1822 / 58 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Tue, 14 May 1822 18:00:01 GMT) scan diff

575 der An n des Bischofs von Ceuta, hat sih ergeben, daß der Bischof, gegen das konftitutionelle System eingenommen - die Kehre des unumschränkten Kdnigthumes mündlich und schriftli verbreitet, und daß der. Landeshauptmann, zur Vorbeugung drohender Unruhen, dringende Veranlassung zu haben geglaubt hat, die Entfernung des Bischofes und dreier seiner geist- lichen Rathgeber zu verfügen. Der Staatsrath hat zwar das Be- nehmett des Bischofs gemißbilligt, und seine geseßliche Verfolgung für nothwendig gehalten, das Verfahren des Landhauptmannes aber als geseßwidrig verworfen und die Rückkehr des Bischofs und sei- ner Begleiter verfügt. Der Landeshauptmann hat die Ausführung dieses Beschles unterdrückt und von neuem berichtet, im Wesentli- chen aber die Bestätigung des ersien Bescheides erhalten. Die Kom- mission stimmte jeßt gegen die Zurückberufung des Bischofs nach Ceuta, weil sie der dfentlihen Ruhe gefährlich sey. Vorläufig auf dem Bureau deponirt, bis sämmtliche Deputirte sih gehdrig informirt haben werden. tes

Hinsichtlich der Unabhängigkeit der neuen Staaten des Spg- nischen Amerikas, verlangen die Kortes, daß diese Staaten - für die Erklärung der gewünschten Unabhängigkeit, an Spanten, meh- rere Jahre hintereinander einen Tribut zahlen; zur Bürgschaft des Vertrages, gewisse Festungen ausliefern; und unter dem Na- men einer Spanisch: Amerikanischen Konföderation, deren Protek- tor der Kdnig von Spanien seyn wird, einen ewigen Bund mit ihrem ehemaligen Herrn {ließen sollen; außerdem verlangen die Kortes noch, daß allen Europäischen Höfen vom Madrider Kabinette erdffnet werden mödge, daß die Spanische Nation es als eine Vel- lebung der Traktaten ansehen würde, wenn cinige oder alle Spa- nish-Amerifanische Provinzen, von einer Europäischen Macht als unabhängig anerkannt werden würden. Jn wie weit diese Föde- rungen von unserer Lage selb| untersiüßt werden dúrften, wird die Zeit lehren.

Unsre Pyrenäen - Gränze ist jeßt mit so vielen Truppen be- seßt, daß sie an Zahl der Franz. Gränzarmee wohl gleiczkommen möchte; die Aufopferung aber, welche dieses dem Staats - Schaße Fostet, ist bei dem fe{chlimmen Zusiande unsrer Finanzen auch du- ßersi schwer.

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Berlin. Die, von Erfurt nah Berlin gehende Fahr-Posft if am 25. v. M. Abends gegen 11 Uhr, eine halve Meile vou Grfurt, beim sogenannten Rothenberg, von vier, mit Piken, Säbveln und Pifolen bewaffneten Personen , angefallen und beraubt worde. Der Posiwagen war von dem Schirrmeister Langnickel begleitet, und führte bedeutende Geldsummen mit sich. Außer demselbeiu be- fand sich kein. Reisender in dem Wagen. Sobald der 2c. Languik- kel die Absicht der Räuber auf den Wagen merkte, sezte er {ich in demselben, mit Zurhandnehmung seines Säbels, in Vertheidigungs- fiand, und verweigerte ihnen, auf die drohende Foderung, in den Wagen gelassen zn werden, wenn er nicht ermordet seyn wolite, dieses auf das Bestimrmtesie. Da die Räuber sahen, daß der Schirr- Meister auf diese Weise nicht zur Räumung des Wagens zu bervegen wav, griffen sie deiselben von beiden Seiten mit Piken an: dex Schirrmeisier ließ sich aber weder hierdurch, noch durch die von den Räubern (glücklicherweise ohne Schaden) gebrauchte Feuergewehre, von der Vertheidigung des Wagens abbringen, son- dern sehte diese, indem er zwei der Dieve siark verwundete, so lange fort, bis er durch den Blutverlusi von zwei erhaitenet Berroun=- dungen und durch die Übergroße Anstrengung in Verthetdigung ge- gen einen viermal überlegeneren Feind, körperlich kraftlos gemacht, dem Kampfe einEnde,u. diePostgüter denRäubern überiassen zu müssen, einsah. Er schrie den Räubern zu, daß er zu kapituiiren gezwun- gen sey, dies aber nur unter der Bedingung thue, wenn man ihm das Leben lasse, sons er sich noch ferner zu vertheidigen suchen würde. Die Räuber nahmen dies au, zogen den ganz ermatteten Schirrmeisier vom Wagen, und banden ihn fest. Bevor verselbe den Wagen verließ, hatte er noch die Geistes-Gegenwart, die bei sich führende, Über die Ladung des Wagens sprechende, Papiere wegzuwerfen, und vier Fässer mit Geld, welche im Wa- gentorbe lagen, so viel als möglich zu verdecken und der Aufmerk- amkeit der Räuber zu entziehen. Hiedurh wurde auch erlangl, die Râuber blos die Postlade und das Felleisen eröffneten, und daß nur der kleinere Theil der Gelbd-Ladung in ihre Hände fam.

Nachdem dies geschehen war, fernten sich. Der Schirrmeisier und der Anfalls von den Räubern fesigebundene Poftillon- welcher lehtere ebenfalls verwundet war, suchten sich aber ihrer Banden zu entle- digen, und fuhren mit dem Übel zugerichteten Postwagen nach Er- furt zurück. Hier Nachts 2 Uhr angekommen, wurde der Vorfall von dem Post-Direktor Denso sogleich dem landräthlichen Officio u. dem JFnquisitoriate angezeigt, und: es wurden von diejen Behdr- den, in Verbindung mit dem 2c. Denso, augenbliclich die zwe@- dienlihsten Mittel zur Verfolgung der Thäter getroffen. Das Ne- sultat derselben war Über alle Erwartungen glücklich, denn 5 Lage nah dem Vorfalle, waren bereits die 4 Räuber, zwei in Nordhau- sen und zwei in Buttstädt im Weimarschen entdeckt, verhastet und zum Geständniß der That gebracht. Vorzüglich hat die Folge der Bravheit des Schirrmeisiers zu der schnellen Entdeckung beigetrg-

en, indem die Verlezungen, welche er zweien Räubern hat die Ausmittelung erleichterte. Die Räuber sind: der vorma- ige Kaufmann Mittler in Buttsiädt, der Buchdrudfer Leithardt in Erfurt, der Glaser-Meister Leibling in Nordhausen, und der bei dem lehteren arbeitende Glaser-Geselle Hagemann. Die geraubten Güter sind größtentheils wieder herbeigeschafft und hoffentlich wird Alles, was’ zur Zeit noch fehlt, während der Untersuchung, wieder erlangt werden. Die Ergreifung dieser Räuber ist füc vas allge- meine Wohl und die Sicherheit der Landstraßen um so wichtiger, als die drei erstern bereits eingestanden haben, daß etnige in den leßten Jahren, in der Gegend von Erfurt und auch im Auslande verübte, bis jeßt unentdeckt gebliebene Posti-Beraubungen von ih- nen unter unmittelbarer The lnahme noch mehrerer Personen her- rühren. Ein Lana liches Verdienst um die Entdecung der Räuber und um die Herbeischaffung der entwendeten Güter, haben sich der Landrath Türck , der Kriminal-Richter Petersen, der Kriminal-Af- tuarius Huck und der Post-Direktor Denso, sämmtlih in Erfurt, erworhen, Es ist um so mehr angenehm, solche Beweise von Pflichter-

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Gedruckt hei Hayn.

| Verkäufer. Diskouto- a 4 pCt. Briefe. und drichsd’or a 1155 zu haben, a 1145 zu lassen.

verließen sle den Wagen und ents | gleich im Anfange des |

beigebracht |

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füllung, als der Schirrimneistér Langnickel, durch Mut f chlossenheit, und die vorgedachten Beamten, durch Ergrel zweckdienlichen Mitteln und thätige Verfolgung derselben ian E. Rei Ce tE bringen zu können, wen en von einem fo glüclichen Erfolge, wie dieses in die(ÆŒ der Fall ist, gewesen sind. Es ejes in dies

Wechsel- und Geld-Kourse.

Hamburg, 7. Mai. Amsterdam fk. S. 3 Mon. 1062 pCt. gut zu lassen. P London E S, l 83 Den. 2 Mon. 56 Schill. 55 Den., mit 2 Dén. 5 sucht. Paris 2 Mon. 263 Schill. mit 2; besser G! geblieben. Bordeaux 2 Mon. 262; Schill. zu las Kopenhagen fk. S. 2553 pCt. Breslau 6 Wochen 40: 4 2 Mon. zum not. Kours begehrt. Wien in efllecti, chen 246 pCt., Prag in efffectiv 6 Wochen 147 „F Augsburg 6 Wochen 146F pCt., Frankfurt 6 Wocheil pCr. 2 Mon. zum not. Kours gesucht. St. Peters———-——— Mon. 85; Schill. Briefe. 1

Louisd’or 21 Mrk. 47 Schill. zu haben. Holl ten, neue, fehlen. —- Gold al marco 1012 . 102 S haben und zu lassen. Dän. Grob Kourant 1242 Hamb. Grob Kouranr 123% pCt. Piaster zu 26 haben. Fein Silber 27 Mré. 114 Schill., &S Sort. 15 L. 5G. a 14 L. 9 G. 27 Mrï. 11 Schill., = E Mrk. 4 Schil. zu lassen. j

reuß. Prâmienscheine 2 193 Mr. Brie mae Bie S scheine à 193 Mrê. Bfo. Briefe, 2 S L Se Ain z+ C. von 37 Schill. er Cont. 857 - 854 pCt.- auf 3 Mon. Zeit 65ck . (F Geld und Briefe. e L A000 De Gs "F tis E

Norweg. Anleihe à 5 pCt., à 84 pCt. VerkäufeDas heute auszugebende ute Suda pCt. Geld. lt: unter

Dänische Anleihe erste Abtheilung à 6 pCt. ZinseMk- 716. die Verordnung und Tax-Ord pCt., desgl. 5 pCtg. von 3000“ Mrk. g12 . g12 pCt tarièn in den Nieder-Rheinischen P desgl. 5 pCtg. 81 . 835 pCt. wenig Umsaß. N n April d. J-- ; G A -

Oesterr. Anleihe das Loos von 100 Fl. vr. cont. h solches bei den Nieder-Rheinischen Post-Aemtern, das Fl., pr. Dez. 1122 . 115 Fl. Geld unè Briefe ; Me plar auf Druckpapier zu 5 Sgl., das Exemplar auf Schreib- pr. cont. 742 . 742 Fl., auf g’ Mon. Zeit 74 . 742 F 42 Sgl. auch als ein einzelnes Stuck zu bekommen. und Briefe. E e * Berlin, den 14. Mai 16 2.

Berlin, 10. Mai. London 3 Mon. a 6 Rehlr. igl. Debits-Komtoir für oie Hamburg 2-Mon. à 152{-kurz à 1532, Ams} Mon. à 145, Paris 2 Mözs à 832, Augsburz|| a 1045, Franffurt a. M. Mon. à 1033, 20 Xr. 2 Mon. à 1042, Sû-/ Petersburg 5

Amtliche Nachrichten. Kronik des Tages.

ewesenen Etap-

ejne Majestät der König haben dem gewesenen den St. Johan-

Inmandanten, Major v. Treskow, rden zu verleihen geruhet.

E E E ÄD

der Geseßsammlung

nung für die No- rovinzen; vem 25.

Allgemeine Gescksammlung.

gèkommen: Der Kdi zl. Portugiesischè Geschäftsträger Msigen- Hofe, Antonio de liv eira, von Frankfurt a. M. Wochen gerei: Se. Durchla . t der (General-Gouverneur von Geld Szorpommern und General - Major, Fürst zu Puttbus, d | PDPecmmii. i Staats -Schuld- Scheine à 99 Verkäufer, ‘982 zu Le General-Major Prinz v. Solms -Lycch nah Kärlsbad. Staats -Schuld-Scheine à 703 Geber, E Nebmer u F rchgereis: er Y Kate 0 / wegische Anl. der Hamburger Avisra-Kours s S E E E N N CERSON, AS N SE Preuß. Engl. Anleihe à 9093 zu haben, S got j Oesterr. 5 pCtg. Obligationen per Kassa à 782 auf Zeit infl. 2 Mon. fix 787 zu bedingen. Def | leihe in Loosen à 100 Fl. pr. Dezember à 1182 Briefe 1167 zu machen. |

En R E R

Königliche Schauspiele.

d Sonnab. 11. Mai. Jm Opern - Hause, auf viel Á gehren : Precioja, Schauspiel mit Gesang und Tanzhzeisg ¿ Ma Abtheil.; vom Königl. Schauspieler P. A. Wolff. Mi arts, M wal. K. M. v. Weber. (Mad. Neumann, vom Großherz dure Hoftheater zu Karlsruhe: Preciosa.) gei, FUODLs ___ Sonnt. 12. Mai. Jm Opern-Hause: Don Jug in 2 Abtheil. Musik von Mozart. (Mad. Neumann: Mi... „1/9 dop Marine In Charlottenburg: Er mengt sich in Alles, L Rees 119.000 VTgenss der Justiz und der Fina: 5 Abtheil. (Hr. Lebrün, vom Stadt - Theater zu M A R A C 20000 VPtgag s wt O Plumper.) Hierauf: Jch irre mih nie, oder, desi,ce “R E N Se init Da Mek: Ea le Hauptmann, Lustspiel in 1 Aufzuge von K. Lebrün. 47 Hr. L A

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A E a fz {7 d, E s d. M. versammelten sich beide 4 D i ito D V 9 6e ch je 0 ‘t ? * Königlichen Verordnung d ust! V Kae S Dl dérsciben für das Faht L

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loroning ward in die ilS-7

v auen Mngsloagdnleitetr L AUGBIVAartigen chIngelegeligeitel, U Sts Ghounfttrron @ 10) und in die Deputirten-Kammer,

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(L A: E TTE. (} A ichlossei roird. Da j e L A, (l, du rc) Ut Minister

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Lustspiel in 4 Abtheil. , von Frau von Weißenthurn.| à, rgrneenpi Metan autet Wal!dhúll. Hr. Lebrún: Baron als leßte Gastrolle.) Hierauf : Doppel-Konzert für zu häufig si O7 : c é 6 ind, um dem Zufalle linen, von L. Spohr, vorgetragen vom Königl. Kan U RE B f De

‘rate l i j Y große Aufmerksamkeit. Während die Liberalen behaup- siéus Hrn. Böhmer, und Hrn. E. H. Eichbaum. Ur Adel und die Geistlichkeit seyen die Urheber, um sich

Der Russisch Kaiserl. Legations - Sekretair |

Hr. Labbey de Pompières aber mit einem: „Es | 2 V j 3 j 2 E - V 8 tp : 1&5 | èont. 15. Mai. Jm Opern- Hause: Das lebte Charte‘/ beantworteten, gingen beide Kammern aus ein- |

Die úberhand nehmenden Feuersbrünste auf dem Lande, | zugeschrieben zu werden, |

Där und der Bassa, Vaudeville-Burlesfe in 1 Auf Ndes Verkaufes der Emigranten-Güter und der Abschaf- |

K. Blum. (Hr. Krüger: Tristepatte.) d ___ Mittw. 15. Mai. Jn Potsdam: Männertreue, t Af ige Sra Lustspiel E in 1 Aufzuge. Die cifersüchtige Frau, Lustspiel in 2 Abtheilungen, v! bue. Und: Tanz. j / a

er Zehnten zu rächen, an verschiedenen Orten Drohungen angeschlagen enn man nicht die dreifarbige Fahne aufstecktte.

h sind beide Parteien an aben A Dae in der e statt, e schon in Es üheren Zeiten stand eine Klasse der Einwohner die- Meteorologische Beobachtun )gesfovinz in dem Rufe, das Fuer als Rachemirtel zu ge- : Barometer |Therm.|Hygr.| Wind.| Witterun. Die Gutsbesißer dieser Provinz wagten es selten, ihre 8. Mai. A. 27°111// 75°+ i tzu wechseln, und es geschah häufig, daß ein Pachtgut,wie ein 9. Mai. |F. 27°112/| 5°+ um, von dem Juhaber dur testamentarische Verfügungen M.27°112//10°+ eiraths-Kontrakte vergeben wurde. Erst seitdem die sonst

A. 27°117/| 75° 10. Mai.|F. 27°11‘ | 6°+ M.27°102‘] 92° +

Wa- Ver-

sternklax, fühl. hell,düfeWIlksrf. . |Sonnenbl1.,trüb, - [sternhell, wen. Wll etw. Regen,tritb, etw. Regen, trüb,

äden sich vervielfältigt haben, haben einige Gutsbe- n Müth gehabt, ihre Pächter zu wechseln, und man

erft haben, daß gerade in solchen Besißungen Feuer t worden ist.

9.

Von der anonym eingegangenen Mittheilung aus 6. d. M., wird gern Gebrauch gemacht werden, st

Einsender sich der Redaktion nennt. editiv Überreicht. -—- Das 4te Linien-Fufanterte- Regiment

einigen Tagen Paris verlassen, und, wie es heißt, mach è verlegt werdeit.

Medakt

iesen Ereignissen unschuldig. |

frei wenig befannten Assekuranz-Gesellschaften wegen |

ger Gegend nach einer langen Dürre gefallene Regen, von |

berufen sich die Royalisten dar- |

Allgemeine

reußische Staats-Zeitung.

5g Stück. Berlin, Dienstag den 14ten Mai 1822.

| einem Gewiiter und Hagelschlage begleitet gewesen sey, wodurch

der Weinfioc+ bedeutend gelitten have.

Der Finanz-Minifter hat an sämmtliche General - Direktorett der Finanz-Partie, unterm 24. v. M. folgendes Schreiben erlassen: „Als Se. Mai., um den mancherlei linannehmlichkeiten des bishe- rigen provisorischen Zusiandes ein Ziel zu sehen, die unverzügliche Zusammenberufung der Wahl-Kollegien beschlossen , rechneten Sie

| mit Gewißheit darauf, daß Fhre Völker diesen abermaligen Be-

weis Fhrer väterlichen Sorgfalt dankhar anerkennen und ihn onrch neue Merkmale ihres Vertrauens und ihrer Liebe erwiedern wür= den. Umsonst trachten Leidenschaften aller Art, durh Verbreitung von Furcht u. Schrecen,darnach das glücklicheEinverständniß zu siören, welches den König an seine Unterthanen knüpft. Jede Handlung der Regiérung zeugt von ihrem redlichen Wille, die durch die Charte geheiligten Rechte zu bewahren, die öffentlichen Lasteit all- máählig zu vermindern, und die allgemeine Wöhlfährt durch eine enge RBerbindung zwischen dem rechtmäßigen Thronè und den Freiheiten des Volkes zu begründen. Ohne eine kräftige Unterstüßung von Seiten der Staatsdiener, die das Vertrauen des Königes in dessen Dienst berufen hat, würde die Regierung indessen jenés Ziel hweL= lich zu erreichen vermögen. Fch veranlasse daher die Beamten des mir untergèbenen Ministeriums, went anders se ihre Dienste beibehalten wollen, in den Gränzen ihrer Rechte dahin möglichst zu wirken, daß die Wahl der Deputirten nur auf solche Männer falle, die der rechtmäßtgen Monarchie und den Fnstitutionen, wel- che der König uns in seiner Weisheit verliehen hat, treu und auf- richtig zugethan find. Jch erwarte von ihnen diésen neuen Be=- weis JFhrer Ergebenheit und trage Jhnen auf, ste in meinem Na= men von allen Fhren Untergebdenen tn Ansoruch zu nehmen. (g) G Villéle

Diè liberalen Blätter begleiten dieses Schreiben mit Anmer- fungen welche ihre feindlichen Gefinnungen gegen das Minifterium auf’s neuë beurfunden. „Gleichrdshl eathäit dasselbe,// sagt der Dra- péau blanc, nichts, als die Ausübung cines unbestreitbaren Rechts, nichts als eine durchaus rechtliche Handlung Feder gewissenhafté Staatöbèamte muß entweder der Regierung, in deren Diensten er sich befindet, init allen ihm zu Gebote sehenden Mitieln dienen, oder èr muß àâbdánten. Die Freimüthigkeit, mit welher der Fis= nanz-Minister diesen, seit der Wiederherstellung der Monarchie “so oft tn Vérgessenheit geraihenen Grundsaß tn Erinnerung bringt, verdiént einè dankbare Anerkennung von Seiten aller treuen An= hänger des Thrones und dèr Freiheiten des Volkes.

Der Moniteur vòôm zten enthält nunmehr das von dem Kö- nige vollzogene Budget für das laufende Fahr. Zur Bestreitung sämmtlicher Ausgaben ift vorläufig ein Kredit von 670,471,606 Fr. eròfnet. Die ganze Einnahme für 1822 ift dagegen auf 913,327/651

neue Großbrittannische Botschafter am Neapolitanischen | dr, Hamilton, hat am 7. v. M. dem Könige Beider Sizilien, |

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Man schreibt aus Toulouse, daß der |!

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Fr. festgeseßt. Vorgestern if ein abermaliger Versuch zur nächt- lichen Beleuchtung der am hiesigen Rathhause befindlichen Stadt- fbr gemacht worden, und zur allgemeinen Zufriedenheit ausge- aen. /

__ Von einem angeblihen Mordversuché auf die Pérson des Kö- niges von Spâänien Mai. in Aranjuez, weiß nur unsere Gazette de France: alle Spanische Briefe und Blätter schweigen darüber.

Die Eigenthümer der kürzlich im Departement der Sarthe entdeckten Stetn-Sälz-Miné haden einige Bergbaukfundige nach

| Wieliczka geshickt, um die Methode kennen zu lernen, nah wel-

cher in den dortigen Gruben das Stein-Salz gewonnen wird. _ Lille, 1. Mat. Die Marquis von Prie und St. Michel, beide nach Frankreich geflüchtete Piem: , wurden gestern Abend

| im Schauspiel durch Gensd’armen arretirt, und erhielten den Bes | fehl, den andern Morgen nach Bourges abzureisen. Die Veran-

lassung zu diefer Maßregel ist, sagt man, die Entweichung eines anderen Piemontesen, des Hrit. von St. Marsan, welcher seit 4 Tagen zu Lille verschwunden is. Alle drei hatten vom Minister Pasquier Pâsse für Eitgland erbalten, allein sie machten keinen Gebrauch davon, weil sie vorzogen, in Frankreich zu bleiben.

London, 1. Mai. Jm lebten Jahre zählte England 25056 Kauffartheischiffe, welche 2 Mill. 560202 Tonnen laden können ; seit 2 Jahren hat sich die Zahl dieser Schiffe um 444 vermindert. Ein Herr Owen hat berechnet, daß, wenn sich die hiesigen Fabrikanten und Manufakturisten keiner Maschinen bedienten 400 Millionen Arbeiter erfordert wärden, um die Fabrikate Englands zu verfertigen.

Ein Mann, Namens Wright, hat hier kürzlich 1000 Eng- lishe Meilen in einem Zeitraume von 2000 Stundén zu Fuße zurückgelegt. Dies ist der erste Mensch näch dem bekannten Kapitain Barelay, welcher ein solches Stück Arbeit ausführte. Leßterer ließ sich, wenn er müde wurde, durch seinen Bedien- ten mit einer Heßpeitsche so lange bearbeiten, bis seine er- storbenen Lebensgeister wieder erwachten.

Die Times haben in d. J. 18x75 für Stempel ibrer Zeis tungen, und für Abgaben von Zeitungs - Avertissements, der Regierung 300587 Pf. St. 6 Schill. gezahlr.