1934 / 2 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 03 Jan 1934 18:00:01 GMT) scan diff

Neich3- nd Staät3anzeiger Nr. 2 vou 3, Januar 1934. S. 2.

D E

Statistik der veranlagten Einkommensteuer 1932 zu be- rechnen, um welchen Hundevtsas das Soll aw vevanlagter Einkommensteuer niedriger eiveseit wäre, wenn in Fie Etf- kommensteuertabelle die Krisensteuer der Veranlagten und die Zuschläge zur Einkommensteuer n i ch t hineingearbeitet worden wären. Nach diesem Hundertsaß wird für die Ver- rechnung im Rechnungsjahr 1933 der Betrag errechnet, der für das Reich vorweg auszuscheiden ist. Es erscheint zweck- mäßig, für die Verrechnung im Rechnungsjahr 1934 deu gleichen Hundertsaß zugrunde zuw legen; wesentliche Aende=- rungen gegenüber dem Vorjahr sind nicht eingetreten.

Preußen Bekanntmachung.

Auf Grund des § 1 des Geseßes über dïe Ein- zichung kommunistischen Vermögeus vom 26. Mai 193 (RGBl. x S. 298) iw Verbindung, mit dem Geseß .über die Einziehung volfks- und staatsfeindlihen Vermögens vout 14. Juli 1933 (RGBL. [1 S. 479) und der preußischen Aus- ührungsverorönung vom 31. Mai 1933 (Gefseßsamml.

. 207) werden hiermit folgende Werte zugunsten des Landes Preußen eingezogen: e E

W- Eigentümer

Gegenstand

Sparguthaben von Schles. Spielvereinigung Görliß 10,50 RM Graphischer Klub Görliß 10,20 Arbeiter-Stenographenverein Görliß 0,90 Graphischer Klub Görliß 51,15 Kleingaxten-Vereür, An der Ponte, Görliß 244,05 Arbeiter-Stentogravhenverein Görliß 71,70 Arbeiter-Fugend Görliß 4,90 Maschinenseßer-Vereinigung Görliß 91,10 Vergnügungs! 36,40

O 9D 00 d0 via

(D O A E O O E T E A N mGERKCAE m ———_—

kfoummission der Bau-

arbeiter, Görlitz

Krieg8unterstüßungsfonds Saling 7,30

Bildungsverband der Buchdruder Görliß 537,30

Scharfe Eke des Arbeiter-Radfahrex- Bundes Görliß

Thyvogravlhia, Görliß

Arbeit8gemeinfschaft - der Elkérnbeiräte, Görliß

Typographia, Görliß y

16. | Frauengruppe der S.PV.D. Görliß

7, | Frauen- und Mädchenchor Vorwärts,

Görliß

I8. | S.P.D. Görütz

19. ù

20,

27. "” »

22, | S.V.D. Görliß-Moÿs3

23. „P. D.-Jugend, Görliß

24.

25.

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Liegniß, den 22. Dezember 1983. Dex kommissarische Regterungspräsident. F. Æ.: Pohblnan k.

Nichtamlliches. Bevölkerungsbewegurg.

Eheschließungen, Geburten und Sterbefälle in den preußischen Großstädten im dritten Vierteljahr 1933.

Wie der Amtliche Preußische Pressedienst der „Statistischen Korrespondenz“ entnimmt, hat sich die Zunahme der Ehe- shließungen, die sih schon 1m zweiten Vierteljahr 1933 in den preußischen Großstädten zeigte, auch im dritten Vierteljahr, und zwar in verstärktem Maße, fortgeseßt. Der Durchschnitts wert dex auf ein Fahr und je 1000 Eïnwohner berechneten Heiratsziffern dieser Großstädke betrug 11,7 gegenüber 9,0 im gleichen Vierteljahr 1932. Er hat fich also um 30 vH gehoben, während für das zweite Vierteljahr sich nux eine Steigerung um 14 vH feststellen ließ. Beachtlich ist, daß in sämtlichen Groß tädtem eine Zunahme der Eheschliezunaen beobachtet werden onnte. Fm Berlin z. B. nahm die Zahl der im dritten Viertel- jahr geschlossenen Ehen gegenüber dem Vorjahre um 38,4 vH zu und erveihte mit dex Gesamtzahl von 12319 eine Höhe, die Bexliu nux im dritten Vierteljahr 1929 überschritten hat.

Währênd \ich im ziveiten Vierteljahr 1933 bei den Ge- burten noch ein gertngerer Rückgang gegenüber dem gleichen Heitraum des Vorjahres ergab, zeigte sich im Berichtsviertelfahr nach langer Zeit erstmalig eine Steigerung der Geburtlichkett. Freilich ist diese Steigerung noch klein und konnte den Rückganag, der sih von 1931 auf 1932 vollzog, bisher niht wettm n. Der Durchschnittswert der Gebuxrtenziffern sämtliher Großstädte b trug 13,6 vT gegenüber 13,3 vT 1m gleichen Viertel des Vorj und 14,3vT im selben Zeitraum von 1931.

Bemerkenswerk ist, daß diesmal eine Steigerung der Ge- burten in dem Großstädten eintrat, ohne daß eine entsprechende Steigerung der Eheschließungen voranging, und wenx man ferner beachtet, daß es gerade die Städte mit der geringsten Geburten- frequenz sind, die im Berichtsvierteljahx die höchste Steigerung der Gebuvtenzifser zeigten, so wird man wohl niht fehlgehen, wenn man annimmt, daß die Steigerung s. Zt. darauf. zurück- es ist, daß Vergehen gegen § 218 StGB. heute nicht mehr n dem Umfange vorkommen vie früher.

„Die Sterblichkeit wckr etwas geringer als in den C Zeticäumen dex beiden vorhergehenden Fahre. Der

urhschnittsweæt dex Sterbeziffern aller Großstädte belief sich

auf 94vT gegenüber 9,7 vT îïîm Vorjahre und 9,5vT im Fahre 1088 /

Fn dev Säuglingsstevblichkeit zeigte sich der Unterschied gegenüber dem Vorjahre deutlicher. Fm Berichtsvierteljahx kamen auf 100 Lebendgeborene nux 6,4 Sterbefälle von Kindern unter einem Jahre, während im dritten Vierteljahre 1932 73 und im gleichen Vierteljahre 1931 6,5 Säuglinge starben.

Die gegenüber dem Vorjahre verminderte Sterblichkeit bei leichzeitigem Wachsen dex Gebitrklichkeit ergab einen Geburten bershuß, der den des gleichen Vierteljahres 1932 übertraf, hinter dem des Jahres 1931 aber noch etwas zurücblieb. Dex Durch- \hnittswert der Geburten- bzw. Skerbeüberschußziffern sämtlicher Großstädte belief sich im Berichksvierteljahr auf 4,2. vT, dagegen 1932 3,6 vT und 1931 4,8 vT, E

Landtwvoirtsehaft und Siedlung.

Fast 250 000 ländliche Siedler seit 1919. Wie das Statistische Reichsamt feststellt, sind im Jahre 1932 . 9000 Neusiedlerstellen dex ländlihen Siedlung errichtet worden. ie auf thnen urttergébrachten Siedler hætten zusamrien 31 200 Familignangehörigs, so daß der Personenkreis der Siedlerfamilicn

zunt erstenmal

über 39 000 im Vorjahre. Die durhshnittlihe Familienstärke der ländlichen. Neusiedlex betrug 4,4 Personen. Die gesautte dem Kreis der Siedlerfamtilien umfassende Bevölkerungszahl, die durch dié ländliche Siedlung der Landwirtschaft bzw. dem Lande gewonnen oder erhalten wurde, betrug vom Fnkraftseßen des Reichssiedlungs- gesebes im Jahre 1919 an bis Ende 1932 insgesamt 248 060 Personen.

mit Einschluß dexr Siedler selbst xd. 40 000 Perfonen nale gegen"

Gesamtstiestoffverbrauch dex deutschen Landwirtschaft.

Nach den Angaben des Deutschen Stickstoffsyndikats, in dem jezt 98 vH der ganzen deutshew Produktion vereinigt sind, zeigt der Stickstoffverbrauh dex deutschen Landwirtschaft wieder eine aufwärts gehende Linie. Der Gesamtverbrauh stellt sich im Düngejahr 1932/33 auf 351 000 t gegen 325 000 t im Düngejahr 1931/32 bzw. 360 000 t im Düngejahr 1930/31 und 410000 t im Düngejahr 1929/30 gegen 280 000 t im Düngejahr 1923/24.

Minister Dr. Frick über die Arier-Geseßgebung.

Am 1. Januar 1934 erschien die „Deutsche Furisten-Zeitung“ unter der Leitung des neuen Herausgebers, Senatspräsident Dr. Baumbach, und in dem neuen Verlag, dev C. H. Beck'schen Verlagsbuchhandlung München und Berlin.

An der Spive der Ausgabe gelangt ein bedeutsamer Artikel von Reichsminister Dr. Frick über „Die Rassenfrage in der deutschen Geseßgebung“ zum Abdruck. Minister Frick verweist auf die von Adolf Hitlex aufgestellten Grundsäße, in denen die Be- deutung der Rassenfrage für jedes Volk klar gekennzeichnet sei. Wohl sei richtig, daß das deutsche Volk kein „reinrassiges“ Volk in dem Sinne ist, daß in ihm eine Rasse ausschließlich verkörpert wäre. Ueber unseren alten Erdteil Europa seien so viele Völkerx- stürme weggebraust, daß nur wenig ganz reinrassiges Volkstum vorhanden sei. Wohl aber überwiege im deutschen Volk der Ein- \hlacç der nordishen und der fälishen Rasse so stark, daß das deutjhe Volk, obwohl in ihm auch die dinarische, ostbaltische, ostishe und westishe Rasse vertreten seien, als „nordisch bestimmt“ angesch2m werden dürfe. Eine Gefahx für das deutshe Volk be- deutetew aber die von allen diesen Rassen sih shaxf abhebenden Juden. Obwohl sie nux 1,5 # der deutschen Bevölkerung aus- maten, hätten sie in. den leßten Jahrzehnten, besonders aber seit 1918, duxch den Zustrom von Juden aus dem nahen Ostên in Deutschland einen unverhältnïsmäßig großen Einfluß auf wirt- schaftlichem, finanziellent und politischem Gebiete erlangt. Die dadur gegebene Gefahr habe der Nationalismus von Anfang an exfannt. Auf dem völkishen Gedanken beruhe dex National- sozialismus; mit ihm stehe und falle die Partei, die Beivegung und der Staat, die mit ihm eins geworden sind.

Der Ministex bezeichnet es als selbstverständlich, daß die rassishen Grundsäße sih auch in der Geseßgebung außern mußten, und verweist insbesondere auf das Geseß zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentuns uit seinem § 3, dem sogenannten Arier- Paragraphen, sowie auf die übrigen, in ähnlicher Richtung ex- gangenen Gesetze hinsihtlih, der Rechtsanwälte und Aerzte, der Hochschulen usw. Wegew des Arier Paragraphen îm Kirchengeseß hätten sich bald s{chwerwiegende Bedenken dogmatischer Art ev- geben. Ju der katholischen Kirche seien derarkige Versuche über- haupt nie unternommen worden. Auch internationale Ab- machungen könnten der Durchführung der Arier-Gefeßgebung ent- gegenstehen, wie z. B. das deutsh-polnishe Abkommen über Vber- ichlesien vom 11. Junt 1922. Andererseits werde es cine besonders wichtige Aufgabe des künftigen Staatsbürgerrechts sein, sh mit

Post-, Funk- und Verkehrswesen.

Postwurffendungen.

Es ift versuhsweise zugelassen worden, die Gebühren e Postwurfsendungen durch Freistempler auf den Sendungen selbst zu vervehunen. Bisher war den Besihecu von Freistemplern nur gestattet, auf dex Einltefexungsliste die Gebühren für Postwurf- tendungen duxch FreistembMc zu verrehnen. Nach dem neuen Verfahren kann - jedè einzelne Sendung einen Freistemhpel ek- halten. Auf diese Weise wird dew Sendungen ohne Zweifel eine quößeve Werbekraft gegeben werden. Zur Unterscheidung von andereæ Postsendungen müssen freigestempelte Postivurfseu- dungen in der Aufschrift augenfällig als „Postwurfsendungen“ bezeihuet werden.

Stillegung des Rundfunksenders Berlin 0. Der Rundfunksender Berlin O0 (Boxhagener

Melle 283,6 m (1058 kHz) wird am 2. Fanuar 1934 mit Been- digung, des Tagesprogramms auße Betrieb geseßt. Diejenigen Rundfunkteilnehmer, die mit ihren Empfangsgeräten bisher den Sender Berlin 0 empfangen haben, stimmen ihre Empfangs- anlage zweckmäßig schon jeßt auf den Großrundfunksender Berlin (Welle 2606 m) ab, damit sie die ber der Umstellung etwa aus- tretenden Schwierigkeiten rehtzeitig beheben können.

Stre.) auf

Erweiterung der Antennenanlage für die beiden Wekltrunöfunk- (Kurzwellen-) Sender in Zeesen.

Die Deutsche Reichsvost hat die Antennenanlage für die beiden Weltrundfunk- (Kurzwellen-) Sender im Zeesen, die bisher nur Richtstrahlantennen für Nordamerika enthielt, jeßt durch Bau neuer Richtstrahlantennen für Südamerika, Afrika und Ost- sien erweitert. Daduxh ist ein wesentliher Schritt zur Ver- besserung des deutschen Weltrundfunks getan, dessen weitere Ver- vollfommnung die Deutshe Reichspost auch fernerhin betreiben

wird.

Sendezeiten der deutschen Kurzwellen- (Weltrundfunk-) Senöder.

Nach Jubetriebnahme der neuerbauten Richtstrahler sind für die deutjhen Kurzwellenrundfunkjender im Benehmen mit der Reichs-Rundfu1 lihaft bis auf weiteres folgende Sende-

Asiem: lhr, Sender: DJA (Welle: 31,38 m)7 U} .

30 Uhr, Sender: DJD (Welle 25,51 m);

Sender: DJFC (Welle: 49,83 m); 3. Rihtung Südamerika 23 bis eiwa (02 Uhr, Sender: DJA (Welle: 31,38 m); tung Nordamerika:

C O C S

Oi Lts A Hike Sotioos L (S5 O R Y 24 bis 03,30 Uhr, Sender: DIC (Welle: 49,83 m),

HandelSteil.

Freundliche Tendenz an den interuationalen Rohstossmärkten zum Jahres\chluß, j Die Gesamtbendenz der internationalen Rohstoffmärkte 1 in den leyten beiden Wochen des Jahres 1933 ziemlich freundlich.

var hielt sih die Umsaßztätigkeit wie gewöhnlih vor FJFhres- ende im «allgemeinen in enger Grenzen, die Mehrzahl der Märkte zeigte jedoch eine stetige oder zunmindest widerstandsfähige Haltung. Verschiedenktlich konnten sich sogar leichte Preië- erholungen burchseyen, zuntal auf dew Märkten, denen eine Besse- rung ihner statistishen Position Anregung bot. Nur einige immer noch stark unter dem Mißverhältnts zwischen Produktion und Konsum leidende Märkte ließen weiterhin eine unsichere Tendenz erkennen, Eime feste Halbung wiesen Zinn, Wolle und Tee auf stetig tendiexten Kohle, Eisen, Schrott, Kupfer, Häute, Baum- wolle, Jute, Flachs, Hopfen, Oele, Oelsaaten, Kaffee und Kaut-

{uk, Zink und Getreide lägen behauptet; einigen Schwankungen ititterlcgen Bier Seïde, Kak&o ind Zucker, eine s{chwache Haltung wies Butter auf (ausgenommen die deutschen Märkte),

Nassenforschung.

dexr Rassenfrage auseinanderzusezen. Dex Arier-Paragraph im Berufsbeamtengeseß sei hinsichtlich der darin enthaltenen Ge- danken auch übertragen worden auf kulturelle Gebiete und vor allem auf die frete Wirtschaft. Spielte bei den Geseyen ein starkes öffentlihes Fnteresse an dev Ausschalkung nichtarischer Einflüsse mit, so shieße es doch über das Ziel hinaus, wenn, wie es manh- mal geschehen sei, die Grundsäße des Arier-Paragraphen wahl=- und kritiklos auf Gebiete übertragen wexden, für die sie nicht be- stimmt seien, und wenn dabei womöglïh noch nicht einmal die Ausnahmen zugelassen werden, die der erwähnte S 3 und die Duxchführungsbestintmungen vorsehen. So lasse es sîch z. B. kaum rechtfertigen, wenn füdische Angestellte eines Warenhauses in nicht leitender Stellung entlassen werden, selbst wenn sie Frontkämpfer sind. Derartige Bestrebungen verkannten, daß es auch in der Arier-Geseßgebung Grenzen gebe, die beachtet werden müßten, und seien deshalb auch von dex Regierung [hon wiederholt mit Nachdruck abgelehnt worden. Der Minister geht noch auf die positive Rassenpflege dix Exbgesundheitspflege ein und -ver- weist auf seine amtlihe Erklärung, daß die deutsche Rassengeseßz=- gebung in keiner Weise ein Wexrtuvteil über andere Rassen ab- geben wolle.

Dex Zwecklk dex Sterilisierung.

Der ReithsFustizmivister hat ein Rundschreiben än bte Lande justizverwaltungen gerichtet, das sich mit dem Sterilisterungsgeseß beschäftigt. Er betont darin, daß die Maßregeln der Sicherung und Besserung, die das Gesey gegen gefährliche Gewohnheitsver= brehex eingeführt hat, dem Schuß der Allgemeinheit gegen den Rechtsbrecher dienten. Ein großer Teil dex Personen, auf die diese Bestimmungen angewendet werden, stelle aber eine Gefahr für die Volksgemeinschaft au durch die Belasbung des Vokkes mit minderwertiger Nachkommenschaft dar. Sofern Verbrecher erbkrank im Sinne des Sterilisierungsgeseßes sind, stelle dieses Geseß die nötigen Handhaben zux Verfügung. '

Die Justizbehörden würden bei Ausübung der Strafrecht54 pflege künftig mit Personen befäßt werden, auf die das Geseß zux Verhütung erbkranken oer A 3 Antvendung finde. Es müssa ihre Aufgabe sein, iw solchen Fälleir das Eingreifen der Stellen zu veranlassen, die die Unfruchtbarmachung [beantragen und anordnen können. Der Reichsfustizimniskex bittet die Landesfustizverwals tungen t diesem Sinne um Zusammênarbeit mit den Erb- gesundheitsgerihten und übrigen Behörden,

Wochenübersicht dexr Neichsbank vom 30, Dezember 1933 (áu Klammern Zu- und Abnahme gegen die Vorwoche):

Aktiv. RNM

1, Goldbestand (Barrengold) sowie in« und aus- ländis@e Goldmünzen, das Pfund fein zu 1392. Reichsmark berechnet eo eee

und zwar: i Goldkafsenbeskand - + « RM 2343 168-000 Golddevot (unbelastet) Hei

ausländischen Zentralnotens ban e 43-019 000

2, Bestand an deckungéfähigen Debisen R E 3, a) » s Reichsshaßwechseln « «e o... b) , »# sonstigen Welhseln und Schecks

s deutschen Scheidemüinzen « « 5

386 182 000 (— 5410 000

9 497 000

(1 2517 000) 48 650 000

(+4 28 580 000) 3 177 045 000 (+- 260 355 000) 171 836 000 (— 59 058 000) 3 798 000

(— 5 885 000) 183 279 000

(+ 123 405 000)

Noten anderer Banken « « e è

Lombardforderungen « « - - - « «

(darunter Darlehen auf Reichs\{haßz- wechsel NM 22888 000)

« deckungsfähigen Wertpapierzn » « - 259 414 000

8 775 000)

» fonstigen Wertpapieren . » « e o 321 684 000 (+ 1552 000)

559 099 000 (+ 34 098 000)

150 000 000 (unverändert)

63 254 000 (unverändert)

40 235 000 (unverändert) 369 662 000 (unverändert) 3 645 016 000 (4- 193 545 000) 639 833-000 (4- 190 809 000) 212 414 000 (4+ 4575 000)

Von den Abrechnungsstellen wurden im Monat Dezember abgerechnet RM 4701 000000, die Giroumfäßge betrugen in Einnahme und Ausgabe RM 45 185 000 000,

e sonstigen Aktiven o o o 0/2

a {iva L Grundkapital - M M ee o E

2. Reservefonds: a) geseßzlicher Neservefonds F E

b} Spezialreservefonds für künftige Dibidenden-

JAUINNA . a # om d o L 9 94:2

c) sonftige Rücklagen . - - «ao 3, Betrag der umlaufenden Noten « « s o o 4, Sonstige täglich fällige Verbindlichkeiten « «

5. Sonstige Passiva

Hierzu bemerkt das „DNB.”: Nach dem Ausweis der Reichs- bank vom 3. Dezember 1933 hat si in der Ultimowoche die (e- samte Kaipialanlage dex Bank in Wechseln und Schecks, Lombards unnd Wertpapieren unt 422,7 Mll. g 3990,1 Mill, RM erhöht. Jm einzelnen haben die Bestäide an Handelswechseln und -shecks um 260,4 Mill, auf 3177,0 Mill. RM, die Lombardbestände unv 123,4 Mill, auf 183,3 Mill, RM, die Bestände an deckungsfähigen Wertpapieren um 88 Mill, auf 259,4 Mill, RM, die Bestände an sonstigen Wertpapieren um 1,5 Mill. auf 321,7 Mill, *RM und die Bestände an Reichsshatwechseln um 286 Mill auf 48,7 Mil- lionen Reichsmark zugenommen, An Reichsbanknoten und Rentenbankscheinen zusammen find 209,9 Mill, RM in den Ver- fehr abgefsosjsen, und zwar hat sich der Umlauf an Reichsbank- noten um 193,5 Mill, auf 3645,0 Mill. RM, derjenige an Renten- bankscheinen um 16,4 Mill, awf 391,6 Mill, RM erhöht, Der Umlauf an Sch2eidemünzen nahm um 56,5 Mill, auf 1507,3 Mil- lionen Reichsmark zu, ' Die Bestände dex Reichsbank an Renten- bankscheinen haben fich auf 17,3 Mill, RM, diejenigen an Scheide- münzen urter Berücssichkigung von 1,4 Mill, RM neu dus- geprägter ttid 3,9 Mill, KM tyteder eingezogener chuf 171,8 Mil lionen Reichsmark ermäßigt, Der gesamte Zahlungsmittelunlauj

“mäßigt “sich “infolgedessen im Getreidewirtschaftsjahr

Neichs8: nd Staatsanzeiger Nr. 2 vom 3, Zannar 1934, S. I,

_[téllie sich unter Eiitbeziehung von etwa 180 Mill, RM Ptivat-

bänfnoten auf rd. 5724 Mill. RM gegen 5656 Mill, RM Ende 1932, Die fremdèn Gelder zeigen mit 6398 Mill, RM eine Zu- nahme um 190,8 Mill, KM. Die Bestände an Gold und deckungsfähigen Devisen haben sich um 2,9 Mill. auf 395,6 Mil- lionen Reichsmark vermindert. Jm einzelnen haben die Gold- bestände um 5,4 Mill. auf 386,2 Mill, RM abgenommen und bie Bestände an deckungsfähigen Devisen um 2,5 Mill, auf 9,4 Mill, RM zugenommen, Die Deckung dex Noten betrug am Ultinto 19,5 vH gégen 11,5 vH am 23, Dezember 1933.

Berliner Vörsenbericht vom 2. Januar 1934. Kräftige Aufwärtsbewegung am ersten Börsentag 1934.

Die Berliner Börse eröffnete das neue Fahr mit einer durh- aus festen Haltung. Zwar wax das Geschäft uicht besonders lebhaft, doch zeige sich auf, ällen Seiten Kaufneigung. Be- mterkenstvert war die Nachfrage am Rentenmarkt.,, Hier rief die Kündigung dexr Reithsanleihe von 1929 (Hilferding-Anleihe) zum 1. Juli 1934, die als weiterer Schritt zux organischen Zins- seufung anzusehen ist, ein verstärktes Vertrauen zu den festver- ginslihen Papteren hervor. Auch die Erleichterungen für Fen Lomnhardderkehr bei der Reichsbank und der Coupontermin bamen dem Renteninarkt zugute. Bemerkbenswert ist aber, daß micht wur die festverzinslihen Werte ansehulihe Kurssteigerungen austveisen

konnten, sondern, daß vielmehr auch die Aktienmärkte eine mach

Ll géèrichtete Tendenz zeigten. Jm Verlauf hielt, die Befestigung weiter au. t

__ Montanwerte lagen durchweg befestigt; Hoesch wiesen mit 66/4 den größten Gewinn auf (plus 2/4 vH), auch Haupener, Manneêmann und Phönix wiesen eine Befesttigung von mehr als 1 vH auf; Vereinigte Stahl, Rheinstahl, Buderus, Klöckner und

aktien tendierten nit einheïtlich; währen Bubiag und Rheïn- braun je L vH gewinnen konnten, lagen Flse-Genußscheine um 1A vH abgeshwächt. Kaliwerte waren gut gefragt; Aschersleben zogen im 14 vH an Westeregeln plus 4 vH. J. G, Farben seßten um 1% vH höher ein, später trat nochmals eine Steigerung ein. Rütgerswerke wurden ebenfalls höher bezahlt. Die Elektro werte tendierten fester; eine Ausnahme machten ledigli Chade und Lahmeyer. Von den sonstigen Jndustriewerten waren Eonti Gummi, Harburger Gummi, Deutsche Kabel, Julius Berger, Bremer Wolle, Stöhr Kammgarn, Dortmunder Union, Engel- hardt und Deutsch-Atlanten gut gefragt und höher. Schiffahrts- aktien maten die Aufwärtsbewegung niht mit; Hansa verloren 2% vH, Hapag und Lloyd ermäßigten thre Kurse um je 4 vH. Am Baukennmarkt bestand Nachfrage - für Reichsbankanteile, die um 214 v9 anziehen kounten.

Dex Kassamarkt wies ebenfalls eine freundliche Haltung auf; das weil hielt sch auch hier in engen Grenzen. Die fest- verzinslichen Werte hatten am ersten Börsentag des rFahres 1934 außercrdentlih lebhaftes Geschäft; es ergaben sih dabei zum Teil stark erhöhe Kurse. Die Anregungen, die für den Rentenmark! vorgelegen haber, sind bereits oben angedeutet worden. Die Kurxsgewinne betrugen durchschnittlih 1 bis 14 vH. Ganz be- sonderes Jnteresse zeigte sich für die Reihsmarkschuldverschrei- bungen, die für die Dollarbonds gegeben werden. Die Hilferding- Anleie gab naturgemäß etwas nach. Alt- und Neubesizanleihe hatten lebhafleres Geschäft bei anziehenden Kursen, Bei den Pfandbriefen gewinne von !s bis 1 vHz; vecht fest tendierten die Stahlvereins- Obligationen. Stadtanleihen schlossen sich dex festen Haltung an. Der Geldmarkt zeigte noch keine Entspannung; der Tagesgeld- satz blieb M Ga IEA mit 5 vH, vereinzelt 4,87 vH, bestehen. Infolge dex evheblihen Abshwächung von Dollar und Pfund machte sich am internationalen Devisenmarkt wieder eine größere Unsicherheit bemerbbax. Fn Bexlin notierte der Dollar amrtlich

Gelsen hatten kleinere Kurserhöhungen erfahren. Braunkohleu- mit 2,64 (2,69), das Pfund ermäßigte sih auf 13,65 (13,70).

Die Getreide-BVilanz 1933.

Unerholter Weltgetreidemarkt. Konsolidierung des deutschen Marktes.

Während man zu Beginn des Fahres 19833 noch hoffen bonute, daß der Weltgetreidemarkt zu einer Konsolidierung schreiten wird, muß zu Ende des Berichtsjahres festgestellt werdeu, daß hier uicht einmal die geringste Erholung eingetreten ist, und daß das große Mißverhältnis zwishen Angebot und Nachfrage keineswegs eine Bessevung aufweist. Nach wie vor verharrten die Preise utter Schwankungen auf anhaltend tiefem Stand.

Die Besserung der Weizen- und sonstigen Getreidepreise in der ersten Hälfte des Jahres 1933 wurde durch die Dollärent- wertung, die dem Weltgetreidemarkt einen s{chweren Schlag ver- seßte, wieder aufgehoben. Vorübergehend erhielt der internattonale Getreidemarkt dann noch €eïne Anxegung durch das Zustandé- kommen der Weltweizeneinigung, bekanntli haben dabei die vier Weizenexpoxrtländer dex Welt, die Vereinigten Süaaten von Amerika, Kanada, Argentinien und Australien, beschlossen, s Ausfuhr denx -shäßungsweise ervehneten Weltbedarf anzupassen bus t fet Weizenbedarf vom Jahre 1934 ab um 15 vH einzu- hränken.

__ Diese Beschlüsse der vier Weizenepportländer wurden aber wieder von den gvoßen Getreideeunten der europäishen Einfuhr- länder durhkvreuzt, denn der Zuschußbedarf dieser Staaïien er- 1983/34 erneut. Gang besonders M wieder dte ehemals wichtigen Einfuhrländex Deutschland, Ftalien und Frankreich ihrem Bedarf aw Brotgetreide int Le aus dex heimischen Erzeugung zw deen. Nach Schäßungen des Fnternationalen Landwirtschast- lichen JFnstituts in Rom dürfte lder CUTgSANE Jmportbbedarf gegenüber dem Vorjahr. um 25 vH auf 8,8 Mill. t sinken.

___ Bei der Beträchtung der Der m at d ga age muß jedoch berück- sichtigt werden, daß der Weltmarkt tvoy des wieder verminderten Zuschußbedarfs der europäischen Länder eine fühlbare Entlastung erfahrt durch die Mißernten in Kanada und den U. S. A.; diese Ausfälle übersteigen die Mehrernten in Europa nicht unwesent- lih. Jufolgedessen muß zur Befriedigung des Bedarfs auf die bis zuleßt gestiegenen Vorräte zurückgegriffen werden. Da ferner dev Vevbrauch infolge der Wirtschaftsbesserung in den meisten Ländern cher zu- als abnehmen wird, so dürfte mit beginnender Räumung der preisdrütenden Lager im laufenden Wirtschaftsjahr 1933/34 der Weg für eine allmähliche Sa des Weltmarktes frei- gemacht werden, zumal au die Anbauflächen in den vier großen

Expontländern beträchtlich eingeshränkt worden sind. Die end-

| der Einfuhrbedar

gültige Bereinigung der Lage am Weltgetreidemarkt hängt, wie das Jnstitut für Konjunkturforschung in seinem vor kurzem ver- öffentlichten M ag E hervorhebt, von drei Faktoren ab: von der fortschreitenden Wirtschaftsbelebung auf der Nachfrage- seite, von einer weiter anhaltenden Produktionseinshränkung auf der Angebotsf\eite und endlih von einex „Neuordnung“ der welt- wirtschaftlichen Beziehungen.

Jm Gegensaß zu den noch keineswegs ausgeglichenen Welt- märkten hat sich der heimishe Großmarkt für Getreide konsolidiert. Noch niemals wax die Lage an den deutschen Getreidemärkten

| so klar und eindeutig wie im Herbst 1933 zu Beginn des Wirt-

\chaftsjahres 1933/34. Durch die entschlossene Tat der Festseßung von Mindestpreisen für Brotgetreide ist die Unsicherheit über die Gestaltung dex Preise und Frktenteils auch über die Entwicklung der Erzeugung beseitigt. Damit ist für Produzenten und Kon- e in gleiher Weise . eine Kalkulation auf längere Sicht mögli.

Mit dem Ernteergebnis, das mit insgesamt 25 Mill. t die vorjährige Ernte um 1,5 Mill. t = 6,5 vH übertrifft, ist das große Ziel dex Selbstversorgung mit Brotgetreide und Futtergetreide, rein mengenmäßtg betrachtet, im wesentlichen erreicht (1927 betrug

f noch ca. 7 Mill. t). Es muß im Gegenteil vor allem bei Weizew, Hafer und Roggen ausgepaßt. werden, daß die

| Erzeugung den Bedaxf nicht übersteigt.

Das nächste große Problem, das die Regierung uunmehr mit allen Kräften zw verwirklichen sucht, ist der Ersaß des zwetten ob Einfuhrpostens von Ackerbauerzeugnissen, der Oelfrüchte, urch inländische Mehrerzeugwng. Die verstärkte inländische Er- zeugung von Delfrüchten würde unsere Selbstversorgung mit Lebensmitteln, z. B. bei Milch, Butter, Margarine usw., erhöhen; denn es N, leßten Endes gleichgültig, ob die „Rohstoffe“ oder die fertigen Nahrungsmittel eingeführt werden. Die shwerstew Ge-

Le der Regterung in der Oelfrüchteschlacht sind die Kontingente

er Margarineproduktion, der Monopolzuschlag von 60 RM für eine Tonne Oelkuchen und besondexs - die Festpveise für Raps und Lein.

Endlich is noch unbedingt eine weitere Ausdehnung des Mais- anbaues zu erstreben. Für die Möglichkeit cines erfolgreichen Anbaus ee neben bereits jeßt teilweise aus der Praxis einlaufenden Meldungen das Beispiel der Kartoffel.

SSDRENE E C R E D E R I E E E T A --” SORR A D Zt N E A R R I A T T E SOR S S e R E R S R S ASA A a Ae N OS M

Der Kursftand der Aktien Ende Dezember und im Fahre 1933.

Eine von der Commerz- und Privat-Bank aufgestellte Tabelle über den Kursstand der an der Berliner Böxse amtlich notierten Aktienwerte Ende Dezember zeigt, daß von den 381 (Ende No- vember 380) notierten Aktienwerten 53 (56) unter 25 vH lagen, von 25 bis- 50 vH notierten 95 (93), über 50 bis 75 vH 93 (87), über 75 bis 100 vH 75 (71), über 100 bis 150 vH 47 (50), über 150 bis 200 vH 16 (21) und über 200 vH wieder 2 Aktientwerte.

Ein Vergleich der Kuxse, wie V zu Anfang und zu Ende 1933 zu verzeichnen waren, läßt den Kursaufstieg, der fich im Jahre 1933 vollzogen hat, deutlih erkenney. Die Werte, die unter 25 vH und die: zwishen 25 und 50 vH notierten, sind in ihren Prozent- ziffern erheblich zurückgegangen, während fast alle anderen Gruppen mehr oder weniger große Stetgerungen aufzuweisen haben. Am L Bie ist die Vermehrung der Werte zwischen 75 und 100 vH, üx die sich ein Prozentsaß von 19,7 gegenüber 12,9 Anfng des Jahres exvrehnen läßt. Auf größere Zeiträume betrachtet, läßt ih feststellen, daß seit 1929 dexr prozentuale Anteil der unter

ari ntotierdenden Werté von 55 auf 82,9 vH gestiegen is, während sich beï denjenigen Aktien, die einen ‘über 100 vH hinäusgehenden E innehaben, eine Abnahme der Prozentziffér von 45,0 auf „1 zeigt. j

Durchführung des Geseßes zum Schuße des Einzelhandels.

Der Preußishe Minister für Wirtschaft und Arbeit hat fol- gende Anweisung zux Durchführung des Geseßes zum Schuße des Einzelhandels vom 12. Mai 1933, und zwar zu Artikel V § 5, erlassen:

Ueber die Zulassung von Ausnahmen von den Verbotsvor- r der 88-2, 3 und 4 des Geseßes zum Schuße des Einzel- andels eùtsheidet in Landkreisen der Landrat, in Stadtkreisen der Oberbürgermeister, in dessen Bezirk die Verkaufsstelle er- rihtet werden soll oder sih befindet. Die Entscheidung des Länd- rats erfolgt nah Anhörung des Gemeindeleiters. Auch soll die Jndustrie- und Handelskammex und, wenn die Belange des Hand- werks berührt werden, die Handwerkskammer gehört werden.

Gegen die Entscheidungen des Landrats (des Oberbürger- meisters) ist innerhalb zweier Wochen aus\chließlih die Beschwerde bei dem Regierungspräsidenten, in Berlin bei dem Polizeipräsi- denten zulässig. Vor der Entscheidung ist die Fnduftrie- und Handelskammer und, wenn die Belange des Handwerks berührt werden, die Handwerkskammer zu hören, sofern diese uicht beretts gehört sind. Die Entscheidung des Regierungspräsidenten (des Polizeipräsidenten in Berlin) ist endgültig,

Beschwerden, die auf Grund der vorläufigen Anweisung zur Durchführung des Gesebes zum Schuße des Einzelhandels vom 15. Mai 1933 beim Bezirksausschuß anhängig sind oder bis zun 31, Dezember 1933 anhängig werden, sind gemäß 13 Abj. 3 des Gesebes über die Anpassung dexr Landesverwaltung an die Grundsäße des nationalsozialistischen Staates vom 15. Dezember 1933 zu behandeln. Bei den vom Bezirksauss{chnß abgegebenen Beschwerden prüft der egierungspräsident (der Polizeipr.sident in Berlin), ob die Vorschristen der Verordnung zur Durhführung

| des Gesezes zum Schuße des Einzelhandels vom 28. November

1933 eine Aenderung der Entscheidung rechtfertigen. Fst dies nicht der Fall, so ist dem Beschwerdeführer zu eröffnen, daß die Beschwerden prüft der Regierungspräfident (der Polizeipräsident an die Stelle dex Entscheidung des Bezirksausschusses trete und daß gegen diese Entscheidung die Klage beim Bezirksverwaltungs- gericht zulässig sei. : 3 A

Diese Anweisung tritt am 1. Fanuar 1934 in Kraft. Gleich- zeitig treten die Best h 28 Durchführung des Geseßes zum Schuße des Einzelhandels außer Kraft.

Eine Klarstellung der Reichsbank zur Trausfer-

Neuregelung. Da die Entschließung der Reichsbank regelung, die mit dem 1. Fanuax 1934 in

ur neuen Transfer- raft getreten ist und

eine Transferquote von 30 vH (bisher 50 vH) bis zum 30. Juni |

1934 vorsteht, einigen irrtümlichen Auffassungen begegnet ist, sieht sich das Reichsbankdirektorium veranlaßt

dieser ixrtümlichen Auffassungen folgendes zu emerken:

Die Entscheidung der Reichsbank ist nicht willkürlich, sondern | E einex Verpflichtung, die der Reichsbank durch F 3 des

Gefeßes über A cafaltert worlen i gegenüber dem Auslande

vom 9. Juni 1938 auferlegt worden ist. Hiernach hat die Reichs»

bank verantwortlih zu bestimmen, zu welchem Zeitpunkt Zah- lungen auf die Guthaben der Gläubiger bei der Konversionsfasse geleistet werden dürfen. Wettn die Reichsbank hierbei die Form wählt, die Zahlungen auf den Schuldendienst jeweils auf ein halbes Fahr int voraus zu eien jo tut fie dies im Futkeresfe einer leihmäßigen und einheitlihen Dung, sämtlicher in Frage ommenden Gläubiger, insbesondere sämtliher Couponimnhaber; denn es wäre eime Unmöglichkeit, etwa von Monat zu Monat oder gar noch in kürzeren Fristen festseßen zu wollen, ob und in welcher wechselnden Höhe ein Coupon noch transferiert werden kann. Die Reichsbank hat vorx jeder Regelung Wert darauf gelegt, die Ansicht exf@hrener ausländisher Bankiers und anderer Herren

7

und Kommunalobligationen ergaben sich Kurs- |

| New Vork... 18

timmungen derx vorläufigen Anweisung zux |

zur Klarstellung

zu hören, die es übernahmen, die Fnteressen der Gläubiger Deutschland gegemüber zu vextreten, und hat die Auffassungen diesex Herren wie im Juni 1933 so auch fett wieder sehe socgz fältig erwogen. Die geseßliche Verantwortung konnte und fartn ¡edo der Reichsbank vou diesen Herren niht abgenommen werdet. Die Reichsbank hat ihre Entscheidungen getroffen, nicht ohne vorhex den Gläubigervertreteern in voller Offenheit die zur Be- uxteilung der deutschen Devisenlage notwendigen statistischen Unterlagen in allen Einzelheiten vorgelegt zu haben. Wir be- merken dazu, daß der gesamte Zinsendtenst, den Deutschland ta der neuen Regelung ab 1. Januar 1934 zu transferieren œuf fh nimmt, der Höhe nah im Durchschnitt rund 77 vH der Zinsforde- rungen des Auslandes befriedigt. Dieser Durchschnitt errechnet sich dadurch, daß die Dawes-, Young- und Kalianleihen sowie die Stillhaltekredite im Zinsendienst voll bedient werden und außer- dem das Bestreben dex Reichsbank dahin geht, auch für die ausge- gebenen Scrips eine Verwertung zur Zeit mit 50 vH aus rechtzuerhalten. Wenn also auch der Gläu biger vom nicht voll tuausferterten Zinsen-auf einen Teil seiner Bezüge warten bzw. sich gewissen Efn- \chränkungen unterwerfen muß, so sollte doch billigerweise die Leistung Deutschlands, die in dex Durchführung eines Ziusendieunstes in Durchschnittshöhe von 77 vH liegt, niht vertæenmt werden. Diese Leistung wird vollbracht, ohne daß Deutshland seine Währung entwertet hat.

In Berlin festgestellte Notiernngen für telegraphische Auszahlung, ausläudische Geldsorten und Banknoten,

Telegraphische Auszahlung.

3. Januar Geld Brief 0,636 0,640 2,607. - 2,643 1,978 1,982 S ¿ave 0819 0,821 S ¿s aua 13,96 14,00 London 1f 358 13,62 2632 2638 0226 0,228 1,399 1,401

168,33 168,67 2,396 2,400

58,17 58,29 2,488 2,492

814,92 6,014 22,02 5,664 41,51 60,64

12,39 68,28 16,415 12,415

61,44 80,02 81,05 3,047 34,47

Buenos-Aires . Canada « « íFstanbuk. .

1 Pap--Pes. 1 fanad. § 1 türk. Pfund“

Rio de Janeiro | 1 Milreis Uruguay . - . .| 1 Goldpefo Amsterdam-

100 (Gulden

Rotterdam 100 Drachm.

Athen Brüsfsel u. Ant-

werpen . . .| 100 Belga Buearest . . « | 100 Lei Budapest .… . | 100 Pengöò Danzig - - « « « | 100 Gulden Helsingfors . . | 100 Fmfk. Italiewm . .. -| 100 Lire Iugoslawten. . | 100 Dinar Kaunas, Kowno | 100 Litas Kopenhagen . - | 100 Kr. Lissabon und

Oporto . . | 100 Escudos Dalo « à + » «© | 200Kr. Paris . - « « « | 100 Frs. Pag - - + « à « | 200-KE Neykjavik

(Island) .… . | 100 isl. Kr. Niga . « « «« « | 100 Latts Schweiz « « . «| 100 Frs. Sofía . - - « - [ 100 Lewa Spauten . . « | 100 Peseten Stockholm und

Gothenburg. | 100 Kr. Tallinn (Reval,

Estland). . . | 100 estn. Kr. Wien. « . « | 100 Schilling

N

en

do Go do C ck J Wo

bck C2

O Ta G)

81,68 6 026 22,06 5,676 41,59 60,76

00 D 1A

M

D bet C D N r M O

T

O ges C -

1241 68,42 16,455 12,435

61,56 80,18 81,21 3,053 34,93

70,22

75,08 47,69

70,08

74,92 47,99

Ausländif{chGe Geld|sorten und Banknoten.

2. Januar Geld Brief 20,38 20,46 16,16 16,22 1616 16/22 4,185 4,205 4189 4,205

2,605 259 2,6L 2,605 2599 261 0,623 0,605 0,625

259 2,61 13,69 13,65 13,599 13,65

18® 1,90 58,05 58,29

3. Januar Geld Brief Sovereigns . .|} Notiz 20,38 20,46 20 Fres.-Stküke für Gold-Dollars . || 1 Stüdck Amerikanische:

1000—d5 Doll. |1§ 2,589 2 und 1 Doll. [18 2585 Argentinishe . [1 Payp.-Peso 0,603 Brasilianische . | 1 Milreis _— Canadifche. . - | 1 kanad. # 2,58 O SS 1 L 13,54

1 É u. darunter | 1 § 13,54 Türkische. . . . [1 türk. Pfund 1,88 Belgische. . . . | 100 Belga 58,01 Bulgarische . . | 100 Lewa —— _—— Dänifche .. « [100 Kr. 60,38 60,63 60,87 Danziger .… . . « | 100 Gulden 81,34 81,34 81,66 Eftnische . « . . [100 estn. Kr. -— Finnische. . . « (100 Fmfk. 5,% 5,99 596 6,00 Französische . . | 100 Frs. 16/375 16435 | 1637 16,43 Holländifche . . | 100 Gulden [67,91 68,58 167,96 168,64 Ftalienische: gr. | 100 Lire 2190 21,96 2A 21,99

100 Lire u. dar. | 100 Lire 21,90 21,98 S191: 2199 JFugoflawische . | 100 Dinar 9,38 %5,42 5,38 5,42 Lettländische . . | 100 Lats ba at

41,37 41,53 41,32 41,48

Litauishe .. . | 100 Litas

Norwegische . . | 100 Kr. 68,11 68,39 68,36 68,64

Oesterreich.: gr. | 100 Schilling _— _—— _—

1100S. u. dar. | 100 Schilling] _—

Numänische:

1000 Let und

neue 500 Lei | 100 Lei _— e e

unter 500 Li | 100 Lei _— _—

Schwedische . . | 100 Kr. 69,91 70,19 70,16 70,44 80,87 81,19 80,84 81,16

Schweizer: gr. | 100 Frs. 100 Frs. 80,87 81,19 8084 81.16

_100 Frs. u. dar.

Spamsche *) . . | 100 Peseten 34,33 34,47 3433 34,47

Tschecho - slow. 5000 u. 1000R. 500 Kr. u. dar. | 100

Ungarische . . . [100 Pengö *) nur abgéftemvelte Stücke.

-

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12,16 12,20

12,16 12,20

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Auszahlungen.

Warschau : 100 ZI. O 47,25 Kattowiy .. . [100 Zl. 47,05 47,2% Posen © ¿#4 «[ 1008k | 47.05 47.2%

Notennotiérungen. Polnische . . . [100 Z1. } 46,5 47,29