1822 / 103 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Tue, 27 Aug 1822 18:00:01 GMT) scan diff

1037

Die Resultate über die Schiksale der unterstüßten Familien, reîi- chen is ee der 1zten Vertheilung int Oktober 2804; in dieser und den beiden vorhergeheiden hatten 120 Familienväter, 10/755 Rthlr. nterstúbungen erhalten; von diesen sind 58 gesiorben, 7 aus Ber- in gezogen, 10 verschollen, 14 zwar erhalten, aber in dürftigen Umsiänden, 45 wirklich gerettet, und 6 in ausgezeichnetem Wohl- fiande, und selb beitragende Mitglieder der -Gejellschaft. . Bei dem Rúkblick auf das Geleistêéte, sagt uktex andern dieser schr lesens- werthe Beritht: „Wohl find die Schwierigkeiten groß, welche auch elb den redlichsten Willen bedingen. Sie liegen in der Sache elbst, und sind vermchrt durch die gänzliche Umänderung des búr- gerlichen Lebens und der bürgerlichen Verhältnisse. JFmmer selte- ner wird- leider die Einfalt der Sitten und die Mäßitgkeit, in wel- che unsre Väter lebten. Was sonst nur den reiferen Jahren als Lohn der Ansirengung, der Sparsamkeit und des Fleißes vorbehal- ten war, das Etablissement und die Ehe, tis unbedingt der Fugend und ihrer Unerfahrenhetit frei gegeben. Die Gesellschaft hat es sih zur sirengsen Pflicht gemacht, alles dieses in ihrem Wirkungs- Freise’ auf das sorgfältigste berücksichtigen. Wer schon beim Etn-= tritt in das bürgerliche Leben den Verdacht, oder gar den Vorwurf des Leichtsinns auf sich geladen hat, muß Verzicht leisten auf das Vertrauen, welches dem besonnenen Bürger gebührt, wenn er, zu- rückgekommen durhch Unglücksfälle, der Hülfe bedarf. Mit dop- pelter Strenge werden die Untersuchunoen auf diese Gegenstände gerichtet. Die Gesellschaft darf sich das Bewußtseyn nicht versa- gen, in diescr Hinsicht mit Gewissenhaftigkeit gethan zu haben, Ex anat Kräfte versiatten. Doch steht in höherer Hand der rfolg.

Wie wohlthuend gus nicht allen denen , die Theil an dieser menschenfreundlichen Anstalt haben, dieser ganze Bericht seyn! wie belohnend nicht denen, die ihn den Mitgliedern ihres achtbaren Vereins vorgelegt. Den Hungrigen haben sie gespeist, den Oursti- pee getränkt, den Dachlosen beherbergt, den Nackenden gekleidet,

en Kranken gepflegt, den (Gefangenen befreit; und sie werden drü- ben in der Herrlichkeit der ewigen Vergeltung stehen zur Rechten des Königes, und er wird zu ihnen sagen: Kommt her, ihr Geseg- neten menes Vaters, was Jhr gethan habt Einem unter diesen meinen geringsten Brüdern, das habt ihr mir gethan.

Anklam. Bei dem diesjährigen Scheibenschießen hatte der Kaufmann Benßtien hieselbs|! das (Slúck, für des Kronprinzen K. H. den besten Schuß zu thun. Se. K. H. haben die - Anzeige hie- von nicht nur gnädig aufgenommen, sondern auch mitteist hohen Schreibens vom gten Aug., der Schühßen-Gilde einen silbernen ver- goldeten Pokal zum Andenken geschenkt; eine Auszeichnung, die von allen Schüßen-Mitgliedern auf das lebhafteste empfunden wird und hier überall die freundlichste Theilnahme erregt hat. Dieser schöne Pokal soll nâchsiens cingewetht werden.

Bont / 14. Aug. Seit der vorjährigen Ersaß-Aushebung für das siehende Heer, bis jeßt, sind aus dem Kreise Bonn 58 junge Leute freiwillig auf dret Jahre in den Militatr-Dienst getreten. Im v. J. 50.) Darunter befinden sih 25 aus der Stadt Bonn, und 15 aus dem Landkreise. Die Stadt Bonn hat also mehr

reiwillige, als ihr natürlicher Antheil an dem Kontingente, nach der Bévölkerung, betragen würde. Der Krets-Physikus Hof- Math Dr. Velten hiefelb| , hat, für seine freundliche Theilnahme an den, bei der Universität errichteten Fnstituten, und für die Besor- gung mehrerer seltener Präparate, von der hôchsten Behörde ein besonderes Belobungs-Schreiben erhalten. i

Düsseldorf. Die für die National-Waaren-Ausstellung in Berlin bestimmten Fabrikate sind bereits von hier abgesandt ; die aus dem Kr. Solingen eingegangenen Eisen- und Staht- Fabrikate, die Damast - (Gewebe aus Gladbach, so wie die Seiden -, Halbsei- den- und Baumwollen-(Gewebe aus Elberfeld, nebs mehreren an- deren Gegensiänden, werden fich der Ehre der allgemeinen Aus- sellung hoffentlich nicht unwürdig ausnehmen. Der Graf von der Recke von Vollmarstein hat das ehemalige Bernardiner-Klofier Düsselthal, tel Meile von hier, zu einem sehr hohen Preise ange- Faust, und die Rettungs-Anstalt für verwahrlosete Kinder in das- selbe verlegt. Er beabsichtiget zugleich cine Handwerkschule mit der Anstalt zu verbinden. Die Witwe Wülfing zu Barmen hat zu Erbauung eines neuen Schulhauses daselb/ 5500 Nthlr. Bergisch ge- \chenft, Mud bis zur Verwendung, gleich auf Zinsen angelegt

rden sind. E * F\erl ohn (Reg. Bez. Arnsberg), 15. Aug. Gestern feier- te der hiesige Pofimeister Siemens, ein Mann, der durch strenge Mechtschaffenheit, ausgezeichnete Berufstreue, und durch einen gra- den, menschenfreundlichen und frommen Sinn sich längst allge- meine Achtung und Liebe erworben , sein zojähriges Amts - Jubi- läáum. Früh, beim ersten Dâmmern des “Morgens, hegrüßten die Postillone der hiesigen Posthalterei, den heiteren Tag durch frdh- lichen Hôrnerklang, dem die Mustk der Hautboisten des 2ten West- phâlischen Landwehr-Bataillons folgte Nachdem die Geistlichkeit und sämtliche Militair- und Civil -Beamte dem wackern Fubila- rius ihre Glückwünsche dargebracht, wurde derselbe mit seiner wúr- digen Gattin, von einer Deputation der hiesigen Kaufmannschaft zum Gesellschafts-Hause abgeholt. Ucherall auf diesem Wege em- pfing er die freundlichen Grüße von Menschen aus allen-Stän- den, die sich fröhlich herzudrängten, und Freude und Theilnahme bezeigten. Mittags wurde im Gejellschafts-Hause an eincr Tafel von 160 Kouverts gesveisi. Se. Maj. der König hatten Allergnä- digst geruht, dem Fubel- Greise bet dieser Gelegenheit das Allge- meine Ehrenzeichen ersier Klasse zu verleihen. Die Versammlung, von der Milde tief gerührt, mit welcher dex Monarch die Treue des im Amte grau gewordenen Dieners geehrt, brachte Sr Mat. aus vollem Herzen cin lautes Vivat. Dann sprach der Deyutirts der Kaufmannschaft, den Glückwunsch derselben in ciner kurzen herzlichen Rede aus, und Überreichte in ihrem Namen ein Fesige dag taa ce silbernen Becher. Ein zahlreicher Ball beschloß as \chône Fest.

Kbln. Für die Ausbildung dreier Taubstummen, als Künstler oder Handwerker , haben zwei Seiden - Weber in Mühlheim a. R., und die Steinhauer-Gewerktschaft zu Königswinter, jedes 50 Rthlr. Prämie von der K. Regierung erhalten.

_ „Liegniy. Die zu Hirschberg verstorbene Meywald hat der A evangelischen Kirche 150 Rthlr., und der Häusler-Auszúg- lex Pratsch zu Rosenau, der dasigen evangelischen Schule 100 Rthlre. An legirt, wovon die Fnteressen zu Anschaffung der Bücher

arme Kinder und zux Verbesserung der Schule überhaupt ver-

j

H

E

wendet werden sollen. Eben so. hat die zu Nieski verstorbene fin v. Schmettau, der Missions - Kasse der evangelischen Y Gemeinde zu Niesfi 1000 Rthlr., und dem Witwen-Chore jy g00 Rthlr. vermacht. Die evangelische Gemeinde zu Ri dorf, hat durch freiwillige Beiträge, die Summe von 412 ÿ zum Bau einer neuen Orgel für die dasige Kirche, zusammenge

Trier. Die in der erstem Hâlfte des Junius. durch Feu stôrten 55 Gebäude in Kenn, sieigen_ bereits wiedex ats dem empor. Da 4z derselben in die Brandversicherungs-Anstalt nommen waren, so konnten den Eigenthämern sofort 10,006 # ausgezahlt werden, mit deren Hülfe jeßt schon mehrere Häuse ter Dach gebracht , und, siatt der gefährlichen Stroh-Däche schönen Schiefer-Dächern versorgt sind.

Wechsel- und Geld-Kourse. | Hamburg, 20. Aug. Amsterdam k. S. 1042 pC| herabgeseßten Kours mit F besser zu lassen, 2 Mon, pCt. London f. S. 57 Schill. 4 Den., 2 Mon. 37 6 1- Den. , Briefe. Paris 2 Mon. 26.2 Schill. , weni macht. Bordeaux 2 Mon. 25# Schill. Kopenha S. 2515 pCt. Breslau 6 W. 4017 Schill. , zum he seßten Kours noch zu haben. Wien in e!lectiv 6 W, pCt., Prag in electiv 6 W. 1477 pCt., Augshy W. 1475 pCt., 2 Mon. mit + úber den notirten Kour gehrt. Franffurt 6 W. 148 pCt., zum notirten Kou lassen. Leipzig -z. M. 148F pCt,, flau. - St.* Peter 2 Mon. 9 Schill, sehr begehrt, auch 5% besser zu macha Diskonto 3 pCt.

Louisd’or 11 Mrk. 45 Schill. , zu haben. Goldh, Majestät der König haben dem Schiffer Kaspak |

7 Schill., zu haben. Dän. Grob Kourant 1 pCt. Hamb. Grob Kourant 1237 pCt. Neue 2 S} fúr voll zo7 pCt. 1 Schilling-Stücke 262 und 263 Piaster, zu 26 Mark, zu lassen. Fein Silber 27 112 Schill., Silber in Sort. 13 L. 5 G. à 14 L. 27 Mrk. 11 Schill, Preußishe Münze 27 Mrk. 4 Ÿ zu lassen.

Preuß. Prämienscheine, à 206 Mrk. Bko. Brie 205 Mrf. Bko. Geld.

Preuß. Engl. Anleihe z. & Cont. 87 . 874 pCt., zu 87 Geld.

marco 1022

Norweg. Anl., a 68454 pCt. Briefe,

ach Darm

N E L

eußische Staats-Zeitung.

10368 Stü.

mtlihe Nachrichten.

Kronik desTages.

n, zu Ober-Cassel bei Düsseldorf, das Allgemeine Eh- n erster Klasse zu verleihen geruhet. L ¡det Büreau-Kasse des Justiz-Ministeriums und der Ge- ustiz-Salarien - Kasse, ist der Geheime Kalkulatoë als Kontrolleur bestellt. y A

ekommen: Sée. Excellenz der General-Lieutenant und General -= Stabes der Akmeèé, von Müffling, aus

M Kaiserlich Russische Feldiäget Böbrow , als Kourier vot

C. von 37 Schill. 4 DenÆéköburxg.

ereisi: Der diesseitige außerördentliche Gesandte und

: A E 2 7 . Wächtigte Minister an dem Großherzoglich Hessen-Darmstädt- Neue Preuß. Engl. Anleihe, 2 Mon. nach Erscheinsi Ao ANON 5

liefern, 66 . 864 pCt., zu 86 Geld. : h Dänische Anleihe, erste Abtheilung à 6 pCt. Zins

d dem Bi Rassauschen Hofe, Freiherr v. Dtters adt.

953 - 94 pCt., desgl. 5 pEtg. 842 . 85 pCt., zweite de

pCtg. 8335 . 855 pCt., ohne Umsab. ; Dan. Engl. Anleihe in Lst. à 37 Schill. 4 Den.,( 66 pCt.,.in Bko. Mrk. 855 . 84 pCt., nichts gematt, Oesterr. Loose, pr. font. 1217 . 122 Fl. , pr. Dec 124 Fl., Melalliques, pr. font. g1F 581 Fly: auf 3 Got. 81 Fl. , Wiener Banko - Aktien pr. kont., 850 .F pr. ult. Dec. à 655 -. 860 Fl. Briefe und Geld. Berlin, 23. Aug. London 5. Mon. à 7 Rthlr. F Verkäufer. Hamburg 2 Mon. à 152, und kurz à 153 pCt, ben. Amsterdam 2 Mon. à 1455 pCt., Paris 2 à 832 pCt., Augsburg 2 Mon. à 1032 pCt., f furt a. M. 2 Mon. à 103F pCt., ohne Verwendun Wien in - 20 Xr. 2 Mon. à 1032 pCt. Briefe, 103! Geld. St. Petersburg 5 Wochen dato à 267 pCt. ui 4 Mon. Zeit à 295 pCt. Briefe. Diskonto 4 pCt. | und Geld. Friedrichsd'or 1147 pCt. Briefe,- 114/ Geld. Prämien-Staatsschuld -Scheine à 1045 pC ber, à 1045 pCt. Geld. Staatsschuld - Scheine 74 Verkäufer, à 743 pCt. Abnehmer. Engl. Anl. à 92 haben. Norwegische Anleihe à 863 pCt. Verkäufet, pCt. Geld. Oesterreichische 5pCtge Obligationen à 66 Briefe und Geld, auf Zz Monat fix. à 865 pCt. off Oesterr. Anleihe in Loosen, à 100 Fl. p. December zu 130 pCt. Briefe, 1295 pCt. Geld. :

5

Kunigliche San piele.

Sonnab., 24. Aug. Kein Schauspiel.

Sonnt., 25. Aug. Jm Opernhause: Der Sefkreta| der Koch, Lustsp. in » Aufzuge, nach dem Französische K. Blum. Hierauf: Der Stralower Fischzug, Volksstü Gesang in 2 Abtheilungen, von J. v. Voß. Die Mi eingerichtet vom Königl. Musik-Direftor G. A. Schne!

Jn Charlottenburg: Die Dorfsängerinnen, kom. S in 2 Abtheil., aus dem Jtalienishen. Musik von Fiora!

Mont., 26. Jul. Jm Schauspielhause, zum erst wiederholt : Die Reise zur Hochzeit, Lustsp. in 3 Abtheil Lembert. Hierauf: Der Unsichtbare, Operette in 1 Al von Costenoble. Musik von C. Eule.

Meteorologische Beobachtunge [Barometer|Therm.|Hygr.|Wind.]| Witterun

A. 23° 45‘ s 4709. [eigeke, laue Luf S 26° Z4‘|+12° 173° |D. hell, dunstig, stark, M:.23° 32//419°| 45° |O. Soönnenbl., sehr w D. Ò

. Aug. Aug.

A. 26° 3/ 416° | 53° fernfl., ctwas Wol g. S 26° 2/ |+13° 161° Sonnensch.,Streifi {M.23° s |+21° | 30° D. [Soñûensh.,Woik.,W

Seite 1021 Zeile 153 v.

Au

u., statt goo ließ 8000. Redakteur

Gedruckt bei Haun.

leitungs-Nachrichten. A: U -8

Leh d.

Mr is, 17, Aug. Vorgestern, als arn Mariä Himmel- Age, begaben si JY. KK. HH.. Monfsieur, der Herzog

{ngouleme und die Herzogin von Berry, gegén 5: Uhr

x Metropolitan - Kirche, wo Sie von -dem Erzbischofe, pibße der Geistlichkeit, empfangen wurden. Nach been- zottesdienste, begann die offentliche Procession in fol- drdnung: ein Gensd’armerie-Piquet, die jungen Mäd- Kongregation der Jungfrau Maria, die Knaben aus silichen Schule, eine Abtheilung der Königl... Garde, ser Geistlichkeit, die Chorherren der Kathedrale, der f, die Königlichen Prinzen und die Herzogin von n Begleitung der Groß-Officiere ihres Hauses, der Prä- Seine-Departements, der Stadt-Rath, der Polizei- die Gerichtshöfe und eine Deputation der Universi- ne Gensd’armerie-Abtheilung schloß den Zug. Um 5 tte die Procession nah der Kirche zurück. Alle Stra- ) Quais, welche der Zug berührte, waren mit weißen und mit Lilien gezierten Behängen geschmückt. Die kammer hat in ihrer gestrigen Sißung das Finanz-Ge- das Jahr 1823 angenommen. Es waren 109 ‘Pairs ittig und bei Eröffnung der Wahlurne fand sich keine chwarze Kugel darin. An die Stelle des mit Tode genen Deputirten ,} Herrn la Guêronniere, hat das ollegium des Arrondissements Angouleme (Dep. der e). seinen Präsidenten, Hr. Descordes, mit 146 Stim- ählt. Der liberale Kandidat erhielt deren nur 66. legenheit der Ernennung des Kandidaten der Opposi- k. von Traci, zum Deputirten des Departements des bémerft das Journal des Débats, daß von den, auf der zeihneteten 591 Wahlmännern sich bei jenér Wahl s nur 261 eingefunden haben, und daß es daher ledig- so oft gerúgten Nachlässigkeit der royalistischen Wahl- zuzuschreiben sey, daß auch diesmal ihr Kandidat allèn ist. Die Wahlmänner der Opposition hatten sich dhnlih mit der größten Pünktlichkeit eingefunden. isenhof zu Kolmar hat am 13. d. M. in der Belfor- [chwdrungs- Angelegenheit, die Angeklagten Teillier, }, Guinand und Dublar, als Hehler des Komplots, riger Gefängniß- und einer Geld-Strafe von 500 Fr. ilt. Sie sollen nach Überstandener Strafe überdies f Jahre lang unter der’ besondern Aufsicht der Poli- N

ser ehemaliger Gesändtér bei den Nord-Amerifkfänischen ten und designirter Botschafter am Königl. Portugie- ofe, Hr. Hyde de Neuville, ist am 14. d. M. auf ei- erifanischen Schiffe in Havre angekommen. Der

Postdirektor Herzog von Doudeauville, und der Präsi-

s Rechnungshofes, von Guillermie, sind zu Officiere enlegion ernaunt worden.

Îne

Berlin, Dienstag den 27sen August 1822.

Der Gerichtshof auf der Fnsel Goree hat die Konkfiskation des Schiffes „les deux Soeurs“ gus Honfleur , dessen Kapitain den Stlavenhandel getrieben, angeordnet, und leßtevem die Befugniß, tutiftîg wieder ein Schiff zu führen, entzogen. Der Appellations- A A Insel Senegal hat dieses Urtheil unterm 28. -Mak

. F. bestätigt. i

Der bisherige Kömmandeur- des 6ten Garde-Fnfanterie-Régi- ments, General von Beurnonville, ist zum General - Adjutantett des Herzogs von Angouleme ernannt, und an dessen Stelle der bisherige Adjutant Sr. K. H./ Obrist von Champagny, zum Kom- mandeur des gedgchten Regiments bestellt worden. .

Der hiesige Assisenhof hat den Schuhmacher Jagumin , der Falschmünzerci beschuldigt und überführt, zum Tode verurtheilt.

Morgen, als am heiligen Ludwigs-Feste, werden die Sprintg- brunnen im Park von Versailles losgetassen; iedoh der grofen Dürre wegen, nur an diesem cinzigen Tage und blos von 5 bis 7 Uhr Abend L E, e

Mehrere hiesige Blätter versichern, daß. die Regierung ‘damit umgehe, Kommissarien nach. Súd-Amerika zu: schicken, um-die: Laz ge der verschiedenen, sich“ daselbs gebildeten Staaten e L chen, und darüber einen umständlichen Bericht abzustatten,,-nach Maßgabe dessen erst in Erwägung gezogen werden soll, in wie fern es angeméssen scy, mit jenen Staaten politische und Hâtt- dels-Verbinduntgen anzuknüpfen. Die nach Mexiko und Peru he=- stimmten Kommissarien solle bereits von dem Ministerium er- nannt seyn. Es versteht sich von selbsi, daß dieselben bloß als Pris vatmänner auftreten werden , ohne irgend einen öffentlichen od diplomatischen Charaïter zu entwi@eln. Die libexalén Blätter be- haupten jeßt mit cinem gewissen Dunkel, daß: jénêr : Entschluß der Negterung bloß als. eine Folge der wiederholten Vorstellungen der Mitglieder der Opposition Über diesen Gegensiand in den lebten: Sthungen der Kammer anzusehen sey, wogegen es doch ertoiesen ist, daß die ganze linke Seîte damals die gegetiwärtige Maßregel. als eiten unnüßen diploniatischen Aufschub betrachtete und auf ei- ns. Sugenhlictliche Anerkennung der Süd-Amerikanischen Regieruty- getr drang. 5 L A

__ Jn dem südlichen Frankreiche klagt matt sehr über die daselbst

herrschende große Dürre, welche die Getreide-Felder verzehrt, die. Gaume wie im Winter entlaubt, und alle Quellén dermaßen auss- trocknet, daß manche Gémeinden thren Bedarf ait Wassér für Menschen und Vieh meilenweit. herholen müssen. Dex Etzbischof von Toulouse hat fentliche Gebete angeordnêt, um ecineti erx- quickettden Regen vom Himmel zu erflehen.

Die hiesige Asiatische Gesellschaft hat zu Mitglicdern ihres Vérwaltungs-Rathés érnannt, die Herren Amedéé, Jaubert, Alet- ander v. Humboldt , Lagrange, ‘Klaproth, Agoub , Pasquier , und den Abbé Reynaud. Von den übrigen Kandidaten erhielten die meisten Stimmen, die Herren Michael Berr, Bianchi und der Graf Portalis. _

Die Französische Akademie wird zur poetischen Preis - Aufgabe des näthsten Konkurses die Abschaffung des Sklavenhandels wäh- len. Der Groß-Meéister der Universität stellt in seinem, ün sämmtliche Erzbischöfe und Bischöfe der Reiches, gerichteten Rund-

Schreiben ; den Grundsaß auf, daß die Erziehung heutiges Tages

eher eitte_religieuse und moralische, als“ eine literarische und wissenschaftliche Tendenz haben müsse. j Nách der G äzette de France werden bei. Erneuèerutig der zwei- ten Serie der Mitglieder der Deputirten-Kammer, unter „andern auch die Herren Rodet, Keratry, St. Aulaire, Robin =-Scèvole, Grammont, Lafayette, Beni. Constant, Manuel, Esgötitières 12e. ausscheiden. Jn Allem- 45 Mitglieder der Opposition. Straßburg, 15. Aug. Im Zaberner Bezirke haben sich die Mäuse so vermehrt, daß in den leßten: 14 Tagen 1,570,000 gefangen, und eben so viel ungefäht, in ihren Ld- chern getôddtet worden sind. Der Verlust, den das ganze Departement durch diese Landplage und durch das Hagelwet- ter vom 25. Jun. erlittén, wird auf 12 Mill. Fr. geschäßt.

London, 16. Aug. Ueber den Leichnam des Makq. v. Londonderry ist ‘am izteh die Todtenschau gehalten worden; sie hat die unglüclihen Umstände seines Todes völlig bestä- tigt. Gegen seine gewöhnliche Art war der Marquis die lek: ten vierzehn Tage besonders furchtsam und ängstlih gèwesen, und hatte überall eine Verschwörung wider sein Leben zu ses hen geglaubt; selbst Dr. Bankhead war ihm verdächtig géwe-

fen. Schon bei der Abschieds -Audienz bemerktèn Se. Maj.

die Geistes -Verwirrung des Märquis und schriebèn deshalb an Lord Liverpool. Der Herzog von Wellington machte. den Arzt aufmerfjam. Béi der lebten Fete der Ministér erwetck- ten des -Marquis Ausdrücke Erstaunen, ünd' in Palliall'hätte ér durch seine seltsamen Gebehrden die Aufmerksamkeit -der Vorbeigehenden erregt. Se. Mäj: waren zwar eine der ersten ‘Personen, die den Zustand des: Marquis - bemerkten,