1934 / 6 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 08 Jan 1934 18:00:01 GMT) scan diff

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Neichs- und Staatsanzeiger Nr. 6 vom 8, Januar 1934. S. 2,

. An den Rohstoffmärkten waren die Preise für Schrott, Wolle, Baumwolle, Baumwollgarn, Flachs, Jute und Schnitt- holz befestigt; für Nichteisenmetalle, Leinöl und Kautschuk sind Preisrückgänge eingetreten.

Fm Monatsdurhschnitt Dezember 1933 hat [sich die Gesamtindexziffer gegenüber dem November leicht er- höht, Während in der Fndexziffer für Agrarstoffe Preisrüd- gänge überwiegend saisonmäßiger Natur für Schweine, Eier, Talg, Schmalz, Speck durch Preiserhöhungen für Brot-

getreide, Mehl, Zucker, Rinder, Kälber und Futtermittel aus- stoffe u wurden, ist die Judexziffer für industrielle Roh-

toffe und Halbwaren gestiegen, Von den Rohstoffen und Halbwaren lagen Kupfer, Zinn, Wolle, Baumwolle, Baums- wollgarn, Hanf, Jute, Jutegarn, Rindshäute, Kalbfelle, Kauts- schuk, Bauholz und teilweise auch Mauersteine im Preis höher als im November; dagegen sind die Preise für Blei, Zink, Rohseïde, Flachs, -Leinengarn, Talg, Palmöl und zum Teil für Dachziegel gegenüber dem Vormonat zurückgegangen. Berlin, den 6. Fanuar 1934. Statistishes Reichsamt. P Vie DL Page

Bekanntmachung über den Londoner Goldpreis

gemäß 8 1 der Verordnung vom 10, Oktober 1931 zur Aenderung der Wertberechnung von Hypotheken und sonstigen Ansprüchen, die auf Feingold (Goldmar) lauten (NGBILI., I S. 569). Der Londoner Goldpreis beträgt am 8. Januar 1934 für eine Unze Feingold = 126 sh 8 4d, in deutsche Währung nah dem Berliner Mittel- kurs tür ein englishes Pfund vom 8. Ja- nuar 1934 mit NM 13,705 umgerechnet = RM 86,7984, für ein Gramm Feingold demnach . . . = pence 48,8691, in deutshe Währung umgerehnet. .. . = RM 2,790683,

Berlin, den 8. Januar 1934. Statistische Abteilung der Reichsbank. D

Braunschweigische Staatsbank. Leihhausanstalt) gegr. 1765. Auslosungsbekanntmahung.

Unter Aufsicht eines Vertreters der Braunschweigischen Staat83- regierung sind am 30, Dezember 1933 folgende Nummern unserex 772% (früher 10°%%) Go!dpfandbriefe Reihe XIV (Landes- shuldverschreibungen) gezogen worden:

GM 1000,—: Buchstabe A : 311 392 467 585 591 594 654 655 674 788 831 837 937 967 975 978 1062 1083 O E 1215 1264 1274 1306 1381 1457 1575 1651 I 1/29 1735 2 2695 2713 2754 2814 3109 3136 3148 3426 3430 3556 3577 3601 3613 3637 3667 3668 3675 3719 3727.

GM 500,—: Buchstabe B: 25 113 169 323 346 379 423 471 488 526 549 560 622 634 655 663 730 773/774 780 844 905 928 949 966 969 999 1020 1031.

GM 200,—: Buchst be C: 44 59 131 159 182 291 295 308 330 999 44/8 993 607 618 639 boa 712 732 744 TIL 859,

GM 100,-——:+ Buchstabe D: 23 103 139 152 161 181 212 243 256 289 300 385 392 405 412 415 458 479 586 589 678 731 772 912 954 957 983 1036 1043 1120 1192 1289 1310 1338 1391 -1431,

Die gelosten Stücke, die mit dem 31. März 1934 aus der Verzinsung treten und die mit den nicht fälligen Zins- und Erneuerungsscheinen einzureichen sind, gelangen zum 1, April d. F. spesensrei bei der Braun=- shweigishenStaatsbank (Leihhausanstalt), Braunschweig, und ihren Zweigkassen zum Nennwert zur Rückzahlung.

Nestanten aus früheren Auslosungen : GM 1000,—: Buchstabe A: GM 500,—: Buchstabe B+ Ny, N87 Ver L41988 Nr. 17 per 1. 8. 1930 E L LO8S 18 1, 4, 1930 R 141988 19 1, 8, 1930 O L LORS 22 1. 4. 1930 L L43982 Buchstabe D+ Nr, 1089 per 1. 4. 1933.

f ada E 08A 432 GM 100,—: Die Verzinsung des Einlösungsbetrages der Restanten hört mit dem Auslosungstermin auf.

,”

Unter Aufsicht eines Vertreters der Braunschweigischen Staats- regierung find am 30. Dezember 1933 folgende Nummern unserer

9/2 %o0 (früher 414 °/) Gold-Hypotheten-Pfandbriefe Reihe

295 gezogen twerden: GM 1000,— : GM 500,—+ Buchstabe B: 652 664 680.

GM 200,—: Buchstabe C: 903 956 960 971 1019 1211 1228

1229! 276, GM 100,—: Buchstabe D: 1478 1593 1597 1616, GM 50,—: Buchstabe E: 1875 2046.

Die aufgeführten Nummern gelten in sämtlichen Gruppen |

(I—X) als gezogen.

Die gelosten Stücke, die mit dem 31. März 1934 aus der Ver- |

zinsung fallen und die mit den nicht fälligen Zins- und Erneuerungs- scheinen einzureichen find, werden vom 1, April 1934 ab spesenfrei bei der Braunschweigischen Staatsbank (Leihhausanstalt)

Braunschweig und ihren Zweigkassen zum Nennbetrage eingelöst |

guzüglich 514% Zinsen für die Zeit vom 1. Januar bis 31, März 1934, und zwar werden an Stückzinsen vergütet: auf Nominalbetrag GM 50,— = RM 0,69 und auf größere Abschnitte das entsprechende Vielfache. Restanten aus früheren Anslosungen : Per 1. April 1932: GM 200,— C: 1231 IL. i . Per 1. April 1933: G A: 142 VIII, 298 VII, 319 V, 463 V, 465 IT u. V {0 u, . GM 500,— B: 663 IL.

GM 200,— C: 929 11 u. VII, 1013 II u, V, 1073 V, 1284 e

1355 TX, 1368 II,

GM 100,— D: 1439 IV, 1458 v, Ie V, VIT, IX, 1558 VI, 1661 IV. GM 50,— E: 1780 VIL, 1783 V wu X 16 V _VT VII, 1785 T1, VIL 1803 V u. VIT, 1804 V, VII, X, 1842 VI' x, b000 E Die Verzinsung des Einlösungsbetrages der Restanten hört mit dem

Auslosungstermin auf. Einlösungsstellen in Berlin: Preußische Staatsbank (Seehandlung), Commerz=- und Privat-Bank Aktiengesellschaft, Deutsche Bank und Disconto-Gesellschaft, Renner Vans ei reditgesellschaft Aktiengesellschaft Deutsche Landesbanken entrale, Atti Í Braunschweig, im Januar 1924. E “Bee TARONS - Vraunschweigische Staatsbank. (Leihhausanstalt), Direktorium,

1483 T u, IIL,

6 78 106 232 237 262 305 310 |

458 2247 2388 2390 2408 2437 2557 2625 2678 |

Buchstabe A: 183 307 384 391 514 528 597 613, |

1511 IX, |

Preußen.

Bekanntmachung.

Das Preußische Staatsministerium hat die Wahl des Diplomlandwirts Dr. Georg Dicckhaut in Halle (Saale) um fünften ordentlihen Mitglied der Generallandschafts- irektion der Provinz Sachsen in Halle bestätigt.

Magdeburg, den 3. Januar 1934.

Der Oberpräsident der Provinz Sachsen. von UTLi Q.

Deutsche Arzneitaxe 1934, Bek. d. MdJ. v. 30. 12, 1933 IIl a Il 4433/33.

(1) Auf Grund des § 80 Abs. 1 der Gewerbeordnung für das Deutsche Reich, des §376 der Reichsversicherungs- ordnung sowie des § 204 des Reichsknappschaftsgeseßes be- stimme ih mit Wirkung vom 1. Jañuax 1934:

4, Die durch Reichsratsbeschluß festgeseßte Deutshe Arzneitaxe 1934 tritt an Stelle der Arzneitaxe 1933 in Kraft.

9, Bei Lieferungen für N und knappschaftliche Krankenkassen gelten folgende Bestimmungen:

a) Bei monatlihen Rehnungsbeträgen bis zu 25 RM braucht der Apotheker einen Abschlag nit zu gewähren. Von dem 25 RM übersteigenden Rechnungsbetrage hat er 7 vH nachzulassen, wenn die Rechnung innerhalb von 10 Tagen nach ihrem Eingang bei der Kassenstelle be-

. glichen wird. Ebenso sind diejenigen Rehnungen zu behandeln, welche die Lieferüngen für mehrere Kranken- kassen enthalten, die in einem Verbande zusammen- geschlossen sind, wenn die Rehnung auf einem Blatte ohne Trennung der einzelnen Kassen ausgestellt ist. Werden für Versorgungsberehtigte und Fürsorgebereh- tigte, die den Krankenkassen zur Heilbehandlung zugeteilt sind, besondere Rehnungen ausgestellt, so ist von diesen ein Abschlag zu gewähren, dessen Höhe sih aus dem Ge- samtumsay der Apotheke mit der Krankenkasse ergibt.

b) Werden Arzneien nur gegen Barzahlung abgegeben, so sind von dem Verkausspreis in jedem Falle 7 vH nachzulassen.

6) Die Reg.-Präs. (für Berlin der Pol.-Präs.) werden er- mächtigt, für kleine Apotheken mit einem Jahresumsaß bis zu 20 000 RM auf Antrag den Abschlag auf 1 vH herabzuseßen. Bei Apotheken mit einem Fahresumsaß über 20 000 RM, aber nicht mehr als 30 000 RM, kann im Einzelfall auf Antrag und nah Prüfung der Ver- hältnisse der Abschlag auf 3 vH herabgeseßt werden.

à) Von den Preisen der Shuß- und Heilseren, der Jmpf- stoffe, der Salvarsanpräparate sowie der Jnsuline und der entsprehenden, aus der Bauchspeicheldrüse her- gestellten, zur Einsprizung unter die Haut bestimmten Präparate braucht der Apotheker einen Abschlag nicht zu gewähren. Die Preise dieser Mittel bleiben bei der Leststellung des abshlagfreien Rehnungsbetrages nach a) unberücksichtigt.

ß. Die Apotheker haben bei Lieferungen von Arzneien auf Kosten des Reichs, der Länder, der Berufsgenossenschaften, der Lan- esversicherungsanstalten, der Verbände der öffentlihen Für- orge und der kommunalen Wohlfahrtspflege die gleihen Be- Dimaungen wie zu 9 {oinzubalton

& Die Reg.-Präs. (für&Serlin der Ober-Präs.) werden ange- wiesen, entsprehend Jr in meiner Bek. v. 8, 2. 1933 I1IT a 11 271/33 (MBliV. 11 S. 51) getroffenen Regelung auch weiterhin die Preise der Deutschen Arzneitaxe in Verbindung mit dem Abschlag (s. vorstehend unter 2) als die nach §8 376 Abs. 2 der Reichsversiherung8ordnung festzuseßenden Höchst- preise gelten zu lassen.

5, Der Reichsminister des Jnnern wird auch weiterhin etwa notivendig werdende Aenderungen der Preise in der Preisliste der Arzneimittel und Gefäße vornehmen und diese unmittel=- bar im Reichsanzeiger veröffentlichen. Diese so veröffent- lihten Preise sollen auch weiterhin als Preisfestseßung im Sinne des § 80 der Reihsgewerbeordnung gelten,

(2) Die amtliche Ausgabe der Deutschen Arzneitaxe 1934 erscheint im Verlage der Weidmannschen Buchhandlung in Berlin SW 68, Zimmerstr. 94, und kann zum Preise von 2,50 RM für das Stück im Buchhandel bezogen: werden,

Bekanntmachung,

Auf Grund des § 7 der Verordnung des Herrn Retch8- präsidenten zum Schute des deutschen Volkes vom 4. Februar 1933 habe ih folgende Bücher und Druckschriften in Preußen wegen Gefährdung von Sitte und Anstand beshlagnahmt: „Dämonische Weiber“ von Rachel M. Gaikowa, Eva-Verlag, Leipzig C 1;

„Lasterstätten in Fern-Ost.“ Ein Bildbericht von Philipp Paneth, Eva-Verlag, Leipzig C 1;

„Viktor Margueritte's La Gargconne“ parodiert von Hans Reimann, Interterxitorialer Ver- lag „Renaissance“ (Erdtracht), Wien-Berlin-Leipzig- New York;

„Le Sourire“, No. 866, 7. Decembre 1933;

Le Sourire“, No. 868, 21. Decembre 19383,

Berlin, den 4. Januar 1934. Der Polizeipräsident in Berlin. Abtlg. IV. F. A.: Vorwerk.

Bekanntmachung.

Auf Grund des Geseves über die Einziehung kommunistischen Vermögens vom 26, Mai 1933 (RGBl. 1 S. 293) und des Geseves über die Einziehung volks- und staatsfeindlihen Vermögens vom 14. Juli 1933 (RGBl. 1 S. 479) in Verbindung mit der Durhführungs- verordnung des Preußischen Ministers des Jnnern vom 31. Mai 1933 (Geseßsamml. Nr. 39) werden nachstehende Ver- mogenswerte nämlich:

Grundstü Birkenwerder bei Berlin, Bahnhofs- allee 14 (Villa), 1312 qm, Band 7, Blatt 223, ge- shäßter Wert 40 000 RM, Garten: 1335 qm, Band 7, Blatt 223 (geschäßter Wert 5000 RM). Eigentümer Konstantin Zetkin, Arzt, z. Zt. im Auslande,

hiermit beschlagnahmt und zugunsten des Landes Preußen eingezogen.

Potsdam, den 5. Januar 1934.

Der Regierungspräsident. J. V.: Dr. Honig.

Bekanntmachung.

Auf Grund der Verordnung des Reichspräsidenten zum Schute von Volk und Staat vom 28, Februar 1933 (RGBL. | S. 83) und des Gesetzes über die inziehung komeo munistischen Vermögens vom 26. Mai 1933 (RGBl. [1 S. 293) in Verbindung mit der Durchführungss verordnung des Preußischen Ministers des Innern vom 31, Mai 1933 (Geseßsamml. Nv. 39) werden nachstehende Vermögenswerte, nämlich:

Grundstück mit Einfamilienwohnhaus in Birkenwerder, Band 65, Blatt 1744, an der Hauptstraße, Parzella Nr. 2992/162 (geschäßter Wert: 6500 RM), Eigens tümer: Steinträger Richard Lüdtke in Birkenwerder,

hiermit beschlagnahmt und zugunsten des Landes Preußen eingezogen. Gleichzeitig wird die auf dem Grundstück ruhende Hypothek in Höhe von 10 000,— Goldmark hiermit füx exa loschen erklärt. Potsdam, den 5. Januar 1934. Der Regierungspräsident. Je Br D Hot

Bekanntmachung,

Auf Grund des Geseves über die Einziehung kommunistishen Vermögens vom 26. Mai 1933 (RGBl. 1 S. 293) und des Gescves über die Einziehun volks- und staatsfeindlihen Vermögens vom 14. Juli 1933 (RGBl. 1 S. 479) in Verbindung mit dex Durchführungs= verordnung des Preußischen Ministers des Jnnuern vom 831, Mai 1933 (Geseßsamm]. Nr. 39) werden nachstehende Ver= mögenstwerte, nämlich:

Das Grundstü Theodor-Körner-Straße 3 mit Ein= familienhaus, Stallgebäude, Hofraum und anschlie=- ßendem Hausgarten, eingetragen im Grundbuch des Amtsgerichts- Oranienburg unter Hohen Neuendorf bei Berlin, Band 93, Blatt 2441, dem Bankier Hugo Simon in Berlin W 8, Mauerstraße 53, gehörig, in Größe von 12 ar 57 qm,

hiermit beshlagnahmt und zugunsten des Landes Preußen eingezogen.

Potsdam, den 6. Januar 1934.

Der Regierungspräsident, J: Ba Dr, Dot

Itichtamtliches.

Aus der Preußischen Verwaltung.

Verkehrsregelung im Naturshußgebiet Schorfheide.

Das große Waldgebiet zwischen dem Flußlauf der Havel bei Hehdenick und Liebenwalde im Westen und dem Berbellinsee im a ait die Schorfheide, ist seit 1930 zum Naturschußgebiet für alle diejenigen Flächen erklärt worden, welche innerhalb des Wildgatters liegen. Die Erhaltung und Pflege des heimischen Rotwildes in hohwertiger Zucht, die Erhaltung der Vogelwelt, namentlich der Großvögel Schwarzstorh, Kranih, Reiher und der Raubvögel, in einem großen ungestörten Gelände ist der Q dieses Naturshutgebietes. Aud soll an Seen und Brüchern, 1in alten Kiefern- und Eichenbeständen und in großen von Wacholder und Birke bestandenen Räumen das ursprüng- lihe Landschaftsbild dieses Waldgebietes gewahrt werden.

,_ Diesem Zweck kann das Naturschubgebiet Schorfheide nur dienen, wenn in ihm bei dem ständig zunehmenden Kraftfahr= wejen eine gewisse Verkehrsordnung durchgeführt wird; denn nur in größerer Abgeschlossenheit, als dies bei den jeßigen Verkehrs verhältnissen moglich sein würde, lassen sich Wald und Wild in ihrer Urjprünglichkeit „auch in der Nähe der Großstadt erhalten. Soll doch die großstädtische Randsiedlung Berlins nah dem Geseß über das Wohnsiedlungsgebiet bis dicht südlich zur Schorf- heide vordringen; nämlih bis zu dem von Eberswalde nah Berpenschleuse in ostwestlicher Richtung verlaufenen Großschiffs fahrtsweg. Auch die Reihsautobahn Berlin—Stettin wird das. Naturshußgebiet Schorfheide in seinen östlihen Zipfel durch» shneiden; ste schafft für den großstädtishen Verkehr neue Zugänge zum Naturshußgebiet von Süden nah Osten, nämlich hei Stein- surt am Großschiffahrtsweg, bei Altenhof am Werbellinsee und ostlich Joachimsthal an der Straße nah Angermünde zwischen dem Grimnigz- und dem Werbellinjsee. i ;

_Mit Rückssicht hierauf’ iverden die östlichen Teile der Schorf- heide und namentlih das ganze Ostufer des Werbellinsees und der Werbellinkanal in seinem Verlaufe von Eichhorst bis zum Es P sgriaveg dem Verkehr ungehindert freigegeben werden. Es handelt sich um das landschaftlich schönste Gebiet des Wer» bellinsées, um jene shönen Buchen und Eichen in der Uederheide, um die alten Wacholderbestände bei Altenhof und um den waldch umsaumten, viel gewundenen Lauf des Werbellinkanals und jetner Seen zwischen Eichhorst und dem Großschiffahrtsweg, ein etiva 14 000 Morgen großes Waldgzebiet! Ferner wird im Laufe des Jahres 1934 dicht nordlih Eichhorst, innerhalb des engeren Wildgatters „der Schorfheide, ein Wisentgehege entstehen, in welchem zunächst vier bis sechs Stück Wisentwitd auf einer ctwa 150 Morgen großen Fläche in besonderer Umzäunung gehalten werden jollen, so daß die Tiere dem wandernden Publikum sichtbar und zugänglich sind. Der Kraftfahrzeugverkehr soll hier bis in die Gegend dieses Wisentgeheges zwischen Eichhorst und Wildau (am SUdzipfel des Werbellinsees) und weiter bis zum vJagdshloß Hubertusstock und zu dem beliebten Bade- und Zelt- Fay auf der Ablage Spring am Werbellinsee in das Natur- [hußgebiet hineingelassen werden. Darüber hinaus kann Kraft- fahrzeugverkehr am Westufer des Werbellinsees mit Rüdcksiht auf das wandernde Publikum nit mehr gestattet werden. Die Wegestrecke von Hubertusstock am Westufer des Werbellinsees bis nah Elsenau soll ganz dem zu Fuß wandernden Publikum über- lassen werden, ivie dies au früher der Fall war. Dem Kraft- ahrseugverkehr steht dann die Zufahrt zum Werbellinsee bis

ildau, zur Ablage Spring und zum Fagdschloß Hubertusstock und den dortigen Parkmöglichkeiten offen, ferner die Zufahrt zum großen Ostufer des Sees und zu den Parkpläßen am Nord- ufer vom Bahnhof Werbellinsee bis Elsenau; dem wandernden Publikum muß das Opfer gebracht werden, daß ihm das fürzere E E o E S pee en dur ra Nein ertehe ( , in durch Stau â i in- derter Naturgenuß ermöglicht wird. E N E

Und ähnli liegt es mit den Verkehrsverhältnissen im übrigen Gebiet der Schorfheide; au Rey eine Kuzati öffentlicher Wege Elngezogen werden müssen, wenn tas Natur- shuBbgebiet seinen Zwet, in großer Nähe Berlins ein Waldgebiet von etwa 150 000 Morgen in möglichster Ursprünglichkeit zu erhalten, erfüllen soll. Die Einziehung der unter diesem Gesichts- punkt nicht mehr freizugebenden Wege erfolgt unter Wahrung

derjenigen Notwendigkeiten, deren Land- und Forstwirtschaft und

Reichs- und Staatsanzeiger Nr. 6 vom 8, Januar 1934, S, 3.

die in ihx tätigen Bewohner der Dörfer und Siedlungen inner- halb des Naturschußgebietes bedürfen. 28 U welche ihre Bedeutung für die Gemeinden und den öffentlichen Verkehx dadurch verloren haben, daß von mehreren gleich- laufenden Straßen eine ausgebaut wurde und in Zukunft nur diese benußt werden soll. Auf den dann dem Verkehr frei- bleibenden Wegen kann Personen-, Fuhrwerk- und Kraftfahr- zeugverkehr unbehindert stattfinden.

Vielfah sind es Wege, -

Die staatlihe Stelle für Naturdenkmalpflege in Preußen wird zum Frühjahr 1934 eine Karte herausgeben, welche das Naturschub ebiet Schorfheide, seine unbehindert zugänglihen Teile am Ostufer des Werbellinsees und am Werbellinkanal und die füx den Verkehr freigegebenen Wege darstellt; diese Karte wird fkäuflih sein und auch an dea Bahnhöfen und sonstigen öffentlihen Verkehrsstellen der Ortschaften des Natitr\chuv- gebietes für jedermann zur Einsicht aushängen,

Umrstellung der europäischen Nundfunkwellen.

Für die Umstellung dex europäischen Rundfunksender auf die Wellen des Luzerner Plans ist zwischen den beteiligten Ländern folgendes Verfahren vereinbart worden.

I. Fn der Nacht vom 14, zum 15. Januar (Zeiten nah MEZ.).

1. Bon 0,00 bis 3,30 Uhx regulieren bestimmte nationale Meß- stellen die Sender ihres Landes und. ee Nachbarländer ein.

2. Von 3,30 bis 8,00 Uhr mißt die Brüsseler Meßstelle (Meß- telle des Weltrundfunkvereins) die Sendex in einex bestimmten ieihenfolge nah.

Zu 1. Jn der Zeit von 0,00 bis 3,00 Uhr regulieren ein:

Berlin die deutschen Sender Bern \chweizer 9 Brüssel » belgischen u. französischen V Helsinki » finnischen s“ Madrid » spanischen G Mojaisk » russischen V Prag » tschechischen 9 Sesto-Calende italienischen - u Stockholm schwedischen D Tatsfield englischen ù Warschau polnischen i

In der Zeit von 3,00 bis 3,20 Uhr mißt Berlin die Sender: Kopenhagen, Kalundborg, Danzig und Hilversum und gibt ab 3,20 Uhr diese Meßergebnisse in deutsher Sprahe übex den Deutschlandsender bekannt. R

In ähnlicher Weise verfahren die übrigen vorbezeichneten nationalen Meßstellen mit den ihnen zur Messung zugeteilten Sendern in Nachbarländern, Um 83,20 Uhx sagen Radio-Paris, Lathi, Prag, Rom, Stockholm und Warschau die Meßergebnisse an. Lathi und Prag benußen dabei die deutshe Sprache. Um 3,29 Uhr ist Schluß dieser Meßreihe. Zu 2. Die von der Meß- stelle Brüssel des Weltfunkvereins in der Zeit von 3,30 bis 8 Vhr u messenden Sender melden sich, im Osten beginnend, in folgen- dei Länderreihenfolge: Sowjetr@publiken, Estland, Lettland, Litauen, Türkei, Fugoslawien, Polen, Rumänien, Ungarn, Tschechoslowakei, Schweden, Norwegen, Dänemark, Deuts ch- land (von 5,20 bis 5,50 Uhr), Oesterreih, Algier, Danzig, Jtalien, Spanien, Frland, Fsland, Frankrei, England, Schweiz, Luxembuïg, Niederlande.

Es senden immer nux zwei Sender gleichzeitig. Jeder Sender hat fünf Minuten Sendezeit. Die Ergebnisse werden jeweils am Schluß der Sendezeit für jeden Sender von Brüssel aus über die Rundfunksender Radio-Paris Warschau und den Deutshlandsender in frangzösisher und je nahdem auch in deutscher oder englischer Sprache in Kiloherbß angesagt. :

Während des Sendens zum Einregulieren werden die Sender etwa alle 30 Sekunden ihren Namen in gewohnter Weise und in ihrer Landessprache nennen und dazwischen möglichst ihr übliches musikalisches Pausenzeichen oder eine kurze, harafteristishe Schall- lattenmusik senden. Die deutschen Sender melden sich in folgen: er Weise:

Sender Königs Wuster-

hausen Verlin

Ansage Achtungz Hier is Königs Wusterhausen

Melodie

Ueb, immer Treu und Redlichkeit

Gold und Silber Achtung Hier is} Berlin (Walzer)

Köln Ein rheinisches Achtiung Hier ist Langen- Mädchen berg München

Hamburg Breslau Heilsberg

Frankfurt Unter einem Flieder-

Holzhackerbua Achtung Hier ist München Leipzig Am Brunnen vor dem Hier ist Ham- (Walzer) burg Wild flutet der See berg ist das baum wellennes mit dem

Jn einem kühlen Achtung Hier is Leipzig Grunde : Stuttgart Achtung Hier is Stutt- Tore gart Auf der Reeperbahn Achtung Hohenfriedberger Achtung Hier ist Breslau Marsch | Achtung Hier ist Heils- Achtung Hier Westdeutshe Gleich- Hauptsender Frankfurt am Main

Melodie

Mein Schlesier Land (Marsch) Wir lustigen Drei

Ansage Achtung Hier ist Gleiwitz

Achtung Hier is das Norddeutsche Gleich- wellennes mit dem Hauptsender Hannover

Horch, was kommtvon Achtung Hier ist Königs- draußen rein? berg

Glühwürmchen-Jdyll Achtung Hier is}st das

Süddeutshe Gleich- wellennes mit dem Hauptsender Nürnberg

Achtung Hier is Augs-

burg

IT. Ju der Nacht vom 15. zum 16, Januar (MEZ).

Alle europäishen Rundfunksender werden im Laufe des 15, Januar von der Brüsseler Meßstelle ivährend ihrer normalen Aussendungen nochmals nahgemessen.

Von Mitternacht des 15./16. Januar ab gibt die Brüsseler Meßstelle wiederum über die Sender Radio-Paris Deutschland- sender und Warschau in den am Vortage benußten Sprachen die Meßergebnisse in folgender Länderreihenfolge bekannt: Sowjetrepubliken, Estland, Lettland, Litauen, Türkei, Jugo- Pen Polen, Rumänien, Ungarn, Tschechoslowakei, Schweden, torwegen, Dänemark, Deutshland, Oesterreich. Danzig, Algier, Jtalien, Spanien, Frland, Jsland, Marokko, Schweiz, Luxemburg, Niederlande, Frankrei, Groß-Britannien, Belgien. Die Ergebnisse umfassen, soweit es möglich ist, auh die kleinen Sender, die während der vorhergehenden Nacht nicht gemessen worden sind.

Diejenigen Sender, die eine unzulässige Frequenzabweihung exkennen lassen, werden bei der Aiage ihrer Welle gebeten, zu einer von der Brüsseler Meßstelle festgeseßten Zeit nochmals für Meßzwecke zu senden, nahdem sie eie Abstimmung berichtigt haben. Die R dieser Sondermessungen werden wiederum von Radio-Paris, Deutschlandsender und Warshau 5 Minuten nah Schluß jeder Versuchssendung in derselben Form wie am vor- hergehenden Tage bekanntgegeben.

Senderx Gleiwiß

Hannover

Königsberg Nürnberg

Augsburg Die kleine Garde

Keine Einzelwerbenachrihten mehr im Rundfunk.

Wie das VDZ.-Büro meldet, wird der Werberat der deutschen Wirtschaft veranlassen, daß das größte Werbemittel dec modernen

Dem Absturz der Preise für landwirtschaftlihe Bodenerzeug- richten einzelner Firmen zur Verfügung gestellt wird. ‘Der stell vertetende Präsident des Werberats, Dr. Hunke, der diese Maß- nahme ankündigt, führt dazu aus, das sih shon aus gzeitlichen und kulturellen Gründen ein Beibehalten dieser Werbung nicht rechtfertigen lasse. Der Deutsche Rundfunk diene als öffentliches Propagandamittel nux der deutschen, Mane amtheit. An die Stelle der Einzelwerbung habe der Nationa sozialiósmus die Ge- meinschaftswerbung gese. Bis jeut habe auch für den ehrlichen Kaufmann die Notwendigkeit bestanden, si irgendwie gegen die unlauteren Werbegrundsäße anderer zu wehren. Diese Auf- gabe habe jegt der Werberat der deutshen Wirtschaft übernom- men. Durch die praktische Weihnachtswerbung habe der Werberat der gesamten Wirtschaft zu einem großen Erfolg verholfen. Hier habe sih gezeigt, wie wichtig es f daß eine große einheitliche Parole herausgestellt wird und ihre Propagierung durch die Zu- sammenfassung in einex Hand- gesichert ist. Der Werberat der deutschen Wirtschaft werde immex mehr die Gemeinschaftswerbung pflegen und dafür sorgen, daß die Einzelaktionen auf diesem Ge- biet nah einem großen einheitlihen Plan abrollen. Die Ge- meinschaftswerbung sei niht nur von größter Bedeutung für den Binnenmarkt, sondern vor allem auch für den Außenhandel. Das politishe und AGAGe Interesse Deutschlands am Außen- handel verlange den geschlossenen Einsaß der deutschen Jmport- nud Exportkaufleute. as regellose Durcheinander auf den in- ternationalen Märkten müsse einer geshlossenen deutschen Front der Gemeinschaftswerbung Plaß machen. Getragen von diesem Gedanken sei der deutshe Kaufmann im Ausland als geordneter Stand der beste Werber für Deutschland und die deutshe Ware. Dr. Hunke erklärt zum Schluß, daß die stärkste Werbung im Fn- und Auslande imner die persönliche Jnitiative sei, die getragen ist-von dem-persönktichen Vertrauen-von Mensch zu Mensch.-

Handelstieil.

Berliner Vörsenbericht vom 6. Fanuar 1934,

Nach uneinheitlihem Beginn im Verlauf wieder Kursbefestigungen.

An dex Berliner Wochenschlußbörse war die Kursentwicklung bei freundliher Grundstimmung zunächst uneinheitlich; es lag noch auf verschiedenen Märkten Angebot vor. Jm Verlauf wurde die Haltung jedo bei ruhigem Geschäft fester; unter Bevorzugung von Spezialitälen waren überwiegend Kurssteigerungen festzu- stellen. Geger Börsenshluß war die Tendenz ziemli fest.

Montanwerte erösfneten meist befestigt. Braunkohlenaktien neigten eher zur Schwäche; Eintracht verloren 24 vH. Auch die Kaliwerte aaben nah; Salzdetfurth und Aschersleben ver- lore'i je 1% vH, Westeregeln ermäßigten ihren Kurs sogar um 24 vH. Von den chemishen Papieren eröffneten J. G. Farben qut vehauptet, im Verlauf stieg der Kurs um ca. K vH an. Am Elektromarlt wax die Tendenz uneinheitlih; Acu verloren 1 vH, au Elektrizitätswerk Schlesien minus 1 vH, bei den anderen Papieren lager. die Kursverluste untex 1 vH. Stärker abge- shwäht waren Chade mit minus 2% RM. Von den sonstigen Vndustriepapieren hatten vor allem Berliner Maschinenbau- Anstalt eine lebhafte Aufwärtsbewegung, der Kurs zog um 3/ vH an, BVevorzugt wurden auch Vogel Telegraf mit 24 vH Gewinn, Deutsche Linoleum befestigten sich um 1% vH, Holzmann und Schultheiß gewannen je 1 vH. Orenstein und Deutscher E!'enhandel wiesen eine Steigerung von je X vH auf. Gut be- festict waren ferner noch Verkehrswesen mit einem Gewinn von 2% vH. Eisenbahnverkehrsmittel verloren dagegen 3 vH, Engel- gardt minus 2 vH und Aschaffenburger Zellstoff minus 1 vH. Im weiteren Verlauf lagen Schiffahrtsaktien recht fest; Hapag gogen um'4/# vH an, Norddeutscher Lloyd und Hansa befestigten ihre Kurse um je 2 vH. Reichsbank waren im Verlauf um 1 vH erbolt, B. E. W. und Braubank lagen abgeshwäht, :

Am Kassamarkt wax die Tendenz überwiegend fest. Renten lagen nicht einheitlih; neuen Anlagekäufen standen weitere Ge- winnmitnahmen gegenüber. Großes Fnteresse wax für Neu- besißanleihe vorhanden, Altbesib erhöhten ebenfalls den Kurs, Stahlvereins-Obligationen konnten sich von dem Rückschlag am Vortag erholen. Staatsanleihen lagen eher fester, Pfandbriefe und Kommunaleobligationen neigten zur Shwähe, die Landschaft- lihen Pfandbriefe konnten sih behaupten. Bei den Stadtanleihen traten überwiegend Rückgänge ein. Dex Geldmarkt war recht

G Tagesgeld stellte sich auf 4,25 bzw. 414 vH. Nach der

bshwähung des Dollars am Freitag trat am internationalen Devisenmarkt eine Erholung ein, auch das Pfund lag freundlicher. Auszahlung New York notierte amtlich in Berlin 2,68 (2,645), Auszahlung London wurde mit 13,70 (13,605) festgeseßt.

Iotizbuch der Wirtschaft.

Von der soeben erfolgten Verlängerung des Verbaudes deutscher Porzellangeschirrfabriken bis Ende 1936 verspriht man sih in Wirtschaftskreisen, da diese zum Zwecke der Marktregelung exfolgt ist, die endgültige Beendigung des diese Jndustrie zu shädigenden Preiskampfes. Bekanntlich steht die deutshe Por- ellangeschirrfabrikation an der Spiye der Weltproduktion von ; eiellangei hirr. Wie weiter bekannt wird, konnte die thürin- gishe Geschirrporzellanindustrie den Absaßverlust, den sie durch das Zugabeverbot erlitten hat, durch das gute Weihnachtsgeschäft wieder aufholen. . Auch in der Elektroporzellanindustrie ist die Beschäftigung befriedigend.

Aus der 7 %igen Stikstosspreisermäßigung für das iee jahr 1933/34 f u schließen, daß auch die deutshe Stickstoff- industrie bestrebt ift die agrarpolitishen Maßnahmen der Reichs- regierung, die darauf hinauslaufen, dem lehten Verbraucher

möglichst niedrige Preise für die Agrarerzeugnisse einzuräumen, soweit wie möglich zu unterstüßen. Die Sticstoffindustrie ist bemüht, die Mehrkosten infolge der Senkung derx Slickstoffpreise durch eine einheitliche Zusammenfassung der gesamten Branchs auszugleihen. Bekanntlih ist das Stickstoffsyndikat durh den soeben erfolgten Beitritt der Gewerkschaft Victor in Rauxel (Klöckner-Konzern) ohne Außenseiter. Durch diese einheitlihe O werden aber die aus der Preisermäßigung entstehenden Me rkosten nur zum Teil gedeckt, das Syndikat hofft, daß eine allmaähliche Erhöhung des Sticstoffabsaves einen weiteren Ausgleih zur Folge haben wird.

UNeber die Weltkaffeestatistik teilt die Vereinigung für den Kaffeehandel in Amsterdam mit, daß im Kaffeejahr 1932/33 8 656 000 Sack Brasilkaffee vernichtet wurden. Dec Weltkaffee- vorrat ist infolgedessen erheblih kleiner als im Vorjahr. Die Weltproduktion stellt sich jeßt auf 40 685 000 Sack, die Welts vershiffungen betragen aber nur 24 785 000 Sack Der Welts kaffeeverbrauch is dagegen aber auf 22848 000 Sack zu. ver- anschlagen. Wenn Brasilien weiterhin große Mengen Kaffee vernihtet und wenn gleichfalls Maßnahmen zur Beschränkung der Produktion in Brasilien getroffen werden, so wird dié statistishe Position innerhalb kurzer Zeit eine erhebliche Ver- besserung erfahren. i

Die shweizerishen Bundesbahnen haben für das dritte Quartal 1933 verhältnismäßig befriedigende Betriebseinnahmen zu verzeihnen. Die Ausfälle gegenüber der Vergleichszeit des Vorjahres betragen für. das dritte Vierteljahr nux no 2,63 Mill, Franken, im zweiten Quartal 1933 stellten sie id noch auf 5,2 Mill. und im ersten Quartal auf fast 7 Mill, Franken gegenüber der entsprechenden Zeit von 1932.

Die Marktlage für Tabakwaren im Dezember.

Nah den Erhebungen des Reichsverbandes der Handels vertreter des Tabakgewerbes (R H T), war das Geschäft mit Tabaks waren im Dezember niht überall einheitlich, eine an sich übliche Erscheinung in diesem Monat. Während in einigen Bezirken die Umsäße die gleihen waren wie im Vormonat November, lagen in anderen Bezirken die Umsäte etwas höher. Jnfolge der Än- regung der Kauflust dur die Vertrauensstärkung war allgemein genommen das eigentlihe Weihnachtsgeschäft lebhafter und die Umsäße höher als im Jahre 1932. Wenn auch billigece Preis lagen in Zigarren bevorzugt wurden, so konnte doch beobachtet iverden, daß auch bessere Preislagen zum Fest gekauft wurden. Beim Rauchtabakgeschäft waren die Veränderungen unwesentlich, die Umsäße entsprahen ungefähr dem Vormonat November. Der Zigaretttenumsaß war günstiger als im November. Den E: hatten weiterhin die 314- und 214-Pfennig-Preislagen, n der 4-Pfennig-Preislage wurde ein größerer Umsaß beobahtet,

Werbung und Handel.

Dr. H. Hunke verbreitet sich in der Korrespondenz des Reichs\tandes des deutshen Handels „Der Handelsstand“ über das Thema „Werbung und Handel“. Der Verfasser führt hierzu u. a, aus: Die Neuordnung des Anzeigewesens brachte die für die deuts- he Werbung außerordentlich notivendige einheitlihe Normung, die auf anderen Gebieten des Wirtschaftslebens hon nah der Gründung des Bismarck-Reiches erreiht wurde, und die Durth- führung des alten nationalsozialistischen Grundsaßes der Preis treue. Es wurde hierdurch erreiht, daß alle Betriebe unabhängig von ihrer Größe und Finanzkraft untex denselben Bedingungen Werbung treiben müssen. Die Neuregelung des Messe- und Aus- stellungswesens hat dem liberalistishen Wirrwarr auf diesem Gebiet ein Ende“ bereitet. Durch die praktische Weihnachtswerbung hat dex Werberat der deutshen Wirtschaft der gesamten deutschen Wirtschaft zu einem großen Erfolg verholfen. Der Werberat der deutshen Wirtschaft wird immer mehr die Gemeinschaftswerbung pflegen und dafür sorgen, daß die Einzelaktionen auf diesem Ge- biet nah einem großen einheitlihen Plan abrollen. Gemeinschaftss werbung ist nationalsozialistishe Werbung. Auf Grund der Ge- meinshaftswerbung erst kann der Einzelkaufmann für sih selber, aber niht gegen andere werben.

Bis jeßt bestand auch für den ehrlihen Kaufmann die Not- wendigkeit, sih irgendwie gegen die unlauteren Werbegrundsätve anderer zu wehren. Diese Aufgabe hat jeßt der Werberat der deutshen Wirtschaft übernommen, der nah den Worten des Reichs ministers Dr. Goebbels dafür forgt, daß Treu und Glauben auf dem Gebiet der Wirtshaftswerbung wieder hergestellt werden, „um dem deutschen Kaufmann auch auf diesem Gebiet wieder den alten ehrenvollen Plaß zu verschaffen, den er einstmals besessen hat“. Der deutsche Rundfunk dient als öffentlihes Propagandamittel nur der deutshen Volfksgesamtheit. Die Gemeinschaftswerbung ist aber niht nur von größter Bedeutung für den Binnenmarkt, sondern vor allen Dingen auch für den Außenhandel. Wenn sih schon der Tiberale Kampf aller gegen alle auf dem Binnenmarkt verheerend auswirkt, um wieviel mehr muß das auf dem stark umkämvften

elde des Auslandes des Fall sein. Das politische und wirtschaft ihe Interesse Deutshlands am Außenhandel verlangt aber ge- {lossenen Einsaß der deutshen Jmport- und Exportkaufleute. Es liegt weder im gesamtwirtschaftlihen noch im privatwirtschaftlichen Interesse, daß. auf den internationalen Märkten deutshe Kaufleute gegeneinanderstehen und die deutshe Jndustrie und die deutschen Kaufleute sih bekämpfen. Dieses regellose Durcheinander muß einer geschlossenen deutschen Front der Gemeinschaftäwérbung Platz machen. Getvagen von diesem Gedanken, ist der deutshe Kaufmann im Auslande als geordneter Stand der beste Werber für Deutsch- land und die deutshe Ware. Im Jnteresse des Gesamtwohls und unserer Wirtschaft ist es notwendig, daß der selbständige Außen- handel infolge seiner Warenkenntnisse und persönlicher VBeziehuns gen und seiner Notwendigkeit für die kleine und mittlere Industrie wieder den alten Plaß einnimmt. Es soll unbestritten sein, daß einzelne Großerzeuger durch eigene Werksvertretungen oft vorteil- hafter vertreten sind. Das ändert nihts daran, daß eine aglicd- hafte Neuordnung au auf dem Gebiet des Außenhandels und der Außenhandelswerbung eintreten muß. Es ist ein alter müßigcr Streit, ob der Handel produktiv ist odex niht. Die leßten Jahr- zehnte sollten uns gezeigt haben, daß die Ausschaltuna des Kauf- manns ein gefährlihes Beginnen ist. Die stärkste Werbung im JIn- und Ausland is immer die persönlihe Jnitiative, die getra- gen ist von -dem-persönlihen Vertrauen von Mensch zu Mensch.

Die landwirtschaftlichen Genossenschaften am Jahresbeginn. Die Presseabteilung des Reichsnährstandes teilt mit: Jn den leßten Fahren ist die Bewegung im landwirtschaftlihen Genossen- shaftswesen in ständig zunehmendem Maße rückläufig gewesen (1930: 38, 1931: 175, 19329: 277 Genossenschaften). Das Jahr 1933 shließt dagegen mit einer sehr erheblichen Bestands- vermehrung, und zwar mit einem effektiven Zugang von 547 Ge- nossenschaften ab. Dieser Umschwung ist allerdings niht nur fon- junkturbedingt, sondern in evheblihem Maße auf organisatorische orgänge zurückzuführen. Der Reichsbauernführer hat bekannt- lih im Rahmen seines Programms auch eine weitgehende Neu- ordnung der deutshen Milchwirtichaft in Angriff genommen. Fu diesem Zusammenhang sind zu Zwecken der Zusammenfassung der bäuerlichen Milchlieferer in allen Teilen des Reiches Genossen- schaften gegründet worden, die nicht Molkereigenossenschaften im eigentlihen Sinne des Wortes darstellen, sondern als Milch- verarbeitungs-, Milchabsaß- und Milchverwertungsgenossenshaften angesehen werden müssen. Mehr als 650 solcher Lieferungsge- nossenshaften konnten bisher gegründet werden. Wird diese Zahl von dem Jahres-Gesamtzugang abgeseßt, so ergibt sich für 1933 ein effektiver Abgang von 117 Genossenschaften, der im Vergleich zu der Ziffer des Vorjahres als sehx günstig bezeichnet werden muß und die seit dem politishen Umschwung eingetretene Besse-