das Buch des heil Atha- nasius von der Menschwerdung, erklärt Hr. Prof. Dr. Herber Me Die Einleitung in die Pástoraltheologie, giebt Hr. Dp, Haas/e.

_Die Pialmen erklärt, Hr. Prof. Dr. Middel- jesaia, Hr. Prof. Scheibel. Die Evangelien des \ud Marcus, Hr. Prof. Dr. Schulz. Das Evan- ohannes, Hr. Prof. Scheibel. Der christiichen nd Kirchenge|chichte ersten Theil, nach Schrökh, r. Prof. Dr. Schulz, —_ Der christlichen Reli- Kircheugeschichte zweiten Theil, nach Müncher, lehrt, Dr. von Cólln. Den zweiten Theil der Kixchen- h) seinem Lehrbuche : Uebersicht der Kirchengeschichce

Die Uebungen des theologischen Seminars leiten dié Her Zl Derert af Dr. Seh } Seminars leiten die Herrn, _ _Nechtsgelehrsamfkeit. Encyclopädie und Methodolo- gle des Rechts, Hr. Dr. Witte. Naturrecht , mit Bezie- hung auf Römisches und Preußisches Recht, Hr. Dr. Jarick. 6 Urlsti]che Hermencuütik, Dr. De Mitte. Institutionen des gesammten Privatrechts, Hr Prof. Madihn nach seinem Lehr:

vreslau 1820, lehrt, Hr Prof. Scheibel. Die des Origenes und Origenianismus entwickelt, Hr. von Côlln Biblische Dogmatik lehrt, Hr. Pröôf. wr. Die Vorlesungen über symbolisch - compara- alf werden fortgeseßt von Hr. Prof. Dr. Middel- ileitung zur symbolischen Theologie der evangeli- giebt, Hr. Prof. Dr, vou Côlln. Uebér die lls Wissenschaft liest, Hr. Prof. Lie. Schirmer. vittenlehre trägt vor, Hr. Prof. Dr. Gaß. -- Eine | der christlichen Moralcheologie giebt, Hr. Lic. Els- lische Theologie lehrt, Hr Prof. Scheibel. Ho0- ungen stellt an, Hr. Prof. Dr Gaß. Die hi- 0 exegetischen Uebungen der Mitglieder des Köd- lijhen Seminars werden die Herren Dr. Dr Veldorpf und Cölln zu leiten fortfahren.

utholische datultät. Archäologie der Hebräer f Prof. Dr. Scholz. Hermeneutik des tbe, Ueber die mit der Lehre Christi sich nicht Cklärung der Schristen des neuen Bundes, liest hler. Den Unterricht in der hebräischen Spra- / Derselbe. Die Bücher der Könige und- der E Hr. M. N. Dereser. _ Auserwählte Psal- Die G As Bud „der Prediger, Hr. Prof. Dr. p postelgeschihte seßt fort, Hr. Prof. Dr. e Briefe des heiligèn Paulus an die Galater, | r

giebt, Hr.

buch. Injtitutionen des Römischen Rechts, Hr. Prof. Dr. Wittez in Verbindung mit Rechtsgeschichte, Hr. Prof. Re- genbrecht. Pandekten des Römischen Rechts, Hr. Prof. Dr. Madihau, nach seinem Lehrbuche: principia Juris roman sy 84 tematice dispositi: desgleichen Hr. Prof. Dr. Untérhol;ner, nach seinem Entrourfe zu einem Lehrgebäude des bei den -Rô- mern geltenden bürgerlichen Rechts. Rômisches Erbrecht, Hr. Prof. Gaupp. Röômisches Pfandrecht , Hr. Prof. Föôrs ster. Ueber den Titel der Pandekcen de pactis, Hr. Prof. Unterholzner Ueber das 43 Buch der Institutionen des Gajus, Hr. Prof. Regenbrecht. Deutsche Staats - und Recht sgeschichre, Hr Prof. Gaupp. Ueder s{wierige, in den Quellen des teutschen Rechts vorkommende Ausdrücke, Hr. Dr Jarick. Gemeines und Preußisches Criminalrecht, in Verbindung mit dem Criminalprocesse, Hr. Prof. - Förster. Arznei funde. Fortseßung der Erklärung des Celsus r. Dr. Lichtenstädc Encyclopâdie und Geschichte der medictuischen Wissenschaften trägt vor, Hr. Dr Hent-

\chel. Die Knochen - und Bänderlehre, Hr. ‘Prof. Otto, Die vergleichende Anatomie, Derselbe. Die Physiologie, Hr. Prof. Otto und Hr. Dr. Jäkel. : | nâfologie’ nah Carus, Hr. Prof. Andeee. Allgemeine Pas- thologie lehrte, heiten lehren, Allgemeine Pathologie lehrt, Hr.- Dr. Lichtenstädt. nische ‘Pharmacologie, Hr. Dr. Hentschel.

Den ersten Theil der Gyz

i Dr. Lichtenstädr.

¿ 4 Setiniologie der Krank- t. Prof. Klose und

Hr. Dr. Guttentag. Bothâ- : | h Specielle The- apie der Apytexien trägt vor, Hr. Prof. Remer. Therapie