1822 / 91 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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renbezeugung für die ganze linke Seite. Als es hierauf über dén Bor schla d! Hrn. Baziré zum Abstimmen durch Aufstehen oder Stgenbleiben kam, erneuerte die Opvosition, jedoch nicht mit glei- hem Erfolge, die Scene, die sie zu Ende der vorjährigen Sißung in. Betreff des Geseß-Entwurfes wegen des Serainariums in Char- tre gespielt gte ; ße weigerte sich "mitzustimmen. Zwei Versuche bliében zweifelhäft; bei dem dritten erhob sich jedoch der größte Theil der rehten Seite, das linke und cin Theil des rechten Cen-

unis, worauf der Präsident erklärte, daß der Zusaß - Artikel des Hrit. Bazire qngenommen sey. Die linke Seite blieb, bis auf den einzigen Hrn. Caumartin, welcher sih gegen den Artikel erhob, ¿hrem Vorsaß treu und stimmte gar nicht. Jun der gestrigen Siz- zung wurde der sicbente, die Pensionen der Militair-=Witwen he- treffende Artikel des Geseß = Entwurfes vorgenommen. Der Graf Foy behauptete, daß bei Bewilligung dieser Pensionen zu viel Will- führ herrsche und machte Vorschläge „um derselben abzuhelfen ; sie wurden indessen "verworfen. Der Artikel besttmmt unter andern, daß vermögende Witwen auf keine Pension Anspruch machen können, und daß man unter unvermögenden, solche Witwen verstehe, deren jährliche Einkünfte nicht das Doppelte der Pension erreichen, auf welche sie geseßlich Anspruch zu machen haben wür- den. Dieses Verhältniß fand der Graf Sébhastiant zu klein, und trug darauf an, das Vierfache der Pension als Iiorm anzunehmen, da’ die Patrs - Witwen, ohne: Rücksicht guf ihr mitunter sehr dbe- trächtliches Privat-Vermögen, cine Pension von 6000 Fr. erhielten, und auch die Witwen der Civil-Beamien verhältnißmäßig ungleich höher, als die der Militairs pensionirt würden; es fey aber noth- wendig, den Militairstand dadurch zu ehren, daß man den Witwen und Waisen der Staabs - Officiere, nicht Luxus und Ueberfluß, wohl aber ein ansiändiges und bequemes Loos vereite. Der Vor- schlag des Grafen Sébastiani, wurde gleichwohl, auf die Acuße- rung des Finanz-Ministers, daß der bestehende Pensions - Etat zu jenem Behufe hinlänglich sey, verworfen, und der 7te Artikel an-

enommen. Der ste Artikcl betrifft die Militair-Waisen, welche is zum erreichten 20ften Fahr ebenfalls auf eine Pension von Seî- ten des Staats Anspruch machen können ; der gte Artikel bestimmt, daß die auf den Königl. Schaß anzuweisenden Pensionen den Em- pfäuger zu keiner Foderung irgend ciner Rükfiands - Zahlung be- rechtigt. Der 10te Artikel sichert den alten Schweißer - Officieren, welche am 1oten August 1792 einen Thcil des Schweißer - Garde- Regimentes ausmachten, den ungestörten Genuß ihres Ruhestands- Soldes. Fm nten Artifel wird dem Finanz -= Minister die Ver- pflichtung aufgelegt, in der Sißung von 1324 der Kammer über den Betrag sämmtlicher eingetragener Pensionen, zu deren Be- fireltung vorläufig cin Fonds von 600,000 Fr. angewiesen ist, Be- richt abzustatten. Ueber diesen leßtern Artikel waren die Meinun- gen Salt: die cinen verlangten, daß eine bestimmte Summe für die-Pensionen angenommen werde, welche nicht überschritten werden dürfe; die anderen, daß man gar keine Gränze in dieser Hinsicht festseze. Untex diesen gehdrteu der Finanz-Ptinister, die Grafen von la Bourdonnaye, von Bourrienne und Sébastiani; unter jenen dexr Graf Foy und die Zerren Casimir - Périer und Benj. Constant. Als dieser leßtere am Schlusse der Sibung fich noch in großeWeitläuftigkeiten einlassenwollte, wurde er allgemein unrerbrochen utd der Beschluß der Diskusston verlangt. Dex Redner nanute dieses ewige Verlangen nach dem Beschlusse der Berathungen ty. rannish und unwürdig, die Kammer habe einerseits keine Ursache, so zu eilen, und andererseits kein Recht, das Geld der Steuerpflich- | tigen so zu vergéuden und es nach Willführ in die Hände der Mi- nisièr zu legen. Der Lärm wuchs mittlerweile mit jedem Augen- blide, so daß es zuleßt unmöglich ward, dem Redner nur ein ein- ziges Wort zu verstehen, und derselbe sich genöthigt sah, die Red-

ner-Bühne zu verlassen. Der 11te Artikel wurde hierauf dergestalt |

angenommen , daß, wenn der ursprüngliche Fond von 600/000 Fr. zu den Pensionen nicht hinreiche, ae, N

Ministeriums befindlichen Unterstüßungs - Fond von 520,000 Fk.“ rekurrirt werden könne. Der 12te Artikel ging ohne Weiteres durch; er scht die Ausgaben fúr dic konsolidirie Schuld und deren Til- gung, pro 1825 auf 223,724,260 Fr. fest. Der 1zte Artikel enthält fur die Ausgaben sämmtlicher Minisiekien die General -Summe von 671,751 7/245 Fr.; hierunter befinden fich 18/451/845 Fr. für das Justiz-Ministerium. Herr Etienne verlangte auf das Gehalt des {48roß-Siegelbewahrers von 150,000 Fr. eine Reduktion von 50,000

Eine Portugiesische Fregatte hat ohnlängst ein Korsare genommen, dessen Bemannung aus 1 Afrikaner , 2 Oester 1 Gricchen, 10 Franzosen, 6 Spanier, 26 Süd - und 19 Amerikaner, 2 Belgier, 44 SUGEn det, 4 Fndier, 7 Italiener, tugicsen, 2 Preußen, 5 Schweden und 1 Russen bestand.

Rach dem Mémorial béarnais nehmen die von Toulouse

, menden Artillerie-Detaschements ihren Weg nach den Grânz- gen. Die Arbeiten an der Citadelle von Bayonne und! Stadt selb werden eifrig fortgeseßt.

, Der Königl. Preuß. Medieinal - Rath und Professor q Universität zu Breslau, Herr Dr. Wendt, hat nah einem Anfenthalte hieselbst, seine Reise nah England fortgesezt. hiesige Anwesenheit hat die allgemeine Aufmerksamkeit unser diciner erregt; die ausgezeichnetsten Männer beeilten sich, sein fanntschaft zu machen und sprachen von seinen ausgebreitet dicinischen Kenntnissen mit der größten Achtung. Hr. Dr. 9 gehört zu den Deutschen, welche die hier gewonnene Ansi dem gediegenen Wissen der deutschen Gelehrten von Neue

stärken.

__ London. Auch die Neapolitanische Regierung so hier unterhandeln, um eine Anleihe von Z2 Mill. Stande zu bringen.

Der Prinz und die Prinzessin vvn Dänemark KK sind uach Calais abgesegelt.

__ Die Witwe des Lords Ellenborough hat Cambridgt die Stadt-Residenz der verstorbenen Königin Karoline 5850 Pfd. gekauft.

Des Grafen Grosvenor Antrag im Oh wegen Vorlegung der Depeschen in Bezug auf di G chijchen Angelegenheiten, wurde ohne Stimmenzählung \ fen. Herr Hustfissôn brachte eine Petition von den Gast | längs der Straße von London nach Dover, gegen die Einti von Dampfpacketbooten zwischen London und .Calais ein, | brodlos mache. 1200 Pferde und 700 Familien, die se wat würden weniger gebraucht. Das Parlement mdge eine Tat diese Dampfjchiffe (zu ihrem Besten?) legen; dann müßten, 1 te man, die Schmiede und Stellmacher auch etwas vom Cha gelde abbekommen, wo solches erhoben werde.

Es werden nun wirélich Anstalten zu einer Seereise de nigs nah Schottland getroffen. Die Subscription für J! beträgt schon 200,000 Pf. St. Die Regierung hat gestern

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den in dem Budget des Kriegs- |

peschen aus Madrid vom 14. erhalten. Es war dort rubig, ein Stillstand in Geschäften.

Aus dem Haag, 18. Jul. Die zweite Kammer General-Staaten hat nach äußerst lebhaften Debatten den, vorgelegten Geseßes-Entwurf über die Mahlsteuer mit 56 S men gegen 54 verworfen, und Sr. Maj. anheim gestellt, Entwurf in anderweitige Erwägung zu ziehen. der Geseßes-Eytrwourf zur Erhebung der Schlachtsteuer, m gègen 52 Stimmen angenommen, befördert.

Brüssel, 21. Jul. Se. Maj. der König von temberg sind, nah dem Gebrauch der Seebäder, wiede Östende, über Söstdycck, in ihre Staaten zurückgereiset.

Braunschweig, 22. | laucht wird den zo. Ökt. die Regierung antreteÿ.

DLb b en. burg-Streliß, ist am 20. d. M. von Zôpliß hier eingetr und hat sich heute nah Pillnib begeben, und daselbst mit Königl. Maj. und den Königl, Prinzen und Prinzess Kaiserl. und Königl. Hoheiten zu Mittage gespeiset.

Frankfurt, 23. Jul. Da die Bundestags-Sibunge! 15. d. M. auf 4 Monate geschlossen worden sind, so haben rere der Herren Bundestags-Gejandten unsere Stadt verl Der Preis des Weibens und anderer Fruchtkörner, welch! Ho pCt. gestiegen war, geht wieder zurück. Aus den Rheing! den sind die Nachrichten sehr erfreulich. Die Weintrauben chen an manchen Pläben das Doppelte der Größe v Cu Q af ¿R Jahre. Jm benachbarten Hessischen darf, neuer V:

Fr.;ck Herr Robin Scévole eine von 30/000. Die Diskussion wird in der heutigen Sizung fortgeseßt werden. /

Der König hat dem 46sten Linien - Fiifanterie - Regimente , o wie den beiden Jägec- Regimentern des Allicer und der Charente, scine besondere Zufriedenheit mit ihrem lobenswerthen Benehmen bei der Verhaftung Carons, durch den Kommandanten der Zten Militair - Division zu Kolmar, General- Licutengnt Pamphile de Lacrdix, zu erkennen gegeben, und außer den (S. 861 d. 3. er- wähntén) Beförderungen , den Militairs Nîcol, Thters, Gerard, Magnien, und dem Feldwebel Delzaire, jedem 150 Fr./ überdies jedem Unter-Officier 5 Fr.- icdem Korporal, Brigadier, Lambour und Trompeter 2 Fr., und jedem Gemeinen 1 Fr. auszahlen lassen. Man versichert, daß nachdem der Herzog von Blacas seine Cnt- lassung von dem Gesandtschafts - Pösien tin Rom nachgesucht habe, der Fürst von Laval -Mon#mmorency, neuerdings diesjeitiger Both- ¡chafter in Madrid, seine Stelle erseßen werde. Der Graf Boissy d'Anglas hat vorgesiern bei der Deputirten-Kammer eine Vorstel- lung gegen die dfentlichen Spielhäuser cingereicht. Der Bild- hauer Bosio hat eine Büste des Königes in Marmor angefertigt, welches die Stelle des bisherigen Gyps-Abgusses im Saale der Deputirten - Kammer einnehmen soll. Der Marschall Fürst von Eckmühl is am 16ten d. in die Bäder von Mont d’or (Dept. des Puy de Dome) gerei.

20. Jul. Der Kassations - Hof hat, auf den Antrag des (General-Prokurators am Königl. Gerichts-Hofe zu Poitiers, den gerichtlichen Aussßruch dieses leßtern, wonach der General Berton von dem Assissen-Hofe zu Niort gerichtet werden sollte, kassirt, und Bexton dagegen an den Assisen-Hof in Poitiers gewiesen. Die Besorgniß, daß, da das Komplot, an dessen Spiße Berton gestan- den, sich auch über das Departement beider Sevres erstreckt hat, der Ausspruch eines in diesem Departement selbst niedergesebten (Heschwornen - Gerichts nicht vollkommen unparteiisch ausfallen möchte, is die Veranlassnng zu obigem Beschlusse gewesen.

__ Den Bemühungen . und osprfBangen des Präfekten des Departements der Fsere, soll es gelungen sevn, die irdischen Ueber- reste Bahaëtds, des Ritters ohne Furcht und ohne Tadel , in Gre-

nung: gemäß, ohne besondere obrigkeitliche Erlaubniß nitt Schießgewehr tragen ; zugleich sind über das Aufbewahre! Jagdgewehren strenge Vorschriften ertheilt. Die Y die man hier mit Genter Brieftauben anstellte, die den von hier dorthin in 5 Stunden zurücklegen sollten,“ hat

Srsolg gehabt. Von 50 Tauben erreichte nur eine einzig Ziel ihrer Reise in diesem kurzen Zeitraume. Die Errid jolcher Tauben-Posten wird vorzüglich auf Veranlassun Cours-Spekulanten versucht, ' __ Bei Mainz, Hechtsheim , Laubenheim, Brebenheir giebt es ganze von den Mäusen leer gefressene Gersten Weiben-Aeker ; anderer Orten, wo sie bescheidener sind,

gen sie sich mit § der Aerndte. Arme Leute graben ihn! chern nach, und tragen Schéffelweise das ihnen. abgenon!

Getreide nah Hauje.

Stuttgart, 19. Jul. Die Königin Maj. ist gi von Ems zurücgekommen, und zu Bellevue eingetroffet. Ein hier eingelaufenes Schreiben aus Hydra 6. Jun., giebt über einen der früher (auch vom Oest! chischen Beobachter erwähnten) mißgeglückten Versuche Griechen, die Türkische Flotte in Brand zu stecken, nachst! des Detail :

Am 531. Mai machte der Griechische Admiral Andreas mie 10 Schiffen - die Brander mit sich führten, einen nächt! Angriff auf die Türkische Flotte. Es war 9 Uhr Abends, a Griechen die Vorhut der Türkischen Flotte angrifsen ; - diese nicht Zeit, die Anker zu lichten, sie mußte sie kappen. Nun b die heftigste Kanonade; die Griechen führten ihre Bran! mitten in die Türkische Flotte. Ein Griechischer Brander nähe!!! dem Türkischen Admiral - Schiffe, um es in Brand zu steckckt aber der Wind nicht günstig war, gewann der Käpudan-P Zeit, zu entflichen. Das Treffen währte bis Nachts 1 Uh! endigte mit der Flucht der Türkischen Flotte. Vor allen A

noble ausfindig zu machen, (?)

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sich die Brigg Alexander, Kapitain Anastasio, aus, welche

und an die erste Kass

Jul. Unsers Herzogs Karl M

Se. Hoh. der Herzog Karl von Mf

n zwei Türkische Fregatten {lug und solche zur lh gros Mehrere Deutsche und Französische Officiere hat- tj oe y die Flotte eingeschifft ,- um Antheil an diesem Kam-

nehmen. Der Admiral rühmt Ene den Hauptmann

edhui (vormals in Badenschen Diensten); er hat diesen

Officier dem Griechischen Senat angelegentlich empfohlen.

die übrigen Deutschen und Französischen Officiere, die auf

dienen, rühmt der Admiral sehr. Ein Arzt, Dr. Amo-

18 dem Kanton Zürich , leistet auf der Flotte die trefflichsten il

gi J - dte erfolgt . Fn Tyrol ist eine gesegnete Roggen-Aerndte erfolgt, N e hon in der Mitte des Funi, so daß die Felder in der

e dieses

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Monats bereits zur zweiten Aussaat wieder angebaut

F(orenz/ 10. Jul. Fünf Meilen von Arezzo, bei einer am ‘belegenen Mühle, dell Abate genannt, versiegte bei einen en Südwind, der Arno pldblich auf einer Strecke von beinahe ei- ialienishen Meile (3 deutsche Meile). ZU gleicher Zeit blieb der \nolo und eine Wasserleitung ohne Wasser. Erst nach Verlauf anderthalb Ee fand fi ; L viel Wasser wieder ein, um ihlräder in Bewegung zu sehen. s ia nd. Am 3. ul. fam der Preuß. General v. Minu- Venedig hier an. 3 M 6. R TA Fn der Gegend von Citta di Caftello an der elen am 25. Jun. Schlossen„ bis 2 Pfund {wer sie wa- ¡t rund, sondern platt, ungefähr wié Pflasterstéine, und in Mitte durhbohrt. Mauern und Dächer wurden zermalmt, mr denn 200 Schaafe und Schweine erschlagen. : Neapel, 2. Jul. Aus dem Schlunde des Vesuvs steigen j weiße Rauchsdulen empor, doch wirft er keine Asche aus, auch das Wasser in den Brunnen nicht zurückgetreten is so er- diese Erscheinung keine Besorgnisse. Jn den Gebirgs-Ge- 1 von Kapitañnata hat ein Hagelwetter die Aerndte auf den arken von 6 Gemeinden in wenig Minuten zerstôrt, viel Vich tet, und einige Menschen s{hwer verwundet. An die Stelle ánem Gesuche gemäß, entlassenen Fürsten Cuto, is der FÚrst campofranco zum General-Statthalter von Sizilien ernannt, hm, außer dem gewdhnlichen, mit dieser Würde verbundenen hlt, cine jährliche Gratififation von 6000 Dufati (à_ 1 Rthlr. . 7 Pf. Pr. Kour.) bewilliget worden. An die Stelle des,

ciner monatlichen Pension von 500 Dukati entlassenen Fürsten dro, ist Fürst Cuto zum Oberhofmeister, der General-Lieute- D. Vito Nunziante, Ober - Befehlshaber der Armee in Sizt- aber, zum General-Fnspektor sämmtlicher Linien-Regimenter, lder Marechal de Camp, D. Cesare Mari, bisher Königlicher ¡ssair der Provinzen Terra’ di Lavoro, Molise und der drei zen, zum Ober-Befehlshaber der Armeen in Sizilien ernannt jen. Dem Marechal de Camp D. Filippo Salluzzo, Königl. missair der Provinz Neapel und der zwei Prinèipati, ist auch

DagegtWommissariat der Provinzen Terra di Lavoro, Molise und der

beugen zugetheilt worden. ) i | 4 “a in. Am 17ten dies. Monats, hei zo Grad schwebte zwischen unserer Stadt und dem Aetna, eine Feuer- hoch în der Luft nach der Ostküste zu ; àuf cinmal zerplaßzte 11d zertèümmerte im Niederfallen eine Mühle. _ i Ptoholm, 19. Jul. Der General, Graf v. Sandels, wird } Posten als Reichs-Statthalter in Norwegen verlassen, und vorigen als Präsident des Kriecgs-Kollegiums wieder antre- ex Staatsrath und Ober-Admiral, Graf von Cederström, ist an Stelle ernannt, mit der Erlaubniß, sich noch während dieses les nicht in Norwegen aufhalten zu dürfen. Der Hof- cal des Kronprinzen, Graf v. Posse-istmit Nachrichten von Sr. K. M beim Könige angekommen. Der jeßt erschienene 2te Theil E gcheimen Denkschriften zur Geschichte Schwedens unter Gus- MiI./ erregt die allgemeine Aufmerksamkeit. : Auf der Reise nach Amal bezeugte der Kdnig seine Zufrie- it über die im Bau begriffenen Straße ses beiden MNet- Einige Bauer-Deputationen dankten ihm für die Anlage und für r Einführung eines freien Handels zwischen beiden Reichen menen Beschlüsse. : an ie Repräsentanten der Norwegischen Nation sind auf den 16. . nah Christiania einberufen. Herr Vogt ist zum Staats- tair, der Staats-Sekretair Holst zum Staatsrath, der Staats- Sommerhjelm zum Staats-Minisier für Norwegen befördert, der Staats-Minister für Norwegen, Anker, verabschiedet worden. Warschau, 22. Jul. Am 6. d. M. starb zu Kalisch auf sctner von den Bädern nach Warschau begriffen, der General - Se- lder hiefígen Universität, Dr. Facyna. -— Der Großfürst antin, Kaiserl. Hoh., ist am 183. d. M. nach Litthauen gereiset, aselbsi Heerschau über die dort befindlichen Truppen zu halten. Der Hr. v. Chodafowsfi, Mitgl. der Gesellschaft der Freunde der schaften zu Warschau, befindet sich jeßt mit Allerhöchster Ge- un in Rußland auf Reisen, um Materialien zur Geschichte P avischen Völker, die er herauszugeben gedenkt, zu sammeln. je unter der Kirche St. Benno auf der Neustadt befindlichen t wurden vor einigen Wochen geöffnet. Die vorzügliche Trofk- it dieses Orts und der gute Bau der unterirdischen Gewölbe, die dort gufbewahrten Leichen noch ganz unversehrt erhal- s hat sich bei keiner Leiche Fäulniß gezeigt, und es sind die- bloß vertrocknet. Die Kleider sind auh noch größtentheils thalten. Fm Sarge, auf dem sich die Aufschrift „Friedrich Mle, im Jadr 1648/7 befindet, ist die Leiche eines Mannes zu }/ dessen Gesichtszüge noch sehr wohl unterschieden werden - In einem andern Sarge, befindet sich ‘die Leiche einer vor ahrett gestorbenen Frau, die aber noch so gut erhalten ist, als dieselbe ers vor einigen Tagen beigeseßt worden wäre. Diese * wurde zur Zeit des Königs Wladislaus 1V. von deutschen werkern erbauet, welche wegen des Ausbaues mehrerer Häuser L male aufblúhenden Warschau dorthin aus Deutschland ‘l worden waren. ; {n Pulawy besieht bei dem Landschullehrer - Sêminar eine le für Kirchen-Musik. Mit einer bewunderungswürdigen Leich- t und Anmuth führen die Polnischen Bauer-Kinder selbs sehr Melodien aus. Man verspricht sich von dieser Schule nicht ‘le Bildung guter Organisten, sondern auch die Veredlung Veschmacks an der Musik, den unsere Landleute so allgemein n. Ludwig Bojanus, Professor an der Universität Wilno, m Ministerium für Volksauftlärung den Plan zu einer Thier- *Schule in Polen eingesandt. n Petersburg gießt man

ben die kolossalen Brufibildec von Johann Potocti und Sta-

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nislaus Trebecki. Die von der Englischen Familie Hall hier kürzlich angelegte Porter- und Alebrauerei ist bereits in Thâ- tigkeit. Jhr Produft hat sehr großen Beifall gefunden, besonders die Ale. Dies if nun die zweite Anlage dieser Art in Polen; die erste besteht scit länger als 10 Jahren auf den Gütern des Grafen Zamoysfi. Am 11. d. ließ eine unvorsichtige Wärterin ein Kind aus einem der obern Stockwerke eines Hauses am Fenster allein. Das Kind stürzte zum Fenster hinaus da hing aber ein Vogel- bauer, an dem blich es haften; es erhielt scin Leben, und der eingespercte Vogel die Freiheit, indem der Käfig durch den hef- tigen Stoß entzwei ging. Ein Gaukler,- Christian Werner, kündigte in dem Städtchen Groîiec an, er würde cinen Stein auf seiner Brust hämmern las- sen, ohne daß man im Stande seyn würde, denselben zu zerschla- gen. Fn der That schlugen zwei fremde Leute zweimal vergebens auf den Gteis d ein S VY cer sprengte nun im Eîtfer führte er e eiten ag/ der nun die Brust des Künstlers mit allex Gewalt traf. Nach 15 Stunden war ex todt. ß i _St. Petersburg, 16. Jul. Fn dexr Wladimirschen Epar- chie rourden 41/039 geboren; unter den 28/557 Gestorbenen waren 14 von 100 Fahren. Die Griechtsch-Russishe Religion haben an- genommen : 5 Katholiken, 2 Lutheraner, 1 Reformirter und 1 Ma- homedaner. Jm Mai sind zu Riga für 857/282 Rubel Waaren ein- und für 5/241/561 Rub. ausgeführt worden. Fm April be- trug zu Tiflis die Einfuhr 25,220 Rub., die Ausfuhr“ 10,327 Rub. Bucharest, zo Jun. Endlich haben wir Nachricht von un-= sern Bojaren aus Konstantinopel erhalten; am 26. d. M. traf hier ein Tatar, welcher die Reise von Konstantinopel in 45 Tagen zu- rückgelegt hatte, ein, und brachte Befehle an den hiesigen Divan, daß mit Anlegung der Heumagazine einzuhalten sey. Fn der Wal- lachet waren 5000 Fuhren Heu angeordnet, dieselben werden auf 2000 herabgeseßt, woraus man s{chließt, daß au jene 3000 Mann, die sich noch iu der Wallachei befinden, bald abziehen werden. Zu- gleich benachrichtigen die Bojaren unsern Divan, daß sie hoffen, bis zum 12. Aug. hier einzutreffen. i _ Madrid / 15. Jul. Die Regierungs-Getwalt befindet sich iebt gänzlich in den Händen der sogenannten Liberalen. Das bisherige gemäßigte Ministerium ist theilweise abgegangen. Der Justiz-Mi- nister Garelli hat das Portefeuille der auswärtigen Angelegenhei- ten, der General Lopez Banos das Kriegsministerium, Calatrava, Mitglied der Kortes, das Ministertum des Fnneren erhalten. Die anderen Minister bleiben in Funktion. Der General Espinoza erseßt Lopez Banos im Kommando der Armee von Navarra, General Palafox, der berühmte Vertheidiger von Saragossa, ist an die Stelle des verjtorbenen Grafen Castro-Torrene, zum Kommandeur der Königl. Hellebardirex und der Marquis von Santa-Cruz zum Grofs meister des Palastes ernannt worden. Der König hat zu allen diesen Vev= änderungen seine Einwilligung gegeben. Schon am gten Nach- mittags ôffneten sich nach und nach die Läden und Magazine wie- der und der bürgerliche Verkehr geht ießt nah wie vor. Von den umliegenden Dorfschaften werden fleißig einzelne umherstreifende Gardisten eingebracht. So wie in den verschiedenen Städten die Nachricht von dem Abfalle der Garden anlangte, traten sogleich die Milizen unter Gewehr, und blieben Tag und Nacht versammelt, bis deren endliches Schicksal bekannt ward. Wir haben 20 bis 60 Tausend Mann Linien-Truppen und 560,000 Bürger - oldaten, worunter 20/000 Kavaleristen. Zur Zeit der denkwürdigen Besez- zung Spantens, waren unsere Kräfte viel geringer. Äm gten L wurden alle Pferde tn Requisition geseßt, um die Leichname der Gardisten und Milizen, welche bei dem Gemeßzel des vorhergehetr- den Tages in den Straßen liegen geblieben waren, fortzuschaffen. Die bewaffnete Macht, welche sich am 7. Jul. gegen die Gar= den unter den Waffen befand, bestand aus 3000 Mann Linien-Trup=- pen und 7000 eingeübten Bürger - Soldaten , denen sich noch etwa 1000 Madrider Bürger, ohne Uniform, aber mit Gewehr versehen, anschlossen. Nach den angefertigten Listen sind an diesem Tage von den Konstitutionellen geblieben: 53 Todte und 150 Blessirte und von der Garde: 511 Todte, 536 Verwundete, und étrog Gas Gefangenëé gemacht worden. Es haben also im Ganzen 369 Spag- nier das Leben verloren und 710 liegen an erhaltenen Wunden danieder. Der Stadtrath hatte Sr. Maj. unterm gten dée Noth- wendigkeit vorgestellt, neue Minister zu ernennen, die Urhebèr des Aufstandes strenge zu strafen, die beiden Bataillone der Garde, die kapitulirt haben, zu entfernen und nux streng Konstitutionelle zum Befehl der Provinzen zu ernennen. Die auswärtigen Minister haben dem Ministerium eine Note zugestellt, in der sie die aúgele= gentliche Besorgniß für das Wohl Sr. Maî. des Königes und set= ner erhabenen Familie zu erkennen gegeben haben. Bie Antwort des Ministers des Auswärtigen, hierauf, enthält eine ausführliche Erörterung der Veranlassungen des Aufstandes und der von den

Behörden im Namen des Königes getroffenen Maßregeln. Un-= sere Blätter geben umständliche Nachrichten von es Verfolgung der am 7ten von hier Über die Segovische Brücke entkommenen Garden. Die Regimenter Almanza ‘und L (léßteres unter dem Brigadier Palarea) waren zum Nachseßen kommandirt. Am gten um 2 Uhr Morgens brachten sie hon 560 Gemeine und 9 Officierè hier ein, die sich unter Gewährleistung für ihr Leben er= geben hatten. Ein Theil hatte sich auh in Pardo wiedèr geschaart und war auf das Esfurial gezogen, weshalb am oten Brigadier Ruiz Torras mit 2 Stü Geschüß wider sie auszog. Vorgestern Morgen war die Zahl der gefangenen Garden in der Kaserne der Ex-Leibgarden schon 820, ohne die Verwundeten in den Hospitä= lern. Se. Maj. haben unverzügliche Fnsfeuttion.: des Prozesses wi- der die vier Batgillone anbefohlen, die in Pardo waren. —- Einige Gardisten, die sich verlaufen hatten , wurden ‘am “ten vom Volîe erschlagen. Wo gefochten-ward, warf das Volk mit Steinen nah den Garden und die Weiber mit Tôpfen und. Pfannen aus den Fenstern. Der Espectador hat eine Unterzei nung für die Witwen und Waisen der gebliebenen K. Garden eröffnet. Se. Maÿ. haben dem Garnison - Korps, der National-Garde und me

reren Chefs Jhre Zufriedenheit bezeugt. Es heißt, Se. Matte würden heut durch die Stadt fa ren und die Garnison mustern. Am gten bestieg General Riego den Balkon des Stadt auses, und ersuchte das Volk in einer Anrede, nie mehr den Ruf: es lebe Riego !// zu brauchen , der zum Vorwande von Unordnunagew geworden sey. “Er habe sih, um Se. Maj. zu enttäuschen, u Ih - nen begeben und Jhnen seinen Schwur ekneuert , Fhre geheiligt Person vertheidigen zu wollen. Der Hs habe thm geantwortet :

Der größte Beweis, den er ihm von seiner Aufrichtigkeit könne, sey, wenn er sich seines Einflusses bedien S L gen