449 lebhaften Gefe 1, abends um 10 Uhr beim
5 am cht kam, welches am 2 e Fanitscharen s{hlugen sich
bgange der Post noch fortdauerte. Di ttsch d i __ vieler tb in La T Straon dieser unglücklichen Stadt ; die Tilemen vertheidigten sich aus den Häusern. Von jenen wurden 190 Todte u. 8o Verwundete in die Hdfe des Fürsten-Hofes gebracht. Einige von Jassy gekommene Teutsche können“ das in der Moldau herrschende Elend nicht arg genug beschreiben. Nirgends is das Land bebaut; was an Waaren, besonders an Tüchern, vorräthig war, if von den Türken geraubt worden. Gegenwärtig stehen faum 10,000 Mann Russen, die Besaßung von Chotym mif einLe- griffen, in “i o ra , da sh die übrigen hinter den Dntester
urüdagczogen haben. f s Madrid, 21. März. Gestern fand zum erstenmale die den Bewohnern Madrids ganz neue &Konskriptions- Ziehung, behufs „der zur diesjährigen Rekrutirung zu stellenden 268 Mann fiatt. Der Neuheit der Sache wegen, da Madrid, gleich den Provinzen Bis- faya, Guipuzcoa und Navarra, vor Einführung der Verfassung vom Militgir-Dienste, befreit war, hatte man zur Borsicht, die be- wafnete Macht aufgestellt; die Handlung ward indessen mit aler Ruhe und Ordnung vollzogen. — General Riego hat sich als ge- meiner Soldat, in die Listen dex reitenden National - Garde von Madrid eintragen lassen. — Die Bewohner von Aranjuez fönnen sich von dem Hufe „„viva el rey néto! viva el rey absoluto !““ noch nicht entwöhnen: Se. Maj. haben ihnen zu erkennen geben lassen, daß Jhr wahrer Titel „verfassungömäßiger König“ sey. — Fn der heutigen Sißung der Kortes verlangte das Minifterium, die Fitirung der Ausgaben, für das mit dem 1. Ful, 1622 begin-
nende Rechnungs- Fahr, auf 661 Millionen Realen. Dies gab der Finanz-Komite der Kortes, die schon früher vorläufige Gruündzúge behufs der Staats-Ausgaben überreicht hatte, Veranlassung zu mannigfachen Betrachtungen. Dieselbe bestand wiederholt auf we- sentliche Ersparungen, u. auf Herabseßung der Ausgaben auf dite vor- geschlagene Summe von 500 Millionen, dag das Land gegenwärtig tig niht mehr aufzubringen im Stande sey. _ Die Minister be- haupteten dagegen, daß man si{ch zuvor mit Fesistellung der Aus- gaben und dann mit den Mitteln zu ihrer Bestreitung beschâfti- müsse. -— Mit 70 Stimmen gegen 49 beschlossen, sich Uver den Borschlag der Kommission zu berathen. — Der Kongreß hat am 19. den Tag der Proklamation der Verfassung in Kadix durch Erlas- sung cines Dekretes gefeiert, nach welchem die drei Krieger - Chefs der Gemeinden von Käsiilien, de Padilla, Bravo und Maldonado, sich um das Vaterland wohl verdient gemacht haben: ihre Namen sollen im Sißungs - Saale der Kortes, eingegradben werden, mit der Ueberschrift „Vertheidiger der ‘Freiheit Kastiltens.// Zu Rillalar, oder auf dem Plaße, wo fie ein Opfer ihres Unternehmens wurden, soll ihnen eine Denksäule errichtet werden. Gleiche Be- {hlü}se wurden in Betreff der drei Patrioten von Arrcagonien, de Lanuza, de Heredia und de Luna gefaßt; ihre Denksäule soll in Saragossa aufgestellt, die irdischen Reile aller aber aufgesucht und in einer Kirche mit gebührender g beigeseizt werden. — Zu Erzielung von Ersparnissen is unter andern în Vorschlag ge- bracht roorden, das von 1G11 bîs 1820 bestandene Maximum-(Geseß wieder in Kraft zu seßen, das die höchste Besoldung guf 40/000 Realen fesistellte; Überdies ward auf Einleitung von Gehalt- Ahzügen von 5 bis 25 pCt. angetragen.
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Handels-Berichte.
Freiburg im Breisgau, zo. März. Auch bei uns gehen | bei dfentlichen Versteigerungen, viele Wein - Sorten, wegen der slussicht auf eine ganz vorzügliche Wein-Ernte in d. J, unter den
taufpreise weg. 2 i y N ands n/ E April. Der feinste weise Waizen wird verkauft für 53 Schill. das Quarter. Die beste Malzgerse Fann nicht über 25 Schill. gebracht werden. Mehl ist flau; das feinste 50 Schill., andere Sorten gehen herunter bis 57 Schill. der Sat (4 Schefl.)
Nantes, 25. März. Ungewdhnlich fiarke Geschäfte in Zucker, der im Preise gestiegen. Gewürze dagegen im Sinken. Oel und ‘ Seife haltea sich, und haben häufige Nachfrage. Getraide, Wein und Brantiein lassen ein Sinken der Preise befürchten, und geben
ig Geschäfte. ; E t T4 51. März. Gegen den vorigen Monat sind im Preise gestiegen : Waizenbrot- Rüben, S R Den, at
- EKûsten-Heringe, Heu, Eichen - und Büchen-Bdtticher-Ho14/ Saamen, Küslen-Heritge/ Qin O henille, Gelbholz, Orlean, Vi
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nd grobe Wolle, Eisen, i —ckM O S leri, S ea, Sngber Häute, Sohlleder, Steinkohlen, MWallfisch-Thran, Weinessig und Farin : dagegen gefallen : Butter, Eier, Flachs, Getraide, Erbsen, Buchwaizen, mehrere Grüßarten, Kornbrantwein, nordischer Hering- Búchen-Brennholz, Achsenholz,
onig, Backobst, Porter-Bier, feine Baumwolle, Kaffee, Bleiweiß, Kurfümee- Muskatblumen, Muskatnüsse, Piment, Provencer- Del, Sago, Stahl, Thee, Rosinen, Englisch Gewürz, Meliszucker und brauner feiner Kandis.
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Berlin. Am Palm-Sonntage, den z1. März, ward in
der Dreifaltigkeits - Kirche zu Berlin die Vereinigung der bei- den zu derselben bisher gehörigen Gemeinden, der reformirten und lutherischen, zu Einer evangelischen Gemeinde feierli be- gangen. An diesem festlichen Tage sprach der bisher lutheri- \che Pastor, Dr. Marheinecke, mit Beziehung auf diese Feier, das Morgen - Gebet, und der Superintendent Küster vollzog die Union in einer am Altar gesprochenen feierlichen Rede, in welcher er zugleich ehrfurhtsvoll des von Sr. Maj. dem Kô- nige ihm und dem Superintendenten Marot, mittels nachste- hender allerhöchster Kabinets-Ordre, gewordenen Auftrages er- wähnte. ibt Anzeige von der vollständigen Bereniging der bei- den, zu der hiesigen Dreifaltigkeits-Kirche gehörenden evan- elischen Gemeinden, ist Mir sehr erfreulich gewesen, indem
ch hoffe, daß dieses Beispiel von den S BneteLen Folgen
eyn werde. Die Mitwirkung, welche Sie um die Geistli- chen der Dreifaltigfkeits - Kirche dabei bewiesen haben, aner-
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ßerung Meines Wohlgefallens mitzutheilen. Berlin, den 26. März 1822.
position, gesungen worden, hielt der: bisher reformirte Pa Dr. Schleiermacher, die Predigt, in welcher er das Wesen ser Union von ihrer Entstehung und den davon zu hoffen Folgen darstellte. Es folgte hierauf das heilige Abendmj
mit der Kirche nun aber aufhört , die Konsefration verricht Geistlichen der Gemeinde, und dann die beiden Pastoren,
stand- Kollegiums austheilten, denen sich dann eine bedeut Anzahl Komm:unitanten von beiden bisherigen Gemeindy schloß. Das Dank - Gebet nah dem Abendmahle , n der Prediger Herzberg verrichtete, beschloß die ganze F Diese Vereinigung der beiden Gemeinden ist um so- erfreuli als sle dieselben vollständig und auch in Hinsicht ihrer äuß Angelegenheiten zu einer einzigen evangelischen Gemeinde schmilzt, und das ganze Werk glücklich vollendet ist, ohn irgend ein Widerspruch von Seiten der Gemeinden und der | betheiligten Kirchen - Beamten, ungeachter sie in der hi Residenz das erste Beispiel einer solchen innigen Verein gegeben haben, sich geäußert hätte. Möge das ehrenvolle
Iplel wahrhast-christliichen Sinnes und brúderlicher Eint
welches die mit der Leitung dieser Angelegenheit beaufty Superintendenten, die Geistlihen der Kirche und die h
Gemeinden, auf diese Weise ihren evangelischen Mitbrüdez
geben haben, fúr diese eine dringende Auffoderung w
demselben bald und in dem nämlichen, einer heiligen Sas diglich hingegebenen Sinne zu folgen.
Des Königes Majestät haben unterm 31. Januar dieses res Allergnädig| geruhet!|, die Verfassungs - Urkunde der hieß Aktien errichteten Hagel-Assekuranz-Kompagnie zu genehmigenß dieser Gesellschaft , jedoch mit Ausnahme aller solcher, welch| den Grundsay der gegenseitigen Assekuranz entweder bereits | hen, oder noch zusammentreten möchten, auf 15 Jahre eit \chlteßliches Privilegium zu ertheilen. Die Einrichtungen Haupt =-Komtoir hier, so wie die erfoderlichen Rendantunt Agenten in den Provinzen, zur Bequemlichkeit entfernte Ÿ Besißer, werden gegenwärtig besorgt, und alle nothwendige bereitungen sollen dergestalt beschleunigt und beendigt werdet von allen Theilen der Monarchie, die Annahme von Versi gen mit dem 1. Okt. d. F. beginnen kann. Die Grundsäße das ganze Verfahren roerden unverzüglich durch Beilagen zu offentlichen Blättern, und durch Aufnahme in dieselben zu? meinen Kenntniß. kommen. An der Spihe dieser Affekuranz- pagnie sichen die Herrn J. H. Ewald, C. Heine und A. M nier.
Auch hier hat neulich die in der St. Z., als Heilmittel Brandschaden, empfohlne Baumwollen- Watte, ihre wundt Kraft bewährt. Das sechsiährige Kind eines hiefigen Ges( Mannes ward im Gesichte und auf der Brust, mit kochender ( Suppe übergossen. Der Vater entsann sîch, in der St. Z. w Heilkraft der Watte in solchen Fällen, gelesen zu haben : m legte daher augenbliccklich die beschädigten Stellen mit dergl! Watte, und hatte die große Freude, zu schen, daf, nah 2 Mi chon, die Schmerzen nachließen, und nach Verlauf einer V Stunde das Kind vollkommen wieder hergestellt roar.
Das Königliche Finanz - Minisierium hat verordn vom Viehe, welches Jnländer zum Marktverkaufe aull und unverkauft woteder zurückbringen, beim Eingange auch die Eingang-Abgabe nicht zu entrèchten sey; jedoch dürfen - nigen, welche von dieser Begünstigung Gebrauch machen 1 nur úber ein Hauptzollamt ester Klasse aus- und eingehet muß der Wiedereintrieb von denselven Personen über das n? Zollamt, wo der Ausgang üattgefunden, tem Markte geschehen. y i Gg
* Anklam (Reg. Bez. Stettin), 5. April. Ein Sha Heerde, welche bei Stettin im Nov. v F. gesiohlen, dem hier abgenommen, und bis auf Weiteres/ auf dem benachbarte Vorwerks-Gute Nerdin zur Fütterung untergebracht worde] furzlich eine höchst merkwürdige Mißgeburt zur Welt gef Der Kopf war völlig menschenähnlich, das Geficht rund, m blauen Augen und Augenbraunen, runde unbehaarte Bae Scheitel mit sicupyigen Haaren bedeckt, Nase, Kinn, M! Zunge ganz menschenähnlich. Der Leib ebenfalls menscheud dick und rund. Die vier Füße sind mit Schagfklauen vi
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gestrecktt. “ Uebrigens ist dieses Unthier von mehr ais dg Größe und Schwere eines gewdhnliches Lammes, und nod völlig ausgewachsen; es wurde todt zur Welt gebracht- und fort an das zoologische Museum nach Berlin eingesandt.
* Bonn, 24. Mârcz. Die kunfiltebende Fürsil. Faß Neuwied beschäftiget n eve mehrere Arbeiter, um di rabungen in der versch N j ortseßen zu lassen. Diese Bemühungen sind bereits durch ches Resultat belohnt, indem man mehrere Gegenstände 9 hat. Nämlich: Eine Kamee (Onix) von 15 30ll Breite Zoll Hbhe, worauf Kaiser Septimius Severus, und Caraca Geta mit kunstfertigerHand geschnitten sind ; eine vo etrefflich 9 tete massiv-goldene Schlange, welche in mehreren Winvun nen Ring bildet : ferner ergab diese erst, kürzlich begonnel grabung, Münzen und Zierrathen aus Bronze, Schlüssel fer-Geschirr dex verschiedenartigsten Formen. Möge. der und rege Sinn, welcher für Kunst und Wissenschaft in diese Familie lebt, und der Betrag der Koften, welche man d Rachgrabungen verwendet, noch durch viel Schônes a Alterthum belohnt werden. Die Schäße,- welche das Alte Kabinet in Neuwied besißt, werden in dem 2ten Bande d! Hofrath Dorow ehesiens herguszugebenden, antiquarischen
fennend, beauftrage Jch Sie hiedurch ausdrücklich, den lel-
bekannt gemacht werden. J
teren sowol, als den vereinigten Gemeinden selbst, diese F
wobei der Superintendent Marot, unter dessen Aufsicht} reformirce Pastor bisher gestanden hatte, dessen Verbind|
beiden Superinrendenten und den Mitgliedern des Kirchen
[F empfozlenen v. Sietold’schen Geburts-Kissen, welche sich
diesen haben 10 das Zeugniß Nr. i., 103 Nr. 11. und 24
hielten. — Der evangelische
use Sch Fr und Buchstabir- Bücher vertreten sollen.“/ Nach der Mei- aber die vordern stehen seitöwärts und die hinteren ger\des Verfassers sollen teine Handsibeln in der Schule ge-
tteten Röômer-Niederlassung bei Wi
genauesten Unte ittel iten Unter
Hs noch zurZett dieser Brände bemerkt worden. Bald glaub- ld
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Ftiedrih Wilhelm. | Nachdem hierauf der 111te Psalm, nah Naumanns- K}
vom 11fen
und welches dann zuerst die beiden Superintendenten den |
delnau (Reg. Bez Posen), 28. Mârz. Die heftigen Re- sein der leßten Hälfte d. M. haben uns die Lehre wieder- daß beim Bauen, die sonf| so shäßbare Oekonomie, nicht im- ine Tugend ist; fast sämmtliche Brücken, die von unseren hreit/ aus falscher Sparsucht zu kurz angelegt worden sind, #0, z heranstürzende Wasser nicht genug Raum hatte, darunter fließen, sind von der (Gewalt des Elements weggerissen wor- ) dos mehrere Kommunikations-Wege und Straßen unbefahr- tden, und man jeßt zu kostspieligen Reparaturen schreiten Durch die Erfahrung gewißziat, werden die Brücken-Dänime j niht mehr so nahe, als bisher zusammengerückt, sondern tom: Betten unter den Brücken, möglich{ weit und geräu- halten werden.
nsberg. Jn Folge der Verfügung vom J. 1316: da, wo erzte, Wundärzte und Apotheker wohnhaft sind, die wich-
Rettungs-Mittel in allen Arten von Scheintod, oder Zufäl- elche mit großer und schnell eintretender Lebensgefahr ver- N sind, auf Kosfen der Gemeinden anzuschaffen, und dem stande zur Aufbewahrung anzuvertrauen, sind, durch die ver- Thätigkeit des Landrathes und Kretsphysikus und der Orts- nde in dem Kr. Dortmund, bereits im F. 1818 in 221 Ort- n, diese, in der Anweisung zu Behandlung der Scheintodten erunglückten Menschen namhaft gemachten Rettungs-Mittel haft worden. Die landrâäthliche Behörde hat die Ortsvor-
angewiesen, den Nettungs-Apparat, dem eine Belehrung úber | Bebrauch desselben beigefügt if, auch den benachbarten Ort- |
wv wo keine errichtet sind, ungesäumt im Falle der Noth ver- en zu lassen und dke Einrichtung zu treffen , daß dieser Ap- auh während ihrer etwanigen Abwesenheit ohne Verzug er- werden könne,
Nit gleich rühmlichem Eifer sind in demselben Kreise, vont dem
Erfahrung als das einfachste und bequemste Mittel zu Er- lung der Geburt und als Geburts-Hilfe bewährt haben, he- 7 Stuci aus den Gemeinde-Kassen angeschafft.
It Zaht ver in Antrag gekommenen, auf Kofien der Gemein- | Fr 1822 zu ervauenrden neuen Schulhäuser, wovon in der |
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e zum 25sten Stüdc'e
d. Z. Erwähnung geschehen, hat sich
und die der neuen Wohnungen für die Pfarrgeistlichen bis |
vermehrt. Nimmt man die Kosten für jedes dieser Ge- | imDurchschnitte zu dein mäßigen Betrage von 1400 Rthlrn. | ergiebt sich daraus eine Summe von 87,200 Rthlen. , wel- e betheiligten Gemeinden aufzubringen haben, die Reparatu- gerechnet, welche an elner noch größeren Zahl dieser de erfoderlich sind. Für den Kultus, für den Elementar- ht und für den Unterricht der Hebammen, fällt auf die lnai-Kasjjen des hiesigen Regierungs -Distriktes, eine jährli gabe von 38,372 Rthlrn. So bedeutend diese Summe ist, mein find die Kommunal - Behörden im Ganzen von den îtigen Solgen Überzeugt, die, durch die damit beabsichtigten ür das Besie der künftigen Generation zu erwarten sind. Unsere Nachkommen die ihnen geltenden Anstrengungen Vorfahren danthar anerkennen !
den 9 Gymnasien der Provinz Westphalen, nament- 1 Münster, Soes, Paderborn, Dortmund, Arnsberg, n, Bielefeld, Hamm und Herford, und bei den Prúfungs- ssionen zu Arnsberg und Müniier, haben, im v. Fahre, 157 r die Prüfung für die akademischen Studien gemacht , und
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T. erhalten. Fm Jahre 1320 wurden insgesammt nur 75 | , von denen 16 das Zeugniß Nr. T, 40 Nr. 11, und 19 Nr. | i Pfarrer Wilsing zu Hörde, hat |
neuen Leselehr - Apvarat herausgegeben, unter dem Titel: | yrmethode für Volksschulen , nebfi 16 Leselehr - Tafeln in und kleinem Formate, welche die Stelle der bisherigen |!
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/ sondern, statt derselben, die auf Pappe oder auf hôl- Vrettchen zu lebenden kleinen Lese - Tafeln, den Kitdertt in "de gegeben werden. drtmund (Reg. Bez. Arnsberg), 4. April. Später als \chbarten, aber desto härter, wurde der hiesige Kreis von hâden betroffen. Zu Ergste (Kr. Fserlohn) ward die Kir- sd 7 Odusern ein Raub der Flammen : kurz darauf brach in d Feuer aus, welches, troß allec Lôschungs-Anstalten, in 4 N, das neu erbaute Schulhaus, mit 24 Gebäuden, in Asche mehreren andern Gemeinden brannten kurz hinter einander „ufer abund im Städchen Länen brach tn einer Scheu- aus, was indessen beim ersten Auflodern glüclih gedämpft i tese Brände hatten fast alle mit einander gemein, daß sie etten, von der eigentlichen Wohnung des Hausbesißers ent- 1 Endpunkte des Gehöftes und zu einer Zeit ausbrachen, Wirth mit den Knechten ‘abwesend war, daß, ungeach- suchung, bei keinem der Entftehungs- Grund eit werden fonnte/, u. daß bei keinem einzigen sich eine Ver- s näheren Berdachte einer vorsäßlichen Brandstiftung leß. Fremdes verdächtiges Bettel- oder sonstiges Gefindel
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das Feuérx durch unvorsichtige Tabacksraucher ausgekom- t
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44sten Stüke der Allgemeinen Preußischen Staats-Zeitung
April 1828,
len des Hauses geschleppt worden sey. Man vérdoppelte indessen dke Ausmertjamkeit auf herumshweifende Verdächtige, durch besondere viachtwachen , durch öfteres Visitiren der Winkel: Herbergen, und durch genaues ALpatrouilliren der entlegenen Ortschaften. Da in- dessen die Landwirthe und besonders die, welche einzeln wohnen, aus Zurcht vor Brandstiftungen, gewöhnlich unterlassen, von den bet thnen einfehrenden fremden Bettlern, dem Orts-Vorstande Anzeige zu mgchen, „vielmehr diesen Kost und Nachtlager gern im Stillen geben, so hâlt es äußerst shwer, solchem Gefindel gleich auf die Spur zu kommen. Solchergestalt hatten sich einige Bettelbiben in der Umgegend eine Zeit lang unbemerkt, einzeln, auch zusam- men, herumgetrieben, und auch in dem hiesigen Kreise sich mit eingefunden. Von einem derselben wurde den Behörden Anzeige gemacht , und / da er sich in einem Bauerhause gefährliche Oro- hungen erlaubt, so wurde auf diesen die Gensd’armerie , die Bür- gerwache und dieOrts-Vorsteher besonders aufmerksam und sirenge verantwortlich gemacht. Bald darauf ward dieser mit noch ei- ! nem anderen, als beide bei einem Landwirthe im Bezirke Lünen übernachten wollten, der Polizei-Behörde zu Lünen angezeigt und von dieser wurden sofort beide eingezogen. Schon beim ersten po- lizeilichen Verhöre, gestanden beide Knaben mehrere Brandstiftun- gen ein, und gaben noch zwei andere als Genossen an, wovon der eine auch schon verhaftet ist, und der andere, angeblich aus Hamm gebürtig, mit dem Vornamen Wilhelm, 18 bis 19jährigen Alters, der fich mit einer Geige herumtreibt, noch verfolgt wird. Bei den weiteren gerichtlid/en Verhdren bekannten sie die Brand-Anstiftun- gen zu Ergste, zu Dorstfeld, zu Lünen, bei dem Fretherrn v. d. Reck zu Oberfelde, bei dem Landwirthe Nierhof zu Lindenhorst, v. Lan- fermannzu Hoftede u.m.a. mit allen Umsiänden. Keiner dieser Bösewich- te isi älter als 15 Jahr; alle drei sind früh von ihren Eltern und. Anverwandten, welche zum Theil verstorben, verlassen; sie haben früher bei fremden Leuten eine kurze Zeit gedient, aber seit 2 Fahren etne herumschweifende Lebensart geführt und sh mit Betteln ernährt ; später haben sie mit einander zufällig Bekannt- schaft gemacht, und hald zusammen, bald einzeln ihre Bettler-Rei- sen gemacht. Bei einem solchen zufälligen Zusammentreffen aller vier, haben sie nun mit einander úberlegt, wie sie die Bauern, von welchen sie hart behandelt würden, bestrafen wollten, und das Anzünden ihrer Häuser beschlossen. Dieser Beschluß is zu Ergste, wo Einer von ihnen von einem Knecbte Schläge bekommen , des anderen Tages zum erstenmale ausgeführt worden. Sie legten brennende Lunte in diesem Gehöfte in das Stroh, und 7 Häuser gingen jammt der Kirche in Rauch auf. Solchergestalt verübten sie für frühere harte Behandlung, ihre blutige Feuer-Rache in der ganzen Umgegend aus. Bor dem jedesmaligen Feuer-Anlegen hat- ten ste sich allemal vorsichtig erkundigt , ob die Mannspersonen des Hauses avwesend seyen: nur ersi, wenn dies der Fall, war ei- ner von ihnen. in das Gebäude gegangen, hatte seine Lunte, wäh- rend die anderen auf der Lauer standen, auf einen passenden Fleck gelegt, und nun hatten sie den Ausbruch der Flamme ruhig abge- warrcet, sich aber, wenn die. Feuersbrunst beendet, wieder auf eine Zeit lang von einander Q nachdem sie zu einer neuen Kon- ferenz {hon Ort und Zeit besiimmt hatten, um wieder neue Brand- Stiftungen zu beschließen. Auf die drei kleinen Buben, welche nicht selten mit den Kindern im Dorfe spielten, konnte nicht leicht Verdacht fallen, sie wurden daher von den Dorf-Jngesessenen ganz übersehen. Von einem Jsraeliten haben sie, nah ihrer Aussage, úber den leichten Erwerb von Kleidungs-Stücken bei einem Bran-
| de, und Über die Benußung einer solhen Gelegenheit zum Steh-
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len Überhaupt, Unterricht erhalten, auch bei dem Brande zu Dorsifeld haben sie mehrere Sachen nach ienen Regeln glücklich entwendet und unter sich getheilt. Ohne alle Empfindung sahen die jungen Bd- sewichter die vielen Jammer - Scenen, ungerührt hdôrten sie die lauten Wehklagen über niht aufzufindende kleine Kinder, über den Verlust aller Habe, über erlittene fiarke Verwundung. Der Brand zu Dorstfeld und die Brandstiftung zu Lünen geschah mit in der Absicht, um die Freude zu haben, eine ganze Stadt brennen zu sehen. Mag diese traurige Mittheilung alle Orts - Behörden von neuem aufmerksam machen , die Kinder der niederen Volks- Klasse, besonders solche, die ihre Eltern verloren, nie aus den Augen zu lassen. Von weiterer Verfolgung der Untersuchung, und von der Bestrafung der jungen Verbrecher, soll zu seiner Zeit nä- here Nachricht gege werden.
_ Erfurt. Das im J. 1820 hier erdfnete Schul-Lehrer-Se- minarium hat nunmehr seine vollständige Einrichtung bekommen. Nach derselben kann keine Aufnahme weiter stattfinden, als zu Oftern ieden Jahres. Die unerläßlichen Anfoderungen an den Aufzunehmenden sind folgende: Fertigkeit im Lesen und Schreè- ben, Fertigkeit im Nicitiglcteiben und hinlängliche Uebung, die Gedanken, sowol mündlich als schriftlich, zwar einfah, jedoch wohlgeordnet und sprachrichtig ausdrücken zu können, Kenntniß der Religion in dem Maße, wie sie von den Konfirmanden gefo- dert wird, Kenntniß der P en Geschichte und des Wichtigsten von der Erde, Fertigkeit im Kopf- und Tafel-Rechnen mit ganzen Zah- len und Brüchen, bis zu der Gräaze der im geen chen Leben vorkommenden Verhältniß-Rechnungen, Vorkenntnisse im Gesange und Klavier-Sptel. Der e steben muß das funfzehnte Fahr zurückgelegt haben, und bei seiner Anmeldung einen von ihm
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daß es durch Kaßen vom Heerde auf die entfernteren Stel-
gefaßten Lebenslauf, seinen Geburtsschein, sein Entla s-Zeugs dit aus der, von ibm bisher désucbten Scbule, ein irilidos ea