1822 / 110 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Thu, 12 Sep 1822 18:00:01 GMT) scan diff

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cin ‘altes, ‘halb verfallenes Fort einzuschlteßen, wo er sich wahr- .\heinlih- in Kurzem ergeben muß. Der Plan, mit. welchem

Churschid Pascha die Operationen in Thessalien begann, ging da- hin, durch Livadien gegen die Halbinsel vorzudringen, und gerade auf Tripolizza zu marschiren. Ein Theil dieses Planes if ausge- führt. Sein Marsch dur die Engpässe, welche Thessalien und Livadien scheiden, scheint durch den Abfall des berühmten Chiliar- chen Odysseus von den Fnsurgenten, erleichtert worden zu scyn. Dieser Odysseus, längst aufgebracht gegen die Regenten von Korinth, hatte die Verwegenheit gehabt, zwei an ihn abgeschickte Deputirte, den Archonten Alessto Nuzzo, und den Kapîtain Haverio Palasfa, hinrichten zu lassen. Nach dieser That ward er für einen Feind des Vateklandes erklärt, und die Metropoliten sprachen den Fluch úber ihn aus. Er entschloß sih nun, mit den Türken gemeinschafst- liche Sache zu machen. Churschid Pascha ficht bereits seit zehn Tagen in Livadiet H. Die zwischen den beiden Schlössern des Golfs von Lepanto ftationirte Türkisché Flotille, ist den Operatio- nen des Seraskters hr behülflih. Er. hat ein Korps von 8000 Mann auf Transvòtt-Schiffen nah Korinth geschickt, dessen Er- scheinung die Bestürzung in der ganzen Halbinsel verbreitete. Meh- rere der angeschensten Familien von Morea, unter andern die von Papadiamändopulo, waren in den lezten Tagen auf Zante ange- langt. Die drei einzigen festen Pläße der Halbinsel, welche die Griechen inne haben **), Korinth, Napoli di Malvasia und Na- varitno, sollen im schlechtesten Vertheidigungsftande, und weder mit Lebensmitteln noch mit Munition versehen seyn. Fussuf- Pa- scha (dessen frühere Stellung nicht angegeben wird) war am 17. oder 18. Ful. zu Voftiza (an der nördlichen Küsle von Morêa), jeefkrte ese Stadt, gleich nachher auch Petrinizza, und marschir- fe gegen Korinth, wovon er nur \noch wenige Meilen entfernt war. : Zin gestern hier eingelaufenes kurzes Schreiben aus Korfu v. 6. Aug. versichert (jedoch ohne alles nähere Detail) man habe dort aus ciner glaubwürdigen Quelle die Nachricht, daß Churschid Pa- L ae a Marsch von Korinth nach Tripolizza, zu Argos ein-

ey.

Reap el, 14. Aug. Durch ein Königl. Dekret ist nun auch das Polizei-Departement neu organisirt worden. Die Polizei-Offi= cianten’ sind in Präfekte, Kommissairs und Jnsoektoren für die

auptstadt, in Jntendanten, Unter-Juntendanten, Juspektoren, Be- De Seneie und Sindici aber, für die Provinzen eingetheilt worden.

er Präfekt bezieht einen monatlichen Gehalt von 3660, die Fnspek- toren, von 15 Oukati. Der Vesuv hat am 12ten viele Asche ausgeworfen, Fn allen Brunnen fehlt es an Wasser. Stockholm, zo. Aug. Dieser Tage wird, wie cines unsrer Blätter meldet, eine Silbersendung nach Lübeck statt finden. Sie besteht ‘aus Piastern, und soll die fortdauernden Wechsel-Operatio- nen deken. Die S e hat einen Theil des Schwe- dischen Kornlagers in Ftalien verfilbern lassen. Die hierdurch cin- gegangène Summe beläuft sich auf 2000 Pfd. Sterl.

Warschau, 2. Sept, Se. Majestät der Kaiser haben mittels Dekretés vom 26. v. M. zu bestimmen geruhet, daß der Fürst Statt- halter, im Königreiche Polen, während der ganzen Dauer der An- wesenheit Sr. Majestät in dein gedachten Königreiche, die ihm un- term 29. April 1808 ertheilte Vollmacht ausúben soll. Den 27. v. M. wurden Sr. Majestät die hier befindlichen Generale und Staabs-Officiere, durch den Großfürsten Kousiantin'K. H.-_ im Kö- nigl. Palaste Lazienké vorgestellt; hierauf begaben Sich Se. Mat. nah dem Königl. Schlosse hieselbst, wo Höôchstdemselben der Fürs! Statthalter die Minisier und Mitglieder des Senates vorzustellen die Ehre hatte. Den 29. v. M. wurden von Sr. Maf. dic, im Lager bei Warschau befindlichen Russischen und Polnischen LTrup- pen besichtigt, und am zosten und z1sten führten diese Truppen verschiedene Kriegs - Evolutionen vor Sr. Majestät, auf den Fel=- dern von Wola- bei Warschau aus. An dem zuleßt gedachten Tage wurden von Sr. Majestät sämmtliche Generale und Staabs- Ofti- ciere zur Mittags-Tafel gezogen. Gestern früh begab Sich Se. Majestät nach dem, in der Schloßkapelle abgehaltenen Gottes- e in das Lager, und sehte hierauf die weitere Reise nach Wien fort.

Der hiesige Bürger P. F. Neumann hat eine Vorrichtung er- unden, vermdge deren stehendes Waßer/ seh es auch nur ein reich- ih quellender Brunnen, sich selbs hebt, wie in einer Pumpe, und auf Mühlen eben die Wirkung hervorbringt, wle das aus cinem Teiche, mit mehr öder minder bedeutendem Gefälle, fließende Wasser auf die Räder. Unser schon dur mehrere hôchst scharfsinnige Erfindungen im Gebiete der Mechanif bekannte Abraham Stern, hât so eben wieder cin neues Fnsirument beendigt, vermittelsi des sen man von einem beliebigen Standpunfte aus, ohne seinen Plaß u ändern, ohne fremde Hülfe und ohne alle Berechnungen, die Entfetnung jedes dem hewaffneten Auge nur erreichbaren Punktes findet. Zugleich ist es mit einem Winkelmaße verbunden, und Messungen, so wie Planzeichnungen, können damit in größter Schnelligkeit zu Stande gebracht werden. Kenner versprechen sich davon eine vielfache núyliche Anwendung, besonders in der Kriegs- Kunsi. Fn der Feldmark des Dorfes Mokra - hat cin Roggen- Halm 10 Äéhren hervo"zbracht. Hier hat vor einigen Tagen enne ein Küchlcin von mehr als gewöhnlicher Größe, mit

eine H 4 Füßen ausgebrütet, von dencn ein Paar den Taubenfüßen gleicht. und ist vom Besißer

Die Mifigeburt wird in Spiritus aufbewahrt, dem Museum der Universität zugedacht. ; St. Petersburg, 23- Aug. Der General der Artillerie, Graf Araftschejew/ is gégenwärtig unmittelbarer Haupt-Chef aller unserer militairischen Kolonien. Die hier unter dem Präsidium dés Hrn. v. Speransky bisher bestehende Kommittee, soll Sr. Maj. dem Kaiser ein Projekt zur Bestätigung vorlegen , wie die wüsten Ländereien Sibiriens ausgezeichneten Staats-Beamten als- Beloh- nuna kônnten ertheilt werden.“ Die Bergwerke von Nertschinsk exhaltèn eine bessere, der Menschbeit wohlthätigere Reform. Die a Frohndienste der Sibirischen FGgeRen und mehrere eld - Abgaben, z. B. die für dic Erhaltung der Posten und der Land- und Wasser - Kommunikation, sollen aufgehoben werden. Der akademische Rath, ‘Hr. v. Martinow, giebt jeßt cine Samm- lung der interessantesten Russischen National-Trachten in 15 F0-

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i Be ericht von Zante, worin dies gesagt wird, f vom 22. Jul. S Won der Einnahme von Napoli di-Romañia ist in den Berichten aus Zan?

De Bien veemor eine Reacé fin den Binden der Urfett aebltctes 1 : Play, ‘ver eg n den Händen der Türken geblieben sey. j : stantinop glaubte man bis zum 20, Altg. das Gegentheil.

lio-Blättern heraus. Wir sehen hier nächstens der der projektirten neuen Bank für die A} - Et a8 igegen 3 k für die Assekuranz - Unterneh Konstantinopel, 20 Aug. Das Norwegische Schiz heim war das erfie, welches von der, S éhemmêeiia lebe M ten Erlaubniß für Schwedische und Norwegische Schi Schwarze Meer zu schiffen, wieder Gebrau gemacht hat." Madrid, 25. Aug. Das Befinden der Königin if s ruhigend. Sie leidet, dem Vernehmen nach, an derselbe heit, an welcher die erste Gemahlin Sr. Maj. gestorben if neral-Kapitain Copons hat die Truppen der hiesigen Ga Manne ér va Wen „Sile SNMNR beantwortete sein ( chaltene ede mit einem x Konstituti Gteds ge ; der Konstitution gj Mehrere Städte Kataloniens, unter anderen uind Bagnolas, sind in Vertheidigungsstand geseßt. Dag 9 Kommando von Lerida is dein, zum Maréchal de Camp t bisherigen Brigadier Torrijos übertragen. Bedeutende 7 Massen werden fortdanernd nah Katalonien in Marsch gi besonders auf Urgel dirigirt.

Spanischèn Fufanten Pedro und Mutter des Fnfanten wird neb| ihrem Sohne im Königl. Palast erwartet, in Spanien zu residiren. Bei ihrer Reise durch Badajoz, ihr die Provinzial-Deputation, durch Ueberreichung des Bet Buchs, thr huldigende Aufmerksamkeit. Der ‘Minisier | nern, Hr. Vadillo, war noch immer in Kadit; nun ihm sein tigen Kollegen bekannt geworden , und dies Männer ta Sinne sind/ wird er unverzüglich zur UebeLnahme scines G A “— “2 Lee wider den Garde-Liey ( & ward am z6ten von -Sr. Maî. iti Age oen, A B

x0 Millionen Realen sollen zur Verfügung des Ge gestellt, die aftiven Ble von Zus ir d Anm dem Norden, und zwei Provinzial-Regimenter von Coruty Bilhao eingeschifft seyn. i

Der Marquis Mätaflorida war früher Advokat, und hi Rosales; von ihm war die Vorstellung mit redigirt, if w Maj. ersucht ward, die Konstitution zu verwerfen i

Wechsel- und Geld-Kourse.

Hamburg, 6. Sept. Amsterdam k. S. 1047| Mon. ‘1055 pCt., Geld mit # besser. London f. Schill. 3 Den., 2 Mon. 537 Schill, Geld mit F Den,

Mon. 2655 Schill., wenig Umsaß. Kopenhagen k. F pCt. Breslau 6 W. 40ïF& Schill., zu lassen. Y Geld und Briefe, Augsburg 6 W. 1472 pCt., (f Frankfurt 6 W. 1487 pCt., Leipzig z. M. 1465

Louisd’or 12 Mrk. 45 Schill. , Nehmer und Wi rant 125 pCt. Hamb. Grob Kourant 123F pCt. -Y 2 Stúcke für voll 293 pCt. 1 Scilling-Stücfe F 263. pCt, Piaster, zu 23 Mark zu lassen. Fein 27 Mrt. 115 Schill., Silber in Sorten 15 L. 5 G L. 9 G. 27 Mrk. 11 Schill, Preußische Münze 2 4 Schill., zu lassen.

Preuß. Prämienscheine, à 206 Mrk, Bfo. Vii 2057 Mrk. Bîfo. Geld.

Preuß. Engl. Anleihe z. C. von 37 Schill. 4 F Cont. 874 . 6877 pCt., Geld und Briefe.

Neue Preuß. Engl. Anleihe, 2 Mon. nach Ers liefern, nichts gemacht. |

Norweg. Anl., à 85 pCt. Briefe, à 84x pCt, 0

Dânische Anleihe, erste Abtheilung à 6 pCt. Zi 953 -. 94 pCt., desgl. 5 pCtg. 852 652 pCt., zweitel 5 pCtg. 84z . 86 pCt., ohne Umsaß.

Dán. Engl. Anleihe in Lst. à 37 Schill. 4 Wi g62 yCt., in Bko. Mrk.-85 . 855 pCt., ohne Ums

Oesterr. Loose, pr. font. 12535 124 pCt., pt. F ber 125 . 126 pCt., ziemlich viel gemacht; Metall font. 87 pCt., auf Z Monat 827 . 825 pCt., Bi Geld. Wiener Banko-Aftien pr. kont. 880 . 885 M ult. Dec. 885 . 890 pCt., „einiger Umsab.

Königlihe Schauspiele

Dienstag, 10. Sept. Jm Opernhause: Der D Singsp. in Z Abtheil., mit Tanz; nach dem Franz. | daine. Musik von Monsigny. (Neu einstudirt.)

Mittwoch, 11. Sept. Im Schauspielhause: D gießer, Vaudevillestüct in 2 Abth., nach Holbergs pot Kannengießer, von Treitschke, r

Meteorologische Beobachtung! Barometer|Therm.|Hygr.[Wind|] Wikttel!

A. 28° 15//+144°] 52° [S F. 28° 1/|+115°) 65° M-:28° 13‘|+16° | 39° A. 28° 21/4 125°) 47° F. 23° 2z|+ 84°| 63° M'28° 1¿+17° | 37° A. 28° 1//+134°] 47° F. 27°115‘\4 114°] 59°

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6. Sept. 7, Sept. hell,düñeStrei!" Sonnenblicke, s „|[sternklar, wenis” hell, dünne Wö! hell, düneWwöltd" F sternflar, laue M [trüb, angeneh Sonnenblicke, t

s

g. Sept.

S

9. Sept.

f O O BÓNPRE I E EEET E

M-28° 3/|+15° | 42° Redaltel!

Gedruckt be Hayn.

Olot, f

Die Prinzessin von Beira, Jnfantin von Portugal, c

é e. Maj. der König haben

Dre. Heymann, zum

L 0

Moliegium zu Koblenz

1 Professor Dr. Sit A 1 5 fessor in der juristischen Fakultät d Allergnädigst zu ernennen, und die

Paris 2 Mon. 265 Schill., gut zu lassen. Bort

efectiv 6 W. 147# pCt., Prag in eflectiv 6 W. 1 eruhet.

St. Petersburg 2 Mon. 92 Schill, Geld und /#F

i; e A i N INA Drdre vom 27. Juti. d. Gold al marco 1054 Schill, zu haben. Dän. Gshên SiinaséCeacic ih den wieder

Wiber die Forderungen in den

en December d, J.

sternklar, laue ‘F

Allgemeine

| eußische Staats- Zeitung.

E

110 6 Stü. Berlin,

Amtliche NacchGricchten. Kronilf des Tages.

den bisherigén Regierutig®- [Langner zu Franfsurt a. d. O., bei der Haupt-Bank, neral-Kommissarius derselben, für die ófonomischen An- heiten wegen ihrer Grundbesißungen anzustellen, und denselben wegetertige) Bestallung Allerhdchsteigenhän- ziehen geruhet. / H Z

v O Maj. haben den bisherigen Medizinal-A}es- 1 Medizinal-Rath bei dem Medizl- Allergnädigst zu ernennen geruhet. haben den bisherigen außerordentli- Hâálie, zum ordentlichen

er Universität in Dres- Bestallung Allerhdöchst-

Des Kdnigs Maj. hab : Schilling 11

Pzu vollziehen geruhet. i E a Des Königes Maj. haben den Regierungs-A}essor Fkel- von Schleiniß, zum Landrath des Kolber Kreises, egierungs - Bezirk Marienwerder, Allergnädigik zu ernen:

f E. L O É R I

Bekanntmach utg.

es Königs Majestät haben, vermöge Allerhöchster Kabi- 1 J, zu bestimmen geruhet, daß erworbenen, an Franf- abgetreten gewesenen Theilen der Regierungs - Bezirke

Ft, Múnñster, Minden, Arnsberg und Düsseldorf, zuste- n noch unberichtigtetn

Forderungen für Lieferungen und ingen an vaterländische Truppen, bis zum Tilsiter Frie- Behufs der Regulirung dieser Forderungen - nach Maß- dw darüber ergangenen Bestimmungen und deren _ fünf- Yerichtigung, in Staats-Schuldscheinen zuvörderst voll- ; ermittelt und festgestellt werden sollen. / j Die Vergütigung soll jedoch, nah der Allerhöchsten Be- ung, nur den ursprünglichen Gläubigern oder deren äßigen Erben , nicht aber etwanigen Cessionarien Zu | werden. L Fs werden daher alle diejenigen; welche Ansprüche dieser iu haben vermeinen, aufgefodert, solche, sie mögen früher } bei irgend einer andern Behörde angemeldet seyn, oder | nunmehr sofort, mittelst Einreichung aller in ihren Hän- befindlichen Justificatorien, zur Liquidation zu bringen, ind die diesfälligen justificirten Liquidationen i ber die Forderungen im Regierungs-Bezirk Erfurt, bei dem Königlichen Ober-Präsidio zu Magdeburg,

i Regierungs-Bezirken Män- ster, Minden und Arnsberg, bei dem Königlichen Ober- Präsidio zu Münster, und , ber die Forderungen im Düsseldorfer Regierungs-Bezirk, bei der dortigen Königlichen Regierung einzureichen. Zur Anmeldung dieser Forderungen wird úbrigens , der rweiten Allerhöchsten Bestimmung gemäß, ein mit dem ablaufender Práfklusiv - Termin it angeseßt, mit der Verwarnung, daß alle nach Ablauf s Termins etwa noch zur Anmeldung fommenden Forde- en dieser Art, nicht weiter werden berücksichtiget, sondern

(ich zurückgewiesen werden.

Derlin, den zo. August 1822. | i Ministerium des Schaßes:

Graf v. Lottum.

Zeitungs-Nachrichten.

T Ln

Paris, 2. Sept. Der Groß-Siegelbewahrer ist vorge-

aus den Bâdern zu Néris wieder hier eingetroffen. Der | von Corbière wird jeßt auf einige Zeit nach der Bre- ke reisen, und der Groß-Siegelbewahrer , in dessen Abwe-

ati,

Donnerstag den 12ten September 1822

ada

das Ministériun des Inneren übernehtnen. Dek Gontre- Admiral Graf von Kersaint , ist am 24sten vor. 75 Jahre alt, in Surènes bei Paris mit Tode abgegängen. Der hiesige Königliche Gerichts-Hof hat vorgestern in dem (S. 1059 erwähnten) Prozesse zwischen dem Fisfus und dera Kurator der Nachlassenschaft der Yrinzessin Adelheid, Tate Sr. Maj. des Königes, dahin entschieden , daß, wenn gleich die Erben ersten Grades der Prinzessin, auf deren Nachláss enschaft verzichtet haben, es doch aligemein befkännt is; dáß cs Erben des zweiten Grades giebt, welche ihre Erklärung noch nicht abgegeben haben, und daß daher die Erbschaft nicht, als dem Fisfus anheim gefallen, zu betrachten ist. Leßkerèr i daher mit seiner Foderung abgewiesen, und Hr. Delauñay in seiner Eigenschaft als Kurator der vakanten Nachlassens schaft der Prinzessin belassen worden. =— Am 24sten v. M. sind die, in einer ehemaligen, jeßt zu elner Scheuer benuße- cen, bei Grenoble belegene Kirche, aufgefundenen irdischen Reste des Ritters Bayard, in der St. Andreas : Kirche zit Grenoble feierlichst beigeseßt worde Seit gestern verses zen, an die Stelle der Garde - Kompagnien Luxemburg ünd* Noagilles, die Kompagnien Grammont und Havre, de Diens| beim Könige. Der Herzog von Grammont hat: den (gros. von Luxemburg als Garde-Kapitain erseßt. Das 2ste Gardes Kuirassier-Regiment ist an die Stelle des 2ten Garde-Grénas dier-Regimentes zu Pferde, und das Regiment Garde-Laneiers an die Stelle des Garde-Jäger-Regimentes gekommen. Der“ ernannte Englische Bothschafter am Kön. Spanischen Hofe, Herr A’Court, is gestern hieselbst eingetroffen und wird Une“ verzüglich zu seiner neuen Bestimmung nach Madrid abgehen.

Das ‘L'héâtre français if, nach vollendetem Ausbau, vors. gestern wieder dem Publikum geöffnet worden: Die Haupts Berändernng besteht darin, daßdie starken ungestalteten Säu- len im ersten und zweiten Logen-Range, weiche den doppeltett» Nachtheil hatten, daß sie den Zuschauern einen Theil der: Búhne, und die Damen dem Anblicée des Publikums entzo- gen, gänzlich verschwunden , und durch dúnne eiserne vergole dete Stüßen von 5 bis 4 Zoll im Durchmesser erseßt worden sind. Es läßt sich im Allgemeinen behaupten, daß das Haus jeßt eben so reinlich, elegant und bequem ist, ass es früher \chmubig, dunkel und unbequem war. Gleichwohl hat es bek Erdfnung desselben an zahlreichen Kritikern nicht gefehlt.

Ln der Sizung des Assisen-Hofes zu Poitiers vom 29fen wür- de das Zeugen-Verhör int dem Prozesse des Ex - Generals Bertotr fortgeseßt. Woelfel erklärte auf Befragen, daß Grandménil ihm gesaat, daß der General la Fayette sowohl seine áls die Reise des Weinhändlers Baudrillet bezahlt habe ; leßterer habe ihm in Ge- genwart Grandménils und Lalandes geäußert, es sey recht Scha- de--daß la Fayette schon so alt scy, und mit Krücken gehen müsse z und Lalande habe in scinem Landhause den General Bertón und séine Mitverschwornen bewirthet. Baudrillet uttd Lalande leugne- ten diese drei Thatsachen. Woelfel A se indessèn mit scis nem Ehrenworte. Die Frau Boucher; früher Köchin bei dem Ex-Chirurgus Café, sagte aus, daß ihr Herr vor dem 24. Febr. dfters drei, vier, ja manchmal 12 Gäste bet sich geschen habe; Ber- ton sey wöchentlich zweimal zu ihm gekommen, und habe 2 Näâchs te bei ihm zugebracht; im Laufe der Unterhaltung habe sie gehört, daß Berton gesagt, von Seiten Rußlands und Oesterreichs sey nichts mehr zu befürchten; ein Andêrer aus der Gesellschaft habe geäußert, es scy ein Leichtes? mit 000 Mann die Stadt Nantes zu Äberrumpeln ; einige Tage darauf habe Caffe im Korridor, wahrschein- lich zu seiner Mutter, da kein anderer Mensch im Hause gewesens- gesagt : Wir werden Thouars, Nantes und Poitiers eitinchmen. Ste fügte hinzu, daß Mad. Caffe sie habe verhindern wollen, vor Gericht auszusagen/ und thr zu diesem Behufe cin Kränkheits-At=- tesi habe ausstellen wollen, welches sie indeß aus Furcht vor Be= sirafung abgelehnt; habe. Dieses Geständniß, welches die frühere Behauptung Caffés, dáß er Berton gar nicht kenne, völlig entkräfs tet, veranlaßte den Präsidenten , denselben zu fragett , warum "ex Bérton bei sich aufgenommen habe. Café erwiederte, Berton ha- be ihn als Patient besucht, worauf dieser indessen äußerte, cx sey niemals- krank gewesen. Dieser Widerspruch erregte îu dem gau- zen Auditorium eine große Sensation. Der mitbeschuldigte Sau- erzählte, daß Pombas, Kommandant der National - Garde in Thouars, thm den General Berton unter dem Namen Dubois âm 22. Februar zugeführt, und das leßterer ihm später gesagt ha- be, daß der Ober-Befehlshaber der we lichen Armee, und von provisorischen Regierung beauftragt sey, die Civil- und, Militair- Behörden zu organisiren; als Mitglieder dieser Regierung habe cx ihm die Herren la Fagette und B. Constant genene und, als

senheit ,

jemand in der Gesellschaft über das Gelingen des Unternehmens