1822 / 140 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Thu, 21 Nov 1822 18:00:01 GMT) scan diff

1599 n N bei der hiesigen General - Steuer - Kasse, dbet auch, 2 Motate spâteë, in Frankfurt am Main durch das Haus F. tard und Söhne. Zu mehrerer Versicherung der Zahlung, ist,

den jedes Jahr zu berihtigenden Betrag, eine Obligation

L Bed L Sollegiî ausgestellt, in welcher sämmtliche Ein- fúnste der.Landes - Kasse7 in,„specie aber der Ertrag der Stem- - pel - und -der Salz - Steuer, zur Hypothek“ geseßt sind. Diese hiesiger Residenz de-

Obligationen sollen bei dem. Magistrate ponikt werden. ; Karlsruhe, 12. Nov. Se. K. H. der Großherzog, ha- ben, der herzlichen Freude gewiß, wozu im ganzen Lande die Geburt eines Prinzen die frohe Veranlassung geworden, beide Kammern zu der am 15. d. M. statt findenden feierlichen Taufhandlung einladen lassen. Kassel, 15.: Nov. Se: K. H. der Kurfürst Haben un- ter dem 27. Sept. d. J., dem Königl. Preuß. Staatsminister und-Oberkammerherrn, Fürsten zu Sayn und Wittgenstein, das Großfreuz des Hausordens vom Goldnen Löwen verliehen.

Leipzig. Aus dem hier erschienenen Werke des Hrn. v. Schindel, „„die deutshen Schriftstellerinnen des 19ten Jahrhunderts,‘/ in welchem der Herausgeber de- ren Lebens-Geschichten mittheilt, rehnet die, in Baiern heraus- kommende Eos, eine bedeutende Zahl unglücklicher, gestörter und gescheiterter Ehen zusammen, und sagt dann : „Es scheint hienach, hier spiele kein Zufall; die Frau, welche einmal aus dem Kreise natürliher Bestimmung weicht, gerathe mit sich selbst in Zwiespalt, sie könne niht mehr leisten und ertragen, was ihr gebührt.‘/ Ein zweites neues Werk, welches beson- ders viele Leser im Herzogthum Sachsen, höchst erfreulich an- sprechen wird, führt den Titel: Erhards nachgelassene Gedichte, herausgegeben von Friederici. Der Dichter war in seinem weiten Kreise so allgemein geschäßt und geliebt, daß dieser poetische Nachlaß für alle seine Freunde, ein wah- res Geschenk ist.

München. Die Audienz, in welcher am 9. Nov. der K. Sächsische Gesandte, Graf von Einsiedel, für den Prin- zen Johann von Sachsen K. H., um die Hand der Prinzes- sin Amalie Auguste von Baiern K. H. warb, fand bei ver- \chlo}senen Thüren statt; die Prinzessin gab, als sih der Ge- sandte seines an sie gerichteten Auftrages entledigt hatte, ihre Einwilligung durch eine tiefe Verbeugung gegen Jhre Königl. Eltern zu erkennen. Abends ward sie im Theater durch freu- digen Jubelruf und lautes Hände-Klatschen empfangen, und wohnte dann, mit dem ganzen Königl. Hause dem glänzen- den Balle und Souper bei, die der Minister des Königl. Hauses und der“ auswärtigen Angelegenheiten, Graf Rech- berg-Rothenlôwen, gab. Den 10ten Abends 7 Uhr ging der Traäuungs-Aft in der Hof-Kapelle vor sih. Der König und die Königin MM. hatten ihren Plaß unter dem Thron- himmel; der Prinz Karl von Baiern K. H., welchem hiezu die Profura ertheilt worden war, stand als Stellvertreter des Bräutigams, zur Rechten des Throns; die Prinzessin Braut kfniete an seiner Seite. Als der Bischof eintrat, näherte sich der Prinz Karl und die Prinzessin Braut KK. HH. dem Altar; beide wechselten, während 60 Kanonen - Schüsse dem Volke die Feierlichkeit verkündeten, nah Abgebung des vom Bi- schofe gefoderten Jaworts, die Ringe, und wurden vom Bischofe eingesegnet. Nach dem Te Deum begab sich der Hof in den Hetkules-Saal. Sobald die Königl. Familie und die andern Höchsten Herrschaften Plaß genommen, traten die Damen, einzeln nah ihrer Rang-Ordnung, vor den Allerhöchsten und Höchsten Herrschaften vorüber, und machten die erste tiefe Ver- beugung vor dem Könige und der Königin MM., sodann eine zweite Verbeugung vor dem Durchlauchtigsten Ehepaar, worauf sie sih auf die entgegengesebte Seite begaben. Die Civil- und“ Militair-Personen, welhen an diesem Tage der Zutritt gestattet war, präsentirten sich nah ihrem Range ein- zeln, machten ebenfalls auf die oben beschriebene Art ihre zwei Verbeugungen und verließen hierauf den Saal. Nach vollendeten Aufwartungen verließen Jhre Majestäten und Jhre K. Hoh. das Durchlauchtigste Ehepaar, den Saal und begaben sich durch das Ritter-Zimmer in das zweite Audienz- Zimmer, wo der apostolische Nuncius, die fremden Gesandten und ihre Gemahlinnen versammelt waren, und empfingen von diesen die Glückwünsche. Sobald die erwähnte Glück- wunsch-Bezeigung vorüber war, geruhten Jhre Majestäten und sämmtliche K. Hoheiten, untér Voraustretung ihres Dienstes, aber ohne ferneres Kortege, sich zurück zu ziehen; und so en- dete sich die Feierlichkeit des ersten Tages. Im Königl. Theater am Jsarthore wurde mit freiem Eintritt das Ritter- Schauspiel: Der Graf von Burgund, gegeben.

Unmittelbar nach der Kopulation reisete der Königl. Ge- neral - Lieutenant und General - Adjutant, Graf von Reuß, nah Dresden ab, um Sr. Königl. Hoh. dem Prinzen Jo- hann den Trauring zu überbringen.

Am 11. war im Salon der Königin Maj. Aufwartung der sämmtlichen Civil - und Militair-Behörden, so wie der Deputation des alsz hierauf folgte große Hof- Tafel und um 7 Uhr ein glänzender Ball.

Der reiche Brautschaß J. K. H. der Prinzéssin Amalie war in der vergangenen Woche zur Schau für das Publikum ausgestellt. Kuistverständige fanden unter den, zum Schmuck gehörigen Kostbarkeiten, einen Kopfshmuck von brillantenen Korn-Aehren, von-unvergleichlih {chöner Arbeit, er ist ein Práäsent J. Maj. der Kaiserin von Oesterreich ; vor allen aber zog die mit dem bräutlihen- Myrthen-Kranze durchflochtene Prinzessin- Krone die Augen des Publikums auf sich. Die aufs geschmack- vollste von Mahagoni-Masern mit reihen Silberverzierungen

F. Gon-

verfertigte Toilette ist vom hiesigen Hoffistlermeister y hofer. Köstliche Lavoirs ron vergoldetem Silber und à Gefäße aller Art aus edlen Metallen von kunstreich,, den verfertigt, glänzten auf diesem Fürstlichen Puktisg ter den Pelzen zeichnete sich einer mit blauem Zobel dutá hohen Werth aus. Ein herrliches weißes Ka)chemir- Kj, eingewirkten Balmeu und eins von Brüsseler Spibey Aufmerksamkeit aller Kennerinnen auf sich. Die n AE dieses prächtigen Braut-Geräths sind inländisch produfte.

Nürnberg, 13 Nov. Se. Durchl. der regieren zog von Anhalt - Dessau traf am 10. d. M unter y men eines Grafen Zerbst hier ein, und seßte gester) Reise nach Jtalien fort.

Stuttgart, 112. Nov. Da die göttliche Vorseh Maj. die Königin mit der Hoffnung neuer Mutte; gesegnet hat , so ist dur höhern Befehl die Fürbitte Königin in sämmtlichen Kirchen des Königreichs ang

_ Wien / 13. Nov. Der Oesterreichische Beobachter Ü

richte aus Zante vom 1. Oft., welche unter anderen folgen) richten enthalten: „Seit der Unterwerfung der Sulioten Auswanderung eines Theiles dieser kriegerischen Nation, h Türken freie Hände n Albanien; und Omer - Pascha war nem Korps von 12,000 Mann gegen Mesalongi in Betwegu diesem Punkte hat sich bisher Alexander Maurokordato i behauptet ; seine Lage ist indessen sehr schwierig ,- denn ey y alle seine Vertheidigungsmittel selbs hafen; die Übrigen Y Chefs, die ihn fúr einen Philosophen (das heigt in ihre É) für einen Phantasten) halten, möchten ihm licber Reise-1} Hülfstruppen geben, weil er zu ihren Absichten #0 wat d als Negri und Andere, von denen sie sich zu befreien (u ben. So wie die Lage der Dinge fich heute darstelk, | Morea fürs erfte keine entscheidende linternehnungen zu Wenn die Fnsurgenten auch, was sie bisher nicht versu cinen Angriff auf die Stellung der Türken bei Korinth wa/ ten, so ist doch nichts weniger als wahrscheinlich, daß es ih länge. Alle von den Türken beseßten festen Pläße, Korint( Napoli di Romania, Koron, Modon , Patras, die Schl Golf von Lepanto ,; sind jest, durch die unermüdete Thâtig Yussuf Pascha von Negrovont, welcher bei dieser Gelegen Pforte die wesentlichsten Dienste geleistet hat, o reichlich | bensömitteln und Kriegsbedürfnissen versorgt , daß sie höchsg nüße Blokaden zu befürchten haben. Von der anderen S den die Türken, nachdem ste ihre früheren Vortheile verse ben, im Fnneren der Halbinsel wenig Fortschritte machn, sie nicht Mittel fiuden, ein sehr zahlreiches, mit Lebensmit reichend versehenes Armee-Korps durch den Fsthmus vordr lassen. Dies hängt nun wieder von dem Stande des K Thessalien und Livadien ab, worüber wir hier (in Zante) unsichere und widersprechende Nachrichten haben. Dis Türkische Flotte hat, auf ausdrücklichen Befehl von Konstan die Gewässer von Patras verlassen. Von ihren weiteren C len wissen wir bis jeßt bloß, daß sie, nach Umschiffung di Matapan , bis jenseits Cerigo auf keine Griechische Schif ßen, und daß der Kapudan-Pascha willens war, den grèßtey der noch auf der Flotte befindlichen Truppen zux Verstêrfuy Garnison von Napoli di Romania zu verwenden. Sit we/ Tagen gcht das Gerücht von einem Seegefechte in den Cw von Spezzia , wobei die Griechischen Schiffe schr gelitten sollen. Das Fört Navarino haben die Fnsurgenten, aus | gel an Lebensmitteln und Munition , freiwillig verlassen, u tis scitdem die Residenz aller Straßen- und Seeräuber von und von den Jonischen Fnseln geworden. Zu Napoli di vasia war ein blutiger Zwist ausgebrochen, dessen Ausgan nicht bekannt ist. Eine große Anzahl von Spezzioten hatte mit ihren Familien gelandet, und verlangten das Komman Citadelle. Die Mainotten widerseßten sich diesem Projekt; ( zu Gewaltthätigkeiten, und die Mainotten waren genöthigt! in die Citadelle einzuschließen, den Spezzioten aber die Sta dic Vorstädte zu Überlassen. Ein Kapitain, Giannetachi, 0 Spihe von 500 Mann, hält sie jedoch auch hier blokirt. De pudan - Pascha hâtte diesen ohnehin nicht schr starken Plaß i und zwanzig Stunden nehmen können,

¡Es läßt sich übrigens nicht berechnen, was aus dies

inge, wie es jedoch ganz den Anschein hat, den Winter übt dauern sollte. Oie unter cinander entzweiten Partei-Häuptt wüsten das Land um die Wette, und drücken den- Einwohn leßten Ueberreste ihres früheren Wohlstandes ab. Vielleicht noch das Wünschenswertheste, daß einer der Chefs sich ausl der Herrschaft bemächtigte. Kolokotroni is der, dem es am gelingen kann. Er ist în edem Fall, wenn gleich um nichts | doch viel shlauer als die übrigen, und nicht umsonst in An Schule gegangen. Man sagt, er habe neuerlich in Tripoli sogenannte Hellenische Konfiitution von neuem proklamiren

und ein Schattenbild. von republikanischer Regierung aufg Demetrius Hypsilanti, der sich bloß durch scine eigene Mitt ßigkeit, und durch sein unbedingtes Anschließen an KolokotrÎ halten hat, soll nach Livadien gegangen seyn, um dort dem rüden Türkischer Verstärkungs-Truppen ieden Widerstand eut zu seßen, den das Terrain an die Hand giebt.

Die neuesten Berichte aus Rom vom 31. Oft., laute das Befinden des Papstes sehr befriedigend. Se. Heiligkeit | von dem leßten Krankheits - Anfalle, der bei Fhrem hohen einige Besorgniß erregt hatte, am zoften das Bett verlassen, und Sich den gewöhnlichen schäftigungen widmen konnten.

Triest, 5. Nov. Schiffer - Nachrichten aus Smyrna zl soll Canea, die Hauptstadt der Fnsel Candia, mittels Kapitu in die Gewalt der Griechen gefallen, und die Besatzung aufs Res Schiffen nah Smyrna abgeführt worden seyn.

| urin, 51. Oktober. Der Hofstaat, welcher Fhre

jestäten den König und die Königin nah Verona begleitete, b aus 1 Dame d’Honneur, 1 Dame d’Atour, 2 Garde - Hauptlt 1 Ehren - Kahalier, dem ersten Ober-Stallmeister und dem Ohber-Jägermeister.

sr Pioniers leistet hiebei vortressliche Dienste.

j wenn er von den di Vorfällen besser unterrichtet gewesen wäre.// E

lüctlichen Halbinsel werden würde, wenn der jebège Sti

bereits so weit hergestellt , dass

Dex Graf von Waldburg-Truchseß, außerordentlicher Gés

¡ater Minisier Sr. Mai. des Königs von Preußen yollma e am 2gsien v. M. nach Verona abgegangen. odena. Unter den 47 Individuen, welche wegen Theil- an Hochverrath demagogischen Umtrieben und geheimen chaften , zu lebenslänglicher, 20- und 10ojähriger Galeeren- am 11. Sept. verurtheilt worden, befinden sih 11 Doktoren chte, 6 Beamte / 5 Aerzte, 5 Ex-Officiere, 5 Juden , 2 Ad-

1 Justiz-Rath, 2 Hauptmann, 2 Doktor der Mathematik, eor; 1 Maler, 1 Apotheker. i : enua, 2. Nov. Der Graf Des Geneys, Admiral und Prâ- unserer Admiralität, lief gestern mit seinem Geschwader hier nd machte heute - rücksichtlich unserer Handels - Verhältnisse dgrocko/, die befriedigendsien Nachrichten bekannt. : eay el, 25- Oft. Gestern war, durch den Aschen-Regen, in 1 Stunden die Finsterniß so dicht, daß man den Vesuv nur

nächsten Umgebungen wahrzunehmen- vermochte. Die Haupt- var in unermeßliche Aschen-Wolken eingehüllt. Fn Torre del en die Schlacken einen Zoll, um Bosco tre Casc an 5 n hoch, die Lapilli hatten die Größe einer Pomeranze. Die ex der See, der Quellen und Cisiernen haben nicht die ge- E Reränderung und Verminderung erlitten; diese Wahrneh-

¡n Verbindung mit der unermeßlichen bereits ausgeworfenen

chen Masse , und des Aufhdrens der Dampfwolken aus den n am Abhange des Berges, geben Hoffnung, daß alle weitere r bescitigt seyn dürfte. |

Boseo tre Case schlug einer von den. aus dem Krater aus- den Blibe in die Kirche S. Anna, als eben die Gemeinde zum versammelt war. ? ute um 5 Uhr Nachmittags begann der Vulkan aufs neue und Schlacken auszuwerfen. Der König, hon auf der Reise,

22sten von Gaeta aus, diesem Schauspiele zugeschen haben.

28. Okt. Se. K. Hoh. der Herzog von Calabrien ist gânz- ergestellt, und hat bereits heute im Ministerial - Rathe prästdirt. Der diesmalige Ausbruch des Vesuvs, scheint sein Ende erreicht hen. Das Brausen und Toben im JFnnern hat nachgelassen, ur zuweilen hdrt man noch cin dumpfes Getöse, dem fernen y gleich. Das Wasser ist in die Brunnen zurückgekehrt. Die avasirôme haben hie und da bedeutende Verwoüsiungen ange- doch da zwei derselben ihren Lauf über bereits mit Lava e Erdsiriche genommen haben, so ist der Schade minder groß, n zu Änfauge befürchtete. Die Konsular -Straße, welche von nh Torre dell’ Anunziata führt, is mit ausgeworfenet Fischen Materien dergestalt bedeckt, daß die Passage gänzlich mt is. Doch hat man schon die wirksamsten Maßregeln er- , die Massen wegzuräumen , und eine Kompagnie Oesterret-

| Die Einwoh- hren in ihre verlassenen Wohnungen zurück, und in Neapel

Mt in dexr Kathedral-Kirche ein feterliches Triduum begonnen,

Reliquien unseres heil. Beschüßers Fanuarius find zur Verch- s8geseßzt worden. Ein wohlthätiger Regen erquickt die ver- Pflanzen. Gestern, da wir den Vesuv das erstemal nicht ch und, Dampf gehüllt exblickten, schien uns, als. fehlte ihm heil scitter N ley Spiße, welche wahrscheinlich durch die f Erschütterung eingestürzt seyn mag. So eben, 4 Uhr ittags, melden Berichte aus Ottaiano neues Unglück, neue I nicht durh Feuexc sondern durch Wasser. Morgen îiheré. èrakau, 10. Nov. Dem Willen der Regierung gemäß, hat lesige Loge ihre maurerischen Arbeiten eingestellt. Die Schlie- {hres Tempels bezeichnete sie im reinen Sinne ihres men- ceundlichen Ordens, indem sle dem Senate 1600 Fl. Poln. ndte, mit dex Bitte, solche zu wohlthätigen , von ihr näher mien Zwecken zu verwenden. Madrid, 1. Nov. Jn der gestrigen Sibßung der Kortes wour- nige Bittschriften verschiedener Jndividuen der vormaligen rde verlesen, in welchen sie darzuthun suchten, daß sie beim uche der Garden-Empdrung, sich von ihren Kameraden nt hâtten und deshalb um milde Bestimmung ihres fer- Geschiées bäten. An das Gouvernement zur mög- n Berücksichtigung empfohlen. Ein Geseßes-Entrourf die, bei Verhaftung der Faktionisten, zu beobachtenden ren Maßregeln, ward nach langen und heftigen Debat- it 76 gegen 65 Stimmen angenommen. Gen. Riego ß 26sten v. M. hier eingetroffen. | i \\abon, 22. Oft. Eine K. Verordnung verbietet allen, die nuß einer der, mit den Kommanderien der drei Portugiesi- Militair-Orden verbundenen Pensionen sich befinden, den Auf- t im Auslande, ohne ausdrückliche Erlaubniß des Gouver- ts. Der vor Kurzem abgefaßte Entwurf zur Gründung Nilitair-Ordens zur Belohnung derjenigen, die in der leßten lzungs - Periode, um das Vaterland sich verdient gemacht, von den Kortes einstimmig verworfen, weil, wäre der Ent- genehmigt, eine große Anzahl der Mitglieder sich in dem befunden haben würden, den Orden für sich zu votiren.

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Derlin. Das Fest der fúnf und zwanzigjährigen segensrei- Regierung Sv. Mai. des Königs ward am 18ten d. M. von esigen Universität durch eine von dem akademischen Singe- aufgeführte Musik und durch eine vom zeitigen Rektor, or v. Raumer, gesprochene Rede, feterlih begangen. Se. l. Hoheit der Kronprinz, Se. Hoheit der Herzog Karl von enburg, die höchsten Militair -Personen, Hof- und Staats- ten verherrlichten die Feier durh ihre Gegenwart, und viele COEE der Wissenschaft hatten sich ebenfalls theilnehmend unden. rankfurt. Das für jeden Preußen #9 bedeutungsvolle Fest jährigen Regierung unseres erhabenen ‘und allgeliebten Köd- durde hier in nachstehender Art gefeicrt. Am 16ten Abends dete das Gelâute aller Glocken den bevorstehenden Festtag. ten früh um 3 Uhr versammelten sich der Magistrat, die verordneten und Bezirks-Vorsteher im Saale des ‘alten Rath- ’/ Und begaben sich von da in Prozession nach der Oberkirche, bereits die Mitglieder der verschiedenen Ober- und Lokal- den eingefunden hatten, zur Beiwohnung des Gottesdienstes. wohl 7 wie in den übrigen Kirchen , die kaum noch Raum Zuhdrex gewährten, wurden dieselben durch treffliche Kan-

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zelvorträge úber die Tendenz des Tages, unter den inbrünstigsien Gebeten für die dauernde Erhaltung des theuern Lébens des Hoch- pee) würdig erbaut. Um 11 Uhr Vormittags wurden a iesige arme Jnvaliden und sämmtliche Wochen-Arme „. auf dem Rathhause versammelt. Jene erhielten aus der Stadt-Kasse jeder einen Thaler; diese, außerordentliche Gaben, welche ihnen. von ei- ner besondern Deputation und den Bezirks-Vorstehern gereicht wur- den. Nächsidem wurden die Kinder aller Waisenhäusex mit 2 Tha- lern ein jedes, die andecn sons noch von der - Stadt verpflegten Kinder, ebenfalls verhältnißmäßig in die Sparkasse cingekauft und die Hospitaliten gespeist; für die Erquickung der Kranken des Mi- litair-Lazareths wurde auch gesorgt, indem die Kommunal Behörde für diesen Zweck Sr. Exellenz dem Herrn General-Lieutenant von Brapyse Ein hundert Thaler überreichen ließ. Mittags hatten sih in verschiedenen Lokalen die meisten Familien zu zahlreichen Gesellschaften vereinig*, welche in Jubel und Freude bis zum Ein- tritt des Abends bet einander verweilten. Feht hatte jeder Einwoh- ner seine Wohnung illuminirt. Tausend und aber tausend fröhli- che Menschen wogten durch alle Straßen, der Himmel verschönerte das Fest durch die mildeste Herbstnacht. Unter mehreren geschmack- vollen Beleuchtungen, zeichnete sih das Regierungs-Gebäude_ und der Rathhausthurm vorzüglich aus. Keine Störung ,' kein Unfall trübten den festlichen Tag. Frankfurts Bewohner selbst der nie=- dern Klasse gaben einen erfreulichen Beweis, wie tief sie die Hei- ligkeit dieser Freudenfeier zu fühlen, wie sehr sie solche zu chrén verstanden. Liegniß. Zur Feier des 25 jährigen Regierungs-Antritts Sr. Matj. des Königs, is auf den 16. d. M. eine Schulfeierlichkeit im großen Lehrsaale der Königl. Ritter-Akademie angeordnet worden.

Magdeburg, 18. Nov. Auch uns, wie jedem Freunde des Vaterlandes, waren der 16. und 17. Nov. festliche Tage, eingeléei- tet am 1zten im Harmonie-Konzert, dessen Schluß die Fubel-Ou=- vertäre von Weber machte. “Die Nachmittags-Stunden des 15ten dieses wurden sowohl in den gelehrten als in allen städtischen Schulen durch feierliche Versammlungen der Schüler und SchÜ- lerinnen dazu benußt, die heilige Flamme einer frommen Vater- lands-Liebe in dem empfänglichen Herzen der Jugend anzufachen. Die festlich bekränzte Büste des geliebten Königs, der seine Unter- thanen 25 Jahre väterlich regiert und beglückt hat, shmüdckte alle Versammlungs-Säle, unter welchen sich einer dur geschmackvolle Anordnung besonders auszeichnete; Danklieder, von den: erwachse- nen Schülern oft tief empfunden, aber auch von kleineren Knaben und Mädchen mit dunkler Ahnung noch nicht begriffener Vater- lands-Liebe mit gesungen, ertônten dem Höchsten, der sich auch im Munde der Unmündigen sein Lob bereitet, und an diese Lobgesätge {lossen sich zeitgemäße Rückblicke in die Geschichte des Vaterlati- des, in Form und Fnhalt den Versammlungen nach dem Lehrkreise der Schule, dem Alter und Geschlecht der Schüler angemessen, u. gesprochen von Vorstehern, die das Vaterland lieben und welche von der Heiligkeit ihres Berufes erwärmt sind. Vielfältig drückte sich in sprechenden Zügen die Rührung aus, von welcher das junge Herz ergriffen wourde bei dem Aufruf: in Liebe und Treue gegen den Kdnig und sein Volk nicht zu weichen von dem Pfade, guf welchem die Väter, ohne zu wanken, voran gingen.

An diese ernsteren Stunden \chlossen sich frohe Tänze im Ge-

sellschafts-Hause der Kaufleute und der Gesellschaft zur Vereinigung, wo ein: „Hoch lebe der König !// das andere verdrängte. ;

Der 16te war einer ernfcren , stilleren Freude gewidmet, zu welcher der Feier-Ton aller Glocken um § Uhr Magdeburgs Be=- wohner aufrief. Es versammelten sih die Militair - und Civil- Behörden, die Geistlichkeit, die Direktoren aller Schulen mit ihren Lehrern auf dem Rath-Hause, und begaben sich von dort auf. den Markt, den eine große Versammlung aus allen Ständen , von je- dem Alter und’ Geschlecht bedeckte, în den freundlichen und stillen Kreis von anderthalb Tausend Kindern aus den großen Volks-Schu- len. Vom Vorbau des Rath-Hauses ertönte, angestimmt unter feierlichem Glocken-Gelaute, von einem starken Sänger-Chor, das aus der Garnison und den Kirchen - Sängern gemeinschaftlich ge- bildet war, und mit sigrker Fnsirumental-Musik begleitet, das er- habene : „Nun danket alle Gott,// worin die ganze Versammlung auf dem Markte voll Andacht einstimmte. i

__ Nach einigen Augenblicken gefühlvoller Stille am Schlusse des Liedes, folgte der Hochgesang: „Heil unserm König Fhm,// der mit einem jubelnden „Hoch lebe der König! Lange blühe scin Kd- nigliches Haus !// beschlossen wurde. i

Um 12 Uhr Mittags wurde in der Johannis-Kirche, unter Lei- tung des Hrn. Musik-Direktors Wachsmann, von dem durch“ ihn gebildeten Singe-Verein und vom Dom-Chore das Te Deum von Romberg und das „Heilig-/ von Bach ausgeführt, dem gleichfalls die vereinten Militair - und Civil - Bchörden und eine jo zahlreiche Versammlung beiwohnte, als die Kirche nur fassen konnte. -

Um 2 Uhr versammelten sih die genannten Behörden zu eis nem fesilihen Mittags - Mahle im Gasthause zur Stadt London, und eine sehr zahlreiche Gesellschaft der angesehensten Einwohner im Gesellschafts-Hause der Harmonie, wo abermals den König die laute Freude leben lteß. i As

Hieran schloß sih Abends eine feierliche Loge, die, schr zahlreih . besucht, die Eingeweiheten durch die herrlichen Worte des Meisters vom Stuhl und des Redners zur frohen Begeisterung erhob,-, mit welcher tief empfunden das: „-Bletb immer treu, Aen wurde, woran sich bei der frohen Tafel-Loge herrliche Ge anne auf König und Vaterland reiheten, deren Wirkung durch den bekannten Toast - auf des Königs Wohl desto herzerhebender war, weil indem Au- genblicke zwei hochverehrte Chess der Militair - und Civil- Behôr= in die Mitte der Brüder traten.

Auch die Morgen - Stunden des 17ten waren der Andacht ge- widmet. Jn den vollen Tempeln des Herrn {loß sich an die Löh- Gesänge der Gemeinden Überall eine der Feier angemessene Pre= digt, und aus dem vollen Herzen sirdmende Beredsamkeit ergriff die Herzen, welche, in frommen Gebeten theuere- Gelübde erneu- ernd, den Segen des Allmächtigen für den sein Volk. beglückenden König erflcheten. Fun der Domkirche wohnten die Landes-Behör- den dem Gottesdienste bei, und nah ihnen feierte die. Garnison das Fest auf gleiche Weise in den Hallen des Prachtgebäudes:

“Unter die auf dem neuen Markte abgelegten Waffen zurüdckge- kehrt, bildete die Garnison ein großes Viereck mit fliegendett Fah= ' nen, das auf den Wink des ersten Kommandanten der Festung,“ des Hrn. General-Lieut. von Carlowiß Excel, ein frohes Hurrah, mit 102 Kanonenschüssen von den Wällen begleitet, dem Könige er=-

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tonen licß.