1934 / 73 p. 4 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 27 Mar 1934 18:00:01 GMT) scan diff

Erste Beilage zum Neichs- und Sap Nr. 73 vom 27. März 1934. S. 2.

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delsticil.

Der Sinn der deutschen Revolution.

„Arbeiter und Unternehmer müssen sich darüber im klaren sein, daß vom Geiste, in dem das Uniernehmen geleitet wird, alles abhängt“.

Von Dr. Wilhelm Frick, MdödR., Reichsminister des Junern.

Der Anfang April erscheinenden neuen Nutamex des ( olfs- d ehr be- | ist der Geist der nationalsozialistischen Bewegung.

„Arbeitertum“ entithmen wir den folgenden, f achtenswerten Aufsaß dés Reichsinneuministers. Die Schriftleitung.

Áls Adolf Hitler am 30. Januar 1933 die Macht ühernahm, | fand ex folgende Lage vor: Außenpolitisch war das Reich völlig ifoliert, innenpokitish lag es danieder, etne Regierungskrise hatte die andere gejagt, blutiger Terxor der Marxisten lastete auf den Straßen und über den Betrieben, shwerste Wahlkämpfe folgten einander in wilder Hast, und ohnmächtig ließ der sterbende Parla- meutarismus allem seinen Lauf; die Steuerlasten drückten immer \hwerer, die Wirtschaft war nahezu vernichtet: ‘mehr als [echs

Millionen Erwerbslose waren das Opfer des Systems. Volk und Reich standen vor dem Abgrund. : a A Z au zwei Vierjahresplänen gedachte der Führer die Zeit des Verfalls und dex Not zu überwinden. Das erste Fahr der Regie- rung Adolf Hitlers ist vorüber, und jeder, der nicht bösen Willens ist, muß anerkennen, daß unerhörte Arbeit für die Wiedergenesung “von Volk und Reich geleistet worden ist. ' i

Mehr als 214 Millionen Erwevbslose haben wieder Arbeit Und Brot gefunden. 4 j “Das Winterhilfswerk hat im Zeichen der Volksgemeinschaft Millionen Deutschen geholfen. Y h E

Eine noch niemals in solchem Umfang organisierte Arbeits- beshaffung hat erreicht, daß auch im Winter die Erwerbslosenzahl

ank, und sie wird jeßt im beginnenden Frühjahx erst recht vielen V autenden neue Arbeit bringen. , i

Vertrauen und Hoffnung in die eigene Kraft sind wieder ein- gekehrt und geben Gewähr dafür, daß das Ziel Adolf Hitlers ex- reiht wird. E L vas I

Das Ziel Heißt: Freiheit und Brot: : :

Freiheit s Brot war die Losung dex deutschen Revolution von 1933. Sie war derx Aufstand des deutshen Volkes gegen den zerséßenden Klassenkampf, gegen den Parlamentarisntus und gegen die Reaktion. Die Befreiung des deutschen Volkes. aus politischer Zerrissenheit, wirtshaftliher Ohnmacht und nationaler Ehrlosigkeit war ihre Aufgabe. | L

Nach der Machtergreifung hat die Regierung Adolf Hitlers planmäßig alle Hindernisse des Aufstiegs aus dem Wege geräumt und! mit einer großzügigen Geseßesarbeit den Neubau von Staat und Wirtschaft in Angriff genommen. L,

Auf dem Gebiete der Sozialverfassung wies die Regierung den Verhältnissen in den Betrieben durch das Gese zur Orduung der nationalen Arbeit vom 20. Jänuar 1934 neue Wege, während sie in der Staatsverfassung mit dem Geseh über den. Neuaufbau des Reiches vom 30. Januar 1934 die endliche Schaffung des deutschen Einheitsstaates der Verwirklichung entgegenführt,

_ Müssen beim Neubau des Reiches. die hemmenden Kräfte geistig längst überwundener Staatsgliederungen endgültig aus- geshaltet und ein mächtiges, in allen Teilen einheitlih geführtes deutshes Reich geschaffen werden, so hat das Gesetz zur Orduung der nationalen Arbeit die Aufgabe, die Schictsalsverbundenheit von Arbeiter und Unternehmer in den Betrieben zur Tat werden zu lassen, Der Staat wird durch seine Organe, die Treuhänder und Ehrengerichte, darübex wachen, daß in den Betrieben. Ge- rehtigkeit und Standesehre herrshen. An Stelle der zerseßendén Kämpfe muß die Zusammenarbeit aller treten, denn alle haben dex Volksgemeinschaft, deren Glieder wir aus Gédeih oder Vex- derb sind, zu dienen. Arbeiter und Unternehmer müssen sich

darüber im klaren sein, daß vom Geiste, in dem das Unternehmen j geleitet wird, leßten Endes alles abhängt.

Der Geist der neuen Volls- und Betxiebsgemeinschaft aber hre, Treue und Pslicht find ihre unershütterlichen Grundlagen.

Die große Erhebung des deuishen Volkes war nur mögli, weil auch der deutsche Arbeiter uach einer fast unerträglich langen Leidenszeit erkannt hatte, wie schr das Schicfsal des Reiches sein eigenes: Schitsal, die Not des Vaterlandes seine Not und die Ehre der Nation seine Ehre ist. - Die deutshen Arbeiter hatten erkennen gelernt, wie unsinnig es war, dem Betrug der „inter- nationalen Solidarität“ nachzuhängen, und sie fühlten immer deutlicher, daß ihnen niemand in der Welt im Kampf um Arbeit; Freiheit und Gleichberehtigung helfen würde wenn nicht die eigene Volksgemeinschaft. i j

Das ist dex höchste Gewinn der nationalsozialistishen Revo- lution, aus der die wahre Volksgemeinschast im Geiste Adolf Hitlers entstehen müß: Der Sieg: des Gêdankens der Schiksalsver- bundenheit aller Deutschen! , i

Aus dieser Erkenntnis heraus hat der Nationalsozialismus den Arbeiter ‘als ‘gleihberechtigtes Mitglied in die Formationen dex Partei aufgenommen und den einzelnen niht gefragt woheL erx komme, ob er Arbeiter sei oder Student, sondern ihn nUL dana bewertet, was er für den Freiheitskampf seines Volkes zu-leisten und zu opfern bereit sei. M ;

Die Lehre. von déx keine Klassen- und Standesunterschiede fennenden Volksgemeinschaft trug die NSDAP. mit Hilfe einer Spezialtruppe, der NSBO., du in dîe Betriebe hinein, untd der Exfolg bewies die oft von der NSDAP. aufgestellte Behauptung daß der Marxismus dem deutschen . Arbêiter nur ein Notbehelf war, an dem er sich nux so lange wie an einen rettenden Strohhalm flammerte, als keine bessere Jdee da war. Abex äls in der natioual- sozialistishen Jdee tatsächlith dié Sehnsucht von Millionen deutscher Arbeiter nah einem Volk, das auch sie "in seine Gemeinschaft auf- nahm, erfüllt war, wär der Damm gebrochen, ‘und der Arbeiter und Angestellte gliederte sich freudigen Herzens in die Front der Hitlex-Bewegung ein. E

Nach dem Siege der nationalsozialistischen Révolution konnten durch die Uebernahme der Gewerkschaften in nätionalsozialistische Führung die leßten Bollwerke klassenmäßigeu Denkens vernichtet werden, und als auch das Unternehmertum durch Auflösung seiner sogenannten Unternehmerverbände den Durhbruch einer neuen, die Gemeinschaft vorbehaltlos bejahenden Gestnnung eindeutig unter Beweis stellte, war der Weg fvei, um die Menschen, die 1m Betrieb leßten Endes auf Gedeth und Verderben aufeinander angewiesen sind, in ‘der Betviebsgemeinschaft zusammenzuführen und -zufassen. y

Die Betkritbsgemeinshaft wird in Zukunft die Grundlage sein; auf der sih das betriebliche Leben abspielt, in dén alle, der Betriebsführer. sowohl als auch der Arbeiter und Angestellte, als gleichberechtigte Mitglieder einex Kaméevradschäft genmeinsam die Aufgaben lösen werden, ohne deven Bereiniguüng keintex von ihnen wird leben können. Denn ist es ein Jrotuin, zu gläubénñ, daß es zum Beispiel dem Unternehmer um ‘so besser ginge, als es. dem Arbeiter \chlecht geht. Nein, die Geschichte hat das Gegenteil be- wiesen: Je besser es dem Arbeitnehmer uitht nur maäteriell geht, sondern um so meh? er ls Gleichberehtigter sih mit dem Bes trieb verbunden fühlt, um so arbeitsfreudiger und. auch leistungs- fähiger wird ex sein. Und diese Arbeitsfreude seßt sih zwangs= läusig in Mehrleistung für den Betrieb únait. So ijt die Betriebs gemeinschaft nicht nur waährhafter Sozialismus, sondern trägt auch ihren Teil dazu bei, Leistung und Qualitälsarbeit. gu fördern,

T L A E E

Weragleichende Betriebsstatistik im Handel.

Der monatliche Betriebsvergleih im Groß- und Einzelhandel, wie ihn die Forshungsstelle für den Handel beim Reichskura- torium für Wirtschaftlihkeit durhführt, ist der Oeffentlichkeit zumeist dadurch am stärksten zum Bewußtsein gekommen, daß er kurzfristig aktuelle Daten über volkswirtschaftlih und konjunktur- politisch wihtige Fragen, vor allem über die Umsaßeutiwicklung des Handels liefert. Da diese laufende Umsaßberichterstattung Rückschlüsse auf die Entwicklung des Volkseinkommens und der Verbrauerkaufkraft zuläßt, war ihr stets eine starke Beachtung sicher. Weniger deutlih ftkommt der Allgemeinheit oft zum Bewußtsein, daß der Betriebsvergleih daneben eine andere wich- tige Aufgabe erfüllen hilft: die wirtschaftlichere Gestaltung der Warenverteilung und damit die Senkung eines volkswirtshaft- lihen Aufwandvostens, der in Deutschland allein für den Einzel- handel mit etwa 6 Milliarden RM im Fahre: 1933 kaum hoh- genug veranschlagt ist. ü Sus :

Um auch den niht unmittelbar beteiligten Kreisen einen Ein- bli in diese Arbeiten zu geben, hat die Forshungsstelle im neuesten Heft ihrer FfH-Mitteilungen einen Bericht über den Werdegang und die Methoden , ihrer Tätigkeit auf dem Gebiet des Betriebsvergleiches erstattet, Ausgehend von einer Dar- stellung des vielfah noch sehr unvolllommenen Rechnungswesens zumal der Kleinbetriebe des Handels, zeigt ste die Exrziehungs- und Auffklärungsarbeit, die mit Unterstüßung der Fachverbände des Handels zu leisten war, ehe überhaupt ausreichend zuver- lässiges Zahlenmaterial gesammelt werden konnte. Die Schwierig- keiten einer genauen Kalkulation im Einzelhandel werden mit zahlreihen Beispielen dargestellt. Sie liegen nicht nux in der vorwiegend kleinbetrieblihen Struktur des Einzelhandels, sondern auch in der Natur seiner Leistungen begründet. Die einzelne Handelsleistung (Bedienung eines Kunden) stellt einen relativ fleinen Wert dar, so daß schwierige Rechenoperattionen darauf faum verwendet werden können. Die Gemeinschaftsarbeit des Betriebsveraleichs hat es ermöglicht, wichtige, dem einzelnen Betrieb sonst kaum zugänglihe Aufschlüsse darüber zu liefern, wodur die im einzelnen sehr untershiedlihe Höhe der Handels- fosten bestimmt wird, wie stark Handelsaufschläge und Ha1tdels=- fosten von Größe und Standort des Betriebes abhängen, welchen Einfluß Sonderleistungen, wie Kreditgewährung oder Zustellung ins Haus des Käufers ausüben. Noch weiter - ins einzélne gehende Berechnungen zeigen -die -Abhängigkeit der Kosten von der Warenqualität, der Art der Kundschaft usw, und liefern Ergebnisse, an die der Käufer selten denken mäg. Fm Grbß- handel beeinflussen Absaßradius und Vertriebs|ystem gewisse Kostenteile entscheidend in ihrec Höhe. Die ungemein vielgestal- tigen Verhältnisse selbst innerhalb der für das Auge des Käufers faum unterschiedlihen Geschäfte eines Handelszwveiges müssen sorgfältig ermittelt werden, wenn die Leistung Und Wirtschast- lichkeit des einzelnen Betriebes durch einen Vergleich mit anderen Betrieben beurteilt werden soll. Durhschnittszahlen für ganze Handelszweige lassen Einzelverhältnisse des individuellen Betriebs-

lebens allzu leiht untergehen und bietén dem Betriebsleiter nicht den gesuhten Maßstab für die Beurteilung seiner Leistungen und für etwaige Verbesserungsmöglichkeiten. Exst die überaus diffizile Kleinarbcit des Eingehens auf alle Eigenheiten der Betriebe zeigt die Wege zu einem Fiel, dessen Größe. kaum übèrshäßt werden fann: Senkung der Verteilungskosten und damit Minderung der Handelsspanne, reichlichexe und billigere Versorgung der Bevöl- ferung zumal mit den lebensnotwendigen Gegenständen des Massenbedarfs.

Der Aufbau einer einheitlichen GEnergiewirtschaft.

Auf der leßten Sizung des beim Reïhsverband des Deutschen Gas- und Wasserfaches e. V. (RVGW.) bestehenden Führerbeirats wurden Fragen der Energieversorgung behandelt, für deren: be- {chleunigte Lösung der Vorstand des RVGW., Pg. Generaldirektor Dr. Tiemessen, grundlegende Vorbereitungen getroffen hat.

I. Mit dem Vorstand des Reichsverbandes der |Eléktrizitäts- versorgung (R. E. V.), Pg. Generaldirektor Otte, Hamburg, und dem Deutschen Gemeindetag ist ein Uebereinkomnien getroffen worden mit dem Ziel, die Frage: der. zweckentsprehenden Ver- sorgung Deutschlands mit Gas und Elektrizität gemeinsam yoran- zutreiben. Zu diesem Zweck wird ein Energierat gebildet, für den vom Reichsverband des Deutschen Gas- und Wasserfaches die Herren Generaldirektor Dr. Tiemessen, Frankfurt a. M., als Voz- stand und Direktor Dr. Nübling, Stuttgart, als stellv. Vorstand des RVGW,, fernev-die Herren: Direktox Müller, Hamburg, und Direktor Seippel, Essen-Ruhr, als Mitglieder bestimmt sind. Vom Deutschen Gemeindetag wuxden benannt die Herren: Oberbürger- meister Dr. Goerdeler, Leipzig und Abteilungsleiter Dr. Meyer, Berlin. Die Benennung der vom REV. zu entsendenden Mit- glieder des Energierates dürfte in den nächsten Tagen erfolgen. Von den beiden Reichsverbänden werden die in Energiewirtschafts- fragen maßgebenden Regierungs- und Parteistellen gebeten werden, in diesem Energierat Vertreter zu entsenden.

1I. Die innerhalb der Gaswirtschaft schwebenden Fragen des geeigneten Ausbaues und der zweckmäßigen, Zusammenfassung von (Gaserzeugungsstätten wérden - bearbeitet von einem Sonderaus- chuß, mit dessen Führung seitens des Vorstandes des RVGW. Herr Direktor «Dr. Nübling, Stuttgart beauftragt worden ist, Dem Ausschuß gehören ferner an die Herren: Direktor Albach, Berlin, Direktox Hartmann, Breslau, Oberbauxat Heck, Dessau, General- direktor Dr.- Lenze, Hamborn, Abteilungsleiter Dr. Meyer-DGT, Berlin, Direktor Müller, Hamburg, Direktor Seippel, Essen-Ruhxr, Generaldirektor Dr. Tiemessen, Frankfurt. a. Main, ; Direktor Dr. Winkler, Frankfurt a. Main. Die Federführung: liegt béim Reichsverband des Deutschen Gas- und. Wasserfaches e. V.,, an den sämtliche Zuschriften de rihten sind. Die Zuüsammenséßung des Sonderausschusses stellt eine Vertretung folgendèr Gruppen dar: Gemeindlihe Gaserzeugung, Zechengaßerzeugung, Gruppengas- yersorgung, private 4nd gemishtwirtshäftlihe Gaserzeugung und Gemeindebverwaltungên, * J

Verliner Börsenberiht vom 27. März. Stimmungsumschwung. Aktien wieder fest.

Das an “den Vortagen abgesunkene Kursniveau hat die Käuferschichten, die noch am Montag zu Gewinnsicherungent ge- fhritten waren, wièder dem Markte zugeführt. Allerdings zeigten sih zu Beginn des Verkehrs .in .einzelneu Papieren noch Glatt- léllürigen, jedoch war die Tendenz von Anfang an ziemlich fest und namentlich im weiteren Böxsenverkehr zeigten sih, ausgehend vöm Farben-Markt und“. Montanupapieren, fast allgemein anzie- hende Kurse. Neben. den Meldungen "aus den verschiedensten Fndustriezweigen übex bessere Entwicklung der Geschäftslage hat die Mitteilung übex amerikanische Kreditbereitshaft zugunsten Deutschlands der Börse einen Austrieb gegeben. Fm weiteren Verlauf wurde das teilweise lebhafte Geshäst zwar ruhiger, die Stimmung blieb jedoch fest, und es zeigten sih durchschnittliche Kursbéssexrungen bis zu 3 vH,

Am Montanmaxrklt waren im Verlauf. besonders Mänsfeld

begehrt (plus 314 vH), aber auch Harpener (plus 174. vH), Gelsen-

kixchen (plus 1 vH) sowie Phönix und. Stahlverein je plus 1 vH) wurden in größeren Beträgen: aus. - dem Markt genommen. Braunkohlenwerte lagen ruhiger; einiges . Angebot bestand in Rhein. Braun (minus 3 vH) und in Eintracht (minus 24 vH). Kaliwerte waren bei kleinen Umsäßeu zumeist um Bruchteile eines Prozents gebessert. Beträchtliche Rückkäufe und Neuengagements zeigten sih in F. G. Farben, die nicht weniger als 44 vH. zurückge- winnen konnten. Im - Zusammenhang damit waren auch die übrigen Hemishen Werte bis 24 vH höher und in Erwartung

" eines günstigen NReichsgerichtsurteils wurden Rütgers - (plus

214 vH) aus dem Markt genommen. Am Elektromarkt erschienen Accu erneut mit dem Minus-Minus-Zeichen und verloren 6% vH; dagegen lagen die übrigen Elektrowerte fester, namentlich Siemens (plus: 214 vH). -Die ‘am Vortage stärker gedrückten B, M. W. holten 4 vH ein, Daimlex-Benz 2354 .vH. Jn den. sonstigen Fndu- striewerten waren die Kursveränderungen geringer; nur Schubert

' & Salzer waren unter Berücksichtigung des Dividendenabschlags

um 3% vH erholt, Schiffahrtswerte waren bis !4 vH höher, Bank=-

attien gut gehalten; Reichsbank gaben 14 vH nah.

Der Kassamarkt war überwiegend fester bei allerdings ruhigem Geschäft. Unter unnotierten Werten besiand stärkere Kaufneigung für einige Petroleumpapiere. Rente lagen zwar ruhig, doch immerhin ebenfalls zumeist fester. Altbesiß hörte man 9674, Neu- besiß 22,3, Reichsbahn-Vorzugsaktien 112%. Hyvothekenpfand- briefe stiegen vereinzelt bis um %% vH, ebenso Kommunalobli- gationen. Dollarbonds und Stadtanleïhen lagen gut gehalten, Schuldbücher widerstandsfähig und ‘die --umgestellten Dollarobli- gationen im Verlauf durhschnittlih 4 vH höher. Fm Geldvexkehr macht sih dex bevorstehende Quartalsultimo stärker bemerkbar; Privatdiskonte sind in reihliherem Maße angeboten, während das Gefchäft in den übrigen erstklassigen Anlagen, Reichsshaßwechsel und --anweisungen, sehr ruhig war. Der Tagesgeldsaß war in In A steifer, blieb jedoh mit 414 bis 514 vH bzw. 4/4 vH un- verandert. :

_Genexalversammlungskalender für die Woche vom 3. April bis 7.. April.

Dienstag, 3. April. Essen: Westdeutshe Terrain- und Baubank .A.-G., Essen. Mittwoth, 4. April. | Essen: Braunkohlen- und .Brikettoerke Roddergrube A.-G., Brühl, Karlsruhe: Karlsruher Lebensversicherungsbank A.-G., Karlsruhe, München: Gesellschaft für Markt- und Kühlhallen, Hamburg, Stuttgart: Württemberäishe Hypothekenbank, Stuttgart. : Donnerstág, 5. April. Hamburg: P. Beiersdorf & Co, A.-G., Hamburg,

Hamburg: Getreidevereinigung A.-G., Hamburg, Hamburg: Kant Chocoladenfabrik A.-G., Wittenberg.

j Freitag, 6. April. Berlin: Eisenmatthes Richard Gustav Matthes A.-G., Magde- Bua, 14 Uy, : R ; - Brändenburg: Excelsior - Fahrrad --Werke Gebr. Conrad & Paß A.-G. i. L., Brandenburg, j Essen: Gewerkschaften Humboldt T und? Humboldt IL, Essen, Kassel: Große Kasseler Straßenbahn A.-G., Kassel, Kopenhagen: Vereinigte Dampfschiffs-Gesellshast A.-G,, Kopen-

hagen. Sonnabend, 7, April. Berlin: Deutsche Hypothekenbank (A.-G.), Berlin, 11 Uhr, Berlin: Deutsche Welt Lebensversicherungs-A.-G., Berlin, 3 Uhr, S A.-G. für Braunkohlenverwertung, Lichtenau, 10 Uhr, Augsburg: Augsburger Lvocalbahn A.-G., Augsburg, Darmstadt: Gebrüder Roeder- A.-G., Darmstadt, Hamburg: Unterelbe Brikettwerk und Kohlenhandels-A.-G., Hamburg, i Stade: Stader Lederfabrik A.-G., Stade. ,

Deutsch-russishè Wirtschastsverhandlungen S&Zlußprotokoll unterzeichnet. '

Amtlich wird mitgeteilt: Die zwishen der Reichsregierung und der Regierung der Sozialistishen Sowjet-Republiken in den leßten Wochen geführten Wirtschaftsverhändlungen haben zu einem Schlußprotokoll geführt, das im Auswärtigen Amt von deu Vertretern der Reichsregierung und der Botschaft der U. d. S. S. R. und dex Handelsvertretung unterzeihnet worden ist, Das Schlußprotokoll enthält Regelungen für das Fahr 1934; insbe- sondere sind Vereinbarungen über den Verkehr mit der Reichs- bank und über die devisenrechtlihen Fragen getroffen worden.

Kein. Verbot der Einfuhr von Textilrohstosfsen. _Das Reichswitktschaftsministerium teilt mit: Wie aus Handels- kreisen mitgeteilt wird soll das Ankaufsverbot von Textilroh-

stoffen an eitigen“ Stellen als ein Verbot der Einfuhr mißver-

standen worden sein. Es wird hierzu ausdrücklih bemerkt, daß die Einfuhr. der Texlilrohstoffe nah wie vor völlig frei ist. Ledig- lich der Abschluß von Kaufverträgen über Waren, die sih nicht im JFnland befinden, ist für eine bestimmte Frist verboten worden. Eine Kontrolle durch die Zollstellen findet nicht statt.

Erfte Beilage zum Neichs- und Staatsanzeiger Nr. 73 vom 27, März 1934. S. 3.

Dr. Schacht über Außenhandel und Währung.

Fn der Sondernummer Außenhandel der Rhein-Mainischen Wirtschaftszeitung, Herausgeber Treuhänder dex Arbeit, Dr. Lüer, Frankfurt, Main, maht Reichsbankpräsident Dr. Sh aht über Außenhandel und Währung folgende Aus-= führungen: /

„Die wirtschaftlihe Struktur Deutschlands erfordert. gebiete- risch einen starken Außenhandel. Angesichts der beschränkten Rohstoffbasis unseres Landes gibt es für uns, auf die Dauer ge- sehen Und auf die einfahste Formel gebracht, nur zwei Möaglich= keiten: entweder wir verzichten auf unseren heutigen Kulturstaud odex wir beschaffen uns zusäblihè Rohstoffe vom Ausland. Den ersten Weg verbietet uns die Lebenskraft, das Lebensreht und die nationale Würde unseres Volkes, Wählen wir den zweiten Weg, so müssen wir die Einfuhr von Rohstoffen mit einer entspreendcn Ausfuhr von Fertigwaren bezahlen. Dazu ist Deutschland nicht

"nur in stande, sondern das ist geradezu seine natürliche Bestim-

mung. Der Fleiß und die Fähigkeit unserer Arbeiter, Techniker, Wissenschaftler, Fugenieure, Kaufleute und Unternehmer, die von Generationen unserer Vorfahren geschaffenen Produktionsmöglich- keiten, ja sogar die Lage und das Klima unseres Landes weisen uns zwingend auf den Güteraustaush mit dem Ausland htn. Millionen unserer arbeitenden Bevölkerung leben. ganz oder teil- weise, direkt oder indirekt vom Außenhandel. Seine tatkräftige Förderung ist für die Beseitigung der heutigen Arbeitslosigkeit auf die Dauer von größter Wichtigkeit. Fch halte es heute für nötig, die zwingende Logik solcher Üeberlegungen klar herauszusteilen, denn die Entivicklung der leßten Jahre \{heint ihr zu widexspreheèen, Zwischen 1929 und 1938 ist“ dexr Welt- handel von 277,0 auf 96,8 und der deutshe Außenhandel im gleihen Verhältnis von 26,1 auf 9,1 Milliarden zurückgegangen. Die Erklärung hierfür ist leiht zu finden: Die mit wirtschaftliher Vernunft unvereinbare Finanzpolitik der Nachkriegszeit, insbesondere der Wahnsinn der Reparationen, mußtè unvermeidlih zu einex Katastrophe von weltumspannen- dem Ausmaß führen. Dieser Zusammenbruch könnte abex {hon längst hinter uns liegen, wäre nicht ein zweiter, unverzeihlicher Fehler begangen worden. Statt das Kernproblem der Krise, die internationale Verschuldung, resolut anzupacken, haben gerade die beiden für den Welthandel wichtigsten Länder USA und as zu dem wirtshaftlich verhängnisvollen Mittel der Währungsverschlehterung gegriffen. Solide Währungen sind die Grundlagèn des Güteraustaushes und darüber. hinaus der wirtschaftlihen und kulturellen Entwicklung überhaupt. Es ist

Weitere Nusfuhrsteigerung in Roheisen und : Walzwerksfabrikaten.

“Trotz dér bekannten Ausfuhrhemmnisse hat sih, wie die fol- gende Uebétsiéht zeigt, dèr Export in Roheisen und Walzwerks- fabrikaten in den leßten Monaten beträchtlich zu steigern ver- mocht. Verglichen mit dem in den aufgeführten Erzeugnissen sich auf insgesamt etwa 58 000 Tonnen belaufenden Ausfuhrergebuis der Monate Fanuáar und Februar 1933 ist im Fanuar d. 55. eine 100prozentige und im Februar eine etwa 120prozentige Besserung

eingetreten, Dezbr. 1933 Jan. 1934 Febr. 1934 b b b

Noel. ¿5 s e 7 901 8311 8 659 U s e 19041 12 453 20 970 Eisenbahn-Oberbaustosfe 3147 7 852 9 281 Formeln ¿ be odd 6 089 10. 190 8 726 Stabëisén e » e o #2 35280 41 324 49 186 ‘Bandeisén « « e « «5 6 803 9 503 8 052 GLOBIeE e 9116 17 552 15 415 Mittel- und Feinbleche 4 870 5 227 5 710 ROAIROVADE S ahe S 2 821 4 496 2 249

insgesamt 89 668 116 908 128 248

Besonders erwähnenswert is die im Februar zu verzeihnende Zunahme in Halbzeug. Von den exportierten 20 970 t erhielten Sapan 7570 (Fanuar: 5370) t, England 6530 (4840) k und +Ftalien 4060 (70) t. Auch die Ausfuhrerhöhung in Stabeisen ist recht be-

ein Zustand, der mit Vernunft nichts mehr gemein hat, wenn ein Kaufmann, . der heute ins Ausland liefert, niht weiß, wie viel das Geld wert fein wird, das er für seine Forderung bei Fälligkeit erhält. Unter solchen Umständen braucht man sich nicht über den Rückgang des Welthandels zu wundern, sondern höchstens darüber, daß bei der gegenwärtigen internationalen Währungswirrnis überhaupt noch ein Welthandel möglich ist. Deutschland lehnt eine Nachahmung von Methoden, die auf die Dauer sihtlich unhaltbar sind, entschieden ab. Es gibt für Deutschland kein Währungs-, sondern nur ein Transferbroblem, und dieses Problem muß und wird in fairer Weise gelöst wérden. Die Reichsbank weiß sehr genau, wie [chwer és unserem Außen handel heute wird, gegen die Währungsverfchlechterungen des Auslandes anzukämpsen. Sie hat durch das Zusaßzausfuh1 verfahren mit Hilfe von Scrips und dergleichen dém Außen handel eine zivar nicht ideale, aber fühlbare und qgusbau fähige Erleichterung verschafft, und sie bemüht sich darüber hinaus in zäher Kleinarbeit, jede sih bietende Exporthance zu er fassen. Sie muß aber auch von dem deutschen Kaufmann ver langen,* daß ex durch äußerste Anspannung seiner eigenen Kräfte und Fähigkeiten selbst dazu hilft, das leßte, steile Stück unseres Weges zu überwinden. Es ist mit dem Geist des nationaljozia listishen Deutschlands völlig unvereinbar und verdient s{härfste Zurückweisung, wenn heute unverantwortliche Leute die Reichs bankpolitik zu disfkreditieren versuchen durch eine Propaganda für Devalvation und ähnliche Projekte, deren Durchführung dem Außenhandel vielleicht für eine kurze Zeitspanne und sicher nicht in dem erhofften Ausmaß nußten, die gesamte deutshe Wirtschaft aber aufs s{chwerste beunruhigen und schädigen würde. ‘Auch der Außenhandel darf nie vergessen, daß er nur ein Stück unserer Wirtschaft ist. i

Die Zeiten einer im Ergebnis noch dazu zweifelhaften Verfehtung von Gruppeninteressen sind im neuen Deutschland vorbei. Noch- gründlicher hat der Nationalsozialismus die früher nur zu häufige Politik der Nervenzusammenbrüche abgestellt. Unsere Position ist stark, nicht weil wir Schuldner sind, wie das Ausland oft argumentiert, sondern weil Moral und Vernunft gleihermaßen auf unserer Seite stehen. Unsere Wöhrungspolitik geht in klarer Linie dahin, den Durchbruch gesunder Grundsäße im internationalen Verkehr vorzubereiten. Das ist niht nur dèx beste, sondern der einzig richtige Weg, um unserem Außenhandel seine einstige Bedeutung in Deutschland und der Welt ivieder zu erringen.

achtlich. Als größere Abnehmer sind im Februar u. a. Holland mit 13840 t, Frankreih mit 5320 t, Dänemark mit 4110 t, China mit 3540 t und Argentinien mit 3240t zu nennen. Grobbleche wurden im Februar hauptsächlich nach Dänemark (5200 t) und Holland (4110 t) exportiert.

Die Aenderung des Nachtbacktverbots.

Keine Arbeitszeit-Ueberschreitung.

Die Stellungnahme der Deutschen Arbeitsfront zu der von der Reichsregierung beschlossenen Aenderung des Nachtbackverbots er- gibt sih aus einer Aeußerung, die „Der Deutsche Nahrungsmittel arbeiter“ zu der Neuregelung veröffentlicht. Auf Grund von Rücffragen beim Reichsarbeitsministerium wird festgestellt, daß nach wie vor im Bädckergewerbe die achtstündige Arbeitszeit striki einzuhalten ist. An alle Arbeitgeber und Arbeiter wird -dec dringende Appell gerichtet, dafür Sorge zu trágen, daß die Ax beitszeit nicht überschritten wird. Ueberstünden seien zu ver-= meiden und statt dessen Erwerbslose einzustellen. Den hierzu be- rufenen Kreisen werde es vorbehalten sein, darüber zu wachen, daß die Maßnahme der Reichsregierung nicht dazu führe, der liberalistishen Profitsucht Vorschub zu leisten. Ebenso wie die Frage des Kost- und Logiswesens schon eine wesentlihe Besserung zu verzeichnen habe, dürften die durch den früheren Arbeitsbeginn betroffenen Arbeitskameraden davon überzeugt sein, daß ihre Organisation auch weiterhin alle Kraft für eine gerehte soziale Betreuung einseßen werde,

Wirtschaft des Ausklandes.

Ausweis der Schweizerishen Nationalbank.

Zürich, 26. März. Die jüngsten politischen Vorgänge zeigen ihre Auswirkungen im Ausweis der Schweizerischen Nationalbank vom 23, März 1934. Nachdem der Devisenabfluß Anfang März fast zum Stillstand gekommen war, hat in der Berichtswoche wieder in - vermehrtem Maße Devisennachfrage eingejeßt, Der Goldbestand ist um 38,7 Mill. auf 1781 Mill. SchFL., der Bestand an Golddevisen um 1,3 Mill. auf 1,6 Mill. zurückgegangen. Das Snlandportefeuille verharrt mit 22,4 Mill. annähernd auf dem Stande der Vorwoche. Dagegen haben die Lombardvorschüsse um 1,7 Mill, auf 68,2 Mill, und die Wechsel der Darlehenskasse um 1 Mill, auf 15,9 Mill. zugenommen. Der Notenrücksluß im Aus- maß von nux 1 Mill. wax wesentlich geringer als in der ent- sprechenden Perióde der vergangenen Fahre. Der Notenumlauf belief sich am 23, März auf , 18346 Mill. gegen 1481 Mill. vor Jahresfrist. Der Rückgang der täglich fälligen Verbindlichkeiten um 38,8 Mill. auf 522 Mill. ftimmt annähernd mit der Ver- minderung des Goldbestandes überein. Am 23. März. 1934 waren der Notenumlauf und die täglih fälligen Verbindlichkeiten mit 95,40 vH durch Gold und Golddevisen gedeckt.

Konversion der 6 prozentigen Dollaranleihe der Stadt Wien von

1927 ein Mißerfolg?

Wieit, 26. März. Die Gemeinde Wien e [at 12. Februar die Konvertierung ihrer Dollaranleihe in Schilling|stücke durch. Am 10. März ist der Termin abgelaufen, ohne daß mehx als ein Drittel des Gesamtbetrages von 30 Mill, Dollar eingereiht wurde. Die Transaktion muß also zu diesem Zeitpunkte als mißlungen be- zeihnet werden. Die Zeitungen brachten zwar eine Notiz, in der N hingewiesen wurde, daß der größte Teil der österreichischen Anleihebesiber sich zur Konversion entschlossen habe und man nun die Notierung der S&tüde an der Börse einstellen könne, da der geringe Rest dex in Oesterreich noth im Umlauf befindlichen Stücke eine Notierung niht mehr erforderlih erscheinen lasse. Es ist jedo klar, daf es sih hier um ein Manöver handelt, durch das man die nicht zum Austausch bereiten Stückbesiber zur Konver- tierung bétanlcisen will, Die Frist wurde bis zum 24. März ver- längert. Vor Veröffentlihung dieser Nachricht wurde von sach- kundiger Seite geschäßt, daß von den 30 Mill. Dollars kaum mehr als 15 Mill. Dollar zum Umtausch gelangen werden.

Naqchteile der Kronendevalvation in der Tschechoslowakei.

Prag, 26. März. Fn der Vollversammlung der Reichenberger Handelskammer äußerte sih deren Präsident, der Großindustrielle Theodor Liebig, über die Devalvation der tshechishen Krone u. a. wie folgt: „Die Devalvation darf nur eine der vielen E, sein, die notwendig sind, um die tshechoslowakische Ausfuhr nah- haltig zu gestalten. Sie hat ihrer Natur nah nur eine begrenzte Wixkungsdauec. Würds sie niht von weiteren Exportfördexungs=-

maßnahmen begleitet und unterstüßt werden, so müßte früher oder später der Zeitpunkt kommen, in dem ihre jeßt ausfuhrfördernde Wirkung aufhört. Schon heute zeigt sih sehr deutlih, daß die Devalvation für sih allein zur Belebung des Exports für ‘einige wichtige FJndustrien niht ausreiht. Sie verteuert die Einfuhr der Rohstoffe, der Hälbfäbrikate und Hilfsmaterialten, die in ver- hältnismäßig bedeutenden Mengen aus dem Auslande eingeführt werden müssen. Die künstlichen Handelshemmnisse, die der unselige Protektionismus und die Währungsmisere in vielen Staaten noch immer aufeinandertürmen, sind für die Erreichung vieler Märkte so shwerwiegende Hindernisse, daß die Devalvation allein nicht die Möglichkeit bietet, ihre Wirkungen auszugleichen,“

Weiterer Rückgang der polnishen Kohlenförderung, dagegen Besserung des Koksabsazes.

Gleiwig, 26. 3.-1934. Die Steinkohlenförderung in Polen war im Februar nit allein wegen der geringeren Zahl der Arbeits- tage (23 gegen 25 im Vormonat), sondern auch im arbeitstäglichen Durchschnitt erheblih niedriger, nachdem schon der Januar eine rückläufige Bewegung gezeigt hatte. Es wurden in Gesamtpolen gefördert 2 198 759 t (2 663 921), im arbeitstäglihen Durchschnitt 95 598 t (106 557). Prozentual bedeutetèé das cinen Rückgang der Förderung um 10,29 vH., wobei die Einschränkung in Ostober- \chlesien mit 8,72 vH. verhältnismäßig nicht so bedeutend war wie bei den übrigen polnishen Gruben (14,62 vH.). Trobvdem haben die Bestände infolge der stärkeren Ausfuhr in Ostoberschlesien etwas abgenommen, während sie in den anderen Revieren stiegen, so daß sih im ganzen eine Zunahme von 1707740t gegen 1715151 t ergab. Der Jnlandsabsay betrug 1 219592 t (1 380 423), ausge- führt wurden 731519t (938846), Gesamtabsaß 1951111 (2 319 269). Der Eigènverbrauch betrug 224 144 t (262 644). Bei dem FJnlandsabsaß ergab sih eine Abnahme um 11,66 vH. Es bezogen: Die Fndustrie 639 451 t (672702), die Eisenbahnen 243 244 t (319 888), die sonstigen Verbraucher 336 897 t (387 833). Die Ausfuhr ist im ganzen gegenüber dem Vormonat sogar um 22,9 vH. zurückgegangen und war sogar um 4000 t niedrigex als im Februar des Vorjahres. Besonders empfindlich machte sich der Rückgang der Ausfuhr nah den skandinavishen Ländern bemerk- bar, der 35,71 vH. betrug.

Dagegen war im Februar eine Besserung des Koksabsaßzes in - Polen zu verzeihnen. Die Kokserzeugung der Kokereien in Ostoberschlesien (die mit der gesamtpolnischen gleihbedeutend ist) war im Februar mit 103 979 t zwar geringer als der Fanuar mit 114 658 t, was, da der Februar drei Arbeitstage weniger hatte als der Vormonat, eine Zunahme der arbeitstäglichen Durchschnitts- erzeugung von 3699 auf 3714 t bedeutet. Der Fnlandsabsaß war mit 97 305 t (99 129) absolut zwar niedriger, relativ aber höher als im Vormonat, und zwar wegen des stärkeren Bedarfs der Eisen- hüttenwerke. Ausgeführt wurden 20 596 (32 561) i. Die Bestände verringerteu sich von 304 662 auf 290 483 t,

Der deutsch-finnische Handelsvertrag.

Der am Sonnabend abgeschlossene deutsh-finnishe Handels

vertrag hat dem nach Ablauf des Vertrages von 1926 seit End 151 lsfriegähnlihen Zustand

1933 bestehenden vertragsiole1 ein Ende gemacht. Der neue Vertrag lehnt sih an den von 192( an und beruht Meistbegünstigungen. Bereits kurz vor Ablauf des alten Vertrages seßten neus führten. Finn land hatte eine ( die sih zun Teil noch im Rahmen der Meistbegünstigung hielten; dann abey erfolaten Einfuhrverbote für eine Reihe deutsher Waren. Ends Sanuar 193 vurden die Verhandlungen wieder aufgenomme1 (hrt, woraus allein {on hier zu behandeln war?!

Verhandlungen ein

50 Yatte betsptelsweile Veutschland 1m ¡FUurTerehe der F£Igeneti g r [5

hmen müssen, die finnischerseits lange Zeit für unannehmbar gehalten wurden, Zchließlih fam aber Kontingentierung durch Vreisvereinbacungen zwishen den beiden

zunäahst auch

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L F v4 A c ç eForluvirtt Mast beitim

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zustande, díe Jndustrien ergänzt 1

die finnishen TFndustri entaecagen, die mit Nachdruck betrieben wurden. Hemmnisse gelang Deutschland diè Meistbegünstigung zu erreithen,

es „AVEX, füy ferner besondere Vertragssäße für Erzeugnisse zugestanden zu érx- halten, an deren ‘Ausfuhr Deutschland interessiert war. Der Vextrag erfüllt zwä alle Erwartungen, die man deutscher-

1933 bestehende]

seits gehegt vextragslose. Zustand nun einer Vereinbarung Plaß gemacht, rtrag wird amÿ

Ve ierung durch Finnland Ni

DIe

beiden Seiten. getwiss

1. April in: Kraft trete ist im leßten Monatsdrittel des April zu rechnen. 2 migung durch das finnifs fi rung die Vertragszölle, soweit sie über den Grundzöllen liegen, Ol bs deutscherseits

Ausnahmen

5 zur Geneh=-

Regie-

nux bis zur Höhe de1 sind bis zur ifi

vorbehalten worden.

Berlin, 26. März. Preisnotierungen für Nahrungs=- mittel. (Einkaufspreise des Lebensmitteleingel- handels für 100 Kilo frei Haus Berlin in Originalpackungen.) Bohnen, weiße, mittel 23,00 bis 24,00 #Æ, Langbohnen, ausl. 34,00 bis 36,00 A, Linsen, kleine, lebtex Ernte 34,00 bis 39,00 4, Linsen, mittel, leßter Ernte 39,00 bis 46,00 46, Linsen, große, leßter Ernte 46,00 bis 66,00 4, Speiseerbsen, Viktoria, gelbe

(ck)

52,00 bis 56,00 Æ, Speiseerbsen, Viktoria Riesen, gelbe 56,00 bis 58,00 6, Reis, nur für Speisezwecke notiert, und zwar: Bruch- reis 20,00 bis 21,00 Æ, Rangoon - Reis, unglasiert 23,00 bis 24,00‘ ÆÆ, Siam Patna - Reis, glasiert 29,00 bis 37,00 #, Ftaliener- Reis 26,00 bis 27,09 A, Gerstengraupen, grob 32,00 bis 34,00 J, Gerstengraupen, mittel 34,00 bis 37,00 #, Gersten- grüyße 27,00 bis 28,00 4, Haferflocken 31,00 bis 33,00 4, Hafer- grüte, gesottene 34,00 bis 35,00 4, Roggenmehl, 0—70 vH 24,50 bis 25,50 4, Weizengrieß 34,00 bis 35,00 4, Hartgrieß 40,00. bis 41,00 4, L Bätckermehl, 41—70 vH 28,50 bis 29,50 A, Vorzugsmehl, 0—50 vH 34,00 bis 35,00 Mz Auszugmehl, 0—41 vH 35,09 bis 839,50 #Æ, Kartoffelmehl superior 33,00 bis 34,00 Æ Zudcker, Melis 68,90 * bis 69,40 Æ, Zuder, Raffinade 70,40 bis 71,40 A, Zucker, Würfel 74,90 bis’ 80,49 Æ, Röstroggen, glasiert, tn Säcken 30,00 bis 31,00 A, Röstgerste, glasiert, in Säcken 30,00 bis 31,00 A, Malzkaffee, glasiert, in Säcten 40,00 bis 42,00 4, Rohkaffee, Santos Superior bis Extra Prime 300,00 bis 320,00 4, Roh- kaffce, Zentralamerikaner aller Art 320,00 bis 448,00 4, Röst- kaffee, Santos Superior bis Extra Prime 376,00 bis 400,00 4, Rosttaffee, Zentralamerikaner aller Art 400,00 bis 560,00 Æ, Katao, stark entölt 150,00 bis 180,00 4, Kakao, leiht entölt 190,00 bis 220,00 4, Tee, chines. 780,00. bis 820,00 4, Tee, indisch 810,00 bis 1200,00 4, Ringäpfel amerikan. extra choice 86,00 bis 88/00 Æ, Amerik. Pflaumen 40/50 in Kisten 78,00 bis 80,00 #, Sultaninen Kiup Caraburnu Auslese { Kisten 42,00 bis 43,00 , Korinthen choice Amalias 66,00 bis 68,00 M, Mandeln, süße, handgew., { Kist. 176,00 bis 180,00 4, Mandeln, bittere, handgew., + Kist. 200,00 bis 206,00 (, Kunsthonig in + kg-Padtungen 70,00 bis 73,00 Æ, Bratenschhmalz in Tierces 170,00 bis 173,00 Æ, Bratenschhmalz in Kübeln 174,00 bis 178,00 4, Purelard in Tierces, nordamerik. 154,00 bis 156,00 4, Purelard in Kisten 154,00 bis 156,00 4, Berliner Rohshmalz 174,00 bis 178,00 4, Sped, inl., ger., 200,00 bis 210,00 4, Molkerei butter la in Tonnen 280,00 bis 286,00 4, Molkereibutter la gepadckt 288,00 bis 294,00 Æ, Molkereibutter Ta in Tonnen 268,00 bis 276,00 Æ, Molkereibutter Ila gepadt 276,00 bis 284,00 M, Auslandsbutter, dänische, in Tonnen 280,00 bis 282,00 4, Aus- landsbutter, dänische, gepackt 288,00 bis 290,00 4, Allgäuer Stangen / 20 9% 72,600 bis ‘80,00 4, Tilsiter Käse, vollfett 144,00 bis 164,00 M, echter Gouda 40 % 132,00 bis 148,00 6, echter Edamer 40 % 132,00 bis 148,00 #6, echter Emmentaler (vollfêtt) 220,00 bis 240,00 é, Allgäuer Romatour 20 °/9 92,00 bis 108,00 4. (Preise in Reichsmark.)

Berichte von auswärtigen Devisen- und

Wertpapiermärkten. Devisen.

Danzig, 26. März. (D. N. B) (Alles in Danzigér Gulden.) Banknoten: Polnische Loko 100 Zloty 57,83 G., 57,65 B., 100 Deutsche Reichsmark 121,70 G., 121,95 B., Amerikanische (5- bis 100 - Stücke) —,— G, —,— B. Schecks: London —,— G., —,— B. Auszahlungen: Warschau 100 Zloty 57,81 G., 57,93 B. Telegraphishe: London 15,663 G., 15,67 B., Paris 20,203 G., 20,244 B. New York 3,0669 GV., 3,0781 B., Berlin —,— G, —,— B.

Wien, 26. März. (D. N. B.) Amsterdam 283,45, Betliü 166,80, Budapest 124,294, Kopenhagen 95,25, London 21,444, New York 420,50, Paris 27,724, Prag 17,44, Zürich 136,02, Marknoten 166,20, Lirenoten 36,11, Fugoslawishe Noten 8,40, Tsche(ho- slowakische Noten 17,15, Polnische Noten 79,10, Dollarnoten 413,50 Ungarische Noten —,—*), Schwedische Noten 108,45, Belgrad A6 Bexlin Clearingkürs 213,73. *) Noten und Devisen für 100 Penagös.

Prag, 26. März. (D. N. B,) Amsterdam 16,244, Beritn 956,00, Zürich 778,25, Oslo 618,00, Kopenhagen 551,00, London 123,224, Madrid 329,874, Mailand 207,10, New York 24,13. Paris 158,85, Stockholm 635,00, Wien 569,90. Marknoten 942 50 Poluishe Noten "455,00, Warshau 455,25, Belgrad 55 491 Danzig 790,00. N N

Budapest, 26. März. (D. N. B) Alles in Pengö. Wien 80,454, Berlin 136,20. Zürich 111,10, Belgrad 7,85 i

Löóndohn,- 27. März. (D. N. B.) New York 5108/,4, Paris 77,46, Amsterdam 757,50, Brüssel 21,87, Jtalien 59,40, Berlin] 12,86, S@thweiz 15,79, Spanien 37,40, Lissabon 1097/4, Kopen- hagen 22,89, Wien 27,75, Fstanbul 630,00, Warschau 27,06, Buenos Aires 36,37, Rio de Janeiro 406,00.