1822 / 117 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Sat, 28 Sep 1822 18:00:01 GMT) scan diff

1175 Ein

it glänzender Ball im Saale der Freimaurerloge beschloß die Ergöhlichkeiten des Tages. i

Es hatten sich an 500 Gäste eingefun-

den; Schönheit und Sitte, von allen «Ständen entfaltet - machten -

den Bâll zu einem der anmuthigsien, die wir hier erlebt. Er wurde von dem ältesten der Jubelbürger eröffnet, und endete, als der Mor- gen des andern Tages durch die Fenster lacte.

Außer dem “ergreiseten Lehrer Stangneth, der im langen mühe- vollen Leben, wie viele seiner. Kollegen, klingende Schäße sich nicht erworben, leben aus der Periode von 1772, unter anderen interes- santen Personen , noch einige Grenadiere von Thadden , die uns damals eroberten. Sie find auch arm geblieben. (Ein Hr. A. Buch- ner in Elbing erbictet sich, Beiträge für sieanzultehmen, und solche gewissenhaft zu verwenden. Vielleicht finden abwesende Elbinger, denen dieses Blatt ¿n die Hände fällt, fich veranlaßt, das Fest ih- rer geachteten Mitbürger, durch cine milde Berücksichtigung der von Hrn. Buchner eingelegten Verwendung , guf eine recht würdige Art zu feiern.) ;

Magdeburg. Der Kreisphysikus Dr.- Herbst zu Kalbe a. d. Saale, macht in der hiesigen Zeitung, über die vor Kurzem zur Spráäche gekommenen, angeblich giftigen Fnsckten » Folgendes hbe- kannt: ¿Theils um unndthige Sorge zu verhüten, theils um die Herren Chirurgen auf dem Lande ‘mit einer Krankheit näher bc- kannt zu machen, die bei uns jährlich, in diesem Jahre befoúders häufig, vorkommt, erlaube ich mir nachstehende Auseinanderseßzung. Die Krankheit, deren Opfer jene (S. 11:6 erwähnten) drei Mez- schen geworden sind, ist die schwarze Pocke carbunculus malignus, die vorzüglich in Polen , Rußland, ader auch in Frankreich und Deutschland oft vorkommt. Mit wenigen Ausnahmen sind es Schco fer-Fellhändler, Gerber, Kürschner, Tuchmacher mit ihren Familien, welche von ihr befallen werden, und zwar darum, weil die schwarze Poke durch Felle und Wolle von den an dec Bluktseuche krepirten Schafen eben so und häufiger verbreitet wird, wie durch den Milz- brand der Kühe. Wer mit dem Feile oder der Wolle eines solchen Thiers irgend cine wunde Stelle an scinem Körper berührt, wird von der benannten Krankheit angestett. Wird also jemand von einer Mücke oder Fliege gestochen und ex reibt die wunde Stelle mit seiner von jenem Gifre besudelten Hand, so impft er sich selbi die Pocke cin. Es is leicht möglich, daß auch Juseften , wenn sie zuvor auf dem Felle oder Kadaver cines an der Blutseuche gestor-= benen Schafes gesessen, und so das Gift eingesogen haben, durch ¿hren Stich dasselbe Überpflanzen, und ich vermuthe mit großer Wahrscheinlichkeit, daß der Stich dex so sehr gefürchteten Kolem- batermücke, die schwerlich selbst Gift bei sich hat, „nur auf diese Art schädlich wird. Die s{hwoarze Pocke ist mit der Kuhpecke ein schr verwandtes thierisches Gift, und hat der Verlauf beider Krank- heiten vieles mit einander gemein; nux sind die Symptome der schwarzen Pocke heftiger und bdsartiger. Schon nah dem erfien Tage der Ansteckung zeigt sich cine kleine Erhöhung von der Größe einer Linse, die den dritten. Lag bedeutend zunimmt, in der Mitte zeigt sich ein schwarzes Púnftchen; auf dem Rande werfen fich blaurdthliche Brandbläschen auf; die Geshwulst nimmt mit jedem Tage zu: die Pocte erreicht den Umfang von cinem Zweigroschen- Stucke bis zum Thaler und darüber. Erzeugt sich die Pocke im Gesicht, so schweUen die Augen zu, der Mund steht offen, und die Umgebungen, selb Hals und Brust bekommen eine unförmsliche Gestalt. Troß der ungeheuertt Geschrwoulst klagt der Kranke nicht Über heftige Schmerzen, sondern nur über Spannung in den ange- schwollenen Theilen. Voi 7ten bis gten Tag entsteht cin Fieber, wobei besonders Verkältung muß verhütet werden. Mit dem gten Tage ‘hat die Krankheit den höchsten Gipfel erreicht; dite Eeschwulst fällt so schnell, wie sie gestiegen ist; die ecgrifene Stelle wird schwarz, trocken und lederartig; nach dem 14ten Tage entsteht ein Eiterrand ; so wird nach und nach der Brandfleck durch die Eite- rung abgestoßen und die Heilung beginnt langsam. Nach meiner seit 21 Fahren an mchr als 180 Kranken gesammelten Erfahrung ist folgende einfache Behandlung die dieulichste. ird man vom ften bis zten Tag zu dem Kranken gerufen, was leider selten ge- schieht, so schneidet man die Pocke aus. Spâterhin zu Rathe ge= zogen, wende ich folgende Mitttl an: Rec. Acid. mur. oxigen. Zijj D. S Desfters ein Läppchen damit angefeuchtet über die Poke zu legett. Rec, Spec. resolv. extern. i): Camphor. Zj. M, T: Ss. Zum Kräuterkissen über die Geschwulst zu legen. Rec, Acid. mur. oxigen. 3j}. Aquae desüul, Zv). Alle zwci Stunden einen Eßlöfsel voll zu nehmen. Hierniit wird fortgefahren, bis die Pocke schwarz und trocken wird. Die Absonderung dec brandigen Stelle wird nachher durch Einschnitte, Digestiv-Salbe , Terpentinöl, Myrrhen, China u. s w. befördert. Bleiwasser, Breiumschläge, Aderlaf, Blutigel und dergleichen Mittel sind von den nachtheilig- fien Folgen. Feder gewissenhafte Jnhaber von Schafheerden solite die an der Blutseuche êrepirten Schafe, mit Haut und Wolle ver- scharren lassen, die Gerber aber und Kürschner dergleichen Felle, die sié àân ihrex blutrothen Farbe wohl kennen, die Tuchmacher die Wolle nicht kaufen, und die Schäfer, da es ohnehin gegen das Gesecß ifi, diese gefallenen Schafe nte unbegraben lassen.

Der Bau der Piauer Schleuse, zu welcher am 7. August der Grundstein gelegt worden, wird mit Eifer betrieben, und der Chaussee-Bau zwischen Burg und Genthin wird noch im Laufe d. J- beendigt seyn. Auf der Braunschweiger Laurenti-Messe hat- ten die Fnhaber der Wollenzeug-Manufakturen zu Quedlinburg und Aschersleben, einen so guten Absaß ihrer Waaren gemacht, daß wenig unverfauft geblieben seyn soll. An Fleiß und Aufmerk- samkeit laßen es diese Fabrikanten nicht fehlen, um ihren Waaren nicht nux die erfoderliche Güte, sondern auch cin schônes Ansehen

Gedruckt bei Hayn.

“Quedlitburg erreiht, welche scine

zu geben , und solche den auswärtigen gleichzufe

wird besonders durch die Appretur - Anstalt ry ¿ou : guten Arbeiten #0. ey

/ ) i sons die rohen u, V

hier aus geschickt wurden, bedeutende 2

eintreffen, wodurch diese Anstalt sich sehr

daß selbst von Braunschweig, wohin Appretiren von s n Quedlinburg at.

Bei Cracçau verunglückte ein Schuhma î L x , VCLHHUGIU [ ér tt einem Kahn. Die in selbigem mitbestndlich a Knaber Mroßer Entha tt7 Referendarius 4

Na großer Entschlossenheit, umann, welch 5

den verzagenden Kindern nach, j

Allgemeine

hat. Zwei in Quedlinburg befindliche Walkmühlen, k ; j ; ländischer Art mit ciner W hle 7 Nag Be schâftig ata. Waschmühle' verbunden, haben | ( il c - ü

stürzte. Minden. Fn Paderborn ward am 1- A i

A ‘b | . Aug. cine 9,

bemerft, welche sich ungefähr 20° westlich von ihrem On

“i ager in der bnli afte beträchtlich rôther als Y

ri, und wie gewöhnlich, in demselben Hdöhenkreife

ren Sonne befand. reie Mi

: Die Gemeinde Jöllenbeck (Kr. Herfor ihres {chr thätigen Bérwaltungsbe emt s vigg eun baren Weg von 1260 Fuß Länge förmlich chaussirt. G wurden hierbei 10 steinerne Kanäle angelegt, und der derlêche bedeutende Kostenaufwand ist ohue Beistand wi] nal-Kassen bestritten worden. Der 1818 angefangene y, Bau zu Bielefeld ift beendigt. Jm Kr. Rahden ne bedeutende Komimunalbauten , namentlich auch drei tru hâuser/ im Betriebe. Ein uhbekannter Wohlthäter h sigen katholischen Dompfarre ein Kavital von zoo Rthlr Qu geven,/ unter der Bestimmung, daß davon die auswärtige, O ea geptaretei armen Kinder, während pi es Hlestgen zum Neligions= Unteric Foderli J untersiüßt werden E I S erfoderlichen Aufi

Der Knecht Rickmann zu Lippentrup hat d er t R n ér genberg z0 Rthlr., die Aebtissin von Dalwigk aber den Les born 200 Rthlr., zu Neuenheerse 100 Nthlr., zu Altenheerse und zu Kühlsee 100 Rthlr. vermacht. i f

Münster. Am 22. Aug. brannten

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A | zu Holzwiek (pr. 6E wenigen Stunden 22 Häuser ab, s (bien dene derFeuer-Societät nicht versichert. Die vor einigen Jah sangetie Anlegung von Obstgärten bei dén Landschulen, R Kinder zur Erzichung und Veredlung junger Bäume gj hat einen erfceulichen Fortgang gehavt. Fn den Kreisen

è Königs Maj. n-Weimar K. seitigen Armee, gten Mai s Königs ca].

S Gend usen des Z4sten Jn| ng den Charakter als Major beizulegen.

mtlihe Nachrichten,

ronifl des Tages.

haben geruhet, dem Großherzog von H., mit seinem früheren Range in die Stelle als CIN es gten: Kuiras- Magdeburgschen) zu verleihen.

Nai haben geruhet, den 16. Sept. dem Inf. Regts., bei seiner

: ekommen: Der Ober - Landesgerichts- Präsident von

Magdeburg,

La is "Her Russisch Kaiserl. Feldjäger Lieutn. Jako w- ; Kourier nah St. Petersburg.

dorf und Rectlinghausen fehlt jéßt bet fei inzi f und N haus E et keiner einzigen S solcher Garten. oU Harsewinkel und Marienfeld (r. Vi s E L Mit ausgesäet, Über 4000 wilde 0 ge zt und einige Hundert (im Kr. Reli | i Mgi s Um Kr. Recklinghagusen an D E :F _Am 10. Aug. Abends bemerkte man zu Werne und Ÿ eine Seuertugel, von der Größe des Bollmondes und vor | weißen Glanze - die, mit Zurüklassung eines feurigen Ei nach wenigen Sekunden in nordwecsilicher Richtung versu ettin, 25. Sept. Se. K H. der Kronprinz ift hey tettin, 25. "S6 Æ. H, K ti 27x Uhr, in erwünschtem Wohlseyn, zur Musterung der bier sammengezogenen zten Divifion, 2ten Armee-Korps, cingett Die Kommerzienräthin Ocgler hat der biesaen 10 a E R ( in Oegl er htesigen ÿ Kasse 1000 Nthlr. und für das hiesige Krankenhaus G00 Nth

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Mem Ut Der Ge

0g ch2 Schauspiele. [e pf 3 ; N ; | H Donnerstag, 26. Sept. M Opernhause: Klei tappchen, Feen -Oper in Z Abtheilungen, Musik vo dieu. (Mad. Luise Franck, Kammersängerin und des Großherzogl. Hoftheaters zu Darmstadt: Rosliel Zreitag, 27. Sept. m Opernhause, auf Begehren] Trauerspiel in 5 Abtheilungen, von A. Klingemann,

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vi g, 18. Sept.

neur und der Oberst “nee neur gedachter Schule bestellt worden. Der Maré- camp, Baron Bo!:cu, ist zum Kommandanten der Artillerie-Schule zu Rennes und zum Groß - Officier en-Legion ernannt worden. Zu dem Ankaufe der Do- Lhambord hat das General-Konseil das des Ober-Rhein- fements 1000 Fr., das des Wasgau-Departements 1000 Fr. has des Marne - Departements 2000 Fr. bewilligt. m Zwecke haben die Departements der Maas 2000 Fr., 4000 Fr., der beiden Sevres 1200 Fr., des Al-

tungs-Nachrichten.

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Nach- dem Moniteur wird der Vi- ateaub¿iand sich gegen den 24. d. M. von hier erona zum Kongresse begeben. Mittelst Ver-

F vom 17. d. M. haben Se. Maj. angeordnet, daß die M Königl. polytechnische Schule künftig, unter dem Schuße è H, des Herzogs von Angouleme, und unter der obern

des Ministers des Jnnern, von einem Gouverneur

¡ter-Gouverneur geleitet werden soll. Gleichzei- neral - Lieutenant, Graf von Bordesoult, zum Rohauit de Fleury zum Unter-

Zu

Wo Fr., des Ain 1000 Fr., der Aisne 2000 Fr. uud der

Meteorologische Beobachtunzgt. |[Barometer|Therm.[Hygr.[Wind.,| Witterun N / : U

A. S E E: P S. [trüb. lauer Regett. d: 27 10010. 105° (S. Tecamidaid A O Ld (ATIE S Solienblicke. Th M7 92/1 144: | 08 S.W. trüb. Sonnenblik A. 27° 84//+122°] 77° |S. |teüb.Wind.lauetd 6 27° 77 |#21R9

N.27° 71/ 10 4 S trüb. Wind. laue! 5 s T LT A 63 S. W. [Sonnenblicte. lat

fügt. 253.Sept. j 24.Sept.

e zum enccha

25.Sept.

ne 1000 zu

Die

für ihre jen Benjamin Constants auf das Requisitorium des [-Profurators gestrigen Nummer des Courrier erschienen war, is ge- bend fonfiscirt worden. Ein hiesiger Arzt, Namens

1 den von ihnen früher bewilligten Summen (Siehe auch Seite 1131 und 1139 dieser Zei- Gattir,nen der drei in dem Bertonschen Tode verurtheilten Jndividuen Fradin, Caffé ult, sind hieselbst eingetroffen, um die Gnade des Ehemänner anzuflehen. Das Antwort-

Hr. Mangin, welches bereics zum Theile

, will ein Mittel erfunden haben, den Bandwurm,

gend e tz für iben.

Seite 1157, in der Bekanntmachung der Königl Lotterie-Direktion, Z. 8, st. 25 Rthlr., l. 150 8 und Seite 1161, Z. 31 v. Uu., st. ein, l. veran stalt

t Guß

Ritters Bayard ist in

mehr

ine vorbereitende Kur und ohne den mindesten den Patienten, in wenigen Stunden gänzlich

sogenannte Spanische Reichsregierung zu Urgel soll wil- n, Herrn Lahrador Qvegi g gel s

brador nach Verona abzuschicken. | i

des für die Stadt Grenoble bestimmten Standbil- der Werkstatt des Hrn Crosatier hie- vollendet. Am “Zten ward zu Domremy der Fah-

N edakteil U Einweihung des, dem Andenken der Johanna von Arc ge-

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t Schreiben erhält. | Paris, lautet #0: „Ehrloser Wblfel! Du hast den E Berton verrätheris

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entes, mit kirchlicher Feier, festlih begangen.

H 169 hielten die weißen Büßer am gten d. wieder thre he Prozession in Toulouse. Der Doktor Ensebe aus

leicht übersichtliches Verzeichniß sämmtlicher Gifte, ihrer Kennzeichen und Wirkungen, egenmittel, herauëgegeben.

/ wo nicht Wölfel

Drapeau blanc vergeht feine Po î E

Einer dieser Briefe, mit dem P

verhaftet; nur in Deinem Blute kann aschecn werden/ durch die Du Dein Vaterland Bereite Dich, heute noch deu Lohn Deiner Verrä-

718 Stúck. Berlin, Sonnabend den 23sten September 1822.

“tin ‘ei netoe T ait l Sni

theret zu genteßen; vielleicht wird Dein Kopf io vor dem Deines Opfers fallen.// Der Baron Locard, Präfekt zu Poitiers, hat folgendes angebliche karbonarische Dekret erhalten: „Fn Erwägung, daß der Prâfekt Locard eine Fury ernannt hat, die geneigt ist, dêm General-Prokurator die Opfer zu bewilligen, die er verlangt, wird beschlossèn, wie folgt: „Der Präfekt Locard i| dem Tode geweiht.// Perpignan, 8. Sept. Die Spanische Regetitschaft hat dem verbannten Erzbischof von Valencia ein scinem Range würdigès Gehalt bestimmt, und einen obersten Gerichtshof unter dem Titel; ¿¡Außerordentliches Ober-Tribunal des gefangenen Königs,// einge- seht. General Badals, Moses. Anton und mehrere andere Be- fehlshaber antifonfitutioneller Korps sind nah Urgel gekommen, und haben der Regentschaft den Eid der Treue ge cistet. Andere haben diesen schriftlich eingesandt. Die Regentschaft erhält fort- während Adressen und Glückwünschungs-Schreiben mehrerer Mu- nicipalitäten, auch verstärkt sich ihre Militairmacht von Tage zu Tage. Jn der Nacht vom 24sten sind: fast alle Mönche von Girona entwichen, um den Antikonstitutionellen ihre Dienste anzubieten

Rouen, 16. Seyt. Gestern früh 5 Uhr traf ein Blibstrahl den 596 Fuß hohen Hauptthurm unserer, unter Ludwig XIL. erbauten, schönen Kathedrale; in wettigen Minuten stand der ganze Thurm in hellen Flammen, nur mît der äußersten Ansirengung Fonnte das Feuer gedämpft werden. N

Bayonne, 10. Sept. Die Antikonstitutionellen legen sich{ jeßt vorzüglich darauf, die Posten und Kouriere aufzufangen, um sich , wo möglich, der für Spanien ankommenden Anleihe - Gelder zu bemächtigen. Die Nachricht von Quesadas Niederlage béi Fäca (Aragonien) am 7. Sept. scheint sich bestötigen zu wollen.

Am zten kamen zwet Linien-Regimenter hier an. Unsere Stadt. gleicht voilständig einem Kriegsplaße, die Wälle sind mit Kanoncn beseßt. Die Zurüftungen sind so groß- daß man fte für ein Heer von 60,000 Mann besiimmt halten sollte. Vorgestern ward ein Postillon, der von Madrid an das Haus Rothschild in Paris be- stimmte Briefe, dem hiesigen Hause Bastêrrèche überbringen sollte, zwi- schen Jrun und Ridart durch Gensd’armes angchalten; und mußte im Lazareth von Behobie bleiben. Die Briefe wurden unsérem Unterpräfeften überliefert. Sechs Stunden später erhielt das hie- sige Haus Laserre einen anderen Kourier, der unaufgehalten nach Paris weiter befördert wurde. Da so viele junge Leute zu den Royalisten zwangsweise übergehen, so bezeichnet die Provinzial-De- putation von S. Sebastian ihnen fünf Städte als Zufluchts=Oer= ter, wo sie 5 Realen täglich zu ihrem Unterhalte bekömmen solleit.

15. Sept. Héêèute eingegangene Briefe aus St. Jeat-picd- de-Port besiätigen die Ricderlage Quesada’s am 7ten, zwischen Jaka und Sanguesa. Die Konstitutionellen drangen in die Linie des Feindes ein, tôdteten 500 Mann, machten viele Gefangene, erbeu- teten vierzig Saumladungen Munition , die Kriegeskasse und fast alle Equipagen, und brachten eine solche Unordnung in die Reihen der Feinde, daß 500 Mann zu ihnen Übergingen, eben 0 viele sind umgekehrt und haben ihre. Wäffen in Stich gelassen.

Olevon/ 10. Sept. Die Post von Jaca bringt heute Mor- gent mehreren Handlungs-Häusern die Nachricht, daß dort in der Nähe, am 7ten, das Glaubensheer völlig geschlagen, und daß vier Kanonen, Säbel, Flinten, so wie die Korrespondenz des Generals Eguia erbeutet worden seyen. Die Antikonstitutionellen, die gegen Barbastro flüchteten, um sich nach Katalonien zu retten, wurden, heißt es, lebhaft verfolgt.

Nach einigen Nachrichten soll der General Quesada, des Ver= rathes verdächtig, von seinen Soldaten geknebelt nah Jrati ge- hracht worden seyn, um thn dort richten zu lassen.

Die Gebirgs-Länder hier längs der Französischen Gränze, sind in den Händen der Antikonßttutionellen; die bedeutenden Städte, die Festungen und die Ebenen dagegen im Bestß der Truppen der Kortes. i | :

Die Antikonfstitutionellen scheinen vor allei Dangen ihr Absehint auf Frun gerichtet zu haben, un die Verbindung zwtscheit Madrid

und Paris abzuschaeiden.

London, 14. Sept, Jn der Nacht vom 2ten wurde die ganze Aerndte des Hrn. Craen, in der Grafschaft Cort, in Brand gesteckt, weil er den Zehnten eingefodert: hätte. Au- ßerdem sind mehrere Häuser angezündet und audere rein aus-:

eplundert worden. Von der Reise des Herzogs von Wel- Laatón nach dem Kongreß verlautet bis jeßt noch nichts. Nach Deren aus Bahia stehen sich die Portugiesen und Brasilianer bereits gerüstet gegenüber. Der Gouverneur von Bahia hatte mehrere Häuser der Stadt schleifen lassen, um au deren Stelle Verschanzungen anzulegen. Die Porctugiesi- hen Soldaten sind undisciplinirt und begehen Gewaltthätig-

keiten aller Art. i Brüssel. Am 15. Sept. trafen der Graf und die Grä-

fin von Münster (der Herzog und die Herzogin von Clarence K. H.) hier ein.

Gestern Abend ging ein Brittischer Kabinets-Kourier aus