1883 / 103 p. 6 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 04 May 1883 18:00:01 GMT) scan diff

daß die Militärverwaltung an und für si gar nit in der Lage if, derartige Bestimmungen einseitig ohne die Allerhöchste Genehmigung ¿u erlassen. Ih lege Werth darauf, meine Herren, diese Erklä- rung, die id damals abgegeben habe, hier im Hause zu wiederholen. Der Herr Referent hat Ihnen die Erklärung“ vorgelesen, Sie sind also im Stande zu beurtheilen, wie weit nach dieser Richtung hin gegangen werden soll.

Meine Herren!

! Die Erörterungen in der Kommission haben av, wie ich

( glaube, den sehr großen Vortheil ge- habt, nachzuweisen und festzustellen, daß bisher überaus irrige Ansichten verbreitet gewesen sind über namentli die flaatliche Unterstüßung, die in diesen Gewerbebetrieben stattge- funden hat. Jch habe diese irrigen Ansbauungen bereits in der Kom- mission auf das richtige Maß zurückgeführt und richtig gestellt, Tege aber Werth darauf und habe mir deshalb hier noch besonders das Wort erbeten —, arch im Plenum noch einmal einen kleinen Blick auf diese - ganzen Verhältnisse unter Anführung von Dahten „zu werfen, damit allgemeine Klarheit über die

erhältnisse erzeugt wird und damit, wie ich hboffe, es ermöglicht wird, diese Angelegenheit, die uns nun {on durch mehrere Jahre beschäftigt hat, endli von der Tagesordnung der Verhandlungen hier verschwinden zu machen. 5

Meine Herren! Die Frage des Gewerbebetiriebs der Hand-

werker, insbesondere also der Schuhmacher und Schneider, ist anges riffen worden unter zwei Gesichtspunkten: einmal unter dem Gesichtspunkt der Konkurrenz überhaupt, welche den Civilhandwerkern dadur gemacht würde, zweitens unter dem Gesichtspunkt einer ‘Konkurrenz, welche eben richt aufrecht zu erhalten sei, weil sie auf der einen Seite staatlih erheblih unterstüßt würde. ;

Run, meine Herren, was die Konkurrenz überbaupt betrifft, Schneider und Schuhmacher, fo existiren nach den mir zugänglichen Resultaten der Volkszählung vom Jahre 1875 Schneider, Schuh- macher, Sattler, Riemer und Tapezierer im Deutschen Reich, männ- liche Personen, die sich mit diesen Berufen beschäftigen, 652793. Die Tapezierer sind niht besonders aufgeführt gewesen; ih glaube, meine Herren, wenn ich davon 23 000 abrechne, so werde ich vielleict die Sattler, Schuhmacher und Schneider zusammen haben. Uebrigens, wenn ich mi hierin cin wenig irre, wenn ih alle Sattler, Riemer und Tapezierer, die ganze Zahl auf die Tapezierer rechnen soll, werden Sie sehen an der weiteren Berebnung, die ih geben werde, daß das nur einen sehr unerheblichen Einfluß hat.

Alfo ich habe um mit runden Zahlen zu rechnen 23 000 etwa abgerechnet, dann bleiben 630000 männliche Personen, welche fich mit Schneiderei, Shuhmacerei und Sattlerei beschäftigen. Dieser Hab stehen gegenüber 10091 Dekonomie-Handwerker im ganzen deutschen

undesgebiet. Diese Zahl von 10091 ist aber niht immer komplet vorbandenz; indessen wenn wir au rechnen, daß fie komplet da wäre, so ergiebt si, daß für die Privatarbeit auf den Handwerk- stätten, die -von diesen Leuten geleistet wird unter der Leitung der Regiment1s\{neidermeister u. #. w., wenn man annimmt, daß diese Leute nun {on eine Tageéarbeiï hinter sich haben, fo ergiebt si, daß man doch von dieser täglichen Leistung nur einen \chr geringen Brucbtheil anre&nen kann auf eine Konkurrenz, welche den (ivilarbeitern gernacht wird. L

Ih sehe natürli, meine Herren, bei dieser Berechnung ab von dem Betrieb der Handwerksstätten auf Militärrehnung, das ist ja natürlih; aber da bemerke i nur, wenn wir die etwa aufhöben, aß- gesehen von vielen anderen Gründen, die dagegen \preben würden, fo würden ja alle diese Personen der Konkurrenz im Civil wieder zurü- fallen, also cs wäre darin auch nichts gewonnen unter diesem Ge- fichtévunkte. Z

Ib meine also, meine Herren, daß es sid nur darum handelt, festzustellen: ja wie groß ift denn die Arbeitsleistung eines Oekonomie- handwerkers noch, nahdem der Mann nun s{hon 9 bis 10 Stunden im Dienst gearbeitet hat? Da habe ich in der Kommission gesprodben von 1/6 oder 1/7 seiner wirkli{en Arbeitsfähigkeit und Arbeitskraft. Diese Zahl muß ich allerdings zurücknehmen. Ich habe nämli Er- mittelungen angestellt, in welhem Umfange überhaupt noch diese

_Offiziersbekleidungsanstalten gehalten werden, und da bin ich nun in den Stand geseßt aus den Berichten der Regiments-Com- mandeure, zu erklären, daß überhaupt in diefen Handwerks- flätten für die Osffiziersbeleidungsanstalten 2c. im Jahre 180 Arbeitsftunden stattgefunden haben, also täglih 5 Stunde im Durch- \chnitt. Nun, meine Herren, wenn Sie dieses annehmen und das gegenüber halien der amtlichen zehnftündigen Arbeitszeit, so kommen wir alfo auf das Zwanzigstel, also 1/3 mal weniger als ih in ver Kommission angegeben hatte. Wenn Sie nun von den 10091 Oeko- nomiehandwerkern 1/29 ihrer täglichen Arbeitszeit berechnen oder diese Zahl 10091 dur 20 theilen, so kommen Sie also auf etwas über 500, und wenn Sie diese nun wieder mit den 630 000 vergleichen, dann ergiebt sid also, daß etwa 1/1200 Konkurrenz dem einzelnen Civilarbeiter gemacht wird dur diese Arbeiten der Oekonomiehand- werker, Meine Herren, da möchte ich allerdings die Frage auf- werfen, ob da überhaupt von einer fehr erbeblihen Konkurrenz, die irgendwie den Einzelnen belastet, nohdie Nede sein kann.

Die Beschwerden, meine Herren, gehen natürlih von Konkurren- ten aus ‘und keinem Menschen is ein Konkurrent angenehm. Möglicherweise denkt sich so Einer, der „gegen die Militär- Handwerker angeht: ja, wenn der die Arbeit nit hâtte, dann würde ih sie bekommen. Das ist aber do sehr die Frage; die Arbeit würde sich vertheilen. E 4

Nun habe ich Ihnen die Verhältnisse für das ganze Deutsche Reich gesagt, i würde aber ein Unrecht begehen, wenn ih Jhnen nicht die Verhältnisse angäbe für eine Garnison, und zwar für einen Garnisonsort mit besonders starker Garnison; denn da stellen sich die Verhältnisse anders. Dieses Exempel will ih Ihnen jeßt machen mit der Garnison Potsdam. Potsdam ist gerade diejenige Gar-

nison, welche in Bezug auf die Handwerksïtätten ungünstig fleht im Verhältniß zur Bevölkerungéziffer. Jedenfalls werden Sie mir zugeben, daß ih bei der Auswahl

dieses Ortes 1 JInfanterieregiment, 4 Kavallerieregimenter mit ihren Handwerksftäiten, 1 Unteroffizierscule, 1 Jägerbataillon, das alles im Verhältniß zu der Zahl der Einwohner, wenn Sie ctwa Berlin gegenüberstellen eine Garnison gewählt babe, welche für die Beweisführung für mich ret ungünstig ist. Da stellt fich die Sawe folgendermaßen. C T ) Es sind augenblicklih in Potsdam 924 männliche Personen beim Séthneider- und Shuhmachergewerbe betheiligt, denen etwa 150 Snei- der und Schuhntacher unter den Oekonomichandwerkern entgegenstehen, Rewhnen Sie da wieder 1/20 Arbeitstag, fo kommen gegen diese 924 Swneider und Schuhmacher 7ckre chnungêmäßig in Frage xednungsmäßig natürli für dies Erempel. Das ergiebt also, daß jeder Civilschneider und Schuhmacher, wenn wir uns gleichartig die Arbeitsleistung der Oekonomiearbeiter vertheilt denken, etwa um 1/122 geschädigt wird, Das ist etwas erheblich. Aber diese in einem Iveziellen Orte in einem erheblihen Maße {ih ergebende Beschädi- gung und Beeinträchtigung verschwindet ganz, wenn Sie fi ie oegenwärtigen wollen, daß die Oeckonomiehandwerker nur mit gen Truppentheile da find. Und wenn Sie nun, wie hier beabsichtigt R en ift, die Privatthätigkeit der Oekonomiehandwerker auf den in dem moe uppentheile S versteht S s. von Ln daß t , er Yruppentheil weggeht, au die Oekonomie- Handwerker mit weggehen, und wenn sie nur für Angehörige der

Truppentheile arbeit ine i Lebenden Civilarbeiter eigentlich gar fg S Vadigung E

Außerdem, mei i i großer Theil der G e de Pte, noch zu bemerken, daß ein sehr rbeiten den Civilhandwerkern Offiziere z. B., an denen am meisten

Was nun den Punkt anbetrifft, inwieweit Orxe: ; anstalten noch existiren, da "wollte id Shnen aud e erpetleidungs- sammenstellung geben, welche zeigt, daß dies au nur no A ce Bu: nimnaler Weise stattfindet. Einrichtungen zur Beschaffung billiger

i z j 4 in Be- Bekleidungsgegenstände für Offiziere bestehen unter den 29 trat oie E N betet des unter preußischer As stehenden Militärkontingentes nur noch bei 18. u a N 18 würden zunächst 9 gar nit in Betracht zu zichen se N E es sid bei denselben auésließli um Anfertigung in außerfiskalischen Räumen, alfo Civilräumen handelt, wo nur Civilpersonen L werden. Es bleiben also 9 übrig. Von diesen 9 werden S ne in fiskalisben Räumen betrieben, fondern außerhalb dur : A s lung cines Civilschneidermeisters, und cs sind au dort Civilar e wie auch Militärarbeiter, und zwar diese CUENNIERIE fe \häftigt. Es verbleiben also nur noch 6 Truppentheile, bei denen Offizierbekleidungsgegenstände innerhalb fiskalisber Räume angefertigt werden, und unter diesen 6 Truppentheilen be- finden fih wiederum nur 2, bei denen die Arbeit aus\{ließlich von Militärhandwerkern ausgeführt wird. Ein foler Bericht gerade von einem solchen Regiment, wie es hier in Betracht kommt, sagt nun, nachdem auegeführt, daß also überhaupt nur 180 Arbeitsftun- den ih babe, ofen gesagt, nach diesen Dingen gar nicht gefragt, der Regiments-Commandeur hat selbst einen sehr umfangreichen Bericht gemacht im Laufe cines Jahres dort gearbeitet ist. Es steht dann außerdem noch darin wonach i auch gar nit gefragt hatte, aber der Commandeur s{eint der Ansicht zu \scin, daß ih ein besonderes Interesse daran nehme —, daß es nit angängig sei, die Dekonomie- handwerker in einem erheblicheren Maße dazu heranzuziehen, da die Leute schon 9 bis 10 Stunden zu arbeiten hätten, und es nit an- gängig sei, wenn man den Leuten die ausreichende Arbeitskraft zu dienstlihen Angelegenheiten erhalten will, ihnen eine länger währende Privatarbeit zu gestatten. Sie schen, meine Herren, dieser Punkt wird auch nicht aus dem Auge gelassen. 4 Außerdem sagt der betreffende Commandeur das wird für den Herrn Abgeordneten, der vorhin gesprochen hat, von besonderem Interesse fein die Oekonomiehandwerker lassen sich auc gar nit bereit finden, außerhalb der Dienststunden fo viel zu arbeiten. Wenn das der Regiments-Commandeur sagt, fo sollte ih doch meinen, daß das, was in den unteren Instanzen si etwa abspielen soll, daß da cin gewisser Zwang stattfinden sollte, nicht ein offizieller, aber ein ¿N LS Mer, doch wohl Hier aus der Betrachtung auésceiden e

müßte.

Nun kommt die Frage der Begünstigung dur den Staat. Da sind au irrige Anscauungen verbreitet von Unterstützungen dur Feuerung, Licht u. \. w. Auch da ist Ihnen ja gesagt, daf: das gar nicht statt- findet, sondern die Benußung der fiekalisGen Handwerkéftätten ist seit dem Jahre 1870 son derartig eingeschränkt, daß die volle Ent- \cchädigung dafür gewährt wird.

Nun fagt man ferner, der Oekonomiebandwerker befindet si {on im Staatsdienst, der Staat sorgt für ihn, er wird gelöhnt, verpsleat, er hat Unterkunft, Bekleidung u. #._w. für leistet der Mann auch dem Staat Dienste. J bin ter Üeber- zeugung, daß ein Privatarbeiter, der iaglid 10 Stunden ordentli arbeitet, dem Oekonomiehandwerker gegenüber in Bezug auf die weitere Erwerb8gelegenheit si in nit {lechterer Lage befindet, das ist ganz dasselbe, beide sind in der Lage, noch in ihren Ueberstunden eiwas zu leisten. Also i glaube, daß in dieser Beziehung eine Unter- stüßung durÞ den Staat in keiner Weise nochgewiesen ift, aud selbst wenn der Staat noch den Oekonomiehandwerker steuerfrei macht, denn die Steuer, die ter Mann nach seinen Ein- Tommensverhältnissen zu tragen bätte, wenn er sich im Civil- verhältniß befände, wäre doc eixe au erordentlich geringe.

Was die Frage der Kantinen anlangt, so ist da au die Ansicht verbreitet gewesen, daß der Staat ihnen Feuerung, Beleubtung u. st. w. gebe. Das ift alles niht der Fall, es wird den Kantinen, welche von den Truppentheilen geführt werden, weiter nichts gewährt,

als ein sehr gering bemessener Raum, meistentheils im Keller- geshoß des Kasernements, der also für andere Zwecke weiter nicht - verwendbar ist; wenn aber cine Verpachtung an Privatpersonen eintritt, dann müssen diese no sogar die entspredende Miethe zahlen.

Nun hat in Beziehung auf die Kantinen der Hr. Abg. Nichter hervorgehoben, daß es doch eigentlih nicht Ende wäre, diese Wirthschaften zu fördern, soweit dadürh dem Vertrieb geistiger Ge- tränke innerhalb der Armee Vorschub geleistet wird. Meine Herren, ih glaube, wir haben in der Armee ein sebr naheliegendns Interesse daran, daß ein nit zu weit gehender Verbrau geistiger Getränke stattfindet. Das erweist fh schon daraus, daß, troßdem das Militär- strafgeseßbuch die Trunkenbeit außer Dienst gar nit unter Strafe stellt, wir denno für Trunkenheit außer Dienst im Dis- ziplinarwege Strafe eintreten lassen. Ich glaube also, daß nah der Richtung wirklih eine Aufforderung nicht nöthig ist, da mehr zu tbun, als bisher geshehen ist in Bezug auf die Aufsibt und das Entgegentreten gegen dieses allerdings immer weiter si verbreitente Laster der Neigung zum Trunk. j

Außerdem glaube ih doc, daß, wenn wir eiwa die Kantinen atscafften und den Leuten die Gelegenheit vollständig freiließen oder sie dazu nöthigten, in den öffentlihen Schänken ihren Bedürf- nissen nach dieser Richtung hin gerecht zu werden, daß dann die Auf- sicht für uns erheblich erschwert werden würde, denn in der Kaserne können wir die Aufsicht viel besser üben, als in den Privatschänken ; E soll denn dabin gehen und sehen, daß die Leute nit zu viel

rinken.

Dann ist angeregt, daß die Militärkantinen grundsäßlih die Bez stimmung baben, daß der Genuß nur auf der Stelle stattfinde, und dabei find în aue gezogen andere derartige Privatwirthschaften, wo derartige Bedingungen bestehen, Meine Herren, das ift nicht zu vermeiden, daß der Mann, der sich ein Glas Bier kauft, es auch glei austrinkt, ohne si n Hier handelt es si nur um das Niederseßen an Ort und Stelle und das sogenannte Zecben, das findet natürlich garnit statt, sondern der Mann darf blos sein Glas Bier austrinken, ohne si dabei niederzuseßen ; aber ein Nieder- seßen zum Zechen, das gescbieht gar nit. i

Dann, meine Herren, hat der Hr. Abg. Nichter das Mitbringen der Gâste bemängelt, unter dem Gesichtëpunkie, daß diese Kantinen doch gewissermaßen wie Konsumvereine zu betrachten seien und in Folge dessen auch keine Steuer bezahlen. Ja, meine Herren, ic weiß nit, ob in den Konsumvereinen die Bedingung besteht, daß Jemand mit den Gegenständen, die er sih aus den Konsumvereinen beschafft, nidt aud secine Gâste bewirthen kann. In den meisten Fällen wird es der Fall scin, daß Landeleute der Soldaten in die Kaserne kommen, um ihre Angehörigen zu be- suchen. Der Soldat geht mit ihnen in die Kantine. Das können wir nicht verbieten laffen, ein \solches Verbot wünschen wir au nit, und das wünschen Sie, glaube i, selbst nichbt.

Dann find die Steuerverhältnisse der Garnisonen in dem Elsaß

zur Sprache gebracht worden. Diese Sache ist mir neu. Ich habe davon noch ni6ts gehört, ih glaube aber, daß wenn die Städte fi besbwert fühlen, daß sie in der Vertheilung der Steuern auf ihre Einwohnerzahl gestellt seien und daß kei dieser Gelegenheit die Garnison mitgerewnet würde, und daß, da der Kantinen- konsum der innerhalb der Truppentheile betrieben würde, nun ni{i den Verdienst für die Civilbevölkerung ergebe, die dow die Steuern bezahlen müsse, sid die Sache doc auch no anders abstellen ließe, als dadur, daß wir die Kantinen ganz einfa verbieten, Nun hat bei der Frage der Konkurrenz, wenn ih darauf noch einmal zurückommen darf, der Herr Abgeordnete au davon ges sprocen, daß der Staat mit unbeschränkten finanziellen Kräften arbeitet gegenüber anderen Konkurrenten. Aber ich habe, glaube ih, nacgewiesen, daß hier wirkli zur Erörterung gar keine finanziellen Leistungen des Staates kommen; es sei denn die geringe bauliche Unterhaltung der Kantinen. Da, meine Herren, glaube i, fann wohl von unbeschränkten finanziellen Mitteln, die der Staat auf dieses Gebiet etwa zu legen bätte, niht die Rede sein.

Der Herr Abgeordnete hat dann gemeint in Bezug auf die Thätigkeit der Handwerker, entweder müßten die Leute so - in den Dienst herangenommen werden, daß sie keine Möglichkeit hätten, eine Privatarbeit zu leisten, weil er darin auch eine unerlaubte Konkurrenz

Das ift richtig, da- f

sieht und eine Verkürzung der Dienstzei j Herren, das Maß der Leiftungen ift gh ‘frarat. Nun, ttixe ganz verschiedenes, der körperlichen Leistungöfähigkeit e Menitey Y Betracht kommt. Warum soll nun, wenn wir an die Ae W linie Maßé geben und den Maßstab an die Minimallei ustellung ein Handwerker, der leistungsfähiger ist, und der v nsen, von 9 oder 10 Stunden noch nidt erschöpft ist e „finer Ttistug eine Stunde weiter arbeiten? Wir können derartige Die balbe oder reglementiren. Das findet doch an nit in der (G ntt Suden arbeiter fonte Qriagte man darf nit lin , londern cs wird dies ; 5 A a S ed jedem nah Maßgtbe sie , Wenn der Herr Abgeordnete meint, wir : : Pt „des- Mannes für den Dienst in A verpflibte, dle age id: wir müssen uns an die Minimalleistungsfäß; nebmtn, j Der eine fühlt sid ermüdet, während der andere noch l telt kl ist. Das ift ein Prinzip, was durch alle Anordnunge d hindur geht, und was wir auf diesem Gebiete Mt S Wis brauen. Wenn das mit der zwei- oder drei Zusammenhang gebrat ift, so en wir sagen: viel als auf die über etatêmäßige und über dienstmäßige Besch Dekonomiehandwerker verwendet wird, geht verloren 909 de Masse Vergünstigungen, die wir den Mannschaften gewä die Beurlaubung u. s. w. Es müßte, um die zweijährige Dien ten, zufeßen, gesagt werden: fo lange die Leute noch beurlaubt werd, sit do erst mal die Dienstzeit verkürzen. Warum soll en, wollen Beurlaubung ctwas im Interesse der Mannschaft tren

Herzen im Ressort der Militärverwaltung E is hig r:

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fih bereit erklärt, die Sachen billiger. 7 Wetter man sie in den Militärhandwerksstälien Maden, g wenn diese Arbeiten Seitens der Oekonomiebarttra, dhe

ite fan Polen E gu en 108 gdie Ci Le reise stellen werden. Außerdem sind die i

nicht dort mangelhaftes Material bekommen, A fn bej se

gehen und felbst sehen, was der Handwerker für Met i

fie find in der Lage, unausgeseßt die Arbeiten fe[h rin,

Jh habe in der Sigzung vom 5. April L lian stimmung, daß die Leute si das sollten beim Mise L Ÿo ten lasen, für zweckmäßig holte wit Rit ate Probemäßigkeit. Der Herr bgeordnete uf ti er im Zusammenhang ¿wischen Wachtmeister!

einen probemäßigen Rock trägt? Da kennt t vit wenig, und ich möchte den Herrn Abgeordneten fili V6 dme jenigen Herren, die seiner Partei angehören und die in der Arie w

si darum bekümmern, die ten inneren Dienst der Tw ina Anton überwachen, und das ist nicht der Wawtimä wh webel, 8 Ich komme nun, meine Herren, zu den S(mieden. Vildg bereits in der Kommission auseinandergesebt, welt nid militärische Interesse daran wäre, mögli&ft viele Smit nip bilden und daß wir {on unter diesen Gesichtspunkten init der Privatarbeit auf den Militärsbmieden nit zugestäbhn fing Ich will noch bemerken, meine Herren, die Militärve ita fehr vielen Gebieten in der Lage, die Bedürfnisse für den di festftellen ¿u müfsen, und, wir müfsen für derartige Spezialsähn ntt nur auf dem Gebiete ter S{miede, sondern auch auf andere eine erheblih stärkere Zahl ausbilden, einmal weil d im Kriege überhaupt ein viel höherer ist und 4 höher als in der Differenz der Sricdene-

dient haben, zu erkundigen, ob nit der ien tee lane

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verwaltung auf anderen Gebieten ein ganz bartes er zeigen Was die Billigkeit der Extraanzüge betrifft, 0 will ? merken: es ist mögli, daß heute ein Y Wr P

stärke sid überhaupt ergtebt; dann’ aber, meine Herren, w nicht der Möglichkeit ausseLen können diese Leute sind | Kombattanten —, daß durch zufällig größeren Abgang in dit Spezialitäten wir in Verlegenheit gerathen. Wir müssen a diese Spezialthätigkeiten, deren wir im Kriege bedürfen, eli reicher gestalten, als das rechnungëmäßige Bedürfniß, damit wis find, nit in Verlegenheit zu kommen. i

, Unter diesen Gesichtépunkten, meine Herren, rechtfertigt si ad meiner Meinuna nach die vollständige Abtommandirung einer (ria Anzahl von Mannschaften zur Ausbildung in den Sti, weitergehend als unmittelbar geboten wäre, wenn man den tit ihre Arbeitszeit nur anrechnet, wel&e nothwendig wäre, um d \chlag der Militärpferde in Ordnung zu halten.

Was die Büchsenmacer und Sattler anbetrifft, so baf, ui verstanden babe, der Herr Abgeordnete selbft gemeint, daß auf diesmlv biete wirklih nichts Wesentlibes zu thun wäre, sondern im Gua genommen die Verhältnisse sich in dem Zustande befinden, ulr jeinen Wünschen entspricht. É ;

Nun sind noch die Krümperpferde zur Sprache gekommen. {f Herr Abgeordnete sagt, es gingen Beschwerden von aklen Sältt, daß diese Krümperpferde benußt würden zu allen mögliden Zu die zu dem Dienst in keiner Beziehnng fänden. Meine Hera! Bestimmung über die Benußung der Krümperpferde sind at ul erlassen und zwar vor längerer Zeit, und damit i ganz entidida den Gesihtëpunkten Rechnung getragen, daß diese nit in einer Weise verwendet werden sollen, von der man soge Tönnte, es fände ein Lohnfubrgewerbe statt. Es sind aud gerad uf diesem Gebiete mehrfach Beschwerden der betheiligte P10 Konkurrenten u. \. w., die si in ihrem Geweibe fecintrütt ben, an die Kriegsverwaltung gekommen, und ta ista eingetreten. Eine Nothwendigkeit diese Sache aber all regeln existirt niht. Der Herr Abgeordnete hat ge wissermaßen die Sc(hlagfertigkeit der Kavallerie daru

diese Pferde etat2mäßig kein Fuiter vorhand| e Pferde do gefüttert werden müßten auf die latte“ sonstigen Kavalleriepferde, und da hätte im { genug gestanden, unsere Kavalleriepferde hälten ü "ablen Futter. Der Wunsch der Kavallerie, me j durde

ift cin allgerneiner, und es ist gar keine Frä seßen könnten und wenn der Herr Abgeord wollte, wir sebr gern dazu bereit wären, et sätze bei der Kavallerie herbeizuführen. t 0er durch die Krümperpferde das Futter für dia fächlich erheblih beeinträhtigt würde, dann mt" “un also gerade dadur, daß diese Krümperpferde verwerdd weden {édam ö. B. den Dünger vom ersten Garde-Ulanen-Remet f icn nit in Potsdam, sondern in Werder abzusehen W erien, 10 it hökeren Preis zu Gunsten des Wirthschaftsfonds u qus soldhen das sehr gut, denn die Regimenter sind in der Lage, aud ierise t Fonds Futter zu beshaffen. Das ist im allereigensten Jt Krim Truppe, und wenn ein Regiments-Commandeur nun die mir aug pferde so benußt, daß er dadur natürli in den von deuteten erlaubten Grenzen cinen höheren Beirag verstindi vat e REIIRT was er thun kann, und das ist eine vrils und gute Wirthschaft. u Meine Herren! Jch komme nun zu dem Anirag, welde: j von dem Hrn. Abg. Richter nachträgliÞ noch hier u l Meine Herren, ich bekenne ganz ofen, daß als der An t c stern vorgelegt wurde, id auch Zweifel gehabt habe E E dw tigkeit der Adresse, Zweifel, die bestätigt worden sin vorgele Swreiben des Herrn Reichskanzlers, welches ja, vorber worden ist. Jch habe mir sagen müssen, cine cie Mit eigent‘ tung, an welche der Reichstag ein Ersuchen richtet, die e rest lih nit, fondern es sind selbständige Militärverwaltungen Ba ferg, 108 mit den dazu verbundenenKontingenten von Bayern, vonWü die tha id Safen. Darum glaube i, daß wirkli, wenn man d! ohl eit

lichen und verfassangsmäßigen Verhältnisse betrachtet, sehr 1 in Zweifel in Bezug auf die Adresse möglich ift, und da würde j, Wf

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