1822 / 142 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Tue, 26 Nov 1822 18:00:01 GMT) scan diff

1411 kunft (ues neuen Duertore begonten- und ettégt die besten Hoff- nungen für die Zukunft. k

S weid fa ¿d Rov. Jm innigsten Gefühle des beglücken- den Zustandes unter der väterlichen Regierung Sr. Maiï. unsers alleranädigsten Königs feierte, gestern und heut die Stadt Schweid- niß Allerhöchsidesselben fünf und wanztgjähriges Regierungs-Jubiî- läum. Gestern fruh 9 Uhr erhielten die gesammten hiesigen Stadt- Armen eine außerordentliche Geldspende, um 210 Uhr hielt die Gar- nison Gottesdienst, dessen Te Deum mit 101 Kanonenschuß be- gleitet wurde, um 11 Uhr aber große Parade, hrachte Sr. Königl. Maj. cin dfentliches Lebehoch und defilirte vor dem Kommandan- ten vorüber. Um 12 Uhr ertönte feierliche Musik vom Rathhaus- Thurm; die im hiesigen Bürger-Hospitale aufgenommenen bürger- lihen Personen, so wie die Bewohner des hiesigen Stadt-Armen- Hauses wurden mit einem Mittagsmahle bewirthet. Um 1 Uhr versammelte sich das hiesige Officier-Korps und die Honorattoren des Civilsiandes zu einem frohen Mittagsmahle im Gesellschafts- Hause, bei welchem, unter Kanonendonner, der allgemeine Wunsch [e das Wohl und das lange Leben des hochverehrten Königs sich

aut aussprach. Abends hatten die Bewohner der Stadt ihre Hâu- ser freiwillig und allgemein erleuchtet und die militairische Abend- Musik erhöhte die Freude, deren Ausdruck sich auch bei dem Balle im Gesellschafts-Hause zeigte. Heut versammelten sich die Bewoh- ner der Stadt und Umgegend aller Konfessionen in ihren Gottes- Häusern und erflehten den Segen des Himmels für das fernere Wohl des erhabenen Monarchen.

Soldin (Reg. Bez. Frankfurt), 17. Nov. Der gestrige Ge- dächtnißtag der 25zjährigen Thronbesteigung Sr. Maj. des Königs, ward auch hier mit freudeerfülltem Herzen durch Gottesdienst, mi- litairischen Festaufzug, eine frohe Versammlung der angeschenern Einwohner, und durch Erleuchtung der vorzüglichern Gebäude der Stadt gefeiert. Jn Erinnerung der für Herrscher und Volk gleich denkwürdigen Begebenheiten des verflossenen Vierteljahrhunderts, sprachen sih dabei die Empfindungen hoher Dankbarkeit und în- nigster Anhänglichkeit an unsern verehrten König und an unser erha- benes Regentenhaus, mit den heißesten Wünschen für Dessen dau- ernde Wohlfahrt aus und es entquoll unserer tief bewegten Brust das einmüthig wiederholte Gelübde unwandelbarer Treue, einer A welche der hohe Stolz und das wahrhafte Glück aller Preu- Stettin, 18. Nov. Vorgestern war große Parade der hiesi- gen Garnison, bei welcher Gelegenheit Sr. Mai. dem Könige ut- ter dem Donner des Geschüßes ein allgemeines Hurrah gebracht wurde. Zu Mittag feierten wir in mehreren Privat-Zirkeln den Tag, mit dem Seîne Majestät unser Allergnädigster König vor 25 Jahren Seine glorreiche Laufbahn als Regent und Vater des Vaterlandes begann. Jnsbesondere hatte sich im Kasino eine Ge- sellschaft aus allen gebildeten Ständen zu cinem Mittagsmahle ver- einigt, in welcher genügsame Herzlichkeit und Fröhlichkeit herrschte, die sich in einem tief gefühltén und ehrerbietigen Lebehoch und in Wünschen für die lange, glückliche Fortseßung der Regenten-Lauf- hahn des Allgeliebten Königs laut aussprach, als unser Ober-Prä- sident in kurzen kräftigen Worten den besonderen Anspruch der

ommern auf dieses Fest, durch die längs erprobte und unverleß- iche Treue für ihren König und Sein Regenten - Haus, in ei- nem von ihm ausgebrachten Trinkspruche darstellte. Auch wurde der nothleidénden Brüder gedacht, und für das kürzlich abgebrannte Dorf Reckow, Amts Kolbab, eine Kollekte veranstaltet. :

Gestern ward auf Veranlassung des Königl. Konsistoriums in allen Kirchen, unserer Stadt, dieses festlichen Tages noch besonders gedacht. Gott segne den Be:

Der geringen Produkt - Preise und des fehlenden Be- triebs-Kapitals ungeachtet, is der Landmann in der hiesigen Ge- gend bei der Kultur des Landes thätiger, als früher, wo die Preise und die Einnahme des Landmanns das Doppelte betrugen. Jn vie- len Gegenden Hinterpommerns, vorzüglich im Naugardter, Kam- miner und Regenwalder Kr. finden sich die schönsten Saatfelder und edle Sächsische Schaafe, in Gegenden, wo noch vor einigen Fahren grobe Schaafe auf Heidekraut weideten. Die Regulirung der gutsherrlichen und bäuerlichen Verhältnisse, die so wohlthätige Gemeinheitstheilung und das aus den Zeitverhältnissen hervorge- es Sia sich einzuschränken und selbst thätig zu seyn, haben dieses Steigen der Kultur zur Folge gehabt.

Wechsel- und Geld-Kourse.

Paris, 16. Nov. Ein Monat.

Briefe. Geld. 56 os AOD L ¿i C A i Q «5 25F. 40 C. ; 25F. 20C.

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N50 . « , G ¿»s

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1ÿ P.

Drei Monat. Geld.

Amsterdam as n. London . Mailand Wien effect. Augsburg St. Petersh. ranffurt von... ü Bordeaux V Da Dei» l M, ie 5) S pCt. Kons. Jouiss. vom 22. Sept. 1822 88 F. bo C. 25C. 88F. 886 F. zoC. 20C. 55C. 20C. 5oC. 88F. 35C. 5o C. 50oC. 45C. 50C. Bankaktien Jouiss. vom Jul. 18282. e T Stadt-Obligationen Jouiss. vom Oftober 1822. 2 j

Hamburg, 19. Nov. Amsterdam k. S. 104F pCt., 2 Mon. 1042 pCt., Geld mit 2 besser. London k. S. 56 Schill. 10 Den., 2 Mon. 56 Schill. 7 Den. , Briefe und Geld. Paris 2 Mon. 2675 Schill., Briefe. Bordeaux

1

2 Mon. 26 Schill., ohne Frage. Kopenhagen k. S pCt. Breslau 6 W. 40x Schill. , Anfangs flau, ( der Börse mehr Geld. Wien in effectiv 6 W. 148: j rag in effectiv 6 W. 1483 pCt., troß der Herabsg blieben Briefe úbrig. Augsburg 6 W. 148 pCt., F; furt 6 W. 1485 pCt.,. Leipzig z. M. 1485 pCt., Frankfurt gesucht, das andere zu haben. St. Peter 2 Mon. 9 Schill., wenig Umsab.

Louisd’or 11 Mrk. 47 Schill. , gefragt. Gold al ny 102 Schill. , zu lassen. Dän. Grob Kourant 1231 Hamb. Grob Kourant 1237 pCt. Neue # Stü

Piaster, zu 28 Mark Käufer. Fein Silber 27 Mrf

Schill, Silber in Sorten 153 L. 5 G. à 14 L. 9 (M Mrk. 11 Schill, Preuß. Münze 27 Mrk. 4 Schil

lassen.

Nehmer. Preuß. Engl. Anleihe pr. font. 857 Mon. Zeit 855 . 85F pCt. Neue Preuß. Engl. Anleihe pr. font. Norweg. Anleihe, à 865 pCt. Briefe, à 66 pCt. | Dänische Anleihe, erste Abtheilung à 6 pCt. Zins desgl. 5 pCtg., und zweite desgl. 5 pCtg., ohne Umsaß,

Dän. Engl. Anleihe in Lst. à 37 Schill. 4 Den ffF

Bko. Mrk. 85 . 86 pCt. ohne Umsabß.

Oesterr. Loose, pr. Cont, 181-. 121 , 1225 pCt.; Metalliques, pr. font. 835. 5 Mon. 853 . 835 pCcht.

Wiener Banko-Aftien pr. font. goo . Dec. 905 . 910 pCt.

Mit Staatspapieren ist es im Allgemeinen, wie (1 Notirungen ergeben, wieder viel angenehmer, der Umsaß übrigens heute noch nicht sehr bedeutend, und es schien der Börse selbst die Frage wieder etwas abzunehmen.

68534 pC, 910 pCt., pr.

Berlin, 22. Nov. London 3 Mon. à 7 Rthlr. ! Verkäufer. Hamburg 2 Mon. à 152F pCt. , gefraj fein Vorrath, kurz à 1533 pCt. zu haben. Amster Mon. à 1462 pCt. Nehmer ohne Geber. =— Paris 2/ à 627 pCt.,, Augsburg 2 Monat à 1037 PpCt, Frankfurt a. M. 2 Monat à 103 pCt., 20 Xr. 2 Mon. à 103# pCt., Trassenten. St. Y

burg 5 Wochen dato à 267 pCt. Briefe, ohne Umsak, fi Mon. Zeit à 295 pCt. zu haben. Disfonto à 4 pl. Geld als Briefe. Friedrichsd'or à 1155 pCt. any

fen, à 114 pCt. verfäuslih. Preuß. Prämienu-

à 104 pCt., Geber. Staatsschuld -Scheine à 747 ph lit bei Burg und Jnowraklaw bei Bandtkez

haben, à 74 pCt. zu lassen. Englische Anleihe. à 91 Briefe, à 914 pCt. Geld. Norwegische Anleihe zum | 150 pCt., a 89x pCt. Verkäufer. Oesterreichische 5

Obligationen p- Casse à 895 pCt. und auf Zeit incl. 1 F

fix und 2 Mon. tägl. à 89 pCt. zu haben. Oestere, My in Loosen pr. December à 1272 pCt. Briefe.

Königliche. S ams pi ele;

Sonnab. 25. Nov. Im Schauspielhause: Mi Freundschaft, oder: Der Türkische Gesandte, Lustsp. Aufzug, von Kokbebue. Hierauf: Das Gut Sternberg, 4 in 4 Abtheilungen, von Frau von Weißenthurn. (Mad Hoppe, vom Theater zu Tepliß : Röse, als lebte Gastrolli

Krüger: Bolzheim.) Sonnt. 24. Nov. Jm Opernhause: Die Groß! Hierauf: Die schöne Müllerin, |

Lustsp. in 1 Aufzug. spiel in 2 Abtheilungen. - Musik von Paesiello.

Wegen Unpäßlichkeit der Mad. Milder, fann dieg n 534,116. 34/334. 35/118, 45/578 45,045. 48/304. 59/579»

Don Juan, an diesem Tage nicht gegeben werden. |

Im Schauspielhause: Faust, Trauerspiel in 5 A von A. Klingemann. Ouverture und Theater - Musi Musik-Direftor Schulz.

Mont. 25. Nov. Jm Opernhause: Der Vielwisse spiel in 5 Abtheilungen, von Koßebue. Hierauf: Ein tissement, ausgeführt von den Herren Hagemeister, und Senger, und den Damen Gasperini, Gemmel und

Mittw. 27. Nov. Im Schauspielhause: Der Bürg ster von Saardam, Lustspiel in 5 Abtheil. , von Römer. auf: Gänserih und Gänschen, Vaudeville in 1 Aufzu) C. Blum.

Eingetretener Hindernisse wegen, kann das Scha! Kenilworth, an diesem Tage noch nicht gegeben werden.

Meteorologische Beobachtungen Barometer|Therm.[Hygr.[Wind.]| Witterunÿ

20, Nov. |A. 28° 2/ |+ | 70° |S.W.lheu, gelinde.

21. Nov. F. 29° +4 53° | 76° |S hell, vünneStrfwollkl M.28° 2/4 | 553° |S hell, sehr gelinde. A. 292 f 63°] 65° tritb,Neg.,gelind, N

22. Nov.|F. 28° 13+ | 84° trüb, gelinde.

S. S. |M.283° 2/ 1+ 83ol 62° S. Wilen wolfid

Redakteur

Gedrudt hei Hayn.

Preuß. Prämienscheine, à 203 Mrk. Geber, à 200|

. 66 pCt.z did

122 pCt., pr. 20

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Allgemeine

reußische Staats-Zeitung.

voll 29? pCt. 1 Schilling-Stücke 242 und 255 pCW

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14288 Stuck. Berlin, Dienstag den 26ssten November 1822.

85 . 85: v

Amtlihe Nachrichten.

Kronik des Tages.

Seine Majestät der König haben dem Hauptmann in deë Fen Artillerie-Brigadè, Karl Ludwig Stern von Gwia z? sfi zu Posen, die Erneuerung dès Adelstandes zu erthei- zeruhet. : :

Des Königs Majestät haben Allergnädigst geruhet, den ; Richter von Pöôppinghaus bei dem Essen Werden- Berg-Amté in Essen, zum Berg-Justiz-Rath zu ernen- nd die Bestallung. für ihn Allerhöchst Selbst zu voll-

Seine Königl. Majestät haben den Land- und Stadt- hts-Direftor Lu ge, und den vormaligen Justiz-Amtmann, tiariuus Greupuer, zu Kreis-Zustiz-Räthen im Oppeln- Kreise, Ober-Schlesiens, Allergnädigst zu éêrnennen ge:

d

Bei der am 22sten und 25sten d. M. fortgeseßten Zie- der zten Klasse 46ster- Königl. Klassen-Lotterie, fiel 1 sptgewinn. von 20,000. Rthlr. auf Nr. 55/057 n Berlin Simonsfohn; 2 Hauptgewinne zu 10/000 Rthlr. auf 857 und 30,191 in Berlin bei Asche ‘und Stettin bei

; 2 Gewinne zu Zo0o Rthlt. auf Nr. 17,280 und 50,078, 5 Gewinne

Reblr. auf Nè. 24,017. 27/174. 535,770. 47,975 Und 1, Berlin i 9N. e Es G.. Wolff ¿ „Brieg bei n, Dússeldorf bei Spaß und Schildischè bei Schildès- h; 4 Gewinne zu 1500 Rthle. -@uf- Nr... 46,557: 48,611. 18 und 72,182, Berlin bei Mabdorff und bei Mestag, igsberg in Pr. bei Heygster und Münster bei Lücke; 25 jiñne zu 1000 Rthlr. auf Nr. 2404 3869. 5039. 11/450. 0, 15,137. 16,932. 19,226. 35/500. 59,883. 49/798. 43,104 5 49,678. 53,108. 57,576. §8,951. 65,031. 65/137. 68,092. 6. 72,243 Und 73,368, Berlin hei- Asche bei Makdorff, Mendheim, bei Seéger , bei ‘A. Simonssohn und bei ssheim, Aschersleben bei Dreyzehner, Barmen bei Hölz- jer, Breslau bei Berliner, bei H. Holschau sen. und bei cibèr, Danzig 2mal bei Roboll, Elberfeld bei Haymer, ne bei Engel, Franksurt bei Baßwik, Königsberg in Pr: Burchardt Und bei Heygster, Lengerich bei Feibes, Liegniß deitgebel, Schdnebeck bei Krüger und Stettin 2mal bei nz 44 Gewinne zu 500 Rthlr. auf Nr. 1501. 3539. 3442 A, 6990, 9568. 9625. 10,157. 10,904. 11 866. 12,759: 17/390 3. 21,204. 21,511. 24,932, 25/387. 25,642. 28,723. 32,702»

500

76, 53,191, 54/027. 544028. 55/493. 57,051 60,231, 60,587. 27, E Go 05,655. 65/750. E, 70,316 Und 68, in Berlin 2mal bei Alevin, 2mal ei Burg, 2mal bei dorf, bei Riemann und bei G. Wolff, Beeskow bei me, Breslau bei Holschau sen., bei J: Holschau jun., [ bei Leubuscher und bei Stern, Brieg omal bei Böhm, mberg bei Schmuel,. Danzig bei Alberti, bei Reinhardt bei Roboll, Dússeldorf 2mal bei Spaß Und bei Wolfs- rfeld bei Benoit und bei Haymer, Frankfurt bei Salz? 1, Graudenz bei Neumann, Halle 4mal bei Lehmann, ord bei Meyer, Königsberg in Pr. bei Bukchardt , Lissa l bei Lôwenthal , Magdeburg bei Brauns und bei Roch, tienwerder bei. Schröder, Salzwedel bei Pflughaupk, ildische bei Schildesheim, Siegen bei Wintersbach, Soest

tern, Sohlingen bei Meiß und Stargardt bei Hammer- ; 69 Gewinne zu 200 Rthlr. auf Nr. 1507. 5194+ 453% h. 4755. 75319. 8533: 8599- 10,567. 10,818. 15,668. 15/177: b1. 16,170, 19,699. 20,610. 24/548. 24,464. 29,529. 30,097 16. 35,258. 33,834. 53,890. 35/529. 36/318. 37-001. 37/046. 4, 41,0A1. 41,241. 41,821. 45/150: 45/152 45/402 45/015» 02, 46,606. 46,625. 47,677. 47,944. 46/5689: 48,868. 49/07Á. 64. 51,469. 52,338. 52,450. 52,401. 53/091, 53/705. 54/166. 06, 55,786. 56,906. 57,516. 60,075 60,300. 61,06. 62/510. 66, 66,317. 67,242. 68,185: 68,240. 68,299. 72,718. 72/725 73,512. Die Ziehung wird fortgeseßt.

Berlin, den 25, Nböv. 1622, a É A

Königl. Preuß. General - Lotterie - Direktion.

Angekommen: Dek Kaiserl. Russische General-Major v.01

Kissetkte}, von Warschau: | j Auer etn: Se. Excellenz der Gèneral der Fnfanterie uus kommandirende Genetal des zten Armee-Körps, Graf Tauenyten

von Wittenber g, nah Krosset?

IL Zeitungs-Nachrichten.

Aw 6: A: Qs M

_ Paris, 16. Rov. Am 15. uñd 14. d. M. erschien Hr. Ben- jamin Constant abermals vor dem hiesigen Zucht-Polizet-Gerichte wegen seines bekannten Schreibens an den General - Prokurator Hrn. Mangin, hinsichtlich dessen, wie man si èrinnern wird, der Kdnigl. Prokurator bei jenem Gerichtshofe bereits am 6. d. M. für Hrn. B. Constant auf einjährige Gefängniß= und eine Géld-Stkafe von 5000 Fr. angetragen hatte. Der Zulauf in obigen beiden Siz= zungen, besonders in der vom z4ten war ungemein, und diè an er. Thüre des Saales aufgestellté schr zahlreiche Wache war nicht vermögend, die zustkömendè Menschen-Masse zurück zu hâlten. Mit vieler Múhe gelang es endlich diè Thüre zu schließen; kaum war solchès aber geschehen, als das dicht zusammei gedrängte Audito=- rium laut schrie, daß es für Hige erstické: man dffuete eit Fett- ster; hierüber aber flagté wieder Hr. B. Constant und äußerte, daß der Zugwind seiner Gesundhèit {hädlich sey. End ih wurde, die Ruhe wieder hergestellt und Hr B. Consiant begann setne Verz theidigungz ær_ verlas zu diesem Behufe zuerst einè lange Schrift, die wohl 40. Bogen-Seitèn stark seyn mochte, und fügte derselben noch mehrere Betrachtungen hinzu, die seiner Aeußerung nach, în einer Sache, welche setnen fentlichen Châárafter, sein bisheriges politisches Benehmen und seine Pflichten als Deputirter so nahe angche ; zu seiner Rechtfertigung nothwendig seyen. Untér andern sagte er: *) Was hat mich hauptsächlich dazu veránlaßt, das be- wußte Schreiben an Hrn. Mangin ju erlassen? Der Uniftand, daf Leßterer sich selbsi für inkompetent erklärt hatte, mich und meine Herrèn Kollegen (La Fahette, Fot, Sébastiani, Kératry, La Fitte) gericht= lich zu verfolgen und uns demungeachtet auf die s{hnödeste Weise verunglimpft hat. „Jch bin nicht kor..petent!//// sagt Hr. Man= gin, y „wenn ich es wäre !!1//// Was heißt das anders, als: „„wenn ich fompetent act würde ich beweisen, daß ihr schuldig se d!// 4 Wie ganz anders äußert sich dagegen Hr. von Marchangy in setz nem Requisitorium in dem La Rocheller Verschwdrüngs-Prozesse, 7, Unser Wêrk ist vollbracht! //// sagt derselbe, , „denn wir haben Úber diejenigen Angeklagten Bericht abgestattet, die das Geseß uns Úberwiésen hatte; ändere, uns nicht bezeichnete Jndividuen verfol gen, hieße unsere Befugnisse nes reiten und von den uns obliegenden Pflichten in die Willkühr verfallen.////" Durch diese Worte ist Hr. Mangin buchstäblich verurtheilt. Weshalb bin ih vor diese Schranken geladen? Weil ih den Verdacht des \händ= lichsten Verbrechens, dessen man einen Menschen zeihen kann, nicht ruhig habe auf mir lasten lassen wollen. Fch erkläre laut, daß der Mensch in meinen Augen der verabscheuungswürdigste ist, der in der Stunde der Gefahr diejenigen verläßt, die er selbs| zum Verbrechen angéspôörnt hat. Fh bin kein Verschwörer! wäre ich es aber, so würde ih mich für das erbärmlichste, verächtlichste We= sen unter der Sonne halten, wenn ih das eigene Leben: nicht der Erhaltung der Un lüdcklichen, die ih verführt, zum Opfer brächte. So aber überlasse ih diè Beurtheilung meines Lebens dreist dem, der es untersuchen will. Als Privatmann kannt mir Niemand eine einzige schléchte Handlung zur Last legen; als Schriftsteller abé ich stets das vertheidigt, roas. ih für nüßlich hielt; als Ge« luather habe ich nur nah meittem Gewissen eat _und diese angenehme Erintnèrung genügt mir, wenn gle ntcht LUEOR fann, daß es mich, in dem JFnteresse unsers {dnen Frankreichs, tief betrübt zu se en, wie die von demselbett gewählten Organe dentlichen Meinung täglich beschimpft und das Vaterland sl dadurch entehrt wird. Und weitit nun eins dieser Orgäte das man sich nicht entblddet hat, der Welt als feig und treulos it sei= childern, ohne diese Behauptung ra

nen Funktionen zu weisen zu können, in der Ueberzeugung, daß es H

(hweigen kann, ohne seine Ehre auf immer befleckt zu sehen, timme erbebt, um jene boshäften Verleumdungewt von sich ab- zuwälzen, wie kann matt da die Aeußerung seines gerechten Un=

*%) Wir begnügen uns hier der Siuung vom uten zu erwähne vom 13tèn suchte Hr. B. Constant, in eint, Eigen{Ga i dutibter,. die Jnkdmypetenz des ZUcht:Polizeiz¿Gerichts in, nem Pro e durch alte hismen darzuthun, was thm inde! en nicht gelang, da der ti. Pemérkung des Prdkuratörs, daß Hv. B. C. nicht als Députivtep, f Schriftsteller verfolgt werde, daß nicht von einem von der Redy

ehaltenen Vorträge, sondern von einey uts und Lf Schmähschrift die Rede sey, vielmehr ¿vfcârte, daf die von

führten Gründe unzuläßig seyen, und davon keine weitere No iz zu n )