1822 / 131 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

1505 eli Gegenden kaum das Saatkorn gedroschen wird. Nur einzelne baaren haben gute Aerndten gehabt. Gersie und Buchweißen liefern mittelmäßigen Ertrag. Erbsen größtentheils mißrathen, irse dagegen gut eingeschlagen. Der zweite Heugewinn und die arten-Früchte, besonders Kartoffeln und Kohl, nur mittelmäßig. Wegen Durchwintern des Viehes dürfte dic Verlegenheit um #9 größer werden, als das Stroh bei geringerer Schozahl zum Theil nicht zu gebrauchen is. Allgemeiner Mangel if béi dem allen nicht u besorgen, da die Winter-Früchte ziemlich gut gerathen, auch be- entende Vorräthe selb| von Gerste und Hafer aus vorigem Fahre noch vorhanden find. Bromber g: Starke Regengüsse shwemm- ten Getreide und Heu von den Feldern und Wiesen; und seßten cinen großen Theil der Kartoffeln in Fäulniß. Viele Landleute haben faum die Aussaat geärndtet. Auf dem Fahrmarkte in Strzellno galt ein guter Ochse 4, ein schlechter 2 Rthlr. : vil. Sachsen. Magdeburg. Die Aerndte der noch im Felde sich befindenden Erdfrüchte und des Grummets fiel nur mit- telmäßig aus. Wegen der Alles verheerenden Mäuse zögert der Landmann mit der Bestellung der Winter - Saat M er- seburg. Die Aerndte ist nunmehr in allen Theilen unsers Ver- waltungs-Bezirks und selbst in den kältern Harzgegenden völlig be- endigt. Herbsifrüchte haben sich schr erholt. Die Obstärndte, ijt die ergiebigste von allen. Die Preise sind daher auch so niedrig, daß éin großer Theil des schönsten Obstes zur Viehfütterung verwendet wird. Der außerordentlichen Menge von Feldmäusen wegen , tra- ¿n viele Landwirthe Bedenken, mit der-Winter - Bestellung den Anfang zu machen. Mehrere thätige Detonomen sind auf die Ver- tilgung dieser schädlichen Thiere bedacht gewesen; #y sind allein aut dex Rapsbreite des Ritterguts Helmsdorf im Mannsfelder See- Kreise, in 65 Tagen , 58371 Stück Mäuse von 4 Kindern getödtet worden. Jn Dessau soll an einem der leßten Markttage der Ha- fer theurer géwesen seyn, als das Km i vil. Westphalen. Münster. Die Aerndte war bis auf die späte Gerste und wenigen Hafer fast vollendet, die Einsaat des Winter-Korns schon im Gange und auf mehreren Aeckern das junge - Grún der Saaten üppig empor gesprossen. Wenn auch die Aerndte in Quantität 2 oder 2 weniger als im v. J. beträgt, so erseßt dies beinahe die bessere-Qualität, vorzüglich des Weißens und Roggens. _ Obst ist in solchem Ueberflusse geärndtet, daß die Pflaumen häufig zum Branntweinbrennen, und Aepfel und Birnen zu Essig und Cider benubt werden, - welches in hiesiger Gegend sonsi nur wenig ge- schieht. Von den nicht zu konsumirenden Eicheln wird eine Menge zum Aufbewahren eingesammelt; die Mast mit den trocknen, vom “Regen nicht ausgelaugten Eicheln/ und der Mangel an Wasser în den Bâächen hat vielen Schweinen das Leben gekostet. Als eine Seltenheit in unserm Himmelsstriche verdient es Erwähnung, daß hie und da Roggenfelder, die im Anfange Jul. abgeärndtet waren, "nachher mit Buchweizen, also zum zweitenmale, und zum Viehfut- ter besiellt sind; am Ende Sept. war dieser Buchweizen seiner Melfc sehr nahe, in Scheffelzahl und Güte bringt er indessen wc- nig. Minden. Jm Fürstenthum Minden und in der Graf- chaft Ravensberg und cinem Theil des Paderbornschen ist die Aerndte ganz beendet, im größten Theile des Fürstenthums Pader» born abex nur Roggen, Weißen und Rübsgamen eingescheuert. Man bestellt dort in der Regel die Sommerung sehr \pât; in die- "sem Jahre, wegen dexr an altenden Dürre, noch mehrere Wochen fiber die gebräuchliche Zeit hinaus, daher giebt es dort noch ganz grüne Feld uren. Die Winterbestellung hat in Minden und Ra- vensberg {hon überall lebhaft begonnen. Grummet-Aerndte überall sehr ergiebig. Eichel-Mast reichlich. Buchweigen-Aerndte eine der reichlichsten , die seit vielen Jahren siatt gefunden. Den Ausfall des Frühflachses hat der Spätflachs zum Theil gedeckt. Jedenfalls “sichern bedeutende aus v. F. noch vorhandene, Vorräthe gegen den Mangel dieser prima materia, Die în cinigeu Gegenden des FUk- senthums Paderborn siark gezogenen Zwetschen sind so übermäßig gerathen, daß man den Centner getrockneter Pflaumen für 2 bis 5 Rthlr. verkauft. Pferde sind etwas im Preise gestiegen, Rindvich und Schweine unglaublich wohlfeil. Feine Wolle wird gesucht; Landwolle ist ohne Absay. Federn und Wachs sind, jene zu 56 bis 58, leßteres-zu 50 bis 54 Rthlr. pro Centner gesucht. 1 LX. Xülid, Kleve, Berg. Köln. Die anhaltende Dürre, Mäuse, Erdfldhe und Spinnen , haben besonders in den ebenen Gegenden unseres Reg- Bez. vereint gewirkt, cinen schon jeßt fühl- baren Futter-Mangel zu erzeugen. Die an sich und im Durch- schnitt {lehteren Berg-Gegenden,- haben in allen oben berührten Hinsichten weniger gelitten. Obst giebt es im Ueberfluß und von vorzfiglicher Gúte. Düsseldorf. Sommer - Früchte reichlich. Buch-Weihen von vorzüglicher Ausbeute / Kartoffeln minder gün- fig, andere Gemüse selten. Die sih noch, immer vermehrenden Máuse ziehen jeßt, nachdem die übrigen Früchte eingeärndtet sind/ auf die Kartoffel-Felder. Futter-Kräuter mißlich; die jchige Dúrre ist der neuen Saat nachtheilig. Wegen der Härte des Bodens kôn- nen die Aecker nicht umgepflügt werden, und die bereits zur Ein- saat bestellten Felder lassen sich ohne Regen nicht einsäen. : X. Niederrhein. Koblenz. Der Kohl-Saamen is an verschie- denen Orten gut dgen allein der Mäusefraß ist fortwährendscin großer Feind. Die leßte Re( entage waren der neuen Saat schr günstig, und erleichtern die eldarbeit. Mehrere Bäume sind neuerdings ganz von den Raupen abgefressen worden. Diese rüh- ren schon von der diesjährigen Brut her,- und sind durch die Über- heißen Sonnen-Tage in d. J. früher ausgehrütet worden. Jm Boden findet man viele Engerlinge „wesche im Gartenlande sehr

chädlich werden. Aachen. Bestellun der Aect'er sehr verspätet,

“nicht nur wegen anhaltender Dürre, sondern auch, wegen der, vor- licher Menge vorhande-

züglich in den nördlichen Kr., in unermeßlicher i nen, die Winter-Saat bedrohenden Mäuse,/ die jedoch in der lebten Zeit die Felder verlassen/ und in den Korn-Scheuern ihr Winter- Quartier nehmen zu wollen scheinen. Bis jeßt steht die junge Saat durchgehends schr {dn. Der Herbst-Wiesen-Schnitt und der Del- Saamen ist fast gänzlich mißrathen, theils nicht aufgegangen, theils von den Mâäusen zerfressen. Trier. Der Winter-Saat sind die Máuse sehr gefährlich. An mehreren Orten geht die Furcht vor ih- ren Verheerungen \o weit, daß die Landleute die Winter-Saat gar nicht bestellen, sondern sih auf den Bau von Sommer - Früchten für das nächste Jahr, in der Hoffnung beschränken wollen, daß der Winter sie von dieser Landplage befreien werde. Manche wollen

erret

O E E O E RER R S R T HER

Gedrudt

zwar hchaupten, trag

jährigen Weines.

noch Buch-Nüsse versp viel Schweine gefallen, zu, welche diese Thiere

deren Orten hat sich iedo

Uchrigens verspricht mat Die Obst - Aerndte

Der Mast-Ertrag wird, besonders wärmeren Thälern als sehr ergiebi besonders auf den Gebirgen

Úrt.

130

, daß da, wo der Wein bereits gekeltert ist, der @ um ein Viertel geringer: als jener d. F. 18319 ausfalle; an F î ein weit ergiebigeres Resultat ergehy ich sehr viel von der Qualität des dj, ist im Ganzen befriedigt in Ansehung der Eicheln, in y,

geschildert, auf den Höh

der Eifel, aber werden weder Eich Lm Kr. Ottweiler sind ungewdhn|

man schreibt dies der Menge von Mäu auf den Feldern aufgefresse? hatten.

Vom 25. bis 25. Oftober

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Weißen Roggen

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große Gerste fleine Gerste Hafer i

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6 W. 1477 pCt., E

zu haben, wenig Um

4 Schill. zu lassen. Mrk. Bko. Geld.

Dänische Anleih pCtg. 86 Dán.

1257 . 1265 pCt. ;

5 Mon. 85 .

Dec. 915

K. M. v. Weber.

K. Lebrün.

Freit., 1. Nov.

Augsburg 6 W. 1465 Geld und Briefe. St.

Norweg. Anleihe,

Wiener Banko-2

Mittw., zo. Oft. nisse, Lustsp. in 1 Aufz Stündchen in Pyrmont, des Scribe, von C. Töpfer. die Unbefangenen, Vaudeville in 1 Aufzuge,

Donnerst., z1. Oft. Intriguen, oder : das Stelldichein, Hierauf zum erstenmale wiederholt : und Gänschen, Vaudeville in 1 Aufzuge, nach Javarts C cheuse d’esprit, von K. Blum.

Prag pCt.,

saß.

Königliche

Dienst., 29. Oft. Im Schauspielhause, auf Begeh Der Freishúb, Oper in 5 Abtheil., von F. Kind. Musi

Im Schauspielhause: Die Geh Hierauf zum erstenmale: Lustsp. in 1 Aufzuge, nach dem F i Und: Der Schiffskapitain, Michen Eifers, der Umsicht und Thätigkeit, welche er als von K. Blissihandant von

uge.

Louisd’or 11 Mrk. 47 Schill. , Gold al marco 1022 Schill. , zu haben. Dän. Grob rant 1237 pCt. Hamb. Grob K 2 Stücke für voll 295 pCt. 257 pCt. Piaster, zu 28 Mark Käufer. 27 Mrk. 115 Schill, 14 L. 9 G. 27 Mrk. 11 Schill. ,

. 672-pCt., Geld und Engl. Anleihe in Lst. Umsaß, in Bko. Mrk. 865. 67 pCt.,

Oesterr. Loose, pr. kont. 125. Metalliques, pr. font. 85# 352 pCt. nicht viel Umsaß im Ganzen flal, lftien pr. font. 908 . 912 pCt., pt. 918 pCt. nicht viel Umsaß, im Ganzen fla

————_

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——_

Preuß. Prämienscheine, à 206 Mrk.

Neue Preuß. Engl. Aùuleihe, ohne Um/ à 67 pCt. Verkäufer, E e, erste Abtheilung à 6 pCt. Zinsen 95 . 96 pCt., desgl. 5 pCtg. 6874 « 877 pCt., zweite desg

Wechsel- und Geld-Kourse.

Hamburg, 25. Oft: - Amsterdam f. S. 10535 pCt, Mon. 104 pCt., Briefe und Geld. London k. S. 37 Schil Mon. 36 Schill. 9 Den., Briefe. Schill., viel Geld. *— Bordeaux 2 Mon. haben, wenig Umsaß. Kopenhagen k. S. 251 pCt, Breslau 6 W. 4022 Schill., gut zu lassen. Wien 1n elky in effectiv 6 W. 1483 pÇ= Frankfurt 6 W. 1468 Petersburg 2 Mon. 92 S}

Paris 2 Mon, 267 Schill,

Geber und Nehmer,

ourant 125 pCt. N Schilling - Stücke 25 |

Fein Sl

reuß. Münze 27 Mk

Preuß. Engl. Anleihe pr. font. 875 . 83 pCt., au! y Mon. Zeit 872 . 872 pCt., Geld und Briefe. 2

aß.

Briefe.

à 537 Schill. 4 Den.,

Geld und Brü

1252 pCt.z; pr. Den

. 66 pCt,i

Schauspiele.

Sm Opernhause :

Im Schauspielhause: Pomm den Lustsp. in 5 Abtheil, Wen worden.

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A. 20° F. 27°117“ M-:27°11/ A. 27°105/ F. 272101 M:.27°11‘ A. 27°11/ F. 27°11? M-27°112/

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F 71° + 54° 1 97° + + 41-11° fe -+ + 9Ío

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hei Hayn.

79 80° 2 85° 668°

O 75

Neteceorologishe Beobachtungen [Barometer|Thérm.|Hygr.[Wind|

S.O.

79° S.O. 77° 12.

Witterunl( Möndschein, wolkl

« [hell, düñe Strfwolt# - trüb, fühlex Wind. . |Mnndschein, angen)!

gebrochner Himmel, Sonne, Wolken. trüb, gelinde. trüb, Nebel, Thau. trilb, angenehm.

Am vor, St. d. Z. Spalte 1287, Zeile 61 satt ¡10

Redakteur Hé!

t worden. Der Redakteur eutschuldigte sih vor Ge-

:

Bko. Briefe, à 2

sen Geburts-Orte, und hat

Allge

meine

reußische Staats-Zeitung.

——

E Fa A

Amtliche Nachrichten.

Kronik des Tages.

Beine Majestät der König haben dem Archidiafonus ezu Aschersleben, den Rothen Adler-Orden dritter Klasse, jem Dienstknechte Johann Leonhard N yssen zu Lonben achener Regierungs-Bezirke, er Klasse- zu verleihen geruhet. Se. Maj. der König haben den P. D isdier auf der Aléron, zum Vice-Konsul daselbst zu ernennen geruhet.

Der Justiz - Kommissarius Stellter zu Königsberg, ist

» zum Notarius publicus im Departement des Ober-

s-Gerihts von Ost-Preußen bestellt worden.

Silber in Sorten 15 L. 5 0

Durchgereist: Der Königl. Niederländische Kabinets-Kourier 0t, aus dem Haag nach St. Petersburg.

b r Ce Zeitungs-Nachrichten.

n T R,

aris, 21. Oft. -Eitte Königl. Verordnung vom 16. d. {reibt den Militair -Witwen und Waisen - welche nach Gesehe vom 17. Ang. d. J., auf eine ‘Pension Anspruch en zu fônnen glauben, die or, und bezeichnet die Dokumente , ihres Antrages beibringen müssen. Vorgestern ist in der hiesigen Zetropolitan - Kirche ein liches Todten - Amt für den Kardinal Talleyrand-Périgord (en worden.

Die von dem Professor Guizot ,- bei der hiesigen Akade- illjährig gehaltenen Vorlesungen über Geschichte der neue- Zeit, sind, in Folge eines Beschlusses des Großmeisters niversität, für das Jahr 16253 suspendirt worden. Hr. t beabsichtigte seinen Kursus der Geschichte der Franzôd- 1 repräsentativen Regierung im künftigen Jahre fortzu-

die sie zur Begrün-

E

Der Maréchal de Camp von Malartic ist, wegen des Poitiers während des- Bertonschen Prozes- Tag gelegt hat, von Sr. Maj. in den Grafenstand Gleichzeitig hat. derselbe. von dem Kriegs- ster, im Namen des Königs, den Auftrag erhalten, den | seinem Befehl stehenden Truppen die besondere Zufkie- it Sr. ‘Máj. mit “ihrem bei jener Gelegenheit bewiese- wusterhaften Betragen zu erkennen zu geben, Das General - Konseil des Departements der Nordküsten cchtigt die Errichtung eines Monuments zum Andenken eldenmüthigen Connetables von Frankreich, du Guesclin, zu diesem Behufe eine Sub- on mit 500 (nach dem Þrapeau blanc mit 5009 Fr.) er: an welche Se. Mâäj. der König und die Königl. Prin- dih anzuschließen geruhet haben, Bertrand du Gues- var um das Jahr 1314 bei Rennes in dem Schlosse bBroon geboren, wurde: wegen seiner großen Verdien- das Vaterland von Karl V. zum Connetable erhoben sarb mitten in seinen Siegen, vor Chateauneut de n A5. Jul. 13009, Der Redakteur und der verantwortliche Herausgeber des n, waren - wegen- eines Artikels, der die Aufschrift : hetage, Sparsanikeits -Berechnuung// führte, borin dieselben unter, andern zu beweisen gesucht, daß die geseßlich angeordnete feierliche Begehung der Sonn- est-Tage, Frankreich jährlich die Summe von 4200 Mill. en verliere (!), von dem Königlichen Prokurator, wel- 1 jenem Aufsaße eine Beleidigung sür die fätholische on, eine Auffoderung zum Ungehorsam gegen das Ge- nd eine Verachtung det Köktigl. Regierung gefunden,

das- Allgemeine Ehrenzeichen

zu beobachtenden Formalitä--

151: Stück. Berlin, Donnerstag den 31 sten Oktober 18322.

richt mit seiner Jugend und Unerfahrenheit. Gleichwohl wurde er und der Herausgeber des Piloten, von dem Zucht- Polizei-Tribunale zu 100 Fr. Geldstrafe und in die Prozeß- Kosten verurtheilt. :

Die Herren Delaserre, Marchant und Meurice sind’ we- gen drohender Briefe, die sie angeblich im Laufe des Prozes- jes wegen der. La Rocheller Verschwörung, an die Geschwor- nen gerichtet hab:n, dem hiesigen Assisen - Hofe überwiesen worden, wo ihr Prozeß unverzüglich: beginnen wird.

Das- Geseb, welches in England die gegen Thiere ver- úbten Grausamkeiten strenge ahndet, ist fürzlih zweimal ge- gen Personèn höheren Ranges in Anwendung gebracht wor- denz das erstemal gegen einen Obersten, welcher mittels Peit- schenhieben seinem Pferde in einer Stunde 16 Englische Mei- len hatte. zurücflegen lassen ; das zweitemal gegen die Gräfin B., die in einer Nacht, wo es unaufhörlich stark geregnet, ihre Wagen-Pferde fünf Stunden lang vor dem Hause einer ihrer Freundinnen hatte halten lassen. Die beiden Angeklag- ten mußten jeder eine Geldstrafe von 50 Pfd. Sterl. erlegen.

Das Sujet, das die Akademie der schönen Künste“ des" Königl. Instituts von. Franfrelch für die großen Preise von“ 1822 vorgeschlagen hat, ist ein Theater für die Oper mit“ al- lem Zubehör , auf einem Plaße von 160 Métres in seiner

größten Dimension.

London, 18. Oft. Als Heilmittel der Noth in Jrländ* wird die Aufhebung der Unions-Akfte angesehen: Sir Henry Wellesley folgt dem Lord Londonderry in dem Gesandtschafts-* Posten zu Wien. Während der leßten Wochen wurden von Srland allein 30,000 Quarter Weiben in Liverpool eingeführt, das Quarter ward zu 32 Schill. verkaufe. Hätte, sagen hie- sige Blätter, Jrlaiud Genuß von, seinen unermeßlichen Erzeug- nissen, so wäre das Entstehen eirier Hungersnoth * daselbst unmöglich. A R

In einem Schreiben aus Rio-Janeiro vom 8. Aug./„ heißt. es: ¿Obgleich Eingeborne sowohl, als Portugiesen, mit Wärme? der Sache des Prinzen anhangen, so giebt es doch éine dritte” Klasse, welche einen großen Theil der Bevölkerung ‘ausmacht, - und der Regierung nicht geringe Unruhe verursacht. -Diési sind die Neger, immer aufmerksam von der Regierung be- wacht, und hauptsächlich in den Minen gebraucht, ein fühnes Geschlecht, und durch die Grausamfeiten, welche sie in der Knechtschaft erlitten, zu einer glühenden Liebe dèr Unabhän: gigkeit befeuert. Bei Todesstrafe dürfen sie keine Waffen ir- gend einer. Art in Besiß haben.‘

Man dringt jebt stark auf ‘Verbesserung unserès Krimi- nal-Wesens. Wie es besteht, ist es bei Weitem nicht vorkeh- rend genug gegen das Verbrechen. „„Die Spibbuben,“/ ‘sagt ein hiesiges Blatt, „führen unter uns ein sckillshweigend. an--

erkauntes géseblihhes Daseyn, und sind dafür keiter anderen Leistung unterworfen, als daß sie sich eine gelegentliche Aus- hebung von Galgen-Mannschaft müssen gefallen lassen. Sie haben ganze Straßen in Besiß, und machen aus ihkem Gewerbe fein Geheimniß. Wir hörten ünlängst“ zufällig in Westminster einen Main zu verschiedenen anständig ausse- henden Leuten sagen, er fomme eben von einem“ genauen“ Freunde, der morgen wegen Einbruch gehängt werden solle. In anderen Ländern hätte solche Gleichgültigkeit / entseßt; hier brachte sie nicht einmal eine Miene der Verwunderung: hervor. ‘“ : Herr Ward, welcher hiesigen Blättern zufolge "wegen! unserer Forderung an Oesterreich, kürzlich nach Verona gegan- gen, ist der nämliche, welcher am 22. Jun. v. J. im Unter-- hause diese Angelegenheit zur Sprache brachte: : Londoù hat nah der lekten Zählung 1,274,800 Einwoh- ner. Täglich werden an Geld im Durchschnitt über 5 Milz: lionen Pfd. Sterl. ausgezahlt und empfangen. “Jährlich: fommen hier 15,000 Schiffe an. Mehr als 8000 Böte sind theils in Thätigkeit, theils in Bereitschaft. Die Zahl der hie-- sigen Buchhändler beläuft sich auf 600. f ¿8 09. M Brüslel, 25. Okt. Se. Maj. der König- haben am a1. d. M. die diesjährige Sißung der General-Staaten,- unter Lô-- sung des Geschüßes, in höchster Person eröffnet. Se: Königl. Hoh. der Prinz von Oranien hatten zur Rechten“ und. Sée: Königl. Hoh. Prinz Friedrich, zur Linken des Thrones“ Plak genommen, die Groß - Officiere des Hauses und’ des Gouver-:

neur dex Provinz hinter Sr. Maj., die Kammerherren und