1822 / 115 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Tue, 24 Sep 1822 18:00:01 GMT) scan diff

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g ambra i, 15 Sept. - Außer den Regimentern, die von der Wordgränze nach

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uiedérgeshlagen, und ‘Allix sah starr vf sich _hin/ und besb-: fee ‘v tiefste Stillschweigen. „Nach einer zweistündigen“

Berathung erklätte der Präsident, daß der Gerichtshof in Betresf des 2c. Allix sih der Minorität der Jury ange- schlossen, und ihn bloß unter die Zahl der Hehler des Kom- plotts mit. aufgenommeh habe. - Hinsichtlich der übrigen An- geklagten erfolgte endlich halb 1 Uhr Nachts das Straf-Ur- theil. Bexrton, Café, Saugé, Heinrich Fradin, Sénéchault und-Jaglin sind zum Tode verurtheilt wordeh ; die fünf Er- steren sollen in Poitiers, Leßterer in Thouars hingerichtet wer- den. Allix, Ferait, Ricque, Ledein, Lambert, Sauzais, # eau- fils und Coudray sind als Hehler des Komplotts zu fünfjäh- riger Gefängniß- und einer Geldstrafe von 2000 Fr., Nor- mandin und Meunier zu dreijähriger Gefängniß- und einer Geldstrafe von- 1000 Fr., alle übrigen Angeklagten aber (mit Ausnahme ‘der oben erwähnten beiden, gänzlich freigesproche- nen Individuen, Namens Marchais und Benjamin Fradin, welche sogleich auf freien Fuß gefeßt wurden), zu einjähriger Gefängniß- und einer Geldstrafe von zo Fr. verurtheilt wor- den. Am Schlusse der Sißung wurden Berton und Caffé ihrer vaterländishen Orden verlustig erflärt (beide hatten den Orden der Ehren-Legion, und ersterer überdies den St. Lud- wigs/ und den Schwedi}chen Schwert-Orden). “Der Präâsi- dent erinnerte sie und ihre Mitverurtheilten, daß ihnen drei Tage zu einem Antrage auf Kassation-: übkig blieben. Der Advokat Drault is dafür, daß er sich geweigert hat, den 2c. Berton zu Pr aufgefodert worden, sich unverzüglich vor den Assisenhof zu stellen, um über sein Betragen Rechen- schaft abzulegen. i Eine wen Verordnung vom 6. d. M. überträgt dem Groß- siegelbewahrer das Portefeuille des Ministeriums des FJnnern für die Dauer der Abwesenheit des Grafen von Corbière, welcher sich ur Wiederherstellung seiner Gesundheit ins Bad begeben wird. le Nachricht , daß tn einer hiesigen Buchdruckerei mehrere an die Geschwornen in dem la Rocheller Komplotte gerichtete Todes -Ur- theile und drohende Briefe , in Beschlag genommen worden, bestä- tigt sich. Man hofft , den Verfassern dérselben auf die Spur zu kommen. Die vier wegen jenes Komplotts zum Tode verurtheilten Militärs , befinden fich fortwährend in Bicetre. Sie haben cine Verzichtleistung auf das, von ihnen eingelegte Kassations - Gesuch eingereiht - deren Unregelmäßigkeit indessen nicht erlaubt hat, darauf Rücksicht zu nehmen. Der Vicomte von Chateaubriand is vor- estern aus London E eingetroffen. Der Kardinal Riganti, Bischof von Ancona, ist am z1. v. M. in scinem 78. Fahre zu Rom mit Tode abgegangen. Eine Polizei-Verordnung vom 2. d. M. seßt in Hinsicht der herumziehenden Musikanten in den Straßen und auf ödffentlichenPläßen fest, daß, da dieseMenschen nicht selten unter dem Vorwande, daß sie irgend ein Jnstrument spielen,in die Haushöfe, in Mirths- und Kaffeehäuser eindringen, und häufig zu Klagen Anlaß E alle zu obigem Gewerbe früher ausgefertigte Erlauvnißscheine ato als ungültig angesehen , und leßtere hinführo nur auf cin, in Paris von einem Polizei - Kommissarius , auf dem Laude aber von dem Maire ausgestelltes Attest, welches die Moralität des be- tresenden Fndividuums außer Zweifel scht, und worüber 2 im Orte ánsäßige Zèéugen vernommen werden müssen, bewilligt werden sollen.

Dee evangelische Gemeinde zu Rochefort , die von Sr. Maj. dem Könige, zu den von der Stadt aufgebrachten 12,050 Fr., noch

000 Fr. zur Erbauung einer neuen Kirche, erhielt, hat leytere, am Namenstage des geltebten Monarchen, feierlich eingeweiht.

Der bisherige Bibliothekar des Königes und des Staatsraths, Hr. Babier, ist in den Ruhestand verseht worden, und der Biblio- tþekar des Schlosses zu St. Cloud, Hr. Volry an scine Stelle ge- treten. :

Das Urtheil der vor den hiesigen Assisenhof geladenen Zeitungs- schreiber (Vergleiche S. 1159 d. Zeitung) if vorgestern erfolgt. Hr. Guise , der Herausgebêèr des Constitutionnel und Hr. Fau- cillon, Herausgebe? dés Journal da Commerce, sind jeder zu 3 Jahr Gefängniß und 5000 Fr. Strafe, der Herausgeber des Courrier fraùçais, Hr. Legracieux , zu halbjährigem Gefängniß und 5000 Fr./ der Herausgeber des Pilote, Hr. Cassano, zu einem Mo- nat Gefängniß- und 1000 Fr. Geld-Strafe verurtheilt. Auch dürfen der Constitutionvel und das Journal du Commerce ein Jahr lang, der Courrier während 6 Monaten und der Pilote während 5 Monaten keine Berichte Über gerichtliche Debatten erstatten. Endlich müs- sen sie noch die Prozeß-Kosten bezahlen, namlich der Constitutionnel und das Journal du Commerce, jeder 1 Drittheil, dexr Courrier 2 Neuntel und der Pilote 1 Neuntel. Die Nummern, wogegen die Klage erhoben worden, sollen konftscirt werden. Bei dem Kriegs- Ministerium beschäftigt man sich, dem Vernehmen nach, gégenwär- tig mit einer Sammlung der, auf die leßten Feldzüge der Franzo- sen in Spanien bezüglichen Dokumente, und mit dém Entwurf ei- ner sehr detaillirten Karte des ganzen Landes, zwischen dex Gas ronne und dem Ebro. \ |

Bayonne, 7. Sept. Zu Kadix soll das gelbe Fieber ausge- brochen, Jaca, ein fester Pláß in Arragonien, in Quesada’s Händen, und der Drappist auf Befehl der Regenkschaft von Seo d’Urgel, nach Navarra gekommen seyn, um den Oberbefehl der Antikonstiz tutionellen in dieser: Provinz zu übernehmen. Weder Quesada noch Eguia erkennen die Regentschaft an - und leisten mithin auch den Befehlen derselben nicht Gehorsam.

Toulouse, 4. Sept. Von der zu Urgel herauskommenden Fetung der Regentschaft von Spanien, ist am 20. Aug. die erste ummer, mit der Ueberschrift „Gott und Kdnig// erschienen. Nach dem Dekret, welches die Wiedereinseßung Ferdinand VIl. befiehlt, folgt die Nachricht von den mit der Feierlichkeit verbunden gewe- enen Umsiänden und Festen ; dann folgt cin Dekret, welches dfent- liche Gebete und eine feierliche Messe anbefichlt, um den Gott der Heerschaaren um die Befreiung Ferdinand V1. zu bitten ; ‘dann wird eine allgemeine Prozession angekündigt, bei der. die Glieder der Re- gentschaft gegenwärtig seyn werden. Endlich wird verordnet, diese ebete in allen der Regentschaft unterworfenen Orten anzustellen, und den Le ithbsen und Bischöfen is aufgegeben, bei jener Messe den Segen des Höchsten für die Waffen der Armee des Glaubens und für die Freiheit des Kdnigs noch besonders zu erflehen. ;

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dém Französischen Flandern mehrere zu derselben Bes, Bewegung seßen. * i London, 15. Sept. Der Courier meint, Hr j werde dem Marquis v. Londonderry im Posten als Sekretair des Auswärtigen, folgen; die Times glau, daß er in das Ministerium treten werde. Der V, ‘Königl. Villa am Comer See wird widerrufen. neuen Vagrant-Akte sollen alle Personen, auf geseßwi| zard-Spielen betroffen, Schelmen und Landstreichern 4 ten, auf drei Monate in das Zuchthaus gebracht und Arbeit daselbst angehalten werden. Zu Dublin Getreide fast genau auf dem Durchschnitts - Preise , Nach Briefen aus Neapel vom 25. Aug. war ein

leihe mit dem hiesigen Hause Nothschild für 1 Mil gegen 5procentige Rente, unter der Bedingung aby daß innerhalb drei Jahren feine neue gemacht wet), Die ministeriellen Blätter sprechen noch nich Abreise des Herzogs von Wellington zum Kongreß, es sich zu bestätigen scheint, daß diese Abreise selbs als gewiß anzusehen ist. ZU den Leiden des Königreichs Jrland kommt nun in der Grafschaft Roscommon der Îyphus ausgebrochen | Als General Bolivar, unterstüßt vom General j

Angelegenheiten Q uito?'s in Ordnung gebracht, ‘wollte (t La Gutra unterm 22. Ful. berichtet wird, nach den Küsten zurückkehren und die Belagerung von Puerto (4 ten. Morales hatte mit der unter ihm stehenden Macht ( lassen, um’ sich in Puerto Cabello einzuschließen. Man ql werde La Torre, der hei den Royalisten nicht beliebt ist, sein sles entheben. Die Frauen und Schäge der Bewohner j clere von Puerto Cabello sind nach Curacao gebracht. Die Theile der Stadt bieten den Anblick eines Schutthaufenz der Landseite scheint der Ort unnehmbhar.

In einem Schreiben aus Bahia vom 14. Julius wi /¿Die Europäer, 4200 Mann stark, sind entschlossen, den Acußersie zu vertheidigen , und Verstärkungen aus Lissa warten. Auch ist der Kommandant Madeira ein ungeme Officier, der alle Anstalten getrofen hat, cinen Angriff,

fann uns nichts vor einer Hungersnoth shüben.//

Nach den Blättern von Calcutta ist der befestigte Y ragony, der sich im Besiße des Quasim Aller Khan befi den Englischen Truppen genommen worden. Der Eig des Ortes hatte aus Verzweiflung 7 Städte verbrannt.

Sowohl der Beschafsenheit, als der Menge nach, ih ren Getreide-Provinzen, die Weißen-Aerndte so günsitg nut als kaum in irgend einem der 7 vorherigen Jahre. Dai) shnitts-Gewicht wird nicht unter 60 Pfund dèn Scheffel b und schon in dieser Hinsicht Ubertrifft die diesjährige Ati vorjährige um 15 pt. Das Dampf-Fuhrwerk des Hey

fith hat einen sehr sinnreihen Bau. Es kann z Tons t

Während der lebten Woche kamen in Liverpool übt | Ballen Baumwolle an. Die Menge dés nah dem Gestlath

henden, sehr feinen Baumwollen-Garnes is erstaunenswüt einziges Glasgower Haus verschiffte leßte Woche von Leith

Pfund, und einige Tage vorher nahm ein Schiff über 00 ein. Für Walter Fißmaurice (Kapitain Rock) if am | seiner Hinrichtung, eine Sristbewilligung eingelaufen. Brom cher eigentlich Miß Gool entführte, hat man noch nicht können; der Mann aber, bei dem er si in Cork verbotgy hat Über seine ölucht nah Bristol sichere Kunde vers Brandstiftungen, Einbrüche, Drohbriefe gegen die, welche entrichten würden, fangen wieder an, cinen Gegenstand schen Blätter auszumachen. Mehrere Hunderte von Ueb werden in Kurzem nach Botany-Bay abgeführt. Die Be gen, welche vom- Vice-Könige den einzelnen Grafschaften! auf die Vorstellungen der, zur Empfangnahme von Very für. die Frischen Armen , niedergeseßten Kommissare gend! den, beliefen sich. bis zum 1. Aug. auf 125,250 Pf. Nod Schreiben von Lloyd’s Agenten in' Konstantinopel haiten die C chen einem Maltesischen Schiffe unter Englischer Flaggt, nach den Türkischen Festungen bestimmt, auf der Höhe vol (Negroponte) seine Laduna, in Weiben bestehend, genom Schiff selbst aber frei gelassen. Herr Robert Peel, V berühmten Staatsmannes, soll durch Zihdructereién cin V von mehr als 1 Million erworben haben. Sein Anfang | ßerst unbedeutend.

Der Kolumbische General Montilla is, nach Briefen | her, mit Tode abgegangen. Die neuen Brasilischen K ben ihre erste Sißung in Rio Janeiro auf den 6. Jul. bestimm

Der General-Major, Sîr Benj. Bloomfieîd, ist zum dentlichen Gesandten und bevollmächtigten Minister am schen Hofe ernannt worden.

Am 14. Jul. is von Rio Janeiro éin Geschwader |" Mann und vielen Officieren, nah Bahia unter“ Segel 0 Das Englische Linienschiff Blossom wird übermorgen nad! absegeln, um die dortigen Englischen Kaufleute und ihr thum zu beshüßen. Die Marquise von Hertfotl für die reichste Witwe im Kbnigreiche gehälten, indem sit |

f. St. in. baarem Gelde und 100000 Pf. St. in Länder! 1ßt. Das große Vermòdgen der in Hackney Road etl

mand als ihren Verwandten legitimiren kann.

Gent, 22. Sept. Gestern Mittag gerieth unverml Dach der schönen St. Bavons - Kirche in Flammen; erl, Uhr Abends war das Feuer gedämpft. Das leßte Kal Orden des goldenen Vließes ward în dieser Kirche i. F. L halten; ‘die beè dieser Gelegenheit aufgehangenen Wappen"

halten, sind aber nun durch die Flammen vernichtet word, Franf furt, 17. Sept. Mit dem Ende der erste! ten; nur die Leder-Händler, welche féühzeikig eingetrof!" ren, machten guten M

en Pyrenäen marschixen, werden sih noch aus

C H aBE ge Ta R S Ae

Madame Donatty, ist dem Könige anheim gefallen , da

wesend Ppesenen Ritter, waren bis auf die jeßige Zeit 1 l

arft. Mehrere derselben räumten ¿er Au | zen Gewölbe zu annehmlichen Preisen auf. Die Spekula : Plaßregens, der gerade in dem Augenbli herabsirèmte,

Feind umzugehen - scheint , auszuhalten. Jf Portugal (A und schnell genug, die Blokade, die uns bevorsteht, aufzu

ac. raf v. Li (Se. Königl. Hoheit der Prinz Der Hr. Graf v. Lingen (Se. gt. WMOYEIL DET hi A M N Sohn Sr. Majestät des Königes),

Passagiere tragen, und 5s Miles îin einer Stunde (s

N appenau (Großherzogthum Baden), 11, Sept. Der mit sehmigung Sr. K. H. des Großherzogs, von einer Privatge-

wöche waren die Gro ierer-Geschäfte hieselbst wie abg

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"n MWollsor

anden sich dagegen getäuscht, inden die- fel ohne 2 blieb. Mit der zweiten ‘Woche C ele Fremde ein, doch ward nur noch in unbedeutenden

; d Schweibter sind indeß vetfaufe. Viele ta En außerordentliche

| è zufrieden, ol j En EUD e Binent iesigen Gastwirthe waren einige

f i den anvertraut, zulde fd, von einem Meßfremden anverkr« E Nachdem man vergeblich figen Eäigen nachgeseßt hätte, entdeckte ein Hausgenöbssè das | eicher. ; i P rae in Mainz Kassel und hier ; hatten, bei E der Eilposten, Vereine A E atn g

: 1 Orten, zu besti | Z L A obainaen } und Ta unter wohlfeileren Le M als die Eilposten bestimmt hatten. Dem Inf lo E ¿n brachte diese Konkurrenz nicht Ee en il Die Färstlich Thurn - und Taxische General-Post- (tung hat bei dem Frankfurter Senat vergebliche Schritte um cine Abstellung der Dea Ee ae a n E | anffurt und Mainz, in, F rg alte ansah, zu bewirken. uk besserem e sind ihre Bemühungen bei der Großherzogl. Hessen- ádtschen Regierung begleitet gewesen. Durch ein Groß- Edifc sind die, seit Anfang dieses Jahres bestandenen e der Miethkutscher in Mainz, aufgehoben. i f otha, 15. Sept. Se. Excellenz der Königl. Preußi- err Staatsminister Graf von Keller, hat heute unserem auchtigsten Herzoge Friedrich, sein Kreditiv als außer- licher Gesandter und bevollmächtigter Minister überreicht. danover, 16. Sept. So eben sind Se. K. H., der è Karl von Preußen, hier eingetroffen. Hochdieselben 1 zu Mittag bei J. K. H., der Frau Herzogin von idge, in Montbrillant, werden diesen Abend der Auf- | des Schauspiels : Preciosa, beiwohnen, und nach dem L die Reise in die Rhein-Próövinzen fortseken. asel, 18. Sept. Der Hofmarschall v. Dalwigk ist

and geseßt, und dagegen der Ober-Appellations- Ls Na E Kammerherr v. Kruse zum Hofmarschall

m 16. Abends von Ps Mer eingetroffen, und haben Morgen Ihre - Reise fortgesebt. : : S e Am Épfes September wurden auf dem hiesi- )arade-Plabe die neuen Fahnen des K. K. Oesterreichi- Regimentes Baron Kerpen auf das Feierlichste geweiht. ine derselben war von der Frau Großherzogin von Hes- H. die andere von der Gemahlin des Vice - Gouver- Frziherrin von Strauch, mit reichen Fahnen-Bändern ückt worden.

aft, unter dex Leitung des Salinen- Inspektors Rosentritt, in ähe von Rappenau, unternommene Bohrversuch auf Salz- purde von dem glücklichsten Erfolg gekrönt. Am 25. Febr. d, irde das Bohrloch eröffnet, und nachdem der Bohrschwand seit einiger Zeit einen, jedoch nur geringen Salzgehalt so stieg derjelbe am 9. d. M. in einer Tiefe von un- 6oz deutschen Schuhen, plöklih von 4 Graden auf adè, am 10. d. M. auf 237 Grade, und heute früh. auf ade, so daß man bei der Mächtigkeit des angebohrten jalzlagers, mit höchster Wahrscheinlichkeit hofsen kann, lerstärkste Salzauflösung zu erhalten, Durch diese wich- Entdeckung und durch die bereits bei Dürrheim aufgefun- j Salzsoole, ist nunmehr der Bedarf an Salz für das herzogthum mehr als hinlänglih gedeckt, und Baden ist wegen des Bezuges dieses wichtigen Produfts, in Zu- von dem Auslande nicht mehr abhängig. lag, 17. Sept. Vorgestern geruhte der Erzherzog Franz s H., im Grandpyriorate ein vom Grandprior und komman- en General, Grafen Kolowrat - Liebsteinsky , cin glänzendes ut einzunehmen. Vor Aufhebung der Tafe! erwiederte der die thm vom gastlichen Wirthe zugebrachte Gesundheit mit Lvaste auf das Wohl aller Böhmen, und wünschte, bald zu wieder zurückehren zu können. Um 10 Uhr Vormittags Se. K. H. nach Wien ab. Die heutige Zeitung enthält die neue Mavrkt-Ordnung.

Bien, 15. Sept. Se. Majestät der Kaiser haben heute in itung Sr. Maÿ. des Kaisers Alexander die Truppen der hie- Garnison, welche auf dem Glacis zwischen dem Burg- und Schottenthore in Parade aufgestellt waren / die Revue passiren

Wh vor 7 Uhr früh trafen die beiden Majestäten / der Kaiser det in Obersten - Uniform seines Oesterreichischen Jnfañterie- ns, begleitet von allen hier anwesenden Erzherzogen K.K. det gesammten Generalität und einer ungewöhnlich großen von Staabs- und Oberoffücieren bei dem rechten Flügel der ter plegelmäßigen Figur, nach der Lage des Aufstellungs- / Msgestelltten Truppen ein. i hre Mj, die Kaiserin folgten in einer Kalesche mit Jhrer Hoheit der Frau Erzherzogin Palatinus und Jhrer faiserl. | der Frau Erzherzogin Klementine , Fürstin von Salerno, em Herzoge von Reichstadt den Monarchen bei Besichtigung enllinie. Nachdem diese unter den gewöhnlichen militärischen fzeugungen vorüber „war / defilirten gesammte Truppen , die rie mit halven Divisionen , die Kavallerie mit halben Esfa- L und die Artillerie mit halben Batterien vor den allerhöch- rrschaften, Es war cin herrliches Schauspiel; diese Truppen, portreffliche militärische Haltung und {dne Adjustirung man * Ausrütung bewundert, mitten unter den Strômen eines

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als die Allerhchfien Personen im Begriff waren, die Fronte der Truppen abzureitén , mit der nämlichen Prácision in der {bnen Richtung o defiliren zu sehen, als wenn ihr Marsch vom heiter- sten Wetter begünstigt worden wäre. Der Oetterreichische Beobachter liefert folgende Nach- rihten aus Konstantinopel vom 26. Aug. „Die Pforte erhielt am 25ften und 25sten d. M. Berichte von Churschid ascha über die Fortschritte der Türkischen Waffen iu Morea. Nach diesen Bérich- ten war der größte Theil der Halbinsel wieder im Besiß der Tür- ken. Sie hatten ‘Tripoliza (wie es scheint ohne Widerstand) bes- seßt, gleich bei ihrem Einzuge in die Stadt die Amnestie prokla- mirt , und solche mit Strenge gehandhabt; ein Benehmen, welches um so günstiger wirkte, da man es gerade an diesem Orte nicht erwartet haben mochte. Vor Napoli di Romania fand ein blutí- es Gefecht Statt, wobei die Türkische Kavallerie besonders wirk- fine war, und welches mit einer gänzlichen Niederlage der Fnsur- genten endigte. Das Schicksal dieses Plazes is sonderbar genug; zahllose Berichte hatten die Ucbergabe desselben angefündigt; und selbst hier (in Konstantinopel) ob man sih gleih das gänzliche Stillschweigen Über das Schiäsal der Garnison nicht zu erklären wußte, hatte man diese Haupt-Festung verloren geglaubt. Sie war es indessen nicht; jene Berichte waren sämmtlich Erdichtungen. Die Türkische Garnison hatte sich mit einer, in der Geschichte der Belagerungen seltenen Beharrlichkeit, acht Monate lang behauptet, und in den lezten sechs Wochen de ; ats kämpft, daß nur cin geringer Theil von i Übrig geblieben war. Man versichert, daß sie sih ohne die unvermuthete Hülfe, vier und zwanzig Stunden später hätte ergeben müssen. Nach- dem diese beiden Haupt - Punkte gewonnen waren, beschlossen die Türkischen Heerführer, kleine Korps von 2 bis z000 Mann in ein- zelne Bezirke der Halbinsel zu [Mgen um allenthalben die Unter- werfung zu bewirken. Ein zah reiches Korps aber sollte gegen die Mainottischen Gebirge opericen, wo sich allein noch ein ernsihaf« ter Widerstand als möèglich denken läßt. Diese Operation sollte von der See aus untersiüßt werden; und die Slotte des Kapudatt- Pascha hatte bereits den Meerbusen von Patras verlassen, um nah der SUdspiße von Morea zu segeln. Die Einnahme von Ko- rinth war, wie bereits gemeldet worden, das Werk weniger Stun- deu. Sobald die Türken den Fsthmus betraten, ergrifen die Fu- surgenten die Flucht. Die zu Korinth peoGepenen Mitglieder der Regierung, Negri ( der sich Minister des Auswärtigen nannte ), Thanos, Oeli, Fanocupolo und Logotheti von Livadien, thaten c Gleiches, nahmen alles, was in den Kassen befindlich war, mit sich, und wollten sich so eben in den Meerbusen von Lepanto auf ein Fonitsches Schiff begeben, als ihr ganzer Plan aufs schrecklichste vereitelt ward. Die Militair-Chefs Dine, Colocotroni und Petri Bey jagten ihnen nach, holten ste ein, ließen sie in Ketten dey und schickten fie als Verrärher nach Hydra. Mit dem Gelde, es- sen sie sich auf solhe Weise bemächtigt hatten, warfen sich diese Chefs in_die Gebirge von Maina. Mittlerweile licß der ju Argos residirende Senat diese Stadt anzünden, wovon wirklich etn großer Theil in Flammen aufging, und begab sich ebenfalls gu die Flucht. Jun diesem Augenblicke besieht die Fnsurteftion fa nur noch auf Kandia, und auf den drei kleinen Jnseln Hydra, Spezia und Jpsara. Nach sehr glaubwÜrdigen Berichten, die s{ch aber auf den Zeitpunkt beziehen, welcher dem Einrücken der Tüx- tischen Armee in Morea kurz voranging, waren die Bewohner der lezten drei Fnseln völlig geneigt , si{ zu unterwerfen, verlangten aber hinlänglich gesicherten Schuß für Personen und Eigenthum, fest entschlossen, wenn dieser ihnen nicht gewährt würde, sich aufs äußerste zn vertheidtgen, und nur im lebten Nothfalle mit Hab und Gut nach. Amerika oder einem andern entfernten Landé zu zie- hen, worin sie ( wenigstens nach ihrer damaligen Ueberzeugung ) keine Türkische Seemacht hindern könnte. In Gefolge dieses Pla: nes sind auf den drei Fnseln, besonders auf Hydra, große Verthei- digungs-Anstalten getroffen, und die Fnsurgenten schmeichelten fich besonders mit der Hoffnung durch ihre Brander, deren sie s{ch be- reits vor Scio mit so vielem Erfolg bedient hatten, der Türkischen Slotte noh manchen Schaden zuzufügen. Dagegen habén fich die Jnseln Naxos und Santorin freiwillig unterworfen; und dex kleinen, fast ausschließend von Rdmisch - katholischen Christen be- wohnten Insel Syra, hat der Sultan, zum Lohn für ihre Treue einen ftebenjährigen Erlaß der Kopfsteuer bewilligt. Der gewe- sene Gouverneur von Rhodus, Jussuf Pascha, is in der Qualität eines Woywoden nach Scio geschickt, und mit den ausgedehntesten Vollmachten, zu Gunsten der noch übrigen Einwohner dieser un- lücklichen Jnsel, namentlich jur unmtttelbaren Zurückgabe alles onfiszirten Grund- und Mobiliar - Eigenthums versehen worden. Dee neu ernannten Fürsten der Wallachei und Moldau, baben am 22ten von den Ministern Abschied genommen, und am 2zten ihre Reise angetreten. Der Fürst der Wallachei gent zu Lande nah Bukurest; der Fürst der Moldau zur See bis Varna, und von da nah Jassy. Die Umstände, welche die Siznas des neuen Griechischen Patriarchen in die thm verliehene Würde be leitet ha- ben, beweisen abermais, welchen Werth die Pforte darauf le t, ié- den Verdacht unversöhnlicher Gesinnungen, besonders aber irgend einer Anfeindung oder Geringschäßung der christlichen Religion von sch zu entfernen. Nie ist noch ein Patriarch mit größerer Aus- zeichnung behandelt worden. Sogleich als die Pforte die Anzeige erhielt, daß die Wahl auf Anthimos, Bischof von Chalcedon, ge- fallen war, ließ fie diesen Prälaten aus dem Serail abholen, umd in sein eigenes Haus im Fanar geleiten. Am andern Morgen wurde er mit vielem Pomp, und einem Gefolge von 12 Bischdfen ünd S Diakonen, in den Pallast des Großwesirs geführt. Dort empfing er aus den Händen desselben die Bestätigungs - Urkunde und das Ehrenkleid; leßteres wurde sogar j senden, auch den übrigen Bischöfen zu Theil. Hierauf ging cin feierlicher Zug vom Pallast des Großwesirs zur Residènz des Pa- triarchen, durch die volkreichsten Straßen der Hauptstadt: fan, f= ficiere des Serail, die nie zuvor bei ciner solchen Gelegenhäit er- [Qlenes waren, hielten die Ordnung. Der Patriarch und nte iche Bischdfe waren zu Pferde, welches. sons nur dem Pat archen allein, und hôchsiens zwei Bischèfen, die man seine Pathen nannte, gestattet war. Die Fnftallation ging in der Metropolitan = Kirche, in Gegenwart vieler Tausende von Griechen vor S —_ Der Sultan, und sämmtliché Minister der Pforte thaten die die, bei Ernennung eines Patriarchen gebräuchlichen Geschenke, welchs auf 200/000. Piaster. geschäßt werden, Verzicht; man verfichert \0- gar, der Sultan habe die Unter-Beamten des Serails, für das durch

eine ähnliche Verzicht-Leistung von ihnen gebrachte Opfer, aus seci-

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