1822 / 45 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Mon, 15 Apr 1822 18:00:01 GMT) scan diff

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546Fty wogegen ein 25 Fahre imDienste befindlicher Kanzleidiener de- ren 615 befomme. Der Bericht-Erstatter, Hr Cornet-d’ Fncourt, ver- warf jede Ersparniß, bis auf die einer Summe von 600,000 Fk. für die Lebensmittel, auf welche er im Namen der Kommission destand. Das 2te Kapitel wurde hierauf unverkürzt angenommen. Bei dem zten Kapitel, welches für das Salarium der Marine- Officiere 16,565,675 Fr. auswirft , griff Hr. Labbey de Pompteres den Marine-Minisier an, weil er in seiner Rede, in der vor- gésirigen Stßung, mit einem gewissen Tone der Ueberlegenheit, wie wenigstens Hr. Labbey de Pompieres meinte, geäußert hatte, daß er demienigen Deputirten (thm selbs) gar nichr antworten werde, welcher behauptet have, daß die Bauart der Französishen Schiffe schlecht sey.

¡¿Richt ohne Verwunderung, “/ sagte der Redner, „habe ich diese | Worte aus dem Munde des Minifers vernommen; er bedenke, daß wir uns hier in dem Tempel der Geseße befinden, daß, wenn gleich in Frankreich keine Gleichheit mehr besteht, sie doch in der Kammer stets anzutrefen seyn wird, wenigstens so lange , als die Charte besteht; daß mithin kein Minister, selbs wenn er Herzog oder Pair wäre, sich irgend eine Uebverlegenheit üver ein Mitglied dieser Versammlung anmaßen darf; er mag diejelbe für seine Sa- lons aufbewahren- wo sie von denen, welche ihn besuchen, unstrei- tig sehr willig hingenommen werden wird.//

Das zte- Kapitel wurde hierauf angenommen, eben so das 4te in Betreff der Verproviauntirungs-Kositen, welches die Kammer, auf den] Vorschlag des Mariite-Ministecs, um 600,000 Fr. erhdhete und somit guf 16,832,048 Fr. festieztèe. Die sechs folgenden Kapitel rourden nach etnigen unbedeutenden Oiskussionen sämmtlich be- willigt, bis auf das gte, für die Lebensmittel, welches, nach dem Antrage der Kommission, eine Herabseßung von 600,000 Fr. erlitt,

und somit auf 7/331/609 Fr. fesigesezt ward. Das 11te Kapitel, welches für die Kolonien 5,858,000 Fr. auswirft, gab zu mehreren |

Debatten Anlaß. Hr. von Puymaurin entwickelte in einer gehalt- vollen Rede die Itothwendigkeit, die Kolonien zu erhalten. Boscal de Reals verlangte eine Redukïttion von 1,200,000 Fk, att: wendbar auf die Fnsel Senegal. Er hatte indessen kaum angefan- en, seine Gründe zu diesem Vorschlage zu entwickeln , als die inke Seite anfing, den Saal zu räumen: der Rest der Versamm- lung folgte diesem Beispiele, so daß bald nur noch einige 20 Mit- | glieder zugegen waren. Der Redner ließ sich indesen dadurch | nicht irre führen. Nachdem er Über die Kolonien, welche Frank- | reich verloren, und die, welche ihm noch verbleiben, bereits ? Stun- | den gesprochen hatte, gin Über. . Hier wurde es indessen den noch übrigen Zuhörern zu viel; | man machte dem Redner bemerklich, daß es beretts halb 7 Uhr sey, worauf er sich endlich ergab, und den Reft seines Vortrages der Vérsammlung erltesß. i Unmittelbar nachdem die Deputirten-Kammer, in ihrer vorgesirigen Sizung, den neuen Gesez-Entiwurf, in Betreff

F: U i

er zur 2ten Abtheilung seinex Rede ||

der Erdffnung eines Kredits von 50 Mill. angenommen hatte, is derselbe von dem Vice-Präsidenten, Hrn. von Bonald, und zweien Sekretairen der Kammer, dem Könige vorgelegt, und demnächst von ihnen sogleich in die, zu diesem Behufe eigens versammelte Pair - Kammer gebracht roorden, wo derselve mit 150 gegen 1 Stimme ebenfalls angenommen und demnächst von dem Könige sanktionirt worden ist. Der gesirige Moniteur theilt das neue Geseh bereits dem Publikum ,mtt

Der Preußische Besandte, Graf v. d. Golz, hat gestern ein gros fes diplomatisches Diner gegeben. : :

6. April. Fn Folge mehrerer ärgerlichen Auftritte, welche

einige jungen Leute der Rechtsschule zu Toulouse, sih am 25. 26 u. 27. v. M., in dem dortigen Schauspiel Hause haben zu Schul- den fommen lassen, hat der Präfekt des Departements der obern Garonne unterm 28. einen Befehl erlassen , wonach das Theater zu Toulouse auf unbestimmte Zeit geschlossen , und jeder Zusam- menlauf des Volkes auf dffentlicher Straße, wenn die Güte nicht fruchtet, mit Gewalt zersireut werden sol. T :

Gestern ist hieselbsi ein Waffen-Depot von 27 Kisten mit 550 Flinten, einer großen Anzahl Bayonette, 300 Pistolen und 100 Sä- beln ausgemittelt und konfiscirt worden. O Am 15. d. M. wurden die Sigzungen des Assisen-Gerichtes zu Kolmar, in Betreff der in das Komplot zu Befort verwickelten Personen, eröffnet. i L

Die leßten Nachrichten aus Madrid sind vom 27. März. Es erhellt daraus, daß bei den neuerdings in Pampelona îstattgefun- denen Zwistigkeiten zwischen der Garnison und den Bewohnern, nach Angabe des politischen Chefs dieser Stadt, 15 Personen auf dem Plate géblieben und 31 verwündet roorden stnd; unter jenen befinden sch 5 Officiere und 3 Soldaten der Garnison. Man war eifrig bemúhet, den ersen Urhebern des Zwistes auf die Spur zu Fommen. Bei dem Abgange dieser Nachrichten, war die Stadt noch in Gährung. Der General Lopez Bannos geht deshalb als Gene- ral-Kapitain nach dec Provinz Navarra zurück. Am 26. wurden, auf den Antrag des General Alava, die Minisier des Jnneren und des Krieges, in den Saal der Kortes gerufen, um bei den Diskussionen üver jene Unruhen gegenwärtig zu seyn. Nach lan- gen und heftigen Debatten über die eigentlichen Ursachen derselben, welche einige Mitglieder außerhalb Landes suchen wollten, dekre- tirten die Rartes, auf den Vorschlag des General Alava, daß die Miliz der Stadt Pampelona entwaffnet und demnächst neu organi- firt werden solle. Die Stadt Vglencia ist neuerdings auch wieder der Schauplay von Bewegungen gewesen, welche mit Blutvergies- sen geendigt haven Die veirübten Nachrichten aus den Provin- flad sind daher der ausschlteßliche Gegenstand, womit die Haupt-

adt sich beschäfriget und welche die Berathschlagungen der Kortes

n Anspruch nehmen. j i Angers, 28. März. Die Felder bieten einen erfreulichen

Anblick: schon steht das Getraide in Aechren, in nicht minder üp-

pigem Wuchse der Lein. Straßburg, 1. April. Herr Marquis von Vaulchier

wird in den ersten Tagen hier erwartet. Dieses ist der sie- bente Präfekt im Niederrhein seit den sieben Jahren der Re- stauration. Der lebte ist naturlih immer der Mann. nach dem Sinne des herrschenden Ministeriums.

London, 2 April. Herr F. Robinson machte den An- trag, daß sih das Haus in eine Komité wegen der Verord-

nungen über den Kolonial-Handel verwandle. ¡Bei weitem der größere Theil unserer Kolonial-Besißungen“/

sagte er, „ist gänzlich frei von dem Handels- Princip unseres Na-

rei: Hülfsquellen, von so ungeheurem Reichthume, die einen gedehntén Handel führen,

| tial-Verordnungen zu zwingen. Auch in der wesilihen He

wurden fie nie in ganzer Strenge durchgeseßt, und sie sind F lehten Fahren durch Parlaments- Akten gemildert. A ] konnte mit fremden Kolonien auf fremden Schiffen handel

schlage also vor: 1) Die Akten zu widerrufen , welche den Fen in vollem

Zeitumständen nicht angemessen sind, und den Handel der ( mit der westlichen Hemisphäre durch Anordnungen zu kor;sq|

2) Den Verkehr des Kontinents und der Fnseln Amerif,n Gold in Barren, und

dem Kontinent von Europa und anderen Pläßen, zu r «. é nah - Ç , j Dur die häufigen Anreguttgen

linter gewissen Bedingungen sollen fremde, wie Brittische | vom Kontinent und den Fnseln Amerika’s, Waaren holen y hin einführen dürfen ner Ausnahme unterworfen werden, weil diese ihren Schißy Handel mit dem Brittischen Westindien untersagt habey sind unsere Nordamerik nischen Kolonien besonders zu berdy tigen; doch if dem Korn, dem Mehl und. dem Bauholz ßiger Zoll aufzulegen. Werden und bleiben die Spanisdy Portugisischen Provinzen in Amerika frei, so konkurriren dy handeinde Nationen mit der unsrigen; jeßt schon sind Bi und Cuva gerade die Länder, welche die meisten Kolonial duête liefern, aller Welt ofen. England hat den Sklave del abgeschafft: Brafilien und Cuba treiben ihn nach wie y konnen daher Koiontal-Produfkfte wohlfeiler liefern, als uns lonien ; wir müssen also denselven alle mögliche Hilfe leisten, sle es mit thren Nebenvuhlern aushalten können. Spanifs( Portugisische Schiffe segeln täglich aus Amerika nach der das durfen die Schiffe unserer Kolonien nicht: unsere Ki Produfte werden dadurch vertheuert, daß sle erst nah dem Lande gebracht, und dort aufgespeichert werden müssen. V Maîta und Sibraltar gilt , (dorthin fônnen nämlich die Ki Schiffe sahren,) muß für ganz Europa gelten.//

Herr Robinfon brachte nun zwei Bills in Antrag;

| se führt den Titel: „Eine Bill, um den Handel zwijch | Majestät Besibungen in Amerika und Westindien, und

ren Pläßen in Amerika und Westindien, zu reguliren, f nach den Felertagen erfolgen soll, führt den Titel: „Ein!

Westindien und anderen Theilen der Welt, mit Aus\ch(y

/| Amerika und Westindien, zu reguliren.// Beide y atigenommen und zum Bericht verordnet.

Die Amerikanischen Packetboote, welche zu Liverpool es eine Ku fahrt mit

fommen, oder von dort abgehen, haben jed Dord, um die Passagiere während der Ueber zu versehen.

Der Kourier sagt, es sey niht wahr, daß Strangfords Zusammenkunft mit dem Reis-Effendi, die nung auf freundschaftlichhe Ausgleihung [chwächer g2ew im Gegentheil sey es Sr. Herrl. gelungen, viele der d) Schwierigkeiten aus dem Wege zu räumen, und daß nun sichtliche Hossnung auf einen baldigen und günstigen Au der Unterhandlung vorhanden sey. 5

_ Boyers ganze Streitkraft zu St. Domingo {äb auf 20,000 Maun. Jun allen Hauptforts sind |hwarze | pen gelegt, und man erwartet allgemeine Folgsamkeit de ßen Bewohner. Alle Schivarze sind freigelassen. Zu! den Farbigen und den Schwarzen herrscht fortwährend Ciserjucht, und es ist nôthig befunden worden, einen Thl leßteren zu entlassen.

(Gestern legte Herr Gooch dem Hause der Gemeins Dresden, 1.

Alerbau- Bericht vor, und morgen werden ihn die Mitgli Händen haven Er soll den 21. April zur Erwägung ko Bis dahin lehnte Lord Londonderry alle Verhandlung darü __ Die Brandstiftungen und sonstigen Unruhen in der Gr Suffolk mindern sich leider nicht. Suffolê, Norfolk und Cam Shire werden, wenn man den niederen Volksklassen nicht ia Hilfe schaft, bald in derselben traurigen Lage seyn, «a nd. __ „Nach einem, aus Konstantinopel vom 26sten Februar h eingegangenen Privat-Schreiben, ward dort ein Englisches (

mit Talg, von Odessa auf London geladen, 10 Tage lang ankommen. Jm Uebrigen verspricht man ten. Man wollte gewtjie Handels - Bestimmungen abdringewtx Messe.

ArtiäK arl sruh e, 4. April. l : 6 hiesigen Stände-Versammlung vorgekommen, besteht außer

che darauf hinausgehen, dem Englischen Handel mit diesem Ende zu machen, oder doch Schranfen zu seßen. Es i Lord Strangford gelungen, die Losgebung dieses Fahrzeuges wirken, aver der Punkt, worauf es ankam, blieb unerledigt. Französische Schiffe, mit Korn von der Donau kommend, 1 ebenfalls angehalten, unter dem Vorwande, daß sie im Märi Theil an den Blutbade zu Galaz genommen.

Der Spanische General Alava, der sich unter Herzog A ton bei Waterloo so ruhmwÜürdig auszeichnete, und, seines nl Verhaltens wegen, vom Könige von Spanien 3000 Rthlr. Fah! bezog, hat dieses ganze Einkommen der Regiérung zux [d Bestreitung der nôthigen Ausgaben überlassen.

In Cork und Limerick zeigt sih noch immer kein En! Geivaltthaten. Erst neulich zwang eine Bande Miß Ryat einer Posikutsche auszusteigen, und schleppte sie fort. Die M sit ein kleines Vermögen von 200 Pfd. und war vor einige den Händen eines Mannes entgangen, den sie nicht ehelichen | und der deshalb einen Einbruch in ihres Vaters Haus ( hatte. FJeht war sie auf dem Wege nach Clonmel, um wid sen Mann gerichtlih aufzutreten. Wahrscheinlich geschah di griff von Parteigenossen des Beschuldigten. Nach einigen ( den hatte man die Weggeschlepvte gerettet, und brachte se nach Tipverary. Ein gewisser O’Neil, der wider eini( schuldig befundenen Weißburschen gezeugt hatte, ‘ward m Tage lang in Limerick vermißt. m 25. v. M. entdedckt seinen Leichnam unter einem Steinhaufen fhredtlich zevfe ht. es, sagt der Corf-Fntelligencer, noch irgend eines Beweises ! daß sich unsere Grafschaft in einem traurigen und hôch'| g! sen Zustande befindet, so kann man ihn _ von der Thatsacze h men, daß der Kriminal-Kalender von Solchen, die in ten f

vigations- Gesehes: es iff auf Jndien, auf Ceylon, und Zgigungen verhört werden solleu, die ungeheure und beispiel-

! Kap der guten Hoffnung nicht angewandt: 20h n teb | E i 9 nung nicht angewandt: Länder von so wwzahl von 55° L ebschild hat in vergangener Woche Stocks für ind nicht unter die Strenge deelauf

Blos die Vereinigten Staaten dürf#üg

vereits zum Drucke fertig; die andere, deren Votl e tädte e in Zeeland, Fahrzeuge stationirt.

den Handel zwischen Sr. Maj. Besißungen in Amerik In Antwerpen errichten zwei

hei H. ist noch hier unb geht am Dienstage auf einige Tage

t.

L von 400/000 Pfd. Sterl., und ein anderes großes Haus

it so viel verkauft. Diesem Umstande, und dem Fallen der sischen Staats-Papiere, shreibt man das Sinken der Engli-

Tonds U. : 4 e A : 0 dent Schottischen Manufaktur-Städten snd die Leinwand- Gange, und es werden viele Verschiffungen

im dreizehnten Jahr 1/312 fast ganz ein Raub dexr Flammen.

Brasilien gemacht. : Bre trgangener Woche wurden 400,000 Unzen Silber, 12/000 40,000 Unzen gemünztes Sildver vgn

Salais andt. j Cie bâusig der Opposition ist es endlich gebracht worden, daß man eine Kömmission zu Untersu- des Gefängnisses von Flchester ernannt hat, Úber das sich y unt so bitter beschwert hatte. Die Kommission hat die werden ber die Unordnungen des Gefängnisses begründet ge- ¿1 Ein Gefangener z. B., welcher sich in die Haus-Ocrdnung hatte fügen wollen, war mit Blasenpflastern am ganzen K09- elegt worden; eine Frau war mit ihrem Saugtlnge in ein virdisches Loch eingesperrt worden, worin ihr vie Rahrung er und Brot) an einem Stricke gereicht wurde ; und war aller Gesellschaft, auch der Bücher und des Schretb- g heraubt, selbs der Arzt war ihm verweigert. Ler Vorste-

Anftalt soll in Anklagestand geseßt werden. : Bf durch die Veräußerung

Brüs sel, 6. April. Von dem, dur | ' Domainen eröffneten Kredit von 50 Millionen, sind unter ren 4 Millionen zur extraordinairen Erdguung von Kriegs- fen bestimmt. Aus den, zur Vervollkommnung der Land- Masser-Kommunifationen des Reiches, designirten 13 Mil- h, sollen beendigt und hergejteut roerden: Bie Landítraßen hen Mästricht und Aachen, und von Mási : : / der Kanal zwischen Bergen und der Scheide ; der Kanal Rianen bis zur Leh. Zu Verbesserung der Schifffahrt dem alten Rheine von Alphen bis Amsterdam, durch die it, die Aar und die Amstel, sind

262,000 Fl. ausge\cbt. : j f R pa Kad é (Fiel pf Von jeßt an sind zum Verrichten der ch4 und Cinklgrl-

US- Ll

i Schisfsmakler eine regelmä- Fahrt zwischen dort und Lissabon; alle zwei Monate jou Schiff abgehen. A

Tus dem Haag, 6. April. Der, T inz Friedri von ujen K. H. ist úber Brússel nah Düsseldorf zurücEgeret]tz e Gemahlin soll diesen Sommer die Seebäder gebrauchen, rend welcher Zeit beide Königl. Hoheiten im Hause im ch, residiren werden. Der ‘Prinz Wilhelm von Preußen

Nr

dem Hofe nach Amsterdam.

richt nach Lüt- |

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zweite Dekret wird hinsichtlich aller, bis zum lehten Februar be- gaugener Berbrechen , Über welhe die Untersuchung noch nicht eingelcitet worden is, eine Amnestie ausgesprochen. : Y M onreale, 12. März. Unsere prächtige Kathedral - Kirche, rhunderte von König Wilhelm erbaut, wurde y Mit ungeheueren Kosien jeßt wieder resiaurirt, wird sie um Ostern feierlich aufs neue ein- geroeiht werden. E Messina, 25. März. Von der hiesigen Militair-Kommisston ist Giambattista Grimaldi zu zehnjähriger Einkerkerung verurtheilt, weil er im v. Fahre ein unansändiges Gefäß auf das Haupt der Statue des Köntges Ferdinand geseßt hatte.

Bakermo, 11. März. Die Mevolution hat uns um 3000 Bettler bereichert. Während die Revolutionärs die würdigsten und angesehensten Männer ermorden wollten, empfangen jeßt täglich 1500 Arme vom Kardinal Erzbischof Untersiüßung. Der sich zu einem Spezial - Gerichte versammelte Kriminal - Gerichtshof hat seine Untersuchung gegen die zwölf Verbrecher, die sich in den leß- tei Unruhen auszeichnet, begonnen. Seit 8 Tagen ist das Gericht vom Morgen bis Abend versammelt. Die nächste Woche erscheint das Urtheil. Die Polizei hat dem eine Belohnung ver- sorochen, welcher zehn in der lezten Verschrobrung mitbefangene, flúchtig gewordene Fndividuen arretiren wird. Es befinden sh darunter Meccio, Batolo, Salomone 1c. Meccio , der Chef der bisher entdecten Rebellen, wurde bald hierauf in seinew eigenen Hause verhaftet. : Upsala, 20. März. Als National-Monument wird hier eine folossale Statue von Linné, aus Cararischhem Marmor errichtet, wozu die Kosten von den Studirenden allein bestrit- ten werden.

Warschau. Jm Königreiche Polen sind die Jüdischen Vorsteher abgeschafft worden. Die Leitung des jüdischen Kirchen- und Schul- Wesens erfolgt künftig unter Aufsicht einer, vom Staate dazu êr-

| nannten besonderen Kommission.

Riga, 12. März. Nach Odessa gehen ungeheure Transporte Munition, die zu der hohen Fracht von 7 Rubel für’s Pud, zu

Lande dahin geschaft roerden. i : Odessa, 15. Máârz. Von Galaz is mittels Stafette die

6 Zckrädte Nericse( NRiiisingae nd j en, auf der Rhede der Städte Zierickéjee, Diijsingen Ens }

|| haven.

Nachricht eingetrofen, ¿daß die Türken am z12ten d. M. drei | Russische Schiffe verfolgt, und zwei davon unter dem Vorwande, . | es befinde sich Griechishes Eigenthum darauf, weggenommen

Konstantinopel, 28. Febr. Die zum Küstenhandel an der Donau bestimmten Türkischen Fahrzeuge, sind auf 20 Tage unter | Embargo gelegt. Jn Folge der Schwierigkeiten, die sich Über ei- | nige, nah dem Archipelagus besiimmte und von der Regierung aufgehaltene Schiffe erhoben, haben die Franz. und Neapol. Ge= sandschaften vor, allen Schiffen, die nicht wirklich von ihrer Nation sind, ihre Expeditionen abzunehmen, welches die Griechischen und Russischen Schiffe treffen wird, die voriges Fahr die Flagge ge- andert.

5. Mârz. Der Divan soll die Bosniaken, die Yurufs aus Macedonten und die Albaneser aus dem Paschalik Skutari, nach

Zur Vervollständigung der 5090 Obligationen, die von usgeseßten, zur aktiven Schuld übergehen sollen, geschah 07. v. M. die Ziehung der lebten 126 Nummern. Darmstadt, 1. April. Nach der Verordnung vom 22. t. ist das Heurathen der Unterofficiere und Soldaten, nur r folgenden Bedingungen nachgelassen : 1) daß die Zahl vier Verheuratheten dei der Kompagnie oder Csfadron, aus- elih des Feldwebels oder Ober-Wachtmeisters, nicht über- tten werde; 2) daß der den Heuraths-Konsens nach sucheude wofficier oder Gemeine wenigstens eine volle Kapitulation sechs Jahren gedient habe; 3) daß beide Verlobte we- stens Sechshundert Gulden wirklihes Vermögen zusammen- gen, oder von den beiderseitigen Eltern zu erwarten haden. April. Mit dem Dekrete, die Organisation Gerichts - Behörden bei den K. Sächfischen Truppen be- end, ist das bisherige Militair -Gerichts-Departement aus- et, und dafúr das Königl. General-Kriegs-Gerichts-Kolle-

heute eröffnet worden. Frankfurt, 5. April. die Schweizer guten ) s- Artikeln, wie z. B. in gesticten Ungarischer und Máährischer Wolle

Auf der gegenwärtigen Messe Absaß, besonders in höheren Musselinen, gefunden. sind große Vorräthe sich nicht viel von

Das wichtigste, was bisher bei fleineren, zu den ersten formellen Einleitungen gehörigen

zen, in folgenden von Seiten der Regierung vorgelegten ß - Entwürfen: Über die Verantwortlichkeit der obersten

ats-Beamten; über das Verfahren in Fällen einer Anklage |

1 Minister, und wegen Verleßung der Konstitution; üver eue Gemeinde-Ordnung (von Hrn. v. Liebenstein verfaßt), ußerdem inder Rehnung-Ablegung des Finanz-Ministeriums Verwendung der Staats-Einnahmen 21627, Und ln dem n Budget oder Finanz-Gesebe für 1675 Und 1833; leßteres ch nicht gedruckt. Wegen des Oster - Festes sind 6 Tage n, Jm allgemeinen scheint ein guter Geist vorzuherrschen. è Geseb-Entwürfe (wovon die zwei ersten zunächst bei der Kammer, und die leßteren bei der zweiten Kammer an- ht sind) werden vorerst in besonderen Kommissionen gut- h bearbeitet, che sie zur öffentlichen Diskussion in die mern selbst fomraen. N Troppau, 2. April. Hier, und im ganzen Oesireichschen Schle: sind die sons in Gebrauch gewesenen Breslauer Maße abge- t, und darf ießt weder im Privat- noch im öffentlichen Ver- nach diesem Maße, bei zo Gulden Strafe, mehr verkauft wer-

Neapel, 138. März. Zur Erhöhung der allgemeinen Freude die Entbindung der Herzogin von Kalabrien, haben Se. Maj. Dekrete erlassen. Jn einem derselben wird über mehrere ge- fre polizeiliche Vergehen, die bereits diktirte Strafe felbst erlassen, wenn sie bereits angetreten wäre. Durch das

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deim Lager bei Rissa haben marschiren lassen. Das dort gesammelte Heer wird, heißt es, im Fall des Krieges, bei Widdin über die | Donau gehen, die obere Wallachei beseßen , und sich an das Oest- reihsche lehnen. Die Armee des Groß - Veziers rüdckt in zwet Kolonnen vor, Über Sophia auf Rusishuk, und über Schiumla auf Ivorail.

Die hier angesessenen Armenier wollen wissen, daß Persien den Frieden nicht anders, als gegen Abtretung von Armenien ab- schließen wolle. Die Pforte seßt viele Hoffnung auf den Einfluß des Englischen Residenten zu Teheran, der neuerdings seine Ver-= mittelung zur Ausgleichung zwischen beiden Mächten angeboten hat. Die beiderseitigen Armee-Korps haben während des Winters ihre Stellung nicht verändert.

Madrid, 27. März. Einige în Valencia und Pamveluna ¿wischen dem Militair und den Bürgern vorgefallene Streitigkei- ten haben die Aufmerksamkeit der Kortes auf sich gezogen. Die zux näheren Beleuchtung der Sache ernaunte Kommission entwik- kelte in einem ausgedehnten Berichte, die Ursachen über die seit Herstellung der Verfassung in Spanien, auf einander gefolgten Unruhen, und proponirxte zur Abhilfe derselben : 1) die schleunige vollständige Organisation der Nattonal -Milizen; 2) die prompte Verfolgung der wegen Staatsverbrechen eingeleiteten Prozesse: 5) die Ausschließung aller Fremden wn Bekleidung höherer Civil=- und Militair-Aemter, ohne ausdrà Tliche Beistimmung der Kortes; 4) die Verantwortlichkeit derer, die der Ausführung der Defrete der Kortes irgend ein Hinderniß entgegengestellt haden; 5) eine den Kortes zu lieferude Uebersicht, von den getroffenen Maßregeln, um die öffentlichen Aemter nur Freunden des verfassungsmäßigen Sy= stemes zu verleihen; 6) eine Adresse an den König, worin die ge- genwärtige Lage der Nation zu s&{hildern, und an Se. Mat. die Bitte zu richten sey, nur solche Staatsveamte zu ernennen, die des Vertrauens und der Liehe des Volkes würdig seyen. Ju der Sißung vom 24. ward der erste und zweite Vorschlag ange- nommen, der Beschluß auf den dritten aber vertagt, und, nach ver- schiedenen Anmerkungen des Ministers der Auswärtigen Angelegen- heiten, über den vierten und fünften zur Tages-Ordnung geschrit- ten. Fn der außerordentlichen Nachtsizung desselben Tages ward die Adresse an den König dekretirt. :

Fn der Sihung vom 25sen kam man auf die Angelegenheiten von Pampeluna zurúck. General Alava trug darauf an, die Mei- nung der Minister úber die zu treffenden Maßregeln einzuholen, besonders, wegen Entwaffnung der National-Miliz jener Stadt. Rach heftigen Debatten, angenommen. Bei dieser Gelegenheit bemerkte der General, daß man auf die Hoffnung dauernder Ruhe in Navarra verzichten müsse, #0 lange das jeßige Minisierium in Frankreich bestehe- das, seiner Kenntniß nach, der Spanischen Ver= fassung nicht zugethan sey. (General Alava war früher Welling- tons Begleiter in der 2ten Okkupations-Periode und bet Waterloo, Spanischer Gesandter am Brüsseler Hofe, und hielt sih lange Zeit in Paris auf.) Zu derselben Sißzung mächte dexr Präsident den Antrag, zu dekretiren, daß, da bei seiner Ankunft îin Pam- veluna und anderweit , sein Name den Unruhstiftern zum Vor- woande gedient, der Ausruf: ¿es lebe Riego/‘/ untersagt werde.

Berworfen Riego’'s Präsidentschaft, welche der Verfassung gemäß nur einen

Monat dauert, wird bald abgelaufen seyn; wahrscheinlich ist der Her=

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