1822 / 107 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Thu, 05 Sep 1822 18:00:01 GMT) scan diff

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Naturhistorishe Arzneymittellehvez Hr. Prof. Henschel. =— Formulare, Hr. Prof. Remer. Spezielle Therapie dex hiz- zigen Krankheiten, Hr. Dr. Lichtenstädt. Udèber den Wahn- * finn liest Hr. Prof. Klose. Ueber Gehörkranfkheiten, Hr. Dr. Guttentag. Ueber Kinderfkranfheiten, Derselbe.- Ueber die’ Krankheiten der Wöchnerinnehn "und Neugebörnen, Hy. Pkdf. Andree. —" Ueber“\yphilitische! Krankheiten, Hr. Prof. Wendt. Die allgemeine und specielle Chirurgie lèhrt Hr. Dr. Jäkel. Der speciellen Chirurgie zweiten Theil, Hr. Prof. Benedict. Die Augenheilkunde, Derselbe. .— Instrumenten - und Bandagenlehre, Derselbe. Theorétischè und practische Geburtshülfe, Hr. Prof. Andree. Gericht- liche Medicin, Hr. Prof. Remer. Geschichte der Medicin, Hr. Prof. Henschel. Ein Examinatorium Über chirurgische Gegenstände hält Hr. Prof. Benedict. Geburtshülfliches Examinatorium, Hr. Prof. Andree. Medicinische Klinik, Hr. Prof. Remer. Chirurgische Klinik, Hr. Prof. Bene- dict, Geburtshülfliche, Hr. Prof. Andree. Anleitung im Prâpariren ertheilt Hr. Prof. Otto.

_ Philosophishe Wissenschaften. Philosophie. An- thvopologie liest Hr. Prof. Steffens. Logik, Hr. Prof. Thilo. Denk - und Sprachlehre, Hr. Dr. Harnisch. Sittenlehre, Hr. Prof. Rohovsky. Naturrecht. Hr. Prof. Thilo. Allge- meines Staatsrecht und Politik, Hr. Prof. Eiselen. Geschichte der Philosóphie, S Prof. Thilo. Prüfung der Grundsäße der Kantischen Philosophie, Hr. Prof. Rohovsky. j

Mathematik. Gemeine und allgemeine Mathematik, Hr. Yrof. Rake. Geometrie, Derselbe. Stereometrie, ebene und sphärische Trigonometrie, Hr. Prof. Brandes. Alge- ‘bra, und die Anwendung derselben auf Geometrie, Hr. Prof. Rake. .Algebra, Analysis endlicher Größen, und Differen- tial-Rehnung, Hr. Prof. Brandes. Fortsetzung der Jnte- gral- und Variations-Rechnung, Derselbe. Anfangsgründe der Mechanik, Hr. Prof. Jungnißk. Höhere Mechanik, zroei- (ér Theil, Hr. Prof. Brandes. Ueber sphärische Astrono- mie, Hr.- Prof. Jungnißk. Ueber mathematilhe Geogra- rhie, Derselbe. Examinatorium über reine Mathematik hält Hr. Prof. Rake.

Nätürwissenschafteh. Elementarphysik, Hr. Prof. Stef- fens. Ueber die. Experimentalphysik, Hr. Prof. Jungnib. Principien der univerxsellen Physilogie, Hr. Prof. Stef- fens. Theoretische und praktische Chemie, Hr. Prof. Fischer. Chemie der organischen Körper, Derselbe, Pharmaceu- tische Chemie, Derselbe. Technische Chemie, Derselbe. Allgémeine Naturgeschichte, Hr. Prof. Gravenhorst. Zoo- logié, Derselbe. Ornithologie Deutschlands, Hr. Prof. Gravenhorst. Vergleihende Physiologie des Thier - und Pflanzenreichs lehrt Hr. Prof. Treviranus. Anfangsgründe der Botanik, besonders Kunst)prache und Systemkunde, lehrt Derselbe. Ueber die Sexualität der Pflanzen liest Hr. Prof. Hetischel. “— Die Kenntniß der kryptogamischen Gewächfe, Hr. Prof. Treviranus. Allgemeine Mineralogie, Hr. ‘Prof. Steffens.

Cameralwissenschaften, .Encyfklopädie und Metho- dologie der Caméralwissenschaften, Hr. Prof. Weber. MNa- tionalwirthschaftslehre, Hr. Prof. Eiselen. Polizeywissen- schaft, Hr. Prof. Weber. Landwirthschaftslehre crster Theil, Einleitung, und die Lehre vom Ackerbau, Derjelbe. Forst- nirthschaft, Derselbe. A,

Geschichte und ihre Hülfswissenschaften. Ein- leitung’ in das historische Studium, Hr. Prof. Wachler. Weltgeschichte, mit besonderer Berúcksichtigung der älteren Geschichte, Dérselbe. Altdeutsche und altnordische- Götter-

ratur, Hr. Prof. Wachler. ,— Diplomatik, Hr. Prof.

¡ aus Bücher, theils ‘zum Lesen in dem dazu bestimmten

i 0 S

lehre, Hr. Prof. v. d. Hagen. Geschichte des Mittelalty L Hr. Prof. Stenzel. Ueber. Ritterzeit und Ritterwesen (i Hr. ‘Prof. Büsching. Geschichte der neuesten Zeit, ¡F Prof. Stenzel. Geschichte der Englischen Staatsverfassy Hr. Prof. Eiselen. Einleitung in die Geschichte der

sching. Ein historisches- Praktikum hält privatissime d Prof. Wahler. E : E E A __ Sprachkunde. Morgenländishe Sprachen. Unter in der sanscritischen Sprache und Erklärung des Hitopadg seßt fort Hr. Prof. Bernstein. Hebräische Sprache |

Allgemeine

eußische Staats- Zeitung.

rung des botanischen Theiles des 1þbn—8Sina, gewöhnlich (U cenna genannt, giebt Derselbe . Uebungen im Lesen M bischer Handschriften, und Unterhaltungen in arabischer Spr seßt fort Derselbe.

Philologie. Pindar's Siegsgesänge erklärt Hr. P Passow. Die Cöphoren des Aeschylus, Hr. Dr. Wellay Platon’s Philebus, Hr. Prof. Rohovsky. Plutard Lebensbeschreibuug des Cicero, Hr. Prof. Schneider. Y gils Jdyllen, Hr. Prof. Passow. Die Akademica des 0 cero, Hr. Prop. Rohovsfky. Cicero’s Briefe, ausgewáähli Hr. Prof. Schneider. Römische Alterthümer, Hr. Pres Passow. i E

Neuere Sprachen. Französische Sprache lehrt Hr. (f tor Rüdiger. Englische und Spanische Sprache, Hr. | tor Jung. Jtalienische Sprache, Hr. Leïtor Thiemgy Polnische Sprache, Hr. Lektor Feldt.

__SchFne Künste. Redekünste: Geschichte der deuts} Literatur liest Hr. Prof. v. d. Hagen. Tonkunst: U} richt in der Musik geben die Herren Kapellmeister Sch S : und Berner. Vildende Künste: Geschichte der bildutfilfgèn an vaterländische Truppen, bis zum Tilsiter Frie- Künste liest Hr. Prof. Büsching. Geschichte der alten V hufs der Regulirung dieser Forderungen, nach Maß- schen Baukunst, Derselbe. Zeichnenkunsï: Unterricht (der darüber ergangenen Bestimmungen und deren kunsf- Zeichnen giebt Hr. Mahler Siegert. erichtigung, in Staats-Schuldscheinen zuvörderst voll-

Gymnasti]sche Künste. Reitkfunst: Unterricht im ermittelt und festgestellt werden sollen. Ó ten giebt Hx. Stallmeister Meißen. Fechtkunst: Untere Vergütigung soll jedoch, nach der Allerhöchsten Be- im Fechten ertheilt Hr. Cäsarini. Mng, nur den ursprünglichen Gläubigern oder deren Taxidermie lehrt Hr. Conservator Rotermund. j : „essionarien* zu

mtlihe Nachrichten. Kronil desTages.

Befanntmachung,

s Königs Majestät haben, vermöge Allerhöchster Kabi- dre vom 27. Jun. d. J-- zU bestimmen geruhet, daß LEingesessenen in den wieder erworbenen, an Franf- getreten gewesenen Theilen der Regierungs - Bezirke Münster, Minden, Arnsberg ‘und Düsseldorf, zuste-

och unberichtigten Forderungen für Lieferungen und

N Mägigen Erben, nicht aber etwanigen L ___ Besondere akademische Anstalten und wisserden. l : schaftliche Sammlungen. Die Universitätsbibliothef (M werden daher alle diejenigen, welche Ansprüche dieser alle Mittwoche und Sonnabende von 2—4 Uhr, an den (haben vermeinen, aufgefodert, solche, sie môgen früher gen Tagen aber von, 11 12 Uhr geöffnet, und werden M irgend einer andern Behörde angemeldet seyn, oder “wr Wh jwoa unmehr sofort, mittelst Einreichung aller in ihren Hän- mer, theils zum häuslichen Gebrauche, gegeben." Die BWndlichen Justificatorien, zur Liquidation zu bringen, gungen zeigt ein Anschlag an der Thür des LesezimnsMd die diesfälligen justificirten Liquidationen

Auch stehen die drei Scadtbibliotheken, an bestimmten Tasber die Forderungen im Regierungs-Bezirk Erfurt, bei zum öffentlichen Gebrauch ofen. Der bei der Universsdem Königlichen Ober-Präsidio zu -Magdeburg, befindliche Apparat von physikalischen, astronomischen, physMer die Forderungen in den Regierungs-Bezirken Mäün- logischen, naturhistorischen und landwirthschaftlichen Jns ster, Minden und Arnsberg, bei dem Königlichen Öber- menten, Modellen. und Sammlungen, so wie das Ard» u Präsidio zu Münster, und f

die Gemähldesammluug, wird den Liebhabern auf Verlante die Forderungen im Düsseldorfer Regierungs-Bezirk, gezeigt. Das nacurhistorische Museum insbesondere ist (bei der dortigen Königlichen Regierung einzureichen. Studirenden Mittwochs von 11—1 Uhr, dem übrigen Y r Anmeldung dieser Forderungen wird übrigens, der fum Montags von 11—12 Uhr geöffnet. Die Uebu eiten Allerhöchsten Bestimmung gemäß, ein mit dem bes fatyolisch-theologischen Seminariums leiten die Hrn. Y December d. J. ablaufender Präfklusiv - Termin fessoren Dereser und Scholz; die des evangelisch-theologi angeseßt, mit der Verwarnung, daß alle nach Ablauf die Hrn. Professoren Schulz, Middeldorpf und v. Cölln,

Termins etwa noch zur Anmeldung kommenden Forde- des philologischen die Hrn. Professoren Passow und Schr dieser Art, nicht weit-r werden berücksichtiget, jondern

urückgewiesen werden.

Wechsel- und Geld-Kourse,

Hamburg, zo. Aug. Amsterdam k. S. 104F pCt., 2 Mon. 10553 pCt., Geld mit 2 besser. London: f. S. 37 Schill. 4 Den., 2 Mon. 37 Schill. 1 Den., Geld mit 3 Den, besser. Paris 2 Mon. 26x Schill., Geld und ree, Bordeaux 2 Mon. 265 Schill. Kopenhagen k. S. 2513 pCt. Breslau 6 W. 4024 Schill., Geld für 2 Mon. Papier bis 402 Schill, Wien in effectiv 6 W. 1473 pCt., Prag in efllectiv. 6 W. 1477 pCt., 2 Mon. zum not. Kours gesucht. Augsburg 6 W. 1473 pCt., wenig umgesebßt. Franffure 6 W. 1462 pCt., 2 Mon. zum not. Kours zu las- sen. Leipzig z. M. 1484 pCt., zu lassen. St. Peters-

Schill, Geld für 2 Mon. zu 97 Schill.

burg 2 Mon. 955 | Diskonto 5 pCt. | |

zu lassen. Gold al Grob Kourant 125F

Louisd’or 11 Mrk. 47 Schill. , Neue F Stücke

marco 1022 Schill., zu lassen. Dän. P Hamb. Grob Kouränt 1235 pCt. s)

úr voll zo* pCt. 1 Schilling-Stücke 255 und 265 pCt. Piaster, zu 28 Mark, zu lassen. Fein Silber 27 Mrk. 112 Schill. , Silber in Sorten 15 L. 5G. à 14 L. 9 G. 27 Mrk. 11 Schill., Preußische Münzes7 Mrk. 4 Schill., zu

lassen. Preuß. Prämienscheine, à 206 Mrk. Bfo. Briese, à 205 Mrk. Bfo. Geld. : | Preuß. Engl. Anleihe z. C. von 37 Schill. 4 Den. per Cont. 674 . 674 pCt., zu 674 Geld. : Neue Preuß- Engl. Anleihe, 2 Mon. nach Erscheinen zu liefern, ohne Umsaß. S ¿ Itorweg. Anl., à 845 pCt. Verkäufer, à 64x pCt. Geld. Dänische Anleihe, “erste Abtheilung a 6 pCt. Zinsen

® -

*

*“Grdètucft bet-Hayn.

} * bin, den zo, August 1822. 95 . 94 pCt., desgl: 5 pCtg. 85-. 855 pCt., zweite M Ministerium des Schaßes. pCtg. 83453 . 86 pCt., Mehreres umgeseßt. | Graf v. Lottum. Dân. Engl. Anleihe in Lst: a 37 Schill. 4 Den. 867 pCt., in Bko. Mrk. 85 . 854 pCt., Mehreres umz Oesterr. Loose, pr. kont. 1225 . 1253 pCt., pr. D ber 124. 1243 pCt., Metalliques, pr. font., 825 . 825! Mehreres gemacht, auf 5 Mon. , ohne Umsaß. Wi Banko - Aktien pr. kont., 675 . 880 pCt., pr. ult, Dec. s

865 pCt., Geld und Briefe.

Bekanntmachung.

Gemäßheit der Allerhöchsten Kabinets - Ordre vom ust 1822 (Geseßsammlung No. 747) werden die Jn- der, durch das Edift vom 5. Jun. 1814 kreirten Lie- Scheine hierdurch aufgefordert, dieselben ungesäumt testens bis zum leßten December 1822, bei der Kon- der Staats - Papiere zur Umschreibung in Staats- Scheine einzureichen, wenn sie aber verlegt, verloren nst abhänden gekommen sind, mit genauer Bezeichnung en, bei der unterschriebenen Haupt - Verwaltung der hulden, zu dem erwähnten Zwecke schriftlih anzu- . Mit Eintritt des ersten Januar 1823 erlöschen alle Ve aus den nicht eingereichten oder wenigstens bis da-

t gehôrig angemeldeten Lieferungs-Scheinen dergestalt, bere sodann als präfludirte Papiere völlig werthlos Vetlin, den Z1. August. 1822.

Haupt-Verwaltung der Staats-Schulden. v: Schüße. Beeliß. Dees.

Int aliGe S Pauly. iei e.

Dienstag, 5. Sept. Jm Schauspielhause : Der Zin ßer, Vaudeville in 2 Abtheil., nach Holberg's politischem nengießer, von Treitschke. (Neu einstudirt.)

Mittw., 4. Sept. Jm Schauspielhause. Auf Bege) Das öffentliche: Geheimniß, Lustsp. in 5 Abtheil. , nach | deron, von Lembert. \

Meteorologische Beobachtungen Mi [Barometer|Therm.|Hygr.|Wind | Witterung. F Rotl

zo. Aug.|A. 28° 25/|/+124°| 61° |S.W.|[Mondscyein. F A 31, Aug./F. 28° 25//+102°] 74" S. \[trüb, starkec Thau. L M-289° 2/ ¡+4175°] 49° Sonnenblicke, wakn A, 28° 0/ +1 132° 67° trüb, Mondblicke. 1; Sept.F. 298° 14/}+153° | 70° trüb, Regen. M-28° 1“ |+132°] 81° [triïb, Regen. i A. 26° 11/}+117°] 70° Mondschein, dünne BY 2. Sept.|F. 26° 25]+- 76° hell, wen. Woltk., starf®

Er Landschafts-Syndikus und Oekonomie-Kommissions-

ano zu Ratibor, ist zugleih zum JZustiz-Kommissarius

R publicus bei dem Ober-Landes-Gerichte daselbst en,

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S5

i gekommen: Se. Excellenz der General-Lieutenant, Ge- M-23° 37/1+15° | 45° Sonne, “Wolken. rat Sr. Mai. des Königes und Chef des reitenden Feld- Redakteur Hie Li Freiherr von dem Knesebeck, von Ruppin.

nigl. Franzöfische Kabinets-Kourier Diayeourt, von

Stü. Berlin, Donnerstag den sten September 1822.

E An

Abgereist: Se. Excellenz der General der fAnfanterie, kom- mandirender General des dritten Armee-Korps, Graf Tauentien von Wittenberg, nach Frankfurt a. d. D.

Il. Zeitungs-Nachrichten.

0

Paris, 26. Aug. Gestern, als am- Namens- Tage des Kdniges, empfingen Se. Maj., nachdem Sie um 12 Uhr die Messe gehört, auf dem Throne, umgeben von der Königlichen Familie und den Prinzen von Geblüt, die Minister, die Marx- shälle von Frankreich, das diplomatische Korps, den Staats- Rath , den Kanzler der Pairskammer, den Municipal-Rath, den Erzbischof von Paris, den General-Staab der National- Garde, die Officiere der zwölf Legionen und der Kavalerie, geführt von dem Marschall Herzog von Reggio, eine Depu- tation der ÎJnvaliden, unter Anführung deren Gouverneurs, Marquis von Latour-Maubourg, den General-Staab und die Officiere der Königl. Garde, geführt von dem Marschall Her- zog von Tarent , endlich sämmtliche Officiere der -Garnison- Truppen. Im Ganzen belief sich die Zahl der Personen, welche. Sr. Maj. ihre Glückwünsche darbrachten, auf mehr als .10,000 Personen. Vor der Messe hatten 12 Ordens-Ver- theilungen unter verschiedenen Stabds-Öfficieren stattgefunden (s. unten). 200 Eleven der K. Militair-Schule von Saint-Cyr hatten am Morgen dieses Tages, mit großer Präcision, meh- rere Evolutionen im Hofe der Tuilerien ausgeführt, und. wa- ren hierauf in den Orangerie-Sälen des Palastes bewirthet worden. Die Einweihung der Statue Ludwigs XlV. auf dem Sieges-Plakze fand gegen Mittag, in Anwesenheit sämmtli- cher Militair - und Civil-Behörden und unter einem ungeheu- ren Zuflusse von Menschen aus allen Klassen statt. * Auf ein gegebenes Zeichen wurde der blaue mit weißen Lilien gezierte Vorhang von dem Standbilde des Königes weggezogen , und leßteres von der anwesenden Menge mit einem unbeschreiblichen Jubel begrüßt, indeß der Kanonen-Donner von dem Jnvalis den-Hotel zu Ehren dessen Königlichen Stifters erscholl, und die festliche Stunde der umliegenden Gegend verkündete. Nach- dem der Präfekt eine auf die Feier des Tages passende Rede gehalten, wendete er sih an den Veteran der Französischen Armee, einen Greis von 115 Jahren und Zeitgenossen Lud- wigs AlV., Namens Huet, für den ein besonderer Sessel dicht vor dem Standbilde des gefeierten Königes hingestellt worden war, und überreichte ihm, im Namen Ludwigs XVUL, die Jnsignien des Ordens der Ehren-Legion. (Die übrigen Festlichkeiten an diesem Tage haben wir bereits im 105ten St. d. Z. erwähnt.) Tages zuvor war der Eintritt in sämmt- liche Theater frei. Die Vorstellungen begannen um 1 Uhr. Der König hat mehreren in den Gefängnissen der Hauptstadt M Individuen, ihre Strafe entlassen oder - dieselbe gemildert. \

Der hiesige Assisen-Hof hat in scinen beiden leßteren Sibun- gen über die La Rocheller Verschwörung mehrere Zeugen. verhört. Wir erwähnen bloß der unverwerflichen Aussage des Marquis von Toustain, Obersten und Kommandeurs des 45sten Linien-Fnfante- rie- Regimentes, da die übrigen wenig Jnteresse darbieten. Er machte vorerst das Lob des ihm anvertrauten Regimentes, indem er erklärte, daß dasselbe dem Könige und dessen Familic stets ‘treu und ergeben gewesen sey, und daß es die wenigen sciner Mitglie- der, welche sich 1eßt des schwersten Verbrechens schuldig gemacht mit Abscheu aus seiner Mitte ausgestoßen, und der Gerechtigkeit ausgeliefert habe. Er äußerte hierauf, daß, als er mit seinem Re=

imente von Paris aufgebrochen, er zuerst in Orleans, und später n La Nochelle nachtheiltge Berichte über das Betragen des Feld- webels Borics und der Unter-Officiere Raoulx, Goubin und Po- miek erhalten habe, welche sch tin Niort aufrührerische Reden er- laubt haben sollten; am 19. März habe der Feldwebel Gouptillon ihn zu sprechen verlangt und ihm mit Thränen in den Augen dbe- kannt, daß eine Verschwdrung existire, deren Mitglied er sey daß man damit umgehe , die dreifarbige Fahne aufzustecken , die Kaser- uen anzuzünden und. das Regiment aufzuwiegeln; daß er die Mit- glieder des Komplots kenne u. dgl. mehr. Hr. Toustain fügte hinzu, daß Goupillon ihm damals - eine Liste diefer Mitglieder überreicht und dabei geäußert habe, wie er fürchte, cin Opfer seiner Aussa-

gen zu werden, da er auf einen Dolch gelobt habe, keinen Men-