1822 / 132 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Sat, 02 Nov 1822 18:00:01 GMT) scan diff

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rung wiederholt, daß die mit der Ausreichung und Zahlung L bah. n nicht im Stande sind, sich in Betreff dieser ihrer Amts-Verrichtung mit irgend jemand in Brief- Wechsel einzulassen, eben so wenig als die Köntrolle der Staats- Papiere oder die Staatsschulden-Tilgungs-Kasse, weshalb also etwanige hiemit in Widerspruch stehende Gesuche oder Anträge schon im Voraus abgelehnt und ohne Antwort zurück gèschickt werden müssen. ' :

Nach Ablauf des oben“ erwähnten Zeiträums wird das Extraditions-Geschäft geschlossen, und muß also derjenige, wel- cher während desselben seine Jnterims - Scheine zur Verifika- tion nicht eingereiht hat, damit warten, bis dazu ein neuer Termin angeseßt wird, wobei jedoch zugleich bemerkt werden muß, wie es die Absicht ist, alsdann einen praeclusiv Termin für die Beendigung dieser Angelegenheit auszubringen.

Berlin, den 12ten Oftober 1822.

Haupt-Verwaltung der Staats-Schulden. Rother. v.d. Schulenburg. v.Schüße. Beelik. Deekb. Deputirter der Neumark. F. von R omberg.

Angekommen: Se. Excellenz der Wirkliche Geheime Rath und Dom-Dechant, Graf von Spîegel, von Münster.

M L tungs-NaGrischte.n.

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Paris, 25. Oft. Jn der gestrigen öffentlichen Audienz wurde der neue Spanische Gesandte, ‘Herzog von San Lo- renzó,- den Königlichen Prinzen und Prinzessinnen vorgestellt.

Die Deputirten, Hr. Foy, Kératry, Lafitte und B. Constant, sind, wie der gestrigè Courrier trançais meldet, mit ihren bei dem Groß-Siegelbewahrer eingereichten Jnjurien- Klagen gegen den General-Prokurator Hrn. Mangin zu Poi- tiers, von dem Minister mit der Erflärung abgewiesen worden, daß er zur Annahme von dergleichen Piécen nicht befugt sey. Die obigen Herren Deputirten wollen nunmehr einen ande- ren Weg einschlagen und sich mit ihren Beschwerden direkt an das ôffentliche Ministerium bei dem Königl. Gerichts-Hofe in Poitiers wenden, was sie Anfangs aus dem Grunde ver- meiden zu müssen geglaubt, weil ihr Gegenpart, Hr. Man- gin, an jènem Gerichts-Hofe das Amt eines General - Proku-

rators selbst versieht. In einer Verorbnung vom xzren d. M. fodert der Erz-

Bischof von Rouen die zu seinem Kirchsprengel gehörigen Bewohner zu milden Beiträgen, behufs der Wiederherstel- lung der durch das Feuer. des Himmels zerstörten Kathedrale in Rouen auf. A

Die von dem General - Konseil des Departements der Nordküsten zur Errichtung eines Monumentes für den Konne- table du Guesélin bewilligte Summe, beträgt 5000 Fr.

Am 19ten foll hier ein Zweikampf zwischen 14 Officieren, 7 gegen 7, stattgehabt haben. E e

Zu Marseille hielt die Jsraelitischhe Schul Einrichtung eine feierliche Prüfung. Sie besikt Schüler aus Syrien und Tunis, welche dahin gekommen, um die Französische Sprache zu erlernen. : A

Perpignan, 12. Oft. Die Spanische Gemeinde Man- zanet hat hier Tuch zu 100 Uniformen gekauft, die Misas, unter der Drohung, ihr Dorf in Bränd zu stecken, von ih- nen requirirt hat. Ueberhaupt verbreiten dié fortwährenden Ankäufe der Glaubens-Armee hier viel Leben. Erst gestern ging wieder ein großer Transport Tschafkos von hier ab.

Seit einigen Tagen kommen von Urgel her viele Mön- he und Priester an. : Bayonne, 17. Oft. Das Detaschement des Glaubens- Heeres unter Zabala, soll Biscaya haben räumen müssen, und die Konstitutionellen wieder Meister des ganzen Landes und besonders der Küste seyn. Mobile Kolonnen kreuzen in allen Richtungen, Und die Provinz selbst hat 200 junge Leute voll- ständig ausgerüstet, welche den Befehlen des konstitutionellen

Obersten Jauregui untergeben sind. E oulouse, 16. Oft. Das Echo du Midi schildert die

Afffairen bei Castelfolit und Montañana, als hôchst glänzend

und entscheidend für. die Royalisten und beruft sich des- halb. auf die Urgelsche Staatszeitnng. Nach dem Echo steht zwar Mina mit 6000 Mann zu Calaf, u. Milans mit 3000 zu Granollens, und sind beide willens, sich mit Costa’s Milizen und Artillerie zu vereinigen, um Urgel anzugreifen ; allein diesem Angriffe müsse erst die Niederlage des Generals Eroles vorausgehen, der mit 18,000 Mann Kerntruppen be- reit sey, die Konstitutionellen zu empfangen, Mosen Anton sey am gten auf Befehl der Regentschaft nach Puicerda zu- rückgekommen, weil Eroles ohne ihn sich stark genug fühle, um sich mit dem General Mina zu messen. Ueber die, den Unun- terrichteten unerklärlih vorkommende Ankunft des Kriegsmi- nisters dêr Regéntschaft , Ortaffa, in Perpignan, sagt das Echo: ¿¿Dieser treue Diener Sr. Kathol. Maj. hat von der Regentschaft die Erlaubniß erhalten, drei oder vier Tage bei seiner Gemahlin: und Kinderh zuzubringen. Die Liberalen, welche durch die Siege des Glaubensheers täglih wüthender werden, verbreiteten, daß Urgel aufgegeben und die Regent- schaft zersprengt sey, allein Hr. v. Ortaffa, ist mit dem Vor-

| saße abgereist, den 14ten auf seinen Posten wieder zur

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kehren." General Mina, wie man versichert, ist ay zum zweitenmale bei Castelfolit total geschlagen worden fonstitutionelle Armee, hat sich an den Gränzen Arragy vor einigen Tagen ‘empört; 700 Mann derselben sinz dem Jnunern Spaniens abgezogen und General Zay, Valle soll getödtet worden seyn“/. (2)

London, 25. Oft. Ein Englischer Officier, dey die Linien des Französischen Beobachtungs - Heeres q Spanischen Gränze gerêist, und vor 10 Tagen hier eing fen ist, giebt die Stärke jenes Heeres, wie uns scheint übertrieben, auf 80,000 Mann anz seiner Beschreibung ist der Artillerié-Park von hoher Vorzüglichkeit, und die valerie größtentheils wohlberitten. Von der durch die y burger Allgem. Zeitung, unterm 10. Oft. verbreiteten richt, daß ein Englischer Kourier, auf dem Wege von L nach Wien plöblih wahnsinnig geworden, wußte my gestern im auswärtigen Amte noch nichts. (Deutsche Bl aus den Gegenden, wo sich der Vorfall ereignet haben \ haben ihr indessen bis jeßt noch nicht widersprochen.) F

Santander hat als Vice-Präsident der Republik K bien und Inhaber der ausübenden Gewalt, am 1sten H eine’ Kundmachung aus dem Palaste von Bogota erlass,y fein Agent beauftragt sey, Anleihen oder sonstige V im Namen der Republik abzuschließen, sondern daß ledi Hr. Zea in Paris das Recht habe, in den politischen Y legenheiten Kolumbiens, seinen Jnstruftionen gemäß zu deln 2c. Die Kolumbischen Fonds standen am 21sken 6j am 22ssten notirte man sie zu 91. |

Aus Lissabon sind 6 Brasilische Deputirte, welche l fassung zu unterzeichnen sich geweigert, angekommen. Du gen werden auch hieher kommen, sobald sie die Förmlichiÿ um Pässe zu erhalten, úberstanden haben.

Se. Maj. haben J. R. Matthews Esq. zu Jhrem neral-Konsul in den Europäischen Besibungen Sr. P Maj. mit dem Aufenthalte in Lissabon ernannt.

Der verstorbene Marquis von Londonderry hat seind mahlin zur Universal-Erbin eingeseßt. Die von ihm hi} lassenen Juwelen und Fürstl. Geschenke werden auf 40 Pfd. Sterl. geschä6t.

Die Abseßung des bekannten Bischofs Percy Jocelyn, wird den 26sten statt finden.

Der in Calais verhaftete Hr. Bowring soll einige rühwijche Lieder für Französishe Soldaten bei y aben.

_Im Jahre 1819 zählte die Englische Armee 7 Feld chälle, 106 Generale, 197 General-Lieutenants und 315 neral-Majors (Frankreich i. J. 1816 nur 16 Marschälle General-Lieutenants, 392 General-Majors oder Maréchag Camp). Die höheren Militair-Posten werden in unfer?! mee noch verkauft, und dergleichen Verkauf ist durch ej glement sanftionirt. Eine Oberst-Lieutenants-Stelle se B. 3500 bis 6700 Pfd. Sterl., eine Major-Stelle Lg 6300, eine Rittmeister-Stelle 1500 bis 3500, eine Lieut Stelle 1250 bis 1785, eine Fähndrichs - oder Kornets- t 400 bis 1260 Pfd. Sterl. Die Königl. Garde zu P besteht aus 8 ÉEsfadrons, jede zu 86 Mann vom Unter cier herab ; die Garde zu Fuß aus Z Regimentern, welch Mann sarf sind. Die Reiterei machte im lebten 80,000 Mann aus, und führt den allgemeinen Namen goner. Jn der Mitte des Jahres 1814, also am S des Krieges, machte die Englische Landmnacht in En 155/356 Mann und außerhalb England 184,223 Maun darunter ist die Miliz nicht mit gerechnet. Die Streit von ganz Großbritannien macht 297,864 Mann und in dien 213,454 aus, also zusammen 526,742 streitbare Im Jahr 1820 bestand die auf dem Friedensfuß stehende E sche Kriegsmacht aus 10,640 Mann Reiterei und 6619

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den, die Infanterie aus 69,846 Mann, die Artillerie aus 8 Mann und 416 Pferden; so daß die ganze Englische Macht

Streitkräfte in Jndien abgerechnet, nicht über 668,425 M ausmacht. Die Truppen in Jndien bestehen, nach dem | sten Friedensfuß, aus 2560 Mann Reiterei und 15,000 M Jnfanterie.

In der Gegend von Bandon (Jrland) zeigt sich der des Aufruhrs gerade so, wie vor der Rebellion von ! Das Landvolk haut überall Eschen nieder, um Pikensd daraus zu fertigen. Das Eindringeu in Häuser u. das A suchen derselben nah Waffen beginnt von Neuem. J Grafschaft Kerry ist man endlich des Phil. Connor (M geworden, der vorigen Winter bei den Rockiten so war, daß sie dessen Haus zu ihrem Berathungs-Orte ge hatten und von dort aus ihre Manifeste erließen.

Ein Reisender berichtet, daß von allen neueren Hl der Herzog von Wellington bei den Chinesen der beliebt sey, nicht allein wegen seiner Siege, sondern auch und | züglich, well der Name klingt, als ob er Chinesischen Ursp f sey. Nach Briefen aus der Kapstadt vom z. Aug.

en die leßten Stürme 163 Gebäude in wenigen Stun theils zertrümmert, theils stark beschädigt.

Raphael Garguilli von Neapel, der Wiederhersteller d Vasen im Museo Borbonico, will einen Kitt erfunden ben, welcher, ohne Gebrauch von Feuer oder Wasser, die T zerbrochener Vasen so fest vereinigt, daß sie jeder Feuchti und Hiße widerstehen, und, angestoßen, ihren eigenthümli E s lassen.

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e am 16. Oft. in ihrem z100ten Jahre verstorb

Witwe des berühmten Schauspielers Garrick (S. 1298)

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. Wien gebürtig, wo sie eine Zeit lang als Tänzerin figu-

¿2 Bei Betretung der Schaubühne hatte sie den Namen letti angenommen. Von dem seltenen Liebreiß der jungen nstlerin geblendet, hegte ihre Mutter den eitelen Wunsch, eibe nur mit ciner Person von ausgezeichnetem Range zu hinden. Unglücklicherweise zerstörte aber Garrick die Pläne vorsichtigen Mutter. Um diese zu täuschen, ward ein hrhaft theatralischer Gegenplan ausgeführt. Die junge nzerin ward frank und Garrick führte sih im Costüm ei- , der berúhmtesten hiesigen Aerzte ein. Die ihm eigene ns, in Nachahmung der Gesichtszüge, begünstigte das Un- nehmen, dessen Resultat der Segen der getäuschten Mut- zur ehelichen Weihe war. x

_ 95. Oft. Gestern fand der Börsen-Wächter folgenden schlag am Eingang der Börse, den er sofort abriß: „An Herren, welche auf der K. Börse in auswärtigen Stocks fehren. Gentleman, Sie haben zum Schauplaß Jhrer derationen einen der besuchtesten Theile der Börse, beson-

V qu auswärtigen Posttagen, gewählt, und die, welche ihre Mpöhnlichen Pläße dort haben , verdrängt; wollten Sie sich

jge Yards weiter nah der NO. Ecke verfügen, wo nie- (s viele Menschen stehen, so wird man es als eine Höôf- eit ansehen, für welche die Kaufleute, welche die Franzd- hen und Jtalienischen Gänge frequentiren, sehr verpflich- syn werden.‘ Z :

26. Oft. Der Baron Em. de Lascases macht nun dex Morning Chronifle selbst bekannt, daß er Sir Hudson e mit einer Peitsche geschlagen, (weil dieser sich gegen sei- h Vater ehrenrührige Ausdrücke erlaubt) und ihn herausge- ert, daß aber der General das Duell abgelehnt habe; er he ihm aber, um ihm Genugthuung zu geben, noch immer Dienste. Inzwischen weiß die Polizei, der Sir H. Lowe zeige gemacht, den Baron nicht zu finden. : |

Hr. Bowring ist im Verhör gefragt worden, ob nicht die ds zur Befreiung des Bories durh seine Hände gegan-

und ob er nicht mit Lady Hutchinson und Lord Oxford

Paris intriguirt habe?

F Eine, durch ihren Wiß bekannte Glasgower Zeitung mel-

daß eine Eis-Jnsel angeschwommen gekommen sey, auf cher sich zwei Eingeborne von Lancasters- Sund befänden, eine Anleihe von 5 Millionen Pfd. Sterl. gegen Ver- ¡dung der Zoll-Abgaben von den Schiffen, die künftig die rdwest-Passage machen würden, zu negociiren.

sich ge Brüssel. Der am 31. Mai d. J. geborne jüngste Sohn SPrinzen und der Prinzessin von Oranien K.K. H.H., ist 29. Oft. mit Tode abgegangen. /

} Augsburg, 25. Oft. So eben trifft hier die Nachricht

| daß. Madame Läâtitia Bonaparte, Napoleons Mutter, zu 1 verschieden ist. Dresden. Einer neuen Verordnung gemäß, sollen die- gen, welche taubstumme Frauenspersonen zu einer, ihrem chlechte angemessenen, eine besondere Geschicklichkeit oder ustfleiß erfodernden nüßblichen Erwerbs-Fertigkeit anziehen ausbilden, nach Verfluß des ersten Lehrjahrs, eine Beloh- g aus der Prämien-Kasse von Zwanzig Thalern, und nach deter Ausbildung, ebendaher noch Dreißig Thaler erhalten. Karlsruhe, 24. Oft. Nachdem die Fürstlich Hohen- m-Sigmaringensche Regierung, in Beziehung auf das (se Französische Douanen- System, Maßregeln ergriffen wodur die Zwecke der diesseitigen Verordnung vom 18. . d. J. gesichert sind, so haben Se. K. Hoheit genehmigt, im Sigmaringenschen erzeugten Weine, Branntweine, Es- und alle übrige Fabrikate, gegen Vorlegung von Ursprungs- nissen und gegen Bezahlung der bisherigen geringen Zölle, as Großherzogthum eingehen zu lassen. Mainz, 24. Oft. Nach dem kürzlich erfolgten Abster- des Rabbiners David Scheuer, eines geachteten, aber streng odoxen Schriftgelehrten, erachten es die Ausgeklärteren r den hiesigen Jsraeliten für zeitgemäß und möglich, cie gottesdienstliche Ordnung, mit deutschen Gesängen, führen. / München, 14. Oft. Die hiesige Zeitung meldet nun- amtlich, daß dem K. Feldmarschall und General-Jnspek- Fürsten v. Wrede, vom 1sten d. M. an, das Kommando Armee übertragen; der K. Staats-Minister , Graf von da, nah 5 ojähriger Dienstleistung, mit seinem vollen Ge- ?, pensionirt; und das Armee-Ministerium in 5 Sektionen eilt worden is, wovon die erste für das Dienstliche, Per- lle und Technische; die zweite für das Administrative, tlihe und das Militair-Bauwesen ; und die dritte für das sirichterliche in Dienstvergehen und Verbrechen bestimmt Das Portefeuille dieses Armee-Ministeriums ist dem Ge- (Major v. Maillot übertragen, das Ober - Administrativ- hium und die General-Lazareth-Jnspektion aber sind guf- worden. Rüdesheim. Eine vorläufige Prüfung des hiesigen ährigen Mostes vermittelst der Mostwage, liefert gegen 1 des berühmten Jahres 1611 folgendes Resultat : Der lingsmost vorzüglicher Qualität, wog i. J. 1811: 16 bis Vrad, i. J. 1822: 26 bis zo Grad. Der Orleansnost Y Bergtraubenmost vorzüglicher Qualität, wog i. J. 1811: ls 25 Grad, i. J. 1822: 36 bis 44 Grad. Der so auf- d überwiegende Gehalt des diesjährigen Mostes berech-

Uns zu der überzeugenden Erwartung des gediegensten |;

geistreihsten Weines, dem alle früheren, selbst die vorzüg- en Jahrgänge an Qualität weit nachstehen werden.

Insbruck, 21. Oft. Auf ihrer Reise nach Verona sind durhpassirt: vorgestern der Marquis Londonderry, Kö-

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nigl. Großbritannischer Bothschafter am K. K. Oesterr. Hofe, . und gestern der Fürst von Rasoumoffsky.

. Bis jeyt haben sih zu dem großen Freischießen 1742 Schüßen einschreiben lassen; jedem sind 4 Schüsse. gestattet. Die Schüsse geschehen aus freier Hand. Die Entfernung der Scheiben vom Stand beträgt 148 Schritte. Auf die Kranzscheibe dürfen nur die schießen, welche auf der Besischeibe die ersten oder leßten zwei Schüsse in das Schwarze getroffen haben. Die Zahl der Schleck= oder Uebungsshüsse auf dem vom Haupt- Schießstand abgesonderten „Schleckerstande is unbeshränkt. Fm Durchschnitt dürfte jeder fünfte Schuß als ins Schwarze etroFen angenommen werden können. Reine Centrumschússe sind bisher zehn erfolgt. Merkwürdig und beinahe ohne Beispiel ift der Fall, ein Schüße, Prantl von Lana , gus den vier ihm zustehenden Schüssen zwei Centrumshüsse machte. Auswärtige Schüßengilden mögen aus diesen wenigen Angaben entnehmen, in wie weit un- sere Tiroler Schügen sih der Ehre {meiheln dürfen, sich ihnen gleich zu E. E fue da

Trient, 16. Ott. Der sehr enge Eingang unsers deutschen Thors, und ein Theil eines daran stoßenden R E at den in 5 Tagen. nieder gerissen, um die Passage bei der Ankunft Sr. Maj. unsers Kaisers, geräumiger zu machen. Das Ftalienische Thor ward in einen grünen Lorbeer-Tempel verwande t, und die Hauser in den Straßen, durch welche der Festzug ing, waren ago mit Blumen - Gewinden und vielfarbigen eppichen ge-

UGTI.

RNoveredo. Am 14. Oft. hielten des Kaisers und der Kaise- rinn Majestäten hier Jhren feierlichen Sins Auf dem erun nuovo war cin folossales Säulen-Werk errichtet, welches durch 40 Bôgen, mit dem Absteige- Quartier F.F. M.M., in Verbindung siand. Unter andern Huldigungs - Bezeigungen, überreichte die Kaufmannschaft der Kaiserin Maj. eine Sammlung verschiedener hier gefertigter und gefärbter Seiden - Waaren. ach der Tafel begaben sich die Allerh. Herrschaften in das Theater, wo eine Di- lettanten- Gesellschaft den Schatten Samuels gab. Den folgenden Tag besuchten J.J. M.M., die Fabriken Tai und Bettini, und seßten dann Jhre Reise nah Verona foxt. Abends trafen des Kai- sers von Rußland Maj. ein, besuchten den 16ten die Fabrik Tachi, die neue Handels-Straße von hier nach Vallarsa, und das Theater, und reisten am 17ten nah Besichtigung der Fabrik Bettini gleich- falls nach Verona ab.

Verona, 17. Oft. Gestern traf Se. Königl. Hoh. der Prinz von Salerno, und heute früh Fhre Mai. die Édnigin von Sar= dinten hier ein.

Genua, 15. Oft. Bei dem Erdbeben zu Aleppo, welches, nah näheren Nachrichten, am 11. Sept. begann, und bis zum 14ten dauerte, wurde der K. Oesterreichishe Konsul unter dem Schutte seines eigenen Hauses begraben. Der Französische Konsul und die Brüder della Terra sante (des heiligen Landes) sind glüdcklich der Gefahr entronnen.

Venedig, 19. Sept. Das am 1. Sept. d. F. bekannt ge- machte, die Transito-Waaren betrefende, Reglement, ist nebst dem desfallsigen Zoll-Tarife, bis auf Weiteres suspendirt worden.

Kopenhagen, 22. Oft. Der Syndikus Hr. Gütschow aus Lübeck ist hieselbst angekommen und zwar, wie es heißt, in Angelegenheiten der projektirten Anlage eines Kanals zur Verbindung der Elbe mit der Ostsee.

_ Stockholm, 18. Oft. Einem Gerüchte zufolge, wird die zukünftige Gemahlin unsers Kronprinzen im Mai €. M, hier erwartet.

St. Petersburg, 16. Oft. Kaiserlihem Befehle zu- folge, fônnen alle Subalternen, die bis zum 1. Sept. d. J. die geseßliche Frist von 25. Jahren ausgedient haben, auf ih- ren Wunsch ihren, Abschied erhalten; denen aber, die ihre Dienste fortseßen wollen, werden die, für die Reserve-Armee im Jahre 1815, und durch einen Kaiserl. Befehl vom a1sten Jun. d. J. festgeseßten Vorrechte gewährt. Diese leßteren tragen oberhalb des Elnbogens einen, auf den Aermeln mit Wollen - Garn gestickten Winkel, und erhalten lebenslänglich halbe Pension.

Am zo. Sept. verließ der Herzog Alexander von Wür- temberg Witepsk, wo er bisher kommandirt hatte, und begab sih gerades Wegs hieher, um seinen neuen Posten als Ge- neral- Direktor der- Land- und Wasser: Kommunifationen , an- zutreten.

Der Kaufmann Frakmann zu Moskau ist zum Königl. Sächsischen Konsul daselbst ernannt und von unserer Regie- rung anerkannt worden.

Zu Konstantinopel beschäftigt sich ein sehr vornehmer und gelehrter Türke, einst Gesandter an einem der ersten Euro- päischen Höfe, mit Ueberseßbung des Neuen Testamentes aus dem Arabischen ins Türkische. Um diesem schwierigen Ge- schäfte sih ganz zu widmen, hat er sih vom Staatsdienste zurückgezogen.

Herr von Warwazzi hat bei Archangel einen Kanal auf eigene Kosten graben lassen, der seinen Namen führt. Die Kosten des Kanals belaufen sih auf mehrere 100,000 Rubel. Dieser Hr. v. Warwazzi hat bei Taganrog eine Steppen-Gegend in fruchtbare Felder umgewandelt, und in Taganrog selbst ein prachtvolles steinernes Kloster nebst einer Kirche gebaut und ein großes Haus zur Armen-Anstalt eingeräumt. :

Ein Gefreiter der Orenburgschen Garnison, Andreas Ro- difow, wurde in seinem 40sten Jahre von den ‘Kirgisen ge- fangen und späterhin an den Chan der Bucharei als Séflave verkauft. Durch seine Tauglichkeit erwarb er sich bald die Gunst- des Chans und stieg nah und nach. bis zum Ober-Ar- tillerie-Jnspeftor. Rodikow ist jet 70 Jahr alt und die Stübe seiner unglücklichen, gefangenen Landsleute. :

“Barcelona, 6. Oft. Die Dominifkaner-Mönche sind von hier entflohen, so wie sie vernommen hatten, daß ein ge- wisser Pol Mahones, der- zwischen ihnen und den Royali- sten eine heimliche Verbindung unterhalten haben soll, auf die Citadelle geseßt worden. Zu Sellent sind einige Soldaten