1822 / 81 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Sat, 06 Jul 1822 18:00:01 GMT) scan diff

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fhümer des Gasihofes, ein Kammerherr und

Sr. Maj. General Morillo bewies sich dabei hei den Kortes in Antrag gebrachte Untersuchung gegen den Lát-

des- Hauvtmann von Madrtd, D. San Martin , wegen der vón éhm Dersügten Verhaftung des Besißers des Kaffee - Hauses zum Goldbrunnen , is verworfen. Eine Beschwerde des Generals Riego gegen das vori e Ministerium, das thn - seiner Gegenvor- fiellungen bei dem Könige ungeachtet - des General - Kommandos von Arragonien entseßt , weshalb er auf Untersuchung gegen den vormaligen Minister des Juneren, D. Felin, anträgt, ist der Ver- antwortlichfeits - Kommission zur Prüfung Übergeben. Nach den von den Kortes genehmigten  ernen Artikeln des Reglements- Entwurfes für die National - M

bis zum 45ften Fahre , wenn €r

wet Haus - Officiere hr Ave Dié

r ansäßig oder Eigenthümer is/ ein Gewerbe treibt, oder son| die Mittel zu seiner Substistenz bestt/ zum Dienste in der National-Miliz verpflichtet; diejelbe wird cin- getheilt in örtliche und freiwillige; in erster erfolgt dic Aufnahme mit dem 18ten Fahre, zum Eintritt in legte ist ein Alter von 20 Fahren erfoderlich ; ausgeschlossen is, wer eine körperliche oder in- Famirende Strafe erlitten. Alle im Lande befindliche Bestßer von fetten und. Kanonikaten sollen in Monats-Frist, alle außerhalb

panien befindliche dagegen, bin nen 6 Monaten, ihren Aufenthalt an dem Orte nehmen, von dem sie die Einkünfte threc Würde he-

zichen, widrigenfalls ihr Verzicht auf dieselbe angenommen werden " | zurUgageoracht werden ; er blieb das grausame Opfer jeiner Mi | 1chenitede, seines Edelmuthes. id

wird. Spanien soll gegenwärtig 11,248,026 Bewohner zählen, worunter Madrid 290-495. (?) i : Kapstadt, 4. März. Noch vor 20 Jahren hegten dic hiesigen Europäischen Kolonisten“ das Vorurtheil, daß die Hottentoiten und Buschmänner für die Lehre des Christenthums vdllig unempfäng- lih wären. Die neusten Missionsberichte aus dem Fnneren des Landes aber beweisen jeßt das Gegentheil. Zu Griguastadt, wel- ches meist von sdgenannten Bastard - Hottentotten bewohnt wird,

befinden sih Über zoo des Lesens und Schreibens kundige, und in |

der Lehrè Jesu wöhl unterrichtete junge Leute beiderlei Geschlechts. Die hiesige seit zwei Jahren bestehende Bibelgesellschaft, unter dem Vorsiße des Gouverneurs, Sir Rufone Donkin- Bemühungen der (Herrnhuter) Missionarien auf das wirksame, und von dem Bibelvereine zu London aus sind, zuk Beförderung dieses Zweckes, 200 Pf. St. eingesandt worden.

Charleston, 5. Mai. Schulß, ein Teutscher, hat jeßt am Ufer des Savannah-Flusses (welcher Georgien von Súd-Carolina trennt), der Stadt Augusta in Georgien gegenüber, eine neue Stadt angelegt, und sie Hamburg benannt. Sie ist 120 Engl. Meilen (zu Lande) von hier entfernt. Die Regierung unsers Staates hat ihm 50/000 Pfd. Sterl. vorgeschossen, um seine Unternehmung zu un- terstúßen, indem er Landstraßen bahnen und Oampfschisse erbauen läßt, wodurch die Verbindung mit unserein Plaße sehr erleichtert wird, und die Produkte aus dortiger Gegend hieher, anfiatt nach Savannah kommen werden.

Handéls- Berichte.

Gnesen. Von hbeinähe 2000 Pferden, die zu St. Adalbert auf den hiesigen Markt gebracht worden waren - wurden für die Militair-Remonte 40 Stúck für o bis 100 Rthlr. angekauft. Einen seit Michaeli ers auf dem Masistall gestandenen Ochsen bezahlte man mit zo Rthlr., ein fettes Schwein mit .5 bis 6 Rthlr. ; im Durch- schnitte kann der Preis des Mastviéhes nicht über ch0 Kthlr. für etnen Ochsen angenommen werden, und der Preis einer Tonne Spiritus zu 60 bis 65 Grad nach Richter, nicht Über 20 Rthlr.

Peter-Pauls-Hafen, 2. Jan. Die von Ochotsë (9604 Werfie von St. Petersburg, im Gouvernement Frkursf) hier kürz- lich eingebrachten Waaren, wurden für folgende Preise verkauft: Thee 12 Rub. 50 Kop. das Pfund, weißer Zucker 4 Rub. 50 K0P-/ Kandis 5 Nub. das Pfund, Nankin 15 Rub. das Stück, eine Juft- Haut 20 Rub., Leinwänd von 1 bis 2 Rub. die Arschin ; die B9- síoner Waaren : Thee 6 und 10 Rub. das Pfund, Kandis-Zucker 2 Rub., Sandzucker 1 Rubel das Pfund. Hter im Hafen fängt man noch bis jeßt kleine Fische, mit einem, dem Hafen-Chef gchd- rigen Netze. Jeder Einwohner kömmt mit einem Gefäß, und nimnit \o viel Fische, als er forttragen fann.

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Berlin. Das Berlinische Gymnasium hat der Gnade Sr. Mai. des Köntkges, cinen Theil vôm Lagerhause zu verdanken, und wicd dadurch in den Stand geseht, sich nun geräumige Hôrsäle einrichten zu können. R N E 0A |

Nach einér Bestimmung des Königl. Finanzministeriums können, bei Versteuerung der eingehenden Weine, die Ueberfässer, auf Ver- langen der Eigenthümer, herunter genommen werden, und sonach von der Verwiegung und Verstcuerung ausgeschlossen bletben.

Arnsberg. Der in dem vorigen Winter, mit großer Unstren- gung betrichene neue Kuünststraßen- Bau von Dortmund nach LÜ- nen, ist bereits so weit vorgerückt, daß derselbe vor dem künftigen Herbst ganz mit der Steindecke versehen scyn soll. Auf den Be- trieb einer zu Hamm und Werl entstandenen Gesellschaft von Uk- tionairs, wird jeßt an der Projektirung cines neuen Kunfiweges

wischen diesen beiden Städten, wo die Kommunikation wegen der ‘\hlechten grundlosen Beschaffenheit der aïten Wege, besonders in nassen Jahreszeiten, übergus schwer und fast nicht möglich zu er- halten gewesen, gearbeitet. Das Städtchen Meschede hat sich nun guch erboten, zur Beförderung der neuen Chaussee, von Lippstadt ‘Über Warstein, Meschede nah Olpe und Siegen, für 1000 Rthlv. unentgeldliche Arbeit nach dem Anschlage zu Übernehmen, und da- bei auf alle Grund:Entschädigung in der weitläuftigen Gemarkung zu verzichten. Jn der Gemeinde des Dorfes Züschen, hat sich im v. J. bei ciner-guten Verwaltung des Kommunal-Vermögens, nach Abzug aller, dem Aerar zur Last gefallenen Ausgaben , ein Ueber- \chuß- von 800 Rthlrn. ergében; diese Gelder sind unter die 40 Mit- glieder vertheilt worden.

Bromberg. Der Jude Robert und die Júdin Katharina Sis L Ee R fler o der dortigen kathol. orre

- Vor kurzem feierte der hiesige Ober - Forstmeister Mathias sein Amtsinbelfest. t Ves. Vesige bers Some

_ era tao item äG Ä D Rae RET R awEE T R T Grdruckt hei Hagn.

liz, ist jeder Spanier, vom x8ten | : | 1 dect, die man in Wein - Essig angefeuchtet hatte, in cinem

unterstüßt die | Brandein Llezëo am 5. Fun. wurden alle dem Stifte gehörige (Geb

| und weiter gegangen?

Gd

* Elberfeld, 24. Fun. Bei Reinigung eines Brunnenz , Neuenhaus bemerkten die Arbeiter Schddel und Müller einch starken Kohlen-Dunsi in demselben, daß Müller heraussteigen y sih beim Eintritt in die reinere Atmosphäre erbrechen mußte. y nämlichen Abend wurde jedoch, um des anderen Morgens wes fortarveiten zu fònnen, ein Topf mit Feuer in den Brun gelassen, welcher ausbrannte. Am andern Norgen slieg Mül eine Lampe in der Hand, in den 55 Fuß tiefen Brunnen ; alz kaum unten angelangt, fiel er auch schon hin - obgleich die Lu sciost andérthalo Stunden (in welche? Hdhe , is nicht angege noch dumpf fortbrannte. Schôdel, von Profession ein Scaci) wahr(cheinuh mit den Gefahren bei solchen Arbeiten undvekanj ließ sich, um dena Müller zu retten, dgs Gesicht mit Tüchern |

in den Brunen hinao/, legte den besinnungslosen Müller in ) Faß, band ihn fest, und rief, daß man das Faß ytnaufwinde. Wi rend dies geschaÿ, und das Faß wicder in den Brunnen gelasi

ward, war Schddel betäuvt zur Srde gesunken. Keiner der An | senden wollie sich hinunter wagen. Aach 7 Stunden endlich f | der Bruunenmeister Leijchenk zur Hülse herbei; dieser stieg in | | tddtliche Sttctlust hinab, ) | ward ducch die angewendete ärztliche Hülfe dem Leben wiede:

und holte den Schödel heraus. Mül schenkt; Schddel avec, Gatte und Vater von 5 utmündigen (F dern, fonnte, aller Mühe ungeachtet, in das Leben nicht wi

* GHrünverg (Reg: Bez. Liegniß).

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&Köônigóöverg in pr. Die î. F. 1814 verstorbene Frau 4 Gräâfeiidorn/ gevorne von Hausen, vermachte 12/000 Nthl. nebs ren auf dem Olezkoschen Schloßplaße gelegenen Gebäuden 1

| Gâcten, zar Ercichtung einer Erziehungs - Anstalt für verwai

Löchier, ohne üniccschied des Standes. Bet dem unglücdtlid

eingea\chert, und viele dem Fnstitute, der würdigen Borfteherin Fu

lein v. d. Lrenf, uud den Zöglingen gehörige Effeïten ein R

der zlammen. Borsieherin und Zöglinge haven fremdes

suchen müßen. Die Versicherungs-Summe für die ganzen Gedbäl

beträgt nur 5Zo Rthle. :

Landsoerg (Reg. Bez. Frankfurt).

28. Jun. hier abgehaltene Wollmacft hat folgende Rejultate

liefert : T ÄI D G S E E A G S H AR Nis: gat D Woll-ArLten. (den Stein zu 22 Pfd.) | 104 R D I R S D E t

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L A ERRAZRO Bit GLiet A E T E: M5 Mitgliedes

Nach dem amg. Jun. ÿ d. F. abgeyaltenen Wollmarkt blieven la- R :

Bom 24. bisincl. 28. Fun. d. F. sind hin- Summa . . . .. Ì 520 Loo T 19” Davon sind verkauft]

42 À21

560 1 922 915 5930 110575

J ) O 2s 1614 f 2920 f 2139 j 7295 f J / 1171 j 1212 j 39 ; 3290 j Durchschnitt der Stein Extra fei J 26 Gr.; Mittle 7 Rthlr.; Ge

L M GEEE At I P R Es bleiben d: S I d. F. lagern Die Preise waren im Nthl. 16 Gr.; Feine 12 Rthlr. 4 Rthlr. 12 Gr. Nette. Bor

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furzem feierte der 7qfährige sehr geachtete Priestec, Kanonikus und Stadtpfarrer von Zofeln- hiesel 1820 in huldreicher Berücksichtigung seiner Verdienfstlichkeit u! hiesigen Crziehungs- und Armen - Fnstitute/, mit dem Allgem A OeN erster Klasse begnadigt , sein zojähriges Priesler- hiläum.

E S C D E E

Berlin, 5. Jul. Land -Frachtsäße, zu welchen , Angabe der Schaffner, verladen worden. Der Centner F Danzig zZ Rthlr. ; Elbing 4 Rthlr. ; Hamburg (in Gold! Rthlr.; Königsberg 5 Rthlr.; Lúubeck (in Golde) 2 Nthlr Königliche Schauspiele. :

Donnerst. 4. Jul. Jm Schauspielhause: Der Hausfrt! Lustsp. in 5 Abtheilungen, von A. W. Zsfland. (Dlle. V land, vom Theater zu Danzig: Fri

Freit. 5. Jul. Jm Opernhause: spiel in 1 Aufzuge, von F. W. Gubibß. Theater zu Frankfurt a. M.: nigin von Golkonda, Ballet in Musik von C. Blum.

Die Talentprobe, f

Z Abtheilungen, von Al

Meteorologische Beobachtungen. Barometer|Therm.|Hygr.|Wind| Witterung. A. 26° 12//4-12° | 64° \W. [Wind, Mondblicke. F. 28° 24//+10° | 67° |W. hell, kühler Wind, D} M.283° 22/4 164°| 539° |W. Sonne, wolkig, warm M. 28° 2/ (4 122°] 57° |\W. |hel,dünneStreifwolft. Jul. |F. 28° 1‘. |+11° | 57° |Q- hell,düñ.Strfwlf-,strf.l |M.28° 1 [4 201° 52° |S.W. [wolk./Soñenbl.,Wd.\0}»

1

Ful, Jul.

Redakteur

Die Einsassen“ des hin | gen Kreijes haven (mit Ausschluß einiger Dominia) zu Czafots-F | korationen für das 2te Bataillon des 12ten (Frankfurt-Liegnilsh( | Landwehr-Regiments, an freiwilligen Beiträgen 194 Nthir. z F | 5 Pf. Kour. zurgininen gebracht. L

Obdidern.

Der vom 24. bis ikiutanten im Garde - Husaren - Regimente, Miller, den Adelsiand zu ertheilen geruhet.

éaMniglichen Kommijsion zuk ‘gswesens überwiejenen

A793 Über L N G - 4 M Es Mompensations-Anerkennkt-

zieselbst, Mithin sind bis jeßt über- haupt verbrannt worden 137,306,079

Friederike Hainfeld.) 7

(Dlle. Lindner, Mozo. 49,094. Minna.) Hierauf: Aline, 7,056. 47/748 und 253/574-

i dev Gerichts-Amtmanin des

itmann des Stadtbezirks ai erichts-Amtmann des Landhbezirks

Allge

reußishe St

G1 stes

ti tit Arn ——

Amtliche Nachrichten. Kronik des Tages.

Des Königes Majestät haben geruhet, am 18. Jun. dem

jor Pascal der Zten Gend’armerie-Brigade als Obr.

den Abschied zu bewilligen; dem Rittm. Lierß der öten nd'armerie- Brigade, am 20. Jun. dem Kapt. v: Böhn Garde-Fäger-Bats., Kapt. Köhler vom 1sten Dak. 27sten dw, Regts., Kapt. Schw inger der 4ten Artill. Brigade, ihrer Entlassung den Charafter als Major beizulegen. Den pt, v, Döring des 2z5sten Inf. Regts. zum Major zu be- n. Am 21. Jun. dem Rittm. v. Mo ch, früher in der nd'armerie, den Charafter als Major zu bewilligen. Se. Maj. der König haben dem Sekfonde-Lieutenant und î Gustav S chle-

Bekanntma ung.

Die unterzeichnete Kommission hat nachstehende von der Revision des Staatsschulden-Rech- Staatspapiere, nach vorheriger Ue- Richtigkeit des Betrages, in Gegenwart

ngung von der j Haupt - Verwaltung der

der Königlichen

l staats\chulden, heute im Münz-Gebäude verbrannt, als: 59 Staatsschuld-Anerkenntnisse über die, 1m „Zahre 1815 in 817 Schlesien erhobene t

Betrage von

Zwangs-Anleihe, im A / 6 Sgr. 3 Pf.

674/505 Rthl.

Obligationen aus der An-

25097 tihe für die Saline zu

75 , dônigsborn vom Jahre C

17,966

E e 27 _ Summa

ch der Bekanntmachung

am 14 Dee. v. e Wa0-

én bis dahin in Staats-

apieren vernichtet

———————_——

‘892,499 Rthl. 25 Sgr. 9 Pf.

16

A ee ms ae

5

156,473,579

tis E qudis

Dreihundert

10 Dreißig Millionen

Stye

Hundert Sieben und

kchs und Sechszig Taujend Neun und Siebenzig Thaler, 1 Silbergroschen.

Bérlin, den 4. Jul. 1822.

Pnigliche Höchstverordnete Kommission zur Vernichtung der

hierzu bestimmten Staatspapiere. Büttner. Büäsching.

Bei der am 4. und 5. Julius fortgeseßtert Zten Ziehung

l Prämienschein-Nummern zu Staats-Schuldscheinen, fielen Prämien von 2000 Rthlr. auf Nr. 74/068: und 214,044; Prämien von 1000 Rthlr. auf Nr. 1,060 und 251,584; 6 Prämien von 500

9205. 153/575. 154/025. Rthlr. auf Nr. 146. 115,654. 147,714. 152/568. 152,999 und 263/3023 Prämien von 200 Rthlr. auf Nr. 5704. 6977. 9355- 40, 169. 62,571. 66,461. 83,773. 116/939. 139,424 157,937. 150,409: 209/319. 211/840: 222/045 234/081. Die Zichung wird fortge)eßt.

d. K, 6. Ldg. zu Naumburg Landbezirks Weißenfels, Glô ckn ér, Gerichts - Amtmann des Bezirkes Eckartsberga ; der (Gerichts- MWeissenfels, Jmmisch, dagegen zum Weissenfels ernatitnt worden.

Im Bez.

Gtiiatidrenivi Gi ShntG G Dal O C D I L A0 A H AR P

Zeitungs-Nachrichten. A1 0 Wi

Die Berathungen dér

Paris, 26. Jun. über den,

ammer bereits am 22sten vorgetragenen Douanen - Gesch-

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mei 1--€

aats - Zeitung.

Stück. Berlin, Sonnabend den 6ten Julius 1822.

1| Entwurf, füllten aus\chließlih die beiden Sißüngèn vorn 24stet und 25sten aus, und sind noch nicht geschlossen. Herr d’Es- tourmel fand die. Abgaben auf die, zum Betriebe der Hütten- Aerke im Norden Frankreichs, so unumgänglich nothwendigen Steinkohlen „viel zu bedeutend (der Centner bezahlt gegen- wärtig 3Z Centimen), und verlangte deren Herabseßung auf 11 Centimen den Centner; dagegen wünschte er eine Erhöhung der Abgabe auf das zu Lande eingeführte Gußeisen. Herr Laisné de Villevêque sprach heftig gegèn das von dem Mi- nisterium angenommene System, die aus den Spanischen und Portugiesischen Besißungen in Amerifa eingehenden Kolonial- Waaren übermäßig zu impostiren, um dadurch den Absaß der eigenen Kolonien zu fördern, und nannte dies eine Maßregel, wodurch dem Französischen Seehandel, den Fabriken und dem Ackerbau der Todesstoß verseßt werde; es sey unsinnig, wenn man den dahinsinkenden Handel und den unbedeutenden Ver- brauch zweier kleinen Jüjeln, mit dem weitläustigen Handel jener fruchtbaren Länder nur irgend vergleichen wolle, welche in ihrem Schooße alle Reichthümer einer verschwenderischen Natur enthalten; besser sey es, auf unsere, für uns doch un- wiederbringlich verlorene, und uns nur noch lästige Kolonien gänzlich zu verzichten, als auf ihre Erhalt1ng noch unnúbe Summen zu verwenden. Herr von Strafor-ello tadelte im Allgemeinen die Erhöhung der Abgaben aus die Einführung fremder Produfïte over deren gänzliches Verbot, da sie in der Regel von dem Auslande durch ähnliche Maßregeln wieder vergolten würden; er machte dabei auf diejenigen aufmaz:rfiam zu welchen die Crhöhung der Abgaben auf das fremde Schlacht- Vieh einige Nachbar - Staaten Frankreichs bereits veranlaßt hat, und jtellte der Kammer anheim, wie unpolitish, wie shädlich Ffür- den“ Handel „die JIndujirie und jelbst für den Äckerbau es sey, wénn man gleichwol (wie der neue Tarif solches beweise) die Abgaben auch auf andere fremde Handels- Artifel noh erhöhen wolle. Der Redner suchte hierauf zu beiveisen, wie |chädlich bereits das von der Regierung nach und uach eingeführte Prohibitiv - System für den Abjab der inneren Laudes - Produtte gewesen jey, und wie chädlich es noch werden würde, weun Frankreich nicht durch Abschließung von Handels - Traktaten mit den befreundeten Mächten die \rühèr bestandenen glüctlichen Verhältnisse zu seiner eigenen Wohlfahrt wiederherstelle. Er verwarf schließlich das Ge\:6 als lajtig und unnus., Ihm folgte Herr Robin Se: vble and vertheidigte dasseibe. Nach diesem entwickelt: Hr. von Vau- blanc, in einer langen, größtentheils improvisirten Rede, die Vortheile, welche, feiner Meinung nach, für Frankreich aus deim von (hm actes Systeme entsprängen.

¡Das Prohibitiv-System,/( sagte ex unter anderen, „if i Europa âligemeiner, als L Cid B inie Ae E Heren sidcen. England hat darauf die Wohlfahrt scines Handels begrün- der. Es versieht den Kontinent mit Artikeln, dié dieser selbs nicht hervorbringt, wogegen England (bis auf den Wein) Alles, was es braucht , von seinem eigenen Grund und Boden , aus seinen eige= nen Faoriken bezicht. Hierin liegt das ganze Geheimniß der Staats= Wirthjchajt. Wenn daher von unseren Kolonien in kommerziellér Bezichung die Rede ist, so kômmt es vorerst auf Beatntiwortung der Frage an: Können sie Frankreich so viel Zucker liefern , als es zur inueren Fonsumtion braucht? Diese Frage if aber bereits vor 2 Jahren von dem Geticral-Oouanen-Öirektor bejahend beantwor- tet wyrden. Wir müssen daher alle fceemde Zucker möglichst ver= hieten, und uns auf den beschränken, womit unsere Kolonien uns versehen. Man flagt, daß die Antillen so wenig von den Erzeug= nissen unsercs Ackervaues verdrauchen. Die Schuld liegt indessen nur an uns; denn dadurch/ daß unsere Seefahrer den Zucker. an- derwärts einladen, berauben sie sich selbst der Gelegenheit, Getreide und Mehl daselbst einzuführen; und so kettet sich eine Frage an die andere. Jch bitte die Kammern , Acht zu geben auf das, was mit dem Welthandel im Allgemeinen vorgeht, und nicht die Augen auf dic bloßen Zahlen eines Budgets zu heften; denn wenn wir Fehler begehen , so werden die Ausländer , die mit uns rivalisicen, sie ohne weifel für sih zu benußen wissen. e

Der Redner trug schließlich auf eine noch bedeutendere Erhöhung der Abgaben auf alle fremde Zucker und Herabseßung der Abgaben auf den von unseren Kolonien. erzeugten an. Herr Duvergier: de Hauranne sßimmte ebenfalls für die Erhaltung der Kolonien, und gab überdies den Wunsch zu erkennen, daf Frankreich sich beeilen mòge, die Unabhängigkeit der Spanischen Kolonien anzuerkennen um dadurch den Engländern einen: Vorsprung abzugewinnen und nützliche Handels - Verbindungen mit jenen Ländern anzuknüpfen.

_Die hierguf von Herrn Ganilh abgegebene Meinung, daß das Geseh fehlerhaft, unvollständig und ungerecht sey und daher. ver-

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