1883 / 33 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 07 Feb 1883 18:00:01 GMT) scan diff

- feuer 1/730 980 M (— 12120 4); 9) an welchen Bayern, Würt-

ird. Es ist dies das Zukunstsbild deutser Arbeit. Für die Näh- BUE eufebritate werden früher vom Auslande bezogene Gußeisen- und Stahlbestandtheile jetzt, als Folge des Zolltarifs, bei uns ange- fertigt. Die Qualität soll si besser und billiger als die von Eng- land und Frankceih früher bezogenen Mascinentheile stellen. Durch diese Thatsache wird der Jahresbericht der Bielefelder Handels- Hammer, weler \. 3. berihtete, daß der Zolltarif die Produktions- kosten der Nähmaschinenfabrikate erhöht habe, widerlegt. Der „Neuen E Zeitung“ wird aus \ M., 2. Februar, gemeldet :

Fra E cislid weeigrt gr qus hd Konsularbezirk M. nah den Vereinigten Staaten für 32 Millionen rant s L 5,9 Millionen im Vorjahr dürfte

Dollars : den Beweis liefern, daß der von der Fort- ven E oft angekündigte Rückgang unseres Exportes in Folde

(lpolitik des Reichskanzlers nicht eingetreten is. Derselbe zeigt olnehr einen bedeutenden Aufshwung, der \ih" wesentlid auch aus der Vervollklommnung der deutschen Arbeitsleistungen erklärt. Den

auptantheil an der Ausfuhr hatte der Artikel Seidenwaaren und Plsvets (7,5 Millionen); dann Cisenwaaren (3,5 Millionen); Farben und Chemikalien (3 Millionen); Leinen (2,6 Millionen)z Leder (2,3 Millionen). Aus Frankfurt a. M. speziell wurden * vorzugsweise Leder und Drogen nah Amerika exportirt. Die „Norddeutsche schreibt : i Die einer Erhöhung der Holzzôlle {on aus Prinzip feindselige Freihandelspresse weiß fast täglich Erstaunliches zu berichten über die Prosperität des Forstbetriebes, resp. das Steigen der Holzpreise. Merkwürdig kontrastiren dagegen Notizen, denen wir beim Durch- blättern der deutswen Presse fast tägli begegnen. So stoßen wir allein heute auf Folgendes: Die „Königsberger Hartungsche Zeitun g“ berichtet aus Lindenau: „Die Königiiche Forstverwaltung verkauft das Holz, namentlich die älteren Bestände, um damit zu räumen, \{chon unter dem Tax- preise. * Gbenso wird dem „Posener Tageblatt“ aus Schneidemühl geschrieben: ; „Die Holzpreise in der Königlichen Selgenauer Forst sind um 20 9/6 herabgeseßt worden. * Es sicht das wirklich nicht darnach aus, als ob si die Holz- preise im Osten der Monarcie auf der von den Freihändlern behaup- teten Höhe bewegten.

Allgemeine Zeitung“

Amtsblatt des Reichs-Postamts. Nr. 6. Inhalt: Verfügungen: Vom 31. Januar 1883. Seepostverbindung mit Nor- wegen auf der Linie Hamburg-Dronth im. Bescheidungen : Vom 31. Januar 1883. Portofreiheit für Postkarten an Soldaten.

Archiv für Post und Telegraphie. Nr. 2. Inhalt: Aktenstücke und Auf\äße: Die Entwidtelung und die Geschäft8ergeb- nisse der Spar- und Vorschußvoereine von Angehörigen der Reichs- Post- und Telegraphenverwaltung während ibr.8 ersten Jahrzehntes. Die Einweihung des neuen Post- und Telegraphengebäudes in Mannheim. Die Postverwaltung des Kaplandes. Ausführung einiger Posthaus - Neubauten in Frankreih. Die Verwerthung der Batterierückitäade in der deutschen Reichs-Telegraphenverwaltung. Kleine Mittheilungen: Merkwürdige Naturerscheinung auf dem Meere. Die Fortschritte der deutshen Leben8versicherungs-Anftalten im Fahre 1881. Stadt-Fernsprech-Einrichtungen in China Zu F. G. Bennetts Polarexpedition. Der Weibnacts-Postpäckerei-

Statistische Nachrichten. Das Dezemberheft 1882 der Monatshefte zur Statistik

des Deutscven Reichs hat folgenden Inhalt: Produktion und Be-

steuerung des inländischen Rübenzuckers, sowie Einfuhr und Aus- fuhr von Zuer im deutschen Zollgebiet für das Campagnejabr 1881/82. Vorläufige Uebersicht über die Ergebnisse der Rübenzucker-Fabrikation in dem Betriebsjahre 1882/83 (1, August 1882 bis 31. Juli 1883). Urbersicht über die von den Rübenzuker-Fabrikanten des deutscen Zollgebiets ver steuerten Rübenmengen, sowie über die Einfuhr und usfuhr von Zucker im Monat Dezember 1882. —Durchschnitts- preise wichtiger Waaren im Großhandel für das Jahr 1882. Ein- und Ausfuhr der wichtigeren Waarenartikel im deutscen Zollgebiet für den Monat Dezember 1882 und für das Jahr 1882.

Nat den „Mittheilungen der Großherzoglich hessiscen Centralstelle für die Landess\tatistik“ betrug die evangelische Bevölkerung (nah der Zählung vom 1. Dezember 1880) im Großherzogthum Hessen in der Provinz Starkenburg 267 869 Personen, in Oberhessen 237 440 Personen, in Rheinhessen 125 586 Personen. zusammen im Großherzogthum Hessen 630 885 Personen. Die Zahl der von der evangelischen Landeskirche (formell) Ge- trennten betrug im Großherzogthum Hessen in 1881; Alt- lutheraner 1119 (gegen 1012 in 1880), Darbysten 41 (gegen in 1880 37), Baptisten 228 (gegen in 1880 228), Tempelbrüder 2 (gegen in 1880 2), Freiprotestanten 4588 (gegen in 1*#80 4588), zu- sammen 5978 (gegen in 1880 5867). Im Jahre 1881 sind zur evangelischen Landeskirhe übergetreten: von der fkatholisben Kirche 26 (gegen in 1880 26), von anderen ristlien Konfessionen 69 (gegen in 1880 370), von anderen Religionen 55, zusammen 150 (gegen in 1880 396); aus der evangeliscen Landeskirche sind in 1881 ausgetreten: zur fatbolischen Konfession 2 (gegen in 1880 16), zu anderen christliben Konfessionen 27 (gegen in 1880 8), zusammen 39 (gegen in 1880 24). Die Zahl der Kommunikanten war in 1881: im öffentlichen Gotteëdienst 335 793 (gegen in 1880 337 163), privatim 5031 (gegen in 1880 4877), zusammen 340 824 (gegen in 1880 342 040) oder in 1881 54,0 auf 100 evangelishe Bewohner; in L Hp Starkenburg 34,6; in Oberhessen 79,6; in Rhein-

esen #1.

Auf 100 Civiltrauungen kamen in 1881 84,7 (gegen in 1880 845) fkirchlihe Trauungen dur evangelishe Geistliche; in der Provinz Starkenburg 86,2, in Dberhéssen 96,6; in Rheinhessen 64,3. Von den cvangelischen Pfarrämtern ift die Zahl der blos civiliter Getrauten zu 263 angegeben, 5,5 9/o der Civil- trauungen.

Die Zahl der Geborenen exkl. der Todtgeborenen im Groß- herzogthum Hessen in 1881 im Ganzen 21932; davon sind ehelich 4 geborene 20 422, und unebelih Geborene von evangelischen Müttern 1520. Auf 100 Lebendgeborene kamen in 1881 88,7 (gegen in 1880 88,5) von evangelischen Geistlihen Getauste; in der Provinz Starkenburg 88,0 (gegen in 1880 88,5), in Oberhessen 96,8 (gegen in 1880 95,3), in Rheinhessen 78,1 (gegen in 1880 77,1). Die Zahl der Taufverweigerungen dur die Eltern ift von den Pfarr- ämtern in 1881 zu 183 (gegen in 1880 zu 9) angegeben. Kon- firmirt wurden im G:oßherzogthum Hessen in 1881: aus rein evangelishen Ehen 12 025 (gegen in 1880 12 569), aus Mischehen 553 (gegen in 1880 546), zusammen 12875 (gegen in 1880 13 115). Konfirmationsverweigerungen durch die Eltern sind in 1881 keine zu verzeichnen.

Von 13 391 in 1881 (gegen in 1880 13 119) Beerdigungen Evangelischer fanden unter Mitwirkung evangelisher Geistlicber 9964, obne Mitwirkung von folen 3427 statt, von 100 der ersteren also

verkehr des Jahres 1882. Handelsberiht des Kaierlichen General- Konsulats zu Valparaiso für das Jahr 1881. Brandeggers Per- gament-Papierzellen. Zeitscriften-Ueberscau.

Central-Blatt der Abgaben-Gesebßgebung und Ver- waltung in den Königlich preußischen Staaten. Nr. 3.— Inhalt: Anzeige der in der Geseßsammlung und im Reichegesezblatte ersbienenen Geseße und Verordnungen. Allgemeine Verwaltungs- gegenstände: Abrenung der Wittwenkassenbeiträge von dem der Pfän- dung unterliegenden Diensteinkommen der Beamten. Veränderungen în dem Stande und in den nen der Zoll- und Steuerstellen.

Verrecbnung unberichtigt gebliebener, später aber eingezahlter wangévollstreckungskosten sowie der den Vollziehung8beamten zu- Heten Gebühr. Annahme der Zinsscheine der Reichsanleihe auf zu entrichtende Reichésteuern. Indirekte Steuern: Tarifirung von \. g. Walfett. Verzollung von Etuis, Futteralen 2c., in welchen Druck- oder Bildwerke eingehen. HZolltarifirung mehrdrähtiger Wollengarne. Zulassung von Privattransitlägern für Sternanis. Personalnachricten. Eisenbahn-Verordnungs-Blatt. Nr. 3. Jnhalt: Allerhöchste Urkunde, betr. die von der Dortmund-Gronau-Enscheder Eisenbahngesellschaft besÞblossene Vermehrung ihres Grundkapitals durh Ausgabe von Stammprioritätsaktien im Betrage von 150000) #4 Vom 22. Januar 1883. Allerhöcbstes Prioilegium wegen Emission von 800 000 Æ 4°/giger Prioritätëobligationen der Kiel-Eckernförde-Flen8burger E S at Vom 24. Januar 1883. CErlafse des Ministers der öffentlihen Arbeiten : vom 2. Februar 1883, betr. Aufstellung des Betriebsetats. Nachrichten.

Neichstags- Angelegenheiten.

Die Einnahmen des Deutschen Reichs an Zöllen, Vethraubssteuern und Aversen für das Etatsjahr 1883/84 A Ganzen mit 337 541 900 Æ in Ansaß gebracht. Das Etaté- oll füt 1882/83 bezifferte sid auf 332 255 220 A Der neue Etat enthält mithin mebr 5 286 680 # Diese Einnahme vertheilt sich auf folgende Titel: 1) Zölle 191 381 200 (+ 4915 050 M), 9 Tabackiteuer 13 650 599 Æ (+ 2621 350 6), 3) Rübenzucker- ftzuer 44 443 780 M (— 2 977 680 A), 4) Salzsteuer 36 908 950 A

(+ 199380 M), 5) Branntweiasteuer und Uebergangsabgabe von Branntwein 35 704940 Æ (4+ 187310 4), 6) Brau- steuer und Uebergang8abgabe von- Bier 15452440 (+ 3411270 A An Aversen für Zölle nnd Verbrauchs- steuern weist der Etat für 1883/84 im Ganzen nah 345 047 390 # d. h. um 59.9110 M mehr, wie der vorige Etat. Dicse Summe vertheilt sich auf folgende Titel: Aversa für Zölle und Verbrauchs- steuern 1) an welcen sämmtliche Bundesstaaten theilnehmen, und zwar a. Zôlle und Tabasteuer 4384510 A (+ 474 900 M), b. Rübenzuckersteuer und Salzsteuer 1743109 A (+ 74100 4); 2) an welden Bayern, Württemberg und Baden keinen Theil haben (Branntweinsteuer) 948 540 4 (-+ 73 930 4); 3) an welchen Bayern, ürttemberg, Baden und Elsaß-Lothringen keinen Theil haben (Brausteuer) 429 340 (4+ 39 500 4). :

_ Für das ice 1884/85 sind die Einnahmen des Deutschen Reichs an Zöllen, Verbrausfteuern und Aversen mit 340 907 260 4 angeseßt, aiso um 3365360 A mehr als im Etatésoll 1883/84. Bon dieser Summe enifällen auf die 1) Zölle 193 748 650 #4 (+ 2 367 450 M); 2) Tabasteuer 13940 920, (+ 290 330 4); 3) Rüben- guersteuer 43 676 290 6 (— 767 490 ); 4) Salzsteuer 37 354450 M CE 445 500 4); 5) Branntwéinsteuer und Uebergangsabgabe von Branntwein 36 545700 M (2840760 46); 6) Brausteuer und R A von Bier 15641950 Æ (+- 188 810 4) An Aversen für Zölle und Verbrauchssteuern sind für das Jahr 1884/85 im Ganzen 348 467 310 M in Ansaß gebracht, mithin um 3 419 920 4 mehr als für das Jahr 1883/84. Von dieser Summe kommen auf die Aversa für Zölle und Verbrauchésteuern: 1) an welchen sämmt- lihe Bundesstaaten Theil nehmen, und war a. Zölle und Taback- steuer 4 427 930 A (+ 43420 4); b. Rübenzuckersteuer und Salz-

temberg und Baden keinen Theil haben Branntweinsteuer) 967 900 A 19 360 4); 3) an welchen Bayern, "Württemberg, Baden und

C Mog anden keinen Theil haben (Brausteuer) 433240 M

25,6 der leßteren. Die Zahl der Ehescheidungen betrug in 1881 40, von welchen- 30 auf rein evangelishe Ehen, 19 auf Misch- ehen tamen, und zwar 6 auf solche, bei welhem der Mann, und 4, bei welden die Frau evangelish war.

Kunst, Wissenschaft und Literatur.

Ueber die neu entdeckte antike Wasserleitung des Macrinus in Neapel schreibt der Regierungs-Baumeister R. Basel aus Neapel dem „Centralbl. f. d. Bauverw.“ Folgendes:

Neben dem antiken Tunnel, welcher, unter dem Namen der der Grotte des Posilipo bekannt, den Rücken des Posilipausläufers bei Neapel durseßt, wird zur Zeit ein neuer Tunnel in etwa 50 m Entfernung und 8—10 m tiefer als jener behufs Herstellung einer Pferdebabhn nach Pozzuoli ausgeführt. Hierbei ist man am Schluß des verflossenen Jahres auf eine antike Wasserleitung innerhalb des Berges gestoßen, welhe den Tunnel, etwa 100 m von dem nördlichen Tunneleingang entfernt, unter etwa 60 Grad schneidet. Der Kanal ist so groß, daß ein Erwacbsener im Allgemeinen bequem darin gehen kann, 1,5—2 m hoc, im oberen Theile 0,5—0,6 m, im unteren 0,3 m breit (vergl. die Skizze). Die Dee ist halbkreisförmig, meistens ohne besondere Bedeckung, dagegen ist der übrige Theil der Wandung bis zur Kämpferhöhe mit cinem sehr s{önen gleiwmäßig 15 mm starken, harten und marmorartig glänzenden Stuck überzogen, welcher bis zur halben Höhe mit Kalk- ablagzrungen des durchgeflossenen Wassers bedeckt ist. Der Boden besteht aus sehr gleichmäßig dit gelagertem Kalktuff.

Die Herstellung des Kanals ist in der Weise bewirkt, daß in ge- wissen Abjständen runde Brunnen von etwa 0,90 Durchmesser (wabr- sceinlih 3 Fuß röômisb) von der Ecdoberflähe hinabgeführt sind, welhe zum Herausscaffen des Ausbruchsmaterials und vielleicht auch zum Reinigen u. \. w. der Leitung gedient haben. In dem nah Neapel zu gelegenen Theile des Kanals habe ih in dem von mir be- gangenen Theile, dessen Länge ih auf nahezu 500 m shäâße, zwei derartige Brunnen gefunden. Wahrscheinlich ist der Schutt, welcher die weitere Begehung behinderte, durch einen dieser Schachte einge- drungen, ba im Uebrigen der Kanal, abgesehen von einzelnen Stellen, wo der Stuck abaefallen ist, vollständig gut erhalten ist. Jn dem na dem Capo Posil:po zu belegenen Theile, welcher sich zunächst in derselben Weise unter der Grotte des Posilipo fortseßt man hôrt das Wagengerafsel über sich befindet sich ebenfalls ein Schacht, welcher, wie ih glaube, zur Materialausförderung vermittels des an- tiken Tunnels gedient hat, so daß man s{ließen muß, es sei jener antike Tunnel gleichzeitig oder früher als dieser Wasserleitungskanal hergestellt worden. An diesem Schacht macht ‘der Kanal fast einen rechten Winkel nach Norden und feßt si, wiederholt seine Richtung ändernd, fort, um sid \{ließlich in drei Zweigkanäle zu theilen, deren weitere Begehung zur Zeit nidt möglich ist, da sie durch Schutt versperrt find. Auffallend ist bei dem ganzen Kanal, daß er so häufig die Richtung ändert und dabei in seiner Horizontalprojektion nicht gradlinige Theile, sondern meistens ge- frümmte Linien zeigt. Es war mir nicht mögli festzustellen, nach welcher Seite der Kanal sein Gefälle hat, doch vermuthe ih, daß derselbe das Wasser in der Richtung von Neapel nach dem Capo Posigpo führte. Jene Verzweigung des Kanals würde also den Zwet gehabt haben, das Wasser nah verschiedenen Verbraucsstellen zu leiten. Cine genaue Aufnahme der ganzen Anlage, sowie Frei- legung der weiteren Kanalstrecken durch Beseitigung des stellenweise durch die Schachte eingedrungenen Scbuttes is angeordnet.

Besonders interessant ist auch das Vorhandensein von eingekraßten Inschriften und Zeichen auf dem Stuck des Kanals, Es findet sih cine Inschrift in Buchstaben von 150—200 mm Höhe sowohl auf der reten als linken Seite, me E Giulio Minervini und Alberto Avena in Neapel wie folgt gelesen e i

A ACRINVS DIADVMIINI . AVG.(usti) L(iberti). PROC/uratis'. ANTON!ANI. DISP(ensator), HIC. AMBVLAVIT.—NIIRVA-—IIT. VIISTINO . C08. PR.IDVS.IANVARIAS. |

Die Inschrift auf der reten Seite hat nur statt ambulayit T! VIT. Am widtigsten unter den eingekraßten Inschriften ist indeß eine dritte, welche folgendermaßen lautet: ;

Macrinus . Diadnumeni . Anug(usti) . Iiberti) . Proc(uratoris) . Antoniani . Disp (ensator). Hic . Ambulayvit . A. VILLA . POLLI. FULICIS \ OVAU,, MST IIPILIMONIIS , VSQVII . AD . IIMISSARIVM . PACONIANVM . NIIRVA . IIT , VIISTINO .

C08.

j Außerdem finden si verschiedentlich mit Pinsel und rother tos „Liberi vivas sowie eingekraßtck- Zeiben vor, welcbe zum Zahlen bedeuten, wie C . CC . CCC . CCCC . D u. f. w. Die lez- teren sind in je 29,5 m, also 100 römische Fuß Enfernung, wahr- \{einlich na erfolgter Herstellung behufs Auslohnung der Arbeiter eingerißt worden __ Endlich sind Zeichen in Kreuzform, in Dreizacform, vier über einanderstehende Dreiecke u. #. w. vorhanden Der Sreiber dieser eingerißten Inscriften u, \. w ist also ein gewisser Macrinus, der im Auftrage des Diadumeno beschäftigt warz aus seiner Zeitangabe geht hervor, daß der Kanal im Jahre 65 unserer Zeitrechnung hergestellt ift. Ueber die vollständ'‘ge Deutung der Inschriften dürften weitere Untersuchungen, sowie die Aufnahme und das Studium des noch auf- zudedenden Theiles des Kanals Aufschluß geben. Neapel, im Januar ‘1883.

R. Bassel, Regierungs-Baumeister.

Gewerbe und Handel.

Dortmund, 5. Februar. (Cf. Ztg.) Auf dem Eisenmarkte mat die im Walzeisengeschäft begonnene Belebung weitere Fortscbritte, da die Konsumenten mehr und mehr aus der lange beobachteten Reserve heraustreten und zu Bestellungen übergehen. Namentlich | zeigt sich eine zunehmende Nachfrage Stabeisen, Baueisen und andere Façon- eisensorten, für heimischen Bedarf wie au für den Export, auch sind bereits größere Ordres bei verschiedenen Etablissements plazirt worden. Die Stabeisen-Notirungen haben si infolgedessen befestigt und dürften bei Andauer der Besserung in Bâälde erhöht werden, umsomehr, da Stabeisen und andere Walzfabrikate im Verhältniß zu den Preisen der Rohmaterialien zu niedrig stehen. Da Kohlen wie Eisenwerke vielfa fortfahren, ihre Kesselanlagen zu erweitern, fo haben auch die Kesselshmieden reiclich zu thun, was wieder rückwirkend au den Bleh- “walzwerken für Grobblece zugute kommt. Kessel- und andere shweren Bleche haben daher auch die Preise bisher ziemlich fest behauptet. Ia Siegener Feinblecen ist der Begehr dagegea anhaltend gering und die Preise \{wankend, wenngleih auc in dieser Brande mande Werke recht gut beseßt sind. Die Draht walzwerke sind sämmtlich voll be- sett, haben au now für längere Zeit Aufträge in Händen, dazu macht f eine Zunahme der Nachfrage bemerkbar, so daß genannte Werke mit Ruhe in die Zukunft sehen können. Die inlöndischen Eisenbahnen fahren fort, mit größeren Bestellungen an den Markt zu treten, und find die betreffenden Etablissements daher in der angenehmen Lage, den bisherigen flotten Betrieb für längere Zeit aufre{t erhalten zu können. In der letzten Zeit haben die Eisenbahnen ganz besonders viel Waggons und Lokomotiven in Auftrag gegeben und weitere Ordres stehen bevor. Es wird nur viel über die niedrigen Preise geklagt, da dieselben dur die scharfe Korkurrenz der betreffenden Etablissements gedrückt wer- den. Verschiedene Lokomotivfabriken sind aber stark zu lohnenden Preisen für das Ausland engagirt, weshalb sie sich auch fask nie an Submissionen für das Inland betheiligen und auch danæ nur mit den höchsten Offerten. In S tahlschienen, Lang- und Querschwellen, Laschen, Achsen und Rädern und Kleineisenzeug liegen umfangreide Ordres zur Effektuirung vor und fiad die betreffenden Werke deshalb auch sämmtlich flott beschäftigt. In der Hocbofenindustrie besteht eine flotte Tendenz in Puddeleifen, Gießerei- und Spiegeleisen fort, während Bessemereisen fortdauernd gedrückt ist. Die Kohlenindustrie hat andauernd einen flotten Absatz zu unverändert festen Preisen zu verzeihnen. Da die Gas- und Flammkohlen-Konvention wieder zu Stande gekommen, ift auf eine feste Preisstellung auch für längere Dauer zu rechnen.

Glasgow, 6. Februar. (W. T. B.) Die Verschiffungen

von Roheisen betrugen in der vorigen Woche 8894 gegen 12361 Tons in derselben Woche des vorigen Jahres.

New-York, 5. Februar. (W. T. B) Weizenverschif- fungen der leßten Woche von den atlantishen Häfen der Ver- einigten Staaten nah Großbritannien 72000, do. nach Frank- rei 20 000, do. _na anderen Häfen des Kontinents 55 000, do. von Kalifornien und Oregon na Großbritannien 70 000, do. do. nah Franfreich 7000, do. do. nah: anderen Häfen des Kontinents

Qritrs. Verkehrs8-Anustalten.

Die Direktion der Rechte Oder-Ufer-CEisenbahn-Ge- sellschaft hat zur Feier des 25. Jahrestages der Betriebseröffnung der Stammstrecke dieses großen Eisenbahnunternehmens „Oppeln- Tarnowiß“ (24. Januar 1883) eine Darstellung der Entstehung und Entwickelung der Bahn veröffentlicht, welcher wir die folgenden Mit- theilungen entnehmen. Nawdem am 27. Januar 1856 dem zu- ständigen Minister der Nahweis geführt war, daß das Aktienkapital von 2500 000 Thlrn. für die Eisenbahn Oppeln-Larnowitß gezeichnet sei, wurde der Gesellschaft am 30. April desselben Jahres das Expropriationsreht ertheilt. Die Konzessions- und Statuts-Be- stätizungéurkunde trägt das Datum - vom 1. Dezember 1856 Die Bauausführungen waren bis Ende 1857 soweit fertig geftellt, daß von der Staatsbehörde die Erlaubniß zur Eröffnung des Betriebes für die ganze Strecke im Januar 1858 ertheilt wurde. Am 24 Januar 1858 wurde die ganze 10% Meilen (76,2 km) lange Strecke für den Personen- und Güteroerkehr eröffnet. Die Baukosten beliefen si einschließli der pro 1858 aus dem Baufonds gezahlten Zinsen auf 2367 969 Thlr. Bei Beginn des Betriebes waren 8 Lokomotiven und Ter»der, 7 Personenwagen, 4 Gepäckwagen und 202 Güterwagen vorhanden. Na langwierigen Verhandlungen und man- erlei Hemmniß erlangte die Oppeln-Tarnowigzer Eijenbahngesell- {aft am 13. November 1865 die Konzessionsurkunde für erheb- liche Erweiterungen des Unternehmens, welhe im Wesentlichea son bei der Gründung der Gesellsbaft geplant waren. Es waren dies folgende Linien: 1) von Kolonowska oder Vossowska über Kreuzburg, Namslau, Oels nah Breslau mit Anschluß an die dort vorhandenen Eisenbahnen ; 2) von Tarnowiß über Beuthen, Laura- hütte, Klein-Dombrowka, Wilhelminehütte nah Emanuelsegen mik einer Zw-igbahn zum Anschlusse an die Warschau-Wiener Eisenbahn bei So8now!ßz und mehreren kleineren Zweigbahnenz 3) von Emanuel- segen über Pleß nah Dziediß zum Anscluß an die Kaiser Ferdi- nands-Nortbahn mit einer Zwcigbahn nah Mittel-Lazisk und Lraut- sholdsegengrube zum Anschluß an die Wilhelmsbahn. Diese Konzessionéurkunde genehmigte zugleih die Aenderung der Firma in „Rechte Oder-Ufer-Cisenbahn-Gefellschaft.“ Die Ausführung der Bahnerweiterungen wurde unter Auss{luß einiger speziellen Bauwerke dem Bauunternehmer Dr. Strousberg in General-Cntreprise über- tragen. Am 15. November 1868 wurde der erste Theil der von Dr. Strousberg gebauten Strecken, nämlich die Strecke von Breslau Oder- thorbahnhof bis Vossowska, Einmündung in die Stammbahn, mik 127,50 km (ca. 17 Meilen) dem Verkehr übergeben; am 26. Juli 1869 wurde die Strecke Tarnowiß-Beuthen O. S., am 1. Februar 1870 Beuthen O S. bis Schoppinitß-Rosdzin, am 24. Juni 1870 die Reststrecke bis Dziediz, die Zweigbahn Tichau-Mittel-Ladzisk und Trautscholdsegengrube, die ) Carolinegrube und nach der Abendsterngrube, sowie die Zweigbahn Tarnowiß - Tarnowißzer Hütte dem Betriebe über- geben, die Zweigbahnen jedoch nur für den Güterverkehr. Der Bau der Verbindungsbahnen auf dem linken Oderufer, welhe von der Gesellschaft in eigener Regie ausgeführt wurden, konnte erft in den Jahren 1870—72 zur Vollendung gelangen. Jm oberschlesischen Bergwerks- und Hüttenrevier wurden in den folgenden Jahren bis 1878 eine größere Zahl Grubenbahnen ad und dem Betriebe übergeben. Die Zweigbahn von Schoppiniz-Rosdzin bis zur Landes- grenze wurde am 1. Dezember 1876 für den Personen- und Güter- verkehr eröffnet. Bei Herstellung dèr Linie Breslau-Stettin der Breslau - Schweidniß - Freiburger Eisenbahn wurde die Verbin- dung der Station Schmiedefeld jener Linie mit der Station Mocbern der Rechte Oder-Ufer Eisenbahn in Aussiht genommen und zur Ausführung gebraht. Das Anlagekapital des in diesem Um- fange hergestellten und in Betrieb befindlihen Unternehmens belief sih auf 68 595 480 G und bestand aus 22500000 « Stamm- aftien, 22500 000 Æ Prioritäts-Stammafktiien, 22 500 000 A 44 % Prioritäts-Obligationen und aus 1095 480 & Staats-Bauprämie_

Grubenbahnen von Georggrube nach