1507 Adjutanten zu beiden Seiten. Baron '\von Roel ist zum Prâ- | sidenten der ersten Kammer ernannt, die zweite Kammer ist zur Wahl der Kandidaten der Präsidentschaft geschritten. — Á. Maj. die E und e Prinzessin Mariane Königl. H., sind gestern hier eingetroffen.
t e 24. Oft. Der-Graf Capodistrias ist gestern von‘Ems hier angekommen.
Hanover. “Die Bäume fknospen, einige blühen von _ Neuem. Nie gab es wenigeère Krankheiten und Sterbefälle. Das Schlachtvieh ist in solchem Ueberfluß vorhanden, daß es, entfernt von größern Städten, fast nur den Preis der Häute hat. Das Getreide steigt zwar etwas im Preise, well das Sómmerkorn in den Sandgegenden völlig mißrathen ist, aber es bleibt doch noch immer wohlfeiler, als die Landwirthschaft verträgt, und Niemand weiß einer solchen Zeit sich zu erin- nern, worin- zugleich Wohlfeilheit und Mißwachs die Land- haushaltung zerrüttethaben.— Die ältere Verordnung wegen Ab- machung von Klagen der Leute niedern Standes über Ehren- fränfung ohne gerichtlihe Weiterung, ist nun ausdrü- lih auf den Fall beschränkt, daß beide Theile von gleichem Stande sind. — Die Postfahrten von hier nah Kassel und Braunschweig sind bequemer und schneller eingerichtet, und der neue Handelsweg über Hildesheim nah Goslar wird mit be- sonderer Fürsorge behandelt. — Die hiesigen Waaren gehen mit Ursprungsscheinen nach Baden unter den alten Zollsäßen ein, und sind nur ohne dieselben dort dem neuen Aufschlag unter- worfen. — Die Gebühren-Ordnung für die hiesigen obersten Staats-Behörden ist in der Geseb-Sammlung erschienen, ein Adelsbrief kostet 60 Rthlr., und die Erhebung in den Fürsten- stand 400 Rthlr.
Kassel. Zu Rotenburg an der Fulda feierte der Dekan Wenderoth sein Zzojähriges Amts-Jubiläum ; zur Belohnung seiner geleisteten Dienste erhielt er den Titel Kirchenrath; er ist in Hessen der Erste, der diesen Titel führt.
Leipzig. Der Justiz-Amtmann Busse zu Pegau, mel- det in den hiesigen Zeitungen, den Tod seines Amtsboten Richter, mit dem öffentlichen Anerkenntniß der Bescheiden- heit, Redlichkeit und Diensttreue des Verstorbenen. Ein fol- cher Denkstein ist ein erfreuliches Zeichen der Zeit, welche die Verdienstlichkeit auch des Niedrigsten im Volke, nicht unbe- achtet wissen will; und wenn diese wenigen Zeilen, Allen, die mit dem Belobten in gleihen oder ähnlichen Dienstver-
hältnissen stehen, eine Aufmunterung werden, sich durch Recht- lichkeit und treue Erfüllung ihrer Dienstpflicht, einen gleichen Nachruhm von Seiten ihrer Vorgeseßten und ihrer Mitwelt zu erwerben , so sind sie nicht mit todten Buchstaben geschrieben. München. Am 20. Oft. ward das Volfsfest auf der The- resen- Wiese, in Gegenwart Sr. Maj., der Königl. Familie, und wenigstens 25,000 Mknschen , mit dem Pferde -Renuen beschlossen. Die allerhöchsten Herrschaften stiegen am Königl. avillon aus, der, da Jhre Ankunft nicht vorhergesehen wurde, vom Volke besest war. Se. Maj. der König gaben es nicht zu, daß man ihn räume; Sie nahmen mit Jhrer Maj. der Königin, mit Sr. Königl. Hoh. dem Prinzen Karl und F. KK. HH. den Prinzessinnen am Vorsprunge zunächst den Stufen Plak, und zeigten sich auf das Herablassendste und Liebevollste den nahe stehenden Personen. Um 5 Uhr kehrte der Dol unter dem Jubelrufe des Volfs, in die Residenz urück. N Jnsbruck. Die 20 Preise, welche Se. Maj. der Kai- ser, bei dem früher bereits erwähnten hiesigen festlichen Frei- Schießen, zum Hauptbest, Hauptkranz und Schleckerbest aus- gesebt hatten, betrugen zusammen 647 Spezies-Dukaten. Wien, 22. Oft. Der Oesterr. Beobachter vom heutigen Tage enthält unter andern Folgendes: „Wir haben Berichte aus Korfu vom 14ten, und aus Zante vom 17. September vor uns, die úber den neuesten Stand der Dinge in Morea, wenn gleich bei weitem fein vollständiges Licht, doch verschie- dene, bei der Unzulänglichkeit der direkten Nachrichten aus Konstantinopel nicht unbrauchbare, Aufklärungen geben. Diese Berichte sind von Männern, die, jedem Parteigeiste fremd, nur die Pflicht und das Jnteresse haben, von den Thatsachen, so weit sie zu ihrer Kenntniß gelangen, treu und unbefangen Rechenschaft abzulegen; ein Umstand, der übrigens von allen den Berichten gilt, die dem Oesterreichischen Beobachter zu benuben gestattet werden, und dessen man sich bei Beurthei- lung unserer Artikel, und Zusammenstellung derselben mit an- deren, ihrer Natur nach einseitigen, und mithin unsicheren Kor- respondenzen, wohl billiger Weije etwas öfter erinnern sollte.‘ ¿Nach den Berichten aus Korfu scheint keinem Zweifel unterworfen , daß Churschid Pascha seinen Marsch nach Mo- rea nicht mit seiner sonst gewohnten Behutsamfeit, sondern mit rg Uebereilung ausgeführt, daß er weder die Hülfs- Quellen des Landes, in welches er eindrang, noch den Wider-
stand, den er dort finden fonnte, gehörig berehnet, und daß er sich nach unerwartet schnellen Fortschritten zu Argos - be- funden hat, ohne die zu seinen ferneren Operationen erfoder- lichen Streitkräfte und Lebensmittel vorbereitet zu haben. Die
Folge dieses Verfahrens war, daß die Türkischen Heerführer ih auf Korinth zurückziehen mußten, daß sie U fes Ge- egenheit von verschiedenen Jusurgenten - Chefs angegriffen wurden, und. bedeutenden Verlust erlitten. Die Türkische Gar- nison von Napoli di Romania war von Neuem si selbst úber- lassen, und- abermals bereit, eine Kapitulation einzugehen.‘
„„Diese Vorfälle, über welche jedoch unsere Berichte durch- aus feine bestimmteren Data enthalten, scheinen sich in den leßten Tagen des August zugetragen zu haben. Die Türken
waren übrigens fortdauernd im Besiß von Korinth geblieben,
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und fonnten, sobald sie sich stark genug fühlten, von y
wichtigen Punkte- aus, ihre unterbrochenen Operationen Tag wieder aufnehmen. ‘‘
—-Am 15. Sept. war zu Korfu die Nachricht eingegy daß ein Theil der großen Türkischen Flotte die Südspik, Morea umsegelt, und 15,000 Mann Truppen bei Naz Romania gelandet habe; so daß nicht ällein die Türkisq saßung der ihr bevorstehenden Kapitulation abermals ey gen wäre, sondern.auch die in der Nähe des Plakes lichén Insurgenten - Korps eine große Niederlage erlittey ten. Diese Nachricht, die man auch zu Neapel erhalten; und dort nach glaubwürdigen Briefen für zuverlässig | theilen wir vorläufig mit, ohne sie zu verbürgen.“
¡¡În den Berichten von Zante werden die Begebenß auf Morea, die rückgängige Bewegung der Türken , dj sachen und die Folgen derselben, obgleih mit eben so Detail als in jenen von Korfu, doch im Ganzen du gleihförmig erzählt. der Türken hatte in Zante nichts verlautet; vielmehr man dort mit Bestimmtheit wissen, daß die zwischen y und 9. Sept. stattgefundenen Gefechte sehr zum Nachth,F Griechen ausgefallen wären, die dabei unter andern den liarcheu Petinessa und seinen Sohn verloren und sich ; wieder in“ ihre festen Stellungen zurúckgezogen hätten, þ Pascha, der das Hauptquartier bei Korinth fommandir! unablässig beschäftigt; Lebensmittel zu sammeln, und V, kungen an sich zu ziehen.“
¿Diese Berichte entwerfen übrigens ein traurig von dem Zustande des Landes. Die vier Militair-Chi lofotroni, Hypsilanti, der Bei von Maina und Kreve @ ben sich in die Herrschaft getheilt ; die beiden Ersten s unumschränkt in den Distrikten von Argolis und Achaju beiden Anderen in den von Messenien und Napoli di vasia. Die Einwohner fühlen den Druck dieser Diktatur, sich irgend einen Vortheil davon zu versprechen. Wen Znsurrektion auch anfänglich bei der Volfsmasse eiaige nungen rege gemacht hatte, so leuchtet doch endlich selbs Blöôdsinnigsten ein, daß es sich jeßt bloß noch um den Voi oder die Sicherheit einer kleinen Anzahl militairischer YŸ teurer handelt, von denen sich nichts erwarten läßt, als bestimmte Verlängerung des allgemeinen Elendes. 4 daß sie, selbst beim hartnäcfigsten Widerstande, der Türki Macht auf die Länge gewachsen seyn sollten, glaubt Nig mehr; man zittert aber vor dem Unheil, we
q auf wollte.
Von einer entscheidenden Nie, Ÿ ersten Tagen dieses Monates, B busen von Lepanto,
auszuwandern, wenn ihnen die Brittische Regie- einer der Jonischen Inseln Niederlassungen anwei- General Adams scheint sich ungern auf diese Un- dlung eóligelasMer zu haben; zuleßt aber hat er den Su-
Gehör gegeben „ ihnen auf der Insel Cephalonien ver- dene Distrikte eingeräumt, viele Schiffsladungen mit Ge- e zum ersten Unterhalte der Einwanderer dorthin abge- t, und Transport -Schiffe zur Aufnahme ihrer Familien Prevesa geschitt./ i a
An den Berichten aus Zante wird übrigens wie in den itlichen uns zugekommenen, aufs bestimmteste versichert, feine Europäische Macht an den Operationen der Türfki-
ert,
Heere auf die entfernteste Weise Theil genommen hat.
strenge und gewissenhafte Neutralität ist von allen Sei- beobachtet worden; auch haben die Türken nie Beistand ingt, und würden ihn aus Stolz und Mißtrauen sicher angenommen haben. Englische Fahrzeuge, unter andern worauf der Vice- Konsul Green sich befand, haben in beim Einlaufen in den am Fort Morea einige Unannehm- iten gehabt, weil sie sih der von den Türkischen Autori- verlangten Visitation nicht unterwerfen wollten. Die erreichishe Flagge ist bisher allenthalben respektirt worden, aber auch zu keiner Klage Veranlassung gegeben.‘ — 253. Oft. „Amtlichen Berichten aus Bufurest zufolge,‘ der heutige Oesterr. Beobachter, „„ist der Fürst der Wal- j Gregor Ghifa, den 25. Sept., um 5 Uhr Nachmittags, alles Gepränge dort angekommen, und in demselben se einsiweilen abgestiegen, welches er vor jeiner Berufung Konstantinopel inne hatte. Den eigentlichen Fúürstenhof er erst nach Vollendung der nöthigen Ausbesserung be- n. — Bei seiner Ankunft zu Vacarest, einem unfern der dt gelegenen Kloster, wohnte er, nach hergebrachter Sitte, feierlichen Gottesdienste bei, und empfing sodann dle wünsche seiner drei Söhne sowohl, als der drei Kaima- „und der angesehensten Bojaren und Landes - Beamten. Der dffentliche Einzug des Fürsten fand am bten d. M. . er wurde mit alleu herkömmlichen Ceremonien, aber fso vieler Pracht gehalten , daß er mit keinem frühern zu leihen war. — Als eine besondere Auszeichnung bemerkte daß ihm zwei großherrlihe Garden (‘Peifs), die sons die Person des Sultans umgeben, in ihren reichen Klel- zur Seite gingen. — Von der Kirche des heil. Spiridion
welches sie nb sich der Zug nach dem Fürstenhof, wo durch den Divan
Zwischenzeit, und bis der ungleiche Kampf beendigt seyn idi der großherrlihe Jnaugurations-Ferman in Türkischer,
noch über dae [N Engen fönnen.“ ¿x Ín jedem Fall ist der Ausgang des Kri in Alb und Epirus eine für das énftige N aller Griechischen Länder sehr entscheidende Begebenheit Pforte hat frühzeitig eingesehen, daß ‘es ihr erstes Ge jeyn mußte, jene wichtigen Provinzen, eine der S-chlijsi ihrem Europäischen Gebiete, sicher zu stellen; und sep 4/4 sie hiebei durch Rathschläge von Sachverständigen, ow, u wahrscheinlicher ist, dur ein richtiges Gefühl geleitet w sie hat keine Haupt - Operation, weder gegen Morea n gen Thessalien unternehmen wollen, bevor Ali welchem sie mit Recht ihren gefährlichsten Feind anerkui unterdrückt war. Seit der Vernichtung dieses Feindes sie eigentlich nur noch die Sulioten, eine kleine, auf ei fruchtbares Gebiet öeschränkte Nation, aber die tapferstt dortigen Völkerschaften, zu fürchten. Churschid Pascha die Sulioten, noch bei Lebzeiten Ali?s, für die Pforte 4 M E N G iber verscherzten diesen V lge, gewa tige Maßrege : Qrie wieder E Auf diese ge Weaßregeln, und der Krieg Znsurgenten-Chefs ihre größten Hoffnungen gegründet. Sulioten haben aber der bea dak Türkischen endlich weichen müssen; drängen, würde heute fein leichtes Unternehmen seyn.
dem 10. Sept. weht die Türkische Flagge auf den MŸ
von Suli. *) Die Bewohner dieser Stadt haben den V
#) Der Constitntionnel wirft dem Oesterreichischen Beob unter anderen lächerlichen Beschuldigungen En habe | Nachrichten aus Korfu vom 15. Aug. die Uebergabe von Sul edt 2) im vergangenen Winter von einem zwischen ( id Pascha und den Sulioten geschlossenen Vertrage gesy endlich 5) vor drei Monaten gemeldet, daß Churschid Pas Lens Tan Zet G tigt a bne res Enkel des Y : 1 abe; eine dieser Nachrichten nig gegründet, als die andere. / O etr
Diese Nachrichten waren , eine wie die andere, voll! gegründet, auch, so wie sie wirklih lauteten — nicht wie de! stitutionnel sie travestirt — ganz mit einander úbereinstimmetd Sulioten hatten allerdings (nicht im vergangenen Winter, 0! in den leßten Tagen Ali Pascha?s, mit Churschid Pascha cin vorthcilhaften Gie geschlossen, der nach Ali-s Tode geb! Da A de Pesehiababex einige der aurgesehennt
) chandelt , einen davon hingeri
Alle der Griechischen Sul / sogar hingerichtet mit Jubel von dem Abfalle der Sulioten. — Hierauf trat in und Jul. ‘der harte Kampf um Suli ein, und — (nicht vo Monaten, sondern) am 5. Sept. meldete der Beobachter: -/daß Berichten Uebergabe der Citadelle von Sulèi beendigt, und ein Enk Ali Pascha gefangen sey.// Und o verhielt sich die Sache dings. Die Sulioten hatten — nicht mit Churschid Pascha längst von ihnen entfernt war, wohl aber mit den zurückgeblit
Türkischen Feldherren kapitulirt, und der Abschluß dieser Kap tion ward bloß durch den Umstand Vebtdgert daß sfe ihre (
Diversion haben die verständigt
zugethanen Fournale sprachen d
aus Korfu vom 15. Aug., der Krieg in Epirus dul!
ch den Vestier aber in Wallachisher Sprache öffentlich im
le des Divan verlesen wurde. Beide vorgenannte Beam-
vurden sodann mit Zobelpelzen bekleidet. — Die bisherige,
s aus Túrken, theils aus Tataren bestehende Besaßung, den Befehlen des Kiaja Pascha und des Sultans der ren, verließ Bükurest am Morgen des 27. Sept. Die oroger hatten schon am 21sen den Rückweg über die Do- eingeschlagen. — Unmittelbar nah dem Abzuge der Tür- ¿n Besabung übernahm der zum Basch Beschli Aga er- te Kapidschi Bascha Kavanos Oglu die Handhabung der lichen Sicherheit. Die ihm untergebene Mannschaft von ufig 2000 Köpfen wird in alle Bezirke der Wallachei ver- jismäßig vertheilt, und versieht denselben Dienst, der sonst rnauten anvertraut war. Die strengen Befehle des ten Basch Beschli Aga und sein persönlicher Charakter tigen zu den besten Erwartungen für die Aufrechthaltung Ruhe und Ordnung. ‘‘
Laut amtlichen Nachrichten aus Crajova, sind am 4. Oft. tliche Türkische Truppen unter den Befehlen des Silih- des Pascha von Widdin: von dort abgegangen, und haben
ts úber die Donau geseßkt. Tags darauf waren 6 bis 700
Do n des Kavanos Oglu daselbst eingetroffen, um als Be- diese von Neuem aus Epirus zus che Sicherheit zu wachen.‘ 7,Berichte aus
in den fünf Bezirken der kleinen Wallachei für die öf-
1D Jassy vom 11ten d. M. melden, daß auch ortige Türkische Befehlshaber Kutschuk Ahmed Aga, mit x übrigen noch zurückgebliebenen Mannschaft-am gten den zug in die Heimath angetreten habe. An demselben gegen die Mittagsstunde langte der neue Hospodar der dau, Johann Stourdza, mit seinem zahlreichen Gefolge, allgemeinem Glockengelaute, in Begleitung sämmtlicher rungsvorstände und Beamten, welche ihrem neuen Landes- entgegen geeilt waren, zu Jassy an, und stieg in dem halb der Stadt befindlichen, vor einigen Stunden von huf Ahmed verlassenen Kloster Formosa ab. Dort wurde ürst von der Geistlichkeit und den vornehmsten Einwoh- bewillklommt. Erst nah Sonnen-Untergang fuhr er in- 0 nach der Stadt in den Fürstenhof. Der feierliche h und die gewöhnliche Jnauguration des Hospodaren uf einen andern Tag ausgeseßt. — Die Anzahl der un- em neuen Basch Beschli Ejiß Aga gleichzeitig angekom- h Polizeimannschaft mag bei 1000 Köpfe betragen, die, e in der Wallachei, in die verschiedenen Distrikte verlegt n.
te) Stadt zu verlassen, und in den Jonischen Fnseln aufge- en zu werden verlangten. Hierüber mußte mit den Engli- Autoritäten zu Korfu unterhandelt werden, und erst nachdem Interhandlung zu Stande gebracht war, konnte die Türkische è auf den Mauern (oder Ruinen) von Sulti' wehen.
fan muß etwas besser unterrichtet scyn, als der Constitution= m Gegner, die wohl wissen, und reiflih überlegen, was sie n, Lügen firafen zu wollen. (Anmerk. des Oesterr. Beob.)
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¡Auf solche Art ist also die gänzliche Räumung beider Für- stenthümer von den großherrlichen Truppen wirklich vollbracht, und es sind überdies die strengsten Vorkehrungen eingeleitet, um' alle Nachzügler einzufangen, und über die Donau zu schaffen.‘ |
— Verona scheint die großen Vortheile, welche ihm durch den Kongreß erwachsen, nicht allein seiner Lage und" séinen großen, in bestem Stande befindlichen Gebäuden, sondern auch mit einer wohlverdienten Anerkennung seiner in allen Stür- men der Zeit, und während aller politischen Erschütterungen ZJtaliens, bewahrten treuen Anhänglichkeit an das os De- sterreich zu danken zu haben. Mehrere Reisende wollen über- dies bemerft haben, daß die Veroneser, mehr, als die Bewoh- ner mancher andern Jtalienishen Städte, den Deutschen überhaupt besonders zugethan sind, und rúhmén die Bieder-- keit, mit der sie dort in der Regel behandelt worden sind.
Prag, 27. Oft. Die Mârête sind mit grünen Erbsen und Bohnen übersäet; Rosen, Nelken, Jasmine und andere Sommer- Gewächse blühen noch im Freien. Eine noch aufallendere Erschei- nung aber hoc uns der hiesige Bürger und Múühlen-Besißer, Hr. Nowotny. Dieser hatte auf seiner, vor dem Augezder Thore, am ostsüdlichen Abhang des Lorenzberges liegenden Besißung, schon am d Jun. Korn-Aerndte gezalten. Ein so ungewöhnlich früher Kornschnitt führte ihn auf den Gedanken, das Feld gleich umzuar- beiten, und cine zweite Saat mit Sommer-Korn zu versuchen. Die junge Saat schoß schnell hervor, wuchs úppig empor, und von der ferneren Witterung begünstigt, war Hr. Nowotny #o glücklich, am 19. Oft. die zweite Korn-Aerndte halten zu können. Dieses Korn ist im Stroh und Kerne vorzüglich schön. Weinlese und Getreide- Aerndte zu gleicher Zeit! Ein gewiß seltenes Zusammentreffen.
Vencdig, 17. Oft. Gesiern wurden in der Markus - Kirche
unter großem Andrang von Menschen aus allen Ständen, die feier- lichen Exequien für Canova gehalten. Hierauf ward der Leich- nam nach der Riva della Piazzetta gebracht, und dem Erz-Priefster von Possagno (Canovas Geburts-Orte), Übergeben; eine schon be- reit stehende Barque nahm die theuren Ueberreste auf, um sie nah Possagno zu bringen, wo selbige in der von dem Verblichenen er- bauten Kirche feierlich beigeseßt werden sollen.
— 18. Okt. Der Jahrestag der Leipziger Schlacht wurde, vot dem hier garnisonireuden Regimente Esterhazy, welches in die- ser Schlacht sich besonders auszeichnete, glänzend gefeiert. — Ge- stern {lug der Bliß in die Kuppel der Kirche di S. Pietro di Castello und zerstörte selbige gänzlih. Das Fnnere der Kirche hat durch das cinsiürzende Gewölbe bedeutend gelitten.
Turin, 83. Okt. Der Graf Mocénigo, außerordentlicher Ge- sandter und bevollmächtigter Minister Sr. Maj. des Kaisers von Rußland am hiesigen Hofe, ist gestern nah Verona abgegangen.
Rom, 9. Oft. Vorgestern nahmen Se. Heiligkeit den, au dem Monte Pincio unlängst errichteten Obelis? des Aurelian und andere Verschônerungen der Stadt mit großer Zufriedenheit, in Augenschein.
St. Petersburg. Unter den hiesigen Tage-Blättern , zeich- net sich die in deutscher Sprache herauskommende St. Peters- burger Zeitschrift von Oldekop, sehr vortheilhaft dadurch aus,
daß sie in jedem Hefte, aus dem Junern des Reichs, interessante
Nachrichten liefert, und eine fortlaufende Uebersicht ‘der Scueen
erien Literatur - Produkte mittheilt. (Preis 55 Rubel B. . L).
Smyrna, 1. Sept. Jn einem der leßten Blätter des erscheinenden Spectateur Ciendat heißt es: „Einem im Schwväbischen Merkur befindlichen Schreiben von Missolonghi vom 4. Fun. e. zu- folge, sollen Coron und Modon in Ucbergabe-Unterhanölungen ge- treten seyn. Solche Unterhandlungen haben indessen nie fiatt ge- funden. Das „ehen erwähnre Schreiben schließt mit der Be- merkung : ¿Die Türken, welche sich rühmten,- Griechenland. in zwei Monaten wieder zu unterwerfen, und das antichrist- liche Tagblatt von Smyrna „ welches sich dafür verbürgte, werden gewahr werden, wie sehr sie sh verrechnet haben. Das sehr christliche Tagblatt von Smyrna aber, dem Geiste seines Glaubensbefkenntnisses getreu, beginnt damit, die in dem Beinamen a ntich ristlich liegende Unschicklichkeit zu verzeihen und zu erklären, daß es sich nie entschließen werde zu lügen, um der einen oder der andern Partei zu schmeicheln. Entschlossen ; die Wahrheit der Lüge, die gesunde Vernunft der Narrheit, und das Recht dem Un- recht vorzuziehen, wird der Redakteur dieses Blattes, von der Stelle aus, wo er ungehindert aus allen Quellen s{höpfen kann und o zu sagen, Alles mit eigenen Augen sieht, dur eigene und Anderer Erfahrung geleitet, sih es stets zur Pfliht machen, ein
treuer Bericht-Ersfatter der Thatsachen zu scyn, und besonders nur immer zu sagen, wie die Sachen wirklich sind, nit aber, wie, int manchen Ländern, man gern sähe, daß fie seyn möchten. Wir kön= nen in unserer Art zu schen und zu denken uns geirrt haben, aber die Art und Weise, in der wir öfter Über beide Nationen uns aus- gesprochen haben, hat hinlänglich bewiesen, daß wir den Säbel nicht mehr als den Dolch gefürchtet, Wir haben für dié Mensch- heit gebetet, und werden darin nicht ermüden. Möchte die Vorse- hung auch die Gebete erhdren, die wir heute zum Himmel senden! nämlich, daß das Ottomannische Geschwader auf keiner der Fnseln landen môòge. Fast auf allen hat das Volk durch die verzähl che Verblendung vorgespiegelter Unabhängigkeit sich irre leiten lassen. Rur einzig die Furcht hält es jeßt noch im Aufstande; durch Härte gegen einen Schuldigen würden tausend Unschuldige mit estraft werden.( y
._ Madri d- zo. Sept. Die Antikonstitutionellen, unter ihren An-
führern Quesada, dem LTrappisten und Fuanito, haben am 13. d. M. zu Prenavarre das Korps des Obersten Tabuença, der selbst ge= fangen wurde, ganz vernichtet. Fn Folge dieser Waffenthat zog sich derx Oberst Qerca, der von Sixena gegen Lerida marschiren E C, e rüúd; eben so das Korps, welches Tabuença detachirt hatte, um Ver=
rasque zur Hülfe zu eilen. - Beide vereinigten Armee-Korps, . wel= che noch durch frische Truppen, die aus Sarragossa gerüdckt sind, verstärkt worden, sollen den Fortschritten der Royalisten auf diesex Seite Einhalt thun. Andesen ist obiger D von nicht unbedeu-
tender Wichtigkeit für die Royalisten; denn thre linke Flanke ge-
winnt dadurch mehr Freiheit in ihren Bewegungett und kann desto
leichter gegen Mina operiren, der mit allen seinen Streitkräften aus Lerida gerúckt war. Einige sagen, er wäre geschlagen und
verwundetworden ; Andere, ex wäre unyverrichteter Sache wieder in