1822 / 86 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Mon, 08 Jul 1822 18:00:01 GMT) scan diff

349 Mühlen if der bei der jicztigen Hiße eingetretene Mangel an Wäs- | o schr hinderlich. Unter den feineren Stahlwaaren werden in S9: ingen iegt auch wicder die vor 50 40 Fahren u Mode gewe- senen Damenstôcke mit gewundenen Stäben und verzierten Krut fen gefertigt, und in das Ausland versandt. Zk Clberfeld ver- fertigt iebt der Mechanikus Quewa von Berlin die Jaquardschen Webestúhle, die sich durch ihre shône und vortreffliche Etnrichtuug vor allen auszeichnen. Der Aufenthalt dieses Künstlers {eint dauernd werden zu wollen. Er erwartet von Berlin eine Schlag maschine für diese Weberei, die er für scine Rechnung in Betricd u seßen beabsichtigt. Dieses wird für Elberfeld um fo nüß: icher werden, da die Benußung der in Gladbach aufgestellten ähnlichen Maschine wegen der Entfernung schwierig is. Der

Mehrere Tausend Morgen Staatswaldungen sind durch À verheert worden, und können in etner langen Reihc von keinen Ertrag liefern. Der Entftehungs - Grund dieser Br wohl nur in der Unvorsichtigkeit der Hirten , seltener in dex heit einzelner Frevler zu suchen; die slattgefundene Dürre by in beiden Fällen die Verbreitung der Flamme erleichtert uy durch den Schaden sehr vergrößert.

Rothenburg, (Neg. Bez. Liegniß). Einen abermaligy weis von der schüßenden Hand, in welchcr dex Mensch in ded ter flieht, wo es ihm an Unficht und ausgebildetem Verstand fehlt, gab neulich das Ercigniß, daß ein giähriges Mädch hiesigen Kreise vom Thurme fiel, und, der beträchtlichen Hüh | geachtet, so wenig beschädigt wurde, daß dessen völlige Her

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Absabß der Lohe in das Ausland hat sich in den hickgen Gegen den hr vermehrt, der Preis ist dadurh mcrklich gestiegen.

Fu Laufe ciniger Monate haben sich, besonders auf der lin fen Rheinseite, die Mäuse zu einer unglaublichen Menge vermehrt, und in mehreren Gegenden ganze Fruchtfelder verheert. Wenn gleich die Ausrottung dieser höchstschädlichen Thiere, sogleich nicht möglich ist, dies vielmehr von der Witterung im nächsten Winter abhängt, #o ist doch zu deren Verminderung hie und da eine BYereinbarung dahin veranlaßt, daß von einem jeden Morgen 10 Máâuse geliefert werden müssen; nicht bloß die repartirte Zahl, son dern in der Regel eine viel größere is hierauf abgeliefert worden In der Bürgermeisterei Dormagen allein wurden gegen 100/000 | Stuck Mäuse gefangen. Sie sollen sich jeßt vom linken Rheinufer auf das rechte wenden, und den Strom in großen Schaaren durch- schwimmen. Die Art und Weise, die Mäuse zu fangen, ist Übrigens sehr-einfah. Es werden nämlich Gräben von einem Fuß Breite und gleicher Ticfe um die Ländereien gezogen, und in diesen Grä ben, auf Entfernungen von etwa 4 Fuß, durch einen Erdbohrer senkrechte Vertiefungen von der Breite der Gräben gemacht Die Mäâuse, die besonders des Nachts schr in Bewegung sind, suchen die kleinen Gräben auf, verfolgen sie, und fallen in die tleineren

in kurzem erfolgte.

E Mere

i\che Staats - Zeitung.

Trier, 5. Ful. Die amtliche Untersuchung über die (F hungs-Ursache des S. 742 d. Z. erwähnten Brandes in Kenn, daß dieselbe einzig in einem schlecht exrbáuten Schornstein F hen, der einen Riß hatte, durh welchen das Feuer des 5 sich den, auf dem Speicher drs Hauses liegenden leicht bren Materialien, als Heu, Stroh und Hanf mittheilte - und n Tage schon geglommen haben mußte, weil man das Feuer e wahrte, als die Flammen an mehreren Stellen des mit Schie deckten Daches aushrach:; und die Nachbaren aussagen, daß si cinige Tagé früher, einen Geruch, wie den von brennendem beeris hatten. Mit gerührtem Herzen erzählen die Ben von Kenn , wie sie, bei diesem unglüctlichen Ereigniß, dem 1 di h 1 h L. ren Benehmen der Husaren der ten Eskadron des Weit Hui A m tli ch e Na O f Sr e, so wie dem ihres Chefs, des. Rittmeisters von Y T g und des -Regiments-Adjutanten, Premier=-Licutenants von Wal | a L. fi T, die menschenfreundlichste Theilnahme und Hülfe, und i Kron F 2. E s : d; herstellung der in das Freie geflüchteten Baarschaften und s &eine Majestät der König haben dem Gutsbesißer, Ritt- Haabseligkeiten, zu verdanken haben. fer von Görliß, den St. Johanniter - Orden zu verlei-

c geruhet. i | ; I. Mai. der König haben geruhet, den bisherigen Ober-

Löcher, aus welchen sie nicht wieder herauskommen können.

“_ Frankfurt. Dem längst gefühlten Bedürfniß eines geräu migen und zweckmäßig eingerichteten allgemetnen bürgerlichen Kran kenhauses hieselbst, wird gegenwärtig durch Erwetterung des bishe-

M

d-Kourie. am f. G. Lag!

Me Ns des-Gerichts-Assessor Eichmann U Stettin, zum Rath em Ober-Landes-Gericht zu Marienwerder zu ernennen.

x Et » ich ortiae ? / S. 57 Schill. 42 MSe. Maj. der König haben den bisherigen Land- und

Hamburg, ster

D, A _( f G Mon. LO S3 yCt., ondon

rigen Lokals abgeholfen. Das Fnstitut wird künftig 20 Kranken- Zimmer, Gemächer für Wahnsinnige enthalten, und mit allen Er fodernissen einer wohleingerichteten Ansialt versehen werden. Hiezu ist, ohne das freie Bauholz, die Summe von 6320 Rthlr. ausge- jj seßt worden. Durch die Odrfer Wißen, Meierödorf und Rodt

j ck V 4 d ry Me C 25 Me -ck p g . C -4 Pr 4 Qv 9% Mon. 57 Schill. 15 Den. , mehr Briefe als Geld. —Fdtgerichts-Assessor am Ende zu Danzig, at: di Drs ris 2 Mon. 265 Schill. begehrt und mit ck besser zu [dem Land- und Stadtgericht daselbst l ernennen géruer. Bordeaux 2 M. 265 Schill, gut zu lassen. Kopenha} Am Bez. der K. Reg. zu Breslau

S or na o T ain Oie E E Gs E Zlogau, zum 251 yCt. Breslau 6 W. 402 Schill., Briefe. Per Divisions- Prediger, Doktor Je Gen N Cn I T Schweidniß ernannt worden.

flo im Sorauer Kr., haben die Gemeinden, aus eigenen Mitteln, chausseeartige Wege angelegt, und zu deren Bepflanzutig zusammen Über 1200 Stück Bäume verwendet. Besonders thätig bei Ausfüh- rung dieser gemeinnüßigen Anlagen, haben die Dorfsrichter Rohr, Sepyffert und As mitgewirkt. Jm Jun. fanden 19 zum Theil | fehr große und von unglüctlichen Nebenumsiänden begleitete Feu- ershrünste statt. Das (S. 784 erwähnte) Feuer in Arnswalde ging in der Excrzier - Scheune zuerst guf. J. F. 2820 brannten dort 42, im v. F. 40 und jeßt 52 Scheunen, in dreijähriger Frist also 154 Scheunen ab. Durch die immer steigende Menge der Feucrs- brünste werden die Brandversicherungs-Beiträge jeßt cin Gegensiand bon Bedeutung. Jm Laufe von 100 Jahren (\o lange ungefähr bestehen die Brandversicherungs - Anstalten in den Brandenburgi- schen Landen) sind die Versicherungs - Beiträge , nach dem Qurch- schnitt der neuesten 10 Fahre, gegen den Ourchschnitt der äâltesteit

10 Jahre, auf das Acht- bis Zehnfache gestiegen. Jn Krossen ist dem Mangel eines geeigneten Exerzierplaßes für die Garnison abgeholfen worden, indem die Stadt dic Zahlung einer jährlichcit Rente vou zo Rthir., an eine benachbarte Dorffommune für Her gabe eines Theils ihrer Feldmark zum dauernden Execrzierplaß, frei- willig übernommen hat. Auch in der-Stadt selbs ist unlängst cin Ngum zum Exerzicrplaß für die Rekruten, ebenfalls größtentheils aus ei- genen Mitteln der Kommune, beschafst und eingerichtet röorden.

(Gnesen. Am 10. Fun. ward die hier befindliche Missionen- Kongregation aufgeld. / :

@ öln. Zu Kirchtrosdorf gingen am 9. Fun., în cintgen Stun den, 56 Wohnhäuser, 46 Scheunen und Stallungen in Rauch auf. Der Schaden wird auf 55,000 Rthlr. Kour. geschäßt. Oer fraftvollen Hülfe der Jülicher Garnison ist die Erhaltung der noch siehenden 17 Häuser vorzüglich zu verdanken. Die Allerhöchste Verordnung vom 25. April, über das Notariats-Wesen in den Nic der-Rheinischen Provinzen, ist vom Publikum, besonders hinsichtlich der veränderten Taxordnung und der Aufhebung dér bisher béstan- detten Notariats-Kammern, mit dem-größten Danke aufgenommen worden. :

“Königsberg in Pr. Am 8. Jul. fand die feierliche Aufstel- sung des, dem verstorbenen Direktor des hiesigen Stadt-Gymnastums, Fohann Michacl Hamann, gewidmeten Denkmales statt.

&öslin. Am 28. Fun. brannte das ganze aus 46 Gehoften bestehende Dorf Persanzig, bis auf 6 Wohnhäuser , ab.

Lauch städt. j

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Statt, daß im vorigen Sommer dic Leipzi ger Schauspieler - Gesellschaft, die Badezeit über, hier wöchentlich einige Vorstellungen gab, hält sich jeßt die Walthersche Gesellschaft zu diesem Zwecke hier auf.

Liegniß. Mehrere Fnsassen des Grünbergschen Kr. haben 194 Rthlr. z. Sgr. 5 Pf. zu Czakot - Dekorationen für das 2te Ba- taillon des 12ten Frankfurt - Liegnißer Landwehr-Regiments frei willig zusammen gebracht.

Der Graf Reichenbach guf Eichberg, Bunzlauschen Kr., Kom mandeur eines Landwehr - Bataillons 2ten Aufgebots, hat zur An- schaffung der Czakots mit Fangschnúren, womit. die Eskadron des zten Bataillons 6ten Landwehr-Regiments, von den Kreisen, welche te siellen, versehen werden, 30 Rthlr. beigetrao en.

__ Martenwerd er. Kaum traf die Nachricht von der, durch die Königl. Gnade den Abgebrannten der Stadt Cammin zu Theil gp Untersiüßung dort ein, als sich augenblicklich die da- igen Bewohner zu dem Beschlusse vereinigten, durch dreitägigen Gottesdienst, der Vorsehung für die ihnen, durch die Milde des | Königes Maj., gewordene Hülfe zu danken, und am dritten Tage | ein seterliches Hochamt halten zu lassen, um für ihren Königl. | Wohlthäter und das ganze Königl. Haus den Segen des Herrn zu erflehen. Wegen Vertheilung dieser Unterstüßungen an die Ver- unglückten nach Maßgabe des Bedürfnisses , sind bereits die erfo- derlichen Anordnungen getroffen.

Gedruckt hei Hayn.

buth.‘/

S. in eflecliv 6 W. 1463 pCt., Prag in eflecliv 6 W «ison - Prediger zu : : - s S Ey - F b. Î h pr S D bi D é D S i T ; :

pet. Augsburg 6 W. 1473 pCt., 2 Monat zum no Im Bez. der K. Reg. zu E R Kours zu lassen.— Frankfurt 6 Woch. 148 pCt., mehr M? Kandidat Camphausen zu Kettwig - als 210i n ns als Geld. St. Petersburg 2 Mon. g=- Schill Brije(Mevangelischen Gemeinde zu Rellinghausen bestatigt worden. E 95 E E E E Im Bez. der K. Reg. zu Koblenz E. Mrk. #2 Scill., zu habe Hol Mdie vom Grafen von Walderdorf geschehene Präsentation des

Louisd'or 11 Mrk. 53 Ch, zu haben. es Holl. ies Bender in Frrlich zu der fatholischen Pfarrei Fsen- ten, neue, fehlen. Gold al marco 1037 Schill., Geb die landesherrliche Bestätigung erhalten, und ist an dessen Nehmer. Dän. Grob Kourant 125% pCt. Hamb. der Weltpriester Bo den zum Pfarrer in Frrlich ernannt Kourant 1235 pCt. Neue F Stücke für voll 502 pen. L

| A der K. Reg. zu Köln

A Schilling-Stücke 263 und 27chL pCt E Piaster U 28 i S, A : | 06 “V E : Tp Sev Rifay e zu haben. Fein Silber 27 Merk. 112 Schill. , im katholischen Pfarrer zu Paffrath, der Vikar Müller zu ialinden ernannt worden.

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Im Bez.

ngs-N a ch x 1:ch ten.

S Gan sp ile

m Schauspielhause: Die btheil., Musik von Weigl.

Knit Dienstag, 16. Jul. zetfamilie, Singsp. in 5 Werner: Emmeline.) Königl. Schauspiel eingericht von den Herren Hoguet, Ni

e A Hierauf: Ein Divertissement, fi ert von Herrn Anatole, aus) iebe, Lauchery, Gasperini, ger, Const. Telle, Richter; den Damen Lemiére, Le Hoguet-Vestris, Röonisch und Lampery.

Mittwoch, 17. Jul. Jm Opernhause: Wallenstein Trauersp. in 5 Abtheil., von Schiller. (Herr Anschüh K. K. Hoftheater zu Wien: Wallenstein. Mad. Ai Thekla.)

in Sol 15 O 4g Go rf. S chiltd fia 4 E Preußische Münze 27 Mr. 4 Ca E itl Angekommen: Der Kaiserlich Oesterreichische Kabinets-Kou- Preuß. Prämienscheine, à 203 Mrk. Bko. Brief fg let, von Wien its e Sa Get 202 Mrk. Bfo. Geld. B: der Ea abri A D Excellenz; nach Preuß. Engl. Anleihe z. C. von 537 Schill. 4 Deshzig. E E R i Cont. 86 . 867 pCt., zu 86 Geld; auf 3 Mon. Zeit f gemacht. Norweg. Anleihe, à 845 pCt. zu haben, à 683F pCt. G Dänische Anleihe, erste Abtheilung à 6 pCt. Zins 2. 927 pCt., desgl. 5pCtg. von zZ000 Mrk. 85. ¿5 i zweite desgl. 5 pCtg. 822 . 847 pCt., ohne Umsas. M Zeitu Oesterr. Anleihe das Loos von 100 Fl. pr. font. 1} Ur i: O tre db pr. September und pr. December E imsals; Metalliques, pr. cont. 7924 . L El - - Wi E E Zeit 79 . 797 Fl, Geld und Briefe, E Paris, 9. Jul. Jn der Sitzung vom bten beschäftigte sich die : Myutirten-Kammer zuvörderst mit verschtedenen Privat-Rekla- ationen, welche der Marquis von Forbin des Zssarts vortrug. Wer den Vorschlag eines Geistlichen zu Mirecourt, Namens Rissot, ein Gesel zu geben, wonach diejenigen Deputirten, he sich weigern würden, mit zu stimmen, sogleich durch andere Wahl erseßt werden sollen, schritt man zur Lages- dnung, da dieses Gesuch die Gränzen des Petitionsrechtes rs{reite, und überdies in Betresf der Gesetze der Kammer Änitiative nicht zustehe. Ein Gleiches geschah mit der Vor- ung des ehemaligen Schissskapitains Laignel, worin er 1 Ex-Minister der Marine, Baron Portal, und dem Ba- } Jurien, mehrere Geld -Erpressungen und Vetigeudungen Last legt; die genauesten Nachforschungen von Seiten der, der Untersuchung beauftragten Kommission ergaben, dap è Beschuldigung fals sey, der Baron Portal seine Pflicht mals überschritten habe, und auch den Baron Jurien nicht mindeste Vorwurf tresse. Die Eingabe des, eines mili-

Meteorologische Beobachtungen [Barometer|Therm. |Hygr.[|Wind | Witterun A. 27° 94/|+15° | 70° D. [trüb-DoñerNeg 28

F. 2 g1P12 120 W. \trüb, Regen. jeseßt , oder nah den Gesel Lr E

M.27° 92/|+152°| 52° |W. [Sonnenblicte, trüb zu einer heftigen Diskussion Anlaß. “Der Bericht-Ersiat-

d. 27° 9+ 133°) 62° |W. trüb, angen., Nacht trug guf die Tages -Ordnung an, da dieses -Loos bereits

F. 27° 10/|+411° | 70° |S.W.sgea, angenehm, vMe Äähuliche Bittschrift des Loriere im Jahre 1820 getroffen

MM.27° 11//4-18° | 41° |O. sen, Soñenbl. s Mbe, und man nicht zugeben dürfe, daß ein ‘Bittsteller, in

4-14° | 62° |N.W. Sternvlicte, Wind Hoffnung einer etwanigen® Veränderung hinsichtlich der

4-121°| 74° |N.W.lteüb, Negensöber. Majorität in der Kammer, diese alljährlih mit einem und

7/4 145°] 59° |N.W. trüb, angenehm. Wniselben Gesuche belästige. Der General Semelé nahm sich

Y dessen des Loridre, als eines Opfers der Willkühr, wie er

j . M nannto, an.

S. 68359 Zeile 1. v. u, lies „„Marabuth‘/ statt „F „Welche Dienste//. fragte er, - „welche Beweise von: Ergeben-

it, fann die Regierung wohl von Officieren erwarten - welche

Redakteur Mrchaus keine Gewähr gegen die Mißbräuche der Gewalt haben

elcher Familien-Vater wird seine Söhne zur militairischen Lauf-

hn vorbereiten wollen, wenn ex vorher kan die Ueberzeugung

ischen Ranges entsehten, ohne Besoldung verabschiedeten d aus den Armee-Listen gestrichenen ehenaligen Bataillons- Befs Lorière, worin er in seinen früheren Posten wieder ein- eßen gerichtet zu werden verlangt,

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96e Stü. Berlin, Donnerstag den 18ten Julius 1822

allé wohlerworbene Rechte ste icht vor willkührlichen Behandlungen zu E Der ‘eit- zige Vorwurf, den man dem Obersten Lorière machen kann ; Uf, daß er liberal ist, das heißt, daß er die Gesinnungen des ggen Theiles Frankreichs theilt./ Dieser, dem Genexal, im Eifer seiner Rede, entschlüpfte unrichtige Ausdruck er wollte nämlich sagen/ derggHunderttheileFrankreich s, wie auch eineStimme zur Linker solches sogleich berichtigte gab zu vielèm Lachen Anlaß. Der Redner fuhr fort :' „Fch glaube mich nicht ju irren, wenn ich be- haupte , daß die große Masse des Volkes dieje Gesinnungen hegt; mögen morgen die Minister aufhören, die Wünsche der Nation zu unterdrücken , und ihr vergönnen , sie béi den Wahlen frei zu äu- ßern, und bald werden wir schen, wer die Bänke in diesem Saale einnehmen wird. Die Grundsäße Lorière’s werden nur von dem- jenigen unbedeutenden Theile Frankreichs gemißbilligt, welcher ent- gegengeseßte Fnteressen verfolgt. Lorière ist cin Kind der neuen Zeitrechnung. Die Freiheit hat ihn an threm Busett gelegt er gehört nicht zu denjenigen leichtgesinnten Männern, welche: sich abwechselnd jedem Systeme zu unterwerfen bereit sind. Stets hat die Masse der Nation fich ihre wohlerworbenen Rechte vorbehalten, und das kosibarste von allen is: eine Meinung zu habén und sie frei aussprechen zu dürfen. Es giebt unter unseren Gegnern Män- ner, deren Meinung wir, wenn gleich wir sie nicht theilen, dennoch ehren, weil wir sie für ofen und aufrichtig halten, weil sie ihrer früheren Erziehung angehört, und weil sie gus ihrer Ueberzeugung entspringt. Die Sache des Hrn. Lorière ist die Sache Aller. Er hat von Jugend auf fürs Vaterland gefochten und sich dadurch die Nation zur Schuldnerin gemacht. Ketn Minister hat das Recht, sich zwischen den Bittsteller und die National -Erkenntlichkcit zu sicllen. Auch kenne ich den jeßigen Kriegsminister zu gut, um nicht überzeugt zu seyn, daß eine solche E seinem erzen fremd ift; ich verlange daher - daß die Eingabe des 2c. Lortère diesem Minister überwiesen werde./ Der Bericht - Erstatter exklärte: nach diefer Rede - ith wenigen Worten, daßdie Kommission aus dem Grunde in die Sache felbst gar nicht weiter eingegangen sey, weil die Kammer sie bereits vor 2 Jahren beleuchtet habe: Der Graf Foy hielt diesen Grund für unzulänglich, und behauptete, daß selbsi, wenn die Kanimer heute noch ganz eben so, als damals zu- sammenzgeseßt sey, dénnoch ein umständlicher Bericht über die Bitt- schrift des Lorière hâtte abgestattet werden müssen, gr Un E jeßt, wo ? derselben" érneuert worden seyen. Ueberdies hätten da- mals 2 Titular=-, jeßige wirkliche Staatsmitiister-, die Abscbung Lorières nicht als ein absolutes und unbestreitbares Recht angese- hen, sondern vielmehr versichert, daß dergleichen Fälle nicht wteder eintreten soliten; gleihwol aber habe der jeßige E unterm 5. April d. F: verordnet, daß, wenn Officiere in den Armee-Lisien gestrichen, und in Fnaktivität ohne Sold verseßt werden , ihnen die ganze Zeit, während welcher fte sich in dieser Lage befunden ha- bein, fobald sie wieder in Aktivität treten, zur Bestimmnng ihrer Anciennität in Abzug gebracht werden solle; was daher früher ‘ein isolirtes Faktum gewesen, sey seßt nicht sowohl zu einem Gesetze als vielmehr zut einer ministeriellen Bestimmung umgestempelt wor- den; „dein Gott behüte mich dafür,// seßte der Redner hinzu, „das Geseß #0 zu entehren, daß ich die Handlungen des Mintistertums demjelben gleichstellte.// Er verlangte schließlich einen neuen Kom- mifsions-Bericht über die Bittschrift des Lorière. Diesem: wider- seßte sich Herr Bazire, und beendigte ‘die Diskussion mit der Er- fiarung/ daß einerjeits die Verfassungs-Urkunde, da ste-dem Könige die Ernnenung zu allen Aemtern zugestehe, ihm auch dás unbestréit- bare Recht verleihe, diese Aemter sowohl im Militair - «als Civil- Fache nah Gutdünken zurückzunehmen, andrerseits aber die Kam- mer sich mit einem Gegenstande, worüber ste beretts entschieden, nicht zum zweitenmale heschäfttgen Tonite- ohne den Bittstellern das Recht einzuräuenf alle Monate ut denselben Reklamationen wie- der hervorzutreten, und auf deren Untersuchung zu bestehen. “Die Kammer schritt hierauf in bedeutender Majorität zur Tages-Ord- nung. Die Herren Delalot und von la ‘Bourdonnaye waren die einzigen, die mit der linken Seite ftimmten. - Dié Herren Cor- net-Dincout, Sirieys de Mayrinhac und von Lastours bestiegen hierauf nach der Reihe die Redner - Bühne, um, im Namen der Kommission, für das Budget _ ihren Bericht abzustatten. Ersterer für die Ausgahe-Partie wünschte der Verjamm g in allgemeinen Ausdrücken Glück dazu, endlich dahin gelangt zu seyn, die Ausga- ben bestimmen zu können, bevor sie gemacht sind, und die Einnahme, bevor man” begonnen habe, sie zu erheben, und somit des bishérigen Provisóriums für dîe Folge überhoben zu werden. Er kündigte hierauf mehrere Verbesserungs-Vorschläge der Kommission bei den Ausgaben an, 1wobef er erflärte, daß ér tm Laufe der Debatten stets nur die Arbeit der Kommission, niemals aber seine eigene ver- theidigen werde. Herr Sirteys berichtete über die rüdtständige Schuld; er ging bis auf deren Ursprung zurück, und erklärte , daß sie sich niht, wie man geglaubt, auf 500, foideern auf zoo und ci- nige 60 Millionen belaufe, weshalb eine Rente von z Millionen zur

hat, daß alle gelêistete Dienste,

O A

| men worden sey.

Deckung der Zinsen dect nern in das vorliegende Geseh aufgenom- Rach ihm sprach Herr von Lastours äber die