1045 __ Alle Urtheile sachverständiger-und erfahrner Beobachter stim-
men dârin überein, daß, selbst das Jahr 1811 einbegriffen -. weder im Laufe dieses, noch _tn der lezten Hälfte des vorigen Fahrhun- derts, die Trauben sich auf eine so ausgezeichnete Art entwickelt haben, wie in diesem Jahre. , Viel wird am Rhein und an der Mosel, weit weniger aber (nicht über z eines gewöhnlichen Herb- siés), an der Ahr und im Bleichartlande, gewonnen werden.
Auras (Reg. Bez. Breslau.) Die, für den, S. 899 d. 3. erwähnten 108iährigen Fnvaliden Lehnert hieselbsi, bei dem Krets- Steuer - Einnehmer Hörlein zu Breslau eingekommenen milden Beiträge, belaufen sich bereits auf 2 Friedrichsd'or und 87 Rthlr. 1G Gr. Kourant. Wie wir aus Stuttgarter öffentlichen Blättern entnehmen, is| auch dort, unter den eigentlichen Landsleuten dés alten Männes, der bekanntlich aus dem Würtembergschen gebürtig ist, zu dessen Bestem eine Subskription eröffnet worden, und so ij die erfreuliche Hoffnung vorhanden, daß die leßten Lebens - ‘Tage des wackeren Greises, vor dem drücendsten Kummer wenigstens werden geschüßt scyn.
* Birnbaum (Reg. Bez. Posen). Am 22. August hüteten fünf Knaben des Dorfes Popow9o, von 4- bis 10 Jahren, am Ufer des dortigen Sees, die Gänse. Sie erblickten einen im Schilfe
verborgenen Kahn und bestiegen denselben. Vom Winde getrieben, |
gericth der Kahn bald in die Tiefe des Sees, stürzte um, und die Kinder fielen alle ins Wasser. Nur der sechsiährige Szulczyk, dessen ¡wei Brüder bereits untergegangen waren, erhielt sich zufällig auf er Rückscike des Kahnes. Der -Vater , ein fertiger Schwimmer, von dem seltetten Unglücke unterrichtet, cilte athemlos herbei, er- blicte das jammernde Kind, warf sich in die Wogen , s{chwamm heran, \{löfi den Knaben in scine Arme und beflieg den Kahn, mit dem Vorsaße, nun auch die beiden anderen Sdhne gufzusn- chen. Ein eben o fertiger Schwimmer, der Schulze Grzyb kömmt auch herbei, stürzt sich in den Sce, schwimmt an den Kahn, und beslürmt dey Vater, ihm den geretteten Knaben anzuvertrauen, da- mit er Zeit gewinne, die beiden anderen Kinder noch zu rettet. Der Kleine umhalst den Nacken des Schulzen, und so geht cs nun muthig durch die Wogen des Sees dem Ufer zu; noch haben sie bis dahin faum 20 Schritte, da geht der Schulze, von dem Knaben umklam- mert, erschöpft unter, erst am folgenden Tage ward der Mann mit dem Knaben um seinen Nacken, gefunden, Der unglückliche Szulczyk hat in einer Viertel -Stunde z Kinder verloren, guch die bei- den andern der oben erwähnten 5 Knahen hatten tn der Tiefe des Sees ih- ren Tod gefunden. — Zu Schwerin an der Warthe wurden vor kur- zém 20 Stuck Schaafe Opfer der Hundswuth. Der Kreisphysikus Dr. Múller nahm nachstchende Symptome bei der Untersuchung wahr: die Schaafe blinzten stark mit den Augen, hatten ein wildes Aussehen, sprangen beständig auf andere Thiere, stteßen unaufhdr= lich andere Häupter, liefen îin der Heerde fortwährend herum, und brachten dieselbe in Unordnung und Wildheit. Diese Spmptome dauerten höchstens 43 Stunden , dann legten sie sich, die Thiere bekamen Fieber, ließen den Kopf gesenkt hängen, aus Mund und Nase flof etwas Geifer, sie fraßen und sofen nicht, wurden kreuz- lahm, und nach hôchsiens 16 — 20 Stunden krepirten sie. Das Uéebél fam durch dice Verleßungen eines von der Lollwuth ergrif- fenen Schäferhundes zum Ausbruch. : :
Düsseldorf. Der Mangel an Wasser war im v. M. vielen Fabriken im hiestgen Reg. Bez., welche durch Wasser betrieben werden, äußerst hinderlih, und seßte maitchen Arbeiter außer Thätigkeit. Ote Bleichereién und Färbereien fühlen diesen Mangel in vollem Maße. Die Baumwoll-Spinnereien, die Kattun - Webereien , #0 wie ath die Stúck-Sammt-Webereien heben sich, und erfreuen sich ei- nes guten Absatzes. : h i i
Elberfeld, 19. Aug. Die rohe Seide scheint noch mehr îm Preise stcigen zu wollen; der Preis der Baumwolle fällt dagegen fortwährend. Die meisten in den Fabriken nöthigen urstoffe wer- den nicht theurer, und fast von allen Farbwaaren ist ein bedeuten- dér Vorrath vorhanden. Von Jacquardschen Webesiühlen find be- reits 80 im Betriebe, welche die schöntlen Mustex in Seiden- und Baumwollen- Waaren liefern, dieje Anzahl vermehrt sich mit ie- dém Tage; von verschiedenen Fabrikanten ist bereits eine große Anzahl derselben, von einzelnen allein zwanzig und mehrere bestellt. Ein reger Fleiß, und die Auswahl schöner Defseins gewährt diesen Wagren einen vorzüglich bedeutenden Absalz, wie sich dieser auf dén leßten Messen zu Frankfurt a. d. D. und Braunschwetg be- wiesen hat. Die hiesigen Setdenwaaren werden selbst nach Franf- N wo doch sehr bedeutende Abgaben der Cinfuhr dieses Arti- féls entgegen stehen, versandt und dort mit Vortheil abgeseßt. — Obgleich das Vertrauen zu unserm Leihhause sich immer mehr be- festiget, so ist der Geldumschlag dieses Jnstituts dennoch nicht so bedeutend, daf bei demselbén alle Fonds, welche der Sparfasse an- vériraut werden, rentbar angelegt werden fönnten. Theils liegt
déx Grund in den fur die Fabrifation so sehr vortheilhaften ge- gehwärktigen Konjunkturen, welche es gestatten , alle Arbeiter zu beschäftigen, und in den dadurch für diese éntslehenden günstigen Verhältnissen, theils ist er aber auch in dem Vertrauen zu suchen, wel- ches unsére Bürger und deren Angchdôrige dem Jnístitut der Spar- fasse mit vollem Rechte schenken. Um die Fonds desselben nicht müßig zu lassen, und um zugleich unsere Staatspapiere hier mehr in den Handel zu bringen, hat die Verwaltung der Sparkasse, un- tel hdherer Genehmigung, beschlossen, mäßige Fonds în vaterlän- dischèn Staátsschuldscheinen anzulêgen, und es ist bereits der Auf- trag gegeben , für 8000. Rthlr. derjelben anzukaufen
In der leßten Sipung des Stadtraths hat die Verwaltung unserer allgèmeinen Woh thâtigkeits-Anftalt, thre vorigiährtge Nech-
nung vorgelegt. Mit einer Summe von 27,c61 Nthlr, 194 Stbr. wurde diesclbe in den Stand geseht, die Bedürfnisse der abgelebten und arbeitéunfähigen Armen und der Waisenkinder, die ärztliche Pflege der Kranken, dié Bekleidung und den Schulunterricht für arme Kinder „ den Unterhalt- der Armen in dem allgemeinen Ar- mênhause, fo wie diejenigen Erföderuisse zu bestreiten, die cine so aus. _gedehnte Anstalt in unserer volkreichen Stgdt zu erfüllen hat.
* Frankfurt. Die Zahl der im hiesigen Reg. Bez. a. c. Ge-, impften, beträgt 17,967. Fmyfprämien wurden ertheilt: dem Kreis- phhsikus Dr. Franke zu Landsberg a. d. W. mit zo0 Rthlr., Dr. Struck zu Arnswalde, Dr. Berndt u Küstrin, Dr. Wiesener zu Zielenzig, Dr. Hübner zu Beéskow, Or. Rudolph zu Kottbus, Or.
olzhausen zu Soldin, Dr. Sturm zu Spremberg / jedem mit 20
thlr. , Dr. Göppner zu Schwtebus mit 160..Rthlr, und dem Kreis-Chirurgus Simon hieselbst mit 20 Rthlr. :
‘Koblenz. Jm Kr. Altenkirchen wurden im v. M. 8Wölfe gesehen.
¡ Einc trähtige Wölfin wurde getödtet.
1
( Die Erscheinutg Raubthiers auf dem reten Rheinufer is sehr selten.
Köln. Am 16. Aug. traf der Graf von Schoonen hit)
Königsberg in Pr. Die Bewohner des Braunshewg Kr. haben fich in Unterstüßung der, durch den Brand des 7 Kumeinen, verunglückten Etinsassen schr wohlthätig gezeigt, Hr. Fürstbischof des Ermelandes sandte 100 Rthlr. ein:
Auf der Wiesc des Dorfes Popelken entzündete sich ei haufen. Das Feuer griff so Um sich, daß sämmtliche angrän durch die Trockenheit strohartig gewordene Wiesen, Uni Timber - Kanal, éine Strecke von einer halben Meile, y wurde.
__Kreugznach (Rég. Bêèz. Koblenz.) Mit der S. 1017. d, wähüten Veranstaltung zur Feier des 5. Aug, hätte es folgeindej Bewandniß. Die vom hiesigen Ober= Bürgermeister erlasscy fallsige dffentliche Einladung, geschah im Verfolg dex i. F, genommenen gemeinschaftlichen Abrede, daß dieses für alle Y des Staates erfreuliche Fest abwechselnd in der evangelischy katholischen Kirche gefeiert werden solle. Ohne geboten jy wie eine solche Feier am würdigsten aus dem Herzen der Un nen hervorgcht, fand sie î. F. 1819, in der evangelischet, J. 1820, tn der katholischen Kirche ftatt. Jm v. F. lchn Superintendenten der evangelischen Kirche, die Feier, als ein gebotene ab, und sie fand abermals in der katholischen Kir Jn diesem Jahre aber wurde, näch einer gemeinschaftlichen 9 redung, zwischen dem evangelischen Superintendentur - Vit und dem katholischen Obet-Pfarrer, die Feier wièder in der | gelischen Kirche anf eine würdige und herzliche Weise beg und ohne Unterschied der Consession brachten die Bürger ihre gemeinschaftlichen Wünsche zur Erhaltung dès allyetl Monarchen dar. Außer dèm erwähnten geselligen Vereine im | schen Hause, war- des Abends auch eine muntere Gesellscha dem Königl. Landrathe versammelt, welche unter lebhafter | nerung an die vielen, unter dem Scepter unseres ' geliebten narchen empfangeren Wohlthaten, tief empfundené Wüns Allerhöchst Dessen und der Königl. Familie Wohlíeyn auss\y
Liegniß. “Die Dienstmagd Hergeselt zu Sächsisch Hay rettete, mit Gefahr ihres eigenen Lebens, die-in den Quaj lene zweijährige Tochter ihres Dienstherrn vom nahen I Ertrinkens. iu)
Mersebur. Die Beiträge für die z1 Kinder, die du
hei Pouch verloren, betragen schon über 1000 Rthlr.
burg, ist eine legal organisirte Deputation für álle Stadtthe stituirt. Die verbricfte Stadtkriegsschuld wird durch Unschr der alten Schuld-Dokumente, in verloosbare, auf den Bri lautende Stadtobligationen, welchen der verwilligte 25 pCtige uud Schlachtsteuer-Aufschlag zum Tilgungs-Fonds dient, 1 bisherigeit 5 pCtigen auf cine 4 pCtige Verzinsung reduziit Düben wird an Erweiterung der Knavenschule, desgleichen 1 siellung des shadhaften Straßenpflasters, sehx ernstlich gea _ Mettmann (Reg. Bez. Düsseldorf), 14. Aug. (C vielen Jghren wourde das dringende Bedürfniß cines neu Lokals für die Hiesige katholische Gemeinde gefühlt, oft kauf oder Neubau von den Behörden in Anregung gevref schon im F. 1314 das alte Lokal verkauft, und dèr Ertrag
Hoffnung, #0 dem gewünschten Ziele näher zu kommen ,
Zur Regulirung des Kriegsschuldenweseis der Stadt U
“aber wurden sie niitgenommen, als im
6.
q. 4: C
Fiozten Stücke der Allgemeinen Preußischen Staats-Zeitung
vom
eit, 17, Aug. h Kurzem rei * von Krakau” eine Polnî- nsvteler-Gesellschafr hier eintreffen. Dir L
v E Slbaeen Verkauf, den dke Kdnigl. Schlesische hâferci zu Panten, hieselbft veranstaltet hatte, war der reis eincs Thiers 151 Rthlr.„ mehrere wurden mit 60 — ‘bezahlt, der Durchschnitts-Prets stellte sich auf 54 Rthlr. ein sehr heftiger Sturm stürzte im Dorfe Kantewo ¿Häuser und 2 Scheune, zU ltsiadt eine neue massive , und zu Wronke den Gafffrug um. — Bet den Bränden
27sten Augufsi
er Kr. , zeichneten 6 durch Hülfsleistung bet Löschung E und Sale qildthà gkeit gegen die Abgebrannten, be- aus: der Forst - Fnspektor Lte, der Schulze Fahns in ewo, der Amts-Aktuarius Klinger - :tadtkämmerc er, der- Bezirks - Feldwebel Ottersohn und der Stadtrath auch rühmen die Kostener die außerordentliche Thâtigkeit en Kommendarins Westphal bei Löschung des dortigen — Zu Birnbaum rettete der Bäker- Lehrbursche Banisch ubmacher-Geselien aus der Warta — „51 Meseriß hat det eister Haak sich erboten , den Bau zu vollendeu den der dte Zimmermann Kuhfahl in Entreprise gezommen hatté, n Witwe und 6 Kindern den Lohn zu überlassen, welchen evrise-Kontraët dem Unternehmer zusicherte.
Bequemlichkeit eines Fährmanns ihre Mütter im Mul
Ueber die Yreise der Seide.
Oeffentlichkeit mag ihre schlimme Seite haben ; Einsender edenkt sie von der guten zu benuyen, tndem er, selbst Seide- ftur-Verleger, scinen sämmtlichen Herren Kollegen folgende tungen über. das gemeinsame indufiréelle Fntercijse entgegen-
ist niemand unter uns, meine Herren ! der das Drückende Lage seit 1813 nicht mehr oder minder emyfunden hätte. ih. in dem unmittelbar vorhergegangenen Zeitraume, von gerechnet, unser Urstof nah und nach um 100 Proz. auf- n, #0 wurde doch diese beispiellose Theurung den Fadrikan- t nachtheilig, weil die lebhafte Konsumtion , besonders in erften Fahren cben dieser Zeitpcriode, thnen erlaubte, ihrè Preise în einem letdlichen Verhältnisse zu fleigern ; um desto Fahre 1319 die Setde
Gemeinde-Kasse niedergelegt. Verschiedene Hindernisse und ahr um eben so viel sank, als sie seit 1824 geckMegen. Dieses Verhältnisse stellten sich der Ausführung des Plans entgegel jofste Ercigniß mußte freilich diejenigen Fabrik - Verleger am
lih bewilligte der Gemeinderath die Beinghme zum Anf Ausbau eines passenden Schulgebäudes. Der Ertrag dd Schulgebäudes, welcher zur Beförderung des Zwects der b chen Gemeinde Überlgssen wurde, im Betrage von 640 Rth 5800 Rthlr., welche ¿n verschiedenen Jahren in den Ga Etats beigenommen, oder gus Ueberschüssen gedeckt wurden ten hin, ein angemessenes, freundlihes Schulhaus zu € und demselben eine passende innere Einrichtung zu geben. ohne Druck für die Eingesessenen erworbene Schule wur in Gegenwart des Landraths, der Geistlichen und Sg vieler Beamtem geistlichen und weltlihen Standes Rachbakschaft , und einer großen Anzahl Personen Umgegend eingeweiht. Die Feier wurde in der mi gewinde und Blumen gezierten Schule, mit einer Symph offnet, welcher ein von Mitgliedern des hiesigen Sänger# und der Schuljugend abgesungenes Chor folgte. Hicral
verschiedene Mitglieder Rombergs Komposition : „die Mac sanges//, mit einem zu dèr Feier des Tages angemessenen l ten Texte, vor. Der katholische Pfarrer, Schulpfleger H hielt hun cine des Gegenstandes würdige Rede, und dal Kreis- und den. Ortsbehörden für ihre Theilnahme und fung guf eine rührende Weise, ein anderer Pfar sprah im Namen aller Anwesenden, die Wünsche | Wohl -und ' das Gedeihen der Schule» aus; auf seine | Worte folgte cin Chorgesang. Ein, vom Schulpfleger Hs veranstaltetes Mittagsmahl beschloß die Feierlichkeit; wd B ROBREEN Mettmanns noch lange im frohen Andenkct
wird.
Minden. Die Straßen-Pflasierung und Berschbnet! Paderborn findet durch freiwillige Beiträge mancher Eil! und durh den Überhaupt dort auf diesen- Punkt sich la! regen Gemeinsinn, große Unterstüßung. — Die Geschäfte! sab - Kommission, zur Musterung der Kantonisten , für d. Ï beinahe vollendet; ein gemeinsames Streben des Volkes ! Beamten , nach punktliher Ausführung der , diesen Punkt fenden (Gesehgebung, is nicht zu verkennen. — Die Kolo Sudmeyer und Grannemann zu Nordhemmern, haben det Armen-Kasse 60 und 10 Rthlr. legirt. Desgleichen hat d ter Eicernkotter zu Büren, den dasigen Armen 50 Rthlr. Pfarrkirche 25 Rthlr. vermacht. i Potsdam. Die Prediger - Witwe Platen, geb. Käm} ein Legat von 50 Rthlr., als Beitrag zu dem, von dem Res und Schul-Rath v. Türk zu errichtenden bürgerlichen Waißl falls abér solches nicht zu Stande kommen follte, dem Armen-Fonds vermacht.
Samter, (Reg. Bez. Posen.) Am 12. und 135. Aug ju Wronke Ÿ Hâuser ein Raub der Flamme ; 120 Familll oren dabei thr
D
/ besonders : | E \te Rendite der Retourct vollends niedergehalten ward. Die Set- dreise blieben sehr mäßig his zum Frühjahre 1321, d. h. bis zu der-
dlichsien treffen, die, wegen ihrer Entfernung von den Sei-
ârkten gendthiget , stets ein bedeutendes Lager von rohen zu halten, sowohl mit diesem als mit ihrem Yorrathe gen Waaren in einen Abschlag fielen, der in so kurzer Zeit mehr \o groß hâtte werden können, wenn der vorhergegan- ufschlag bloß èm natürlichen Verhältniß der , nicht großentheils in der Syekulation, seinen Grund ge- tte. js hier gemeinte natürliche Verhältniß is dasienige antität des vorhandenen Urstofs zu dem Bedürfniß der Fa- Fr die Konsumtion. Veränderungen in diesem Verhältnisse welche in den Preisen hervor, aber selten schr bedeutende, ch seltner verderbliche für den vor- und umstchtigen Ge- enner, auf der cincn oder anderen Seite; denn was gus dié» erhältnisse hervorgehen mag, unterliegt einex vernünftigen ilitäts-Rechnung und hat immer auch die Probabilität cines n Bestandes fúr sich, wohingegen die Spekulation iede Si- t ausschließt und die Möglichkeit unberechenbarer Schwan- dadurch einführt, daß fie die, der Zirkulation entzoge- asen, von den Mittein und. Leidenschaften, von der Hüff- Und Furcht der Aufkäufer abhängig macht. Diese hier ge- Spekulation ist dem Affen zu vergleichen, der das Kind auf
)ach trägt und aus plöblichem Schrecken oder aus Schwäche
me, es idhling herabfallen läßt.
60 ging es 1819. 1320 trug von der Schuld seines Vorgängers
ab; im Gegentheil, die übersättige Konsumtion that äußerst die sonst so wichtige transatlantische, die durch dic
n Epoche, wo sie, bei Annäherung ciner neuen Aerndte und wegen ilsdann eintretende Geldbedü |
n. Dieser gewöhnliche und naturgemäße Gang war diesmal ) viel mehr zu erwarten, weil eben um diese Zeit ein neuer
rfnisse, am tiefsten zu gchen
{ür Rußland und Polen den Eingangs-Zoll für alle seidenen olbseidenen Waaren - verdoppelte , und dadurch den Verkehr Nen höchsiwichtigen Konsuwtions-Gegenden noch stärker lähmte. n erfolgte das gerade Gegentheil; die Seide nahm eben len bedeutenden Aufschwung Woher konnte derselbe unter nmsiuden anders entspringen, als aus der wieder rege gc-
Spekulation?
Die Spefulanten sagten sich: „Wenn wir die vorhandenen
- Besiände aufkaufen und auftrciben, #0 wird das blinde
der Spinner , selb im Fall ciner guten Aerndte, die neuen ten theuer zahlen; haben sie dieses einmal gethan, so werden
so lange als möglich’ sich gegen Einbuße sträuben ; unter- werden wir Zeit haben, unsere Ankäufe hci den setdebedürf=
l ) M Fabrikanten thcucr wieder anzubringen. Ob diese daran ver- Obdach und größtentheils auch ihr ganzes F:
was fkümmerrt's uns? Endlich werden die Spinner nicht
der Stadtkämmercx |
oe
länger zurückhalten können, und die unterdessen gehäufte neue Iagre mit Verlust loshlagen müssen. .…. was kümmert’'s uns? — Virklich is es \o gegangen, wie wir Alle wissen. Obwroohl die Ilerndte 1821 bekanntlich gut und sehr gut gewesen, in Frankreich sowohl als in Jtalien, so hat sich doch die Seide bis Fahres-Ende ¿u Preisen erhalten, die mit unseren fabricirten Waaren nicht wie- dergeholt werden mochten. Bis dahin haben die Fabrikanten ge- ovfert; demnächft hat die Reihe um o viel nothwendiger an dke Spinner kommen müssen, als, durch die Anfündigung einer aber- maligen Russisch - Polnischen Tarif - Veränderung und muthmaßli- chen Verschlimmerung, im Konflikt. mit den Griechischen Unruhen, mehrere Sächsische Messen hintereinander sih fat null erwiesen. Kaum waren indessen die Seiden - Preise zu gewöhnlichen Mittel- Säßen wieder zurückgegangen, als dic Beeinträchtigung der dîes- jährigen Aerndte den Dingen eine ganz andere, ersigunenswürdtge Gestalt gab. Anfangs konnte man dicie Beeinträchtigung keines- wegs als ein Unglück betrachten; denn wäre die Aer Ls geworden, indeß die Hälfte der vorigiährigen noch unverarbeitet isl, fo würde, hei fortwährend schlechtem Gange der „Manufakturen, cin allgemeinschädlicher allzugroßer Abschlag zu befürchten gewesen seyn; im umgekehrten Falle konnte — der eben angedeuteten Um- stände wegen — höchstens nur ein mäßiger as erwartet wer- den. Beträgt aber der wirklich erfolgte nicht in diejem Augenblicke {chon 5o bis 40 pCt., und schen wir nicht alle Anstalten getroffen, ihn noch höher zu treiben? Freilkch haben die Spinner die neuen Galletten zu unmlßigen Preisen angesteigert; aber wer is Schuld? nur die Svekulatéion- die gleich, als sie die' neue Aerndte be- droht geschen, das gewohnte Spiel mit den alten Borräthen wie- der begonnen. Zwar hat sie diesmal nicht, wie das vorige det Aufschlug aus der Luft E aber fie hat thm die Hand ge=- boten, um so rasch und hoch zu steègen. T A
Es if ferne von uns, über alle Spekulation den Stab bres chen zu roolien; sie kann achtbar und nüslich seyn, und so beschaf- fen, gehört sie wesentlich zur Handlung. Die Spekulation aber, die sich auf die Urstoffe der Manufaïturen wirft, die sich zwischen die produzierende und die veredelnde Klasse drängt, die dahin strebt, durch bloßes Umschlaggen ihrer Kavitale, allen Gewinn an sich zu reißen und den Jndufiriellen nur den Verlust zu lassen . . . die Svekulation nennen wir eine \{ch ädlich e; ja diese is shädlich und gehässig; sie ist es nicht minder darum, weil keine Gejseßgebung sie geln fann, ohne in das unverlehliche Eigenthums-Recht einzus greifen; sie ist cin Unglück, cine öffentliche Plage, wie sto manche andere: das Verwerfungs - Urtheil, das von rehtswegen über die Gesammtheit der Urheber ausgesprochen wird, kann, in Bezichung auf Einzelne, zu strenge seyn. — i
Welche Aussichten, meine Herren! eröffnet uns das jeßige Drei- hen dieser Svekulation? Dürfen wir hoffen, unsere Fabrikate in
_——
| einigem Verhältnisse zu solcher Seide- Preisen anzubringen? Jn
welchem Zustande ist denn jeßt die Konsumtion? If ctwa irgend- wo ein lebendiges Begehren? Sagen uus nicht unsere Reisenden in Rußland und Polen, daß die dortigen Märkte mit Seiden-Wag= ren überfüllt seyen? Wird etwa der neue Russische Tarif, der alle faconnirte , figurirte , broschirte, mit Gold oder Silber gewürkte Seiden- und Halbseiden-Waaren für Rußland: shlechthin prohibirt, den Verkehr mit diesem Lande und die Sächsischen Messen verbes= sern? Js etwa Ausficht zu baldiger Beschwichtigung- der Griechk- schen Unruhen? Wird nicht der, im Laufe dieses Jahres wieder etwas lebhafter gewesene transatlantische Verkehr nah wenigen Monaten in den Winter-Schlaf fallen, und wer kann wissen, wie er beim Wiedererwachen geläaunt seyn wird? Alle die Zoll-Linien und Handels-Beschränkungen, die schon bestehen und noch bevor- siehen, werden sie die Geschäfte aufmuntern? Wie könnten wir uns versprechen , einen , solchen Seide - Preisen angemessenen Auf- {lag auf unsere Fabrikate durchzuschen, während wir dieselben aus = und gleichsam sollicitirend darbicten müssen ? Y
Es ist gut, diese Sa öffentlich auszusprechen, um we- nigstens dem Lügensysteme zu begegnen, . darauf jene Spekulation sich zu stüßen sucht, indem sie jedem Fabriken-Orte Po Ege daß die Jndustrie aller anderen in blühendem Zustande sey, und unge- mein viel theuern Urstoff begehre. —
Freilich ist es, unter den vorhin angedeuteten Umsiänden, kei- neswegs zu erwarten, daß cin so naturwidriger Aufschlag uttseres Rohstoffs sich werde behqgupten können, um #o weniger, weil das, cingestandnermaßen, noch unverarbeitete halbe Produkt der reichen Aerndte, zusammengenommen mit dem diesiährigen, angeblich nur halben, aller Wahrscheinlichkeit nach, weit über das Bedürfniß der Konsumtion hinausreichen wird. Judessen wird dieser Aufschlag, so lange er dauert, uns so viel schaden, wie der Abschlag von 2319. Wie lange wird es dauern ? Länger, wenn wir, einander mißtrau- end, zaudernd und zögernd zwischen Ambos und Hammer. liegen blicben, wenn wir den Ungestuüm der Woge sich an uns brechet, d. h. wenn wir uns den tollen Aufschlag auf der einen Seite, und auf dexr anderen, die Weigerung einer angemessenen Schadloshaltung gefallen lassen; so lange wird jedermann wohl daran seyn, nur wir um desto übler! Kürzer wird uns das Ucbel drücken, wenn wir unsere Scidenbedürfnisse auf das äußerste, zur Erhaltutig unserer Arbeiter, beschränken und sofort unsere Fabrikate, wo icht im Ver- hältnisse mit den gestkegenen und noch steigenden Seidesäßen, doch geitugjam crhöhen, um uns wenigstens gegen positiven Verlust zu V
e
ccken, und bei déeser nothgedrungenen Erhöhung slandhaft- behar-
ven. Dies is das einzige Mittel, unseren Zusiand zu verbessern,
.