1822 / 48 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Sat, 20 Apr 1822 18:00:01 GMT) scan diff

481

auf die Vermuthung, daß er sich vielleicht das Leben habe neh- men wellen. Nachdem man ihn. aber mehrere Tage !vergeblich -- gesucht, fam man auf Spuren vieler bedeutender Verschuldun- gen, deren Folgen er fürchtète. Sogar eine auf eine bedeutende Obligation joll er versälscht, und eine Menge Schulden hinter- lassen haben.

Die hiesige K. K. Landwirthschafts-Gesellschast hat beschlof- sen, Ausstellungen veredeiten Rind- und Schafsviches zu ver- anlassen, und damit hier in d. J. den ersten Verjuch zu machen.

Beters

erhalten, welches sich am Kanal Fontanfa befindet, und 60 Stuben in" sich faß. Als Folgen des anhaltend geringen Verkehres auf unserem Plaße und in Rußland überhaupt, haben rnehrere bedeutende Handels - Häuser ihre Zahlungen eingestellt; unter andern auf unserem Plaße neuer- dings folgende: Jwan Tscheroko} und Sohn, mit 2,110,000, Böthlingk und K. mit 1,200,009, Gebrüder Feldtmann mit 800,000 Rubel. Nikolas Falke und K., Erford und K. und

Narnecfe und K., wovon die Passiva noch nichr bekannt sind. |

Dann in Moskau: Guizetti und Krüger mit 1,469,000 Rub. Nach unsern Geseben gehören auch die bei fallirien Häu? sern sich auf dem Lager befindenden Kommissions - Güter zur Massa, wodurch Auswärtige großen Verlusten ausgeseßt sind.

Moskau, das vor dem Einmarsche der Franzosen, 9158 Häu- ser, und eine Bevölkerung von 5 bis 400,000 Seelen hatte, zählte zu Ende des Jahres 1817 schon wieder 6318 Häuser, und, mit den 21,000 Soldaten, eine Population von 312,000 Köpfen; merkwürdig unter den neuen Gebäuden ist das von Backsteinen erbaute Exerzier-Haus , ohne Säulen oder Psei- ler, 650 Fuß lang, 1683 Fuß breit, hinreichend für 2000 Mann zu Fuß, oder 1000 Mann zu Pferde.

J 20/0820: De

_ Berlin. Dankbar erkannten die Aerzte Berlins die Aus- zeichnung, daß die großen Gönner und zahlreicher Freunde H eims thnen deu 15. April, als den Tag, wo er ein haibes Fahrhundert die Würde des Arztes so einzig bekleidet hatte, zur Feier Überlie- ßen , da ér ihnen zunächst angehört, der Feldmarschall unter den Doktoren, wie Held Blücher ihn nannte. Hier war nicht die FU- bel- Feier des verdienten großen Mannes, hier war nicht Fefilichkeit durch konventignelle Verhältnisse begründet: es war das Fesi der Liebe und der gerechtesten Verehrung des seltenen Arztes, es war das Volksfesi, das im gerechten Stolze und lautem Jubel die Königs-Stadt feierte. Jn den Schlbssern- der Könige, wie in den Keller - Wohnungeu dèr Dürftigen , in den Palläsien der Großen, wie in den Boden-Kammern der Hilflosen, isi Heim mit Achtung und Liebe genaunt; alle Verhältnisse des Lebens erkennend, und mit heiterem regen Sinne aufgreifend, war er nicht nur der hilf: reiche Arzt: er wurde mehr, er war der Theilnehmer des ganzen Lebens der Hilfesuchenden, und da, wo die Gränzen der Kunst etn- traten, war er noch der Freund und Tröster, und, wo es die Noth foderte, noch der Wohlthäter. Wer sah ihn je ermüdet, wen hätte er ohne Hilfe gelassen, war es Tag oder Nacht ? Nicht Witterung, | nicht Entfernung konnte ihn hindern, immer bereit zu seyn, seinem Berufe zu leven. Dies war thu Bedürfniß, und das reiche Leven und Wirken machte ihn Allen werth: er gewann dieBVerehrung und | Liebe der Menschen: er lebte mit der Tugend, die den Himmel | befriedigt. Aus den Stürmen des Lebens, die auch ihn trafen, | aber, was noch mehr ist, aus allen Freuden des Lebens, die thm | reich und vielfältig zu Theil wurden, ging er ungebeugt und un- verderbt. hervor. Und \o lohnte ihn das- Gefühl der Unabhängig- Feit, welches das Erbtheil eines jeden ist, der das, was recht und

ut il, erkennt, und das, was Pflicht fodert, thut: die Elemente

es unzerstörbaren Glücdes Dies zeigte sh alles noch höher und reiner in scinem Leben mit Aerzten; wie vielen hat er ihre Lauf- Bahn erdfnet, wie vielen war er der väterliche Freund und KRath- geber, u. wo ist der, der je Falsch und Hebl in ihm fand? Freimüthig und liebevoll sagte er Jedem seine Fehler, sie mochten den Arzt oder den Menschen betreffen, und Jeder durste dies Recht gegen ihn üben: aber die Gelegenheit hätte müssen gesucht werden. Fndem die Nerzte seine Jubel-Feier begehen wollten, fonnie es ihnen nicht entgehen, daß sie zu seinem Nuhme nichts beitragen , sondern nur ihren Stand und sich ehre konnten. Von seinem Leben sagen wir nichts, da die Nachrichten davon in einer besonderen Cammlung E sind; einer gehaltvollen Schrift, die Keiner ohne Freude u. ührung, Keiner ohne Belehrung lesen wird. Am Morgen des 15ten April empfing ihn seine Familie. Aber was im engeren heiligen Familien- Kreise geschieht, wo Gatten- El- tern- und Kinderliebe durch ein so seltenes Band zum schönsten Verein geknüpft sind, sprechen Worte nicht aus, u. die Feder kaun es nicht wiedergeben , denn das wahrhaft Schöne und Gute, rein und édel empfunden, kann nicht mitgetheilt werden - es löset sich nur in ein frommes Dankgebet zum ewigen Vater der Menschen auf. Zahlreich versammelten sich Verwandte, Freunde und Verehrer des Fubel-Greises, um den heiteren, mit Jugend-Kraft gerüsteten Greis zu sehen, und ihm zu sagen, wie sie ihn liebten. Pfänder der Liebe und der Dankbarkeit wurden wirklich mit freudigem Her- zen: dargelegt. Die hiesigen Stadt-Wund-Aerzte brachten durch De- putirte thre Glückwünsche dar. Die Hallische Universität ließ das erneuerte Doktor-Diplom Überreichen. Die hiesigen Stadt-Apothe- Xer drückten, in Ueberbringung einer kostbaren Porzellan Vase durch Deputirte, thre Hochachtung für den seltenen Mann aus. Seit lan- en ¿euen ist Heim der am meisien beschäftigte Armen-Arzt, die ahl der von ihm unentgeltlih behandelten Kranken beläuft fich îm Durchschnitt jährlich auf drei bis viertausend; daher beschlossen

Petersburg, 24. März. Das hiesige Jrren-Haus und | das städtische Hospital haben ein gemein|chaftlihes Gebäude |

machte au das Unmöglichscheinende wahr : vom {weren fenlager hatten die Juvel- Greise Gdrke und Mursinna sich | macht, mit kräftigem Geiste die Herkschaft Über dèn leid Körper errungen, um Heim, mit dem ste ein| Gefährte | wirfsamen Lebens waren, das Auge voll Thränen, ihre Rüj | aim heutigen Lage zu zeigen, und im Häudedructe noch den V | für ein langes Leben, voll Freundschaft und Liebe, auszuspLxe/

Am Mittag hatten die Aerzte ein festlihes Vial im des Hof-Traiteur Jagor veranfialtet, dessen Saal auf ein Feier des Tages angemessene Weise verziert war. Se. Kj ! Hoheit der Prinz August von Preußen, Ihre Durchlauchten| | Fürst Radbzioil und der Fürst Staats- Kanzler geruhten der 4 ergangenen ehrerbietigen Einladung zu willfahren, fo wie auch s

liche, die Verwaltung leitende Minister und aadere_Hdchsie

Allgemeine

aats- Zeitung.

| Hohe Staatsbeamte durch die Ehre Fhrer Hohen Gegenwaf diesem ärztlichen Fest, dasselbe zu verherclichen die Güte bu und noch mehrere Freunde der Familie ebenfalls eingeladet wm Roch vor Anfang der Tafel wurde die Búsie in Brom einem Piedestal von Kararischem Marmor , durch Tiek*s Ny Hand geschaffen, dem Jubel - Greise mit einer feierlichen übergeben, um auf spätere Zeiten das Andenken unseres f | zu bringen. 2

1 Die sämmtlichen Enkel umgaben die Büst umkreisten später im frohen kindlichen Jubel die Tafel, ny gefeterte Großvater, sizend auf dem ihm heut Üüberreichtet, der Addildung der UHeimia salicifolia verzierten Ehrensess | Zirkel seiner Familie, umgeben von den Großen des Reiches auch heute ihrer freute. Die Empfindungen der \cchuldigîsten 9 rung für unsern erhavenen Monarchen spracien fich in dem lay gerufenen Vivat, welches dem Lrinkeu auf das Allerhbchste | ergehn folgte, aus. Die schon oben erwähnten gedruckten] richten von Heims Leben erzählen S. 151, einen Betoeis | Heim von der Gnade des Mozarchen hat, den jeder mit d sien Verehrung dés Erhabeüen lesen wird, und den die j Heim noch lange als das Pfand fôniglicher Huld vis zuni sten Enkel hôher halten wird, als die goldne Kette, die eins rich dec i V. etnem Ur-Elter-Vater von Hei m verlieh. Heut l Se. Maijestät den Fubel-Grets nit dem Rothen Adler-Orden | ter Klasse, mit Etchenlaub geschmüctt. Die Gesundheit Hz efom wurde in lautem Jubel ausgevracht, aber größer noch war d at au nere Freude-Gefühl der Anwesenden. Es wurde ihm eine d G Medaille Úberreicht (von Brand verfertigt), welche auf der Seite Heims Bildniß mit Umschrift zeigte, und auf der af den Aeskulap darstellte, worúver die Heims Leven bezeich! Worte fianden: „Nuliam diem perdidit,“ Der Profesor überreichte die Beschreibung und den Abdruck citzer LMerifants Pflanze, die visher noch nicht beschrieben, des Botantker H Andenken verewigen, uud wovon das Genns deshalb den N Heimia, die etne bis jeßt davon bekannte Species aver, den N Heimia salicifolia erhalten folite, so wie son früher d der Wissenschgft berühmte Hedwig etn Moos nach “thm bei hatte. Während der Tafel sangen ausgezeichnete Männersti , / in den Balfonen des Saales, Festgesänge, für diesen Tag gedì erossnete Hr. En | und die Horazische Ode: Integer vitae, scelerisgue pur r, mit der Pruüsun mit welchem zahlreiche Musikchbre abwechselten. Gedichte zj rgelegtèn Douanèn- ren des Tages wurden von Bekannten und Freunden in zswcamission. Zucker; cher Menge vertheilt: Ansßand, Würde und Frohsinn beglei Gegenstände, weiche das Fest des ausgezeichneten Mannes. Noch steht er in N Um die Französischen : Kraft vor uns, ued dem Wunsch schließt fich die Hoffnung | Zucker, nómlih der aus den beiden Jndien, hôher im- nig an, daß er noch lange unter uns kcáfttg und „[egensreid verden. Jn Betresf dès fremden Eisens schlägt die eil und als Borbild Vielen vorleuchteud UiTO DeiseiiD, die i Aurmunterüng der inländischen Hämmerz elner- Sirachs bethätigen werde: „Das ist der Alten Krone, wenn sl ission, zu [ Nov. v- J.» welche ür das erfahren haben; und ihre Ehre ilt, wenn sie Gott fürchten./ hdr, die Verocdnung vorl B E la RA Aachen. Eben hier angekommene Briefe aus Fonsffite Eisen inen neuen erhöhten Tarif a S hleichhan- nopel vom 11, März sagen: „Wir erwarten mir volle! V zu verwandeln, anderer|eits e U A arti at ny trauen den glücflichen Ausgang der politischen Angelegen verhindern, elne gewisse Anzah En eh, set Die noch obwaltenden streitigen Punkte beschränken si/affwelche einzig und allein die E d Ey M wenig wichtige Gegenstände, daß man sie kaum für geeig seyn joll. Was endlich den BVichhande* Bi an A cen kaun, einen Bruch von Seiten Rußlands herbeizus} Abgaben bei der Ausfuh: des luländischen ¡ay es Yers / it, und dagegen die Abgaben bei der Siusuhr des Ln lehes erhdhet werden. Der BDericht-Erstatter ging hier?

i Landfraht-Säße, zu welchen mehreren anderen Artikeln ekt emed Uan Beta Angabe der Schaffner, verladen worden. Der Centner} an, den Tarif für die Mende L S L E n Breslau 12— 12 Rthic. ; Danzig 4 Rthlr. ; Elbing 5 Me Abgaben dei der Ausfuhr der Französijchen Weine her- Güstrow (in Golde) 25 Rthlr. ; Hamburg (in Golde) 2 Wen. e A b Königsberg 5 Rthir. ; Leipzig 2 17 Rthlr. ; Lübeck (in K A T Ent rf A S, L S 2 Rrhlr.; Marienwerder 5 Nthlr. ; Rostock (in Golde) z Weie - Cntwur | Cte

5 5 Rthlr. ; Rostock ( e)5 ¡inc werdén, einstweilen haben sich 17 Deputirte d a-

li d Ipd 215 Aae Ren N ero der Kammer mehvrere ; F ¡ , Q : Minisier J | c ; E A À O L e N e Entwrfe in Betreff der Kanäle, welche den Bureaux

Donnekst. 18. April. Jm Schauspiel-Hause: Armu fung überwiesen wurden, vorgelegt hatte, wurden die Be- Edelsinn, Lustsp. in 3 Abtheilungen , von Koßebue. (Nen über das Budget des Finanz - Ministeriums fortgeseßt. t Hierauf : Andres U in 1 Aufzug, nach demsite Kapitel, im Betrage Pn A wude B dia Fasten zösischen, bearbeitet von K. urn. rwaltung des Mintsleriums eto, , L Or

Freit. 19. April. Jm Opern-Hause : Die verfängliche F der Kommission, um 49-000 G D I Hu Oper in 2 Abtheilungen, Musik von Mozart. ivitel, vdn 50,000 Franken/ als A Dees L d r 0 r

Sonnab. 20. Jn Potsdam. Zum erstenmale: Dersfflung der. Kosten für Anlegung eines Fnventartums det, zu lige Liebhaber, Lustsp. in 1 Aufzuge, von Castelli. Hi

dn der Krone bestimmten beweglichen und unbeweglichen

| ih ni : eine Diskussion angenommen. Die

Jch irre mi nie, oder der Räuberhauptmann, Luf Ar Me t? Mad T A s U L diéfei. Fou 1 Aufzuge, nach dem Franz. von K. Lebrun. Und: Das j gten Fond zu destreitende - lange aufgeschobene Operation, bewachte Mädchen, kom. Ballet in Z Abtheilungen. it Schnelligkeit, Genauigkeit und möglichster Sparsamkeit zuge. Hierauf: Die Drillinge, Lustsp. in 4 Abtheilungen, Kosten der Skeuer : Verwaltung Besoldung der Geueral- sang 6 Uhr.) ; iren und übrigen Beamten, Erhebung der direkten und în- A n Steuern u. \. w - im Betrage vont 158/-840/800 Fr. ber:

2 \uittard verlangte darauf eine Ersparniß, von 10 Millionen, indessen verworfen wurde. Der Prasident verlas hierauf elnen Artikel dieses Kapitels. Der erste, im Betrage vou 000 Fr. für das Enrvegistrement und die Domainen, und der von 3,772,950 Fr. für die Forstverwaltung, wurden ohne Wei-

uwtlíich e Nachrichten.

Kronik des Tagéès.

Majestät der Kdnig haben dem Landrathé àaußèr Dien- Meri voi Kdnig, den St. Johannitèr - Orden zu geruhet. dba Königl. Majestät haben ge h und expedirenden Sekretair thè bei dem Kurmärkischen P

men: Der Königl. RiédèrländischeKäbinets-KdU- s dem Haag:

ruhet, den bisherigèn JU? Calmber g, zum Pupil- upillen - Kollegium zu er?

eitungs-Nachrichten. A aris, 10. April.

v. Böourie g- des neuen,

u Sand.

‘ie ‘vorgestrigè Sitzung der Depu- nne mit einem Berichte im Ia- am 19. Jan. der Kam- Geseß-Encwurfes beaustragr gewe|e- Eisen und Vieh sind diezeul- die Kommission: vorzüglich beach- Kolonien zu heben, joll der

Berlin, 15. April.

o

Meteorologische Beobachtungen Barometer |Therm.|Hygr.| Wind.| Witterung 15. April.|A. 28° 5/ 1117°+|-45° |S. [sernklar, milde Lui

Magistrat, Stadtverordnete und Armen-Direktion, dem Mitbürger auch das Bürger - Recht zu geben, und es rourde dem / Jubel- Syaise der Bürger: Brief in einer silbernen Kapsel, als dankbares Anerkenntniß seiner geleisteten Diensie, durch Deputirte überreicht.

enebniat Die Koñen der Douanen-Verwaltung belaufen 3‘ 1195+ f Md aao Fr. Es befinden sih darunter 400,000 öl. n A. 26° 12/ 210 L A 'Vgeld für 1500 inaktive Beamte , denen die Pensións- Kasse,

A (S. heiter, lauzangenbhpey gänzlichen Erschdpfung, noch nicht die zusteßenzen 17. April. F. 28 S. hell,dünneStreifwWHuen guszustellen vermag, und die úberdies auch zur Pensio-

Ld. 28° 3! 117"

16. April. |F. 28, 25‘8¿ T S. hheit.,angen., sehr stal M. 28 25° |S. hheiter;etw. Wind, schl

r

33

55°

ie hiesige naturforschende Gesellschaft hatte den verdienstvollen Botaniker als Ehren = Mitglied ernannt. Die Feier des Tages

Gedrut

1405 + | M. 28° hell, Wind, sehr wh noch nicht das gehdrige Alter erreicht haben. Av

2‘ 1187+] 25° | Z Redakteur uf die Absepung dieser Summe ail die Herren Sikieys und

hei .

d S E

avi.

N a se y

¿8e Stúck. Berlin, Sonnabend den 20sten April 1822.

Conftatit ebenfalls; da man diesé Beamteir indessen nicht dem Mangel Preis geven dürfe, so solle man ihnen ihr Wartes Geld auf den Ertrag der Auflage auf das Salz anweisen.

Fn der gestrigen Sißung würde die Diskussion fortgeseßt. Dèr Oouanen: Direktor, Hr. v. Saint-Cricq- bestand auf die Noth- wendigkeit obiger Summe. Es kam endlich zur Abflimmung, wor- auf die Abseßung der oberwähnten 400/000 Fr., mit einer Majori- tät von 44 Stimmen verworfen würde Eine zweite, von Herrn Dudon vorgeschlagene Ersparniß vor 120/000 Fr. auf die Kosten dex Douanen - Verwaltung im allgemeinen wurde dagègén , obschon Herr von Saint-Cricq sich heftig dagegen siräuvte , angenommen, ivodurch jene nunmehr auf 25/-996,500 Fr. reduzirt sind. Die Ko- sten für die General - Direktion der indirekten Steuekn betragen 49/350,500 Fr. Hr. Strteys klagte Über die ungeheure Besoldung der Generat - Administratoren und General-Fnspektoren, und ver= langte eine Reduktion von 500,000 Fk. Der General -Direftór Herr Benoist widerseßte sich diesen Vorschlage. Auch Herr Cor- net d’Fucourt hielt jene Ersparniß für unzuläßig, obgleich er zu- gab, daß die Ausgaben für Erhebung der indirekten Steuern sehr bedeutend seyen. Herr Sirieys meinte dagegen, daß, wenn man einerseits jene übermäßigen Gehalte betrachte, und andererteits erwáge, daß den Beamten bet diésem Verwaltutgs - Zweige udch úberdies eine jährliche Gratifikation von 4 Millionen zusließe, es lächerlich sey, zu beygupten, daß eine Ersparniß von 400/000 Fr. unzuläßig sey. Herr von la Bourdannaye hielt jene Gratifikatig- nen überhaupt für herabwürdigend. Wenn man die Beamten ve= lohnen wolle, \0 müsse es nicht durch Geld, sondern dur{ch Ehrenbeézeugungen geschehen. (Uligémeines Gelächter.)

Betjämin

3 K

Nachdem Hr. Benoist -dàs von der Regierung befolate Grati- ' fifations- Sysiem, wodurch die Beamten zur-Arveit und zu einem " anhaltenden Fleiye aufgemuntert werden sollten, Und welches das her nichts weniger alo erniedrigend für diejelben jey, vertheidigt- wurde der Vorichlag des Herrn Sirieys verworfen, dagegen eit | zweiter des Hr vou la Bourdonnaye/ in Betreff einer Erspa:ni | von 200,000 Sr, welche namentlih auf die Gehälter der General- | Adminisicatoren und der Divisious-FJnspektoren angewendet werden | solle, duch eine sehr bedeutende Majorität augenommen. ‘Die Kammer ging hierauf zur General-Post- Verwaltung úver, welche 11/92/9530 Fr. erfodert. Der: Graf von Girardin ergriff das Wort, ' um, wie er sagte, mehrere Mißbräuche bet diesem Verwaltungs- Zweige aufzudecten; das Budget betrage 33-300 Fk. mehr, als im vergangenen Jahre; das Personale bei demselben , . namentlich in Paris, sey stärker, als es zu Napoleons Zeiten gewesen, wo Franft- reichs Gebiet sich von der Mündung des Rheines bis zu den Ufern der Tiver, von Bayonne bis Lübe ersireckt habe. Damals sey das Hotel der Posten in Paris, für alle Bedürfnisse jener weitläuftigen Berwaltung groß genug gewesen; jeßt, nachdem die Arbeiten ders selben bedeutend geringer, habe man, unter dem Vorwande, die Büreaux zu erweitern, vier Häuser zugetaufi , welche indessen les. diglich dazu dienten, gewissen vegünfligten Offizianten freie 230h- nungen zu verschaffen. „Wenn es denn doch nothwendig ist,‘ sagte der Redner, „„daß die fürden Diensi unentvehrlichüten Beamten das Hotel der Posten bewohnen, warum wohnt der Chef selöf nicht darin, dessen Anwesenheit zu jeder Stunde des Tages erfoderlich ist, und dessen Pflicht es in früherer Zeit war, keine Nacht außer= halb des Hotels zuzubringen?// Eine Verorduung des Ed- niges, sehte er hinzu, habe indessen den Herzog ‘von Doudeauville dieser Verbindlichkeit nicht aléein Überhoben- sondern ihar sogar die Erlaubniß ertheilt, sein schbnes Lustschloß in der schèônen “ahreszeit bewohnen zu dürfen, woraus für den Staat eine dop- pelte Ausgabe entspringe, da der Bedarf an Holz und Beleuchtungs nicht allein fúr das inzwischen von einem der neuen Adminifira- toren bewohnte Hotel der Posten, sondern - wie das Gerücht bes sein Hotel in der Vorstadt St. Germain, auf

baupte, auch fúr 4 : Kosten ‘des Staates geliefert werde: die Kammer wisse nun, was

es foite, einen Herzog und Pair an der Spiße eines untergeordne=- ten Verwaltungs-Zweiges zu haben: Dex Redner ging hierauf zu den Entlassungen (Läuterungel/ wie er sie nannte) über, mei früher bei der Posten - Verwaltung flattgefunden hâtten , wobei die geleisteten Dieuste verkaunt worden, und die erworbenen Rechte unbelohnt geblieben, wo aufgeklärte Männer durch Dummftdöpfe erseßt, wo kleine Stellen an große Namen vergeben worden seyen; jene Läuterung, welche eine Epoche in der an bsihan Posien- Berroaltung mache, sey auch Schuld an der Erhöhung des Bud=« get; alle Stellen selvs die unvedeutendsten, seyen durch. Adliche beseßt worden: die Post-Verwaltung glänze von Ehren - Titeln al- ler Art: die Folgen jener zahlreichen Reformen seyen indessen nicht allein, daß tüchtige Männer durch andere, denen weder gleiche. Diensileistungen noch gleiche Erfahrungen zur Seite ständen, erseßt, sondern daß das Land von einer Mae naftiver Beamten Über- shwemmt worden sey - welche dem Staate fast ebenso viel kosteten, als die aktiven; von der Willkühr und Ungerechtigkeit, mit welcher dabei verfahren werde, liefere die Absebung des Herrn von Mézy

(ær war Géeneral-Administrator der Pon) neuerdings ein Bei- spiel: Er have der Regierung nühliche Dienste geleistet, eben dess-

C VEZA ¿Mo le 11 M0 N o F