1822 / 88 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Tue, 23 Jul 1822 18:00:01 GMT) scan diff

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Elberfeld, 12. Jul. Gestern traf der Königl. Dänische. Her- zoglih Hollsteinische Bundestags - Gesandte , „Graf von Eyben, welchex vor Kurzem in der Bundes-Versammlung zu Frankfurt a. M. ein Gutachten, über die hier errichtete Rheinish-Westindische Kom- pagnie, erstattete, hieselbst cin, nahm auf dem Komptoir der Kom- pagnie von- demGeschäftsgange derselben Einficht, entwickelte . dabei eine seltene Kenntniß des Welthandels, 2nd trat der Kompagnie

als Aktionair het. : S Magdeburg. Der Kirche zu Pechau hat der hiesige .Kauf=- mann Schübe eine Orgel geschenkt. Der Rittergutöbestßer ‘von Wulffen hat in Wüsten - Jerichow eine Vorbereitungsschule errich- tet, und mit Wohnung und Garten, Ackterland und Wiesewachs, Holz und Weidefreiheit, dotirt. Der Rittergutsbesißer zu Wu- dicke, von Möllendorf, hat bei Gelegenheit sciner Auseinauderseßhung mit den dortigen Kossäthen, der Schule diescs Orts 83: bis 9 Mor- e Land geschenkt. Auch haben demnächst die Kossäthen desselben rts ihrem Hütungsrecht auf dieses Stück Landes zum Beften der Schule entsagt. : Oppeln. Am 25. Jun. wurden zu Peisfretscham 170 HâäU- er, go. Stallungen, 9 Scheunen, das Rathhaus, die Pfarrkirche, ie Pfarrtheilichen Wirthschafts-Gebäude, die neu erbaute Schule, und die siädtische Arrende, cin Raub der Flammen. Gegen 1500 Menschen verloren dadurch ihr Obdach, und z Mädchen kamen in den Flammen um. Am 5. gingen zu Leobschüß in einem Zeit- raum von 2 Stunden, z2 Scheunen und 6 Häuser in der Vorstadt, und in dem daran liegenden Dorfe Taumliß 3 Scheunen, 4 Bauer- L und einige kleine Häuser in Rauch auf. ,— Der Kaufmann

chrih zu Ottmachan hat dem dortigen Krankenhause 100 Rthlr., und der dortigen Schule 20 Rthlr. legirt.

Potsdam, 19. Ful. Der 19. Jul. if, \o oft er im Kreis- Laufe der Fahre wiederkehrt, wie dem ganzen Vaterlande über- haupt, \o besonders auch den Béwohnern der Stadt Potsdam, ein Tag dankbarer Erinnerung und wehmüthiger Trauer. Zur reli- gieusen- Gedächtniß - Feier -Jhrer Majestät der verklärten Königin versammelten sich, wie es seit dem Jahre 1811 geschah, an dicjem Dage, in der: Hof- und Garttison-Kirche, in Trauer-Kleidung zahl- reiche Zuhörer aus allen Ständen, und Gesang, Gebet und Be- trahtung fesselte ihre Andacht. Von den 15 Brautpaaren , welche sih um die Ausstattung aus dem Fond der, zum Andenken der Königin Louise gegründeten Stiftung, beworben hatten, wurde folgenden Personen dieje Auszeichnung und Wohlthat zu Theil: 1) der Fungfrau Christiane-Barth, und dem Unter-Officier im ften Garde Regiment zu Fuß, Franz Kleinoth; 2) der Jung- frau Friderike Karoline Bisch off, und dem Grenadier im xsten Garde-Regiment zu Fuß, Karl August Jakob Grafßmey er; 5) der Jungfrau Karoline Henriette Benecke, und dem Döôpfer- Meister Fohann Fricdrih T esch ; 4) der Jungfrau Anna Dorothea Barfuß, und dem ehemaligen Landwcehrmann Ernst Wilhelm Rauschert; 5) der Jungfrau Derothea Augüsie Kneisel, und dem Schneider - Gesellen Fohann Anton Lorenz Bernhard He g e- ner. Nach den von ihnen ‘beigebrachten Zeugnissen ihrer Lehrer und Prediger, waren sie in ihrer Jugend fleißig, gelehrig und sitt- sam; nah den Urtheilen ihrer bisherigen Herrjchaften, redlich, ge- wissenhaft, thätig und treu, und“ nach den Empfehlungen ihrer Vorgeseßten, folgsam, púnktlich und untadelhaft, und berechtigen so zu der Hoffnung, daß sic die Anzahl tugendhafter glücklicher Ehen vermehren werden. Ohne Vermögen ist ihnen die Auzstat- tung von 100 _Rthlr. Kour.,, die ‘cin jedes dieser fünf Brautpaare, zur ersten Grundung ihres Haushaltes, nah vollzogener Trauung, aus den Einkünften der Loutisen-Stiftung erhielt, eine willkommene Unterstüßung. Abex mehr noch gilt thnen die darin liegende döf= fentliche Auszeichnung, an cinem solchen Tage, und unter solchen Erinnerungen den Bund ihrer Ehe zu knüpfen. Wohlthuend und belebend wirkt, von diesem Geiste beseelt, die Louisen-Stiftung auf diejenige Volksklasse, für welche sic bestimmt ist, und allen Vater- lands-Freunden, welche sie gründeten, wird- die Rachricht Freude machen, da ars ein Vaat dés menschenfreundlichen General-Lieutenants von Köckeri; um 3000 Rthlx. Kour. vermehrt is. c

Unsere fromme Vorfahren, die Gott mit irdischen Gütern ge- segnel glaubten, vorzüglich wenn sie kinderlos waren, einen Theil ihres Vermögens, nicht besser, als zur Gründung neuer, oder zur Befestigun hoît bestehender milden Stiftungen anwenden zu kön- nen. Dex dafür unter unferen Zeitgenossen wieder erwachte Sinn, gehört zu den guten Zeichen unserer Zeit, und sireuet einen Saa- men aus, der schöne und unvergängliche Früchte trägt.

e Der Familien -Rath über Louisens-D ¿enkmal. Durch eine am z.*Jun. statt gehabte Feuersbrunst ward das anze Dorf Doßow ein Raub der Flammen, nur cin einziger auerhof und einige Büdner-Wohnutugen blieben stehen. Jn dér Jungfern-Haide im Charlottenburger -Forsirevier, verbrannten am

adt-Eberswalde starb cin 17jähriges Mädchen beim Gebrauch des Mineral-Bades in der Badewanne. Zu Hammelstall ver- schwand die Schwiegermutter der dortigen - Hirten - Frau vor etwa ? Jahren plöblich, ohne daf sich cine Spur von ihr auffin- den ließ. Wie das Verbrechen in der Regel nie unentdeckt bleiben Il, j fam es auch hier auf die seltsamsie Art an das Tageslicht. er Leichnam ward nämlich jeßt vor kurzem von Füchsen ausge- graben, und die Hirtin hat eingestanden, daß sie die Mutter mit- telst ejner Peitschenshnur erdrosselt habe. .. , A O Wittstock (Reg. Bez. Potsdam), 12, Jul. Die unlängst in den dentlichen Blättern geschehene Erwähnung der orthopädischen Fnstitute Bgierns und Sachsens, is Veranlassung, daß auch wir Unserer hiesigen Heilanstalt gedenken, die, während ihres x6jähri= en Bestehens, und glücklichen Wirkens, cine nicht - unbedeutende A Kranker mit gekrümmten und verdrehten Glicdern gebes- ext und ani gesund entlassen hat, so daß selbsi Knaben, die mit uen indie Anstalt kamen, nah ihrer Heilung, als Jünglinge ¿hrer Militair-Pfliht genügen konnten. Das Justitut erfreut sich nicht nur des Schußes der vorgeschten Königl. Behörde, sondern au ihrer Theilnahme (indem aus dentlichen Fonds die Kur - und“ Veryflegungs-Kösten für unvermkgende Krüppel ganz oder theilweise bezahlt werden), u. steht unter der. Aufsicht cines. Arztes, und unter der unmittelbaren Leitung der verdienten Madame Hasse, geb. Metlenburg, einer Schülerin und Schwägerin -des be- rühmten, leider zu früh! verstorbenen Meienshausen zu Ludwigslusi, cines dex geschicktesten Physiker- und Mechaniker, dex in diesem Fache

T) Aua 40, Morgen Holz îm 2osährigen Kicfern-Beslande. Jn eu

chanif, den Antagonismus der Muskfeln ins Glei verstand, und durch langsame und fortgeseßte Dehnungen di: E

ihr, aus 8650 Rthlr. bestehendes Kapital = Vermögen, |

sich eine eigne Bahn brach, und zuerst durch dis Kräfte der 1 gewicht zu s,

kürzten Flechsen wieder zur natürlichen Länge und Bewegl; brachte. Auf dieser Bahn is Madam Hasse fortgegangen, viele glücktliche Kuren haben die Nübßlichkeit und Zweckmäßj des Verfahrens erwicfen. Ste besorgt dabei fnst alles. selbsi. die Maschinen an; if hei den Ausdehnungen, Einreibungen,

nothwendigen Maschinen anfertigen. Mit dieser Geschickli verbindet fie eine feltene Unermüdlichkeit in Ausübung thres | bringenden Geschäftes, thre Sanftmuth und Herzensgüte, Milde und Frauenwürde gewinnen ihr das Vertrauen uny Liebe der ihr Anvertrauten ser bald , ‘und durch hre verst Umsicht weiß sie skch das Gewonnene zu erhalten ; auf diese-ein Weise wirft sie auch -auf die Erziehung jüngerer Kinder mit glücklichsten Erfolge. So lange die Anstalt bestcht, if| noch Kranker wêhrend der Kurzeit verstorben.

Wechsel- und Geld-Kvnr se.

Hamburg, 26. Jul. Amsterdam k. S. 104? pz Mon. 10575 pCt., mit 5 besser zu haben. London {, 57 Schill. 47 Den. 2 Mon. 57 Schill. 15 Den. , Bs —- Paris 2- Mén. 265 Schill. ohne Umsaß. Bordcaff M. 26x Schill., zu lassen. Kopeahagen k. S. 2513) Breslau 6 W. 402 . 22 Schill, Briefe. Wièën us fectiv 6 W. 1463 pCt., Prag in eslectiv 6 W. 1472 i Anfangs flau, Ende der Börse gut zu lassen. Augs W. 1472 pCt., 2 Mon. zu 1472 begehrt. Frankfu 6 1487 pCt., Briefe. St. Petersburg 2 Mon. 97 S 2 Man. zum notivpten Kours begehrt. Disfonto 5 pC

. Louisd’or 11 Mrk. 52 Schill, zn haben. Höll. ten, neue, fehlen. Gold al marco 10375 Schikl{l., Gebet Nehmer. Dän. Grob Kourant 1252 pCt. Hamb. ( Kourant 1235 pCt. Neue F Stücke für voll 30x pEt

zu haben. Fein Silber 27 Mrk. 215 Schill,

Preußische Münze 27 Mrk. 4 Schill, zu lassen. Preuß. Prämienscheine, à 204 Mrk. Bko. Briefe 203 Mrk. Bfo. Geld. _ Preuß. Engl. Anleihe z. C. von 57 Schill. 4 Den Cont. 86 . 865 pCt., auf 5 Mon. Zeit 86 . 665 pC deutend gemacht. : y Norweg. Anleihe, à 845 pCt. Verkäufer, à 634 pCt. Dänische Anleihe, erste Abtheilung à 6 pCt. Zins 92 . 95 pCt., desgl. 5pCtg. von 3000 Mrk. 85 . 835! zweité desgl. 5 pCtg. 822 . 845 pCt.,„ etwas gemacht. Oesterr. Anleihe das Loos von 100 Fl. pr. font. ,| September und pr. December nichts umgeseßt; Metallil pr. font. 79 . 794 Fl., auf 5 Mon. Zeit 787 - 783 Fl., und Briefe. B erlin, 19. Jul.

à 7 Rthlr. 1 Gr. Briefe und bewilligt. Hamburg 2 Y

Mon. a 1443 pCt., =— Paris 2 Mon. à 033 pCt., A burg. 2 Mon. a 1034 pCt., Frankfurt a. M. 2 Mf h St. Petersburg Z Wochen dato und längere Sihe 262 pCt. Briefe, 267 pCt. für Posten gemacht; auf z Y Zeit à- 29 pCt. Briefe. Diskonto a 5 pCt. Brief Geld. Friedrihsd’or à 1147 pCt. zu haben, à 114} zu lassen. Prämien - Staats - Schuldscheine, à 103 Gebex, 1027 pCt. Nehmer. Staats- Schuldscheine i

912 pCt. Briefe, à 915 pCt. Geld. Norwegische A à 85® pCt. Briefe, 85 pCt. Geld. Oesterreichische Obligationen p. Cassa Einiges mit 83 pCt bezahlt, au| infl. 2 Mon. fix à 825 pCt., zu machen. Oesterr. 2 in Loosen, p. December 126 pCt. gefodert.

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Sonnab. 20. Jul. Jm Schauspielhause: Don Carlo! fant von Spanien, Trauerspiel in 5 Abtheilungen, von| ler. (Hr. Anshüß, vom K. K. Hoftheater zu Wien: quis von Posa.)

Sonnt. 21. Jul. Jm Opernhause: große Oper in 2 Abtheilungen, von E. Schikaneder. von Mozart. (Mad. Werner: Pamina.) |

In Chalottenburg: Lorenz Stark, oder: Die deut) milie, Schauspiel in 5 Abtheilungen, von F. L. Schm

Mont. 22, Jul. Im Opernhause: Romeo uünd | Trauerspiel i! 5 Abtheilungen, von Shakespeare.

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Meteodrologzgishe Beoba©cch tung el

[Barometer|Therm.|Hygr.|Wind | IGitterun\F

17. Jul. A. 27°113“ Lf 74° |N. trüb, warm, Blib!

18. Jul.|F. 27°115/]+F714° | 79° N.

; i IM.28° A. 28° 0//+16° | 71° |N.W. [et, Wolken.

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19. Jul.|F. 28° F/4414° Ñ |M.28° 0“|+21° {f 47° 18-

Gedruckt bei Hayn. s

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(t ü T d - dera u." \. .w gegenwärtig, Tennt die Kraft der Mechanik, big zu : j den geringsten Punkt, und läßt endlih unter ihrer Aufsich| ®

ages Stück. Berlin, Dienstag den 25ssten Julius 1822

mtliche Nachrichten. E e onit Le ager

¿ Majestät der König haben dem Superintendenten et, zu Mansfeld und dem Professor Rauch hieselbst, hithen Adler-Orden dritter Klasse zu verleihen geruhet. be Königl. Maj. haben den! bisherigen Kreis-Justiz-Rath nd- und Stadt-Gerichts - Direktor Krause, zu Goldberg, Nireftor des Land-Gerichts zu Görliß, und zu Räthen selben, den Land- und Stadt - Gerichts-Assessor R i ch- jen interimistisches Dirigenten at B cite Schilling-Stücke 263 1 S ee Mar Ur 0 Milats zu Görliß, Heino, uhd den Vber-Landes-Serlchls- ot Hoden E Ga 2 arius Se, Allergnädigst zu ernennen geruhet. in Sor G a4L Q) rf Seh De. Königl. : Ma Si D b l s E gderg, p den Oefkfonomie-Kommissarius Eckardt, bei )berschlesischen General-Kommissariat zu Regulirung der herrlichen und Bäuerlichen Verhältnisse, zu Oefonomie- hissions-Räthen zu ernennen geruhet.

ach Vorschrift des §. VI., der Verordnung vom 17fen ht 1320, wegen künftiger Behandlung des gejammten s-Schulden-Wesens, Gesez-Sammklung Nr. 577 - ist die eichnete Haupt - Verwaltung der Staats - Schulden ver- t, die jährlich zur Amortisation der verschiedenen Arten aats-Papiexen_ bestitamte Summe, zum Ankauf dersel- verwenden, indem erst dann zur Verloosung geschritten F wenn Jer Gan gu diesem Ee unter dem ||-men. London z Mon. à 7 Rthir. 12 sial-Werthe nicht mehr zu beschassen nd ‘rfáufer, einiges mit § bez I e Quit Hes orx Mm Ma die Obligationen der ehemaligen Kurmärkschen Land- Bert nutee V R R S O “1 bekannt tr dem Namen Cer alten Landschaftlichen ; F ra 2 p ¿ ¿ j tionen ; à 152 pCt., furz à 155 pCt., zu haben, AmsterdaA Berwaltung der Staats-Schulden bei Amortisation n Papiere au! deren Privar-Anfauf O, i T 21s 4 A C S s daher ihrem eigenen und dem Juteresse der Staats- 10S Ph ga r tete. qn 20 bc: A I, A: IASE PETLRN biger T emesfen, Vai befannt zu machen: daß sie dergleichen alte Landschaftliche Obligationen kauft; Waß sie den Ankauf zuvörderst auf solche beschränkt, wel- he über Gold-Kapitalien ausgefertigt sind; nd daß dabei, außer dem Kaufpreise, jedesmal die Zin- n bis zum Zahlungs - Tage baar in Kourant vergütet R S E, i: E e Werden. pCt. zu haben, 75 pCt. zu lassen. Englifche An!iA solher, auf Gold-Kapitalien lautenden alten land- chen Obligationen, welche sie zu veräußern geneigt sind, daher hiemit ausgesodert, die oben gedachte Behörde unter Einreichung der Original-Obligationen, schriftlich mini {u JCBen,

[VULLL Li

Die Zau ?tach Wien. [H gEeretit: / als Kourier von S (

tr Köhigl. Französische Kabinets-Kourier Valade, von Ya- St. Petershurg.

eitungs-Na chrichten.

trüb, lauer Regett- Paris, 13. Jul. Jn der Sikung der Deputirten-Kam- 416° | 59° |N.W. [Sonnenblicke, sch D 10ten wurden die Berathungen über die Kanalbau- ‘Igejeßt. 77° N. _ |hell. starker That lich in Entreprise gegeben werden möchten, und brachte S.O. |Sonne, Wolken, Mem Behufe einen ganz andern Plan, als den von der

(eur Mng entworfenen, in Vorschlag. __ Hr. Pardessus erin-

Redak indessen, daß dieser Gang verfassungswidrig sey;

| nigen, welche den Plaù der Regierung nicht gut hießeii, dürfe ten bloß für die Verwerfung des vorliegenden Geseß-Entwurz fes stimmen, nicht aber ihr (der Regierung) Vorschriften füt die Zukunft geben. Der Vorschlag des Hrn. Mestadier wurde hierauf verworfen, und man ging zu den übrigen Artikeln des Entwurfes über. Der ote Artikel betrifft den Ausbau des | Kanals von Bourgogne, wozu der Banquier Hagermann hies selbst sich bereit erklärt hat, die Summe von 25 Millonen vor- zuschießen. Hr. Manuel behauptete, daß dieser Kanal stätt 25 Millionen, 40 fosten, und statt 800,000 Fr. nur 80,000 Fr. jährlich einbringen würde, und stimmte abermals dafür, den Bau aller Kanäle einer Gesellschaft von Aftionnairs an- zuvertrauen. Der Finanzminister sprach bei dieser Gelegen- heit eine Meinung aus, welche auf die linke Seite den hef- tigsten Eindrucké machte, von der rechten dagegen mit vielem Beifalle aufgenommen ward. Er behauptete nämlich, daß das Haupthinderniß, welches sih dem Vorschlage, die Kanalbau- ten in Entreprise zu geben, entgegetistelle, darin liege, daß man dieses Geschäft den Händen einer einzigen Gesellschäft in Franfreich anvertranen müßte. Als eine Stimme zur Rech- ten hierauf bemerfkfte,. daß eine gewisse Partei es allerdings nicht ungern sehen würde, 50 bis, 40,900 Arbeiter dem Eins flusse der Regierung zu entziehen, äußerte der Minister: Es scheine ihm gefährlich und nachtheilig für die Erhaltung der dentlichen Ruhe, solche bedeutende Mittel, einer einzigen Kompagnie anzuvertrauen, die unfehlbar ihren Siß in Paris nehmen, und von hier aus den größten Einfluß: auf die innere Wohlfahrt, von einem Ende Frankreichs bis: zum andern ausúben würde. Der 2te Artikel wurde angenome Die hierauf folgenden 3, 4, 5, 6, 7, so wie der gte und leßte Artikel, betrefsend den Ausbau von 68 verschiedenen Kanälen, wozu mehrere hiesige und andere Handlungshäuser Kapitale, im Gesammtbetrage von 74 Millionen 300,000 Fr.- vorzustrecken sich bereit erklärt haben, gingen ohne Weiteres durch. Jn der Sibung vom 11ten berathschlagte man noch ber einige in Antrag gebrachte unbedeutende Zusab-Artikel; sie wurden indessen alle verworfen, bis auf einen des Hrn. Delaroche, wonach der Minister des Junnern den Kammern: alljährlich einen umständlichen Bericht über sämmtliche im Bau begrissene Kanäle, so wie über die darauf bereits ver- wendeten Summen abstatten soll. Es wurde demnächst über das ganze Geseß äbgestimmt, und dasselbe mit 200 gegen 157 Stimmen angenommen.

__ Die gestrige Sizung war sehr stürmisch; sie begann mit einem Berichte über verschiedene Privat-Reklamationen. Eine Vorstel= lung der Kaufmannschaft zu Verdun, worin sie auf Ersaß der, dete in dieser Stadt während des leßten Krieges als Geißeln zurückbe= haltenen Engländern vorgeschossenen Summen, im- Betrage vom 55 Millionen Fr., antragen, wurde dem Minister der auswärtigen Angelegenheiten überwiesen. Ueber die Eingabe eines gewissem Lajonic aus Gensac bei Libóurne, welcher wegen erlittenen Be= drücktungen und Beleidigungen Klage führt, sagte der Berichter= ftatter E daß cs der Kommission schiene, als ob dex Bittsteller etwas geisteösverwirrt sey, weshalb sie auf die Tagesordnung an- trage. Diesér O ENE Rapport wav das erste Signál zu den Ausbrüchen des lautesten Unwillens der linken Seite. Graf Foy

stürzte zur Tribune und fragte mit Heftigkeit: „„Zu wessen Gun= sten besteht das Petitionsrecht? zu Gunsten der Unglücklichen, der Unterdrückten. Wer hat zu entscheiden über die Rechte und Be=

schwerden der Bittsteller ? die Deputirten-Kammer. Nach. einem

so kurzen und unvollständigen Berichte, als der so ehen erstattete, ist dies indessen unmöglich: Um Über die Eingabe cines Bittstel- lers zu urtheilen, muß die Kammer erst dessen Beschwerden ken= nen; ich verlange daher einen neuen umständlichéèn Bericht.// Dex

Marquis v. Chauvelin theilte diese Meinung und wünschte, daf

dite Vorstellung selbst verlesen werde. Beiden Anträgen widerseßte

sich Hr. Oudon; er gedachte der zahlreichen Mißbräuche, welche

bereits von dem Petitionsrechte gemacht worden seyen; - die Kam=

mer möge sih erinnern, mit wie vielen pseudonymen, lügethaftemw

und verläumderischen Bittschriften sié bereits behelligt worden sey, und wie weit die wörtliche. Vorlesung derselben geführt haben

würde; dent Kommissionen allein müsse man deren Würdigung #9

wie den Umfang des Berichtes Überlassen, den ste darüber zu er=

flatten für gut fänden. Hr. Mechin meinte, die eigene Würde der

Kammer erheische es, daß dic Eingabe des 2e. Lajontc verlesen, und

das Petitionsrecht nicht mit Füßen getréten werde; man möge bez

denken, daß die Zeiten sich äudern und die Macht nicht immer in

denselben Händen bleiben dürfte u. dgl. m. Die Kammer. schritt

gleihwol zur Tagsöordnung. Hr. Benjamin Constant entwtckelte

hierguf seinen Vyrschlag, daß die Kommission für- die Bittschriften

Majestät haben den Ober - Kommissarius

Befanntmachun g

auf der Börse nicht vorkömmen; so ist die

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Dieselbe

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nd dabei den Betrag dessen, was da- rocenten in Kourant auszudrücken. rügt werden wird.

{tung deë Staats-Schulden. Schüße. Beeliß. Dees. De Kaiserl. Oesterreichische Kabinets - Kourier

Dex Kaiserl. Russische Feldjäger Gaw €- t. Petersburg nach London.

A Us f q: n

Hr. Mestadier verlangte, daß dièse Bauten

dieje-

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M A FTEZL Mo) 1 N