1822 / 95 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Thu, 08 Aug 1822 18:00:01 GMT) scan diff

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Erklärung einrücken lassen, um die Behauptung, als habe er, am ten, Bauern in las Vistillas bétrunken gemacht, und sie ange- cuert, zu rufen, es lebe der unumschränkte König, zu widerlegen.

Lissabon, 14. Jul. Das Kktegsgericht hat den Komman- danten der nach Rio Faneiro bestimmten Expedition, Maximiligno de Souza, seiner Stellen und Ehren entsept, weil er aus Nachläs= sigkcit und Unbedachtsamkcit den Zweck der Expedition vereitelt hat. Mehrere vom General Aviles, durch ein ‘portug. Packetboot von Rio Janeiro an das hiesige Ministerium gesandte Berichte, sind vom Kapitain des Schiffs untergeschlagen und dem Prinzen-Re-

enten ausgeliefert worden, der fte hat drucken und in Rio circu-

liren lassen. Der Kayitain ist jezt deshalb vor ein Kriegsgericht geladen. Ein neues Gesch ertlärt alle Stände vor Gericht gleich und hebt alle Privilegien, ausser denen der Fremden, die auf Trak= taten beruhen, auf.

Jm hiejigen Kastell ward unter den Gemeinen des 24sten und 10ten Begtiienes eine Meuterei entdect, roelche, wie es heißt, auf Veran an einer Person von Range cingelei- tet gewesen seyn soll; andere sagen „fe wäre bloß eine Folge des, einigen Soldaten verweigerten Abschieds gewesen. Die gegen die Anstifter verhängte Untersuchung wird das Nähere ergeben. Aus mehreren Städten sind bereits Adressen bei Sr. Maj. eingegangen, um Hdchsidemselben, wegen Abwendung der Gefahr eines dffent- lichen Aufstandes, GlÜck zu wünschen.

Rio Fanciro. Der Prinz-Regent K. H. erklärte am 1zten Mai, am (Geburtstage (Eues Königl. Vaters, auf der Parade, sei- nen Entschluß: den Titel als Prinz - Regent und fonstitutioneller Protektor von Brasilien annehmen zu wollen. Dem Stadtrathe, der um Einberufung eines Parlaments, zur Prúfung der Beschlüsse der Portugiesischen Kortes vorx ihrer Ausführung bat, antwortete der Prinz, er werde ihren Wünschen genügen, jobald die Übrigen Provinzen ihn übercinsiimmend kundgegeben hätten.

Buenos-A ires, zo. April. Der berühmte Naturforscher Bonplandt, ist von einigen Paraguayanern am 83. Dez. v. J. fest-

enommen und gefangen nach Parana geführt worden Das Volk n Paraguai hatte, wie es scheint, Hrn.Bonplandt in Verdacht , daß erx den Anbau der berühmten dortigen Pfianze matte, (Para- guay-Thee) welche den gewtunnreichsten Ausfuhrhandel der Pro- vinz begründet, nach auswärts verbreiten wolle Der Direktor von Paraguai erlaubt die Einfuhr von allem, was Spekulanten in seine Provinz bringen wollen, es darf aber nichts wieder heraus, weder Geld, Produïte, noch die Personen selbsi. Durch dieses Syhem entbehren bereits die andern Provinzen des Thees und Ta- Wt Pe É

Newyor?, 1. Jul. Unterm 24sten v. M. ist zu Washington ¡wischen dem Staats-Sekretair Adams und Hrn. Hyde de Neu- ville einc cinfiweilige Handelsübereinkunft zwischen den Vereinig- ten Staaten und Frankréih abgeschlossen worden, wonach unsre Produkte, in Amerikanischen Schiffen in Frankreich eingeführt, höchfiens 20 Fr. mehr pr. Tonne als in Französischen; Französische Produïte in dortigen Schiffen hier eingeführt, döchsiens 5 Schill. 75 C. mehr als in Amerikanischen zahlen. Auch sollen Amerikani- sche Schife in Frankreich an Tonnen- und E Ungeldern, höchstens 5 Fr. pr. Tonne, und Französische hier höôchsiens 94 C. pr. Tonne mchr, als andre ausländische Schisse zahlen.

Der Nächsie neben dem Kaiser Fturbide ist der Patriarch von Metiko. Wie es heißt, dürfte der heil. Stuhl in Rom seinen Ein- fluß in dortigem Kaiserthume leicht gänzlich einbÜßen. Zu Bal- timore richtete am 25. Jun. eine Feuersbrunst einen Schaden an, den man auf 40,000 Pfund schäßt. General San Martin, der sein Pro- teftorat niedergelegt und den Marquis Ortaglo von Truxilio , un- ter dem Titel eines Ober - Direktors von Peru, zum Nachfolger ethalten hat, befand sich, den neuesten Nachrichten aus Coquimbo zu- folge, an der Spitze ciner. Chilischen Armee von 10,000 Mann re-=

altes Trupyven und 8000 Mann Miliz. Die neue Regierung

atte 200,000 Dollars in Papier-(Beld ausgegeben, das jeder Búr= ger fúr voll in Zahlung annehmen mußte. Silber-Dollars wurden mit Aufgeld bezahlt. Der in Mexikanischen Diensten stehende Oberst Bradbonen , der mit Depeschen hier angekommen ist, hat jualec die Nachricht überbracht, daß nächstens ein Mexikanischer Minister in den Vereinigten Staaten ankommen, bis dahin aber Obersi Cortes zur Führung der diplomatischen Geschäfte ermächtigt wer= den wúrde. - Die Nachricht, daß der Präsident dem Kongresse an- empfohlen habe, die Unabhängigkeit von Südamerika anzuerkennen, war am 1. Mai in Mexiko angekommen , und hatte große Freu=- densbezcigungen, Flluminationen u. dergl, veranlaßt.

n @ u D.

Berlin. Zur Feier des Allerhöchsten Geburtsfestes Sr. Mai. des Königes am 5. August, war Vormittags im Universitäts - Ge- bäude cin Aktus, bei welchem von mehreren Professoren Reden in lateinischer Sprache gehalten wurden. Zu gleicher Zeit war in der Wadczeckschen Anstalt, cine êfentliche Feterlichkeit in Bezug auf das Fest des Tages. —_ Früh 8 Uhr hatte sich das hiesige Schübenkorps mit fliegender Fahne im Lusigarten aufgestellt und, nachdem es dem Vater des Vaterlandes ein dreimaliges Lebehoch dargebraht, marschirte es von dort mit klingendem Spiel, unter Anführung des Chefs sämmtlicher Bürger- und Schüßenhataillons, Obersten und Polizei - Jntendanten RUck und des Majors Pietsch, nach dem Schühßenhause , und hielt dort ein solennes Königsschie-

en. Se. Excellenz der Königl. Staatsminister, Graf v. Bülow, 9 wie der Geheime Kriegsrath und Ober-Bürgermeister Büsching hat- ten sich nebs Deputationen des Magisirats und der Stadtverordne- ten-Versammlung , zu dieser Feierlichkeit eingefunden. Schüßen- König wurde der Schüße Heyne; erster Ritter, der Schüße Oie- trich; zweiter Ritter, der Schüße Trolldenier. Auf dem Ceress play im Thiergarten fcierte das Garde-Kuirassier-Regmt. diesen ag mit Musik und Tanz. Den Plah zierte ein Tempel mit-der transpaxenten Fnschrift: F. W., von einem Lorbeerkranze umwun- den. Jun der Mitte von 16 Säulen stand eine Opferschaale mit Eichenlaub und Blumen umkränzt. Der Hauptmann Ar- nold von der reitenden Artillerie, hatte, Hospital-Straße Nr. 24., ein Lokal gemicthet, wo derselbe mehreren Officieren ,/ Un- ter-Officieren und Bombardieren einen Ball gab. Die Freimau- rer-Loge Royal Vork und die große Landesloge hielten ihre fesili-

Gedruckt bei Hayn.

das Pas Eer und das Polizei-Präsidium; die Wada

0 hen Versammluugen. Die Jüdische Gesellschaft der Fre» gab einen Ball und hatte thren Garten S veR inge i Jn der Klosterstraße Nr. 64. im Lagerhause feierten zwei #, pagnien des Regiments Alexander den Tag durch Speisung y Tanz. Ein großer Theil der Artillerie-Officiere hattc sich in

aserne am Kupfergraben, zu einem Festmahle versammelt. q Banquier Herz Beer feierte diescs Fest, wie er bisber alljährig than, dadurch, daß er den Ziglingen des Luisenstiftes cin fri ches Mittags- und Abendmahl gab. Es waren ihrer diesmal s zig. An Flluminationen zeichneten sih unter andern vorzü aus: Das Dienstgebäude des Königl. Kriegsministeriums, die V nungen der Minister v. E Grafen v. Lottum und F herrn v. Altenstein Excell., und des Generals v. Block, die B

A [lge

sche Ansialt, die Kaserne des zweiten Garde-Regiments ; die 31 -

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‘05s Stu. Berlin, Donnerstag den sten August 1824

der Teichmannsche Blumengarten und mehrere andere. | nen ganz ausgezeichneten Effekt aber machte die {dne ÿ leuchtung der Blumen - geschmückten Luisen - Fnsel im Thj garten. Obgleich Tausende von Menschen hier zusammensi ten, o ergriff der Anblick dieses, dem Andenken der Verf ten geweihten, vom 10. März an, bîs zum Eintritt des Witt immer mit frischen Blumen gezierten, und diesen Abend von mil) Las rund umflossenen kleinen Plaßes, Aller Herzen so f daß die Feierstille, welche in solchen Augenblicken dem Gefühle Sehnsucht so wohlthuend if, nie gestdrt, und aus mancher tr Preußen-Brust der Wunsch vernehmbar ward: „Wäre Sie doch 1 in unserer Mittie.//

Neuester Verordnung gemäß sollen die Auksultatoren 1 zum MReferendariat ascendiren, wenn fie nicht vor der ¡1 ten Prúfung,, ihrer Verpflichtung zum Militair-Dienst genügt, e) ihre ausdrückliche gänzliche Dispensation vom Militair - M, nachgewtesen haben.

amtliche Nachrichten.

Kronik des Tagés.

Ge. Mäjestät der König haben dem Kaiserlich Russischen en Staatsräth Bulháàfkow, den Rotheh Adler-Orden } Klasse, dem wirklichen Staatsrath vön Zulkowski, Etatsrath von Wéyrauch, dem Kollegien - Rath von er und dem Etatsrath und Postdirektor von Hah n, den in Adler - Orden zweiter Klasse, und dèm“ Hosräth Fer- jeff, den Rothen AdletOrdei dritter Klasse zu verlei- geruhet

Wechsel- und Geld-Kourse.

Hamburg, 2. Aug. Amsterdam k. S. 1047 pC Mon. 105ck pCt., mit F besstr begehrt. London fk. S Schill. 15 Den. 2 Mon. 56 Schill. 105 Den., mit 5 L besser zu lassen. Paris 2 Mon. 26x Schill. , Briefe. MSeine Königliche Majestät haben den bei der Pommer- Bordeaux 2 Mon. 265 Schill. Kopenhagen f. S. 2ff General - Kominission zu Stargard angestellten ersten pCt. Breslau 6 W. 407 Schill, 2 Mon. zum not. Kofficiarius Kret schmer, und dén Krèis-Justizkommissarius begehrt. Wien in ellectiv 6 W. 147 pCt., Pragzkderselben General - Kommission , Skadtgerichts - Assessor eltecliv 6 W. 1472 pCt., Augsburg 6 W. 1473 pCt. fe zu Stolpe, zu Justizräthen zu ernennen, und die-Be- 2 Mon. zum not. Kours Geld. Frankfurt 6 W. 148i \ngen Allerhöchst zu vollziehen geruhet.

Briefe. St. Petersburg 2 Mon. 95 Schill., Briefe.s Diskonto 5 pCt. 4 | L

Louisd’or 11 Mrk. 47 Schill. , zu haben und zu laSe. Königl. Hoheit der Großherzog von Mecklcnbuürg- Holl. Dukaten, neue, fehlen. Gold al marco lib sind nach Strelis abgereist.

Schill. , zu haben. Dän. Grob Kourant 1253 pCt,fff

Kdniialsche.S Gan fe 0

Dienst. 6. Aug. Jm Schauspielhause: Belmom! Konstanze, Oper in 2 Abtheil., Musik. von Mozart.

Mittw. 7. Aug. Jm Schauspielhause: Stella, T1 spiel in 5 Abtheil., von Göthe.

Donnerst. 8. Aug. Im Schauspielhause: Der Essig! ler, Drama in 5 Abtheil. Hierauf zum erstenmale w| holt: Der zerbrochene Krug, Lustsp. in 1 Aufzug, von 4

rich von Kleist. i | Am Schauspielhause: Der Freischüß, |

Freit. 9. Aug. in 3 Abtheil., von F. Kind. Musik von K. M. von M

Meteorologische Beobachtunger

[Barometer|Therm.|Hygr.|Wind| Witterun; . Aug.|A. 27°104//411° | 73° |N.W. 'trb.,Strenbl.,Reg.,nck . Aug. F. 27°102/|410° | 75° [W. \gebrochn.Himm., K M-27°112/\41532°| 61° |W. [Soñenkbl.,vielReg./ck A. 27°112/|4-11° | 61° 1W. [Mondschein, wenis®L2 » Aug. F. 27°112/|-+ 10° 66° |S.W. gebrochn. Himm-,küh M-27°112/]/4-132°| 57° |W. [Sonnenblicte, Regen A. 27°114/]4114°| 61° |[W. \Moudschein, ettbas 9 F. 27°11/ |+ | 70° W. hell, wen.Wolfên, stat M-27°115‘|+415}°] 59° |W. [Sonnenschein/Wolf

. Aug.

amb. Grob Kourant 1255 pCt. Neue § Stücke fürs E / ; pCt. 1 Schilling-Stûcke 26 und 262 pCt. Das sbgereis: Der Qs ad Se A ÿ 26 Mrk. zu haben. Fein Silber 27 Mrk. 112 Schill leben, und der Geheime Kannetd-z : L Silber in Sort. 15 L. 5 G. à 14 L. 9 G. 27 Mur er cis: Der Kaiserl. Russische Feldjäger, Lieutenant Schill. , Preußische Münze 27 Mrk. 4 Schill, zu (0 L s Sdutias as Hue a. M nach St. Pe- Preuß. Prämienscheine, à 203 Mrk. zu haben, ¿Ærg. : : | Mrk. zu lassen. er Königl. Sardinische Kabinets-Kourier Gu ase 0/ von Tux Preuß. Engl. Anleihe z. C. von 57 Schill. 4 Den ach St: Petersburg. Cont. G62 . 864 pCt., zu 865 Geld. Neue Preuß. Engl. Anleihe, 2 Mon. nach Erschein|s| liefern, 355 . 85F pCt., zu 855 pCt. Geld. a Norweg. SOES à 645 f De A 652 vCc. ck Dänische Anleihe, erste Abtheilung à 6 pCt. Zinse! . x 92 . 93 pCt., desgl. 5 pCtg. von 3000 Mrk. 8535 e 3 c í fun g S N a ch V ch C f. zweite desgl. 5 pCtg. 83. 857 pCt., Mehreres gemacht. F Oesterr. Anleihe das Loos von 100 Fl., pr. Dece A u. 8: ar cO 119 . 1192 Fl. , Metalliques, pr. font. 79 . 795 Fl, | / : Wiener Banko-Aftien, 780 . 785 Fl. Geld und Briefe. Paris, 26: Jul. Die Aeußerung des Hrn. Basterrêche,- Hbidvimitiicin idt er Sibung der Deputirten-Kammer vom 2bsten, daß er Idie Errichtung einer Statue zum Andenken Pichegru's, dem Grunde nicht stimmen könne, weil dieser General Leben mit einem Komplotte beschlossen habe, dessen vtzweck der Meuchelmord gewesen sey, = ver- ßte den Herrn von Bourrienne, in der gestrigen Sibung luf anzutragen , daß diese leßtere verleumderische Beschul- ig in dem Procès verbal gestrichen werde, da weder Pi- 1, noch die úbrigen in die damalige Verschwörung ver- lt gewesene Männer, als Moreau, Georg Cadoudal und ere, jemals mit Mord-Anschlägen umgegangen seyen, son- bloß, áls treue Anhänger der Bourbons, den Umsturz Republik beabsichtigt hätten. Die Kamnier willigte, zum en Verdrusse der linken Seité, in den Antrag des Herrn Bouvrienne, und stellte dadurch das ehrenvolle Andenfelü berühmten Männer in seinem vollen Glanze wieder her. Es wurden hierauf, im Namen der Kommission für die Bitt- ten, mehrere unbedeutende Privat-Reklamationen vorgetragen, deren Erledigung die Versammlung sich aufs neue mît dem get des Ministeriums des Fnneren beschäftigte. Das 15te Ka- desselben enthält für geheime Ausgaben der Polizei, 2,900,000 Hr. Benfamin Constant verlangte darauf eine Ersparniß von iveniger , als 2 Millionen: Nachdem derselbe die Polizei- baltung im Allgemeinen getadelt, kam er auf seine frühere uptung zurü, daß die Pole um die Gesinnungen der Ber er zu ertorschen; fünstliche Verschwörungen selbst einleite, und jen eine andere, von ihm bereits angedeutete strafbare Ver- ng ruhig fortbestehen lasse. Er führte hierauf an: ein Mann ich vor einiger Zeit bei thm gemeldet, ihm diese Verbindung Wer Versicherung - daß sie strafbare Absichten habe entdeckt, S. 901, Z. 58, statt Landes - Aera s lies as E A Ie R zen A ei I, (4 / C w.e ie sie anfe / ; ] / T LIIS 9) 4, Be: 0,0. Na et R e m » Wb it diescr Bebaupotutgeit nicht verbürgen, da jener Ménsch leicht von der Polizei sélbst auf den Hals geschickt jen fönnte ; el ey indessen gewiß, daß man, die Angabe. möge nun ge det fen, oder niht, entweder obiger Rerblndang ra er

Redakteur, 9

die Spux zu kommen suchen, odex abex den Angeber als Ver-

meine

reußische Staats - Zeitung.

[éumder bestrafeit müsse. Déêr MRedüer entfältecte hierauf - que Bêz stätigung seiner Aussage, das thm zugegangene Patent, welches er; auf den Wunsch der Kammer, vorlas, die darin vorkommenden Namen jedoch, um, wie er sagte, nicht für eiten Denun- ciantèn (révélateur) zu gelten, vershwieg; es lautet folgen- dermaßen: „Die Erhalter dex Legitimität Moriamur pro €az

| „Hevr;... Sekretair der Legitimität, wohnhaft in der .… Sttaße Nx.

.… . ist wúrdig befunden worden , in die Gesellschaft der Erhalter dér Legitimität als Ehren-Mitglied aufgenommen zu werde. EL verspricht diése zu vertheidigen und dfentlih gegen deren Fetudé, welche sie auch scyn mögen, zu behaupten. Gegeben, ohne Geheim- niß, zu Paris den 19: März 1822.// Hr. Benjamin Constant zeigte zu gleicher Zeit der Versammlüng einen, in Papiey gewtkeltett Oolch, welcher jedem solcher Diplome beiliege, uttd war demnächst die Frage auf, ob, wenn Bürger sich in eine Gesellschaft von Er= haltern der Charte bildeten, und ähnliche, mit Dolchen beglei- tete Pateñte ausfertigten, das Ministerium sich nit für verpfltchs tet halten würde, sie nah den Geseßen zu verfolgen. Am Schlusse seiner Rede erinnerte Hr. Benjamin Constant noch arx die Worte Chategubriand’s in seiner Schrift: „la Monarchie selon la Charte.“ „Die Polizei is mit einer verfassungsmäßigen Régierung Unvêr=- träglich; sie ist unzulänglich, um etwanige Verschwörungen zu tr- stiten. Was muß eine Polizci thun, um gut und geschickt ge- naunt zu werden? den Dienstboten bestechen, damit ér seinen Hérrn verkaufe, den Sohn verführen, damit exr seinen Vater verrathe, der Freundschaft und der Unschuld Fallstrike legèn./ 7,Wó die Treue schweigt fügte der Redner noch du s ¡muß die Polizei, eben jenes Stillschweigens wegen, ste verfolgen. “Däs Laster he- lohnen und die Tugend bestrafen, das ist die ganze Taktik der Pg= lizei.// Nachdem Herr Benjamin Constant die Redner-Bühne ver- lasset, näherte er sich mit einer gewissen theatralischen Feierlich= feit, welche ein fast allgemeines Gelächter erregte, dem Groß= Siegelbewahrer, und übergab thm das ohenerwähnte Patent nebs dem Dolche. Herr Dudon hestritt die Existenz dér, vott Herræ Benjamin Constant erwähnten Verbindung, behauptete ck daß der Angeèber derselben ein leichtgläubiger Mensch gewesen, welchèr selb mystiflcirt worden sey, utd verlangte stärkere Bewcise als die Beihringurig von Patenten, welche eben so wenig Glauben verdienten, als diejenigen die eine gewisse andere Gesellschaft, welche in die höhere Politik genau cingeweiht zu seyn vorgiebt, alle Kaka- firophen, Kriege , Revolutionen und Verschwörungen vorher be- rechnet haven, und mit den Gehcimnissen aller Europäischen Ka- bhinette vdllig vertraut seyn will, und die unter dem Spottiiamen der Fliegenschnäpper (gobes=monches)hier itt Paris wohl bekannt ist, an alle Ekeit anschlagen lasse. Das 15te Kapîtel wurde hierauf unverkürzt bewilligt. Bei den Ausgaben für den dentlichen Un= terricht, flagte der Graf von Girardin Über die Wiedereinsebung einés Großmeisiers der Universität, welchen Titel der König früher schon cinmal aus dem Grunde ‘aufgehoben habe, weil es Sr. Maz. geschienen, daß die damit verbundene Unumschränktheit, mit Fhren väterlichen Gesinnungen und dem liberalen Geiste Jh=- rer Regierung unverträglich sey. Das Wort liberal hob der Redner besonders heraus, worâuf mehrere Stimmen ertviedertent, daß dasselbe damals noch durch keine Faktion entweiht gewesen sey. Herr von Girardin fragte tronischer Weise, ob der Abhe Frayssinous „, Bischof von Hermopolis, erster Almosenier. Sr: Mas, Mitglied der Französischen Akademie und Großmeister der Univer- sität, auch cben so viele Gehälter als Titel habe;, diese Auskunft sey nothwendig, um sich" eine ¡richtige Jdeec von den großen Er- svyarnissen zu machen, die das jeßige Ministerium in alle Zweige der Verwaltung, von dex Pferde- bis zur Menschenzucht cingeführt habe. Hr. Cuvier erwiederte, daß das Gehalt des Großs Meisters der Universität nicht stärker sey, und dieser selbst nicht mehr Gewalt habe, als früher der Präsident der Universität; (das Gehalt beträgt 40,000 Fr.) Die Ausgaben für den öffentlichen Unterricht wurden endlich, auf den Vorschlag der Kommission, um 731,917 Fr. herab, und auf 2/167/000 festgescht. Die Kammer ing hierauf zu dem Budget für das Kriegsministerium übeu Die; Köften der Cenutral-Administration betragen nah dem 1sten Kapitel 1,583,000 Fr. Der General Demarcçay klagte über die Gensd'armé- rie, und úber die Bestimmung, die man seit einiger Zeit den Txrup- pen gebe ; leßtere, meinte er, dienten nur noch den Städten, wo Assisen=- dfe veständen und Verschworne gerichtet würden, als Garnison, und bei Ylocesfionen als Esforte; nicht genug, den chrenvollen Stand ci= nes Französischen Soldaten zu dem 4E Handwerke eines Spions herabgewürdigt zu haben, branche das gegonwärtige Mini- serium ihn°noh, um in den Provinzen die ruhigen und axbeitsa- men Bewohner zur Rebellion aufzureizen, um die Verhafteteit in den Gefängnissen zu küèheln und zu foltern, ein Geschäft, däs selb der Scharfrichter verschmähen würde. Zweimal verwies dee Präsident den Redner zur Dao und machte thm bemerklich, daß dergleichen ehrenrührige Ausfälle auf die Französische - Armee, vorzüglich in dem Munde eines gran nes enecals, durchaus

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y L EON M chaus unschicklich seyen. Er hielt jedoch mit seittéi Schmähungen m inne, dahex dié Kämmer thm das Wort entzog L N ch gend-

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