1872 / 53 p. 8 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 01 Mar 1872 18:00:01 GMT) scan diff

1206

den allgemeinen gewerbesteuerlichen und gewerbepolizeilichen Vor- Geseß nicht zu Stande kommen sollte. Es ist des Grafen Renard

itel t -vón dem Herrn Vorredner gedacht. worden; wenn \{hon ih glaube, frisch, «dés vom 1. März 1872 ab- in Preußen amilich ausge- | unter grefen Mißverständnisse Tae Ausführung. Der Herr Abg, fertigte Gespdedienstbucb fann im ganzen ufange; der Monarchie

Graf Renard. hat uns eine Schilderung entworfen von den Zuständen ] i i i des Schulwesens in Oberschlcsien. Derartige Schilderungen von diesem S In D welt ‘die E E i Tage aubgefertigten Ge- | Landestheile von anderer Stelle und auch von anderen Landestheilen, sindedienstbücher fernerhin auc außerhalb des ellung pen jenigen geseßlichen Vorschriften; auf Grund deren ste ausgefertig find,

in denen die polnische Zunge in einem erheblichen Maße“ gesprother wieb, liegen gleichfalls eet D ritte S a nd E allgemein intr i l tiefgreifender und bedeu r Art, j der Minisier des en da de gar ag Sgr Staatsregierung gr ne E Zon S fes A t die bestehenden Stempele |- regierun ¡ in diejer Bezie nstlic Aa 1e abga a i „Bom L Man bädeca ede ride - Entlassungsscheinen gehende Erörterung eintreten zu allen. Es ist ja auch ich weiß ube eben und Mac weder Gebühren noch sonstige Ab „ab E für die Ausfertigung, Vorzeigung und Visirung der Ge indedienstbücher

iht ob au von dieser Seite (der rechten), mir scheint es so hervor.

n obin ba eine l Ti ründliche Revision ; der- Eintritt Len

oder für die Beglaubigung: der Dienstzeugnisse in denselben erhoben- f | werde ab- wird- der geseßliche: Prcis- der zu

er Revisionen, das sei ein zweckmäßiges und heilsäames M T i / Mle die ustände scieri und in der That E L rden. ie Von demsclben Zeitpunkte h (l 1 verwendenden Formulare von 12,Sgr. 6 F den Scefahrts8büchern zu L

StactdeegierunE dieses Mittel amvenden. Sie wi auf 2 Sgr. 6 Pf. für das Ex

anwenden können in dem Maße, wie- es ragenen ist, mit: den : _| jenigen Mitteln, die ihr der Etat gegenwärt 21 Alle diesem Geseße entgegenstehende Vorschri ten, _ins8beson-- derc T F. S Ter See vom 99. September 1846 (Gesep-Samml. S. 467) und die Position »Ge nde-Entlassungêsscheine« 1m Tarife zum Stempelgeseße vom 7. t H 2 (Geseß-Samml. S. 80) treten vom 1872 ab außer Krast. i i L 59 Die Mita des: Innern und der Finanzen find mit der ü g dieses Gesebes beauftragt. E ; An A D nier g öchsteigenhändigen Unterschrift und beigedrucktem Königlichen Jnsiegel. Gegeben R, en 1, S E bes irs v. Bi8marck. Gr. v. Roon. Gr. v. Jbenpliß: v. Selchow. E "De tun Eulenburg. Camphausen. S lk,

i äften, die ihr gegenwärtig zur Seite tehen ich meine Ie ien mit ben aitaetellten Bcamten, mit den E Pa denn diese sind in ausreichendanm Maße mit Arbeiten belastet, um nicht solche außerordentliche Arbeiten edeihl [leisten u fönnen. Sie wird au .niht in ihrem gewöhnli@en Etat die Fon dazu haben; und ich meine A daß es ein von meinèm Amis. »orgänger angeregtecr; wie i * W0 außerordentliche Revisionen eintreten- zu lassen durch sachverständige Männer, die nicht gerade den Beamtcn- un Schulkreisen des Engsten angehören, die aber mee ihrer Stellung und. ihrer. Erfahrungen die Vürgsthaft cwähren für das Interesse an der Schuley für Kennt niß: ihrer Verhältnisse, die mit klarem lick in die Le ie:Befähi-

ung verbinden, Vorschläge zu machen7 und die nöthige:-Charakterfestig- eit besißen, um - sich nicht bei derartigen Erörterungen irre leiten. zu lassen. erartige Maßnahmen würde man in der That ins Auge fassen müssen; und zu diesen ane gehören] wie ih glaube, größere Mittel, als sie mir der sonstige Etat zurventdtt, Wenn ih vorher gesagt- habe, es steht diese Maßnahme in Ver bindung mit dem Schulauffichts- Gesebß so will ich zur Motivirun dieses Saßes noch das Eine anführen: dasen1ge, was8 auf diese Wei

Landtags8- Angelegenheiten.

erlin, 1. März. Bei der Vorberathung des Staat8haushalis- R: war beimEtat des Ministeriums der geistlichen2c. Angelegen- | mite ie A die S T as Ee S gewonnen würde, würde jedenfalls die Basis für weitere Entschließun aufsichtsfosten zurückgestellt worden, wel - ;

; ce Si der Staatsregierung Q ) | auffichtsgesez berathen werden mußte. Seitdem ist dies E Stelle andere Kreis-Schulinspektoxen zu wählen sein werden aber:-cin! vom Hause der Abgeordneten befanntlich angenommen , un

selbständige Bedeutung hat die Maßregel do, und weil es so isy der Referent Kieschke beantragte daher inm Namen der Budget- | ist das Hohe Haus in der Lage, in Verbindung mit dem anderen kommission, die 20,000 Thlr. zu bewilligen.

i t | Er bemerkte dabei, | Punkte der Staatsregierung wie fie das durch die Deum En det f i illigu inanz-Mini 8wwerth bezeichnet hat und wie i h e der in Rede stehenden Bewilligung | Herrn Finanz-Ministers als wünschen8werth bei { it s E per es Ségulaufsich8geseges Seitens beider Häuser fie durd) meinen O iu Tar as L ott (n weite nie eza LINE E E T Lee Ahucordueien n cine große Summe, meine-Herren, dann, glaube ih, würden Sit 9 } acn T O «& Le L - G ) E Antrags gesprocèn hatte, nahm der Minister der geist- lichen 2c. Angelegenheiten Dr. Falk das Wort: Lassen Sie; meine Herren; mich zunächst ganz an die Sache an- MPES fann mit dem eres Abg. Kantak vollkommen- anerkennen;

daß; wenn eine andere Motivirung der geforderten Post von 20,00 Thalern nicht bestände, als diejenige;

zu Stande gekommen is; aber diese Summe ist in Wirklichkeit wie ih glaube, nicht groß im Verhältniß zu den von mir angedeu teten Zweccken. As meine Herren, treten Sie dem Aù- e der Budgetkommission bei. h i 9 Der Herr Abg. Kantak hat mich, und das erkenne ih mit Dank an; in die Lage gesebßt , nicht ausführlich auf Dasjenige cas nen zu die in der furzen Bemerkung | müssen; was er hier hervorgehoben hat, und zwar aus zweien Gründen. des Etats sich befindet, in der That das Hohe Haus faum in der | Einmal ; weil das Moniente sind, die aus ape und. ciner Lage sein möchte; diese 20,0009 Thlr. zu- bewilligen: denn jene Be- eunde Munde an dieser und an anderen parlamentarischen alias spricht als-Grund allein aus das zustande ie Gele: tättcn bereits „Vorge tas find und zu Erörterungen und ob dieses Geses zu Stande kommt, ist bis zu diesem Augenblick | haben. Ich bin “nich (nee ) nicht entschieden. Es fann also bei mangelnder Basis diesen Augenblick | zu finden ; was er hervorgehoben hat. Und dann L enes Herre auch die definitive Entscheidung nicht getroffen werden. Allein; m. H.; | weil bei aller Schärfe der Kritik dennoch cin Ton in der Rede g dieser Gesichtspunkt ist von dem Hrn: Berichterstatter der Budget- wesen is der nicht gerade zum Gtgenangr Kommission als vorhanden ja auch gar nicht erfannt worden, ich | Saß möchte ih doch noch ctwas erwidern : plane, Dgs saube auêdrüdlich verstanden zu haben, daß die Meinung der Kom- | Staatsregierung: entgegenzukommen, die er freilich g cichzeiti ; eb mission dahin gegangen ist: der frühere Vorbehalt der Fren S bunden hat uh Den. (tigt: Ine A Me vnb 0e Lan mmisarien bet ihren trägen sei - noch- nit üllt un eststchen auf demjenigen) ] L Lig L E O S cliarmntie heranziehen müj- | Geseß halte. Wenn ein solches Entgegenkommen seitens der Staats sen; um die Position; den Antrag zu begründen, Ich glaube, | regierung statthaben soll, nun, meine Herren; dann muß es der Staats es if das mit vollem Recht geschehen in der eincn Beziehung; | regierung auch die cr hervorgehoben hat. Es ist hervorgehoben worden, auch | von der anderen Seite wenn Las S nicht zu Stande fommts licgen Gründe | fühlen fich die Angehörigen der Pr i E La genug vor; diese Position zu denjenigen Zwecken zu bewilligen ¿ die | zirke polnischer Zunge als feste, ge erte Theile des preußis fe ; dem Etat sid nennen ; zu Schulauffichtszwecken. Es ist dem in Staates; und, meine Herren, in diejer Bezichung bestehen doch red ber That meiner- Meinung na so. große „Bedenken, Id wae R H errn. Abg, Kane und: is Es ift hier eróri orden; daf die Staatsregierung fich in cinem | Freunde, die ja cine Berj0hn ollen; / ( ehuns E + À gi E ie A a tren na demjenigen; | dahin zu wit, daß dasjenige beseitigt werde, was die Staatsregi was früher gesprochen worden is inébesondere in demzenigen Theile

rung zu der Meinung führen muß, die Bürger der U Pojen Ses Landes ; in welchem vorausfsichtlich der cheste Gebrauch gemacht |-oder ein großer Theil dersclben, fühlen {G nicht U werden würde von derjenigen Maßnahme ; die das Geseß als etwas

-ter Weise, die ih bezeihnet habe, vor Allein also dafür Generelles bezeichnet daß die Staatsregierung ; sage ich; sich | zu sorgen ; daß wegfalle der hermetische Abschluß Scdes F dd in der Lage befände, doch bereits in einem dem Bedürf-

polnisch’ spricht; gegenüber den Deutschen; daß Ee jede Thätig nisse entsprechenten Grade einzuschreiten ; und es ift das

feit, die E bileieubo Mee Stempel Eid es han arade ei Sbievuntt. acmoeíen; der hier und an anderer Stelle | um eine au8ch{ließende Kuitur ; eine | / Palóns cin; Gerte s einen der Gründe für die Ablehnung der | nischen im Gegensaß zum Deutschen Und S ett O mi Vorlage hervorzuheben; oder aus diesem Umstande solche herzuleiten. | Nothwendigkeit hervorgehende Trennun der Na E ten. Lars Derartige Mafnahmen ; zu denen die Regierung berechtigt i und“ | find die Vereine, die in Westpreußen, die in Posen - entstehen, die 18 Tedrángt wird; fönncn in gedeihlicver Weise auc) in diesem beshränk- | vermöge ihrer Tendenz eine so große Bedeutung haben u | tca Mañe nici ovne Geld ausgeführt werden ; und das finde ich | jo große Anerkennung _an und für M e waru ausgezrücki in den Worten des Herrn Referenten “der Budget- sind: die Doe E e Moralität in Westpreuß fkemmifsion. E A zur Y rderun( i g l j G t adie Sie auf cinen zociten Gesihtêépunfkt aufmerksam, der ie Ueberzeugung aller Deutschen der Provinz Posen aussprechen

d, s Gan eizen Zusammenhang E bringen sein würde mit | von vornherein e eben mit jenem-Verdacht a y G s der durch tas Sezulaufsichtägesch zu erzielenden genecrellen Fakultät; | éíne Trönnung handle, warum in einer Weise charakterisirt, der ge ver aber. doch- seine selbfändige Bedeutung behält, wenn das | genüber der Erzbischof von Posen Bedenken tragen muß, seinen Gei

cite so sein, daß man das Bewußtscin hat,

sen und ich darf das wohl a2}

Pflicht der

iebt und mit den-E

u glaube , schr gesunder Gedanke warf

sein; namentlich dafür, ob an dieser oder jene

viclleiht Bedenken haben, dieses Votum abzugeben, che das Gese}

ngen geführis in der Lage gewesen , Neues im: demjenigen

reizt. Aber auf cinen ic Aufforderung: an dit

lich“ gemacht werden, und es muß die Haltung

Provinz E und der anderen Bes

ele fi ledigli chlicßende Kultur des Pol

Vd

lithen ‘den Eintritt zu gestatten in jenen Verein zur Förderung der ung; indém er erklärt, daß es ein unklares Unternehmen j welches [nicht in jegliher Beziehung ne ab Warum prechen die Blätter R unge und ich Oel in diesér Das find Sie ja in der La ¿s die meiste wirkung Üben es ein für die Polen S erüsichtigung8würdiges EateenéGimen ei —j sich an der in der Stadt Posen in diefem Jahre ittfindenden Jndustrie- und Gewerbe-Ausfte ana M betheiligen ? arum finden sich im Bereich der polnisch geschriebenen Blätter der- artige Säße? mag auf die Sprachenfrage; die meinem Gebiet hört; nicht eingehen; ich A lorgee wir werden über diesen Punkt noch weitere Erörterungen haben. Meine Herren, befolgen Sie Grundsäße, die diesen Schein zurückweisen, dann wird man aner- kennen können: Sie nehmen keine singuläre Stellung im Großherzog- thum ein, es ist unrich q was man Jhnen in dieser Bezichung vor- wirft; dann wird die Staatsregierung in der Lage sein; Jhnen die Hand zu reichen und Jhnen entgegen zu kommen.

Jn Betreff des zweiten Nachtrag8etats, die Verwendung des Ueberschusses von 4 Million, die nach dem Vorschlage der Regierung für Forstdiensthäuser, Forstwege, Pferdeanschaffun-

en, den Bau eines landwirthschaftlihen Museums und die Berliner Kunstmuseen 100,000 Thlx.) verwendet werden sollen, beantragte die Kommission, diese Verwendung, mit Aus- nahme der ersten Rate für das landwirthschaftlihe Museum, u genehmigen. Sollte das Haus sih in diesem Sinne ent- d heiden, so beantragten die Abgg. Lasker und Dr. Techow die somit frei werdenden 100,000 Thlr. im Ordinartum der Ausgaben zur Erfüllung des pg rad für die Gymnafien und die denselben gleihstehenden höheren Unterricht8anstalten, sowie der Realshulen 1. Ordnuug zu bewilligen. Daneben beantragte der Abg. R die beiden für Ceriauecte aus8geseßten Beträge um fe 50,000 Thlr. zu kürzen und die disponiblen 100,000 Thlr. für Elementarschullehrer zu verwenden. Jn der Generaldebatte über diese Anträge nahm nah dem 4 Miquél der Regie- rungs-Kommissar, Geh. Finanz-Rath Hoffmann das Wort:

Meine Herren! Jch werde es vermeiden, in. die Debatte über das Steucrreformgeseß zurücckzugreifen. Sie werden ebèn so wenig dar- über eine Aeußerung von mir erwarten, in_ wescher Richtung die Staatsregierung die Bestrebungen nach einer Steuerreforuy welche _ in diesem Jahre gescheitert sind, etma in Zukunft fortsezen würde. Jch halte mich eben sor wie der Herr Abg. Miquél, an die gegebene Lage, und die gegebene Lage ist die Basis, auf Grund deren Ihnen die Staatsregierung ihre Vorschläge gemacht hat. Die gegebene Thatsache

ist die, daß über eine Million Thaler, welche die Staatsregierung in '

dem Budget für den Zweck der Steuerreformen reservirt hatte, nicht dis8ponirt worden is} und daß darüber nun nachträglih noch disponirt werden kann. Die Staat83regierung hat auf das Sorgfältigste abge-

- wogen, in welcher Weise sie Ihnen eine Disposition über diese Summe

vorschlagen soll, und fie hat vorzugsweise Ausgaben gewählt, die ge- rade in dieser laufenden F der Staatsregierung aus diesem Hohen Hause heraus an das Herz H M sind, Ausgaben, bei denen si die Stäat3regierung in Uebereinstimmung mit der Landes- vertretung befindet darüber, daß die ausgesprochenen Wünsche si wirklich auf dringende Bedürfnisse gerichtet haben. Dies is der all- gemeine Gesichtspunkt, der die Stadtsregierung bei ihrem Vorschlage hat, und wenn Sie diesen Vorschlag ansehen, Sie finden, daß darin die materiellen _Jn- eressen und die geistigen und idealen Interessen eine gleihmäßig abgewogene Berücksichtigung gefunden haben. Nun, meine Herren, ist von dem Herrn Abg. Miquél der Wunsch ausgesprochen worden, man möge einem der Verwendungszwecke; die die Staatsregierung vorgeschlagen hat, eine weitere Verwendung für die Verbesserung der Lage-der Schullehrer substituiren. Jch weiß sehr wohl; daß es eine nit danfbare Rolle ist, einen solchen Vorschlag und wenn es auch nur zur Zeit gesc{icht, abzuweisen. Indessen, meine Herren, ich muß gleichwohl ded Ihnen empfehlen, es bei den Vorschlägen der Boie: rung zu belassen, nicht. als ob ich der Meinung wäre, daß die Maßregeln; die zur Verbesserung der Lage der Elementax- Bunte in diesem Jahre werden getroffen werden, schon etwas Ab- chließendes wären. Der*Meinung is die Staatsregierung nicht; aber Siewerden, wenn Sie dem von dem Hrn. Abg. Miquél angedeuteten, gegen seinen Vorschlag erwähnten Bedenken näher nachgehen, doch zu der Meinung kommen, daß diese Bedenken in der That nicht ohne allen Grund find. Um die Summe von einer halben Million, die das Budget für 1872 für Elementarlehrer auswirfth in zwéckmäßiger und ihrer Bestimmung entsprechender Weise zu verwenden, ist eine Summe von Verhandlungen durch das ganze Land mit einer großen Zahl von Gemeinden erforderlich, und da leider das Etats-Jahr mit dem heutigen Tage {hon zum sech8ten Theil versließen wird, so fürchte

eleitet o werden

ih, daß, ehe alle diese Verhandlungen zu Ende kommen werden; noch-

ein großer Theil des Jahres verstreichen wird, und ih halte es des- halb für schr problematish, ob, wenn diese Summe erhöht wird, man die Gewißheit haben kann, daß sie. noch in diesem Jahre ihre volle und zweckmäßige Verwendung finden könne.

Meine Herren! Der Herr Abgeordnete von Kardorff hat darauf hingedeutet, wie mißlih es ist, wenn die Rollen in Bezug auf Auf- stellung des Budgets und die hema rfe des Budgets zwischen Re- fienng und Landesvertretung vertauscht werden. Jch. glaube/ daß iegt j auf der Hand, des es darüber eines weiteren Wortes nicht bedarf, Dieser Gedanke ist hon in der Kommission zum Ausdru gekommen. Diese Rollenvertauschung vird aber nicht stattfinden wenn Sie gegen den Vorschlag des Herrn Abgeordneten von Kardor

1207

die Regierungsvorlage annehmen, sie wird aber \tattfindèn, werin heute noch auf feitere Korrekturen dieser Vorlage eingehen.

Qu der Position: »100,000 Thlr. als erste Rate für den Bau eines landwirthschaftlihen Muscum8«, beantragte der Abg. v. Benda für den Fall der Ablehnung der 100,000 Thkr. folgende Resolution:

»die Staatsregierung u gu Vene 7 womöglich noch im Laufe dieser Session, spätestens mit dem Beginne der nächsten, die Bewilli- gung der nöthigen Geldmittel zur Erbauung cines Gebäudes ¡Ee das andwirthschaftliche Museum mittelst besonderer Geseße8vorlage zu beantragen und zu diesem Zwecke einen genügend vorbereiteten Bau- plan des Museums und der damit zu verbindenden ländwirthschaft- ichen Anstalten vorzulegen; hierbei aber darauf Bedacht zu nehmen, daß das Grundstück der ehemaligen Artillerie-Werkstätten in \einém Gesammtumfange zu den vorgedachten landwirthschaftlichen Zwecken verwandt, oder, falls sich dies wider Erwarten als unausführbar ér- weisen sollte; bis dahin ein anderer, ausreihender und den wachsen- N Nen jener Anstalten entsprechender Bauplaß ermittelt werde. «

Außerdem lagen noch folgende Anträge vor: von Behr, Loh 100,000 nur 50,000 Thlr. zu bewilligen, von-Wedell-

Peblingsdorff, bei Feststellung des Bauplans landwirthschaft- liche Autoritäten zuzuziehen. In der Spezialdiskussion über diese Anträge ergriff der Minister für die landwirthschaft- lichen Angelegenheiten von Selchow -nach dem Abg. von Behr (Greif8wald) das Wort :

* Meine Herren ! Auch ich muß Sie bitten; den Vorschlag Jhrer Budgetkommission niht anzunehmen sondern bei der Vorlage der Regierung stehen zu bleiben. Die Frage; ob der Bau eines land- wirths\ aftlichen Museums nothwendig sei odex nicht, ist hon so oft in diesem Hause verhandelt worden und auch b wieder in ciner so vollständigen und ershöpfenden Rede klargelegt worden , daß és Mangel an Achtung vor dem Hause sein würde wollte ih Jhnén alle die Motive, die dafür sprechen, noch cinmal des Breitern vor- O Jch werde mi daher darauf beschränken l in ganzen urzen und einfachen Zügen die Lage der ganzen Angelegenheit zu rekapituliren. - E ,

Das Haus hat etwa im ahre 1866 oder 67 die erste Anreguñ ur Gründung eines landwirthschaftlichen Museums gegeben. Id

in dem Winke des Hauses gefolgt und habe ein solches gegründet. Die Art und Weise, wie sich das Museum in den wenigen Jahren seines Bestehens entwickelt hat und wie es gewachsen ist, ist Jhnen von den beiden Herren Referenten j die kürzlih Über den Elsner von Gronowschen Antrag Bericht erstattet haben , klar dargelegt worden. Sie haben anerkannt, daß die Verwaltung eîne solche sei, die auch mit geringen Mitteln ein überraschend \chnellés Heranwachsen des tuseums beaaetige, M Sie haben erner cinen festen Etat für das landwirthschaftliche Museum ewilligt, allerdings nur von 10,000 Thaler; und wie die Sache jeßt liegt; muß auf die Miethe des Hauses denn das Muscum ist in einem gemietheten Lokal untergebracht —— Und auf die Beamteñ- gehälter schon die größere Hälfte des Etats verwandt werden, so daß zu Ankäufen und zur Erweiterung nur sehr wenig übrig bleibt.

eshalb haben ie bereits. vor einigen * Jahren beschlossen, die Regierung follte Ihnen den Plan zur Erbauung eines eigenen Gebäudes für das Museum vorlegen. Das habe ih E Ich habe Thnen sofort den Plan vorgelegt, Und wie es zur

A des Geldes es waren dama!s nur 50,000 Thaler ge- fordert fam; da haben Sie das Geld nicht bewilligt aus mehr- fachen Gründen, auf die ih-hier niht mehr zurückgehen will. Jeßt ist vor ungefähr 4 bis 5 Wöchen der Antrag in das Haus gebracht

worden, ein Museum zu bauen und noch im Laufe dieser Session

hnen eine Vorlage zu machen, wo und wie das gebaut werden oll. Jch habe von Neuem diese Anforderung mit Freuden entgegen- enommen und habe den Plan gemacht. Er if allerdings, wie der

err Referent sehr richtig bemerkle , noch keineswegs ein reifer Plan zu nennen, weil es unmögli war, bei der Kürze der Zeit; wie das ewiß auch von Jhnen allerseits anerkannt werden wird, einen voll- ändigen, in deoe Einzelheit eingehenden Bauplan, noch viel weniger einen vollständigen Bauanschlag vorzulegen. Jh mußte mi darauf beschränken, Jhnen einen Situationsplan vorzulegen: derselbe kann nur nachweisen; wo gekauft werden soll! er-Raum reicht aus. ch bin bereit, mit dem Bau in diesem Jahre zu beginnen , wenn

je die Mittel bewilligen, die der Herr Finanz - Minister mit so anerkennenswerthem Entgegenkommen mir zu diesem Zwecke disponibel gestellt hat. Da beschließt nun die Bud- getkommission, Jhnen vorzuschlagen: wir wollen das Geld zu diesem Bau wiederum nicht bewilligen-und zwar aus verschiedenen Gründen; einmal, weil die Pläne noch ganz unreif sind. Das gebe ich zu, das kann auch garnicht anders sein; und ich glaube; Sie werden auf der anderen Seite es eben so gern anerkennen; daß es U war, einen vollständig reifen Plan diesem Hause schon jeyt vorzulegen. :

Dann is von dem Herrn Neferenten gesagt. worden, der Bau- play wäre kein Agnes es fehle an Licht. Meine Herren, ich glaube, das ist eine Täuschung. Sie haben zwei Hauptfronten mit einer N wie sic selten in Berlin zu finden sein wird. Sie haben nah der nördlichen Seite hin einen breiten Quai vor sich und dann die breite Spree, vor derselben gar keine Häuser, und Sie haben in der Dorotheenstraße; wo die andere Front hinfommty es wiederum mit einer sehr breiten Straße zu Ne der es wahxlich nicht zur Un- zierde gereichen würde, wenn dort im monumentalen Baujstyle ein großes Staatsgebäude hingescbt wird. Jch gebe zu, daß für die dritte Scite das Licht lange nicht ein so intensîves ist. Indessen ih gebe zu

e”