1822 / 56 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

Allgemeine

eußische Staats-Zeitung.

562 Stúck. Berlin, Donnerstag den gten Maî 1822.

mtlihe Nachrihten.

Kronik des Tages.

Königliche Hoheit der Herzog von Cumberland, Dessau hier eingetroffen.

E Fm Bez. der K. Reg. zu Königsberg ; Arñau erledigte Pfarrstelle dem Prorektor Plew aus

MWerlichen. y i ugs Urchgereist: Der Königl. Groß - Brittannische Kabinets-

L Ellis, von London nach St. Petersburg.

Feitüngs-Nachr i Gt em

A. u..8 4 6:8: D

aris, 29. April. Am 26. Abends hat das Ministe- r ausroârtigen Angelegenheiten einen außerordentlichen } aus St. Petersburg erhalten. Das kurz darauf an kse verbreitete Gerücht, daß die Depeschen , deren Ue- ker er gewesen, friedlihen" Jnhaltes seyen, hat den der Renten um 55 Centimen gehoben. Der Oberst kd noch oin anderes, in das Komplott des Generals Ber- viceltes Jndividium, sind am 25. unter der Begleitung usd’'armen durch Angers gekommen, und haben den ÿ Poitiers eingeschlagen; befanntlih hat der Kussa- Alles, was auf jenes Komplott Bezug hat, dem Kô- wrihtshofe in Angers abgenommen, und dem in Poi- erwiesen. Das bisher hier gestandene ate Kürassier- s Garde-Husaren-Regiment wurden zu Ende diejes Mo- 1ch das 1fte Grenadier-Regiment zu Pferde und das 1ste Dragoner-Regiment ersebt. Man {reibt aus Brü|- m 25. d. M., daß der Fürst von Canino (Lucian Buo- )) nach Rom gereist sey, von wo er indejsjen nach einem Aufenthalte nach Brüssel zurückkehren werde. Die Ver- (q scines Sohnes mit dem Fräulein von Survilliers. Vosephs Buonaparte, wird, wie es heißt, noch dadurch h, daß es an den gerichtlicen Dokumenten, zum Be- es vorhergegangenen Ausgebois an dem Aufenthalts- s Vaters der Braut, welcher sich bekanntlich in Ame- Mfhâlt, fehle. Briefe aus Toulouse sprechen von neuen M, welche daselbst, nameutlich auf Veranlassung der F der Schule für Malerei und andere bildende Künste efunden haben. Was die früheren von einigen Studen- l der dortigen Rechts-Schule, jowohi in der Schule selbst, Theater und auf dffentlicher Straße begangenen Excesse c, so hat der Akfademische Rath der dortigen Universi- Wolge eines in der Sißbung vom 17. d. M. gefaßten Be- E, 3 Studenten der Rechteschule auf 2 Jahr, 4 auf 1 Ind 2 auf 6 Monate, von derselben excludirt. ndon, 26. April. Madame Christophe, weiland Kai- mpress) von Hayti, wird in Blackhead ihren Aufent- men. Sie hat aus dem Schissbruche ihres Gemahls fd. Sterl. jährlicher Einkünfte gerettet. Nachrichten imaifa vom 12. März zufolge, ist zu Vera - Cruz alle verboten; selbst edle Metalle, worauf sich früher fast ze Ausfuhr, gegen 21 oder 25 pCt., beschränkte, dür- er feiner Bedingung mehr verschisst werden. Der Wasf- and, den in Kolumbien Bolivar mit den Königlichen ern \{loß, ist seinem Ende nahe. ih. Am 289. April ward das hiesige Lyceum eingeweiht. uffurt, z. Mai. Gestern erhielt der Russische Ge- ion Anstetten zwei Kouriere. Die halbe Handelswelt darüber in Bewegung, obgleich der Jrhalt der einge- Depeschen durchaus nicht bekannt "ward. è große Prämie der hiesigen Lotterie, bestehend in Fi. , ging diesmal nach Basel. Ein hiesiger ehe- icher Weinhändler hat sich diesen Morgen erschossen. nd in seiner Tasche die leßten 15 Xr. und ein durch- s Lotterie - Loos. Der -Philosoph Pittschaft aus hat bis auf Weiteres ein angemessenes Unterkommen ren-Hospital angewiesen erhalten. Man sieht in

den Rheingegenden einer frühen Ernte entgegen; das Korn steht {hon in den Aehren.

Der Russische General-Lieutenant Graf v. Woronzow, der sich geraume Zeit zu: Paris aufhielt und nun nach Podo- lien geht, begiebt sih zur Russischen Südarmee unter Gene- ral Wittgenstein, um daselbst den Oberbefehl über sein Armee- Korps, das bisher der General Roth provisorisch führte, wie- der zu úbernehmen.

Gießen, 25. April. Der hiesige Proféssor Dr. Zimmer- mann will die Entdeckung gemacht haben, daß die sämmtli: chen wässrigen atmosphärischen Niederschläge (Thau, Regen, Schnee, Hagel), vom Mai v. J. bis jest, Meteoreijen ent- hielten, das gewöhnlih (auf die Weise wie in den Meteorstei- nen) mic Nickelmetall verbunden war, und daß fast alle Re- gen, salzsaures Natron (Kochsalz) und eine neue, aus Kohlen- sto, Wasserstoff und Sauerstoff bestehende, organische Sub- stanz enthielten, roelhe der Eutdecker Pyrine genannt - hat. Ebenso fonvten, nach seiner Ansicht, in mehreren Regenwassern mehrere Erdarten nachgewiesen werden. Besonders reich an diejen, sich auch in den Meteorsteinen findenden Bestandthei- len, zeigten sich die Regen im Februar und März, welche auf Höhenrauch folgten. Durch gleichzeitige Beobachtungen auf verschiedenen Höhen (Diensberg, Gleiberger Burg, auf einem Thurme der hiesigen Kaserne), so wie an dem Lahnspiegel, er- gaben sich unter andern Resultaten, noch mehrere, welche für den tellurishen, nicht fosmischen Ursprung der steinigen Me- teormassen sprechen.

Hannover, Zur Decung der, bis zum Jul. v. J. ftatt- gefundenen Ausgaben der Staats- Kosten, wird eine Anleihe von höchstens 17,000 Rthlrn. nöthig seyn. Für das jetige Jahr scheinen die Einnahmen zur Bestreitung sämmtlicher Ausgaben hinreichen zu wollen; die indireêten Steuer zeigen sich ergiebiger, namentlich die Brantwvein-Steuer , die in WVer- gleich mit dem vorigen Jahre, einen Ueberschuß von 100,000 Rthirn. nachweist; (es find allein go neue Brantwein - Bren- nereien angelegt worden, welche wahrscheinlich ihre Erzeugnisse in diejenigen Gegenden zu vertreiben gedenfèn, wo diese Waare theurer ist, als bei uns.) -— Auf Warte-Geld standen im Sept. v. J. 255 Offiziere, mit 55,440 Rthir. jährlich. -—"Die Steuer. Sttaf- Kasse weist eine geringe Einnahme nach, uicht, roeil das Schmug- geln unterbleibt, sondern weil man dazu mictellose Leute braucht, die, weil sie feine Gelöstrafe zu erlegen im Stande sind, mit Gefängniß-Strafe belegt werden müssen. Behufs der Grund- Steuer- Erhebung sind beinahe zwei Drittel des Acker:Landes, nur zum Ectrage des 2ten bis 4ten Kornes, abgeschäst. Bis- her gait im Aic-Hanndverschen das Wechsel-R2cht nicht * nun ist aber der Entwurf einer Wechsel-Ordnung an die Stände gelangt, welcher das Wechsel-Recht auf die Handels-Leute, und außerdem auf besondere Verleihung beschränkt, die Beamten aber ausdrücklich davon ausschließt, und übrigens ein shnelles, sirenges Versahren anordnet. Die Ostfriesische Ritterschaft hat ihr Unvermögen erklärt, von ihrem Repräsenctations - Recht in der Stände-Versammlung Gebrauch zu machen, wenn die Ent- schädigung der Deputirten nicht aus allgemeinen Landes - Mit- tein erfolge, und der Deputirte der Stadt Esens hat angezeigt, daß er wegen verweigerter Entschädigung von der Stadt, an den Verhandlungen nicht weiter Theil nehmen könne... Der König hat, zur Anlage einer Frren-Anstalt zu Hildesheim, die Gebäude des Michaelis - Klosters eingeräumt. Die Anzahl der Kriegsdienstpflihtigen vom Jahre 1800 beläuft sih auf 15/327, davon dienen mehr als 5, und F ist fär gänzlih Dienst- frei erklärt. |

Leipzig, 6. Mai. Fär die hier Studirenden sind neue Gesebe erlassen; jeder Student muß sich solhe, bis zum 21. d. M,, in der Expedition des Concilii perpetui, persónlich abholen, und den Empfang schriftlich bekennen.

München, 1. Mai. “Jn der Sißung vom 29. v. M. trug der Abg. Clarus auf Erhöhung der Gagen beim Mili- tair vom Oberst abivärts an. Die Däuer der Stände- Ver- sammlung is bis auf den 25. d. M. verlängert; an diesem Tage werden beide Kammern ihre Sihungen }chließen.

Y _Jn der gestrigen hiesigen Zeitung befindet sich folgender ufjaß. :

Die Neu - Griechen, welchen ein großer Theil Teutschland enthustastische Verehrung zolt, und die man sich nur als a les ves und hiederes Volk denkt, erscheinen in unseren Augen, da wir