1934 / 26 p. 6 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 31 Jan 1934 18:00:01 GMT) scan diff

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Manns

Beziehungen des Reiches zur derzeitigen österreichischen Regierung | Die Schuld liegt nicht auf unserer Seite. Die Behauptung, daß das Deutsche Reich beabsichtige, den österreichishen Staat zu vergewaltigen, ist absurd und kann durch nichts belegt oder erwiesen werden. Allein es ist selbst- verständlich, daß eine die ganze deutsche Nation erfassende und sie auf das tiefste bewegende Zdee nicht vor den Grenzpfählen eines Landes halt machen wird, das nicht nur seinem Volke nach deutsch ist, sondern jetner Geschichte nach als deutsche Ost- mark viele Fahrhunderte hindurch ein integrierender Bestand- teil des deutschen Reiches war, ja dessen Hauptstadt ein halbes Jahrtausend lang die Ehre hatte, Residenz der deutschen Kaiser zu sein und dessen Soldaten noch im Welt- kriege Seite an Seite mit den deutschen Regimentern Und Divisionen marschierten. (Stürmische Zustimmung, Hände- flatshen, Bravorufe.) Aber auch davon abgesehen ist diese Tatsache keine absonderliche, wenn man berüdsichtigt, daß fast alle europäischen geistig revolutionären Gedanken und Vor- tellungen bisher noch immer über die Grenzen einzelner Pons S wirksam wurden. So haben die cFdeen der französishen Revolution in ganz Europa über die \taatlichen Schranken hinweg die Völker erfüllt, genau wie heute die nationalsozialistishe Fdee auch vom österreichischen Deutsch- tum verständlicherweise in natürlicher Geistes- und Seelen- verbindung mit dem ganzen deutschen Volk aufgegriffen wurde. (Zustimmung.) Wenn die derzeitige österreichische Regierung es für N hält, diese Bewegung unter Ein- äußerster staatlicher Mittel zu unterdrücken, so ist dies b rtverstandlich ihre eigene Angelegenheit. Sie h aber dann auch persönlih für die Folgen ihrer eigenen olitik die Verantwortung übernehmen und für sie einstehen. (Leb- hafte Zustimmung.) Die deutsche Reichsregierung hat aus dem Vorgehen der österreichishen Regierung gegen den Na- tionalsozialismus überhaupt erst in dem Augenblick für sich die Konsequenzen gezogen, da deutsche Reichsangehörige, die in Oesterreich lebten oder sih dort als Freunde aufhielten, davon betroffen wurden. Es kann der deutshen Reichsregie- rung nicht zugemutet werden, ihre Bürger als Gäste in ein Land zu schicken, dessen Regierung unmißverständlih zum Ausdruck gebracht hat, im Nationalsozialisten an sich ein unliebsames Element zu erblicken. So wenig wir auf einen amerifkanishen und englischen Reiseverkehr in Deutschland rehnen dürften, wenn diesen Reisenden auf deutschem Gebiet ihre nationalen Hoheitszeichen oder Fahnen abgerissen würden, P wenig wird es die deutsche Reichsregierung hinnehmen, jenen Deutschen, die als Fremde und Gäste in ein anderes und noch dazu deutsches Land kommen, diese entwürdigende Behandlung zuteil wird. Denn das Hoheitszeichen und die Hakenkreuzfahne sind Symbole des heutigen Deutschen Reiches. Deutfche aber, die heute in das Ausland reisen, sind, ab- gesehen von den Emigranten, immer Nationalsozialisten!

(JFubelnde Zustimmung, Bravorufe und Händeklatschen.)

Wenn die österreichishe Regierung sich darüber beklagt, daß Deutschland seine Bürger zurückhält, in ein Land zu reisen, dessen Regierung selbst dem einzelnen Angehörigen einer hier herrschenden Weltanschauung so feindlich gegenübertritt, so mag sie bedenken, daß sich bei einer Vermeidung dieser deut- {hen Maßnahmen zwangsläufige Zustände ergeben würden, die dann tatsächlih unerträglich und bedenklich wären. Denn da der heutige deutsche Reichsangehörige zu stolz und zu selbst- bewußt ist, um sih sein nationales Ehrenzeichen widerstands- los herunterreißen zu lassen, bleibt nihts anderes übrig, als ein solches Land mit unserem Besuche zu vershonen. (Zu- stimmung.)

Die weitere Behauptung der österreichishen Regierung, daß von seiten des Reiches aus irgendein Angriff gegen den österreichishen Staat unternommen werde oder auh nur

keine befriedigenden.

geplant sei, muß ih schärfstens zurückweisen. Wenn die zehntausende politisher Flüchtlinge aus Desterreih im

beutigen Deutschland cinen heißen Anteil nehmen an dem Geschehen in ihrer Heimat, so mag das in mancben Aus- wirkungen bedauerlich sein, ist aber von seiten des Reiches aus umsoweniger zu verhindern, als auch die übrige Welt bisher nicht in der Lage war, den tätigen Anteil der deutschen Emigranten im Ausland an der deutschen Entwicklung hier irgendwie abzustellen. Wenn die österreichische Regierung sih beklagt über eine politishe Propaganda, die von Deutschland aus gegen Oesterreich stattfände, so könnte sich die deutshe Regierung mit mehx Recht beklagen über die politishe Propaganda, die in den anderen Ländern von den dort lebenden politishen Emigranten gegen Deutschland ge- trieben wird. Daß die deutsche Presse in deutscher Sprache erscheint und daher auch von der österreichishen Regierung gelesen werden fann (stürmische Heiterkeit), ist für die derzeitige österreichishe Regierung vielleiht bedauerlich, aber durch die deutshe Reichsregierung nicht zu ändern, (Erneute Heiterkeit.) Wenn aber in nihtdeutschen Ländern deutsche Zeitungen in Millionenauflagen gedruckt und nach Deutschland befördert werden, so läge darin für die deutsche Regierung ein wirklicher Grund zum Protest vor, da es nicht verständlich is, warum z. B. Berlinex Zeitungen in Prag oder Paris herausgegeben werden müssen. Wie \{chwer Einwirkungen politishex Emigranten in das Mutter- land zu unterbinden sind, geht am einwandfreiesten daraus hervor, daß selbst dort, wo der Völkerbund in eigener Hoheit die Geschäfte eines Landes wahrnimmt, die Ein-

wirkungen emigrierter Kreise in das frühere Mutter- land exsihtlich nicht unterbunden werden können. Erst vor wenigen Tagen hat die deutsche Staatspolizei

wieder an der Grenze des Saargebiets 16 Kommunisten verhaftet, die große Mengen itaatsfeindlihen Propaganda- materials aus dieser Domäne des Völkerbundes in das Deutsche Reich einzuschmuggeln versuchten. Wenn abex fo etivas am grünen Holze möglih ist, kann man \{chwerlich iegen behaupteter ähnliher Vorgänge gegen das Deutsche Reich einen Vorwurf erheben.

Die deutsche Reichsregierung \tellt auch keine weitere Anklage gegen die umliegenden Staaten wegen der dort gegen Deutschland geduldeten Emigrantenpropaganda, die sih sogar bis zur Bildung einex zur Verhöhvung des Obersten Deutschen Gerichtshofes veranstalteten ZJustiz- komödie steigerte, und ihren leßten Ausdruck auch heute noch in einer wüsten Boykottheße findet. Die deutsche Reich3- regierung kann auf die Anklage verzichten, weil sie sich als die niht zu erschütternde Repräsentantin und Vertrauens- trägerin des Willens der deutschen Nation fühlt, (Stürmische Zustimmung). Sie hat diese innere Sicherheit ex-

alten, indem sie es nicht unterließ, zu ihrer eigenen Be-

ruhigung und zux Aufklärung der übrigen Welt in einem i

Neichs- nd Staatsanzeiger Nr. 26 vom 31. Januar 1934, S. 4.

Fahre allein einige Male an das deutsche Volk zu Aa | und sich dieses Apcbenuten auf dem Wege der Abstimmung bestätigen zu lassen, ohne dazu irgendwie gezwungen zu sein. Es würde den Wert der gegen die heutige österreichische Re- gierung gerichteten Angriffe sofort erledigen, wenn diese sih entschließen könnte, das deutsche Volk in Oesterreich ebenfalls aufzurufen, um die Jdentität seines Willens mit dem Wollen a Es vor aller Welt festzustellen. (Minutenlanger | ecifall.

d glaube nicht, daß z. B. die Regierung der Schweiz, die auch Millionen Bürger R Nationalität besißt, irgendeine Klage über den Versuch einer Einmengung deut- scher S in ihre inneren Angelegenheiten vorbringen könnte. er Grund scheint mir darin zu liegen, daß dort eine ersichtlih vom Vertrauen des shweizerishen Volkes ge- tragene Regierung besteht, die es daher auch nicht nötig hat, innere Schwierigkeiten auf außenpolitische Motive zurückzu- führen. (Sehr gut!) Ohne uns im geringsten in die inneren Verhältnisse anderer Staaten einmischen zu wollen, glaube ih doch, das eine sagen zu müssen: Nur mit Gewalt allein kann auf die Dauer kein Regiment bestehen. Es wird auch in der Pu kunft daher jederzeit eine erste Sorge der nationalsozialistishen Regierung des- Reiches sein, immer wieder von neuem fest- ustellen, inwieweit sich der Wille der Nation verkörpert in er sie führenden Regierung. Und in diesem Sinne sind wir Wilde doch wirklih bessere Demokraten. (Große Heiterkeit und Beifall.) i i : |

Jm übrigen muß ih, der ich mi selbst mit stolzer Freude zum österreichishen Bruderlande als meiner Heimat und der Heimat meines D bekenne, Protest ein- legen gegen die Auffassung, als ob die deutshe Gesinnung des österreichischen Volkes überhaupt irgendwelher Auf= reizungen aus dem Reiche bedürfte. Jch glaube, meine Heimat und ihr Volk auch heute noch gut genug zu kennen, um zu wissen, daß der Pulsschlag, der 66 Millionen Deutsche im Reiche erfüllt, auch ihre Herzen und Sinne bewegt. (Stür- mische, jubelnde Zustimmung.) E

Möchte das Schicksal fügen, daß aus diesen unbefriedigen- den Zuständen endlih dennoch der Weg zu einem wirklichen versöhnenden Ausgleich gefunden wird. Das Deutsche Reich ist bei voller Respektierung des freien Willens des österreichi- schen Deutschtums jederzeit bereit, die Hand zu einer wirk- lichen Verständigung zu reichen. (Bravorufe.) i

Jch kann in dieser außenpolitischen Betrachtung nicht die freudige Empfindung übergehen, daß in diesem Fahr die vom Nationalsozialismus stets gepflegte, ja geradezu

traditionelle Freundschaft vom faschistishen Jtalien und die hohe Verehrung, die der große Führer dieses Volkes auch bei uns genießt, in den Beziehungen der beiden Staaten zueinander- eine weitere vielfältige Festigung erfahren hat. Das deutsche Volk empfindet dankbar die vielen Beweise einer ebenso staatsmännischen wie objektiven Gerechtigkeit, die es sowohl innerhalb der Genfer Verhandlungen als auch später= hin durch das heutige Ftalien erfahren hat. Der Besuch des italienischen Staatssekretärs Suvich hat uns zum ersten=- mal die Möglichkeit gegeben, auch in Berlin diesen Empfin- dungen für das weltanschaulich uns so nahestehende italie- nische Volk und seinen überrragenden Staatsmann einen, wenn auch nur shwachen Ausdruck zu geben. (Beifall und Händekllatschen.)

So wie sich dièë Pei eige N Regierung des Reiches in diesem Fahre bemühte, eine Verständigung mit Polen zu finden, so war es auch unser ehrliches Bemühen, die

Gegensäze zwischen Frankreih und Deutschland

zu mildern und wenn möglich durch eine Generalbereinigung den Weg zu einer endgültigen Verständigung zu finden. Der Sai um die deutsche Gleichberechtigung, der von uns als Kampf um die Ehre und das Recht unseres Volkes niemals aufgegeben werden wird (Beifall), könnte meines Erachtens keine bessere Beendigung finden, als durch eine Aussöhnung der beiden großen Nationen, die in den leßten Fahr- hundecten, so oft das Blut ihrer besten Söhne auf den Schlachtfeldern vergossen, ohne an der endgültigen Lagerung der Tatsachen dadurch Wesentliches geändert zu haben. Jch glaube daher auch, daß dieses Problem nicht aus\chließlich durch die Brille kalter Berufspolitiker und Diplomaten ge- sehen werden kann, sondern daß es seine endgültige Lösung nux finden wird durch einen warmherzigen Entschluß derér, die sih vielleiht früher als Feinde gegenüber- gestanden sind, aber in der auf der beiderseitigen Tapferkeit begründeten Hochachtung eine Brücke finden könnten in eine Zukunft, die eine Wiederholung vergangener Leiden so oder so nicht mehr kennen darf, wenn niht Europa tatsächlich an den Rand. des Abgrundes gebracht werden soll. (Bravo- rufe und stürmische Zustimmung.)

Frankreich sürchtet um seine Sicherheit.

Niemand in Deutschland will sie bedrohen und wir sind bereit, alles zu tun, um dies zu beweisen.

Deutschland erden seine C gung |

Niemand in der Welt hat das Recht, einer großen Nation diese zu verweigern, und Niemand wird die Kraft haben, sie auf die Dauer zu verhindern. (Lebhafter jubelnder Beifall, Bravorufe.) Für uns aber, die wir lebende Zeugen des großen grauenhaften Krieges sind, ist nihts fernerliegender als der Gedanke, diese auf beiden Seiten verständlichen Emp- findungen und Forderungen in irgendeinen Zusammenhang ju bringen mit dem etwaigen Wunsche eines neuerlichen

essens der Kräfte der beiden Völker auf dem Schlachtfelde, das in séinen Folgen zwangsläufig zu einem internationalen Chaos führen müßte.

Aus diesen Empfindungen heraus habe ih auch versucht, im Geiste der angestrebten notwendigen Zusammenarbeit der beiden Nationen hon jeßt die Fragen einer Lösung entgegen-= zuführen, die ansonsten nur zu leicht geeignet sind, eine neue Sry ung der Leidenschaften zu fördern. |

Mein Vorschlag, Deutschland und Frankreich möchten | gemeinsam schon jeßt das

Saar-Problem bereinigen, entsprang folgenden Erwägungen:

1, Diese Frage ist die einzige, die territorial ven den beiden Ländern noch offen steht. Die deutsche Regierung ist nach Lösung dieser Frage bereit und entschlossen, die äußere Formulierung des Locarno-Paktes auch innerlih zu akzep- tieren, da es dann fük sie zwishen Frankreih und Deutsch- land keine territoriale Frage mehr gibt.

2. Die deutsche Regierung befürchtet, daß, troßdem die Abstimmung eine unerhörte Mehrheit für Deutschland er-

geben wird, dennoch besonders geschürt durch unverant- |

wortlihe Kreise der Emigration im Ui der Vorhbe- reitung zur Abstimmung eine propagandistische neue Auf- stachelung nationaler Leidenschaften stattfindet, die angesichts

| für die rh Deutschlands das wichtigste Gese ist. Es

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des ohnehin feststehenden Endresultates niht mehr notwendig wäre und daher bedauert werden muß.

3. Ganz gleich, wie die Abstimmung ausgehen würde, E wird in jedem Falle bei einer der beiden Nationen zwanggsa äufig das Gefühl einer Niederlage S: Und wenn auch in Deutschland dann die Freudenfeuer brennen werden, so würden wir doch vom Gesichtspunkt der Versöhnung dex beiden Länder es mehx begrüßen, wenn {on vorher eine beide Seiten gleichmäßig befriedigende Lösung hätte gefunden werden können.

4. Wir sind überzeugt, daß, wenn Frankreich und Deutscha land diese Frage vorher in einem gemeinsamen Vevrtragsga entwurf geregelt und entschieden hätten, die gesamte Bevölke rung der Saar bei einer Abstimmung in überwältigendex Mehrheit freudig p diese Regelung eintreten würde, mit dem Ergebnis, daß der S M der Saarbevölkerung auf die Abgabe ihres Votums seine Erfüllung gefunden ‘hätte, ohne daß eine der beiden interessierten Nationen den Aus« gang der Abstimmung als Sieg oder Niederlage zu empfinden rauchte, und ohne daß der Propaganda die Möglichkeit einer solchen neuen Störung einex sih anbahnenden gegenseitigen Verständigung zwischen dem deutschen und französischen Volk gegeben wäre. A

J bedauere daher auch heute noch, daß französischerseits geglaubt wurde, diesem Gedanken nicht folgen zu können. Jh gebe aber dennoch die Hoffnung niht auf, daß troßdem in beiden Nationen der Wille, zu einer wahrhaften Aussöhnung und endgültigen Begrabung des historischen Kriegsbeils zu kommen, immer mehr sich verstärken und endlich durchseßen wird.

Wenn dieses gelingt, wird die von Deutschland uner- \hütterlich geforderte Gleichberehtigung dann auch in Frank reich nicht mehr als Angriff gegen die Sicherheit der fran- zösishen Nation, sondern als das selbstverständliche Recht eines großen Volkes angesch-n werden, mit dem man nit nur politisch in Freundschaft lebt, sondern wirtshaftlich so unendlich viele gemeinsame Futeressen besißt. (Stürmischer Beifall.)

Wir begrüßen es dankbar, daß die

Regierung Großbritanniens / sih bentüht, einer folchen Anbahnung freundschaftlicher Be- ziehungen ihre Hilfe zur Verfügung zu stellen. Der mir gestern vom britischen Boitschafter überreichte Entwurf eines neuen Abrüstungsvorshlages wird von uns mit bestem Willen in dem Geiste geprüft werden, den ih in meiner Rede im Mai als den unsere Außenpolitik Ie dar=- zulegen mich bemühte. Wenn sich die deutsche Re- gierungindiesem Fahre entschließen mußte, Us dex At gs ton erenz Und dem Völkerbunde- auszuscheiden, dann geschah dies nur, weil die Entwicklung der Deut]ch-= land auf das tiefste bewegenden Frage der Herstellung unsexer Gleihberehtigung in Verbindung mit einer internationalen Rüstungsfestsezung nicht mit dem zu vers- einen war, was ich im Mai als unabänder- liche Grundforderung niht nur für die nationale Sicherheit des Deutschen Reiches sondern auch fürdie nationale Ehreunseres Volkes aufstellen mußte. (Stürmische Zustimmung.)

Und ih kann in diesem Augenblick nur noh einmal der Welt gegenübex wiederholen, daß keine Drohung und keine Gewalt das deutsche Volk jemals mehx bewegen werden, auf jene Rechte Verzicht zu leisten, die einer souveränen Nation nicht bestritten werden können, Jch kann aber weiter versichern, daß diese souveräne Nation feinen anderen Wunsch hat, als die Kraft und das Gewicht ihrex politischen, O und wirtschaftlihen Werte freu dig einzuseßen nicht nur zur Heilung der Wunden, die eine vergangene Zeit den menschlichen Gemeinwesen geschlagen hat, sondern auch im Dienste der Zusammenarbeit jener gésitteten Kulturnationen, die, wie ein englischer Staats mann mit Recht sagt, durch ihre Werke des Geistes und der Arbeit das Sein auf dieser Welt erst s{chön und wahrhaft lebenswert gestalten. S i

Nach einem Fahr dex nationalsozialistishen Revolution sigd das Deutsche Reih und das deutsche Volk innerlich und äußerlich reifer geworden für die Uebernahme des Teiles dex Verantwortung am Gedeihen und am Glück aller Völker, der einer 10 großen Nation von der Vorsehung zu- gewiesen ist, und daher von Menschen nicht bestritten wer- den kann, (Stürmischer Beifall.) : i;

Die- Bereitwilligkeit zu dieser wahrhaft internationalen Pflichterfüllung aber kann keinen s{chöneren symbolischen Ausdruck finden als in der Person des greisen Marschalls, der als Offizier und siegreicher U in Kriegen und Schlachien für unseres Volkes Größe kämpste und heute als Präsident des Reiches ehrwürdigster Garant ist für die uns alle bewegende Arbeit am Frieden, (Stürmische Heilrufe.)

Nachdem dexr Reichskanzler geendet hatte, erhoben sich die Anwesenden sowohl im Saale wie auch auf den Tribünen und ie ihm stürmische Ovationen dar. Als Adolf P auf seinen Play zurückehrte, drückte ihm der Vize- anzler von Papen, der den Play neben dem Kanzler auf der Regierungsbank innehat, begeistert die Hand.

Darauf erhob sich Präsident Göring und verkündete, daß das Haus nunmehr in die Lesung des Geseßes zum Neuauf- bau des Reiches eintrete. Wortmeldungen liegen nicht vor. Alle drei Lesungen werden daher ohne weiteres erledigt. Da der Präsident nun zur Schlußabstimmung aufruft, geht eine Bewegung heiterer Befriedigung über diese rasche Arbeit durch die Reihen der Abgeordneten. :

Die Abgeordneten erheben sich zur Abstimmung, und Präsident Göring stellt fest: Der Ae ist einstimmig vom Reichstag angenommen. (Stürmischer Beifall.) A

Präsident Göring: Meine Herren Abgeordneten! Sie haben soeben Jhre Zustimmung zu einem Geseyengour ge- eben, der den Neubau des Reiches bestimmt und vielleicht

soll der Reichsregierung die Möglichkeit geben, Deutschland aufzubauen in Kraft zur L ercliGtelt und Größe. Damil schließe ih die heutige Sizung. Jh glaube sie nicht bese , ließen zu können, als daß wix nohmals dem Manne danken; ; der uns heute wiederum in so klarer Weise die Wege ge“ wiesen hat, der der Hort Deutschlands ist und bleiben muß, S S und Volkskanzler Adolf Hitler ein dreifache Sieg-Heil! ; | IDie Abgeordneten erheben sich und stimmen begeister! | in den Ruf ein. Sie singen dann stehend das Horst-Wesse! Lied. Der Führer schüttelt, ehe ex den Saal verläßt, n0 zahlreichen Abgeordneten die Hand.

zum Deutschen Reichs

Ir. 26.

Zweite Beilage anzeiger unò Preußischen S

Reichsratsfizung vom 30. Fanuar 1934,

Der Reichsrat versammelte sich am Dienstag, dem 30. JFa- nuar, unmittelbar nah Beendigung der Reichstagssizung im Bundesratssaal des Reichstagsgebäudes, um seinerseits das Geseß über den Neuaufbau des Reichs zu verabschieden. Auch eine Reihe von Länderministern nahm neben den ständigen

Zißung teil, insbesondere der bayerische

Vertretern an Dep Minister räsident

S4 A ZLevert,

Reichs: 1:nerauiäister Dr. Frick wies darau in, das das soeb vom Reichstag angenommene Geseg für a Sctieia DeniiEr

Neuaufbau des Reichs liegt darin, da

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141T

Berlin, Mittwoch, den 31. Fanuar 1934

Feste Aktienkurse, Freundliche Renten.

rungserkflärun

Handelsteil.

Berliner Börsenbericht vom 30. Fanuar 1934,

Von Banken ge-

1 vH). Schiffahrtsaktien lagen R, raubank lagen um 1%4 vH

wannen Reichsbankantei erholt, chsbanfanteile % vH,

lands auf Ihrhunderte bedeutsam werde. Es sei wohl no , Die freundlihe Grundstimmung der Dire hielt auch am Der Kassamarkt tendierte weit s

: s . i +. Y t M E A L e enes

niemals in parlamentarischen Geschichte da d bad as h b bei der Eröffnun des offiziellen Geschäfts | behauptet, gegenüber dem Vortag Le u nig g ein Gese von so ungeheurèr Tragweite in so kurzer Zeit die | Spezialitäten batten. di as Kursbefestigungen, einige | Nachfrage. Etwas fester waren Staatsanleihen Altbesit eibe, einstimmige Billiguns eines Parlaments d s gel T Mas "v lte halten nicht unbeachtlihe Gewinne auszuweisen. | Reihsbahn-Vorzugsaktien und einige Schuldbuchf der ingen, Dié Minister verzichtete bewußt darauf. den S U A ebe e A ir A L gUO das njo joll meer L Ie us en umzuwandelnden Dollarbonds ahlih noch irgend etwas hinzuzuseßen, er erläuterte nux | KUlisse von ihrer Zurücfhaltuz _ 0b. N u F Ant Genie MUMT Cine neue P DCrI LHBeanit

etwa e 1 ihre: ha: gegangen sein. Neben neuen | auf. Am Geldmarkt erforderte Tagesgeld weiter 455

un das Gesetz selbst: Die Gedenlung des Gesetzes über den günstigen Nachrichten aus der Wirts aft regte auch die Regie- | 4,937 vH. Am internationalen Devisenmarkt gab ber Dolles

tigungsgesey zu ziehen sein. Sie dürfen versichert sein da die Reichsregierung mit größter Gewissenbeftickeie al Mags nahmen so treffen wird, daß die berechtigten Lebensinteressen jedes einzelnen Volksteils im deutshen Volke so gut wie irgend möglich gewahrt werden. Der Sinn des Gefseves ist der, es künftig unmöglich zu machen, daß Deutschland dem Ausland gegenüber nicht als geschlossene Einheit auftreten könnte. Die geballte Kraft des deutschen Volkes muß in dev einen Hand des Führers liegen, und dazu muß auch die ein- heitliche Staatsgewalt im Reich stabilisiert werden. Weiterhin wird mit dem M bezwedt, mit dem geringsten Aufwand von Kraft die größten Erfolge zu erzielen; auch dazu bedarf es eines neuen Aufbaues des Reichs.

Der Minister {loß daran den A pell: Sie werden de Bedeutung es historischen Augenbliæs, der einen Schluß. strih zieht unter die Entwicklung von tausend Jahren, am besten L wenn auch Sie einmütig und ohne langes Pa em Geseß Jhre Zustimmung erteilen.

Varauf verabschiedete au ci instimmi D e Best ch der Reichsrat einstimmig ohne

Verkehrswesen.

NUS Verwaltungsratsmitglied der Deutschen Reichspost,

, Der Herr Reichspräsident hat an Stelle. des Präsidente Heigspressfammee e Amann in Minen e Verleger 00 uUller zum Mitglied des Verwa! f Deutschen Reichspost ernannt. i Ee

Postwertzeichen.

Die Deutsche Reichspost läßt künfti imar

; / i g alle Freimarken Papier mit dem Wasserzeichen Hakenkreuze As Sie gibt 0 wieder Postkarten mit Antwortkarte zu 5 + 5 Rpf. für den Orts- verkehr aus, die bei denjenigen Postanstalten zum Verkauf bereit-

gehalten werden, bei denen ein Bedürfnis dafür vorhanden ist.

U /Boslidiins Postsendungen. qu, Zah den Zonga- oder Freundschafts-Fnseln sind fortan E mit E Inhalt und äden Mali O ben deo A pa ctt E beklebt sein, auf

em i Fnhalt der Sendung na t, Gewi j WVare vom Absender ándidoben V E

Fernsprechverkehr mit MÆAMuncion.

Am 1. Februar wird derx Fernsprechverkeh is

Î ird der r zwischen allen Uen Orten Und Asuncion in Paraguay ur bie ‘Vunfoers pu ung Berlin—Buenos Aires (TI-Funkstelle) und die Draht- meaas Buenos Aires—Asuncion eröffnet werden. Ein Drei- Drittel ke E O jede weitere Minute ein ritte r. Verbindungen können täglih zwis 3 20,00 Uhr eracsielle Dae : 4 S

Neue Sendezeiten der deutschen Kurzwellen=- diy . (Weltrundfunk-)Sender. 9 Veutsche Reichspost und Reichs-Rundfunk-Gesellschaft hab li die deutschen Kurzwellen-(Weltrund e E , - unk-)se etriebe Ce funk-)sender folgenden neuen l, nah Asien: Sender DIB = 19,73 m von 6,35— 8.00 Uhr, j : SenderDJ A = 31,38 m von 13.55—17.00 Uhr, » Afrika: E A = 25,91 m von 18,50—22,30 Uhr, : ender DIC = 49,83 m von 18,50—22, 3, Südamerika: A e SenderD.J A = 31,38 m von 23.,00— 1.30 4, Nordamerika: ¿ E Sender DJD = 25,51 m von 2,00— 5.00 Uhr, Sender DIC = 49,83 m von 2.00— 5.00 Uhr, dl Sender DIJB = 19,73 m von 13.55—17.00 Uhr. r neue Plan tritt am 1. Februar in Kraft.

Es isst in Aussicht genommen, die Sendezeit des Senders D.J A

nah Asien pie Si erlegen, om 1, März ab auf die Zeit von 12,00—15,30 Uhr zu

Dia

Kunst und Wissenschaft.

Das Kunstwerk des Monats im Deutschen Museum.

Das Deutsche Museum in Berlin zeigt in j i A ! zeigt in jedem Monat ein nal pragendes Kunstwerk an besonderer Stelle im ersten Mittel- Wiietie Vbergeschosses. Jm Monat Februar ist es die Bronze- il Me, eines Pferdes aus dem Anfang des 16. Fahrhunderts, die

cdell zu einem Reiterdenkmal des Kaisers Maximilian, das

abgesehen von d

Aufhebung der Landtage, die ja bereits seit L u Oktober chi aufgelöst und nicht neu gewählt worden sind, bei der es sich also nur um eine geseßliche Sanktionierung des bestehenden Zustandes handelt das Ermächtigungsgeseß erweitert wird, ohne daß allerdings sachlich über den Neuaufbau des Reichs schon | im etwas gesagt würde. Auf Grund der Artikel 4 und 5 werden vie!- mehr die weiteren Folgerungen aus diesem gegenüber dem Ermächtigungsgeseß vom 24. März v. F. erweiterten Ermäch-

{häft weitere Kursbe freundlich. Mg verluste bei Geschäftsbeginn eingetreten w. büßten Flse im de Dée 2% vH ein.

im Verlauf um 3 vH, eregeln konnten Verlust von 1 vH spater in eben 7 vH Gi werke und Kokswerke je 4 vH höher recht fest, Schuckert gewannen L Í

Elektrische Licht und Hv, Siemens

Kraft 134 vH,

und Schlesishe Gas lagen zunächst s{chiwächer

i ; i er ebenfalls wieder „eine Auel etellen. igen vFndustriepapieren hatten Berliner Maschinen 1 vH, bei Bremer Wollkämmerei ergab fich

festigten sich um 1% vH, Bemberg plus

( S, g plus 1

unter 1 vH erfuhren Holzmann D - N, F

Süddeutsche Me zmann, Deutsch-Atlanten, Fung

auf; Berlin-Karlsruher erhöhten ihren Kurs um 1% ; vH; da-

gegen waren Schubert & Salzer stärker abgeshwächt N

Das Problem der deutschen Auslands- verschuldung.

Bu diesem Thema sprah am Dienstag vor de ‘Uf sf\ ee «Fndustrie- und Handelskammer zu Berlin Dr. Q ae Sehen Bank und Disconto-Gesellschaft. Der Referent a e sih gust mit der Entstehungsgeschichte der deutschen m andsverschuldung Und ging dann af die Einzelheiten bei en Verhandlungen mit den ausländischen Gläubigern ein. Zur BCIOe Do Stillhaltung in der Zukunft führte er weiter u. a. aus g Me die Tatsache eines Abbaues des Kreditvolumens von M M auf 2,8 Mrd. RM im Vordergrunde tehe bei etwa ill, RM offenen Linien. Es sei dies im usammenhang mit dem, „was auf dem Felde der lan fristigen Verschuldung ge- schehen sei, niht nur eine ungeheure Lu die sih ganz von selbst die Anerkennung der ausländischen Gläubiger erzwang sondern die nunmehr erreichte Größenordnung kurzsristiger aus- ländischer _Bankkredite sei für ein ausländische Rohstoffe ver- arbeitendes Jndustrieland wie Deutschland nicht nur verantwort- bar und an emessen, sondern auch exforderlih. Eine weitere Ve- lebung der Weltwirtschaft könne schr bald zu einem Anziehen der Rohstoffpreise führen, so daß sich schon die gegenwärtig Deutsch- land zur Verfügung stehenden kurzfristigen Auslandskredite als M O des deutschen Außenhandels unzureichend er- _ Unter diesen Umständen müsse für die nächste ukunft Stillhaltung die S, des derzeitigen A D R A deutscher Seite mit allem Nachdruck gefordert werden. Natürlich stehe die Auflösung der Stillhaltung als Endziel im Hintergrunde. Eine ganz besondere Bedeutung habe in Verbindung mit Zusat- exporten der Rückkauf der langfristigen deutschen Auslandébonds der eine glücklihe Kombination zusäßlicher Ausfuhr und ver- billigter Entschuldung der deutshen Bonds\chuldner darstelle. Zit Ausland wahse Übrigens die Einsicht, daß man den Schuldner- ländern Gelegenheit zur Abtragung ihrer Schulden in Form von Waren und Dienstleistungen geben müsse. Fasse man das Er- gebnis der Betrachtungen über das Problem der deutschen Aus- landsvershuldung zusammen, so leute die Erkenntnis auf, daß das Deutschland des Dritten Reiches sih als echrliher Schuldner gebärde, dessen redliches Bemühen auf eine Abtragung seiner Schulden gerichtet sei, soweit sie billigerweise ohne Gefährdung der deutschen Währung von ihm gefordert werden könne, und N Streben dahin gehe, sih das aus seinen Verhältnissen ge-

sowie die feste Haltung der New Yorker Bör Im Ver al ergaben sich bei teilweise etwas e Ge Der Schluß war durchaus

Montanaktien eröffneten niht ganz einheitlih, soweit Kurs- wurden sie aber u Lraunkohlenaktienmarkt Abe: ] i e on den Kaliwerten w, Salzdetfurth leicht befe "G Kalli Chemie befestigten Aen ‘Kurs est thren anfänglichen L) 6,9 . ew - / i Chemieakftien lagen befestigt; F. G. Farben plus 1.vS, Rütgers: Einige Elektrowerte lagen L es 14 vH, i vg meyer 14 vH, Felte 14 vH, Chade 3 RM. Elektrizitätswerk Shhlesien e fangs auf Gewinnmitnahmen einen Verlust von 2 vH, später trat jedoch wieder eine Erholung um 24 vH ein; auch Dessauer Gas im Verlauf war Von den achfrage, der Kurs stieq um 41 vH an, auch Orenstein M ck, bei Br ; fäm bei der Festse des Einheitskurses eine Erhöhung um 214 vH, Engelharor be vH; g dan i i, Deu ans und Leichte Abschwächungen wiesen Berger, Aku

wieder etwas nah auh das Pfund s{chwächte si

: t ab. sog ulung New York wurde in Berlin S E 261 (2 63) festgeseßt, [uszahlung London notierte 1310 (8125), :

x Vörsenindizes i für die Woche vom 22. bis 27. 1. 1934. Die vom Statistischen Reichsamt errechneten Börsenindizes

zur Vorwoche wie folgt: D . L. bis 27, 1,) im Vergleich

S Wochendurcchschnitt WMonats- Börsenindizes vom 22. 1. vom 15, 1, durchschnitt

bis: 27, 1 is D Aktienkurse: L E

Jndex 1924—1926 = 100

Bergbau und Schwerindustrie . , 74,89 Verarbeitende Jndustrie y S 64,61 ¿446 An Handel und Verehel « 74,92 74/84 72,42 Gs p R Fe s 70/02 69,91 67,36 Kursniveau der 6% igen festver- @ j : ginslichen Wertpapiere: Pfandbriefe der Hyp.-Akt.-Banken 93,06 93,27 90,55 Pfandbriefe der öffentl.-rechtlichen : C i DET4 91,25 88,47 Kommunalobligationen . , . ., 89,49 89,78 86/87 Reichsanleihen E A e 97/38 97,95 97/12 Sonstige öffentliche Anleihen . . 88,54 88,72 85,72 Jndustrieobligationen v a 805,97 86,37 83/53 Durchschnitt . . L Os 92,10 89,55

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der Wirtschaft von den Fesseln der

: : Devisenbewirtschaftun fernere Ziel sein werden, [haftung das

verbürge unser festes Vertrauen auf

ch8 Se Adolf Hitlercs und des Reichsbankpräsidenten Devisenersparnis durch verringerte Reis- und

Maisimporte.

É Die Handhabung der Einfuhrmonopolisierung von Mais Dari und Reis hat im lebten Jahr dazu geführt, daß die deutsche Vevisenbilanz oegenüber dem Vorjahr eine Ersparnis von 57,4 Millioxen RM verzeichnen konnte, Erforderten die Jmporte von _den genannten Produkten noch im Jahre 1932 einen Devisens- betrag von 103,1 Mill. RM, so brauchten für 1933 dafür nur noch 45,7 Mill. RM aufgewendet zu werden, Mengenmäßig hat sich die Einfuhr von Mais und Dari auf 2,540 Mill. dz vermindrt (1932: (7,597 Mill. dz), bei der Einfuhr von Reis ergibt sich eia Rücgang auf 3,073 (3,847) Mill. dz. :

Deutschlands Kohlenausfuhr nah Ftalien erhöht.

Aus den sveben veröffentlihten Ziffern über die Kohle1ts einfuhr Jtaliens in den ersten 10 Monaten 1933 geht hervor, daß Deutschland seine Einfuhr nach Jtalien in dieser Zeit um 264000 t oder 21 vH gegenüber der Vergleihszeit des Fahres 1932 steigern konnte. Die englischen Kohlenlieferungen an Îta- lien haber dagegen um 247000 t = 6 vH abgenommen. Troß dieser Abnahme steht England aber weiter an der Spive der Kohleneinfuhrländer vtaliens; sein Anteil beträgt ca. 55 vH; der doutshe Anteil stellt sih auf 21 vH des italienischen Gesamtbedarts an Kohlen. :

Senkung der Danziger Hafenabgaben im Tranfsitverkehr. Nach einem Beschluß des Hafenausschusses . sind in Danzig ähnlich wie in Gdingen, die Hafenabgaben von der Ladung für die im Transitverkehr mit Ländern, die außerhalb des polnisch-Dan- ziger Zollgebiets liegen, über den Danziger Hafen ein- und aus- geführten Waren um 50 vH gesenkt worden. Es betrifft aljo Transitsendungen im Verkehr mit der Tschechoslowakei, Oesterreich Ungarn, Rumänien, Rußland usw., soweit die Waren auf dem Landwege nah Danzig eingeführt werden oder umgekehrt, Aùus- genommen sind Kohle, Koks, Kohlenbriketts und andere in der Zanisposttion V A genannte Waren, wie Phosphorite Zellulo*e Pflastersteine, Erde, Sand, Kies, Kalisalze, Erz, Schwefelkies und

rehtfertigte Kreditvolumen zu erhalten. Daß die Aufrecht- erhaltung der deutshen Währung das nähere und die Befreiung

Zum frauzösish-österreihishen Handelsabkommen.

In gut unterrichteten französishen Kreisen erklärt man zu der am Dienstag erfolgten Unterzeichnung des französisch-öster- reichischen Handelsabkommens, daß man bereits vor Abschluß dieses Abkommens eine ganze Reihe österreichisher Forderungen auf Kontingentserweiterungen in günstigem Sinne beantwortei und dadurch Oesterreih beahtlihe Vorteile eingeräumt habe. Das neue Hande!sabkommen, das so großzügig wie möglih gehalten sei, sehe vor allem wesentlihe Zugeständnisse für die Einfuhr von Textilwaren, von elektrishen Apparaten, Maschinen, Spielwaren und Gummiartikeln vor. Das Abkommen enthalte außerdem eine sogenannte Entwicklungsklausel, auf Grund deren die französische Regierung sih verpflichte, alle zusäßlihen Forderungen Oester- reichs hinsihtlich eine gewissen Anzahl von Artikeln wohlwollend und im Geiste der in Stresa aufgestellten Grundsöve zu prüfen. Die Frage der österreichishen Holzeinfuhr nach. Frankreich wird demnächsi in der Kanmer entschieden werden.

Verlängerung des französish-schweizerischen Handels8abkommens.

Das französisch-schweizerische Handelsabkommen, das am 1. Februar abläuft, ist mit Uebereinstimmung beider Parteien bis

in Auc sburg errihtet werden sollte, i istoris °JUTi D e, künstlerisch und kulturhistoris bon gleich großer Bedeutung ist. A

zum 1. April verlängert worden.

Schwefelkiesabbrände sowie Kartoffeln Und Thomass\chlacke.

G E C G I Em aim E E E T L G E L S Wirtschaft des Auslandes.

Anleihe Polens bei der Fa. Westinghoufe.

¿L OU London wurde durch Beauftragte der polnischen Mintistes rien der Finanzen und des Verkehrs ein Anleihevertrag der polnishen Regierung mit der englishen Firma Westinghouse unterzeihnet, Auf Grund des Vertrags erhält das polnishe Ver= kehrsministerium eine Anleihe von 132 Mill. Zl, von der Fa, Westinghouse, die zur Ausrüstung der Güterwagen der polnischen Staatsbahn mit Westinghouje-Bremsen zu verwenden ist. Dabei jollen 60 % des _Anleihebetrages zu Materialbestellungen bei der polnishen Fndustrie Verwendung finden; für die übrigen 40 % liefert die englische Firma Material. Für die Bedingungen der Anleihe ist bisher nichts bekannt geworden. Das polnische Finanz- ministerium erklärt, daß die Bedingungen sehr günstig seien.

Rücgängiger Bierausstoß der Tschechoslowakei verursacht Steuerausfälle.

Der Bieraus\toß in der Tschehoslowakei betrug 1933 rd, 7,96 Mill. hl (um 17 % weniger als im Vorjahr LAR um 31 % weniger als im A Ee 1929), Dies bedeutet einen Ausfall an Biersteuer von 200 Mill. und an Umsaßsteuer un weitere 50 Mill, Kc, gegenüber 1929. :