1822 / 148 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Tue, 10 Dec 1822 18:00:01 GMT) scan diff

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Kinder von ferne

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demselben Sinne, und konnte den Zusammenhang zwischen dem goldnen Vließ und den dringenden Staatsgefahren, wegen deren die ‘außerordentlichen Budgets gefordert werden oder der Kongreß einberufen worden, nicht fassen. Die Ausgabe ‘wurde, nach einer von der Kommission vorgeschlagenen Er- mäßigung, bewilligt. Auf die, für Kosten des Staatsraths verlangten _3,203/578 Realen sind 136,500 abgezogen worden.

Der Traftat mit Portugal scheint nicht zu Stande zu fommen, weil die Regierung es nicht ehrenvoll ‘findet, unter gleichsam zwingenden Umständen in die Abtretung von Olivenca zu willigen. :

Miíina’'s schreckliche Proflamation an die Einwohner Kataloniens ist aus dem Hauptquartier „an dem Plabe, roo Castelfolit skand,‘ datirt.

In den 14 Klöstern auf der Gränze, sollen, einem Beschlusse der Kortes zufolge, keine Mönche aus andern aufgehobenen Stiftern Aen die Güter der leßtern aber zur Verfügung des df- fentlichen Kredits, und nicht des Schaßes, gestellt werden.

Das Armee-Korps des Generals Mina bestand nach der Ein- nahme von Castelfolit, aus 12187 Mann Fnfanterie und 130 Rei- tern. Am 28sen v. M. zog der General auf der großen Landstraße ort, um ein royalistisches Korps von 2000 Mann abzuschneiden.

uf diesem Zuge verproviantirte er Cerdona mit 200 Ochsen, und brachte 2000 Stück Hornvieh und 200 beladene Pferde glücklich nach Suria. Nach sciner Proklamation an die Einwohner der 7ten Di- vision soll jede Stadt oder jedes Dorf geplündert und in Asche ge- legt werden, wenn man dort auf Befehl der Antikonstitutionellen die Sturmglocke läutet. Jede Gemeinde, die den Royalisten un- gezwungen Lebensmittel giebt, soll 1000 Cat. Liv. bezahlen. Fedes Haus, welches bei der Ankunft konstitutioneller Truppen von seinen Bewohnern verlassen wird, soll geplündert und verbrannt werden. Diese schreckliche Proklamation i| aus dem Haupt-Quartier „auf dem Plaße, wo Castelfolit stand,// datirt.

Der Herzog von ‘s5nfantado, der im Verdacht steht, daß er nach England habe entweichen wollen, soll unter Geleit hieher gebracht werden.

Cugnet de Montarlot, der sich für einen eifrigen Konstitutio- nellen ausgab und sich bekanntlich aus Frankreich flüchten mußte, ist zu Figueiras verhaftet worden, weil man einen gefährlichen Agen- ten in seiner Person entdeckt haben will.

Da der Abgeordnete, Bustamente, muthmaßlich an Gift gestor- ben, so ist eine Untersuchung deshalb angeordnet, und den Kortes seine dürftige Witwe empfohlen worden.

Briefe aus Valencia vom gten meldet, daß dort 9 Kanoniere des 2ten Regiments, die des Verbrechens der Verschwörung gegen MELE onelle Sysiem überwiesen worden, erschossen werden ollten.

Puycerda, 16. Nov. Da das Pariser Haus Ouvrard die Bedingungen des Anlehens mit der Urgelschen Regentschaft ange- nommen, îst hier dekretirt worden , daß die Französtsche Münze in gezwungenen Umlauf gebracht werden soll. ___ Corunna, 5. Nov. Der Organisation der Natiomal - Miliz haben sich in unserer Gegend mehrere Dorfschaften thätlich wider- seßt. Der politishe Chef mußte regelmäßige Truppen aussenden, um die Meuterer wieder zur Ordnung zurückzuführen.

Lissabon, 5. Nov. Fn der Rede, mit der Se. Maî. gestern die diesjährigen Kortes schlossen, heißt es unter andern : ¿Mein Augenmerk ist vorzüglich auf die politische Konstitution oder das Fundamental - Geseß des Staats gerichtet, welches Fch freiwillig und nach reifer Ueberlegung beschworen habe, und welchem treu zu seyn, alle Bürger heute das heilige Versprechen leisten. Wir ver- danken dem Geiste der Gerechtigkeit und Ordnung, mit welchem der Plan zur politischen Wiedergeburt der Monarchie entworfen wurde, die glücklichen Verhältnisse der Freundschaft und Theilnahme, welche zwischen uns und den fremden Mächten, vornehmlich den konstitutionellen und Aas Regierungen in beiden Hemis- phâren, bestehen; und ih freue mich besonders, Jhnen anzeigen zu konnen, daß die Regierungen von Frankreich und England, uns, durch die An dradli@fen Erklärungen, gegen jede Besorgniß wegen eines Angriffs auf unsere Unabhängigkeit, volllommen sicher gestellt haben. Der Weisheit und den persönlichen Maßregeln , durch welche Sie die Jntegrität des vereinigten Königreichs aufrecht zu halten, und die brüderlihen Bande, welche uns an die Bra si- lianischen Portugiesen knüpfen, zu befestigen gesucht

aben, (?) werden die dissentirenden Provinzen hoffentlich auch die

Utehr ihrer Ruhe und die Segnungen verdanken, welche sie einzig undallein von der Verbindung mit den Portugiesenin Europa erwarten dürfen. Dieser Gegenstand, Senores, erweckt Erinnerungen, welche mein Herz tief betrüben. Fch würde ihn nicht berühren, wenn er nicht so enge verbunden wäre mit dem Gange Jhrer Arbeiten und Bemühungen. Der Ruhm der Könige ift Uge Renard von dem Glüe ihrer Unterthanen; und so glücklih der ist, der an der Spihe einer freien Nation sticht, so unglücklich is der, welcher Über Sklaven herrscht./

u 1 nh.

Schweidniß. Zu Poln. Wistriß,. im hiesigen Kreise, spielten am 20. Oft., 2 Kinder, ein Knabe von 53, und ein Mädchen von at Jahren, am Mühlgraben ; das Mädchen fiel in das Wasser, und die Gewalt der Fluthen trieb die Versinkende an das jenseitige Ufer hinüber. -Der kleine Funge schrie, da er seine getreue Ge-

telin von den Wellen verschlingen sah , aus vollen Kräften, aber temand schient die schwache Stimme des Kindes, Nienrand das ammern des Mädchens, zu hôren, das von den Wellen immer tiefer inabgezógen, und dem jenseitigen Ufe: tmmer näher gedrängt ward. eßt gewann der Knabe seine Bennung hastig sprang ér zum nahegelegenen Steg, eilte auf das jenseitige Ufer, stürzte sich be= ou an einer seichten Stelle in das Wasser, zog das Mädchen heraus, schaffte es, mit Ueberbietung seiner LEceacben Kräfte, auf den Rand des Grabens ; der Gerichtsmann Renner hatte däs Geschrei der ehört, ex hátte den heldenmüthigen Knaben han-

handluitg wieder völlig hergestellt. Erdmann Groß if de,

wackeren kleinen Knaben.

Wechsel- und Geld-Kourse.

Mon. 104 pCt., Geld und Briefe. London f. @ Schill. 85 Den., 2 Mon. 36 Schill. 55 Den., Gel) Den. besser. Paris 2 Mon. 2532 Schill., Geld Schill. besser. Bordeaux 2 Mon. 257 Schill., gut sen. Kopenhagen k. S. 2493 pCt. Breslau 6 y Schill. , Geld. Wien in eltectiv 6 W. 1492 p( Prag in eflectiv 6 W. 1493 pCt., Augsburg 6 Ÿ pCt., mehr Geld als Briefe. Frankfürt 6 W. 1h zu diesem Kourse zu haben. Leipzig z. M. 14: Geld und Briefe. St. Petersburg 2 Mon., ohne, Diskonto 5 pCt., Geld und Briefe.

Louisd’or 11 Mrk. 53 Schill. , zu lassen. marco 1014 Schill., zu lassen. Dän. Grob Kour pCt. Hamb. Grob Kourant 1253 pCt. Neue 2F sür voll zo# pCt. 1 Schilling-Stücke 267 ünd 26x, Piaster, zu 28 Mark Käufer. Fein Silber 27 Mi Schill., Silber in Sorten. 15 L. 5 G. à 14 L. q Mrk. 10 Schill., Preuß. Münze 27 Mrk. 4 Schill, zu|

Dreus Eis ee à 2082 . 203 Mrk. Bi,

reuß. Engl. Anleihe pr. kont. 85x . 852 pCt.,| Mon. Zeit 85Z . 66 pCt. E 2 E

Neue Preuß. Engl. Anleihè pr. kont. 84§ . 853 10

Norweg. Anleihe, à 86 . 86x pCt.

Dân. Anleihe, erste Abthèil. à 6 pCt. Zinsen, 95. 961 desgl. 5 pCtg. a 86 . 87 pCt., Geld und Briefe; y desgl. 5 pCtg. fein Umsaß.

Dân. Engl. Anleihe in Lst. à 37 Schill. 4 Den,,

in Bko. Mrk., kein Umsab.

Oesterr. Loose, pr. font. 121 . 1212 pCt., pr. ult. F 121# . 1227 pCt.; Metalliques, pr. font. 845 . 65 pQC 5 Mon. 842 . 85 pCt.

Wiener Banko-Aftien pr. kont. 930 . 935 pCt., y Februax 932 . 940 pCt. :

Seit voriger Post haben sich die ‘Preise aller Y etwas besser gestellt, obgleih der Umsaß fortwährend bedeutend ist. Zu den niedrigsten Notirungen ist Gel

Berlin, 6. Dec. London 3 Mon. à 7 Rthlr. 2 Hamburg 2 Mon. à 153 pCt., kurz à 154 pCt., sterdam 2 Mon. à 1482 pCt., Paris 2 Mon. à g Augsburg 2 Mon. à 103% pCt., Frankfuxt a.

Verkäufer. St. Petersburg 5 Wocheh dato à 2/)

4. Dee. S. Dec.

O. Dee,

Briefe, à 283 pCt. Geld; auf 5 Mon. Zeit à 29 pCt% ben. Diskonto à 5¿ pCt. Briefe, 4 pCt. Geld, —| drihsd’or à 1155 pCt. Geber, à 1147 pCt. Nehtner. Preuß. Prämien-Scheine à 1057 pCt. Brièéfe, à 1038 | Geld. Staatsschuld-Schèine à 743 pCt. Verkäufer, à pCt. zu machen. Pr. Englische Anleihe à 912 pCt. zi ben, a 917 pCt. zu lassen. Norwegische Aüleihe zum Hi Avista-Kours 150 pCt., a 89 pCt. Geber. Oesterrei 5 pCtge Obligationen p. Casse und auf Zeit incl. 1 fix und 1 Mon. tägl. à 89x pCt., und auf Zeit incl. 2 fix à 89 pCt. zu haben. Oesterr. Anleihe in Loose December à 1272 pCt. Briefe, à 127 pCt. Geld.

Tra R/A 0

Koniglise.Swwa ut i064 e.

Sonnab. 7. Dec. Jm Opernhause: Der Lügn( sein Sohn, Posse in 1 Aufzug. Hierauf: Arlequin im der Zauberei, Pantomime in 5 Abtheil. | Sonnt. g. Dec. Jm Opernhause: Die Vestalin, sches Drama in 5 Abtheil, mit Tanz. Musik von Spl

spiel in 4 Abtheil., von Schröder. Mont. 9. Dec. Im Schauspielhause: Kenil Schausp. in 5 Abtheil. , nach Walter Scott, von La

bearbeitet.

Dienst. 10. Dec. Jm Opernhause: Don Juan, in 2 Abtheil. Musik von Mozart. (Hr. Julius Miller tavio, als lebte Gastrolle.)

In Potsdam: Das Geschenk des Fürsten , Lustsp.

Abth. Hierauf: Ein Stündchen in Pyrmont, Lustsp. in 1

Barometer|Therm.[Hygr.[Wind.] Witterung, A. 27°10/ 7°] 868° S. [teüb, Sternblicke, F! F. 27°10‘ |+ “190° S. trüb, nebl., starker N M.27°104“|+4+ | 87° |S. s[hell,düñeWölkch.,ans A. 27°11/ |4 22°] 84° |S. \|trüb, Wind.

F. 27° 83/|+4 12°] 83° |S. [Sonnenblicke, Wind. M.27° 72+ | 67° |S. [Sonnensch., Wolken

Seite 1464, Artikel: „„Künstler-Reisen im Monak vember,’ muß hinter dem Namen Gagliardi, das Wokt:

deln geschen, und fam jeßt und fand die beiden Kinder in dem E beschriebenen rührénden Augenblicke. Die Gerettete ward sofort in das Haus der Aeltern gebrächt, und durch umsichtige Be-

girio, wegfallen. Redakteur 8

Gedruckt bet Hayn.

Hamburg, 5. Dec. Amsterdam k. S. 103: l

zu den höchsten Briefe. Z

Mon. a 103# pCt., Wien in 20 Xr. 2 M à 1030 E r. s Mon, à 10 E -eiberr v. Falkenhagusen, als Kourier von Verona.

Im Schauspielhause: Das Blatt hat sich gewende!||

Allgemeine

reußische Staats - Zeitung. [f

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ges Stúck. Berlin, Dienstag den 10ten December 1822.

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N a4 Dr. (M © ein.

rant des Tages,

Feine Majestät der König haben dem Großherzoglich hen General-Lieutenant und General-Adjutanten von enstein und dem Ober - Hofmarschall Geyling von eim, den Rothen Adler-Orden erster Klasse; dem Ge- )ajor und General - Adjutanten von Freystedt, dem al:Major von Franken und dem Ober-Kammerjunker Fnde, den Rothen Adler - Orden zweiter Klasse; dem und Flügel - Adjutanten von Kalenberg und dem ofmeister Grafen von Bothmer, den St. Johan- Irden zu verleihen geruhet. | / des Königs Majestät haben den Direktor des Gymna- in Düsseldorf, Dr. Kortúüm, zum Konsistorial - und ath bei der Regierung daselbst Allergnädigsk zu ernen- ind die Bestallung Allerhöchstselbst zu vollziehen geruhet. Des Königs Majestät haben dem Rektor M. Wilhelm oster Roßleben und dem Rektor M. Krafft in Kloster dorf das Prädikat eines Professors beizulegen, und die sigen Bestallungen Allerhöchst zu vollziehen geruhet.

Amtliche

gekommen: Der Prem. Lieutenant und Adjutant Sr. } Hoh. des Prinzen Wilhelm, Sohnes Sr. Maiesiät des Kd-

bgereifft: Der General-Major und Kommandeur der zte tie-Brigagde, v. d. Marwiß, nach Frankfurt a. d. O.

Zeitungs-Nachrichten. 41.4 D

aris, zo. Nov. Nach dem Journal des Débats hat dex Vis=- von Montmorency am 22sten d. M. Verona verlassen, und bermorgen hieselbf eintreffen. / j

jer Herzog von Fernan-Nunez, ehemals Kdnigl. Spanischer hafter am hiesigen Hofe, is vorgesern hier mit Tode abge-

n 23sten hielt die Französische Akademie eine feierliche Siz- k? Aufnahme des Bischofs von Hermopolis in die Stelle des

icard, und des Herrn Dacier in die Stelle des Herzogs ihelien. Unter mehreren ausgezeichneten Personen wohnte en auch die Herzogin von Berry in Begleitung des Neap9- then Bothschafters bei. Der Bischof von Hermopolis erö le Sißung mit einer Antritts - Rede, welche Herr Bigot de eiteu beantwortete. Hr. Dacier sah sïch wegen seines hohen genöthigt, seine Rede von einem seiner Kollegen ablesen zu Den Beschluß der Sißung machte der durch scin großes sches Talent ausgezeichnete Kanzler der Akademie, Hr. Ville- mit einer Rede, welche wegen der darin enthaltenèu hohen fen, hetrlichen Bilder und malerischen Ausdrücke , die allge- Bewrounderung auf sich zog, und von welcher döfentliche k behaupten, daß es das glunzend se und vollendetste Produfït s jemals aus der Feder dieses Gelehrten geflossen is. ; m 27ften d. M. beschäftigte das Zuchtpolizei-Gericht sich mit drozesse des Hrn. von Pradt und des Herausgebers des Con nnel, Hrn. Guise, in Betreff des von jenem verfaßten, und esem publicirten Aufsaßzes, betitelt: „Mein Kongveß./“ Dev

Meteorologischè Beobachtungen" liche Advokat Hv. Bayeux suchte zu beweisen, daß die in die-

ufsaße enthaltene Aeußerung, „daß die geheimen Gesellschaf» r dazu dienten, einen Damm. gegen den Druck der in ihrem è irre geleiteten öffentlichen Gewalt aufzuführen,// in hohem verderblich sey, da sie gleichsam diesen Gesellschaften das juerkenne , sih überall, wo sie es für gut finden, den ‘geln der Regierung zu widerseßen: er fügte hinzu, daß, ob- err von Pradt gewußt , daß die Regierung diese geheimen haftén verfolge, und daß das Geseh sie verbiete, er dem- tet sie in einem günstigen Lichte dargestellt habe, und daß er unbedenklich in die geseßliche Strafe verfallen sey. Das t erkannte gleichwohl nach einer kurzen Berathung, daß aus eführten Stellen in dem Aufsaße des Hrn. v. Pradt nicht ie Absicht hervorleuchte, zur Bildung geheimer Gesellschaf= szureißen, und daß daher der Art. 5 des Gesehes vom 17ten 019 guf thn nicht anwendbar sey. Demzufolge wurden die von Pradt und Guise freigesprochen und der Beschlag der etnen Nummeyn des Constitutionnel gufgehoben.

Am 28sten erschien Herx B. Consiant wegen scines beroußten Schreibens an den Unter - Präfekten Hrn. Carrère vor dem Zucht- Polizei- Gerichte , und mit ihm die verantwortlichen HCIRELROEEE der vier Oppositions-Blâätter. Det Königl. Advokat, Herr Billot, trug für Hrn. B. Constant auf 6monatliche Verhaftung und z000 Fr. Geldstrafe’, und für die vier Zeitung-Schreiber auf zmonagtliche Verhaftung und 1000 Fr. Geldstrafe an. Das Gericht erkannte indeß nur auf 6wöchentliche Verhaftung und 100 Fr. Geldstrafe fúr Ersteren, und auf 14tägige Verhaftung und eine Geldstrafe von 500 Fr. für Leßtere, verurtheilte aber alle fünf Angeklagte solidarisch in die Kosten. Es ist noch ungewiß, ob Herr B. Constant auf Kassation antragen wird. Jn seinem ersten Prozesse, wegen des Schreibens. an Hrn. Mangin , hat er es bis jeßt noh nicht gethan. Dagegen hat er sowohl, als Herr Lafitte, eine Klage gegen Leßteren hei dem Königl. Gerichtshofe in Poitiers eingereiht, worüber die Entscheidung binnen Kurzem zu erwarten steht. Die Droh-Briefe, die zu Anfang Septembers an mehrere Rich- tex und Geschworne der Assisen-Höôfe zu Paris und Poitiers gerich- tet und unter die Bewohner der Hauptstadt vertheilt worden sind, beschäftigen in diesem Augenblicke den hiesigen UAssisen-Hof. Drei junge Leute, Namens Meurice, Delaserve und Marchand sind als Verfasser jener Briefe in Anklagestand verseßt worden und erschie- nen gestern vor Gericht. Die Anklagè-Akte enthält nichts als be- reits befannte Thatsachen. Die Angeschuldigten ‘nahmen wie ge- wöhnlich alle in ihren früheren Verhören gemachte Aussagen zur rúd und legten sih hartnäckig aufs Leugnen. Meurice hatte früher aus freiem Antriebe erklärt, er sey Karbonaro und durch Marchand in diesen Orden eingeweiht worden; seine Loge führe den Namen der Freundschafts=Vente und werde von dem Kaufmann Brus=, net in Paris präsidirt und dergl. mehr. Ale diese Aussagen er- klärte derselbe jeßt für Lügen, die er bloß erfunden habe, um die Aufmexksamkeit der Polizei von dem eigentlichen Verfasser der Droh=Briefe und Geschwornen-Listen, dem er viele Verbindlichket- ten schuldig sey und den er daher nie nennen werde, abzulenkemn. Es begann hierauf das Verhör der Zeugen, deren Anzahl für die Angeschuldigten schr bedeutend war u. worunter sich mehrere ausge- zeichnete Männer (unter andern auch die Pairs, Grafen v. Argout und Lanjuinais) befanden, welche dem Hrn. Delaserve hinsichtlich seiner Moralität das beste Zeugniß gaben. Auch hinsichtlich Meu- rice’s und Marchand’s vereinigte sh die Mehrzahl der Zeugen da- hin, daß sie beide bei ihrer bekannten Rechtschaffenheit und threm anerkannten Wohlverhalten für unfähig hielten, sich eines \o ent= chrenden Verbrechens schuldig zu machen, als man sie anflage. Das Urtheil wird in der heutigen Audienz erfolgen. j Die Königl. Akademie Sektion der Arznei - Wissenschaft hat den Baron Desgenettes zu threm Präsidenten und deu Doktor Lucas zu threm Vice-Präsidenten gewählt. j Der General Pozzo d Borgo, Russisch Kaiserlicher Bothschaf- * ter am hiesigen Hofe, wird binnen Kurzem aus Verona hier zu- räd erwartet. : Die neuesten Nachrichten, die uns von der Gränze Kataloniens- zugekommen sind, lauten für die Spanische sogenannte Glaubens-: Armee wenig günstig. Mina hat sich der Stadt Urgel bemächtigt und Alles mit Feuer und Schwert verheert. Die. 1000 Mann starke Garnisof hat stch in die Citadelle zurückgezogen. - Die Re- gentschaft hatte am 20. Nov. Puycerda noch nicht verlassen ,*) jedoch die Kanzleien bereits nach. Llivia, einem kleinen Gräânz-Orte zwi schen der Französischen und Spanischen. Cerdagne verlegt. Der Ge- neral Eroles hatte scin Korps von angeblich 5000 Mann in Divi- sionen von 2 bis zoo Mann getheilt, um den kleinen Krieg in den Katalonischen Gebirgen fortzuseßen. Außer der Citadelle von Urgel befindet sich nur noch Mequinenza in den Händen der Royalisten. On sind Navarra und Aragonien großentheils im Aufstande egriffen. G i 4 Zur Feier des Geburtsfestes Sr. Maj. (17. Nov.) hat ein un- genannter Bewohner von Bordeaux, dem Konsistorio der dortigen evangelis@er Kirche, 2000 Fr. für Hülfsbedürftige zustellen lassen. Die Konstitutionellen sînd in Talarn eingerücktt und haben des General Eroles Haus abgebranmtt. Die Generalin kam auf Französischem Böden an, eskortirt von einem Detaschement der Armee ihres Gatten, welches alle seine konstitutionellen Gefange= nen bei sich führte. j ; | N Nach den neuestèn Nachrichten soll sogar auf Framzdsischem Grund und Boden, diesseits Llivia, zwischen Minas Truppen und der Division des Generals Curial ein Gefecht vorgefallen seyn. Mehrere Zeitungen haben mee der Herzog von Fnfantado habe sich nach Gibraltar begeben; dies ist nicht richtig. Das Schiff, welches ihn von Corunna nach den Balearen bringen sollte, war genöthigt, in Ferrol einzulgufen, wo es günstigen Wind er- wartet, um nah JFviza zu segeln. : _ Bayonne, 21. Nov. Die Truppen des Glaubens - Heeres sollen bei Salinos, Arechavaluta und Villa-Roul einige Vortheile erfochten haben. ! TN ——*) Nach andern Nachrichten foll die Negentschaft bereits am 18ten Nachnit- tags um z Uhr unter einer Kavalerie; Vedeckung Puycerda geräumt und sich

nach Llivig zurückgezogen haben,