1822 / 145 p. 3 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Tue, 03 Dec 1822 18:00:01 GMT) scan diff

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ange ergriffen hatte, gerieth so inVerwirrung, daß er schon nach en ausgesprochenen Titeln des Großherrn, inne hielt, worauf ihm der Großherr mit vernehmlicher Stimme, seine eigene Rede zwei- nial wiederholt vorsagte, und vorzüglich laut den Schluß: „immer mchr und mehr befestigt werden möge,// aussprach. Als der Sultan nunmehr das Allerhöchste Beglaubigungs-Schreiben in den Händen

des Fnternunzius erblickte, ohne'das von den, durch das Ungewdhn- - liche dieser Scene in Verwirrung gerathenen Großen des Reiches,

Lemand Miene machte, ihm selbes abzunehmen, deutete er mit der

and nach dem Plab des Thrones, wohin es gehört, und nun erst nahm es der Miri Alem (der âlteste Kapidischi Baschi) aus des Frei- herrn von Ottenfels Händen, und Übergab es dem Groß-Veztr, diesex legte es auf den Thron und der Großherr berührte es mit eigener Hand, zum Beweise seines Wohlgefallens. Nachdem er den K. K. Fnternunzius zum dritten Male angeblickt , winkte er dem Groß-Vezir, und gab das Zeichen der Entlassung, allein seine Blicke folgten uns bis an die Pforte des Thronsaales. Der Jn- ternunzius nahm hierauf seinen Rückzug durch den zweiten Hof des Palastes, und wurde im Gemache der Kämmerer, um dem An- drange der mit ihren Beuteln nach Hause kehrenden Milizen nicht ausgeseßtzu seyn, auszuruhen ersucht. Rach Verlauf von drei Vier-

telstunden stieg er mit dem ganzen Gefolge zu Pferde, und in we- |

niger als 20 Minuten ritt der (Sroß - Vezir vorüber, dem sich der ug anschloß, und so in größter Ordnung durch die gedrängten

eihen einex unabsehbaren Menge Volkes auf allen Straßen, und unter lauten Beifallsbezeigungen desselben, gegen drei Uhr Nach- mittags das K. K. Gesandschafts-Palais zu Pera wieder erreichte. Der Umstand, daß der Fnternunzius an beiden Audienz-Tagen von einer bedeutenden Anzahl Kaiserlich- Russischen, dermalen unter dem Schuß des K. K. Jnternunzius stehenden Unterthanen heglei- tet, und von sämmtlichen Russischen Schiffen mit Aufziehung ihrer ‘laggen begrüßt ward, machte im Publikum der Hauptstadt, wel-

es auf die Wiederherstellung der alten freundschaftlichen Verhält- nisse mit sämmtlichén Europäischen Mächten viel Werth legt, einen besonders günstigen Eindruck. Der Sultan hat über den Her- gang der Audienz des Jnternunzius einen eigenen Bericht abfassen, und den Reichshistoriographen (Schami Sade) übersenden lassen, mit dem Befehl, solchen, in Hinsicht der bei dieser Audienz vorge- fallenen besonderen Umstände, in die Reichs-Chronif einzutragen. Es ist kein Beispiel in der Geschichte, daß der Sultan bei etner

solchen Gelegenheit selbst das Wort genommen hätte. (//

Der bisherige K. K. Jnternunzius, Graf von Lüßow, hatte am 19. Oft. seine Rückreise Úber Kirkkilisse, Bukarest und Her- mannstadt angetreten. (Graf v. Lüßow is am verflossenen Frei- tag; den 22sten, hier in Wien ettiigetrofen.) i

Nach den Allerhöchsten Bestimmungen vom 27sten vorigen Monates ist 1) Die medicinisch - chirurgische Josephs-Akademie als cin abgesondertes selbsiständiges Fnstitut nicht nur fernerhin bestä- tigt, sondern auch bestimmt worden, daß künftig der vollständige Unter- richt in der Medicin und Chirurgie, so wie an den Universitäten in den K. K. Oesterreichischen Staaten, darin ertheilt werden soll. 2) Fn Folge des= sen dürfen nur solche Fndividuen daselbs! zum Unterricht gufge-

nommen werden, welche die Philosophie auf einer inländischen |

Kehr-Anstalt gbsolvirt haben. 5) Der Akademie isi das Recht ver= lichen, den an derselben nach der neuen Studien-Einrichtung ge- bildeten , und bei den rigorosen Prüfungen, für deren gehörige Strenge die Akademie eigens verantwortlich ist, volllommen taug- lich befundenen Zöglingen dîe Dofktors-Würde zu ertheilen. 4) Den an der Akademie hiernach graduirten Doktoren sind in Ausübung

der freien Praxis, die nämlichen Rechte huldreichst bewilligt, welche |

die mit einem Diplome einer inländischen Universität versehenen | Gen nsuls/ A : [cher Regierung die nöthigen Schritte-betrieb, wurde der schändliche Ale

Doktoren der Medicin und Chirurgie besißen. 5) Das Direktorat der Akademie hat mit der Stelle cines obersten Feld-Arztes vereint, und das Verhältniß zwischen der Akademie, dem obersten Feld- Arzte und dem Hof-Kriegsrathe, wie es bisher besianden, zu ver- bleiben. Zur vereint belassenen Stelle cines Direktors dieser Aïa- demie und obersten Feld - Arztes der Armee mit dem Hofraths- Charakter, is der Professor Dr. Jofordink ernannt worden. i

Das Ködnigreich Bdhuten enthält gegenwärtig 317 deutsche Mei- len vollständig ausgebauter Kunsistraßen.

Verona, 15. Nov. Se. Maÿz. der Kaiser von Rußland hat estern einen Ausflug nah dem Lago di Garda gemacht. Einer er, Sy. Maj. von Seiten der Stadt zugetheilten Begleiter, hatte das Unglück, vom Pferde zu fallen, und sich schwer zu verleßen Se. Maj. sandten gleich einen Fhrer Chirurgen , und ließen dem Beschädigten ein sehr bedeutendes Geld-Geschenk zustellen. Auch aus den Städten Mailand, Brescia, Pavia , Mantua sind Deputatio= iten an Se. Maj. den Kaiser von Oesterreich cingetroffen , welche mit ausgezeichneter Güte empfangen, und mit Ausnahme jener der Stadt Pavia, sämmtlich zur Kaiserlichen Tafel gezogen wurden.

_— 18. Nov. Nächstens werden die Feierlichkeiten, welche die Stadt - Gemeinde den hier versammelten Souverains geben will, siatt haben. Auf deu 21sen is eine große Beleuchtung der Stadt angeseßt. Der 24e is für das Fest in der Arena bestimmt, wo man, da die Aufsteigung des Luftballons nicht mehr fiatt finden fann, cine Lotterie von 24 Gewinnsten aus inländischen Manufgk- turen, jeden im Werthe von 250 Franks, veranstaltet hat. Am An- fange künftigen Monats, dürfte unser Kaiser mit Sr. Maj. dem Kaiser von Rußland auf einige Tage nach Mailand reisen ; beide Monarchen werden nah der Hälfte Decembers sich nah Venedig begeben, und daselbs mehrere Tage zubringen. Die Anstalten zu

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Hôchstihrem Empfange sind bereits gctrofen , und es werden da-

selbsi, wie es heißt, große Festlichkeiten vorbereitet. Rossini oll zu der Opera buísa zwéi Kantaten schreiben, wofür er 10/000

anks verlangt. Veluti bezieht für «16 Debúts 8000 Franks. Bestern ist A Madame Catalani hier eingetroffen. Die ge- Irige Theater-Einnahme zum Besten der Stadt-Armen betrug mehr

1s 6000 Franks. : Turin, 15. Nov. Wegen Organisation K. berittener und un-

j | »erittener Karabinière is hier ein K. Dekret erschienen. Das Korps ‘¡Ul mit Jubegrif der Officiere 5100 Mann stark seyn und ist zum _Bensd’armerie-Dienst bestimmt. :

Florenz, 19. Nov. Die Erb-Großherzogin von Toskana K.

M d. Hoh., ist von ‘einer Prinzessin entbunden worden.

Rom. Zwei neue Gruppen in Lebensgröße, von dem berühm-

1 en Schwedischen Bildhauer Bysirôm, machen hier großes Aufschen. l “Fs sind Amor und Hymen , als Kinder welche I Schooue der

parmonie schlafen, und dann Hero von der Liebe begleitet, welche

m Meeresufer Leander erwartet.

Neapel, 5. Nov. Der von einigen Gelehrten vertheidigte,

1 von Andern aber bestrittene Saß, daß Pompeji durch die, y Gewalt des Wassers angehäufte Asche und Lapilli begraben. den sey, hat durch den jeßigen Ausbruch des Vesuvs volle 5 scheinlichkeit gewonnen. Die am 26sten und 27sen niederstfr:,, Regengüsse, welche Ottaiano beinahe ein gleiches Schiksq[ t tet hâtten, besiätigen diese Meinung vollkommen. i

Palermo, 26. Jun. Der hier erscheinende Osservatore y ritano vom 26. Fun., theilt aus einem Blatte, Rana genannt authentische Darstellung der eigentlichen Umstände des, qy unglücklichen Professor Schweiger aus Königsberg , bei Quig, (die berühmte Eremitage tin der Nähe der Stadt S. Nosalin) übten Mordes, und der erfolgten Hinrichtung des Mörder (die wir, mit Bezug auf den S. 599 d. Z. gelieferten Artik genti, nachstehend folgen lassen): „Zu Girgenti ist am 7. y F., zur allgemeinen Zufricdenheit aller Einwohner, die Hinrig mit dem Strange, an dem verruchten Michelangelo Alessi, 9 rino aus Castranuova, Mörder des unglüclichen Naturfg Schweiger, vollzogen worden.// h

¿Der Doktor und Professor A. F. Schweiger, Direkt | botanischen Gartens der Universität zu Königsberg in P und Verfasser vieler naturgeschichtlicher Werke, hatte eine M zur Förderung seiner Wissenschaft angetreten, und war hier j lermo im April 1821 angekommen. Er hatte sih während {f kurzen Aufenthaltes in dieser Hauptstadt, die allgemeine Hy tung und Theilnahme erworben, zu welcher thn sein kenntniß Geist, und seine gesellige Bildung und Urbanität berechtigten. dem er ungefähr cinen Monat avf Exkursionen und Studiy den hiesigen Umgegenden verwendet hatte, ließ er sich von | Universttäts-Mechgniker, Hrn. Drechsler, ein Barometer zu Hh Messungen anfertigen, und reiste, von seinem Freunde, Hr. vanni Migliore aus Cammarata, einem bekannten Vetturino (1) legentlichs empfohlen, nah Girgenti ab, und machte in dew @ genden der Straße entlang, und an der südlichen Küste der Jy beträchtliche botanische und mineralogische Sammlungen. Dg der Vetturino, aus Versehen, oder Unkenntniß des Gebrauchs, Barometer zerbrach, kehrte der Reisende- wieder nach Palermo rúd, und vertraute sich, den erhaltenen Anweisungen seiner Frey Uber die Art mit Sicherheit in dem inneren Sicilien zu 1 zuwider, hei einer zweiten Reise in das Jnnere, aufs Geraths einem anderen Vetturino aus Casironuovo, Namens Michela) Alesst, an. ©‘/

¡Fn der alleinigen Gesellschaft dieses Menschen reiste er, t dem er zuvor abermals die südliche Küste besucht hatte, zuersi| S. Stefano, von da in die Einsiedelei bei Quisquina, von 1 sodann den Weg am 28. Fun. gegen Cammarata , wo sein Fr Migliore wohnt, einschlug. Der verruchte Vetturino hatte si Quíisquina mit einem dicken Knittel versehen, und als der nid ahnende unglückliche Forscher fich in dieser cinsamen Gegend gegen die Erde gebücckt hatte, um irgend eine Beobachtung zus chèn, erxschlug ihn der Bösewicht mit mehreren gewaltigen 6B

chen, und entfloh mit sämmtlichen Effekten und Papieren des s

scelten.//

übtem Morde) aufgefunden , und der Justiz angezeigt , von lf

gerichtlich beschaut, crxkannt, und zu S. Stefano la Quisquino} digt: ein Stein auf dem Grabe besagt das grausenvolle - En} unglüclichen Fremdlings. Fnzwischen hatte sich die allgem

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m 145sen Stúcke der Allgemeinen Preußischen Staats-Zeitung

vom zten December

R arfchau, 25. Nov. Am 2osten d. M. wurde hier der Na- ¿-Tag. Sr. Kaiferl. Hoh. des Großfürsten Michael und zugleich Fest der Kaiserl. Rusfischen Orden begangen. Fn der-heiligen e Kirche, woselbst der Primas, die Senatoren, die Geistlichkeit

die hôchsten Staats-Beamten versammelt waren, war döffentli-

indaht. Des Abends war die Stadt beleuchtet und îm Thea- wurde cite Frei-Vorstellung gegeben.

Der Reithstàäg der freien Reichsstadt Krafau beginnt den ten

A 12 j ì i i “Hér Dage neuen Brücke zwishen Krakau und Podgörz ist meh? beendigt. : Die beiden jungen Griechischen Fürsten Alexander Dymitri d Teofan Mödrussi, sind von Odessa hier angekommen. N Korfu, 25. Oft. Die Stärke dek Griechen in Akarnanien is oMann, die sich. für stark genug halten, um, von der Beschaffenheit Terrains begünstigt, jeden Versuch des Feindes, vorwärts zu drin- , abzuséhlageén. Omer Vrione hatte zwar früher gegen 12/000 zin, allein die in Epirus eingetreténen Zwistigkeiten unter den aiteserii bewdgen Viele, den Pascha zu verlassen) Und näch Hause jehn. Die Ursache de? Zwistigkeiten rührt daher, daß eine Par- unter den Albänéfern, den Omek als Paschà von Janina aner- nén will, während ‘eitie ‘andere ‘auf diesen Posten den Sohn Pascha von Berat, Fbrahim; erhöben zu sehn wünscht, Jn dem i von Akarnanien befitden sich. Maurofkordatos, Bozaris und eral Normann. Zu Korinth stehen gegen z000 Türken, dié ein- i Ueberreste ‘des 25,000 Mann starken Heeres, welches den Eit- in den Peloponnes ‘erzwang. : | Madrid, 15. Nov. Der Fiskal ‘Paredes hatte alle Akten în chen der Ex-Minisier, ‘ausgeliefert, und der Kriegs - Auditeur ehl erhalten, dessen Beschuldigungen von neuem -zu- untersu- M. Derselbe bèrichteke, daß sich durchaus kein Kriminäl-Beweis é, der das Verfahren des Paredes rechtfertigen könne. Des- verlangt dee Géneral-Kapitain O’Doli, daß der Ex-Mitister

¡Der Leichnam ward ersi den 5. Jul. (also 7 Tage nach Selt in Freiheit ‘gest; und die Aufhèbung des eingeleiteten Ver-

‘eis auch gegen die übrigen Ex-Mikister verfügt werde. Sé. j, habet die Genteral=Lieutenante Marques v. las Amárillas und q) voft Casasarria und die Marescàls de campo Laguna und intaresi ihrer Aenitex im Heer, so wie aller Ehren, Dekorationeñ

Stimme gegen den teuflischen Meuchelmörder erhoben, und öusid Militair-Titel entscht, weil sie Spanien ohne Jhre Erlgub- die sorgfältigen Bemühungen des jungett Migliore - an Ort unß ‘verlassen ‘habe#. - -

Stelle, so wie durch den Eifer und die Energîe des K. K. Oese} Géneral Mitra soll zum Ober-Befehlshaber aller drei Heeres- General - Konsuls, Hrn. v. Novazki zu Palcrmo, welcher bei dtheilungen Cätalonien, Navarra und Aragonien ernannt wer-

endlich aufgefunden, und zur Haft gebracht, wo er auch sogl Alles ausführlich bekannte, und alle Umstände seines lange vor) bedachten Meuchelmordes angah.//

„Es ist unmöglich, die Entrüstung aller Stände und Kli der Bewohner, Über . den verruchten Bösewicht und die Y auszudrücken, und so ward das von- der Justiz gefällte Todes-| theil , gleihsam von dem Gesehe und der öffentlichen Stimme gleich ausgesprochen. Der K. K. Oesterreichische General - Ko Herr von Novazki, hat mit demselben regen Eifer, womit ck Schritte zux Entdeckung und Habhaftwerdung des Mörders be und auf seine eigene Kosten mehrere Sachwalter in dem f Girgenti zur Betreibung des Prozesses unterhalten hatte, 1 vernachlässigt, um die Manuscripte, Sammlungen, und übs Effekten des Ermordeten wieder zu erhalten, und selbe an | Yerwandten in Königsberg gelangen zu lassen.// Ÿ

Christiania. Die beiden ofenen Leuchtthürme auf Lin

näs und Markde sind auf K. Befehl in verschlossene Leucht verändert, und werden vom 15. Dec. an als solche brennen. Flamme des ersten Leuchtthurms brennt 145 Fuß über dem 2 ser-Spiegel , die des zweiten 195 Fuß. Df St. Petersburg/, 15. Nov. Se. K. H. der Großfürst 2 hael, ist am 12ten von seinen Reisen im Auslande wkedek| angelangt. : t S Für das nächste Fahr sind bereits mehrere Hanf - Lieferul kontrahirt. Vom Kais. Múnz-Departement sind in d. J. ant Kup! das Ausland verkauft 150,000 Pud : von den Fnhabern der Pl Hüttenwerke etwa 15/000 Pud. Die Preise waren: vom § Kupfer 29 bis zo Rubel das Pud, vom Kupfer aus Privat-HU werken 30 bis z2 Rubel das Pud. Beim MÜnz-Departement| noch etwa 150,000 Pud, wahrscheinlih zu 29 Rubel das Pu verkaufen | | j L Mit dem 10. Oftober hat der vierte Theil der Leibeigen® Gouvernement Liefland, laut des Beschlusses einer deshalb e teten Kommittee, seine persönliche Freiheit erhalten. Fn den 1! sten Jahren treten auch die Übrigen drei Viertheile în den Y der damit verbundenen Rechte ein, so, daß mit 1825 die Leibe) schaft in Ltefland völlig ihr Ende erreicht. : Der neue prächtig gestochene große Atlas des Kaiserth Rußland , Königreichs Polen und Großfürstenthums Finnl!

vom Obersten Pladischef, 70 Charten in groß Folio , is nun

vollendet.

*) Dev bekannte Röntgen aus Neuwied, welcher im Jahre 1810 v Afrikanischen Societät zu London nah Afrika geschickt worden , hatte si gleiches Schicksal , durch eine ähnliche Unvorsichtigkeit zugezogen.

Beill

1, die Generale Tórrijos und Velasco werden als Divisions-=Ge- ale ‘uhtéx ihm stehe. Ersteres Korps wird auf 40,000, jedes andern beiden ‘auf 10,000 Mani gebracht Werden und sämmt- je Truppen sóllèn bis zum à. Dec. an ihrer Operatións-Linièe . Die verördneten-Truppen-Aushebüngen und Formirungen;, h die von Freiïvilligen, besonders in den südlichen Provinzen; en Überall rasch ‘von statteit. l 1E I i Der Vorschlag : auch bei den Gesandten in dringenden Fällen ssuchungen ‘veranstalten zu dürfen, ist von dei Kortes verwor- worden. Eben so auch der Antrag eines Deputirten, daß mgn hfveich verpflichten solle, sich: fathegorisch zu erflären, db es sich anien gegenübèr, in Friedens - oder Kriegssiande beträchte. Uègel/ 12. Nov. Der Kommandant Villela if verhaftet ‘nach dem Fort gèebrächt worden. Man giebt ihm Schuld, abe die Vebpröviantitrung des Forts Cardona befördert. Diesen ge is der Êrappist Antönió Marägnon mit einer Esfórte von Reitern hier angekommen. Seine Gegenwärt hat Alles. wieder uthigt, besonders da er angekündigt, wir wrden bald 4000 Na- eser zur Unterstüßung erhalten. Das Fört ist mit ungefähr Mann besest,

n M d.

Berlin. Am 1. Dee. ward der S. 1431 d. Z. erwähntèé Gar- hau-Verein, ilt dem ehemaligen Schüßschen Hause bei Schône- h, feierlich. eröffnet. Die Zahl der beigetrétenen Stamm -Mtkt- der aus allén Ständen, bctrug 127, Oer Professor Link hielt Rede, die wir im nächsten Stúcké um so bereitwilliger mitthei- werden, als qus derselben, auswärtige Liebhaber des Garten- es, auf deren Beitritt gerechnet is, die Tendenz des Vereines, besten kennen lernen. Nach derselben, und nach Vorlesung der rh. Kabinets - Ordre, diesen Verein betreffend, trug der ODber- sident v. Vincké , dié Statuten des Vereins vor, worauf zur hl des Vorstandes géschritten ward. Zum Direktor ward ge- lt, der Geh. Odet-ginanzrath Ludolph; zum exsten Stellvertre- desselben, Prof. Link, zum zweiten, der Garten-Jnspektor Otto»; General-Sekretair, der Gutsbesißèr Werkmeifter in Lüßow bei lottenburg. An- einem. von diesen, weden Auswärtige, welche Vereine beizutreten wünschen, ersucht, sich gefällig zu wenden. t Beschluß der Felilichkeit machte ein fröhliches Mittagsmahl er Heutlas}sischen Restaukation zu Schöneberg: | i Aachen. Der (S. 1421 d..Z.) erwähtite ehrwürdige Véteran, unter Friédrih dem Großen ck mehrere siegreiche Schlachten hlug, heißt Kaspar Sulz, N A L Oa Halle, 25. Nov. Die hiesige Universität beging: Jos Fest des ndeten 25ften Regierungs-Fahres Sr. Maj. des Königs durch kirchliche Feier. Die gehaltvolle sinnige Rede -des--Universi-

“Predigers (Prof. Marks) entsprach ganz den Gefühlen, „wovon ||

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Alle durchdrungen wakten, und womit Alle in die heißen Segens- Ds F LNe L die R aussprach. ves f _Klofter Roßlebèn (Reg. Bez. Merseburg). Die hiésige v Wißlebensche Schule, eine Familien? Stlftuten Vie wir mit Mean eine Zierde des ganzen Umkreises nennen fönnen, vèrherrlichte den ¿6. Nov. durch eine teligidse Feier; dann folgte ein vergnügtes Mittags: Mahl, nach welchem den Schülern ein Spaßiergang nach der Kna- ben - Eiche freigegeben wärd; der Abend ward mit jugendlichet e S Stra A gene Theil des Tages wurd« mmen Sitte unsere? Vorfahren, dem gemetnschäftlichen Gebete und Gesange gewidmet. f G A ._ Königsberg in Pr.- 25. Nov. Zum Besten der Armett ward kürzlich hter zweimal Schneiders Oxatorium, das Weltgericht, in unserer schônen Domkirche aufgeführt, wie es «die hewährte Meisterschaft des Musik-Direktors Riel, die Talente eines um die Kunft vielfach verdienten Dillétanten-Vereines uud ein kunsigeüb- tes Orchester zuversichtlich erwarten ließen. Die Einnahme betrug 1 Doppel-Fkiedrichsd’or, und 1551 Fl. 11 Gr. Kour. j __ Naumburg, 28. Nov. Am z6ten früh verkündete cine mk- litairische Reveille des Búrger-Schüßenkorps, den Anbruch des für Preußen so bedeutungsvollen Tages. Am Abend war die Stadt ex: leuchtet, wobei am meisten das freistehende Ober-Latdes-Gerichts- Gebäude sich auszeichnete. Nächst diesem das reicherleuchtete Rath: haus, und der ganze Markt. Der Chef-Präsident des Ober-Lan: desgerichts , Freihery von Gärtner, gab diesen Abènd einck glän: zenden und sehr aoireigen Ball, wobei in einem der mittleren Zimmer , diè Büste des Königs auf einem erhabenen Piedestal nii transparenten Fnschriften zwischen zwei hohen Lorbeer - Bäumer aufgestellt war. Die Bürger-Schüßen zogen gleichzeitig mît ‘voll: stimmiger Musik durch die erleuchteten Straßen, und brachteft Ut ter den Fenstern. des Chef-Präsidenten, dem Es cin * vielstimmi- ges Lebehoch: Am folgenden Sonntage sprachen in allen Kirchen ie Prediger, der Feier des Tages gemäß zu den Gemüthern threi Zuhörer. Zu Mittag war ein Mahl im Gasthofezum blauen Hecht, zu dem alle angesehenen Bewohner der Stadt eingeladen waren, ver- anfialtet. Ein dffentlicher Ball, welchen die Stadtverordneten im Schüben-Hause angéordnet hatten, machte den Beschluß der âäu- ßern Feier. ‘Vom Ländrath und Stadt-Magistrat ward eine Auf- foderung erlássen, den festlihen Tag auch noch, im Geiste der men- schenfreundlichen Regieruttg des Königs, durch eine wohlthätige Handlutg zu feteèrn, und durch ein Denkmal des Gemeingeistes Uns ter uns zu verewigen, in welcher Absicht die städtische Töchters Schule, und die beiden vorstädtschen Schulen als diejenigert bezeich- net wurden, die unter den hiesigen Schul - Anstalten, vor ändern noch einer teseitlichèn Beedeerung bedürfen. Die hietauf füt diesen Zwêck erdffnete Subscription läßt einen ausgezeichneten Erz folg éêrwarten, da von den wenigen Subscribenten, zu welchen bis jeßt der Umlauf gelangt ist, bereits gegen 2000 Thaler gezeichnet wordeñ, und der gute Geist der hiesigen Einwohner sich siets hes E D es wahrhaft un ANES gilt: N eu- Ruppin; zo. Nov. Béim frühen Tagen dés 16: Növ. ward hier mit allen Glocken geläutet. Von Seiten der Militair: Behördèn war Gottesdienst in der hiesigen Simultankirche veran- staltet. Diesem beizuwohnen vereinigten sih mit der Garnison und dem Stamme des ersten Bataillons des 24sten Ländwèhr-Regiments Ruppinschen), der Magistrat, die Stadtverordneten, ein größer Thetl der Bürgerschäft und viele Landbewohner. Vor dem Altar waren von den hinterlassenen Waisen der, im lezten Kriege gebliès benen Vateëlands-Vertheidiger, für deren Erziehung durch gemctit- sâme Beiträge der Städte und des plätten Landes Rupptnscher Kreises, gésorgt wird, fünf und zwanzig der jüttgsten versammelt: nach bèecndigtem Gottesdiensie erhielten -sie von Mitgliedern dex desfalls bestehenden Kommission, Kleidungsstäcke, und wurden hier2 auf in der landräthlichen Oienfstwohnung zu Mittag gespeist. So= dann wär große Parade der Garttison; und nach dteser bégaben sich die Militair- und Civil-Behörden in das Auditorium des hiesiz gen Friedrich-Wilhelms-Gymnasiums , wo durth Gesang, mehrere Reden und Musik, die Feier des Tages auf eitte würdige Weise abgehalten ward. Nun versammelten sich zu einem fröhlichen Mahle Úber 200 Personen aus állen Ständèn im Saálé des Kasino» wel= cher mit einem wohlgetrofenen und mit Epheulaub umwundenen Bilde unsers geliebten Königs geschmúckt war. Vor diesem brachte dér Kömmandeur des Landwehr-Bätaillons Sv. M. ein Lebehoch aus, in welches allé Anwesendèn etthusiastish einfielen: 25 Kanonen donnerten ihr kräftiges Vivat drein.. Dann samnielte der Kom= mandeur des Linien-Fnfanterie-Régiménts und der Landrath in der Gesellschäft D zum Winter - Schulgelde für die Kinder dexr Armen în der Stadt ein. Das Rathhaus, die auf dem Kirchen- plaß un Andènken des glorreih erfämpften Friedens gepflanzte, mit. einem Blumengarten umgebette und mit einem eisernen Gie: ter umschlossene Eiche, so wie das Friedrich-Wilhelms-Gymnasium wären reich bèleuchtet. Am Rathhause deutecté ein tränsparentes Bild und am Gymnafîum einc strahlende XXV. auf den heutigen Fefitag. Außerdem war die ganze Stadt beleuchtet, ultd der freund- liche Anblick) den die, an der Stelle der, im J. 1787 eingeäschertent Straßen, regelmäßig neu gebäuten, géwährten, war eine stille aber

her N nêhare Huldigung der Königl. Gnade, denn dieser sind

wir dié Verschdnerung unserer Stadt \{uldig. Wie am Morgen zum Gebete und am Mittage zum gemckins ied Máble, eben o versammelte _sîch am Abend Stadt und Land. zum frohen Tanz im Lotale des Kasino. s :