1822 / 135 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

allein die sinnlosen Einwürfe her dagegen erhoben worden

zu erflären vertitag, welche bis- sind; denn trüge die jebige soge- nannte liberale Partei nur einen Augenblick den Sieg über ihre Gegner davon, so leidet es feinen Zweifel, daß ihr er- ster Schritt ebenfalls seyn würde, die öffentlichen Aemter den Royalisten zu entreißen und sie ihren Anhängern zu über- u S ozsten d. M. Abends is mit dem zwischen Paris und Orléans errichteten Telegraphen ein Versuch gemacht worden, welchem Se. K. H. Monsieur beigewohnt haben, und der aufs neue die Vortrefflichkeit dieses Korrespondenz- Mittels befundet hat. Um 9 Uhr 21 Minuten Abends traf in Orléans die Nachricht ein: „„daß Se. K. H. auf Mont- martre angekommen seyen,// und um 9 Uhr 45 Minuten die Frage: „was in Orleans für Wetter sey,/‘/ worauf die Ant- wort: „„es sey sehr windig,// um 9 Uhr 52 Minuten erfolgte, und das Signal des Empfanges dieser Antwort in Paris, bèreits um 10 Uhr wieder in Orleans eintraf. Der Ge- neral - Inspektor der Telegraphen - Linien, Herr Chappe, wel- cher mit der Errichtung des Telegraphen von hier nah Ba- yonne, über Bordeaux, Angoulème, Poitiers und Tours, be- auftragt worden ist, hat vor einigen Tagen Paris verlassen, um sich vorerst nach Tours zu begeben. Jn sechs Monaten soll die ganze Arbeit vollendet seyn.

Von der Nachricht des Brüsseler Orakle über Unruhen, belktig 11ten Abends in Madrid statt gefunden, hat sich nichts

estätigt.

Die Nacht vom 26sten war Unruhe im K. Schlosse, we- gen eines starken Knalls. Es fand sich, daß einer Schild- wache das Gewehr in der Ruhe losgegangen, ünd die Kugel in der Decke sißen geblieben war.

Die Gazette de France und andere erwähnen des Ge- rüchts, daß hieselbst ein Index librorum prohibitorum einge- führt werden solle.

Wié es heißt, hat ein, vor einigen Tagen hier angekom- mener Abgeordneter der Regentschaft zu Urgel, bei zwei Ban- quier-Häujern, auf eine Anleihe von 4 Mill. Fr. angetragen, jedoch ohne Erfolg, weil diese Häuser ohne Bürgschaft unse- rer Regierung nichts darin thun wollten.

Der exilirt gewesene, durch die Huld Sr. Maj. des Köntgs aber mit der Erlaubniß zur Rückehr nach Frankreich begnadigte, chemallge Bischof Gay-Vernon, in jener Schreckenszeit, nach ein- ander Deputirter bei der ersten geseßbgebenden Versammlung, Mit- lied des National-Konvents und- des Rathes der Fünfhundert, ist

n scinem 75sten Lebensjahre verstorben. In der Normandie hat General Maucomble aufgefodert, Re-

monte-Pferde zu liefern, gegen baare Zahlung von: Für die K. Garde. Für die Linie.

zur {weren Kavalerie . 620 Fr. 500 Fr. - Artillerie und für Dragoner . 560 = go =- - Atbehten Kavalerie . . 480 » 580 -

Die, von Franzosen und Englättdern gemeinschaftlich unter- nommenen Arbeiten, um den Meridian von Paris mit dem vot Greenwich zu verbinden, sind beendigt. e

Bayonne, 253. Oft. Unsere Truppen beginnen näher an die Gränze zu rücken. Mar. de Camp St. Hilaire, Be- fehlshaber der 1sten Brigade, verlegt sein Hauptquartier nach St. Jean de Luz, wo das gte Regiment leichter Jnfanterie Posto fassen wird. ;

200 gefangene Royalisten, an deren Spike der Kavale- rie-Officier Salaberri, wurden am gten in Pampelona, wie im Triumphe herumgeführt. Salaberri selb ist nicht mit den Waffen in der Hand, sondern als Bürger verkleidet, in San- guesa festgenommen worden, und soll von Urgel gekommen feyn. Er is in den Thurm geseßkt worden, und es darf sich

niemand in der Nähe sehen lassen.

Die Spanische Armee am Ebro erhält den Namen : Ob- servations-Armee.

Nach andern Nachrichten soll der Portug. General do Rego sich in Valença befinden, und die 8000 Mann sollen erst auf den ersten Wink aus Madrid auf Spanischen Boden einrücken.

24. Oft. Oberst Guerguet, der die Expedition am 16ten nach der fleinen aber reihen Stadt Estella befehligt hat, fam hier gestern Abend an. Die Beute scheint ansehnlich gewesen zu seyn, außer einer starken Geldsumme haben sich die Anti- Konstitutionellen eines großen Quantums Zeuge und Laken von der Fabrik des Hrn. Llorente (Verwandten des berühm- ten Geschichtschreibers der Jnquisition), dem sie seine Ge- räthe völlig zerstörten, bemächtigt. Auch Schuhe, daran es den Glaubens-Soldaten fehlte, haben sie dort erobert. Des Hrn. Llorenté Antheil an der Kontribution ward von ihnen auf 20,000 P. f. bestimmt. Jn dem nahen Dorfe Castillo verrammelte sich Oberst Pelos mit 150 Konstitutionellen in der Kirche, die Antikönstitutionellen zündeten sie an. Ohne Pa- tronen und auf das äußerste gedrängt, wollte Pelos sich mit dem Bayonett durcharbeiten, als die Angreifenden ihm eine Kapitulation anboten, die er annahm und mit seinen Truppen das Gewehr streckte. Der Kapitulation entgegen, wurden sie darauf im Gebirge niedergemekbelt ; nur zehn entrannen wie durch ein Wunder, und brachten am 1gten die Kunde nach Pampelona, wo dieselbe das glühende Rachgefühl der Garni- son erweckte, die durchaus die 350 in der Citadelle sibenden Gefangenen geopfert wissen wollte. Nur die Festigkeit des Gen. Salvador rettete. sie; er- ließ die Kanonen auf die Stadt richten, versprach, daß die Gefangenen gerichtet werden soll- ten und schickte einen Kourier nah Madrid ab.

Man versichert, Gen. Zarco del Valle sey in Sanguesa angefommen, und habé eine Kriegskontribution von 100,000

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Realen von dieser Skadt, die lange ein Waffenplab dey 5 nisten gewesen, erhoben. E

Ein hter durchgekommener außerordentlicher Kour, Madrid - soll, wie man sagt, Ueberbringer der Nachricht sey 8000 Mann Portugiesen über Algarbien in Andalusien ei, sind „- um den Marsch der Spanischen Truppen nach den nâen zu erleichtern. (?)

Saumur/ 27. Oft. Vergangene Nacht hätte beinah, Lieutenant Wölfel, der bekanntlich Berton verhaftet hat, daz gekostet. Er hatte die Nunde gemacht und wollte eben inz treten, als ein Meuchelmörder ihn mit den Wortett: „Da i Ungeheuer, was du verdienst !// einen Dolch aus aller Ma dem Herzen stieß. Wölfel hatte zu seinem Glück einen U

an, so daß der Dolch nicht tief in den Körper dratig, und die

nicht im Geringsten gefährlich ist. Der Thäter if noch une Toulouse, 25. Oft. Die Urgelsche Staats-Zeitun| 12ten enthält ein Gesuch des dortigen Bischofs an dj gentschaft, worin er die Noth der von der Universität C gefluchteten studirenden Jugend vorstellt; auf sein An is verordnet worden, eine Universität für die scholastisch losophie und Theologie in Urgel zu errichten. London, 29. Oft. Graf Clancarty schiffte si stern nah Rotterdam ein. Der Herzog von Can

‘K. H. wird am 10. k. M. sih in Begleitung der Pri

Auguste nah Handöver begeben.

Der verstorbenen Madame Garrik Haupt-Erbin is Nichte, Elisabeth von Saar in Wien, der. eine Sumn 6000 Pf. Sterl. anheim fällt.

- Mit der Seejungfer ist es abermals nichts! Jn dérf ning Chronikle wird sie für das Machwerk eines Chi oder Japanesen und eine Zusammenseßung aus einm F und dem Obertheil eines alten Weibes erklärt, wel mit nem künstlichen Sfkelett versehen und dann in den Kw hängt worden ist, um die ganze Betrügerei wenig du bar zu machen. Das in No. 101 der allgemeinen Y schen Staats-Zeitung ausgesprochene Urtheil des Hrn. | Lichtenstein in- Berlin hat sich also vollflommen bestätigt, 1. Nov. Dienstag Mitternacht verkündeten Anhänger durch Feuerwerke den Ablauf der 2 Jahr 6 nat seiner Gefangenseßung in Jlchester. 1

Jm Court of Common Council wurden gestern zoo Sterl. für die s{chwimmende Verpflegungs- Anstalt erfu Seeleute auf der Themse votirt. |

Mit der Jrrung zwischen der Admiralität und dey mité von Lloyd’s, hat es folgende Bewandniß. Der (M hatte wiederholentlich Nachrichten empfangen, worin ül Seeräubereien geklagt ward, die unseren Westindischen del gefährden; er that desfalls bei der Admiralität ehrerbietigsten Ausdrücken die nöthigen Vorstellungen, durch den außerordentlichen Sefretaîir der Admiralität, Crofer , erlassene Antwort, enthielt Angaben, welHe du mité durch Vorlegung seiner Nachrichten zu widerlegen Hierauf begehrte Herr Crokfer eiue Zusammenkunft wi Komité auf der Admiralität; diese lehnte jedo der F ab, und verlangte vielnnehr, daß, um allen gefährliche 9 verständnissen vorzubeugen, die Sache auf dem ruhiguV schriftlicher Mittheilung verhandelt würde. Die Vüi hievon war die Erklärung von Seiten der Admiralität, | sie hinfort allen Verkehr mit dem Komité, der das Gés Achtung gegen sie verleßt, einstellen werde.

In Cork hat der Mayor von den Kaufleuten all Pulver-Vorräthe erhalten, und bereits den größten Thä von in das Magazin \chaffen las}en.

Hr. Zea war von seiner Regierung allerdings mit macht zum Abschließen von Anleihen versehen, und es | nicht von uns verlangt werden, daß wir zwischen Ven und Kolumbien, zwischen Bolivar, dem Präsidenten di nen, und Bolivar , dem Präsidenten des anderen, unt! den sollten.

In einem Schreiben aus Venedig vom 12. Oft., der dort erfolgte Tod Canova’s den Einflüssen des S zugeschrieben.

Brasilien und Portugal kann man bereits als in of Kriege begriffen ‘ansehen. Jn Rio Janeiro wenigstens ht die größte Geschäftigkeit für kriegerische Vorbereitungen. Prinz folgt der döffentlichen Stimmung, und is sehr b Seitr Hofstaat ist beschränkt, und sticht daher natürlich. ( den Glanz des Hofes seines Königl. Vaters ungemei! dem dazu jährlih 1 Mill. 800,000 Pf. ausgeseßt waren. Hafen von Rio Janeiro wird an Sicherheit, Größe , | tigkeit der Ein- und Ausfahrt, günstiger Lage zur Vert gung, gesunder Luftbeschaffenheit 2c. kaum von irgend |

afen der Welt übertroffen. An Bauholz für Schiffe die Nachbarschaft Ueberfluß dar.

Unser bisheriger Bothschafter am Oesterreichischen d Marquis Londonderry , wird dem Vernehmen nach dur Bruder des Herzogs von Wellington, Sir Henry Wellt erseßt werden. Man vermuthet, daß er bald abreisen noch in Verona sein Kreditiv übergeben werde. Der | zog von Wellington gedenkt, wie man hier sagt, den Wintt Florenz oder Neapel zuzubringen, um seine zerrüttete Ges heit herzustellen.

Was man in einigen. deutschen Blättern von einer N

des Hrn. Canning zum Kongreß verbreitet hat, bestätigt

iter-Staats-

rimistish z | L S iectais des Hrn. Canning ernannt.

eßt Lord- Hill als: precis writer.

gooo Men y y h duvch welche er passirte, hielt er Reden an das Volk und ver-

anishen innern Verhältnisse, so wie die gegenwärtig am der befindlichen Personen, genau bekannt.

Lord Clanwilliams bisher bekleidete wichtige Stelle als Sefretair der auswärtigèn Angelegenheiten ist immer nicht wieder beseßt ; Hr. Backhouse fährt fort, sie u verwalten. Lord G. Bentinck ist zum Gehei-

ord Howard

Auf die nächste Parlaments-Sißung ist man auch des-

lb gespannt, weil sie eigentlih erst den Grad der Stärke,

x. Canning besißt, entwickelt. Es fommt nämlich dar- f an, ob die Country-Gentlemen sich ihm oder den ältern anschließen werden. Lord Byron befindet sih jeßt zu Ravenna und Lady

organ zu Venedig. / i i &n Irland bereiten sich wieder neue Stürme vor; die

A scheinen entschlossen, um jeden Preis die Gutsherren d die Geistlichkeit zu größerer Mäßigung zu zwingen, und

inistern

) eine bessere Existenz zu verschaffen. Und die Bischöfe mö- |

immer so viel von der Heiligkeit und Unverleßlichkeit des uten predigen; er muß doch endlich abgeschafft oder modifi- E werden, wenn die Jnsurgenten bei dem jebigen System

arren: nämlich, nicht nur diejenigen zu bestrafen, welche e Zehnten gutwillig entrichten, sondern auch Alle, die den- hen vom Felde wegschaffen helfen. Ja, die Greuel, die sie gen Men]schen, Vieh und anderes Eigenthum verübt oder beinen bereits einen solchen Schrecken verbreitet zu haben, j viele Geistlihe ihre Zehnten auf dem Felde liegen und derben lassen mußten. |

Als am Sonntage das Dampfboot von Boulogne in Do- x angefominen war, fragten die Zollbeamten sogleih nach dy Stuart, der Gemahlin des K. Bothschafters in Paris, d fuhrten sie nach dem Zollhause, wo sie sih einer langen tersuchung unterziehen mußte.

Die freiwillige Herabseßung der Landpächte wird nun all- ein, und beträgt in einzelnen Fällen bis 45 pCt.

Es ist hier ein Kürbis zu sehen, der 7 Fuß 10 Zoll im

fange hält, und 1564 Pfd. wiegt; in Luscombe aber sogar er von 9 Fuß 35 Zoll im Umfange und 245 Pfd. Gewicht. Flchester, zo. Oft. Gestern verließ Hunt sein hiesiges Ge- niß, und bestieg mit Sir C. Wolseley einen mit 4 Pferden be- nten offenen Wagen. Die Anzahl der Zuschauer vermehrte sich jedem Augenklick so, daß bei seiner Ankunft in Glastonbury,

{chen versammelt waren. Fn den verschiedenen Städ-

e, daß er, ungeachtet der Einkerkerung in der Bastille (wie in Gefängniß namnte), noch immer derselbe Mann sey, der vch ni{hts abhalten lasscn würde, sich der Sache des Volks

it Leib und Seele anzunehmen. Fn Glastonbury empfing Hunt it silbernen Flakon und Präsentir-Teller, von den Bewohnern

Graffchaft Somerset, so wie in Leeds, Manchester, Bolton 2c. vere Adressen. Welche hohe Meinung Hunt von fich selbst hat, (et ine Erklärung in der Castle Jun zu IFlchester, wo er mit gen 70 Perjonen ein Frühstück eirmmahm und zu den Damen

t: „Sie sind gekommen, um den Löwen zu schen, der #\o eben

dem Käfig gelassen worden, aber auch schon, wie immer, bereit seine Feinde zu verschlingen.“/ Brüssel, Z1. Oft. Die Athenäen zu Antwerpen, Brügge, .w. haben den Befehl erhalten, daß von Neujahr an al- Unterricht in der (Flämischen) Landessprache gegeben, und lehrer, welche dazu nicht im Stande wären, durch andre ét werden sollen. :

= 1, Nov. Der Herzog und der Prinz Peter von Ahrem- haben sich über den Nachlaß ihres ters dahin verei-

, daß Prinz Peter zu scinem Antheil größtentheils die in Frank- ) belegenen Güter erhält. Die Erben der verstorbenen Schwe- einer vermählten Schwarzenberg, werden für ihren Antheil

Rill. erhalten.

Zu Cambray hat man unter den Ruinèén der Erzbischdflichen he viele Särge entdeckt. Nach genauer Untersuchung fand man Y die sterblichen Ueberreste des unsterblichen Fenelon, Verfasser

Auf dem von Sr. Maj. gekauften Ritter- ute Struppen, jenseits Pirna, wird mit dem 1. Nov. eine ‘hungs-Anstalt für verwaiste Soldaten-Kinder eröffnet. Hamburg, 5. Nov. Briefe aus Semlin und Triest vom 17. 20. v. M. melden, daß in Seres ein Ferman und ein Hirten- f des Primas, wegen Zurückberufung der Flüchtlinge, erlassen ent ist, und daß man jeßt aus Geldmangel die Juden verfolgt, Christen theils geflüchtet, theils arm und hülflos sind. Doch n sich jeßt auch die Juden aus der Gegend von Bitoglia und s zu retten, und lassen sich die heimliche Ueberfahrt nach den n große Summen kosten. : Berona, 24. Oft. Am 17ten d. M. kamen die Prin- Wilhelm und Karl von Preußen KK. HH. hier an, utrd n im Hause Tafelli ab. Den 18g8ten besuchte J. M. dié erin unvermuthet das weibliche Kollegium, ünterrichtete om ganzen Detail der Anstalt, richtete mehrere Fragen le Schülerinnen, und legte hiebei die umfassendste Ein- in die Lehrfächer jeder Klasse an den Tag. Am 21sen i der oberste Justiz-Senat und alle Civil-Behörden und orationen der Stadt das Glück, bei Sr. Maj. dem Kai- ur Audienz gelassen zu werden. Sie genossen hierauf ausg ezétihnete Ehre auch bei J. M. der Kaiserin. Am n erschienen' im herrlih beleuhteten Theater J. Majestä- der Kaiser und die Kaiserin, unsere Souveraine, Se. der König von Preußen, Se. Maj. der Kaiser von

nicht; wahrscheinlih wird aber Hr. Wellesley mit Insßand, Jhre K. K. Hoh. die Erzherzogin Vicekönigin und

tionen hinsichtlich der Spanischen - Angelegenheiten ver! werden. Ihm sowohl, als dem Hrn. von Tatitscheff, w bekanntlich gleichzeitig Gesandte am Spanischen . Hofe

Erzherzog Vicekdnig, so wie alle úbrigen Souveraine, Fen uind Standespersonen. Bei der Atikunft Jhrer Ma- Fen erschallte das Theater vom lautesten Jubelrufe des

1550 Mi erhabenen Souveraine und Fürsten nah dem ersten Akte wie-

der entfernten. Am 25xsten früh reiste Sé. Maj. der König von Preußen nah Venedig ab. Die Souveraine von Sar- dinien und Neapel werden in Kurzem erwartet. Am 2osten hôrte der Kaiser zu St. Fermo mit der Kaiserin die Messe. Später empfingen Jhre Majestäten das ganze Officier-Kotps. Am 2osten machten alle Personen vom Russichen und Preu- ßischen Hofe und die Französischen Gesandten den Souverai- hen ihre Aufwartung; diese speisten bei dem Kaiser von Oe- sterreih, bis auf den Herzog und die Herzogin vori Modena, welche zu Hause speisten , und die ganze Familie Miniscalchi zur Tafel luden. Wie es heißt, wird am Donnerstag der Palast Canossa, zur Feier des Jahrstags der Schlacht bei Leipzig, auf Befehl des Kaisers von Rußland erleuchtet, auch ein Ball-Fest gegeben. Am 20sten war Corso in Wägen ge- gen das neue Thor. Die Herzogin Marie Luise, der Vice- könig und die Vicekönigin speisen fast täglich beim Kaiser. Man erwartet den Erbprinzen von Toskana, und bereitet | das Haus Riva zu seinem Empfang. i

29 Oft. Des Königs Majestät verließen am 25sten d. M. diese Stadt, in der v Venedig zu besuchen. Höchstdieselben langten um 11 Uhr Morgens in Vicenza an, besahen die dortigen Merkwürdigkeiten, bestiegen unter an- dern den Monte Berico, auf welchem die Kirche Madonna del monte befindlih und von wo si eine herrlicze Aussicht über die umliegende reihe Gegend darbietet; fuhren darauf nach Padua, wo sie ihr Nachtquartier hielten, vorher aber den | Rest des Tages zur Besichtigung der sehenswürdigsten Kunst- werke in den Kirchén und dffentlihen Gebäuden anwandten. Am 24sten Morgens seßten Se. Maj. Höchstihre Reise fort, trafen um 10 Uhr in Fuscina ein, und bestiegen dort eine Gondel, in welcher Sie, nach einer Fahrt von drei Vier- telstunden, in Venedig anlangten. Höchstdieselben nahmen | Ihr Absteige-Quartier im Gasthofe zum weißen Löwen am | Kanal della Giudecca.

Gleich nach der Ankunft begäben Sih Se. Maj. nah dem nahegelegenen Markusplake, besuchten die Markuskirche, | bestiegen deren Gallerie, um die, über dem Haupteingange der Kirche wieder aufgestellten berühmten Venetianischen Pferde in der Nähe zu sehen, und nahmen demnächst noch die äußere Architektur. des ehemaligen Dogenpalastes in Augenschein.

Nach der Tafel und in den folgenden Tagen machten des Königs Maj., in Begleitung der, von Verona ebenfalls an- gelangten Prinzen Wilhelm und Karl KK. HH Spazierfahrten auf den Kanälen der Stadt und besahen das Jnnere der merkwürdigsten Kirchen mit ihren Kunstschäben, die Akademie, die wichtigsten Gemälde-Gallerien und Antiken- Sammlungen, das in seiner Anlage bewundernswerthe, meist so berühmte Arsenal, die daselbst im Bau begriffenen Schiffe, die Reste der Bucentauren, besuchten auch die Glasfabrik zu Murano, das Fort St. Andreas, so wie die Armenische und Griechische Kirche. Jn leßterer trafen Se. Maj. mehrere Griechische Kinder an, deren Eltern in Folge der leßten Zeit- Begebenheiten auf der Jnsel Cypern ermordet, und welche, ein Gegenstand des öffentlichen Mitleids, von der hiesigen Gemeinde ihres Glaubens aufgenommen worden waren.

Se. Maj. geruhten den Vorstehern der leßteren, zur Un- terhaltung dieser unglücklichen Kinder ein Geschenk zustellen zu lassen. Am 27sen, als am Sonntage, sahen Se. Maj. aus den Fenstern des Kaiserlichen Palastes, der Kirchen : Pa- rade, der ganzen, auf dem Markusplake aufgestellten Garni- son zu, und geruheten demnächst dem Gottesdienste der deut- schen evangelischen Gemeinde in deren Kirche, nebst den an- wesenden Königl. Prinzen und Höchstihrem ganzen Gefolge, beizuwohnen. Die Armen dieser Gemeinde erhielten von der Gnade Sr. Maj. ein Géschenk.

Am 26sen früh um 7 Uhr, verließen Se. Maj. Venedig, deren Kunstwerken Höchstihre Anerkenntniß überall zu’ Theil ward, landeten nach einer Fahrt von drei Viertelstutiden in Fuscina und langten, über Padua und Vicenza, Abends um /6 Uhr bei erwünschtestem Wohlseyn în Verona wieder an. Höchstdieselben beabsichtigen hier bis zum 5. Nov. zu verweilen und dann eine furze Reise nah Rom zu machen, wohin Se. Maj. schon früher durch den Papst eingeladen worden waren.

Wie bisher, werden Se. Maj. auch auf dieser Reise das strengste Jnkognito beobachten und von den Prinzen Wilhelm und Karl KK. HH. begleitet seyn.

Triest, 10. Oft. Hier sind mehrere junge Holländer, Preußen und Franzosen angekommen, die im jämmerlichsten Zustände aus Griechenland in ihre Heimath zurückkehren. Alle beklagen sih bitter über die rohe und unwürdige Behand- lung von Seiten jener, zu deren Befreiung sie Vermögen und Leben aufs Spiel seßen wollten.

Livorno, 25. Oft. Die hier befindlichen Griechen ha- ben Berichte von ihren Landsleuten erhalten, zufolge deren am 2osten, 22sen und 26. Sept. Seegefechte vorgefallen sind, wobei sie selbst gestehen, keine Vortheile errungen zu haben, weil sie sich unter dem Winde befunden, und deshalb die Brander nicht gegen die Türken hätten fenden können. Es war ihnen gelungen, einer Algierischen Frégatte einen Brander anzuhängen, der aber gelöscht ward. Das Griechische Admi- ralschi}} war zwischen zwei Türkische Schiffe gerathen, die ihm beide eine Lage gaben, aber sich dann entfernten, da sie in ibu einen masfirten Brander fürchteten. Dieser Argwohn scheint besonders zu bewirken, daß die .Türkischen- Schiffe sich den Griechischen selten zu nähern wagen. Bei Hydra kreuzten

Ausbruch- der Revolution auf- der Halbinsel waren, sindFetrunkenen Volks, welches auch Statt hatte, als sich die || einige Französische Kriegsschiffe, welche mit den Griechen Zwi-

H. mehrere