1822 / 101 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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die Ausgabe 2890. Liv. 15 S. 6 D.

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und anderweitig an unsrer Gränze aufs strengste untersucht, damit Span. Rebellen nicht unbemerkt herüberwischen mögen.

Newyorfk, 5. Ful. Die Neger in Charleston (Süd-Karolina) hatten beschlossen, den Gouverneur Bennet zu ‘ermorden ? seine 16 jährige Tochter hatte sih ihr Chef zum Lohne ausbedungen. Die Verschwörung wurde jedoch entdeckt;; den Rädelsführern soll der Prozeß gemacht werden. j i

10. Jul. _ Folgendes is die durch Augustin I. als Kaiser vor dem Kongresse von Mexiko beschworne Eidesformel : „Augustin, durch die Göttliche Vorsehung ünd durch Ernennung des Kongresses der Repräsentanten der Nation, Kaiser von Metiko ; Schwdre bei Gott und auf die h. Evangelien: Daß ih die Rdmi- he, Katholische und Apostolische Religion vertheidigen und be- wahren, auch keine andre in meinem Reiche gestatten will; daß ih die Verfassung, welche besagter Kongreß entwerfen wird, und mittlerweile die Spanische Verfassung in Sachen, wo es erfoder- lich ist (may be expedient), befolgen und befolgen lassen will, so wie die Geseße, Befehle und Dekrete, welche von dem besagten Kongreß bereits erlassen sind oder künftig ergehen werden / wobei ich zu allen Zeiten die Wohlfahrt dex Nation zum Zwecte haben

will; daß ich ' kein Produkt, Geld oder irgend etwas ohne cin ||

Dekret des Kongresses beitreiben will; daß ih niemand sein Ei- enthum nehmen will; und insonderheit, daß ich die politische orethcit der Nation und die persönliche Freiheit jedes Einzelnen achten will; und so, daf man mir, wenn ich dem, was ich geschwo- ren, ganz oder zum Theil entgegen handle, keinen Gehorsam schul- dig und in solchem Folle meine Befehle null und nichtig seyn sol- len. So wahr mir Gott helfe und mich hüße; und wo nicht, es von mir fodere!// - Caracas, 4. Jun. Der Zustand der Hauptstadt und von La Guyra îm Allgemeinen ist sehr exfreulih. Ungefähr 3000 Creolen, die nah Westindien geflohen, sind zurückgekehrt. Geld ist über- flüssig vorhanden und im freiesten izmlaufe. Das Land dôffnet täg- lih neue Reichthúmer, die politischen Spannungen sind begrabea U) Donar bestßt durch sein cinnehmendes Betragen die allge- iche.

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St. Goar. (Reg. Bez. Koblenz.) Die funf Gemeinden der Bürgermeisterei Wiebelsheim verdanken der, durch thren Bürger- meister Höôrter veranlaßten, kaum zweijährigen, Hägung ihrer Fag- den, cine vierzehnfache Erhöhung des Ertrags derselben, indenî der Pachtpreis, welcher bisher 5 Rthlr. nicht überstieg, bei der diesjäh- rigen Verpachtung bis auf 70 Rthlr. getrieben wurde.

_Königsberg- in Pr. Beim Löschen des Brandes in Lipowih eichneten sih der Gutsbesißer Rödlinger auf Wilhelmsthal, und er Rathmann Nikolaiczek zu Lipowiß, rúhmlichst aus: der Niko- laiczek erwarb sich dabei noch das besondere Verdienst, daß er, mit eigeter Lebens - Gefahr , die Frau des Fnsimanns Sadlowska, die vom. Dampf bereits betäubt worden war und sich selbst nicht mehr helfen konnte, gus der brennenden Stube holte und ihr das Leben rettete. Eben o thätig und verdienstlih haben sich der Dorfs- Schulze Goronzy aus Kowallik, und der Landgeschroorne Schlonsfi aus Gr. Gerutten, bei dem Brande in Spalienen, durch die zweck- mäßig getrofenenen Lösch-Anstalten, mit Verleugnung eigener Le- bens-Gefahr, bewiesen. Zur Vorbeugung der Feuer-Anlegungen und zur schleunigen Bekämpfung etwaniger Feuer - Ausbrüche ist eine BVerdoppelung der Nachtwachen auf dem Lande angeordnet, auch sind die Polizei-Behörden angewiesen, für die Bereithaltung genügender Löschungs=- Geräthe Sorge zu tragen. Der hiesige Kunfistraßen-Bau if so weit betrieben, daß die Eröffnung der drit- ten Barciere bei Pinno, am 15. Jul. bereits erfolgt ist.

Kreuznach (Reg. Bez. Koblenz), 4. Aug. Mehrere der evat- gelischen Gemeinde hatten den Wunjich geäußert, am Geburtsfeste des geliebten Landesvaters , im Gotteshause füx Sein Wyhl ‘ge- meinschaftlich zu dem Allmächtigen zu beten sammelten sih, nachdem am 2. Aug. Abends der Donner unserès städtischen Geschübßes und das Geläute sämmtlicher Glocten, die Vorfeier des Festes verkündet hatten, und gestern früh derselbe Ruf zur erschnten Feier sich hatte vernehmen lassen, gegen 9 Uhr die Beamten der Stadt und der benachbacten Saline auf dem Stadthause, die Kirchenvorsteher der evangelischen Gemeinde aher, bei ihrem Pfarrer. Ein angenehmer Zufall wollte es, daß heide Theile in der Nähe der evangelischen Paulus-Kirche zusammentra- fen, und’ so gemeinschaftlich die heilige Stätte betraten. Nach ci- ném passenden Liede hielt der Pfarrer cine, der Würde des Tages angemessene Rede, und als das Gebet um des Höchsten Segen für unsern theuern Monarchen, in weiches die zahlreiche Versammlung mit sichtbarer ührung und Theilnahme schweigend beistimmte, ge- endet, ertônte- unter schwerem Geschüßdonner etn Te Deum lauda= mus. Am Abende versammelten sich mehrere Bürger im Konzert- faale ‘des Musikvereines im Deutschen Hause, zu einem einfachen, aber fröhlichen Mahle. Frohsiun und muntere Laune, wie fie ein solcher Tag nur cizeugen kann, würzten den genußreihen Ubend, und die einstimmige Anerkennung dessen, was die evangelische Ge- meinde insbesondere dem huldvollen Monarchen verdankt, erhob seinen Werth. “Dem Toast des Superintendenten Eberts: „Auf das Wohl des Königs und dessen Durchlauchtigsten Hauses !// in den die Versammlung freudig einstimmte, folgte der Volksgesang : 7/Heil unsernt Köttig Heil!// Abeitds war die Stadt theilweise und mit verschiedenen Transparenten beleuchtet.

Liegniß. Die Lage der Leinen - Manufaktur hat sich nicht verschlimmert. Die Flachspreise sieigen im Glogauschen Kr. um 100 pCt.; die Garne hingegen stehen im Ganzen noch auf dem alten Preise, und werden muthmaßlich im Preise sinken, went mit dem Aufhdôren dek Aerndte-Arbeiten, die Zahl derer, welche Spin- neret treiben, zunimmt.

Lo cle (Grafschaft Valengin). Fm v. F. betrug die Einttahme der hiesigen Arbeitsansialt, 98345 Liv. 9 S., die Ausgabe y3zo Liv. 19 S.7 die Einnahme der Waisenanstalt 2918 Liy: 1 S. 6 V. und i z Beide Anstalten wurden von einem Mädchen, von der edeln Jungfrau Calame, hieselbst begrún- det, und sie ist der Ehre wohl werth, ihren fernen Preuß. Lands- männintien, dur die Staatszeitung bekannt zu wérden. Dee An- fang beider Institute war gar _klein. Das Mädchen nahm vor 10

Fahren ein Waisenkind zu sich, und lehrte es¿Spibenklöppeln; spä- |

Diesem gemäß ver= ! Î i ¡A p I 122, 25 SL, Metalliques, pr. Font, gos.. gox Fl

terhin nahm es, zwei, drei vier Kinder auf solche Weise inf

und Unuterricht. ? Jeßt hat es alle verlassene Waisen und arm | der unsers Thals,*) Übeë go an der Zahl, bei ih; fi d sen, schreiben, rehnen, zeihnen , und durch Arbeiten ihr By vienen; haben fie das nôthige Alter erreicht, gehen sie als q oderMägde in Dienst, und machen ihren wohlthätigen Erzieher Fleiß und Treue, dur Anstelligkeit und geregelten Wande| Schande. i : | | „Memel. Der seît einigen Jahren hier bestehende Vey ¡Versorgung der Därftigen mit wohlfeilem Brot, hat eing rath von Roggen angeschafft, um im eintretenden nöthigg

Warmbrunn, (Reg. D Breslau) 4. Aug. | morgen begab fih der größte Theil der hiesigen Badegäste,

validen an der Spiße, in die evangel Kirche , um zu 6; Herrtt, für das Wohl unseres erhabenen Königes zu beten beiden Thürmen des Ortes ertönten Trompeten und Pau, Lobe des festlichen Tages. Mittags wourden die 24 Invalid, Hof-Agenten Lohnstiein bewirthet; u. als an der Tafelrunde, y den, in den hiesigen größeren Gasthäusern veranstalteten Fesin | dem Gefeierten der Toast ausgebracht wurde, verkündigte d

schüß-Donner vom alten Kynast, dem in Freude erbebten wem das Lebehoch galt. Abends war im Tanzsaale der®Gal glänzender Ball, an dem mehr denn 300 Personen Theil 1 und das Gräflich Schaffgotsche Schloß sammt Allee und 6 und mehrere öffentliche und Privat-Gebäude prangten in si Beleuchtung.

Wechsel- und Geld-Kourse,

Hamburg, 16. Aug. Amsterdam k. S. 104: yCt lassen, 2 Mon. 105 pCt. Briefe. London f. S, x75 4 Den. , 2 Mon. 37 Scill. 1 Den., Briefe und Ge Paris 2 Mon. 2657 Schill., begehrt. Bordeaux 2 265 Schill. Kopenhagen k. S. 2512 pCt. Br W. 407 Schill., ausgeboten. Wien in ellectiv 6 À pCt., Prag in ellectiv 6 W. 1472 pCt., Augs| W. 147# pCt., Frankfurt 6"W. 1482 pCt., deutsche! für 2 Mon. F über den notirten Kours zu bedingen —| zig z. M. 148 pCt. St. Petersburg 2 Mon. 9 Briefe. Diskonto 3 pCt.

Louisd’or 11 Mrk. 45 Schill. , Geber und Nehm Gold al marco 103F Schill., zu haben. Dän. Grob rant 1257 pCt. Hamb. Grob- Kourant 1235 pCt. F Stücke für voll zo pCt. 1 Schilling-Stücke 25 26Z pCt. Piaster, zu 28 Mark, zu lassen. Fein 27 Mrk. 112 Schill., Silber in Sort. 15 L 9 G. 27 Mrk. 11 Schill., Preußische Münze 2 4 Schill., zu lasen. | i Preuß. Prämienscheine, à 204 Mrk. Bko. G Briefe.

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Mon. 8oF . 80# Fl. , Wiener Banko - Aktien, 83 Fl., Briefe und Geld. |

None SGaut ut ete. Dienst. 20. Aug. Im Schauspielhause: Der F Oper in drei Abtheil. , von. F. Kind. Musik von K) Weber. i Mittw. 21. Aug. Im Schauspielhause: Zum male: Die Reise zur Hochzeit, Lustsp. in 5. Abtheil. Lembert. Hierauf: Ein Divertissement.

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Meteorologische. Beobachtunget [Baxometer|Therm.[Hygr.[Wind| Witterur]

E Aug. A. Lo M P13E° 46° W. trüb, Sternblicke, 2 i. Aug, D 20" 22“|+11° |/56° |W. . sgeu,wolk. Wind, etl A. 28° 241+113°| dge (9, (t, Neger

Dot +4 “S. erntiar. . Aug. (F. 28° +11° | 75° |W. trüb, Wind. | M-2 L D 99. W. trüb Sonnenbl. et. Aug E n g S e S Sternblicke. i .|F. d

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_„%) Das ganze romantisch gelegene Thal zählt an 5000 Berwoohner, ld brifanten, Uhrmacher, Goldarbeiter, mechanische Künstler, Mejer)chmi!

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Spißenkiöpplerinuen. Am Bache Bied liegt, tief in einer GebürgschW

D L ns 5 Uber einander hangenden Radern, deven untexrstes 100 F Tage ist.

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seinen vorhabenden- Zweck um so mehr ausführen zu könne[k

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aats - Zeitun

Stuck. Berlin, Donnerstag den 22sten August 1822.

mtlihe Nachrichten. Kronif desTages.

Be. Majestät der König haben dem Lieutenant und Ad- en im 7ten Cuirassier - Regimente, Wilhelm Pf\a s ¿u en geruhet, den Namen, Stand und das Papen 2 es en Geschlechts v. Ebra annehmen, und sich v. Cvra und schreiben zu dürfen. - N alen ev A Stadtrichter Bethe ist als zweiter Aus 1s bei der Westpreußischen General - Kommission z nwèrder angestellt worden. A Dev E ivige Gerichts - Amtmann Johann Zranoos tag zu Schafstedt, is zum Justiz-Kommissarius ur die

ichte im Bezirke des Landgerichts zu Torgau, mit Bestim- scines Wohnortes zu Dommibksch, bestellt worden,

Dem Ober-Post-Sekretair Panten 1n Múnster ist das fat Ober-Post-Kommissarius beigelegt wordei.

a gekommén:! Sé. Excellenz det Staats-Minister FreiherL

O umb oldt, von Köthen.

e. Excellenz der General-Lieutenant, Chef der e nten d Kommandant hièsiger Residenz, v0 Brauchit ch, vo

ta. d. O. L L z Jer Katserlich Russische Feldiäger Ga welowsfy/ als Ks

Cont. 87. 87# pCt. „zu 87 Geld, aus dem

s ag L . . A . a bg e r ét: Se. Excellenz der wirkliche Geheime Staats= dabinets-Minisier, Graf von B érnstorff, nach Wien.

93 . 94 pCt., desgl. 5 pCtg. von 3000 Mrk. 84x g;

Zeitungs-Nachrichten.

M nann

is, 12. Aug. Nach einer zweimonatlichen Abwesen- ind M Maj. der König vorgestern Nachmittag A [Wohlseyn von St. Cloud nach der Hauptstadt zurücge- Ì. Das Arrondissements - Kollegium von Gannat und stlicon (Dept. des Allier) hat, an die Stelle des mit Tode gangenen Hexrn von la Varenne,- den liberalen N vmn Traci Sohn, zum Deputirten des Allier gewäh t. Das Journal des Débats widerruft die neulich mitgetheilte 1009 d. Z. enthaltene) Nachricht, daß fein aon e das Kassations - Gesuch des Ex- Generals E N e jeidigen wollen. Hert Odillon-Barrot entwickelte vie S zr ner wohlgeordneten Schußrede die zu U T Le A n vorgebrachten Gründe, die der Kassations-Hof ln essen gelten ließ. Aus Toulouse schreibt man, V e L N. Se. K. H. der Prinz Karl, zweiter Sohn S daj. Königes von Baiern, unter dem Namen eines Grafen Passing, aus Bagnéres de Luchon daselbst angr} en und am folgenden Tage seine Reise nach ae geseht habe. Einer Polizei-Verordnung vom 25. v. lge, dürfen Kuhmelkereien in Paris künftig nur in u ‘its der inneren Boulevards , belegenen Borten) De Üdsichtigung besonderer Gesundheits-Vorschriften, ange egt ven, Das in Bayonne niedergesebte Kriegsgericht hat gewissen Maillard zum- Tode verurtheilt, weil er meh- oldaten zur Felonie verleitet hatte. Der Mitschuldige däillard, ein gewisser Larmanns, ist zu neunjähriger

e irt worden. i L 0 udo i E gs Noch am Sonnabende rief der Mar- von Londonderry, der noch, in anscheinend volles, Kroll Prorogation des Parlamentes beigewohnt, aus : „Die Vel- lungen der Geschäfte sind zu groß für mich; ich lan 8 änger aushalten.// Schon vor einem Jahre verna)m ähnliche Aeußerungen aus dem Munde Sr. Herrlichkeik. ‘r Marquis von Londonderry,‘‘ sagen die Times, die Mae atshandlungen so häufig befehdeten, „war anspruchlos O O im gesellschaftlihen Benehmen, eine Stüße der KAt- , În seiner- Familie mild, billig und nachsihtig. Ju sel

nen nicht nux gewählten, sondern auch zufälligen Verbindun- gen bewies er große Beständigkeit. Auf der Höhe seines Standpunktes als Staatsmann vergaß er. keinen Dienst, der ihm früherhin erwiesen worden; nie brach er ein Versprechen, gleichviel, ob ein ausdrüliches oder stillshweigendes. Er. ward in den Presbyterianischen Grundsäßen erzogen und hob. seine Laufbahn ‘als ein Eiferer für Parlamentarische Reform. an, Die Kabinets-Aenmiter , die Lord Castlereagh versah, nach- dem er-seine Stellung in Jrland verlassen hatte, können in zei Klassen getheilt werden, 1) it solche, worin er die frie- gerischen ‘Pläne gegen Bonaparte leitete, 2) in solche, worin er, nach Beendigung des Krieges, als ein T E an der Neugestaltung Europa’s arbeiten half. Nachrichten aus Puerto- Cabello bis zum 17. Jun. mel- den, daß: die Patrioten den Plaß unausgeseßt beschossen. Das vormals von Commodore Aury geführte, aus-9 Ségeln be- stehende Geschwader ift zugleich mit den Bewohnern von Alt- Providéntia, unter das Panier“ Kolumbiens aufgenommén. Abgeordnete von Carthagena sollen sie empfangen, und dann wird das Geschwader seinen Weg nach Laguyrn- nehmen. -- Fn Limerick wurden vor kurzem die 9 noch seht: jungen Mör- dev des Shanagoldener Postillons, und die 4 Mörder-des jungen Hoskins hingerichtet. Die leßteren gaben guf dem Richtplaße dex versammelten Menge viele gute Ermahnungen und fodertet na- mentlich jeden darunter, der vielleicht Waffen hätte, zur Ablieferung derselben auf, weil sie leicht zu schwarzen Thaten verleiten fönn= ten. Nach Schreiben gus Rio Janetro, bis zum 4ten Fun., hat der Prinz - Regent die Brasilischen Kortes aus allen. Landschaften des Reiches zusammenberufen und als Grundsaß fesigestellt, daß, wenn ? der Abgeordneten int dér Hauptstadt versammelt sind, die Kortes ungesäumt ihr Geschäft zu beginnen haben Die hiesigen öffentlichen Blätter äußern laut ihren Unwillen über die unwürdige Aufnahme, welche die Englische Schauspieler» Gesellschaft in Paris gefunden hat. „Dieses ungesitteté Benchmen gegen unsere Landsleute, und sogar gegen Frauem;/( sagt der Kou- rier unter anderen, „von Seiten einer Nation, welche-sich für- die civilisixteste und galanteste in Europa ausgiebt, muß lediglich guf die Rechnung der sogenannten Liberalen geschrieben werden, welche allein die sfandaldfen Auftritte Mi haben, von denen das Theater am Thore St. Martin zweimal der Schauplaß gewesen ist. Wo anders findet man dergleichen Buben (such rulliaus)„. als in England unter der gemeinsten Klasse der Radikalen , in Jtalien unter den Karbonaris , tin Spanien unter. den Descamisados, in Frankreich unter der Klasse der revolutionairen Jakobiner und der Septemhrisicer. Alle diese Benennungen faßt man heutiges Tages in Frankceich in den allgemeinen Namen der Liberalen zusanimen, deren Grundsäße Überall und zu allen Zeiten sich“ gleichgeblieben sind, Haß der Religion, den guten Sitten „. der Civilisation; ewigen Krieg den Regierungen, den Gesehen, der öffentlichen Ruhe und Ordnung. . Gleichviel, ob sie Könige. auf dem Throne, oder Künstler auf der Bühne beleidigen, wenn sie nur ihren Zweck Herahwürdigung der Behörden, Unruhen und Geseblosigkeit— er- reichen. Wix wünschen aufrichtig, daß unsere Landsleute sich durch jenes chrlose, von jedem gebildeten Manne gemißbilligte Betragen, nicht zu Repressalien gegen die hier anwesenden Franzöfischen Künstler veranlaßt finden, sondern vielmehr durch ein unveränder- liches Wohlwollen gegen dieselben, beweisen mögen daß ieder ta=- lentvolle Ausländer, in dem Schooße ‘eines wahrhaft civilisirten Volkes, cine sichere Freistatt finde. A 4 Brüssel, 14. Aug. Die erste Kammer hat nunmehr dem wenig veränderten Mahlsteuer-Gesebe, mit 22 Stimmen gegen 4, ihre Zustimmung gegeben. Des Prinzen Friedrich von Preußen und Gemahlin K.K. H.H. sind im Haag ein? etrofsen. | i i : N Yu gsburg, 10. Aug. Den dritten in diesem Jahre sichtbaren Kometen beobachtete Herr Dömkapitular Stark ih der gestrigen Nacht, in der Nähe. der Sterne z und d bei der mittleren Krümmung des nördlichen Drachen. Der Komet hat an Größe zugenommen; er erscheint ohne Schweif, und sein bemerkbarer Kern ist in einen dichten Nebel gehüllt. Am diesmaligen Fronleichnams-Feste hielten die“ Evange- lischen hieselbst alle Kaufläden und Handwerksstätten geschlos; sen, und feierten den Tag wie einen eigenen Festtag erster Klasse. Zum Beweise des Anerkenntnisses dieser zarten“ Auf- merksamkeit feierten auf gleiche Weije die A fatholi- schen Bewohner das, zum Gedächtniß des Westphälischen Frie- densschlusses von den hiesigen Evangelischen als Lokalfesttag; allzeit am 8. Aug., zu begehende Friedensfest. 4 : Hanover, 16. Aug. Der von Berlin hier eingetroffene

Kaplan der Königl. Großbritannischen Gesandtschaft daselbst,