1822 / 42 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Sat, 06 Apr 1822 18:00:01 GMT) scan diff

417 denz- und Handels-Stadt Kbnigsberg, und die Fahrt auf dem Frischen Haff; vom“14. März d. I. Berlin, den 6. April 1822. i Königl. Debits-Komtoir für die Allgemeine Geseß-Sammlung.

Angekommett: Der Generalz Lieutenant und Divisions- Kommandeur v. Brause Exrcellenz, von Frankfurt a. d. O.

Abgereisi: Der Kaiserlich - Russisché - Feldjäger Lieutenant Blumenthal, als Kourier nach Warschau. ;

Durchgeret s. Der Königlich-Französische Kabittets-Kouriek Dragon, von Paris nah St. Petersburg.

IL Zeitungs-Nachrichten.

m E 0K Paris, 27. März. Jn der Sißung der Depuktirten-

Kammer vom 25. wurde das (bereits im v. Stück d. Z. er- |

wähnte) 10. Kapitel des Budgets für das Ministerium des Innern vorgenommen. Die Kommission hatte auf dieses, 2,400,000 t. betragende Summe, eine Reduktion von 1 Million in Vor- Mina gebracht, welche indessen durch eine bedeutende Majori- tät verworfen wurde. Hr. de Girardin verlangte die Abseßung einer Summe von 80,000 Fr., welche für die St. Genovefa- Kirche ausgeworfen waren. Er benußte diese Gelegen- heit um sich abermals über die Fortschaffung der Gebeine Voltaires und J. J. Rousseaus, und über die Auslöschung der Zuschrift des sogenannten Pantheons ,, den großen Männern das dankbare Vaterland‘/ zu beklagen.

¡Als Deputirter Franfkreichs‘/, sagte er unter andern, „muß ih das Ministerium ersuchen, sich darüber zu erklären, was aus den irdischen Ueberresten jener großen Männer geworden ist. Das Ministerium ist nicht allein der Nation, sondern auch dem Auslande dafür verantwortlih. Ja, meine Herrn, auch dem Auslande. Wahrhafc große Männer haben die- ganze Welt zum Vaterlande. Als der General Blücher sein Haupt- Quartier in Plessis-Bellevue aufschlug, und den Namen Erme- nonville auf der Karte fand, fragte er: ob dies der Ort sey, wo sich Rousseaus Grab befände , und auf Bejahung er- klärte er, daß Ermenonville von der Bequartirung gänz- lih befreit bleiben solle. Fast alle Preußische Generale, wel-

che in der Umgegend standen, besuchten die ‘Pappel-Jusel und näherten sich Rousseaus Grabe mit unbedecktem Haupte. So O die Preußen dem Andenken jenes großen Mannes einen

ribut der Ehrfurcht, welche die Französische Nation bei dem Ministerium vergeblich sucht. Jm Namen dieser, dem Ver- storbenen gebührenden Ehrfurht, im Namen Frankreichs, im Namen der aufgeklärten Männer aller Länder, frage ih den Minister des Jnnern, was er aus Veltaire und Rousseau ge- macht hat ?‘/(Allgemeines Gelächterzur Rechten) Obgleich diese Fragen durchaus nicht an ihrer Stelle waren, so verließ Hr. Corbiere doch seinen Plaß, um dieseiben zu beantworten. „Herr de Girardin“/ sagte er, „hat drei Fragen an mich ge- richtet. Was zunächst diejtnige betrifft, warum die Fnschrift auf der Facade des Pantheons weggenommen worden, so autwoorte ich darauf, daß, da dieses Gebäude jeßt seine ursprüngliche Besiim- mung wieder erhalten hat, jede andere Beziehung weichen, mithin auch die Fnschrift, der neuen Bestimmung des Gebäudes angemes- sen seyn muß. Dieser Gedanke is eben so natürlich als einfach, und ihm allein ist das Verschwinden jener früheren Jnschrift zuzu- chreiben. Jun Betreff der irdischen Hülle Voltaires u. Rousseaus, erwidre ih, daß dieselben in die Gewölbe des Pantheons verseßt worden sind, wo sie sich noch befinden. Was endlich den Wunsch des Hrn. de Girardin anbetrifft, die Gebeine Rousseaus wieder nah Ermenonville zu führeu, so. ist das Haupthinderniß, welches der Erfüllung dieses Wunsches entgegensteht , gerade dasselbe Ge- seß von 1794, auf welches Hr. de Girardin sich beruft, und dem nach die Gebeine Voltaires und Rousseaus im Pantheon aufgeho- ben werden sollen. Schon zu jener Zeit ist von der Familie des Hrn. de Girardin, welche sich auf den lezten Willen Rousseaus berief, dieselbe Reklamation angebracht worden , und schon damals wurde ihnen erklärt, daß dieser leßte Wille, der Familie Girardin kein Recht gebe, das als ein Privat - Eigenthum in Anspruch zu nehmen, was als ein Eigenthum der Nation angesehen werden müsse. Die Hauptschwierigkeit bleibt indessen das bestehende Ge- seß, und wenn gleich niht unübersteigbar, so if ste doch zu groß, um. den Minisier des Juneren, der in genauer Befolgung der Geseße vor Allen vorangehen muß, zu vermögen, leicht und rücksichtslos. daxüber hinwegzugehen.// (Beifallsbezeugungen zur Rechten.) “Dieser Gegenstand füllre beinahe ausschließlich die ganze Sißung aus. Hr. de Girardin meinte, daß dasselbe Ge- se, . welches der Auslieferung von Rousseaus Gebeinen an seine Familie, entgegen stände, auch die shône Jnschrift auf dem Pantheon angeordnet habe, und dennoch sey leßtere wegge- nommen wordenz das Geseß sey daher bereits verleßt.“ Er bestand sließlich -auf die gänzlicho Abseßung der für den Aus- bau des Pantheons ausgeworfenen 80,000 Fr. Herr de La- meth verlangte, daß diese Summen zur Hälfte, Herr de Chauvelin, daß sie ganz, von der Stadt Paris, welche ein jährliches Einkommen von 40 Millionen habe, übernommen werde, da das Pantheon, dem fatholishen Gottesdienste zu- rückgegeben, jeßt wieder ein Eigenthum der Stadt geworden sey; die heilige Genovefa sey überdies die Schußpatronin von Paris; bewillige man jeßt jene Summe, so dürften für die

folgenden Jahre leiht noch größere gefodert werden, da ein

öffentliches Gerücht behaupte, daß man damit umgche, das |

Pantheon künftig den Jesuiten einzuräumen, (Gelächter zur

En E Ug ¡20S T R S R p e 2A e E E p. E N E a e E F A E E R BEO 1 MIRI N T T T E s E H

Rechten.) Hr. de Marcellus beschloß endlich diese ally

bátte, wie folgt:

„Wenn ein, der Religion errichteter, und spätèt ent Tempel, seiner ersten Bestimmung zurückgegeben wird, g j heilige Kreuz allein jede andere profane Fnschrift erseßen; y

vermeintlichen Philosophen, welche die Welt wol èrleuchtÆ|

wie ein verzehrendes Feuer, geeignet Alles um sih_ her zu) ten, erleuchtet haben, sie müssen verschwinden aus dèm, F Religion wiedergewonnenen Tempel, wie eitle Göße stets wahren Gotte fliehen und in Staub versinken./ Das 10te Kapitel wurde hierauf, ohnè

2,201,525 Fr. für außerordentliche, dem Staäte öblj Bauten in den verschiedenen Departements, mit Aug des der Seine. Es wurde nach einigen unbedeutenden F ten unverkürzt bewilligt. | Die Berathschlagungen über das z12te Kapitel, y für verschiedene Ausgaben in den Departements, die F

von 12 Millionen 723,666 Fr. auswirft, wurden in d zung vom 25. begonnen und in der gestrigen fortgeseht, Man N ine Wruppen-

Herrn Chaballier und Robin Scevole verlangten eine tende Verminderung, sowol der Gehalte der Präfekten, |

| zu Bestreitung der Büreau - Ausgaben, ihnen angen

Extraordinariums. Eben so wurdé die gänzlihe Abs der General - Sekretaire bei den Präfekturen in Vorschl bracht. Der Minister des Jnneren vertheidigte indes}s« sämmtlichen Ausgaben. Den Vorschlag des Hrn. Berhj Präfekten zur Pfliht- zu machen, über das ihnen. by Extraordinarium sür die Büreau-Ausgaben, Rechnung

gen, hielt derselbe für unzuläßig. Hr. Sébastiani nf Meinung des Ministers, daß das Gehalt der Präfekt übermäßig hoch sey, auch daß die General - SekreraiF Nußen seyen; das den Präfekten ausgeseßte Extraordini fand derselbe indessen viel zu hoch, besonders in den kl Städten, wo jene manchmal einen jährlichen Ueberschi 530,000 Fr. hätten; es sey zwar nicht mehr als billig, d minilstrations-Kosten vollständig zu deen , allein ein so tendes Benefiz ey, nachdem die Yräfekten gut bezahlt den, ein Mißbrauch, welcher abgeschafft werden müße; 4

langte daher eine genaue Ausmittelung des Bedarfes//F

schiedenen Präfefturen für Büreau - Ausgaben. u Kergariou vertheidigte dagegen jene Ausgabe, behauptet! zu große Sparsamkeit dabei übel angebracht sey. Er | aus Erfahrung, da er selbst Präfekt gewesen z die einem seten gebührende Achtung werde lediglich nach dem Maf des Auswandes, welchen er mache, abgemessen, und dergl mehr. Es wurde endlich abgestimmr. h des Hrn. Sirieys de Mayrinhac (auf die Gehalte dec gleich das rechte, und das eigentliche Centrum dagegen st ten, zur großen Zufciedenheit der linken Seite angenom!

Die Kommission hatte eine Verminderung von 181,64

aus dasselbe Kapitel vorgeschlagen, und es ollte darüber stimmt werden ; allein der Minister des J

er zu dieser Reduktion, jeßt, wo bereits der Vorschla Hrn. Sirieys angenommen worden scy, in feinem Fall Zustimmung geben könne. Der Bericht-Erstatter, Hr. C D’'Incourxt, nahm hierauf, im Namen der Kommission,

Redukftions - Vorschlag zurückE. Herr de Lameth und n|{}

andere Mitglieder det linken Seite bestritten ihm das | keinen Vorschlag zurücknehmen, ohne sich vorher mir der| mission darüber berathen zu haben. Hr. Casimir Peri! schuldigte das Ministerium, daß es bei Vorlegung des get nicht genug ins Detail eingehe, und nicht jede ei Position zur Genehmigung der Kammer vorlege. __ Der Finanz-Minister erwiderte hierauf mit einiger tigkeit, daß, wenn es ersi dahin fomme, daß die Minister Ausgabe, auch nicht die kleinste mehr, ohne Zustimmul Kammer machen dürften, so würden sie nicht mehr M! des Königes, sondern Minister der Kammern seyn; so | der König selbst niht mehr das Oberhaupt der Verwd seyn; jo würde die Regierung de lacto sich in den H der Kammern befinden, so würden diese allein absolu fehle ertheilen fônnen; wenn die Kammer gewisse Wohl des Landes absolut nothwendige Ausgaben streich! müßten diese durch andere Summen gedeckt werden ; jet be die Kammer z. B. den Präfekten 216,000 Fr. ent} wie aber, rwoenn sie die ganze Summe der 2,160,040 ge| hätte, würde deshalb die Regierung die Präfekten ga! schaffen und dadurch in der Verwaltung eine so empfin Lücke lassen, da sie doch nicht umsonst dienen könnten ? von Hrn. ‘Casimir Perrier aufgestellte System, wona specielle Ausgabe vorher genau festgeseßt werden solle, se her um so abgeschmactter, als dem Ministerium doch | noch ein Mittel übrig bleibe, unt eine ihm von der Ka verkürzte Snmme dennoch zu überkommen, nämlich die wirkung einer Verordnung, welche in der nächsten Sibu ein Geseß verwandelt werde. (Murren zur Linken.) -Nac E betrat Hr. de la Bourdonnaye die N ühne, und erkannte dem Könige die Befugniß zu, die amten zu ernennen, der Kammer einzig und alléin abt Recht, ihre Besoldungen festzusebenz zugleih tadelte (

irgendffti Reduktion, angenommen. Das aux1te enthält eine i Trt ; ang e enthält eine Suini he berühmte Kupferstecher

Musführung dieses fl F an diesem Tage selbs

duktion des Prozesses ergiebt, i ¿s Komplot verwictelt gewesen ist; auch

Ît feinen Augenblick gestört

| vielmehr eines | i Die Vorsch!ägf Herrn Chaballier und Robin-Scevole wurden verworfen;

d S louse ih feften eine Summe von 216,000 Fr. zu ersparen) ader]

cSinneren erklärte

hiezu; “er allein sey nichc die Kommission, und könne nsehnlihen Bibliothek, ; Mimmern eingerichtet; s T inen ansehnlichen Pallast ausmacht , erhielt der Präsident

4 schritt hierauf zum 13ten Kapitel im Betrage von | E 15668 Lr. für unbestimmte Ausgaben in den De- ents, und die Kammer beschloß, daß die auf das vorige cl erspärtè Summe, dem 14ten Kapitel hinzugesügt wer- Die Berathschlagungen über das 14te mupten ver- pèrdèñ, die linke Seite bereits ganz leer, und die Ver- z nicht mehr zahlreich genug war. tis , Moniteur vom26. enthält nunmehr das, vom Könige am 25. Geseß über die Preß - Vergehungen. Das Geseß wegen

Aufficht úber die periodischen Schriften, wird jeßt in der

/ attirt. i

e ibite, Berwick, Mitglied des Juftitutes, 4 25, mit Tode abgegangen. tvo ;

4 Maire von Lillè hat, an der Spiße einer Deputation von

(erBlrgern, dem Könige eine zum Andenken des Transports der

hen Uberrefte des Herzoges von Berry nach Lille geprägte

*berreicht, welche das zur Aufvewahrung derselben be-

je Mausoleum mit der Umschrift „desormais entre nous â

24 mort‘ darstellt. | l ert , daß der General Donadieu zum Inspektor

welche den Sanitäts-Kordon an den Pyrenäen gezo-

ben, ernannt worden sey. : / riefe aus La Rochelle vom 21. sprechen von einem Komplot,

das dortige Militair ausgebrütet hatte, und welches durch den

sollè.

ath eines der Mitverschwornen noch zeitig genug entdeckt i. Am 20 oder 21. e 5 _auf- T und die Mehrzahl der Officiere des Regiments, #0 die erste Civil - Behörde der Stadt umgebracht hzeitig wolite man sich des Ertenes bemächtigen, wo 30/000 d viel Munition vorhanden waren.

A nter sind in den Kasernen, am Vorabende des strafbaren Unternehmens bestimmten Tages, verhaftet worden; Ee E Ldg A it Dolchen und einer Menge Patronen versehen; auch) fan dei nen mehrere Pamphlets und aufrührerische Lieder. Die daß kein einziger Ober-Offizier

ist die Ruhe der

Behn Unterofficiere

worden. 2 gi di z on Lord Burghersh , Englischem Gesandten in Florenz, ifi ch eine neue Oper, betitelt „Bajazet/‘/, erschienen, wovon in n, in einem Oratorium, mehrere Stücke mit vielem Beifalle ührt worden sind : N i E ehrere Biemonteser, welche bei den vorjährigen Unruhen in ont figurirt haven, find vor einigen Tagen hier unter frem- Namen verhaftet worden. / Mehrere Bewohner der Stadt Marseille haben in einer Adresse Könige ihke Ehrfurcht, Liebe und Anhänglichkeit, und laut ih- nwillen Uber die Aeußerungen eines Deputirten der Kammer, Revolutionairs (Hrn. Manuel, in der Sißung Frankreich N e Ee der Bourbons Widerwillen gehegt have, ausgesprochen. A Wb a L aaten N als voriâusige Untersiüßung für die, tin ) aufhaltenden Spanischen Flüchtlinge, 2,000 Fr. zur eilung an die bedürftigsten Familien bewilligt.

rapbischen Abbildung desSaales der Frat- ora es Nis Deputérten.

ranzdsische Deputirten-Kammer hat bekanntlich das am Ende E ade B nemai; der Brücke Ludwigs XV. gegenüber lie- Palais de Bourbon inne. Dieses ansehnliche Gebäude be- vie mehrere andere Palläste der Großen in Paris, aus zwei nander liegenden Wohnhäusern, wovon das eine, das gro- Idas andere, das fleine Hotel genannt wird. Als Eigenthum E milie Cond , wurde es während der Revolution in Beschlag umen, und zu M omazar es er e Aa E

ere Pallasî rourde zum S g - /

isn, Der gripere Y dem Archiv, den Konfecenz- und Ar- in dem kleinern, welcher für sich al-

zo. Fan.), daß

je Quástoren, die einzigen Deputirte, welche Gehalt beziehen, eine A Rach L Restauration war der Prinz v. Conds tigt, sein unveräußertes Erödgut wieder in Besiß zu nehmen ; núgte sich- jedoch, seine Wohnung in dem fleinen Hotel auf- gen, und überließ, man weiß nicht unter welchen Bedin- n, wahrscheinli unentgeltlih, ader auch ohne auf sein thums-Recht Verzicht t leisten titre de précaire), das | Hotel der Deputirten-Kammer. | die Zeichnung giebt einen anshaulichen Begriff von der Gé- es Saales. nur hätten wir gewünscht, daß demselben eit ab beigefügt wäre. Fn Ermangelung desselben denfe man neu Rauni, in welchem 8o0o Personen (dean zu so vielen ist Baal eingerichtet) sien können, und zwar nicht in reten Siben, sondern auf bequemen gepolsierten, mit Rück- p versehenen Bänken, vor welchen so viel Raum ift, daß matt n Sißenden ohne Gedränge vorbeigehen kann. Der Saal ine mit der Grdße in dem vollkommensten Verhältnisse sté- Hdhe , und ift bei Tage hinreichend durch das aus der Oeff- des Gewölbes fallende Licht, des Abends aver durch cinen euren aus der Mitte herabsteigenden Kron-Leuchter erhellt. Saal hat die Gestalt eines auf seinem Diameter ruhenden irfels. der Diameter ist in seiner Mitte so durchbröchen, daß em kleinen Zirkel-Bogen în entgegengeseßter Richtung zur M dient. Der Raum, welcher den Halbzirkel füllt, bildet ein WMitheater von neun hinter einander aufsteigenden Reihen von n. Durch diese Einrichtung is unten vor der vördersiett eit fleitterer Halbzirkfêel leer géblieben, welcher mit dent bekstehenden Bogen einen ganzen Zirkel hilden würde, wenn nicht auf zwei Seiten durch die in die Neben-Sâle führen- eiten Gänge unterbrochen wäre. Unter diesen ist die Hei- s Pirvia sirômt aus Mündungen, welche auf den Seiten t find. j er Haupt - Eingang ist in der Mitte des * äußersten Halb: unter der Tribune der Fournalisten. Aus demselben führt einè Wreppe mitten durch das Amphitheater, welches hiedurch in zwet

icht rnet-D’Ince ; er s{ et ate Bericht-Erstatter, Hrn. Cornet-D'Jneourt, daß er si “getheilt wird, in den untern halbzirkelförmigen, oder, went

habe, aus eigener Bewegung den Reduktions - Vorschla Kommission zurückzunehmen. leßteren abgestimmt und derselbe durch eine bedeutende rität verworfeu.

Nil, zirfelförmigen Raum. Aus diesem führen zwei Trep-

Es wurde endlich über Wf eéne Erhdhung, welche den in der Sehne eingebrochettett

V ausfálit. Auf dieser Erhbhung sißt in der Mitté der Prâä- auf beiden Seiten hat er die vier Mitglieder der Ver-

sollte die dreifarbige Fahne auf- |

werden. |

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fammlung nèben si, welche, unter dem Titel Sekvetaitè, mit ihm

| das Bureau ausmachen, nebst zwei von der Kammer bésoldeten

Officianten, den ZSefretaires - Redakteurs, welche an den Debatten keinen Antheil nehmen kdunen , sondern sich begnügen , däs Vor- fallende auszuzeihnen, und nachher unter Leitung der Sekretaire

| das Protofoli aufzuseßen. Vor dem’ Tische des Präfstdenten ; aber et-

was niedriger, sieht die Redner-Bühne, zu welcher von zwet Sei- ten Stufen hinanführen. Der Redner kehrt also dem Prâsidentezi den Rücken zu ; er steht ihm so nahe, däß, wie oft in den Debat= ten vorfömmt,eine besondere Besprechung zwischen beiden Statt stnden kann. Bor der Sprecher- Bühne sigen neun Huissiers in s{hwar- zem Franzöfischèem Rocke, eine goldene Kette um deú Hals», einen weißen Stab in der Hand. Jhr Geschäft ist, für die äußere Ord- nung zu sorgen und kleine Aufträge auszurichten. ;

Wenn der König in der Versammlung erscheint, werden die Sprecher-Bühne, die dahin führenden Treppen , so wiè die Tische des Präsidenten und der Sekretaire weggenommen ; alsdanû führt eine Reihe Stufen in der ganzen Breite des Bogens zu deë ELt- hdhung, auf welcher der Thron des Köñiges vor den Büsteñ der drei lezten Monarchen, Ludwig XV1, XVII. und XVIII., guüfge- richtet wird. Neben und hinter ihn sißen die Prinzen des Königl. Hauses, vor ihm, auf den mit reichen Teppichen belegten Stufen, die Minister und Großen / die ihn begleiten. Er tritt durch den dem Throne gegenüber liegenden Haupt - Eingang in den Säal. Durch diesen kommt auch täglich der Präsident, unter Vorauüstre- tung der Huissiers, und in Begleitung der Sekrétaire, herein. Die Minister fommen aus dem Konferenz-Saale, dessen Eingang uuf der Zeichnung angedeutet ist; ‘ste erscheinen in dem ministertiéllen Staatskleide: der Groß-Siegelbewahrer in seinem längen, mit Hèr- melin und Purpur ausgeschlagenen Talar und der Richter-MÜhßè (togue), Even daheL, und aus dèm Salon de la paix, #\ó wie durch den Haupt - Eingang und durch die anderweitigen aht Ein- aänge treten die Mitglieder ein: aus vieren dieser Eingänge fühs ren Treppen bis in den untern Raum ; aus vier anderen nur bis zur Mitte des Amphitheaters. i

Dieses erhebt sich, wie gesagt, in 9 Reihen Bänke, wovon die zwei vorderen mit Schreibtischen (bureaux) versehen sind. Die un- terste Bank zur Rechten des Haupt - Einganges, wenn man durch denselben eintritt, ist ausschließlich für die Minisier und Königl. Kommissarien bestimmt. Vor ihnen und vor der korrespondirenden Bank, sißen ¡wei Staatsboten , bestimmt, in feierlichen Aufträgen an die Pairsfammer gesandt zu werden. Ae: S

Die Deputirten nehmen ihre Pläße nah Willkühr ein. Da

es aver naturlich ist, daß Freunde É ge E Männer sîch einander anschließen, so hat sich dadurch eine rechte und eine linke Seite gebildet. Die fünf durchlaufenden Treppen oder couloirs bilden nämlich in dem Amphitheater vier Abschnitte. Ab- schnitt zwischen der ersten und zweiten Treppe zur linken des Prä- sidenten, bildet die im engern Sinne sogenantüte linke Seite; for gegénüber ist die Rechte, die sich aber jeßt reit gegen die Mitte zu erstreckt. Dem Wesen einer repräsentativen Verfässung näch, jollte es in der Kammer nur zwei Párteien geben, diè mintstérielle und die Opposition. Aber durch eine Reihe von dem vorleßten Ministerium begangener Fehler hat sich eine dritte gebildet diése Minifter hatten nämlich eine doppelte Opposition gégen si, eine rein royalistische und etne sogenannte liberale, oder vielmeh? re- volutionaire. Gegen beide hâtten sie sih eine eigenè Partet geschaffen, welche ihre, zwishen Royalismus und Demokratie hir und hershwankende Maßregeln unterstüßte. Unter dem jebigèn Ministerium haben diese Ministeriellen, die sich ohne Anführer und verlassen sehen, noch keinen bestimmten Kärakter angèénommén : sie neigen sich aber immer mehr gegen die rehte Seite. Die Ahb- eordneten, welche zunäch| auf beiden Seiten der Haupt-Treppe izen, heißen das Centrum. Man theilt es in dret Abschnitte, das rèchte, das eigentliche und das. linke Centrum. Das linke Centrum besieht aus denjenigen Deputirten, welche die vorigen Minister nur alsdann in ihren Maßregeln unterstúßten , wenn sie sich zu revolutionairen Feen neigten: das rechte Centrum stimmte für ste, bei den Vorschlägen, welche sich mit royalistischen Gesin- nungen vértrugen; das eigentliche Centrum in allen. Das linke Centrum hält sich jeßt fast ganzzur linken Seite; es nimmt den Raum ein, welcher hinter der Minister - Bank längs det Treppe hingèht, welche die eigentliche linke Seitè begränzt. Das rechte Centrum sihk zwischen den beiden, unter der öffentlichen Tribune operabkömmet- den ganzen und halben Tréppen: es bildet jeßt nebst der réchtèrt Seite die wahre Ministerial-Pärtei; eine Minifstèrial-Pärtéi ; die sich von der vorigen dadurch unterscheidet, daß diese aus Deputir- ten bestand, welche durch den Einfluß der Minister gewählt 1wa- ren, oder von thnen Beförderungen und andère Vörtheile erwär= teten, da hingegen die neue Ministerial Pârtei die wahrèé Schöpfe- rin des Ministeriums ifff, welches durch ste entstanden und aus thrér Mitte ausgegangett ist. Die neue Ministeriâl - Partet, ètwà 250 Köpfe stark, macht dié Majorität aus, welche bis auf Zoo steigt; wenn das eigentliche Centrum mtt dén Mittistern stimmt. Die Mi nister hâben 360 Stimmen für sich, gegen 80, wenn auch das linkè Centrum sich zu ihnen schlägt, und sie niht von dem Fragment verlassen werden, welches raán die Aeußérsté Rechté nennt. Dieses besteht aus einigen royalistishen Abgeordneten, wiè der Gräf Las bourdonnaye, de la Lot, Dudon, Donadieu, welche in éinzeinen Punkten von dem System der Minister abweichen. :

Hinter dém Amphitheäter der Deputirten erhébèn sich die Trt: bunèn der Zuhörer, in welche man vón außen éintritt; der Prinz

von Condé hat si einen kleinen Raum vorbehalten , ändere grd ßere sind für den Staatsrath, die frémden Gesandten und die Pairs abgesondert. Die Journalisten haben ihrè eigene über deni Haupt-Eingange : sonst saßen sie in den beiden breiten Gängen, die nah den Seiten führèn; jeßt hat nux noch dex Sténograph des Mottiteurs einén privilegirten Play daselbs. a

Bei den Namen wird man bemerken, daß diè Häupter der Opposition: Benjamin Constant, Manuel, Chauvelin; Cortélles und Bignon, gleichsam als gder das dußerste linke En- de eitinehmen. Eben so saß sons Villèle, als Haupt dèt Röôyali- sten, da wo jeßt Piet sit: neben ihm Corbière. Auf dér Mitt- ster-Bank hât man nur die ZR der drei ängédèutet, die zugleich Deputirte sind. Die Minister s\zen nach der Folge ibrer Depar- tements tn folgender Ordnung : Sa Grandeuï Messive de Peyron« net, Groß-Siegel-Bewährér, zuerst, alsdann diè Minifter der Auss« wärtigen Angelegenheiten, des Fitnern, dés Kriegswésens, der Ma- rine und der Finanzen. Der stebèénte, nämlih dex Ministér des

Köttigl, Hauses, is nux dem Kdnige veräntwortlich, und also voir