1934 / 14 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 17 Jan 1934 18:00:01 GMT) scan diff

Neichs- und Staatsanzeiger Nr. 14 vom 17. Januar 1934. S. 2.

Seedienst Ostpreußen 1934 verstärkt.

Der Seedienst Ostpreußen beginnt mit der Zuversicht, zu der man im Deutschland Adolf Hitlers berehtigt ist, den Verkehr am 5. Mai 1934; zunächst zwischen Travemünde—Swinemünde— Zoppot— Pillau. Evste Abfahrt von Pillau am 7. Mai, von Travemünde am 8. Mai. Schon zu Hin nelfahrt kann man eine Ostlandreise zur See unternehmen.

Der stark ausgebaute Hochbetrieb beginnt Ende Juni mit der ersten Fahrt nach Memel ' (26. Juni abends ab Travemünde, 97. Juni ab Swinemünde, durch Zoppot und Pillau und an Memel am 28. Juni). Als Verstärkung für die Strecke Trave- münde—Pillau wird der bekannte Helgolandturbinendampfer „Kaiser“ der Hapag in den Dienst eingestellt. Vom 1. Juli ab wird mit drei je 1200 Personen fassenden Schnellschiffen (den durch die Verlängerung wesentlich verbesserten Motorschnellschiffen „Hansestadt Danzig“ und „Preußen“ und Dampfer „Kaiser“) vier- mal wöchentlich von Travemünde (zweimal über Swinemünde, zweimal über Warnemünde und Binz) und viermal von Swine- münde nah Zoppot und Pillau (einmal wöchenilih nach Memel) gefahren. ; c A j

Gegen 4800 Pläße (480 Betten) wöchentlich in jeder Richtung, die 1933 angeboten wuvden (davon nux 600 mit 60 Vétten ab Travemünde), werden 1934 wöchenilich im Hochbetrieb (1. Juli bis 31. August) 7200 Pläße und 548 Betten (davon 3600 Pläße mit 188 Veiten ab Travemünde, Warnemünde und Binz) an- geboten werden. Teiliveise neuartige Liegegelegenheiten für die große Masse, die keine Kammern benußt, jollen die Reise angenehm gestalten “Bei diesex gewaltigen Verstärkung, neben der eine bedeutende Verbesserung der Eisenbahnverbindungen Ostpreußens einhergeht, ist finiftig jede Ueberfüllung im Seedienst Ostpreußen aus- geschlossen. 4

Um den beständigen Spätsommer und den bunten Herbst ibrer Schönheit entsprechend in die ostpreußische Hauptreisezeit einzubeziehen, werden „Hansestadt Danzig“ und „Preußen“ beide noch bis 16. September viermal wöchentlich betrieben (davon zwei- mal ab Travemünde), der Herbstverkehr bleibt bis 39. Oktober (zweimal wöchentlich, davon einmal ab Travemünde) im Gange.

Die Abfahrten ab Travemünde (im Mai, Juni und Herbst wie im Vorjahr . Dienstags 23,30 Uhr) werden in der Hauptreise- zeit auf den nächsten Morgen 8,20 Ühr verlegt (also Fahrtver- kürzung um éine ganze Nacht, von 36 auf 27 Stunden). Da- mit werden die Unbequemlichkeiten des Vorjahres behoben. Die Danziger Bucht verdankt der Verwendung von drei Schiffen einen lebhaften Pendelverkehr zwishen Zoppot und Pillau. Von Trave- münde nah Warnemünde, Binz und Swinemünde entsteht ein erstklassiger T fecbäderdienst, der der Ostsee neue Freunde ge- winnen wird, u. a, mit einer verbilligten Sonntagsfahrt (Ham- burg—Lübeck) Travemünde—Warnemünde und zurUck.

Besonders Rheinland, Westfalen und der deutshe Nordwesten sollen im Sinne des Kochshen Ostpreußenplanes durch diese Ver- tärkung für den Osten gewonnen werden.

Der bedeutenden Verstärkung und Verlängerung des Betriebs entsprechen werbekräftige Tarifsmaßnahmen, die neue Besucher- kreise für Ostpreußen gewinnen sollen. Neben der bekannten 40 %igen Ermäßigung für Rücckfahrkarten und Gesellschasts- reisen bleibt u. a. der Jugendtarif mit der einzigartigen Ermäßt- gung um 75 vH bestehen. Ohne ihn ist heute die deutsche Oft- landwerbung nicht mehr denkbar. Neu is für die Zeit vor dea

VBevölkerungSbewegung.

Deutschlands Menschenverluft durch IuSs- wanderung: 2,4 Millionen.

Wie das V. D. Z.-Büro meldet, hat das Statistishe Reichs- amt eine „Wanderungsbilanz Deutschlands“ aufgestellt, aus der sih ergibt, daß die Wanderungsbilanz des Deutschen Reiches wäh- rend der leßten zwei Menschenalter größtenteils passiv gewesen ist. Seit der Reichsgründung im Jahre 1871 hat Deutschland durch Wanderung rd. 2,4 Millionen Menschen verloren. Am er- heblihsten war der Wanderungsverlust zahlenmäßig i Der Sahresgrupve 1880 bis 1885, wo er 980 215 Einwohner betrug. ine aftive Wanderungsbilanz, d. h. Zeiten, in denen die Zahl r Einwanderungen größer war als die der Auswanderungen, tte Deutschland vor dem Kriege nux zwischen 1895 und 1905. Weiter ist ein beträchtliher Gewinn von rd. 330 000 Menschen in dem Zeitraum von 1910 bis 1925 festzustellen, der auf eine Reihe außerordentliher Umstände der Kriegs- und Nachkrieg5- zeit zurücgeht. Vor allem ist- in diesem Zusammenhang der Zu- strom von Deutschen aus den abgetrennten Gebieten und der Rück- strom von Auslandsdeutschen zu nennen.

Im Zählabschnitt 1925/1933 war die deutshe Wanderungs3- bilanz wieder passiv mit einem Wanderungsverlust von 263 961 Personen. Etwa zwei Drittel der Mehrauswanderung entfiel auf das männliche Geschlecht.

Fnteressant sind auch die Feststellungen über die Wanderung innerhalb der Reichsgrenzen. Größere Wanderungsgewinne ver» eichnet in Norddeutschland z. B. Berlin. Aber auh andere Großp- Hädte sind das Ziel der Wanderung innerhalb der Reichsgrenzen geworden, Dagegen haben z. B. die ostdeutshen Gebiete ohne Berlin und den angrenzenden Regierungsbezirk Potsdam einen Wanderungsverlust von zusammen rd. 342000 Menschen erlitten. Die dur die neue Grenzziehung geschaffenen Verhältnisse haben

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roßen Ferien und nah dem 20. August der „Hundexrt-Mant- arif“. Er bietet den nationalen, wirtschaftlihen und |port- lihen Verbänden Gelegenheit zu Massenreisen in den Deutschen Osten (und umgekehrt) zum Preise (einschl. Rückreise!) von nux 13 RM (zwishen Travemünde und/oder Warnemünde und JoppO

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bzw. Pillau), 10 RM Swinemünde—Zoppot—Pillau) und

(zwishen Zoppot und N i y Reiseantritt in der Hauptreisezeit, um Ueberfüllungen auf jeden Fall zu vermeiden.

und zwar auch getrennt durhgeführt werden. nehmern solchex Massenfahrten Freunde im Osten hat oder es sich sonst leisten kann, soll veranlaßt werden, länger zu bleiben, vor allem den „bunten Herbst im Deutschen Osten“ voll auszu- kosten. | Jm Geiste des Führers wirkt der Seedienst Ostpreußen mit dahin, das Antliy des deutshen Volkes nah Osten zu wenden. Ein Symbol des Glaubens an ostdeutsche Entwicklungsmöglich-

feiten bedeutet es, daß 1934 Hunderte von Volksgenossen am Bau |

eines großen dritten Schiffes Beschäftigung finden werden. Der starke Verkehr der Hansestädte, des ganzen Nordwestens sowte des Ruhrgebietes und Rheinlands nah Ostpreußen und Danzig hat dieses Schiff erforderlich gemaht. Auh an Bord . von „Hansestadt Danzig“ und „Preußen“ sind Umbauarbeiten im Gange, die der Anpassung an den starken Verkehr dienen. Jns- besondere soll Raum geschaffen werden, um eine stärkere Be- saßung unterbringen zu können. Die dur den Nationalsozialis- mus geförderte Östlandbegeisterung belebt nicht nux den Often selbst rückwirkend schafft sie dur organische Bedürfnisse neue Arbeit auch diesseits der Weichfel.

Wellenönderung beim Deutschlandsender.

Der Deutschlandsender is leßte Nacht von Welle 194 kHz (1546.4 m) auf Welle 191 kYz (Welle 1571 m) umgestellt worden. Der Grund für diese Maßnahme ist folgender: Gegen den ersten Teil des Luzerner Wellenplans (Langwellenteil) waren hon in Luzern von einigen Seiten Bedenken erhoben worden. Man nahm ihn aber troßdem an, weil sich keine bessere Lösung fand. Bei dev Tagung des Weltrundfunkvereins in Amsterdam behandelte man erneut den ersten Teil des Luzerner Wellenplans und sah als eventuelle anderweite provisorishe Lösung eine Aenderung dieses ersten Teils vor, die man mit „modus vivendi“ bezeichnete. Fn diesem modus vivendi hatte Deutschland die Welle 194 kYz (1546,4 m), die es in der ersten Nacht der Wellenumstellung vec- einbarungsgemäß auch für den Deutschlandsender geschaltet hat. Gestern stellte sich nun heraus, daß Frankreich die bisherige Welle des Eiffelturms, die im Luzerner Plan nicht mehr vorgesehen ist, weiterbenußt und dadurch den Emßfang des englishen Haupt- senders Daventry auf der Welle des „modus vivendi“-Plans (203 kHz) in England unmöglich macht. Die Engländer waren daher gezwungen, dem Eiffelturm auszuweichen und sind in der leßten Nacht auf die ihnen nach dem Luzerner Plan zugeteilte Melle von 200 kUz (1500 ‘m) gegangen. Jnfolgedessen war Deutschland gezwungen, um den bestehenden Frequenzabstand zu den Nachbarsendern zu erhalten, für den Deutschlandsender auch seinerseits die im Luzerner Plan vorgesehene Welle von 191 kHz (1571 m) zu halten. Der Empfang des Deutschlandsenders wird dur diese Maßnahme in keiner Weise berührt.

besondexs in dexr Provinz Ostpreußen die Abwanderungstendenz verstärkt. Ostpreußen hat im Abschnitt 1925/33 durch Wanderung xd. 95 000 Personen eingebüßt, das ist zahlenmäßig mehr als die Hälfte seines weit über dem Reichsdurchshnitt liegenden Ge- burtenübershusses. Am stärksten wurden dabei die Regierungs- bezirke Allenstein und Gumbinnen betroffen. Der Wanderungs- verlust der Regierungsbezirke Köslin (— 44 000) und Grenz- mark Posen-Westpreußen (— 19 000) kommt dem der ostpreußishea Verluste verhältnismäßig nahe. Dagegen hat die Millionenstadt Berlin mit ihrem Ausstrahlungsgebiet einen zahlenmäßigen Ge- winn von rd. 357 000 Menschen in der Wanderungsbilanz 1925/33 zu verzeihnen und damit 14 000 Einwohner mehx aufgenommen als der Wanderungsverlust des gesamten übrigen Ostdeutschland betrug. Das gesamte Nordwestdeutshland hat einen Wande- rungsgewinn von 12 000 Personen aufzuweisen, Mitteldeutschland einen Wanderungsverlust von rd. 40 000 Perjonen, Westdeutsch- land einen Wanderungsverlust von 98 000 Personen und Süd- deutshland eine passive Wanderungsbilanz von 153 000 Personen,

Unfer Nrachwuchs.

Nach den Ermittlungen des Statistischen Reihsamtes werden voraussihtlich in Deutshland junge Männer, die das 21. Lebens- jahr erreichen, am 1. Januar 1933: 641 000, 1934: 614 700, 1935: 602 400, 1936: 464000, 1937: 2345 000, 1938: 310 000, 1989: 821 000, 1940: 473 800, 1941: 631 500, 1942: 670 700, 1943: 566 300, 1944: 533 300, 1945: 532 300, 1946: 554 000, 1947: 527 200, 1948: 49% 000, 1949: 500 100, 1950: 504 400. Nach 1935 ist man, da die Geburtenziffern noch nicht feststehen, auf Wahrscheinlichkeits- berehnungen angewiesen. Jmmerhin werden nah den Ermitt- lungen des Statistishen Reichsamtes, die auf der Annahme be ruhen, daß die Entwicklung sih im selben Sinne wie bisher voll- zieht sih folgende Ziffern ergeben: 1960: 456 000, 1970: 394 800, 1980: 365 000, 1990: 329 700.

Handelstecil.

Berliner Börsenbericht vom 16. Januar 1934.

Bei anhaltender Geschäftsstille wieder uneinheitlihe Tendenz.

Während die Roojeveltsche Währungsbotschaft an den inter- nationalen Börsenpläßen eine Geschäftsbelebung hervorrief, ver- harrte die Berliner Börse, obwohl sie die Erklärungen des ame- rifanischen Präsidenten stark beachtete, in ihrer Geschäftsstille. Auch die weiteren günstigen Wirtschaftsnachrichten, wie beispiels- weise der neue große Reichsbahnauftrag für die Lastkraftwagen- industrie, vermochten die Börse nicht anzuregen. Die Tendenz war bei der Geschäftseröffnung wieder nicht einheitlich. Dabei hielten sich die Shwankungen nah oben oder unten in denselben Grenzen. Jm Verlauf blieb die Umsaßtätigkeit im allgemeinen weiter gering, nur für einige Spezialitäten wurde das Geschäft etwas lebhafter. Gegen Börsenschluß war die Tendenz behauptet.

Am Montanaktienmarkt waren anfangs nur Viansfeld be- achtet, dex Kurs erhöhte sich um % vH. Buderus, Harpener, Hoesch, Laura, Phönix und Maxhütte gaben nah; Rheinstahl konnten im Verlauf ihren Anfangsverlust wieder ausgleihen und darüber hinaus noch etwas gewinnen. Von Brauukohlenwerten tendierten Rhein. Braun fester (plus 124 vH), Niederlausiyer büßten anfangs 2% ein, 1m Verlauf konnte dexr Verlust zum großten Teil wieder ausgeglichen werden. Eintracht Braunkohlen minus 2 vH. Kaliwerte konnten wegen Umsaßlosigkeit zunächst gax nicht notièrt werden; im Verlauf exgab sih bei Aschersleben

ein Kursabstrich von 2 vH, Westeregeln verloren 1 vH, Salz- detfurth ebenfalls minus 1 vH. Von chemishen Werten waren F, G. Farben gefragt und fester; Chemische Heyden und Rütgers- werke gaben nah. Elektroaktien hatten eine uneinheitliche Tendenz. Chade gewannen 2,25 RM, Elektrizitätswerk Schlesien plus 4 vH, Siemens plus 1/4 vH; Accu verloren dagegen 3 vH, Elektrische Licht & Kraft sowie Felten je 1% vH s{chwäher, Schuckert gaben um 1 vH nah. Von den sonstigen Fndustrie- papieren fanden Holzmann Beachtung, für Zellstoffwerte, Süddeutsche Zucker fester. Abgeshwächte Kurse wiesen Stöhr, Deutsche Telephon und Kabel auf. Allgemeine Lokalbahn und Kraftwerke wiesen eine E Tendenz auf. Schiff- fahrtsaktien hatten stilles Geschäft, die Kursveränderungen waren nux gering. Banken nachgebend; Reichsbank minus 154 vH, Braubank minus 1!4 vH,

Dex Kassamarkt wies überwiegend shwache Kurse auf. Renten gaben weiter nah; das Geschäft war wiedex nur gering. Für das kleine Verkaufsangebot von seiten des Publikums zeigte ih fast keine Aufnahmeneigung. Dex Geldmarkt war wieder flüssig, Tagesgeld blieb mit 4,25 bzw. 4,12 bis 4 vH unverändert. Am internationalen Devisenmarkt gab der Dollar im Zu- sammenhaüg mit dex neuen Rooseveltschen Währungspolitik nach. Jn Berlin wurde erx amtlich mit 2,575 RM notiert gegen 2,65 RM am Vortag; diese Notierung entspriht einem Goldwert von 61 vH, Das engkishe Pfund gab auf 13,22 (13,55) nach.

tillau). Dieser Tarif gilt niht zum ersten -

Die Rückreise aber kann binnen 2 Monaten, | Wer von den Teik- j

|

Nachfrage zeigte sih auch |

Weiter ansteigende Börsenindices.

Die vom Statistischen Reichsamt errechneten Börsenindices es sich in der zweiten Fanuar-Woche (8.—13. 1. 1934) im kergleih zur Vorwoche und zum Monatsdurhshnitt Dezember 1933 wie folgt: Aktienkurse (Fndex 1924/26 = 100) insgesamt 70,52 gegen 69,83 in der Vorwoche und 67,36 im Monatsdurh- shnitt Dezember. Die einzelnen Gruppen weisen folgende Fndex- ziffern Aal: Bergbau und Schwerindustrie 75,86 gegen 75,84 bzw. 72,32, verarbeitende Fndustrie 64,89 gegen 64,08 bzw. 61,81 und Handel und Verkehr 75,87 gegen 74,29 bzw. 67,36. Das Kuxrsniveau der 6 proz. festverzinslihen Wertpapiere hat sih im Durchschnitt auf 92,38 erhöht gegenüber 91,61 in der ersten Januarwoche und 89,55 im Monatsdurchschnitt Dezember 1933, Bei den Pfandbriefen der Hypothekenbanken ist eine Erhöhung auf 93,84 (93,22 bzw. 90,55) eingetreten, die Pfandbriefe der öffentlih-rechtlihen Kreditanstalten haben eine Steigerung auf 91,33 (90,30 bzw. 88,47) laud die Kommunalobligationen stellen sich auf 89,98 (88,94 bzw. 86,87), die Reichsanleihen au 97,54 (97,15 bzw. 97,12), die sonstigen öffentlihen Anleihen A 89,31 (88,19 bzw. 85,72) und die Fndustrieobligationen auf 86,53 (85,92 bzw. 83,53).

Die Ausgabe von Wertpapieren im ITovember 1933.

Im November 1933 betrugen die Wertpapieremissionen im Deutschen Reich 128,7 Mill. RM gegenüber 133,6 Mill. RM im Vormonat. Erhöht hat sich vor allem die Ausgabe von Pfand- briefen (darunter 6,9 Mill. RM Osthilfeentshuldungsbriefe), von Kommunalobligationen und von Aktien, Die Ausgabe von Steuergutscheinen ist dagegen zurückgegangen. Die Einzahlungew auf die steuerfreie Reichsbahnanleihe betrugen im November 0,7 Mill, RM gegenüber 1 Mill. RM im Vormonat. Die Summe derx ausgegebenen Aktien (Ausgabekurs ohne Fusionen und Sach- einlagen) betrug 5.05 Mill, RM gegenüber 4,70 Mill, RM im Vormonat und einem Monatsdurhschnitt 1932 von 12,53 Mil- lionen Reichsmark.

Ueber den Wert der Gutscheine der Liquidations- goldrentenbriefe der Preußischen Landesrentenbank.

Jn Fnteressentenkreisen und in dex Presse sind Erörterungen darüber angestellt worden, welhen inneren Wert die Gutscheine der Liquidationsrentenbriefe der Preußischen Landesrentenbank darstellen. Der DHD erfährt hierzu von bestinformierter Seite folgendes: Der dem Gutschein innewohnende Wert werde durch Faktoren bestimmt, die niht dem Einfluß der Landesrentenbank unterlägen. Der Wert hänge von verschiedenen Umständen ab, insbesondere von der freiwilligen vorzeitigen Ablösung von Renten und der eventuellen Kündigung sämtlicher Renten zum 1. Fanuar 1938. Ob aber die Gesamtrückzahlung aller Renten zum 1. 1. 1938 erfolgen wird, sei eine heute noch völlig offene Frage, deren Be- antwortung von der allgemeinen Kapitalmarktlage, insbesondere davon abhängt, ob in diesem Zeitpunkt die Aufnahme eines lang- fristigen Tilgungskredits zu angemessenen Bedingungen für die Kapitalrückzahlung allgemein möglih erscheint. Es sei hiernah unmöglich, Schäßungen irgendwelcher Axt für den Wert zu machen, es sei daher auch durhaus verständlich, daß sich der Handel in diesen Talons bisher stark zurückgehalten habe, wie sih aus den Rotierungen im Le Me ergibt. Es müsse hiernah_ vor spekulativen Aufkäufen dieser Talons gewarnt werden, um Kurs- treibungen zu verhindern bei einem Papier, das nicht eigentlih Träger æines Wertes ist, daher au keinen ziffernmäßigen Wert verkörpern will, sondern lediglich die Chance einer Nachtragsays- shüttung geben soll.

Stromerczeugung und -verbrauch Ottober-INovember 1933.

Die arbeitstägliche Stromerzeugung ist im November saut „Wirtschaft und Statistik“ beträchtlich gestiegen; dies ist gun Teil saisonmäßig zu erklären, zum Teil aber auch auf die allgemeine wirtschastlihe Belebung zurückzuführen. Gegenüber der gleichen Zeit des Vorjahrs lag die arbeitstägliche Erzeugung um 15 vH höher. Der Vergleichsstand des Jahres 1929 wurde ebenso wie im Vormonat nux noch um 10 vH unterschritten. Die zunehmende wirtschaftliche Belebung kommt vor allem in der Steigerung des gewerblichen Stromverbrauchs zum Ausdruck, Die arbeits- tägliche Stromabgabe von 103 Werken an gewerbliche Ver- braucher stieg vom September bis Oktober von 17,7 auf 18,4 Mill, kWh. Der entsprechende Vorjahrsstand wurde um 14 vH übertroffen. Gegen den gleihen Monat des Fahres 1929 blieb dex gewerbliche Stromverbrauch um 18 vH zurück.

H ZS AUDE N S S I G F T S E R L E T C I E P E E N: R ERC 6A

Generalversammlungskalender für die Woche vom 22. bis 27. Fanuuar 1934.

Montag, 22. Fanuar. Berlin: „Deutscher Heimbau“, Gemeinnüßige A.-G,, Berlin- Lichtenberg, : Braunschweig: Pantherwerke A.-G., Braunschweig, Dortmund: A.-G. für Eisenindustrie u. Brückenbau vorm. For

hann Caspar Harkort, Duisburg,

Dienstag, 23. Januar.

Berlin: Hartung A.-G. Berliner Eisengießerei u. Gußstahlfabrik, erlin, i

Berlin: Terraingesellshaft Berlin-Südwesten i. L., Berlin, Dortmund: Harpener Bergbau-A.-G., Dortmund, Hamburg: HolstenBrauerei, Altona.

Mittwoch, 24. Fanuar.

Halle: Mitteldeutsche Engelhardt-Brauerei A.-G., Halle a. S, Landeshut: Ostdeutsche Textilindustrie A.-G. i. L., Landeshut k Schlesien, | E

Leipzig: Nivsche A.-G. Kinematographen u. Filme, Leipzig. Donnerstag, 25. {Fanuar.

Berlin: E. A. Schwerdtfeger & Co. A.-G,, Berlin,

Braunschweig: Braunschweig-Hannoversche Hypothekenbank Brauns

\chweig und Hannover, | E

Essen: Rheinisch-Westfälisches N Essen,

Herne i. W.: Bergwerksgesellshaft Hibernia, Herne 1. W., Freitag, 26. Januar.

Berlin: Hirs, Janke & Co. A.-G,, Weißwasser, /

Berlin: C. J. Vogel, Draht- u. Kabelwerke, A.-G., Berlin,

Bremen: Hochseefischerei F. Wieting A.-G,, Bremerhaven,

Bremen: Nordsee Deutsche Hochseefischerei Bremen - Cuxhaven

P Oen Ba H Delißsch: Böhme A.-G., Delißsch, Schwandorf: Tonwarenfabrik Schwandorf, Schwandorf,

Sonnabend, 27, Fanuar. x Berlin: Deutsche Babcock- u, Wilcox-Dampfkessel-Werke, Berlin, Berlin: Nordpark Terrain A.-G,, Berlin, Berlin: Wilmersdorfer Terrain Rheingau A.-G,, Berlin, Dresden: Sondermann & Stiex A.-G,, Chemniß, : Leipzig: Maschinenbauanstalt Kirchner & Co, A,-G,, Leipzig, Minden i. W.: Oscar Dörssler A.-G., Bünde i. W.

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Neichs- und Staatsanzeiger Nr. 14 vom 17. Januar 1934, S, 3,

Schaffung eínes SnergiewäirtschaftsSrats.

Veber die notwendige Neuordnung der Energiewirtschaft hat sich das Mitglied des Ausschusses für Energiewirtschast beim Deutschen Gemeindetag, Direktor Dr. Nübling-Stuttgart, in be- merkenswerter Weise geäußert. Er weist darauf hin, daß neben rund 16 Milliarden Kilowattstunden Strom rund 3,5 Milliarden ¿bm Gas in den öffentlihen Werken Deutschlands erzeugt werden. Jn der deutschen Hauswirtshaft werden neben 3,75 Milliarden Kilowattstunden Strom etwa 2,5 Milliarden chm Gas verbraucht. Die Auffassung, das Energiewirtschaftsproblem lasse sich auf den einfahen Nenner bringen: „Kraft und Licht der Elektrizität, die Wärme dem Gas“ sei heute überholt. Die Elektrizität sei in breiter Front über ihren ursprünglihen Rahmen hinaus in das Gebiet der Wärme eingedrungen. Daraus habe sih ein lebhafter Juteressenkampf der beiden Energiearten entwickelt, den sich eine wohlgeordnete Volkswirtschaft nicht länger leisten dürfe. Jnfolge der Vielgestaltigkeit seï eine rashe befriedigende Einheitslösung undenkbar. Man könne sie nur schrittweise erreihen und werde mit ihr zunächst im engen Rahmen der Gemeinden, gegebenenfalls im weiteren Rahmen einzelner Bezirke beginnen müssen. Mit Vereinbarungen und Richtlinien allein werde man hierbei nicht weiterfommen. Man könnte zunächst an die Ausstellung von Energiebilanzen innerhalb eines Wirtschaftsbezirks denken, wobei die vorhandenen Kapazitäten bei Gas und Elektrizität festgestellt und ihr zweckmäßigster Einsaß bestimmt werden müßte.

Entscheidend müsse sein, daß der Abnehmer nur mit der für ihn wohlfeilsten und zweckmäßigsten Energieart beliefert werde. Darüber hinaus müsse die Gemeinschaftsarbeit zwischen benach-

barten Bezirken planmäßig einseßen und Werkserweiterungen dursten nur da vorgenommen werden, wo sie tatsächlich notwendig sind. Bei der Wärmeversorgung wäre eine regionale Aufteilung in der Weise denfbar, daß das flahe Land und die Außengebiete der Städte der Elektrizität, die Stadtkerne samt den Neubau- gebieten in größerer Nähe dem Gas vorbehalten bleiben. Weiter- hin wäre eine gegenseitige Abstimmung der Tarife für Gas und Elektrizität notwendig. Nach derx organisatorishen Seite müßte vor allem von den zuständigen Stellen ein direktes Verbot der gegenseitigen Bekämpfung und Unterbietung für Elektrizitäts- und Gaswerke erlassen werden. Darüber hinaus sollte in allen Gre- mien die Behandlung der energiewirtschaftlihen Fragen zusam- mengefaßt werden, wofür sich in dem beim Deutschen Gemeinde- taq gebildeten Ausschuß füx Energiewirtschaft und in den da und dort entstehenden Elektro-Gas-Fronten zum Zwecke gemeinsamer Werbung für die Arbeitsbeshaffung erfreulihe Anfänge zeigten. Besonders wirksam wäre die Zusammenfassung der Leitung von Gas- und Elektrizitätswerk in einer Hand. Jn der obersten Reichsinstanz aber werde ein rihtungweisend und kontrollieren- des Organ mit wenigen Köpfen und großen Vollmachten nötig werden, ein Energiewirtschaftsrat. Alle diese s{chwierigen Probleme ließen sih aber nicht neuordnen ohne einen völligen Umschwung in der Gesinnung. Für machtpolitishe Tendenzen bleibe heute in der Energiewirtshaft kein Raum mehx. Es dürfe künftig nux noch eine „übergeordnete“ Energiewirtshaft geben, die das Juteresse des Volksganzen im Auge habe. : /

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Verhandlungen lber eine Marktneuordnung in der Zementindufirie.

Nachdem bekanntlich die Bemühungen, noch bis zum Fahres- ende 1933 eine Neuordnung in der Zementindustrie herbeizuführen, gescheitert sind und unter Verlängerung des bisherigen Vertrags- zustandes infolgedessen bis zum 28. Februar d. F. ein Provisorium geschaffen werden mußte, werden, wie. dex DHD. erfährt, am Mittwoch, den 17. Januar, in Berlin neue zentrale Verhandlungen stattfinden, um zu versuchen, eine endgültige Lösung der s{hweben- den Frage herbeizuführen. Diese Verhandlungen dürften sich im wesentlichen auf drei große Hauptfragen beziehen, nämlich einmal auf die Außenseitersrage, ferner die Frage einer Reform der Vertragsverhältnisse zwishen den Portlandzementverbänden und dem Hüttenzementverband, schließlich auf das umfassendere Problem einer Neugestaltung der Verträge zwischen den Gebiets- verbänden in Nord-, West- und Süddeutschland: Darüber hinaus wird der Vorschlag, an Stelle dex zentralen Verkaufsorgani- sationen und der Kontingentierung den freien Verkauf der Werke zu Mindestpreisen (die von der Regierung festzuseßen wären) ein- zuführen, ein wichtiges Beratungsthema bilden. Da diese Frage alle anderen Verhandlungsgegenstände überschattet, ist anzu- nehmen, daß man sich dieser Klärung zuerst zuwenden wird.

__ Die Hementverbände haben bereits zu erkennen gegeben, daß sie die Aufhebung des zentralen Verkauss, den Fortfall mengen- mäßiger Bindungen und die Festseßung lediglich von Mindest-

Die deutsche Kupfererzeugung imITovember 1933.

: Die deutsche Kupferhüttenproduktion stellte sih, wie der Ge- samtausschuß zur Wahrung der Jnteressen dex deutschen Metall- wirtschaft, Berlin, auf Grund der Berehnungen des statistischen Büros dexr Metallgesellshaft A.-G., Frankfurt a. M,, mitteilt, im Dezember auf 3452 t gegen 4180 t im November 1933. Die Produktion während des ganzen Jahres 1983 betrug rd. 49 500 t gegen rd. 50 900 t im Jahre 1932. Die deutsche Kupferraffinade- produktion (Raffinade- und Elektrolytkupfer) betrug im Dezember 13 806 gegen 14747 t im November 1933. Die Produktion während des ganzen Jahres 1933 betrug rd, 160300 t gegen rd, 161 700 t im Fahre 1982,

Die BVautätigkeit im Ikovember 1933.

Jm November nahm die Zahl der genehmigten und be- gonnenen Wohnungsbauten gegenüber dem Vormonat weiter zu, während si die Bauanträge und Bauvollendungen verringerten. Die entsprehenden Ergebnisse des Vorjahres wurden jedoch laut „Wirtschaft und Statistik“ durchweg erheblich übertroffen. Fn sämtlichen Städten mit 10 000 und mehr Einwohnern wurden ins- gesamt 10500 Wohnungen (einschließlich Umbauwohnungen) fertiggestellt, um 16,5 vH weniger als im Oktober, aber um 42 vH mehr als im Vorjahr. Die Zahl der Baubeginne ist troy des teilweise ungünstigen Bauwetters gegenüber dem Vormonat um 6 vH, gegen November 1932 auf annähernd das Doppelte ge- stiegen. Bei den Bauanträgen, über die Angaben nur für die Groß- und Mittelstädte mit 50 000 und mehx Einwohnern vor- liegen, ergab sih gegenüber Oktober eine Verringerung um 10 vH, gegenüber 1932 dagegen eine Zunahme um etwa 134 vH. Nicht- wohngebäude wurden in den Städten mit 50 000 und mehr Ein- wohnern insgesamt 331 mit 360350 cbm umbautem Raum fertig- gestellt, wovon 49 950 chm auf öffentlihe Bauten (2 vH mehr als im Oktober) und 310 400 ebm auf gewerbliche Gebäude (6,5 vH weniger) entfielen.

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Beil nicht für den geeigneten Weg zu einer Bereinigung der Verhältnisse ansehen. Fnfolge der starken Kostendegression n der Zementindustrie würde die Freigabe des Verkaufs zu Mindest- preisen einem zügellosen Marktkampf gleihzuseßen sein. Den Werken wäre die Möglichkeit offengelassen, zur Vergrößerung ihrer Produktion ihren Absaßmarkt räumlih, unbekümmert um höhere Frachten, so weit wie möglih auszudehnen, wobei die Ge- stehungsfkosten durch den größeren Umfang der Erzeugung derart herabgeseßt werden würden, daß die Kostenersparnis die entstan- dene Mehrfracht womöglich noch übertrifft. Die Bestrebungen der Zementindustrie bewegen sich daher in der Richtung, die vor- handenen Organisationsformen beizubehalten und auh für die Zukunft notfalls durh Beischließung der wenigen noch wider- strebenden Außenseiterwerke zu sihern. Weiter besteht innerhalb der Zementverbände Uebereinstimmung in der Forderung auf Erlaß eines Neubauverbotes für eine Reihe von Fahren. Darüber hinaus hat aber der Westdeutshe Verband noch Vorschläge gemacht, die auf eine generelle Neueinschäßung der, Leistungsfähigkeit sämt- licher deutsher Zementwerke und auf „Festsezung. von. Kollekli9- fontingenten hinauslaufen. Solchen Vorschlägen gegenüber sollen sih zunächst der Norddeutsche und der Süddeutshe Verband ab- lehnend verhalten. Schwierig dürften sich, die Verhandlungen mit dem Hüttenzementverband, der im Lause der leßten 8 Jahre seine Kontingente infolge umfangreiher Neubauten , zu verdreifachen vermochte, gestalten, Jm ganzen genqmmen, werden in den betei- ligten Kreisen die Aussichten für eine freiwillige Verständigung skeptish beurteilt, i L A

SchiedSausschuß für deutschè Kredite.

Während der am 12. und 13. Fanuar abgehaltenen Sihung hat der Schiedsausschuß zwei Einzelstreitfälle über Bereitstellungs- kredite entschieden. Der Ausschuß hat hierbei bestätigt, daß Kredite dieser Art, die unter die Stillhaltung fallen, und für die eine Bereitstellungsprovision bezahlt ist, nuv für -den + ursprünglich beabsichtigten Zweck in An}pruh genommen werden dürfen, und daß daher ihre Abdeckung in Devisen (vorbehaltlich der Aufrecht- erhaltung dex Linie) stattfinden muß, wenn eine Fnanspruch- nahme nah Maßgabe der. obigen Bedingung nicht möglich ist.

Die Wechselproteste im November 1933 auf dem bisher niedrigsten Stand.

| Nach den Berechnungen in „Wirtschaft und Statistik“ sind im November 1933 die Anzahl und der Gesamtbetrag der Protest- wechsel gegenüber dem Vormonat erheblih zurückgegangen, und zwar die Anzahl rd. 50600 um 8,5 vH und der Gesamt- betrag rd. 7,0 Millionen Reichsmark um 9,6 vH. Auf den Arbeitstag entfielen im November 2024 Protestwehsel mit einem Gesamtbetrag. von 279600 Reichsmark gegenüber 2128 mit 997 300 Reichsmark im Oktober. Nach dem leichten Anstieg in den beiden Vormonaten is auch der Durchschnittsbetrag je Pro- testwechsel etwas zurückgegangen (um 1,4 vH). Mit diesen Zahlen haben Anzahl und Gesamtbetrag der erfaßten Protestwechsel sowie die Protestquote den niedrigsten bisher beobachteten Stand er- reiht. Die geringe Anzahl und der niedrige Gesamtbetrag der Protestwechsel sind Ausdruck einer allgemeinen Besserung der Kreditsicherheit; außerdem dürfte aber auch der Wechselkredit bei besonders risikoreihen Geschäften immer weniger in Anspruch ge- nommen und gewährt worden sein. Der Rückgang der Protest- quote erflärt sih daneben vielleiht auch daraus, daß der Anteil solcher Wechsel, die ihrer Natux nah nicht oder doch höchst selten zu Protest gehen (Bankakzepte u. dgl.), am Gesamtbetrag der monatlichen Wechselziehungen größer sein dürfte als früher.

Wirtschaft des Auslandes.

völlig verkehr den O U von und nah dem Hafen völlig

Eröffnung der Nordatlantik-Konferenz in Amsterdam.

Die in bestimmten Abständen stattfindende Nordatlantik-Kon- ferenz wurde am Dienstag in Amsterdam eröffnet. Die Konferenz wird auch am Mittwoch und vielleiht noch am Donnerstag fort-

eführt werden. Zur Beratung stehen ausschließlich Frachtange- egenheiten, die mehr interne Fragen der an eshlossenen Schiff- fahrtsefellshaften betreffen. Von deutschen Reedereien sind die Papag und der Norddeutsche Lloyd vertreten. Die übrigen Kon- ferenzteilnehmer bestehen aus Vertretern von vier amerikanischen und zwei englishen Gesellschaften sowie je einem holländishen und belgischen Unternehmen.

Die italienischen Staatseisenbahnen im Geschäftsjahr 1932/33.

Aus dem Bericht, den der Generaldirektor der italienischen Staatseisenbahnen dem Verkehrsministerium vorgelegt hat, geht hervor, daß dec Güterverkehr im Geschäftsjahr 1932/33 gegenüber dem Vorjahre um 10,5 vH zurückgegangen ist, Die geleisteten Streenkilometer sind dagegen von 131 auf 140 Mill. gestiegen. Am 30, Juni 1933 hat Jtalien 2100 km seiner Bahnlinien elek- trifiziert, während 1468 km in Ausführung waren. Die Schrumpfung des Warenveéxkehrs wird niht nur auf die Welt- krise, sondern besonders auf den stetig wachsenden Wettbewerb des Automobilverkehrs zurückgeführt. Während in den Monaten Juli bis September 1933 die Warenanu- und -ausfuhr im Hafen von Genua um 14 vH gestiegen ist, blieb der Eisenbahnverkehr

/

von und nach Genua unverändert, da der Automobil-

aufgesogen hat. Zur Regelung des Verhältnisses Eisenbahn- Automobil müßten radikale Maßnahmen getroffen werden. Die Einnahmen verminderten sih.im Berichtsjahr um 471 Mill. Lire.

Eine japanish-amerikanische Gesellschaft zur Förderung der Handesbeziehungen gegründet.

Nach einer - Mitteilung aus New York wurde dort eine japanisch-amerikanische Gesellschaft zur Förderung dex Handels- beziehungen zwischen -den beiden Ländern gegründet: _Der Ver- waltungsrat dieser Gesellschaft besteht aus zwölf Personen, und zwar sechs Fapanern und sechs Amerikanern. Von japanischer Seite sind dieser Gesellschaft beigetreten der ehemalige japanische Außenminister und Botschafter in den Vereinigten Staaten, Baron Schidehara, der jeßige Botschafter Sato und der Leiter des Wirtschaftsdepartements des japanischen y, PoOan s Ad ole eie P Graf Kabajasi. Eine ähnliche Gesellschaft soll demnächst in Tokio gegründet werden.

Halbierter brasilianisher Ausfuhrübershuß.

Nach einer Havasmeldung aus Rio de Janeiro weist die brasilianische Handelsbilanz von Januar bis November 1933 einen Ausfuhrübershuß von 7,216 Mill. £ aus gegenüber 14,535 Mill. £ im gleichen Zeitraum des Vorjahres.

Wochenübersicht der Reichsbank

vom 15, Januar 1934 (in Klammern Zu- und Abnahme gegen die Vorwoche) : Aktiva. NM 1, Goldbestand (Barrengold) sowie in- und aus- ländishe Goldmünzen, das Pfund fein zu 1392 Reichsmark berechnet ,„ . a 383 474 000 (— 5 716 000)

und zwar: Goldkassenbestand . . .. Golddepot (unbelastet) bei ausländischen Zentralnoten- F 33 838 000 2, Bestand an deckungéfähigen Devisen . « « «

L s e Neichsschatwechseln b) , s sonstigen Wechseln und Schecks s deutschen Scheidemünzen » «

Noten anderer Banken « » « «

NM 349 636 000

8 041 000

(— 2414 000) 14 030 000

(+- 8690 000) 2 765 002 000 (— 201 693 000) 288 981 000 (4 52 020 000) 12 670 000

(4+ 2979 000) 64 122 000 1 445 000)

eet ny ‘fin 4 a ; darunter Darlehen auf Neichsschaß- | (+ wechsel NM 6000) 9 e deckdungsfähigen Wertpapieren . « 975 680 000 6 265 000)

320 518 000 (— 1134 000) 527 967 000 (— 9402 000)

150 000 000 (unverändert)

63 254 000 (unverändert)

40 235 000 (unverändert) 369 662 000 (unverändert) 3 354 083 000 (— 112 046 000) 456 970 000 (— 38 691 000) 226 281 000 (+ 1777 000)

« fonstigen Wertpapieren . « e « - - e sonstigen Aktiven

iva. 1. Grundkapital . MD H n S

2, Reservefonds: a) geseßlicher Reservefonds «+ e o e o ooo 6

b) Spezialreservefonds für künftige Dividenden- zahling

. . . .‘ . . . . . . M . .

O) sons Na oa oe Ware 3, Betrag der umlaufenden Noten «"« s ooo

4, Sonstige tägli fällige Verbindlichkeiten « 5, Sonstige Passiva

Erste Reichs-Srfinder-Mefse.

__ Hur Leipziger Frühjahrsmesse 1934 4. bis 11, März wird erstmalig eine Reich Erfinder-Messe durchgeführt, die nach national- sozialistishen Gesichtspunkten aufgebaut is und jedem deutschen Erfinder offenstecht. Den Grundstock für die Messe bilden die organisierten und nicht organsierten erfinderishen Kräfte Deutsch» lands. Die Erfinder werden, soweit sie nicht selbst zur Messe er- scheinen fönnen, durch geschultes Personal während der Messe vers treten. Die deutschen Erfinder und exrfinderisch begabte Volks- genossen, die ihr Wissen und Können zum eigenen und zum Wohle des Volkes verwerten wollen, melden sich beim Leipziger Messeamt, Körperschaft des öffentlichen Rechts (Leipzig, Markt 4).

Die Entwicklung der Spareinlagen in Preußen.

Der Einlagenübershuß bei den preußischen Sparkassen betrug im November 1933 bekanntlih fast 35 Mill. RM. An dieser Steigerung waren alle preußishen Sparkassen beteiligt. Nicht eine einzige Provinz ist vorhanden, die keine Erhöhung ihres Einlagenbestandes aufzuweisen hat. Auch wenn man die Zins- und Aufwertungsgutschriften niht mit berüsihtigt, bleibt im November 1933 ein Plus von 33,6 Mill. RM bestehen. Der absoluten Summe nah steht bei dem Einlagenübershuß das Rheinland mit 5 Mill. RM an der Spiye. Prozentual beträgt die Steigerung dort indes nur 0,4 vH, was darauf zurückzuführen ist, daß die Arbeitslosigkeit in den westdeutschen Fndustriestädten seinerzeit am größten war und daß der Erholungsprozeß daher in diesen Gegenden langsamer vor sih geht. Den Beweis hierfür liefert auch Westfalen mit einem Plus von 2,3 Mill. RM, d. L 0,2 vH Einlagenübershuß. Prozentual liegt Berlin mit einer Steigerung von 1,1vH = 4,3 Mill. RM an der Spitze und wird nur noch in der absoluten Ziffer von Sachsen einshl. Thü- ringen und Anhalt überboten, denn hier beträgt die Steigerung 5,9 Mill. RM = 0,9 vH. Prozentual ret erheblih war auch der Ueberschuß in Ostpreußen mit 1,7 Mill. RM und 0,9 vH, ferner in Brandenburg mit 4 Mill. RM=0,9vH. Fn prozentualerx Reihenfolge schließen sh an Hessen-Nassau und Oberschlesien mit je 0,8 v5 =2,6 bzw. 1 Mill. RM, Niederschlesien mit 0,7 vH=3 Mill. Reichsmark, Hannover mit 0,4 vH = 3,5 Mill. RM, Schleswig=- Holstein mit 0,3 vH = 1 Mill. RM und die Grenzmark mit 0,1 vH = 0,1 Mill. RM. Der Sparsinn und der Sparwille sind offen- bar ziemli gleihmäßig verteilt, nur die Verhältnisse liegen ver- shieden. Aus den übrigen Ländern des Reiches liegen ebenfalls Meldungen über ein stetiges Anwachsen der Spareinlagen vor.

Wagengestellung für Kohle, Koks und Briketts im Ruhrrevier: Am 16. Januar 1934: Gestellt 20 547 Wagen.

Die Elektrolytkupfernotierung der Vereinigung für deutsche Elektrolytkupfernotiz stellte sich laut Berliner Meldung des „D. N. BE am 17. Januar auf 47,50 (4 (am 16. Januar auf 47.75 46) für 100 kg.

Berlin, 16. Januar. Preisnotierungen für Nahrungss mittel. EŒinkaufspreise des Lebensmitteleinzels- handels für 100 Kilo frei Haus Berlin in Originalpacktungen.) Bohnen, weiße, mittel 25,00 bis 26,00 46, Langbohnen, ausl, 39,00 bis 41,00 , Linsen, kleine, legter Ernte 38,00 bis 44,00 1, Linsen, mittel, legter Ernte 44,00 bis 52,00 4, Linsen, große, legter Ernte 52,00 bis 64,00 , Speiseerbsen, Viktoria, gelbe 56,00 bis 60,00 6, Speiseerbsen, Viktoria Riesen, gelbe 60,00 bis 62,00 4, Reis, nur für Speisezwecke notiert, und zwar: Bruch- reis 21,00 bis 22,00 6, Rangoon - Reis, unglasiert 23,00 bis 24,00 , Siam Patna - Reis, glasiert 29,00 bis 37,00 , Ftaliener- Reis 27,00 bis 28,00 #, Gerstengraupen, grob 32,00 bis 34,00 M, Gerstengraupen, mittel 34,00 bis 37,00 M, Gersten- grüßge 27,00 bis 28,00 6, Haferflockden 32,50 bis 33,50 M, Hafer- grüßbe, gesottene 35,00 bis 36,00 (4, Roggenmehl, 0—70 v! 94,00 bis 25,00 4, Weizengrieß 34,00 bis 35,00 s, Hartgrie 39,50 bis 40,50 (t, Weizenmehl: Bäkermehl, 41—70 vH 28,50 bis 29,50 M, Vorzugsmehl, 0—50 vH 834,00 bis 35,50 Æ, Auszugmehl, 0—41 vH 835,50 bis 839,50 M, Kartoffelmehl, superior 33,15 bis 34,115 #Æ&, Huter, Melis 68,30 bis 68,80 (, Zucker, Raffinade 69,80 bis 70,80 4, Huter, Würfel 74,30 bis 79,80 Æ, Röstroggen, glasiert, in Säcken 32,00 bis 3300 (, Röstgerste, glasiert, in Säcken 82,00 bis 33,00 4, Malzkaffee, glasiert, in Säcken 42,00 bis 44,00 M, Rohkaffee, Santos Superior bis Extra Prime 296,00 bis 320,00 4, Roh- kaffce, Zentralamerikaner aller Art 320,00 bis 448,00 F, Rôst-