1822 / 72 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Sat, 15 Jun 1822 18:00:01 GMT) scan diff

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zu gehen, und das Zeugniß der Sicherung nicht eher zu geben,

als bis sle von dem normalen Verlauf voll?ouîmen überzeugt sind. Selbf aver in den Fällen der wahren Pocten-Anjiectung ‘beob-

. achtete nrau imérer xiñe eigenthümliche Modififation, wvcit größere

Leichtigkeit mnd Gütartigkeit der Krankheit ( Variola modificata,

Varicella vaccinica)/, so daß an hier noch die wohlthätige Kraft der vorhergegangenen Vaccination menigüeis milderßd fortwirkte.

ig- ge, m Hasen zuNeufahrrwoasser- für : Nechnung der Staats-Kaße haben mit 2 Maschinen ihren Anfang | In den fiädtischen Gewässern betverktstelligt die Kom-

“Duopzig. Die Baggerarbeiren genommen. mune die Baggerung. ; / A

Die beim Umarveiten des Getreides auf. den Speichern hîe- selbs beschäftigten Tagelöhner, erhielten bisher 15 Düttchen (83 Sgr., pro-Mann, des Tages. Jn Rücksicht der niedern Preise der Lebensmittel, und hauptsächlich um die Kosten für das nicht abzu- sezende Getreide möglichst zu vermitidern, ist der Lohn dieser Ar- beiter 'aùuf 12 Düttchen (7 Sgk.) ‘herabgeseßt, wörden.

Halle. Vom hiesigen Naturforscher und Chemiker, Prof. Schweigger, ist, zum Andenken und mit dem hinterlassenen BVer- möòdgen feines in Sizilien ‘ermordeten Bruders, ein Verein zur Be-

fòrderúung natkurwisseñschaftlicher Reisen gestiftet, und zunächst mit |

der ‘evangelischen Missions - Anstalt in Halle zur Bekehrung derx

Heiden în Ostindien verbunden worden. Dte durch diesen Verein | untersiüßten Naturforscher können zih durch Verbreitung richtiger Natur - Kenntnisse unter den eingebornen Fuötern, zugleich aber |

auch durh Unterricht in der dortigen Schule und in der dort ge- ftifteten Akademie, große Verdiensie erwerben, und dabei auch auf thâtige Unterstüßung einer, am 15. Mai 1821 in London gestifteten Brittisch - Jndischen Societät zur Befdrderung intellektueller und moralisher Bildung în Oftindien rechnen.

_* Koblenz. Die Jnsassen der Bürgermeisterei Niederbret- fg ‘Kr. Ahrweiler) sind rastlos bemühet, alle geeigneten Mittel zu der Abtragung threr Geineinde-Schulden anzuwenden. So ha- ben z. B. in d. J. die Gemeinde Waldorf, ihre Schuldsumme von 4565 Rthlr. Preuß Kour, bis zu 2265 YRthÿlr., und die Gemeinde Brohl fast ihre ganze Schuld getilgt, welche zu Anfange d. F. beittahe 10,000 Rthlir , jeßt abex nur noch ungefähr 1200 Rthlr. beträgt. Die dortigen wenig bemittelten Bewohner benußen emsig die, für fie durch den Transport und das Einschisfen von Traß *) und Tufsteinen, so wie durch die Papier-Fabrik der Gebrúder vàn der Muelen, bestehenden Nahrungs-Quellen. - Die Gemeinde Nie- derbreifig hat, Behufs derErhaltung des Leinpfades längs demRNheine, durch anhaltende Frohnden, zwei Krippen verfertigt, um sowol das Staats = Cigenthum , als auch ihre eigenen schönen Weiden-Pflan- zungen, welche nach wenigen Fahren das Kommunal - Einkommen bedeutend mehren werden, vor Ueberschwemmung zu sichern. Ein wichtiger Zweig der medicinischen Polizei ist durch die, auf den

Antrag des Gemeinde - Nathes, während d. F. erfolgte Anstellung ||

von drei geschickten Hebammen în der, aus sechs Gemeinden beste: henden Bürgermeisieret Niederbreisig, wo sich bisher nur eine Hebámme befunden, gewürdiget wori en. Man hat diè Schulge- bâude, wo es nôthig wär, vergrößert und verbessert, die Wege und Sträßen, besonders in dem Banne von Waldorf, in sehr guten Ständ geseßk, und mit Fruchthäumen bepflanzt. Sämmtliche Ge- metnden der Bürgermeisterei haben sich in diesem Fähre vorzüglich durch diè Obsizuchr und Veredlung von Wildstämmen hervorgethait ; auch nicht Einer deè Bewohner bedurfte hiebei eines amtlichen -Zwanges zu diesen nüßltichen Verrichtungen. Der Bürgermeisieret- Sekretair Hesse befaßt sich däbei freiwillig , unentgeltlich mit der besonderen Aufsicht und Beförderung der Pflanzungen, und bethä- tigt dadurch seinen Eifer für das Gemeinwohl. Der wackere Bür- germeister Knieps giebt in seinem Wirkungs-Kreise zu allem Gü- ten dèn Antrieb. Er Úbt die Pflichten seines Berufes mit muster- hafter Thätigkeit und Hingebung für seine Verwaltetèn. Er besißt dafür auch ihre üngetheilte Liebe und Hochachtung. Seiner um- sichtigen Einleitung und der thätigen Mitwirkung des Kreis-Kom- munal - Fdrsters Nebel - geläng es, den Gemeinden Ntieder- und Ober- Beeisig sehr bedeutende Waldungen zu verjcha}en. Beide Gemeinden beschäftigten sich mit der Kultur dder Wald Orte, und hewiesen dadurch die Richtigkeit ihrer Ansicht, daß es nicht hinceiche- den: von den Vorfahren an uns überkommenen 2 olzckeltgnd zu be-

nuteñ, sondern daß wir auch verpflichtet sind, den kommenden |

Generationen éinen reichen Ertrag der Waldungen zu bereiten

Die lebten; unteë den Augen des Bürgermeisters, durh den Di- |

firifts - Arzt, Dr. Oberstadt, geschehenen Schußpocken- Fmpfuttgen harten den besten Erfolg, und die Bewohner erkannten das Wohl- thätige dieser Cinkichtung von neuem. Endlich hat sich noch der Búrgern!eister Knieps erhoten, alle arme und wenig bemittelte Bewohner , als Bevollmächtigter oder Beistand in Rechtshändeln;- hei dem Friedens-Gerichte in Sinzig zi1 bedienen, sofern nicht von Polizei- Sachen die Rede sey, als in welchem Falle eine solche Bertretung mit seinem Amte ñicht verträglich seyn würde. Köln, 7. Jun. Nach der leßten DePosition des Herrn von “Sandt im bekannten Fonkschen Prozesse, hat Fonk, nach des De- ponenten Ansicht, seinen Kompagnon Schröder betrogen, und die Furcht vor Entdecckung dieser Betrügereien war einer voti den Be- weggrúunden; weshalb Fonck die Auflegung des Hauptbuches dein Cônen hártnäckig verweigert, und nah der Hánd dein Hahnen- bein zugémuthet hat, Blätter heraus zu reißer, und das Journal „um (schreiben : weshalb Font, als Háhnenbein dieses nicht thun wollen, auf und dávon ritt, und alle Mittel aufbot, um durch die “Vermittlung von Koh und Búschgens, die Sache mit Schröder direkte abzuthun, und so den ermordeten Ldnen, den er dur nichts in ein Fnteresse zu ziehen vermochte, zu umgehen. Allein nicht nur, um er Entlarvung als Betrüger zu entgehen, hat er, fährt Hr. von Sandt fort, die Bücher nicht vorlegen wollen, sondern dèr Ange- Elagte hatte nach meiner Ueberzeugung noch ein anderes nicht nitn- der wichtiges Jnteresse dabei, nämlich folgèndes: Als Cônen die Vorlage des Hauptbuchs verlangte, war das Konto mit Schrdder so geftellt - daß- dasselbe einen circa 20,000 Fr. grdßecn Gewinn zeigte, als die von Cônen revidirte RNehnung náchwies. Das Hauptbuch war vom Fonck darauf berechnet, um seinem Schwie- ervater, der auch vom Fock keine Bilanz erhalten konnte, ‘die einung beizubringen, daß das Geschäft weit vortheilhäfter gewe- sen wäre, als es in der That war; wenn nun Cdnen damals das Hauptbuch einsah, so fand er auch gleich die Nichtübereinstimmung

*) gemaghlener Tuffsiein.

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| gabè der Schaffner, verladeu worden.

| interessiren. (Diese Besktmmungeñ sollèn nächstes in der

C S Ü E G kt Ga E R mrn “nr S ‘Gédructt bèi Hayn. '

und Differenz von 29,090 Fr; und nach allem, was vohy E

pi . war, würde er üm so mehr geglaubt haveu, daß Foncx p, l l g c m é Î nl é der um? diese 20090 Fr. betrogen, als er ohnehiñ schon j

dacht eines Betrugs hatte. Fonck kam alsdànn in dj Lage, den verhaßten Revisor, Cônen, der ihn, nach sein \pätern Aeußerungen, wie einen Räuber behaudelt habey ihm.wie eit Gensd’grme auf dem Halse lag, zu Überzezd Schröder, weder um die 20,060 Fk. , - noch eitte geringe; übervortheilt und betrogen worden, und daß die Di Hauptbuchs um 20/000 Fr. nur die Täuschug des Ht} gervaters zum Zweck hatte. Die Nichtexistenz fegliche vermochte Fonck nicht; dem Côtten nachzuweisen, denn e Schröder wirklich mehr oder weniger betrogen, weil er Cônens Verschwilden keine Zahlveränderung . in den Bi macht haben würde. Anderntheils würde fich Cönen

keußische Staats-Zeitung.

Vorgeben, daß in den 20,000 Fr. kein Betrug écke, foi nur dieñen sollten, um dem Schwiegervater, Hrn. Foy blauen Dunst vorzumalen, nicht haven abfertigen lasen. falls würde die Sache großen Eclat gemächt haben, undz entlarvter Betrüger verschrieen worden seyn : és nicht, um” ihn zu ruiniren; ' quiers mißtrauisch wurden, wiesen sie die Wechsel ab Fonck sich die Fonds verschaffte, die er nicht hatte, obzli nach dem Gesellschafts-Vertrage haben, und zum Betrig) schäfts haben solite. Ueberhaupt. war der ganze Kredit y ein erfünstelter: bei dem geringsten Stoß, den dersp4 war Fonck ohne Fonds; hatte er diese nicht mehr, f led (Heschäft mit Schrdder: so verlor Fonck den s{hönen Öt er mit Recht und Unrecht durch das Geschäft machte, tal, welches er eingeschossen , kam Gefahr, und sein w Vermögenszustand, deu er seinem eigenen Schwiegervata, Einsicht des Gau A E Worte, die von Cônen; S inst es Hauptbuhs und sein Ruin wären une “e A oifverr è n- Dinge. Von der Probe, die Cônen aus dem Hauptbua lichen Geheimen Staats - Ministers Freiherrn v. Alten- wollte, htng seine ganze Existenz ab. y [Excellenz zu ihrem Ehrenmitgliede zu bestätigen.

Martenwerder. Die bedrängte Lage der Lank Seine Königliche Majestät haben den bisherigen Land- durch die unverhältnißmäßig niedrigen Getreidepreise, d Stadtgerichts - Assessor Regel y in Glogau, zum Stadt- durch einigermäßen erleichtert, daß des Königs Maj., Miz-Rath bei dem Land- und Stadtgerichte daselbst, Aller- L E N von Moggett fortzusezen befohlen han ernannt

Samter (Reg Bez. Posen). Fn Biezdrowo wt Ani ex. der K. Reg. zu Frankfurt Mle Me P zeger-Feau Kopton, bon zwei Sbhien und g M ensionirte Ss und L E v. Burghof/ zum

ter entbunden. Die Orillinge sind völlig ausgebildet un X" i E, é nerin ziemlich gesund. i EPmeister iu Lebus bestatigt worden.

Spremberg (Reg. Bez. Frankfurt), x1. Jun. Ingekommen: Der Kaiserl. Oesterreichische Kahinets-Kou-

ü S L n E 4 i; diesmaligen Frühjahrs - Wollmarkte wurden 2514 Stein non, von Wien.

wogen u. davon ungefähr z verkauft; der wegeit zu niedri} unverkauft gebliebene Rest ward zu dem nächen Woll Baußen gefahren. Die Wolle bestand mehrentheils gui rer und guter Mittel-Sorte, die erstere wurde zu dem P: 10 12 und leßtere von 14 15 Rthlr. yro Stein vers Stettin, 9. Jun. Gestèrn Nachmittag traf Königl. Hoheit, unser geliebter Kronprinz, vön Pyrib ¡F ein, geruhten im hiesigen Landhause abzusteigèn, ahn denzelben Abend diè Landwehr in Augenschein, bèsuchtt

E R L T O Ae Et

Amtliche NachGrihten.

Kronilf des Tages.

Des Königes Maj. haben Allergnädigst geruhet , die von

sésigen' Afademie der Wissenschaften getroffene Wahl des

A ua #9.

frúh dèn Gottesdienst in der Schloßkirche und reise?" D: e t E U M E gègèn Abènd, von den Segenswünschen dèr \üinmtl N Ung elte A balb nit. Zusa irtén wohnèr Stectins bègleitét, von hier nach Pasewälf F E O L Ge bid " os E roßen Kostüme und sichtigung der. dortigen Truppen ab. f 1% Uhr erschienen die Pairs, hi E A ®D rie k. Diè vom Lañdrath Bâärsch beràausgègebenen i anzler an 1ßrer Pie, und naymen ihren P e edP ü gemeinnüß igen Blätter, bestreben sich fortwähren, n zur Rechten des Thrones ein. Nach ihnen traten ald Prädikatès sich immer wÜütdigeè zu machen : dás neuste Bepucirten, etwa 250 an der Zahl, unter Anführung des 20., enthält nähere Bestimmüungèn wegen der im Kreise /Delacroix-Frainville ein, und feßten sich zur Linken des gelegten und noch anzulegènden Bäumschulen, vom den es. Um 12 Uhr verkündigte der Kanonen - Donner die erfreulichsien Folgen für die Obslbaunzucht erivarten lasst des Königes aus den Tuilerien. Die beiden großen ationen von 16 Pairs und 25 Mitgliedern der zweiten

die es wvhl verdienten, von allen getannt zu seyú, die dièsen,. noch bei weitem nicht genug kultivirten TFdufst er verließen hierauf den Saal, um Sr. Maj. entgegen en. Kurz darauf erschien der König. Unter dem lauten

eudigen Zurufe: Es lebe der König! Es leben die Bour- nahm derselbe seinen Plaß auf dem Throne ein, ihm Rechten sein erhabener Bruder und der Herzog von Or- Y zur Linken der Herzog von Angouleme. Nachdem Se. _ die Pairs, und der Kanzler im Namen des Königes, hen, Deputirten aufgefodert hatte, sich auf ihre Pläße nieder- Der Centner (t hielten Höchstdieselben folgende Rede: niß Z Rthlr.; Danzig Z Rthlr.; Elbing 4 Rehlr. ; W ¿Meine Herren! Die seit langer Zeit erkannte Nothwendigkeit, 5 Rthlr. ; Marienburg 4 Rthlr. ; Marienwerder 5 Z&Manz-BVerwaltung von den provisorischen Maßregeln zu be- se 12 Rthlr.7 Strälsund 2 Rthlr. ; Warschau 6 Me zu denen man bisher seine Zufluht nehmen mußte, hat h Dazu bestimmt, den Zeitpunkt Jhrer Zusammenberufung für fende Jahr näher vorzurücken. Als Fch dieses neue Opfer Nen begehrte, rechnete Jch auf den Eifer und die Ergeben=- on welcher Sie Mir vielfache Beweise gegeben haben. E Vorsehung erhält uns das Kind, das sle uns geschenkt Freuden überlasse Fch Mich der Hoffnung, daß es dazu

Zeitüñg geliefert werden). :

* Wrießen (Reg. Bez. Potsdam), 5. Fun. Heut ging das benachbarte, der hiesîsgen Kämmerei gehören Dorf Rathsdorf in Flammen auf.

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Berlin, 12. Jun. Land-Frachtsälè, wel

KoöaigliGè Shaäuspliéli

___ Dônnerst. 13. Jun. J Schäuspielhäuse: Dik nisse, Lustsp. in 1 Aufzuge, von Lembert. Hierauf: M 777, Posse’ in 1 Aufzuge, von K. .Lebrün.. Und: Jd nie; vder? Der Räuberhauptriann, Lustsp. in 1 A K. Lebrün. : : Freitag 14. Jni Schauspièlhause: Der Freisäl in 5 Abtheil., von F. Kind. Musik von K. M. va

Sonnab. 15. Jr Schäuspielhäuse: Der Bräu Mexiko. (Mad: Neumann è Suschen.) In Potsdam? ‘Beschäâmre Eifersucht, Lustsp. in! lungen, von Frau von Weißenthurn. Hierauf: Jh nie, oder: Der Räubérhäuptmann: Und? Ein Divel

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erseßen, die Meine Familie und Mein Volk betroffen ha- j Es gereicht Mir zur besondern Zufriedenheit, Fhnen an- gen, daß Meine Verhältnisse zu den auswärtigen Mächten e vor die allerfreundschaftlichsten sind. Das vollkommensie ändniß hat bei den täglich zwischen Mix und Meinen Alliir- prochenen Maßregeln geherrscht, um den Trübsalen ein machen, welche auf dem Orient lasten und die Menschheit er versehen. Jch nähre die Hoffnung, daß die Ruhe in je- genden wieder zurückkehren" werde, ohne daß ein neuer jre Leiden 1tocch vermehre. Die Seemacht, welche Fch Levante unterhalte, hat ihre Bestimmung erfüllt; sie hat Interthanen beshüßt, und ist vielen Unglücklichen zu Hülfe elche Unsere Sorge für sie dankbar anerkennen. Fch Vorsichts-Maßregeln fortbestehen lassen, wodurch die An- welche einen Theil Svaniens verheert hat, von Unsern entfernt worden ist: die jeßige Jahreszeit erlaubt niht- rnachlässigen, und Jch werde ste so lange aufreht erhal- die Sicherheit des Landes es erfodert; die Ungunfi allein diesen Maßregeln einen Vorwand finden, um Meine

Ì zu entstellen. - Durch unsinnige Bewegungen ift auf eini- kten des Köntgreiches die Nuhe gestdrt worden : sie haben nur tent, den Eifer der Behörden und die Treue der Trup- end zut bethätigen. Wenn auch eine unbedeutende Klasse von / Feinde dex Ruhe und Ordnung, voll Verzweiflung dar-

Météordlogishe Beobachtung Barometer |Therm.|Hygr.| Wind.| Witte 52° |S.O. 'ñerukcár, laue

1o. SUUE 23° 44/147 ° 4 11, Jun. F. 26° 35/114 | 41° |S.O. heu, laue uft 22° |S.W. gen, wenig W

M.26° 3‘ |214°+ : i A, 26° p OT P e N.W. stebnklàr, wak 12. ‘Jun. F. 26° E 42°’ |W. |&Sonue, dün. & |M.28° 15/1184 | 51° [W; ¡Söunt, wölkts Reit

sey, Frankreich die mancherlei Verluste und Unglücks- |)

„afte Stü. Berlin, Sonnabend den 15ten Junius 1822.

über ist, daß unsre Fnftitutionen sich befestigen und. Meinen Throne eine neue Stütze darbieten, Mein Volk, es verwirft ihre strafbaren Entwürfe; nie werde Fch zugeben - daß Gewaltthätigfeit diesem. Volke die Güter entreiße, deren es sich zu erfreuen hat. Unaglücksfälle, welche leider nur zu gegründet, doch aber dur die Fürcht Übertrieben worden sind, häbèn neuerdings dié der Hauptftadt zunächst " gelegenen Departements heimgesucht. Dîte Hülfsleistungen der öffentlichen Wohlthätigkeit sowol als einzelner Privat-Personen haben den Verlust einigermaßen gemildert. Die Thätigkeit der Bewohner hat jenen Unfällen Einhalt gethan ; die Behörde hat sie in ihrem Eifer unterstüßt; die Gerechtigkeit wird die Schuldigen ereilen und fîe bestrafen. Der wirkliche Bé=- lauf der rücfiändigen Schuld ist endlich ausgemitteit und soll Jhnen vorgelegt werden. Diese Staatslast, deren Entstehen einer Zeit angehört, welche glúctlicherweise fern von utis ist, und derett Bétrag ers durch die Liquidation hat genau ermittelt werden können, vere ¡ôgert, zu meinem lebhaften Bedauern , in diesem Jähr noch zum Theil die Verbesserungen, denen die verschiedenen Zweige der Volfs= Abgaben fähig sind. Die Vortheile, welche wir bereits erlangt haben, müssen *uns dazu aufmuntern, alle unsere Kräfte zu veret= nigen, um sie uns zu erhalten und ste ju vermehren. Jch reue auf Fhren Beisiand, um in unserm schdnen Lande die Wohlfahrt zu begründen, welche ihm von der Vorsehung bestimmt ist; dies is der Wunsch Meines Herzens, Meine stündliche Beschäftigung ; dies die trôsiende Hoffnung, welche dás Andenken. an Meine überstandenen Leiden allmählig verlöscht, und Mir die Zukunft in einem \chönern Lichte erblicken läßt.“ j

Nach dieser von den. lébhaftesten Beifallsbezeugungen bes gleiteren Rede, leisteten die neu erwählcen Deputirten den Übz tichen Eid, dem Könige tréu, der Verfassungs-Urkunde und den Landes-Geseßen gehorsam seyn, und sich in Allem fo bes tragen zu wollen, wie es cinem guten und loyal-n Deputirten zufomme, worauf der Kanzler erklärte, daß die Sißung von 1822 eröffnet sey, und daß beide Kammern ihrè Berathuns gèn gleich am folgenden Tage beginnen würden.

Nach einer Verordnung des Finanz-Ministers soll im ganz zen Umfange der Mönarchie ein nochmaliges Verzeichniß aller Thüren und Fenstern angefertigt werden, um die Ungleichhei- ten, welche bisher" zwischen den ÄArrondissements, den Gemein- den und den einzelnen Steuerpflichtigen, in Rücksicht auf die Thür - und Fenster-Steuer geherrscht haben, zu beseitigen.

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Der berühmte Abbé Hauy, Mitglied der K. Afademie der Wissenschaften und Professor der Mineralogie. am natur- historischen Museum, is vor einigen Tagen mit Tode abge- gangen.

Der heutige Drapeau blanc führt dié neuste in Berlin gegebene Spontinische Oper unter dem Titel i „Nowemahal ou la iête du rous a Cachemire” an.

Vorgestern haben hieselbst einige Unruhén stattgéfunden. Die liberalen Blätter hatten nämlich, obgleich ohne allen “Grund, an= gekündigt, daß an diesem Tage, als am Jahres =Tage des Todes des jungen Lallemant, welcher bet dem Aufstande am 3. Fun- 120 ums Leben gekommen war, ein Todten- Amt in der Kirche St. Eusache, auf Veranlassung der Eleven der tiuristischen und der medizinischen Fakultät, so wie einiger Hándlungs-Beslissenen, ge=- halteit werden würde. Ein solcher Antrag von Seiten dieser jiun- gen Leute war zwar allerdings geschehen, jedoch von Seiten der Behörde natürlich abgelehnt worden. Gleihwol versammelten dieselben sch, etwa 1500 an der Zahl, vor der Kirche, wo sle indessen die Thüren verschlossen fanden. Aufgebracht hierüber, ließen ste ihren Unmuth durch Schimvfreden auf die Behörden und die Gettsd’armerie aus. Eben wollte es der lebteren gelingen , die Haufen zu theilen, als die beiden Liberalen Benjamèin Conftant und von Thiars in einen

IMitethöswagen des Weges kamen. Sogleich erscholl die Luft von dem Rufe: Es lebe die Charte! Es leben die Deputirten der lin- fen Seite! Es lebe Benjamin Constant! Beide Herrén setten zwar, nachdem se von den Polizei - Beamten auf einen Augenblick angehalten worden waren, und laut ihr Befremden darüber zu erkennen gegeben hatten, daß die Kirche nicht geöffnet sey, ihren Weg alsbald wieder fort : der Tumult ließ indessen nicht nach; man drohete, die Thúren der Kirche zu sprengen. Als hierauf nicht geachtet ward, durchzogen die Haufen die Strafen, ein Ma- jor der Gensd’armerie und z Gensd’armen wurden handgreiflich vor ihnen beleidigt, bis endlich eine siarke Truppen - Abtheilun

ste zerstreute. Um 2 Uhr Nächmittags versammelten dieselben sid jedoch wieder auf dem Genovefa-Plahe, wo se, von den Treppen der dortigen Kirche herunter, Steine auf die Gensd’armen und die ge- geit sie ausgerückten Linien - Truppen schleuderten. Mehrere Sol« daten wurden vérwundet, und einige 20 der Ruhe-Stdrer endlich

verhäftet und nach der Póliztei-Präfektur gefühLt.

Vom Minister des Fnneren sind wieder 65 Béartte entlassen, worunter sich 15 Büreau - und 5 Divisions-Chefs befinden.