1934 / 11 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 13 Jan 1934 18:00:01 GMT) scan diff

Neichs- und Staatsanzeiger Nr. 11 vom 13, Januar 1934. S. 2.

Drucksehler-Berichtigung.

Jn der in Nr. 6 vom 8. Januar 1934 veröffentlichten Aus- losungsbefkanntmachung der Braunschweigischen Staatsbank ist ein Druffehler unterlaufen.. Jn dem Abschnitt. betr. die e der 54 ‘5 (früher 414 24) Gold-Hypotheken-Pfandbriese Reihe 2 muß untex der Rubrik „GM 200,—: Buchstabe C“ die leßte Nummer ftatt „276“ richtig „1276“ lauten.

Bekanntmachung,

__ Die am. 12. Fanuar 1934 ausgegebene Nummer 3 des Reichsgeseyblatts, Teil I, enthält:

das Geseß über die Vorstände der Antwaliskammern, vom 6. Januar 1934; das Geseg zur Durchführung des R Vertrags über Grenzwasserläufe und Gebietsaustaush an der preußishen Strecke der deutsch-tshehoslowakishen Grenze, vom 9, Januar 1934;

_das Zweite Gesey zur Aenderung des Opiumgesehßes, vom 9, Januar 1934.

Umfang: #4 Bogen. Verkaufspr.is: 0,15 RM. Postversen- dungsgebühren: 0,03 RM für ein Stück bei Voreinsendung.

Berlin NW 40, den 12. Fanuar 1934.

Reichsverlagsamt. Scholz.

f

À Bekanntmachung.

Reichsgesebblatts, Teil TI, enthält:

i die Bekanntmachung über den deutsch-tshehoslowakischen Vertrag über Grenzwasserläufe und Gebietsaustaush an der preußishen Strecke der deutsh-tschechoslowakishen Grenze, vom 7. Januar 1934.

Umfang: 13 Bogen, darunter 12 Bogen Karten. Verkaufs- preis: 1,76 RM. Postversendungsgebühren: 0,30 RM für ein Stück bei Voreinsendung.

Berlin NW 40, den 12. Fanuar 1934. | Reichsverlagsamt, E Scholz.

Preußen. Erl. d, Pr. Fin.-Min. v. 2. 1, 1934 K V 1, 949 —, betr, F. G. Gauß-Stistung.

Mit Bezug auf § 8 Abs. 3 dex Satzungen der F. G. Gauß-Stiftung vom 28. Mai 1930 gebe ih bekannt, daß dem geschäftsführenden Ausschuß dieser Stistung gegenwärtig angehören der Ministerialrat im Preuß. Finanzministerium

Pfißerx als Vorsihender, s G | der Oberregierungs- und -steuerrat bei der Preuß. Bau- und Fand D in Berlin Kradcke als rehnungsführendes Mitglied sowie der Katasterdirektor bei dem Katasteramt Il in Potsdam Lüddecke als Schriftführer. Der Preuß. Finanzminister, J. V.: We y he,

Die am 12, Januar 1934 ausgegebene Nummer 2 des |

Berlin, den 8. Januar 1934. Dex Minister für Wirtschaft und Arbeit.

Der Ministerpräsident. Geheime Staatspolizei,

“Nichtamtliches.

Aus der Preußischen Verwaltung.

Senkung der Katastergebühren in Preußen.

Der Preußische Finanzminister hat, wie der Amtliche Preu- Fische (e rat: mitteilt, mit Wirkung vom 15. Fanuar 1934 die Gebühren für Ausfertigungen aus den Katasterkarten, ¿büchern und -dokumenten ermäßigt. Die Ermäßigung beträgt im Durchschnitt etwa 20 bis 25 vH. Sie wirkt sih z. T. noch instiges aus; so kosten z. B. kleinere Auszüge, für die bisher 1,50 RM und 2,50 RM Gebühren erhoben wurden, künftig nux 1,— RM und 1,50 RM. Diese Maßnahme wird auch die technishen Vor- bereitungen .und. Planungen für die Arbeitsbeschasfung erleich- tern, indem sie allgemein zu einer Senkuñg der Vermessungs- kosten führt. Diese werden sich um den Betrag vermindern, um den die bei. jeder Messung benötigten katasteramtlihen Unter- lagen billiger werden. Es steht zu erwarten, daß Grundeigen- tümer, die mit der. grundbuhlihen Regelung ihrer Besihverhält- nisse im Rückstand sind, weil sie der Kosten wegen die notwendigen Katastermessungen nicht ausführen ließen, diese nunmehr in Auf- tcag geben. Solche Katastermessungen können auch freiberuflich tätige vereidete Vermessungsingenieure ausführen. Die Ge- bührenermäßigung wird daher niht zulegt au diesem Berufs- Pn der unter dem Daniederliegen der Bau- und Bodenwirt- haft sehr zu leiden hatte, zugute kommen.

Veränderungen im Vorstand der Preußischen Bergwerks- und Hütten A.-G.

Wie amtlih mitgeteilt wird, hat Bergassessor a. D. Wissel- mann seine Stellung als tehnisher Generaldirektor der Preu- sige Bergwerks- und Hütten A. G. angetreten. Der Vorstand eßt sich nunmehr zusammen aus den beiden ordentlichen Vor- standsmitgliedern, Bergassessor a. D. Wisselmann (technischer Gene- raldirektor) und Kommer ienrat Dr. Loy (kaufmännischer General- direktor) sowie aus dem {iellvertretenden Vorstandsmitglied Ober- bergrat a. D. Alsleben (Justitiar).

Verkehrswesen.

Deutschlands Forderungen an den Weltpostkongreß.

Reichspost ministerium als Sprachrohr dex deutshen Wirtschaft.

Die maßgebenden Kreise der deutschen Wirtschaft haben dem Reichspostministerium außex den bereits früher bekanntgewordenen Forderungen einer größeren Dorn s im internationalen Postverkehr noch zahlreihe Wünsche der Wirtschaft an den Welt- postkongreß 1934 in Kairo übermittelt. Die Stellungnahme des Reichspostministeriums zu diesen Wünschen, die jeßt vorliegt, er- weist, daß das Ministerium in Kairo für die wesentlichen Wünsche der deutshen Wirtschaft an den internationalen Postverkehr ent- schieden eintreten wird. So wird Deutschland die Ermäßigung der Päckchengebühr beim Kongreß beantragen. Weiter will die Deutsche Reichspost dahin streben, möglichst viele Teilnehmerx für die Er- mäßigung der Druksachengebühr für Verlegerzeitungen und Bücher im internationalen Postverkehr zu erhalten. Das Ministerium beachte weiter die Unterschiede in den Briefgebühren derx einzelnen Länder, namentlich das Absinken der Gegenwerte in den großen Ländern mit gefallener Währung, und_ werde auch diese Angelegen- gei auf dem Weltpostkongreß zur Sprache bringen. Schließlich abé Deutschland u. a: die ‘allgemeine Ermäßigung der Gebühren für Postpakete beim Weltpostkongreß angeregt. Ob es mögli sein werde, Gewichtsstufen von 2, 3 und 7 kg einzuführen, solle geprüft

ama —— fie i Bekauntmachung, / E Das Höchstgewicht für Postpakete allgemein auf 20 k i Ginfuhe eiusuhee | betreffend Unglitigteiterflärung von Sprengstofferläubuis- | he" an dén dazu n6tlgen-Vesdederunheinrichtumzen fehle, Die | r. des . h ä 2 n Vin: t i, : enge : Gebühxen für dringend fete w s d stat. Bezeichnung der Waren f B Di U der nachstehenden Zusammenstellung auf- Drittel N Bréfelt r E Mrden Vora Ene em Varetts E s werden hiermit für : Die Luftfahrt sei jn steter Entwielung begrif en A werde è on der Deutschen Reichspost eifrig gefördert. Die Flüge, auch die 5 LouR Lebe beim Ae v ep gas „Mglichteii vermehrt Deutschs Z Aus\tell and habe beim Kongreß die Herabseßung der Luftpostzuschläge bes 899 a/c | Maschinen für Vorbereitung der Verarbei- N d W h Mustex n antragt. Namentlich sollten die Zu lâge für D ens Ge- tung und für Spinnerei . „„ « - . . E A ors Nr. BR. = Bergrevier- shäftspapiere, Warenproben und en ermäßigt werden. Auch 899 d | Maschinen für Bowetaitma der Verarbeitung Jnhabers beamter Schlicklid Des, ite bac MelOeaE ar Billigkeit e von Baumwolle «e s es - Mis 6 ; ießlih unterstü as Reichspostministerium den Wunsch der 899 e | Vaumwollspinn- (Feinspinn-) Maschinen . dos. Scheinos deutschen Tan den Päcchenverkehr auf alle Länder t 899 f | Maschinen für Vorbereitung der Verarbeitung 1 2 D S Die Deutsche Reichspost habe dana hon von Anfang an und für Spinnerei von Flachs, Hanf, Werg, | 338 gestrebt und werde dieses Ziel niht aus den Augen lassen. Jute, Ramie u. and. vorst. n, g. Spinn- Bareiter, B., Kath. Willenroth | B 31/31 GR. Hanau R Ls 3 E ‘s 5 i ä é j Ï De H., Opl.-Quettingen | C 68 E E 899 g Maschinen zum Ziwvirnen, Haspeln, Spulen iehl, E., Erdbach (Dillkr.) . } B 22 R. Weßlar y Wikeln der Ie Ui ‘Zwirne “G s “i Eckert, P, Stöbniß «1 C91 BR. West-Halle Auftakt der neuen Kulturarbeit 899 h Maschinen zur Vorbereitung der Gespinste Erdmann, R., Grube MarieIIl | B 6/29 BR. West-Cottbus 00 Es R Q H i Ä i E dio 20 O H., Nieder Hartmanns- 3/1932 V a im deutschen Rundfunk. Miche 902 a Zurichte- (Appretur-) Maschinen. . . « « ) O E E a e « EDB 19 . Glogau ; _Bj1 ; 902b | Maschinen für Wäscherei und chemische Reini- Hirsch, G., Barsinghausen . « | B 8/1929 | BR. Süd-Hannover | dex n O nacnon uber sia E Oer Len Secivte G G E S 155 | Hoppe, W., Domniß .. « | A 15/33 GR. Halle zu beteiligen ‘hatte, nun, gestüßt auf die Richtlinien des Reichs- 902c | Einzelteile zu Maschinen der Nummern 898, Kahlenbach, J., Köln-Kalk, | C 38 GR. Köln-Land propagandaministers Dr. Goebbels, seine Mission an der deutschen 899 a/h, 900, 901 a/c, 902 a/b, allein Kanngießer, K., Rotenburg Kultur in Angriff nehinen. Als Auftakt ist eine Reihe von zehn ausgehend « «eo o ooooooo op C S «B 8/32 GR. Hanau Reichssendungen über das gewaltige Werk Beethovens zu be- Koch, R., Mülheim-Ruhr . | B 11/1931 | GR, Mülheim-Ruhr | trachten. Die Sendungen werden in der Zeit vom 14. bis 25. Fa- B, Für die Einfuhr aus dem franzö- Koeppen, H., Hermsdorf, Kr, s nuar durchgeführt und im allgemeinen erst um 21 Uhr be innen ische llgebiet, einer französischen Waldenburg. - « «e o o o B" 5/1930 BR. West-Walden- damit j L ARRR O 2 g ¿ sischen Zol] , eine 11 amit jedem werktätigen Hörer Gelegenheit zur “Teilnahme ge- Kolonie, einer S bacdite F R pri geben ift. oder einem französischen ußgebiet. Kremer, F., Mornshausen. « } B 52 . Weglar Als Dirigenten sind neben Hans Pfipner, Siegmund Hau- 744 { Laublóh, weich h cus A T2 Lichtenberg, A., Lautenthal | B 1/1929 | BR. Zellerfeld segger und Franz Adam anexkannte Stabführer des deutschen S, Q C Y E G ags pes R D Dans Weisva, M den De Otto Fri- 1 V, N eo . e g oeffer und Edwin Lindner voxgesehen. Mit den besten deutschen Mädel, E., Brachwi B 9/32 GR e Tor N werden sie eine Leistung vermitteln, die in Bekanntmachung über den Londoner Goldpreis ins, H, Metlingen - : | B G.A.75 | GN E E aa è A, e e m . West-Cottbu : : : ; ¿ : gemäß § 1 der Verordnung vom 10, Oktober 1931 zur Stnnenlärin, S. Bectuin - | A 17/1933 | GR. Münster i. W. Die Reihe E zehn Reichssendungen beginnt am 1E O Aenderung der Wertberechnung von Hypotheken und Schreyer, H, Goslar + [B 1/1930 | BR. Goslar E e S E Ei DurE sonstigen Ansprüchen, die auf Feingold (Goldmark) Schütte, W., Nettelstedt « « | A 12/33 GR. Minden E m Deutsblandsender Am Montag, 15, Januar, wird vorn lauten (VGBl. 1 S. 569). Siefers, A., Enniger « « » - | B 9/1933 | GR. Münster i, W. | Kölner Rundfunkorchester di O ois Unt R Strunk: W. ‘Binasn A 63/33 GR. Koblen Kölner Rundfunkorchestex die I. Symphonie gesendet, am 16. Ja- Der Londoner Goldpreis beträgt am 13. Januar 1934 TaG, F Stóbni * E00 BR. West-Halle nuar aus Frankfurt/Main die IT., am 17. Januar von der Funk- für eine Unze Feingold *. « « »+ = 127 sh 11 d, Thielmann, R. Sechshelden. A 80 GR. Weßlar stunde Berlin die IIl. Symphonie (Eroica), am 18. Januar die in deutshe Währung nah dem Berliner Mittel- Tilqner, K., Kolonie Vik- IV. Symphonie vom Nationalsozialistishen Reichssym »honie- a L ; Œ gner, R. Orchester, am 19. die V. aus Leipzig, am 22. die VI. unter Leitung kurs für ein englisches Pfund vom 13. Ja- toria ITI B 4/27 BR. West-Cottbus L Las O s : nuar 1934 mit RM 13,60 umgerechnet = RM 86,9834, “| Tige, P., Tiefhartmannsdorf, ° von Hans Pfibner, am 23. die VI1. aus Leipzig, am 24. die für ein Gramm Feingold demna « « « = pence 49,3514, M Bete Ls s GR. Landeshut VIIT. vom Deutschlandsender und am 25. die IX. Symphonie vom in deutsche Währung umgerechnet . « « « = RM 2,79658 | Toepelt, »H.,, Waldenburg D T S S [j e ¿ arallel zu den symphonishen Werken wird allabendlicy an Berlin, den 183, Januar 1934. : R E S Stelle der sonst üblihen Nachtmusik ein umfassendes Kammer- Statistische Abteilung der Reichsbank. Treuholz, F., Lautenthal , |B 1/1932 | BR. Zellerfeld musikprogramm gesendet. Dr. DoöLinÔ, | Willig, G., Hoheneggelsen « | B G. A. 14/25] GR,. Goslar

Auflocterung des Sendewesens.

Wie die Reichssendeleitung mitteilt, ist der organisierte Pros- grammaustaush innerhalb der Programmaustaushgemeinshaften und dex Sendergruppe tral aufgehoben worden, nahdem die im Jahre 19833 geschaffene strafe Organisation ihre politischen Zwecke in der völligen geistigen Eroberung und Durxchdringung des deutschen Volkes erreiht hat und im neuen Fahr zur Entfaltung der künstlerishen Möglichkeiten eine Auflockecung des Sende- wesens zweckmäßig ersheint. Die Progtamgea g untersteht der Verantwortung der Jntendanten der einzelnen Sender, E

Großzzügige Werbearbeit für die Oftland-Wanderung.

Vom Reichsverkehrsministerium wird mitgeteilt, daß der Seedienst Ostpreußen im A 1934 vom 5. Mai bis 30. Of- tober durhgeführt werden soll. Um den Gedanken der Ostland- Wanderung ‘zum Gemeingut der Bevölkerung des deutschen Westens zu machen, sei eine großzügige Werbearbeit in Aussicht genommen, die teils von den Reedereien, teils durch die in dec

starbeit sehr rührige Nordische Gesellschaft in Lübeck betrieben werden solle. Zur Einleitung dieser Arbeit sind unter Leitung eines Vertreters des Reichsverkehrsministeriums füt den 22. und 923. Januar in Köln und Dortmund Besprechungen angeseßt, in denen weite Keise des nationalen E E sowie Per- sönlichkeiten aus dem Wirtschafts- und Verkehrsleben mit Ver- tretern des deutshen Ostens zusammenkommen.

Verbesserung der Heizung der Personenzüge.

Bei der Hauptverwaltung der Deutschen Rahoba pa melten waren Wirtschaftsvertretungen mit der Bitte vorstellig geworden, der rihtigen Heizung der Züge mehr Sorgfalt e aale Es wurde über zu trockene Luft infolge der Dampsheizung geklagt und über die Unmöglichkeit, die Heizung in den Abteilen ausreichend regulieren zu können. Wie das VDZ.-Büro meldet, hat die Haupt- verwaltung der Deutschen Reichsbahn-Gesellschaft dazu exklärt, daß sie ständig bemüht sei, die Heizeinrihtungen in den ersonenwagen ju bérballeen: És würden seit längerer Zeit u. a. Versuche mit

ärmereglern (Thermostaten) vorgenommen, die die _Abteil- temperaturx halten, so daß Ueberheizungen gar nicht exst eintreten fönnen, Bis zum nächsten Winter sollten eine Anzahl Wagen damit ausgerüstet werden. Auch werde eine Es exwartet durch das in steigendem Maße in den nächsten Jahren erfolgende Mehr- einseßen von Triebwagen mit Temperaturreglern.

Ab 3. Februar regelmäßige Lustpost nach Südamerika.

Am 3. Februar beginnt die Deutsche Lufthansa A.-G. mit einem regelmäßigen Flugdienst nach Sudamerika. Fn dexr Rich- tung Europa—Südamerika werden die Flüge am 3. und 17. Fe- bruar und dann weiter zunächst 14-täglich jeden zweiten Sonnabend ab Stuttgart-Böblingen über Sevilla, Las Palmas (Kanarishe FJnseln), Bathurst (Br.-Gambia), Flugstüßpunkt Dampfer „Westfalen“ mah Natal (Brasilien) durchgeführt. Fn Natall werden die Luftpostsendungen dem Flugdiersst des Condor- Syndikats übergeben und treffen in Rio de Janeiro am Donners- tag, in Montevideo am Freitag und in Buenos Aires am Freitag abend oder Sonnabend 2 ein, Fn Richtung Südamerika— Europa werden die Flüge ebenfalls zunächst LLISanO verkehren. Der erste Flug wird Rio de Janeiro am 8. Februar verlassen und am 183. Februar in Stuttgart-Böblingen eintreffen.

Die Flüge werden zur Ds gewöhnlicher und einge- shriebenex Briefe, Postkarten, rucksachen, Warenproben und Ge- \häftspapiere an Empfänger in Argentinien, Bolivien, Brasilien, Chile, Pataguay und Uruguay benußt. Auf dem ersten Flug am 3. Februar werden allerdings nur gewöhnliche und eingeschriebene Briefe und Postkärten, dagegen keine Drucksachen, Warenproben usw. befördert. Der Luftpo tizuschlag beträgt für Brasilien 1,26 Reichsmark, für Argentinien, Bolivien, Chile, Puaguay und Uruguay 1,50 RM für jede Postkarte, je 5g Brief oder je 25 g Drucksachen, Warenproben und Geschästspapiere.

Neichs- und Staatsanzeiger Nr. 11 vom 13, Januar 1934, S, 3,

——— Handelsteil. ————]

Berliner Vörsenbericht vom 12. Fanuar 1934,

Bei ruhigem Geschäft uneinheitliche Kursgestaltung.

Am Freitag wies die Berliner Börse wieder eine ziemlich eringe Umsaßtätigkeit auf. Bei an sich freundliher Grund- timmung war die Kursgestaltung nicht einheitlih. Nachfrage bestand nur für einige Spezialitäten sowohl am Aktien- als auch am Rentenmarkt. Die günstigen Wirtschaftsnachrichten, wie bei- spielsweise die befriedigende Entwicklung des Postverkehrs im abgelaufenen Fahr, der nah langer Zeit zuin ersten Male wieder eine Besserung exkennen läßt, fernex die weitere Steigerung der Roheisenproduktion und der vermehrte Stickstoffverbrauch, wurden zwar mit großer Befriedigung aufgenommen, doch führten sie zu keiner Geshäftsbelebung. Auch im Verlauf traten keine wesent- lichen Veränderungen ein, bei weiter stillem Geschäft war die Kursentivicklung uneinheitlich. Gege® Börsenschluß herrschte über- Schä Umsaßblosigkeit, die Notiérungen neigten eher zur

wäche.

Recht uneinheitlih lagen die Montanwerte. Braunkohlen- aktien gaben durhschnittlich um 4 vH nah, Bei geringem Ge- häft lagen die Kalipapiere freundlih. Chemische Aktien gaben etwas nah. Von den Elektrowerten seßten Chade ihre Aufwärts- bewegung fort, der Kurs erhöhte sich nochmals um 4,50 RM. Von den jonstigen Fndustriewerten waren vor allem Kunst- ait hie befestigt; hier regte der erhöhte Kunstseidenabsay in (merika an; Aku, deren To tergesellschaften von der Absaßsteige- rung in den USA. profitiert haben, erhöhten ihren Kurs um 1% vH. Sonst N {ih noch Deutsche Kabel, Metallgesell- haft und Daimler-Benz. S@Wäcer lagen Deutscher Eisenhandel, Berger, Holzmann, Engelhardt, Conti Gummi, Süddeutsche Zucker und Allgemeine Lokalbahn und Kraftwerke. Schiffahrtsaktien lagen vernachlässigt. Banken tendierten uneinheitlih; Reichsbank, die anfangs um 4 vH befestigt waren, wiesen gegen Börsenschluß einen Gewinn von. 14 vH auf, B. E. W. leiht erhöht.

Am Kassamarkt überwogen die Kursrückgänge. Das Rentengeschäft wies ebenfalls eine Verringerung auf, die Tendenz war nicht einheitlih. Es herrschte Realisationsneigung vor. Eine Ausnahme machte lediglich Altbesizanleihe, die bei vuhigem Ge- häft unter einigen Schwankungen fester lag. O konnte den POTRUgLNNUg nen Gewinn nicht behaupten. “Pfandbriefe und Kommunalobligationen leiht abgeshwächt, Staatsanleihen konn- ten kleine Gewinne aufweisen. Jn Stadtanleihen wurden da- gegen Gewinnmitnahmen vorgenommen. Am Geldmarkt hielt die Flüssigkeit weiter. an, die Tagesgeldsäße blieben mit 4,25 O, 4,12 vH, vereinzelt auch 4vH unverändert. Am internationalen Devisenmarkt war das Geschäft wieder ruhig. Der Dollar wurde amtlich in Berlin mit 2,69 (2,68) notiert, das Pfund stellte sich auf unverändert 13,68.

Besriedigende Geschäftslage in der Metallwarenindustrie.

Der Reichsbund der Deutschen Metallwaren-Fndustrie stellt auf Grund seiner regelmäßigen Umfragen bei den ihm ange- e aaen Firmen fest, daß im Monat Dezember 1933 der Ge- chäftsgang in der Bleh und Metall verarbeitenden Fndustrie, von einzelnen Ausnahmen abgesehen, als befriedigend zu be- geln ist. Die günstig lautenden Berichte überwiegen bei weitem. Finezelne Firmen melden Steigerung des Auftragseingangs um 10 bis 40 vH über Vorjahrshöhe.

Jm wesentlichen ist das Ansteigen des Beschäftigungsstandes auf saisonmäßige Gründe zurückzuführen, und es wird nun besonderer Anstrengung bedürfen, um das Sinken des Auftrags- Cu in fenifigitm Rahmen zu halten. Wenn aber die Jndustrie gemeinsam an die Meisterung des Problems der Ueber- windung der Arbeitslosigkeit herangeht, wird es sicher gelingen, aller etwaig eintretender Schwierigkeiten Herr zu werden.

Frostperiode bringt der Braunkohlenindustrie Lagerabbau.

Jn der deutshen Braunkohlenindustrie hat sih die Beschäfti- gung in der lezten Zeit befriedigend gestaltet. Durh die Frost- periode im Dezember war. es dem mitteldeutshen Braunkohlen- bergbau möglich, seine Läger erheblih abzubauen. Da die Abraum- betriebe infolge der Kälte \tillgelegt werden mußten, sind die Beleg- haften auf die gut beschäftigten Brikettfabriken aufgeteilt worden, dadur konnten Arbeiterentlassungen vermieden werden. Ebenso

ünstige Beschäftigungsverhältnisse hatte der rheinishe Braun- ohlenbergbau; auch hier konnten Förderung und Brikettherstellung niht unbeträchtlich erhöht werden.

Befriedigender Zementabsaß in 1933.

Obwohl für den Dezemberabsay noch keine endgültigen Zahlen bekannt sind, werden bereits Fahreszahlen für den Zementabsaß in 1933 veröffentliht. Danach rehnet man mit einem Absatz von 3,518 Mill, t, der Absay für Dezember ist auf 150 000 | geschäßt worden; in dem Vergleihsmonat 1932 stellte er sih auf 100 000 t. Gegenüber dem Vorjahr ist der Gesamtabsaÿ mit 3,518 Mill. | um 0,7 Mill. t größer, in 1931 [erie sih der Zementabsay auf insgesamt 3,7 Mill. t, das Rekordjahr 1928 brachte einen Absatz von 6,7 Mill. t. Wenn auch dex Zementabsay beträhtlih hinter dem von 1928 zurübleibt, so ist doch das Ergebnis für 1933 recht befriedigend.

Zu den neuen Richtlinien zum Einzelhandelssperrgejeß.

Der Reichswirtschaftsminister hat zur Durchführung des Einzelhandelsshußgesezes neue Richtlinien an die Länder- regierungen ailen: die die Handhabung der geänderten Durch- führungsverordnung zum Einzelhandelssperrgeses vom 28. 11. 33 betreffen. Jn den Richtlinien tritt, wie km Pressedienst des Einzelhandels ausgeführt wird, noch deutlicher als in der neuen Verordnung der Gedanke hervor, daß die Eröffnung neuer mittel- e Geschäfte auch während der Eisenhandelssperre jeßt chon wesentlih freier gestaltet werden soll. Dafür waren vor allem die Wünsche und Klagen des Hausbesiges maßgebend. Um diesen entgegenzukommen, ist generell bestimmt, daß für Läden in solchen Bauten, die bereits vor dem 14. Mai 1933 vorhanden oder im Bau waren, keine Bedürfnisprüfung mehr angewandt werden joll. Es bleiben also lediglih heute noch die nah dem 14. Mai 1933 begonnenen Bauten unberüdsichtigt. Die Richtlinien ver- deutlichen diese wesentlihste Lockerung der Sperre noch einmal. Danach ist zukünftig lediglich zu prüfen, ob mit der Eröffnung die Gefährdung einer in unmittelbarer Nahe liegenden selbständigen Verkaufsstelle zu befürchten ist. Die Gefährdung ist nah den Richtlinien erst dann anzunehmen, wenn der zu befürhtende Um- laprüdgang bei der Berücksichtigung der Verhältnisse der Branche ie Weiterführung des bestehenden Geschäfts inm Frage stellen würde. Andererseits bedarf es nicht mehr oder minder exakter Beweise, sondern es genügt die Befürchtung, “t eine solhe Ge- fährdung N zu erwarten ist. Eine Prüfung der Ver- mögensverhältnisse des bestehenden Betriebs ist hingegen bei diesen Feststellungen niht angängig. Die Gesundung des Einzelhandels verlange, A lebensunfäbige Betriebe niht künstlich erhalten

Appell des Präsidenten der Fnternationalen Handelskammer an die Wirtschastsvertreter aller Staaten.

Der Präsident der Jnternationalen Handelskammer, F. H. Fentener van Vlissingen, und der Generalsekretär der FHK,, Pierre Darn haben zur Erreichung des Zieles eines wirtschaft- lichen Wie! eraufstiegs im neuen Jahr an die Wirtschaftsvertreter in allen Staaten der Welt nachstehenden Appell gerichtet:

_ „Wir stehen am Beginn eines neuen Fahres. Wird es eine wirkliche Wiederbelebung der Wirtschaft bringen, deren erste An- zeichen wix während der leßten Monate zu verspüren glaubten? Oder werden die Staaten auch weiterhin außerstande sein, die nächstliegenden Probleme zu lösen? Viel“ hängt von den Re- gierungen ab, viel abex auch von der Energie, Umsicht und dem Verständnis der Wirtschaftskreise aller Länder. Die Bestrebungen in Richtung auf größere nationale Autarkie in der ganzen Welt müssen ihre Beruücksichtiging finden. Eine Reihe von Fragen dürste niht mehr auf den altüberlieferten Wegen zu lösen sein. Wir denken in A Linie an die Währungsstabilisierung, an eine bessere Anpassung von Produktion und Verbrauch, an eine Herabseßung von Handelshemmnissen aller Art. Es gibt auch enger begrenzte, darum aber niht weniger wihtige Fragen, etwa die, ob zur Herabseßung der Holltarife die Meistbegünstigungs- flausel nal werden muß, deren unbedingte gleiche Anwen- dung Ur prünglih der Beseitigung der Zollshranken dienen sollte, Es gehört zu den Aufgaben der Wirtschaft für das Jahr 1934, die neuen Jdeen zu sichten und festzustellen, wieweit sie gut, rihtig und durhführbar sind, und sih und ihre Wirtschaftsorgani- ation ihnen anzupassen. Man sagt, daß die Bestrébungen um internationale Verständigung und Annäherung eine moralische Krise durhmachen, und die Bemühungen der Regierungen um Zusammen- arbeit sind in der Tat nicht immer sehr glücklih gewesen. Seit dem Krieg haben ungefähr vierzig e internationale Regierungs- konferenzen stattgefunden, und die leßte Londoner Konferenz haben wir noch nicht ganz verwunden. Sollen aber deshalb, weil die Regie- rungsorganisationen versagen hoffentlih ein nux vorübergehen- der Zustand —, auch die privaten internationalen Organisationen

Ai E einstellen? Gerade das Gegenteil ist der Fall. Wenn die Regierungen diese Aufgabe nicht erfüllen können, müssen die Ver- treter der Wirtschaft sih ihr mit um so größerer Kraft widmen. Dis Internationale Handelskammer is eine internationale Vereini- ung von Angehörigen des Wirtschaftslebens, die sich auf den esten Unterbau nationaler Landesgruppen stüht. Sie hat nichts mit A Wirtschaftstheorien zu tun. Jhr Hauptinteresse gilt den Formen praktisher Tätigkeit, die dazu beitragen, den Um- s{chmelzungs- und Anpassungsprozeß der Wirtschaftsstruktur, den gegenwärtig die Welt durchmacht, in den einzelnen Ländern zu erleihtern. Die Fnternationale Handelskammer tritt voller Zuversicht und Verantwortungsfreudigkeit in das neue Fahr. Sie ist sih bewußt, daß sie durch Zusammenfassung der Wirt- schaftskreise aller Staaten mit dem Ziel, gemeinsam für eine Verbesserung der internationalen Wirtschaftsbeziehungen zu arbeiten, an der Wiederherstellung der Wirtschaft und des Wohl- ergehens in jedem einzelnen Lande wie auch der allgemeinen Wohlfahrt mitwirkt. Zur erfolgreichen Durchführung ihrer Auf- gabe bedarf die Kammer aber niht nur der tatkräftigen Unter- stüßung ihrer Mitglieder, sondern auch der Mitarbeit der Kauf- leute und Wirtschaftsorganisationen, die ihr heute noch nicht angehören. Wir haben keine Zeit zu verlieren. Alle Mitglieder der Juternationalen Handelskammer müssen ihren Einfluß geltend machen, um in ihrer Umgebung alle die, deren moralische und sachliche Unterstüßung unentbehrlich ist, für die Kammer zu gewinnen. Alle Mitglieder der FHK. mussen aktiv vorgehen. Sie müssen ihren Einfluß geltend machen, um alle die für die Kammer zu gewinnen, deren moralishe und sahliche Unter- stützung unentbehrlih für die Wiederherstellung des Wohlstands ist. Die Führer der Wirtschaft haben dringende Pflichten gegen- über der Gemeinschaft und vor allem den Arbeitern. Wir rufen jeden einzelnen in jedem Lande auf, im neuen Fahr die Landes- gruppen der Fnternationalen Handelskammer zu unterstüßen und teilzunehmen an unserem Werk zum Wohl der Allgemeinheit.“

Bor der Autofsaison 1934.

Zu den Judustrien, die im Frühjahr einen kräftigen Saison- anstieg zu verzeihnen haben, gehört in erster Linie auch die Kraftwagenbranche. Hier macht sih mit dem Eintritt der milden Witterung ein Aufschwung auf dem Markt für Kraftfahrzeuge bemerkbar. ;

Mit der Autosaison 1934, die nunmehr diht vor der Tür steht, beginnt. der neue Start der deutschen Automobilindustrie. Nach dem glänzenden Verlauf der vorangegangenen Saison er- warten einzelne Kreise der Kraftverkehrswirtschaft für 1934 ein noch lebhafteres Geshäft. Nah der Verdoppelung des Absatzes im Jahre 1933 (von 40 000 auf 80 000 Wagen) rechnen sie bereits mit einer Steigerung auf 100 000 Personenwagen. Zweifellos würde ein derartiges Ergebnis einen beträchtlichen Fortschritt in der Arbeitss{hlacht bringen. Bei nüchterner Betrachtung der Lage muß man aber feststellen, daß diese Erwartung etwas zu optimistish ist.

Man muß sich zunächst einmal vor Augen halten, daß mit dem riesigen Anstieg des Automobilabsayzes im Jahre 1933 ein erheblicher Teil des in der Krisengeit ausgestauten Ersaybedarfes zunächst gedeckt ist. Zweifellos wird das Autogeshäft in diesem Fahre einen weiteren G wann E, doch steht die Frage offen, inwieweit die durh die Wirtschaftsbesserung verursachte Einkommenserhöhung Beträge für die Anschaffung von Auto- mobilen freiseßt. Bekanntlich seßt sich die Einkommenssteigerung nur ganz allmählih durch.

Aber niht nur diese Momente stellen die Stärke des Auf- schwungs im Automobilabsaß in Frage, es fommen auch noch andere beahtlihe Faktoren hinzu. Durch die ‘ab 1. Fanuar 1934 eingetretene sharfe Regelung des Kraftfahrzeugmarktes sind näm- lih die Vorteile, die Fch bisher insbesondere durch günstige Hereingabe gebrauhter Wagen bei Anschaffung neuer erzielen ließen, in Fortfall gekommen. Die neue Marktregelung sieht feste Preisbindungen für Ane und Handel vor; durch diese sind alle Unterschreitungen der Listenpreise, alle offenen und versteckten Nachlässe und Rabatte ausgeschlossen. Soweit alte Wagen beim Kauf eines neuen Autos in Zahlung gegeben werden, sind diese

an treuhänderish festgeseßte Preise gebunden; damit ist die Hauptquelle versteckter Unterbietungen verstopft worden. Was die strifkte Einhaltung von Festpreisen anbelangt, so ist in der Jndustrie die Meinung vorherrschend, daß dadurch keine Verteue- rung der Wagen eintreten wird. Fm Gegenteil, die Fabrikew

lassen bereits jeßt hon Bemühungen zur Preissenkung erkennem.

Troßdem ist aber S daß für manche Neuanschaffung mehr Ueberlegungen angestellt werden als früher, denn der Reiz den die Rabattgewährung auf den Käufer ausgeübt hat, ist bus die Neuregelung in Fortfall gekommen.

Wichtig für-die Gestaltung der Autosaison 1934 ist ferner, daß wir allmählich ein größeres Angebot von steuerfreien Altwagen zu evwarten haben; teilweise werden jeßt hon steuerfreie Altwagew angeboten, denn mancher Besitzer, der durch die Regierungsmaß- akiien vom 1. April 1933 seinen Neuwagen steuerfrei erhalten hat, verkauft diesen bereits wieder. Hier ist eine Getahr für dew Absaß von neuen Personenkraftwagen, denn im Laufe der Zeit wird sich ein steuerfreier Altwagenmarkt aufbauen, der sih un- günstig auf den Umsaß der Fabriken auswirken kann.

Mit welchen Geschäftsergebnissen die Automobilindustrie aus der Saison 1934 herausgehen wird, bleibt abzuwarten. Nach dew leßten Beobachtungen steht der Jndustrie voraussihtlich ein ver- shärfter Konkurrenzkampf bevor, und zwar werden bei diesent die kleinen Fabriken ungünstig abshneiden; eine von ihnen hat bereits die Autoproduktion vorübergehend eingestellt, Die Vor- teile, die aus diesem Konkurrenzkampf den Käufern erwachsen werden, dürfen jedoh niht übershäßt werden.

Zur weiteren Ankurbelung des Absayes der Automobilindu- strie werden aus ihren Kreisen jeßt wieder die Rufe nah Steuer- freiheit für Nubfahrzeuge laut Gerade in dem Lastkraftwagen- geschäft sehen die Automobilfabriken noch verhältnismäßig gute Absatreserven, denn die Zunahme des Lastwagenabsaßzes im Jahre 1933 um etwas mehr als 60 vH blieb doch egenüber der Steigerung im Personenwagengeschäft (100 vH) nicht unerheblih zurück. Weitere Anregungen zur Förderung der Kraftverkehrs- wirtschaft laufen auf eine Verbilligung der Treibstoffpreise hinaus.

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blieben. Jn der neuen Durhführungsverordnung zum Einzel- handelssperrgeset ist bekanntlich bei der Prüfung der Anträge den Behörden weiterhin auch eine Berücksichtigung der fahlihen Eignung des Antragstellers vorgeschrieben. Fn seinen Richtlinien weist der Reihswirtschaftsminister erläuternd darauf hin, daß die Berücksichtigung der fachlihen Eignung feine Verschärfung der Sperre darstellen solle, . sondern besonders dem erfahrenen kfauf- máännischen Angestellten die Gründung einer selbständigen Existenz auch während der Zeit der Sperre ermöglichen und erleichtern soll. Der Reichsarbeitsminister hat schon früher besondere Mittel bereitgestellt, um arbeitslosen faufmännischen Angestellten, die wegen thres Alters keine Aussicht auf Anstellung haben, die Gründung einer selbständigen Existenz zu erleihtren. Dle fach- lihe Eignung auf dem Gebiet dev notwendigen Warenkunde fann nah Ansicht des Reichswirtschaftsministers auch im entsprechenden Großhandels- oder im Fabrikbetrieb erworben werden. Fm allge- meinen werde das Zeugnis über die Handlungsgehilfenprüfung als Nachweis der erforderlichen Sachkunde bei den Angestellten ausreichen. Die neuen Richtlinien des Reichswirtschaftsministers stellen klar heraus, daß durch die Lockerungsverordnung vom 98. 11. 33 eine Art Uebergangsrecht bis zur endgültigen Aufhebung des Einzelhandelssperrgesezes geschaffen werden soll. Bemerkens- wert dabei ist, daß keinerlei Erleichterungen etwa für die Neu- gründung oder Ausdehnung unerwünschter großkapitalistisher Be- triebsformen geschaffen sind.

Umbaumaßnahmen im Erdölkonzern.

Die außerordentliche Generalversammlung der Deutschen Petroleum A.-G. genehmigte gegen Lo Stimmen eines Aktionärs den Vertrag, wonach die Rositzer tineralöl Raffinerie von der Deutschen Erdölgesellshaft auf die Deutsche Petroleum A.-G. übergeht sowie den damit im Zusammenhang stehenden Dividendengarantievertrag für die außenstehenden Aktionäre ‘der Deutschen Petroleum A.-G. Neu in den Aufsichtsrat gewählt wurden: Major von Berghes, Bad Rittmeister Dr. Alhard von Burgsdorff, Garath b. Benrath a. Rh.; Genralkonsul Dr. Friederih, Düsseldorf; Direktor Dr. Haußmann, Berlin; Bergassessor Albert Ritter, Gelsenkirchen; irektor Walter

Bandhalm, Altenburg, Thür.; Dr. Georg Solmfssen, Berlin. Vom Vorstand verlas Bergwerksdirektor Hermann Bruch die H pra eg des Vertrags nebst Erläuterungen. Danach haben hon jeit einiger Zeit Erwägung?n in der Verwaltung statt- efunden, ob nicht für die lüssigen Mittel eine sinngemäße Eerwéeidana gefunden werden könne. Dabei mußte berüdsichtigf werden, daß ein Teil der flüssigen Mittel für die Oelpolitik und für den Ausbau der Werke benötigt wurde, zumal die Er- weiterung der heimischen Oelproduktion im Vordergrund des Interesses stehe. Es kam zu Verhandlungen mit der Deutschen Erdöl A.-G. wegen des Erwerbs der Rosißer Mineralöl Raffinerie, die auf Grund langjähriger Praxis sowohl Braun- fohlenteer als auch Rohöl zu verarbeiten in der Lage ist. Wirt- shaftlich gesehen bedeute der Uebergang der Rosißer Mineralöl Raffinerie ais die Deutshe Petroleum A.-G. die Möglichkeit einer zweckmäßigen Verarbeitung des Rohöls und auf de:n Gebiete der Gewinnung von Oel aus Braunkohlenteer einen neuen Wirkungskreis für die Gesellshaft. Auf diese Weise würden die Bestrebungen auf Erhöhung der heimishen Oelproduktion stark gefördert. Einem Aktionär, der die Meinung vertrat, daß die Majorisierung der Depag durh den Hauptaktionär, die Deutsche Erdöl A.-G., zu einigem Mißtrauen Veranlassung gebe und der um Vorlegung der leßten Bilanzen der Rosißer Mineralöl Raffinerie ersuchte, wurde von der Verwaltung erwidert, daß eine Ee Prüfung stattgefunden habe, auf Grund deren der Erwerb der Rosiver Raffinerie als ein großer Wertzuwachs für die Gesellschaft bezeihnet werden könne. Auch der verein- barte Kaufpreis von 8 Mill, RM sei angemessen. Die Ueber- tragung der Raffinerie erfolge mit Wirkung vom 1. Januar 1934; von diesem Tag an gehen Nußung und Lasten auf die Depag über. Die Verwaltung teilte noh mit, daß die Gesellschaft im Geschäftsjahr 1933 günstiger abgeshnitten habe als im Vorjahr. Eine Dividende werde aber troßdem nicht zur Ausschüttung ge- langen, vielmehr solle das Mehrergebnis vorgetragen werden. Der vorerwähnte Dividendengarantievertrag sieht vor, daß die Deutshe Erdól A.-G. sich gegenüber der Deutschen Petroleum A.-G. für die Zeit vom 1. Januar 1934 bis 31. Dezember 1940 verpflichtet, den Jnhabern der außenstehenden Aktien der Depag eine Dividende von jährlich mindestens 4 % zu gewähren, falls die Deutsche Petroleum A.-G. einen geringeren Say zur Aus- shüttung bringt.