1934 / 76 p. 4 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 31 Mar 1934 18:00:01 GMT) scan diff

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Erste Beilage zum Neichs- und Staatsanzeiger Nr. 76 vom 31, März 1934. S. 2

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Die Wirtschaftslage des Handwerks im 1. Vierteljahr 1934.

Das Gesamtbild der Wirtschaftslage im Haidwert goigh wie der Deutsche Handwerks- und Gewerbekammertag mittei t, unver- kennbax das Bild einer sih, wenn auch unterschiedlich, doch stetig durchseßenden Besserung. Zwar erstreckt sih die hauptsächliche Be- lebung noch auf die durch besondere Maßnahmen der Reichs- regierung geförderten Berufsgruppen des Bau- und Bauneben- gewerbes; jedoch beginnen auch in den anderen Handwerks- eigen die Aufträge und Umsätze zuzunehmen. Es zeigt sih hier die Rückwirkung der Besserung der Gesamtwirtschaft, die Wieder- eingliederung arbeitsloser Volksgenossen in den Produktions- prozeß und die damit verbundene E des Gesamtein- kommens dev Bevölkerung. Diese Feststellung ist um so wichtiger, als solhe mittelbare Rückwirkung naturgemäß eine längere Zeit ux Duxchseßung benötigt und die Gelamilage aus früheren tonaten widerspiegelt; wenn nun die Aufwärtsbewegung der deutschen Wirtschaft im vergangenen Vierteljahr ganz allgemein weiter angehalten hat und der natürliche, durch den Binter und seine Witterungseinflüsse gebotene Stillstand früher als sonst überwunden wurde, so kann mit einer weiteren und stärkeren Besserung gerade dex vom Strom des Einkommens beeinflußten Handwerksgruppen gerechnet werden, auch wenn dies in dem vorliegenden Bericht noch niht immer klar zum Ausdruck kommt. Die Entlastung des Arbeitsmaxktes durch das Handwerk kann mit rd. 300 000 angeseßt werden; der Hauptteil entfällt dabei auf das Bauhaupt- und Baunebengewerbe, wo teilweise bereits ein Ge- fellenmangel eingetreten is, nachdem die verflossenen Krisenjahre zur Einschränkung der Lehrlingshaltung geführt haben. e- achtenswert ist auch die Erscheinung, daß ein Teil der jahrelang arbeitslosen Gesellen längere Zeit der Einarbeit bedurfte; diese Frage wird besonderer Aufmerksamkeit bedürfen.

Das Lohnniveau im Handwerk blieb den Richtlinien der Reichsregierung entsprechend unverändert. Die Preiswirtschaft im Handwerk liegt immer noch im argen; nah wie vor wirkt sih der Wettbewerb im s{härfsten Preiskampf aus, wobei sich die Auswüchse des Preiskampfes besonders bei den Submissionen eigen. Gegenmaßnahmen der Handwerksorganisationen gegen ie Preisshleuderei haben bei dem jeßigen Organisationsrecht folange wenig Wirkung, als noch die Konkurrenz der Schwarz- arbeit besteht und die Selbstkosten, hauptsächlih bei den Löhnen, erhebliche Unterschiede aufweisen. Dazu kommt die starke Ueber- seßung in einzelnen Berufen, da immer noch der Zustrom zum Handwerk, teilweise von ungelernten Kräften, anhält und die Selbständigmachung solcher, wie auch Fugendlicher, an. keinerlei Vorausseßungen fachlicher und sittliher Art gebunden ist.

Die Rohstoffversorgung des Handwerks ist ausreihend, wenn auch im März in einzelnen Bezirken ein Mangel an Bau- materialien sich bemerkbar machte und längere Lieférfristen ge- ordert wurden. Eine Tendenz zur Steigerung dex Rohstoffpreise ist besonders auf dem Baumarkt wie auch bei Textilien festzu- stellen; diese Mehrkosten der Rohstoffe hat vorläufig der Haud- werker zu tragen, da die Kundschaft niht gewillt ist, sih von ihm als dem Lesttbelieferer- höhere Preise berechnen zu lassen. Die Schwierigkeiten, die hierin liegen und sich unter Umständen verschärfen können, müssen durch eine Unterbindung der Ver- Uen be Mitter n euti Bn Vehoben wer- den. Das ländliche Handwerk klagt nah wie vor über die Härten, die es aus dem landwirtshaftlihen Vollstreckungsschuß und dem Entschuldungsverfahren zu tragen hat; insbesondere wird \{hmerz- lih empfunden, daß die Verfahren sich seit Jahren hinziehen, ohne daß über die Aussichten des Verfahrens, über die Dauer des- selben und die möglihe Quote positive Anhalte zu erlangen sind, aach Vebersicht in der Bewertung diesex Außenstände ver- lorengeht.

Ein Frage besonderex Bedeutung ist die Kreditfrage des Handwerks, die bei der zunehmenden Beschäftigung und dem Mehrerhalt von Aufträgen augenfällig in Erscheinung trat. Ge- rade bei der Durchführung der Junstandsezungsarbeiten und der Umbauten an Gebäuden auf Grund der Reichszushüsse war die Finanzierungsfrage niht immer leiht zu lösen, da der Hand- werker nah dem jahrelangen Substanzverlust niht in der Lage ist, längere Zahlungsfristen, insbesondere bei größeren Aufträgen,

zu gewähren. Durch Bildung geeigneter Auffangorganisationen, d. B. von Garantieverbänden, wurde As diejer Schwierig- keiten Herr zu werden. Dem Handwerk fehlt heute noch die-Mög- lichkeit, einen Personalkredit für eine kurze Zeit oder einen mittel- fristigen Kredit zu erhalten, ohne daß immer und in jedem Falle leih bankmäßige Sicherheiten gegeben werden müssen. Von der Lösung diesex Frage aber N ie weitere wirtschaftlihe Ent- wicklung des Me eie ab; sie wird damit zwangsläufig zum Zentralpunkt für die kommenden Monate und es muß A werden, diese Frage auch baldmöglichst und in richtiger Weise zu lösen. Das Handwerk hofft von den kommenden Monaten unmittelbare und mittelbare Rückwirkungen für seine Wirtschaft. Es hat seinen Play durch den Führer in der zweiten Arbeits- {chlacht angewiesen erhalten und ist bereit, an dex ihm zuge- wiesenen Stelle au seine Pflicht im nationalsozialistishen Geist zu tun.

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Die Fnventurverkäufe im Einzelhandel.

Der Dezemberumsay des gesamten Einzelhandels lag im Fahr 1928 um 57 vH über dem Monatsdurchshnitt; in den Fahren 1931/32 brachte der Dezemberumsay nux noch 83 bis 40 vH mehr als der La es nitt dieser Jahre. Fn den Fach- eshäften für Textil- und Manufakturwaren war im Fahre 1928 ha Dezemberumsaß um mehr als 70 vH höher als der Monats- durchscchnitt; in den Jahren 1931 und 1932 waren es nur 46 und 60 vH. Die Bedeutung des Weihnachtsgeschäfts Ging aa zurück. Dabei ist A R zu berücksihtigen, daß die Konjunk- turlage bei anhaltendem obálrte im Dezember R als etwa in der ersten Jahreshälfte ist. (Das Umgekehrte gilt bei einer fortdauernden konjunkturellen Belebung.) Fm e 1933 hatte der Dezemberumsay bereits wieder eine erheblih andere Stellung als in den beiden vorangegangenen Fahren. Fm Einzek- handel im ganzen lag der, Dezemberumsay um 54,5 R dem Monatsdurhshnitt des Jahres. Die Bedeutung des Weihnachts- eschäfts ist also wieder gestiegen, sicherlich zum Teil auch als rfolg der im Dezember durchgeführten Gemeinschaftswerbung für däs D Jn den Textil- und Manufaktur- waren-Fachgeschäften, die sih im vergangenen D recht günstig entwickelt haben, hat der Dezember iat einen Umsay gebracht, der um über 85 vH über dem Ba B On tte Düben: lag. Er war damit im Vergleih zum Fahresdurchschnitt den Jahren seit 1926. :

Die Wiedererstarkung des Weihnachtsgeshäfts ist wie sich aus der Umfrage des Instituts für Konjunkturforshung ergibt"— zweifellos durch die Verlegung des Fnventurverkaufs gefördert worden. Der Înventurverkauf war im allgemeinen von Anfan Januar auf Anfang Februar verschoben worden; allerdings ga es auch Ausnahmen: Jn Westdeutshland fanden beispielsweise die Jnventurverkäufe auch in diesem Fahr vielfah im Fanuar, od, meist später-als sonst, statt. Bei einer größeren Anzahl von

aran waren die Umsäße im Fnventurverkauf um rund 27 vH niedriger als im Vorjahr. Aehnliches gut 1A „Mie: verle

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tenden Kaufhäuser und größeren Fin ahr um 15 vH unter Vor- jag ens e. Der FJnventurverkauf hat also an Bedeutung . ver- oren. Berücfsichtigt man die Ausführungen über die Verände- rungen des Dezemberumsates so ergibt fi, daß durch den. Rü- gang des FJuventurverkaufs das Weihnachtsgeschäaft gestärkt worden ist. Die kürzere Dauer des Fnventurverkaufs in diesem Jahr, auf die man zunächst die Shrumpfung zurückführen könnte, gilt für die an der O beteiligten Betriebe kaum. Einem Jnventurverkauf, der erst Ende Januar oder im Februar statt- findet, schenkt man nur verhältnismäßig geringe Beachtung, da dus cFnteresse zu dieser Zeit sih bereits den Frühjahrseinkäufen zuzuwenden beginnt (vor allem in den klimatisch bevorzugten Gegenden Deutschlands). An der Umfrage sind in der Hauptsache größere Betriebe beteiligt. Für diese Betriebe gleichgültig ob es sich um Warenhäuser, Kaufhäuser oder große Fachgeschäfte handelt habe die Sonderveranstaltungen und damit auch die Jnventurverkäufe von jeher größere Bedeutung gehabt als für die Mehrzahl der kleineren und mittleren Fachgeschäfte.

Preisentwicklung am Baumarkt.

Das Statistische Reichsamt veröffentlicht als Beilage zu Heft 6 von „Wirtschaft und Statistik“ eine Untersuhung über die Preis- gestaltung am Baumarkt. Die Ergebnisse dieser Erhebung, die sih auf rund 200 deutshe Gemeinden verschiedener Größe in allen Gegengen des Reichs exstreckt, sind für die Beurteilung der Preisverhältnisse am Baumarkt von großer Bedeutung, zumal das Reichswirtschaftsministerium und auh das Reichsarbeitsmini- sterium wiederholt auf die Gefahr von Preiserhöhungen für die Gesamtwixtschaft hingewiesen haben.

Die Untersuchung zeigt, daß die Preisbewegung am Bau- markt, wie sie durch die Fndexziffer der Baukosten dargestellt wird, für das Reichsgebiet weitgehend als repräsentativ angesehen werden kann. Neben den Preisangaben für 15 Großstädte, auf denen die Jndexberehnung beruht, werden für 180 mittlere und kleinere Gemeinden die Preise für sechs wichtige Baustoffe (Mauersteine, Dachsteine, Stückenkalk, Mauersand, Balken, Ton- rohre) und sechs baugewerbliche Arbeiten (u a. Tischler-, Maler-, Klempnerarbeiten) im einzelnen veröffentlicht. Besonders den ört- lichen Aufsichts- und Beschaffungsstellen wird dieses erstmalig in einer solchen Breite zur Verfügung stehende Material wichtige Vergleichs- und Kontrollmöglichkeiten bieten.

Die Lage der Holzwirtschaft. Der _Reichsverband der deutshen Waldbesizerverbände be- richtet: Das Geschäft in Nadelstammholz is troy der vor- geschrittenen Jahreszeit noch immer recht lebhaft. Die zur Zeit stark einjeßende Holznachfrage von seiten des Baumarktes, die von der Holzwirtschast im weiteren Verlauf des Fahres als sehr hoch eingeshäßt wird, verleitet zu weiteren Rundholzeindeckungen. Ueberall scheint man bestrebt zu sein, die günstige Verkaufslage weitgehend auszunußen. Die zu Beginn der Einschlagszeit im Vergleich mit dem jeßigen Preisstand zu verhältnismäßig vor- teilhasten Bedingungen getätigten Abschlüsse lassen die Holzwirt- schaft bei ihren Resteindeckungen mit den Preisen höher herauf- gehen, als es vom Standpunkt der Kaufkcaft und allgemeinen Wirtschaftslage aus als erwünscht angesehen werden muß. Ob- wohl von forstlicher Seite immer wieder betont wird daß man Uber den normalen Einschlag hinaus Rundholz anbieten würde scheint sih doch in Holzkäuferkreisen eine leichte nervöse Stimmung bezügli der Nutholzversorgung geltend zu machen. Das drückt sih natürlih auch in den P reléaubocen aus. Ebenso wird ver-

schiedentlih darüber geklagt, daß der Holzverbraucher eine dem Rundholzpreis\stand entsprehende Preislage niht einräumen will, Besonders dem Plaßholzhandel soll es s{chwer möglih sein, Ver- kaufspreise zu erzielen, die mit seinen Einkaufsþpreisen in Einklang t bringen sind. Auch die holzverarbeitende {Fndustrie kann nur ehr langsam ihre Preise der Rundholz- und Schnittholzpreis- bewegung anpassen.

Ab 1. April einheitliche Bedingungen derx deutschen Bekleidungsindustrie.

_Die Konditionsverhandlungen zwishen den Spitenorgani- sationen der Bekleidungsindustrie und dem Textileinzelhandel haben zu einer vollen Einigung geführt. Die Verkaufs-, Zahlungs- und Lieferungsbedingungen stimmen in allen wesentlichen Punkten mit den inzwischen in Kraft getvetenen einheitlichen Be- dingungen der deutschen Textilwirtschaft überein. Lediglih die Sonderberehnung der Verpackung wird in der Belkeidungs- industvie niht erfolgen im Gegensaß zur Textilindustrie, Es ist aber zu hoffen, daß auch diese wieder zu dem früheren Verfahren der Einkalkulierung der Verpackung zurückkehren wird. Des weiteren werden auch für den Eilskonto zwei Stichtage im Monat eingeführt. Die Zahlungsziele stnd im übrigen die gleihen wie in der Textilindustrie. Nur liegen die Stichtage für die Zah- lungen drei Tage A als bei der Textilindustrie, um- eine technisch reibungsloje Durhführung des Zahlungsverkehrs in den einzelnen Stufen der Textilwirtshaft zu ermöglichen. Die ein- heitlihen Bedingungen treten am 1. April für alle Fachgruppen der Bekleidungsindustrie in Kraft. Dagegen wird das Znkrast- treten der Bedingungen über das Zahlungsziel zu verschiedenen Zeitpunkten erfolgen, teils nah den saisonmäßigen Bedingt- heiten, teils mit Rücksicht darauf, daß auch einzelne Lieferanten- gruppen dex Textilindustrie ihre bisherigen Zahlungsziele etappenmäßig abbauen. Für den Versand der deutshen Damen- oberkleidungsindustrie (Mäntel und Kleider) werden die neuen Zahlungsgiele jedenfalls ab 15. April in Kraft geseßt. Die neue einheitlihe Kondition untersteht dem gemeinsamen Schuß der Lieferanten- und. Abnehmergruppen. Damit wird, wie edr Reichsverband der Deutschen Bekleidungsindustrie mitteilt, den- jenigen das Handwerk gelegt, die bisher teilweise unter Aus- nußung ihrer wirtschaftlichen Machtstellung versucht haben, die Marktordnung zu stören und Sondervorteile für sich Hevauszu- holen. Es ist besonders erfreulih, daß die neue Regelung für dieses wihtige Schlüsselgebiet der Textilwirtshaft auf dem Wege dex freundschaftlichen Verständigung erzielt werden konnte. Damit haben alle Beteiligten einen dokumentarishen Beweis für ihren Willen zux Gemeinschaftsarbeit unter Zuvückstellung aUer Sonderintevefsen geliefert,

öher als jemals in }

Der Anteil der Fndustrie an der Velämpfung der Arbeitslosigkeit. Voraussichtlich weitere 420 000 Neueinstellungen bis 1. Fuli 1934.

Die Tatsache, daß es der nationalsozialistishen Regierun P ist, selbst in den Wintermonaten (vom 1. Oktober 193 is 28. Februar 1934) entgegen allen Erwartungen die Zahl der Arbeitslosen um weitere 475 000 Mann herunterzudrücken, hat in der ganzen Welt berehtigtes Aufsehen- erregt. elbstverständlich fehlten auch niht die Skeptiker und Zweifler, die entweder die

“Richtigkeit der Zahlen selbst in Frage stellten oder doch den Erfol f g

lediglich auf Sondermaßnahmen, sogenannte zusäßlihe Arbeits- besdaffung zurückführen zu müssen glaubten. Um nun ein ge- naues Bild von dex Art der Beschäftigung der Neueingestellten und gleichzeitig einen Ueberblick über die mutmaßlihe Entwicklung in den nächsten Monaten zu erhalten, sind eingehende Erhebungen veranstaltet worden. Diese Erhebungen haben folgendes Bild ebraht: Von den 475000 Volksgenossen, die im Laufe der

intermonate wieder zu Arbeit und Brot gekommen sind, haben 235 000 Mann, also nicht ganz die Hälfte, in sogenannter zusäß- licher Arbeit Beschäftigung gefunden. 240 000 Mann hingegen sind wieder völlig regulär in Arbeit gekommen. Von diesen 240 000 in regulärer Beschästigung wieder in den Arbeitsprozeß einge- gliederten Volksgenossen entfallen 100 000 auf Fndustriearbeiter. Von den obengenannten 235 000 in zusäßliher Arbeit Beschäftigten darf man shäßungsweise 170 000 Mann der Fndustrie und dem Handwerk zuteilen.

Die Schäßung dex Einstellungsmöglichkeiten im Frühjahr und Sommer bis zum 1. Juli 1934 ist auf Grund der bisher vor- liegenden Auftragserteilung und der in Aussiht stehenden Auf- träge sowie der für das Jahr 1934 noch zur Verfügung stehenden öffentlihen Arbeitsbeschaffungsmittel durch eine Umsfrage bei sämtlihen Fachgruppen der Fndustrie vorgenommen worden. Das Ergebnis dieser Umfrage ist, daß die Zahl der in der Fndustrie möglichen Neueinstellungen in der Zeit vom 15. März bis 1. zFuli 1934 auf 420 000 Mann geschäßt wird. Selbstverständlih darf diese Zahl, wie alle Shäßungen, keinen Anspruch auf absolute Genauigkeit erheben. Die Erhebungen sind jedoch mit P hrer Sorgfalt durchgeführt worden, daß die Ziffer als ungesährer Anhaltspunkt für. die voraussihtlihen Neueinstellungen in der deutshen Fndustrie gewertet werden darf.

Bedarfsdeckung, das Ziel deutshen Wirtschaftens.

Hierzu schreibt die Allgemeine Deutsche Credit- Anstalt, Leipzig, in ihrem leßten Wirtschaftsberiht vom 29, März 1934:

Die ungeheure Energie, mit der die deutshe Regierung bei der Arbeitsbeschaffung der privaten Wirtschaft wegweisend und beispielgebend vorangeht, hat eine Fülle von Kräften der allge-

meinen Belebung ausgelöst, die Träger wirtshaftlihen Wollens i gang ucurn Foumên sein werden. Denn einfacher und mit

einer größeren zwingenden Logik läßt sich Ausgang und Ziel volkswirtschaftlihen Handelns: nicht ausdrücen, als- es der Führer zu Beginn der Arbeitsshlacht 1934 mit den Worten tat, „Millionen Menschen haben Bedarf an Schuhen, an Wohnung, an Einrichtung und an Nahrung und Millionen andere möchten arbeiten und möchten schaffen“. Die Steigerung der Kaufkraft ist daher erstes und höchstes Gebot füx. eine großzügige Wirt- schaftsplanung und im besonderen wird es dabei notwendig sein, vor allem die Kaufkraft der ärmeren Bevölkerungsschichten in den großen Städten zu heben, weil sih hier die Arbeitslosigkeit am fkonzentriertesten zusammenballt und infolgedessen bevölke- rungspolitisch am nachteiligsten auswirkt. Sind aber erst einmal dié Millionen heute noch immer feiernder Menschen in den Arbeitskreis des ganzen Volkes eingegliedert, dann wird es darum gehen, bewußt vornehmlih den breiten Massen die Mög- lichkeit einer besseren Lebenshaltung zu geben. Hat doch kein anderes Land der Erde sich in einer Jnflation so ausbluten müssen wie Deutschland und hat sich doch nirgends in der Welt infolge falsher Wirtschaftsführung ein so gewatger Bedarf an Gütern aller Art aufgestaut wie gerade innerhalb der Grenzen des Deutschen Reiches. Vergegenwärtigt man sich jedoch, wie demgegenüber fast alle deutshen Produktionsstätten für die ertigung ihrer Erzeugnisse bei weitem niht voll ausgenußt sind, o wird einem ohne weiteres klar, daß eine lückenlose Bedarfs- eckung wirtshaftstechnisch durhaus möglich ist.

5 Mill. Darlehnsfonds für Erdölbohrungen ermöglicht rund 60 Forshungsbohrungen.

Bei der Deutschen Gesellschaft für öffentliche Arbeiten ist

wie die „Kraftverkehrs-Wirtschaft“ erfährt ein 5-Millionen- Darlehnsfonds deutschen Erdöl-Bohrunternehmern zux Verfügung gestellt worden. Diese Unternehmer müssen bereit sein, aus eigenen Mitteln mindestens 50 vH in barem Gelde (also nicht etwa in Mutungsrechten u. a.) hinzuzufügen. Die Mittel sollen aus- \{hließlich füx Pionierbohrungen mit dem Ziel eingeseßt werden, die planmäßige Durchforshung der deutschen erdöthöffigen Ge- biete einzuleiten. Die Bohrungen verteilen sih entsprehend im wesentlihen auf Hannover, Thüringen und Baden. Die Ver- uts der Kreditbeträge ist so gut wie vollzogen, nachdem der afür geseßte Stichtag ab e ist, Wesentlich neue Unter- nehmer haben sih an diefen ionierbohrungen nicht beteiligt, P ledigli die bisher hon im Erdölbohrbetrieb tätigen deut- hen Unternehmer. Die Kredite haben swangigiährige Laufzeit und ind mit 5 vH zu verzinsen. Die Rückzahlbarkeit richtet sich inner- alb der Laufzeit vor allem nah der Produktion. Eine Solidar- aftung für die Rückzahlung tragen jeweils sämtliche zu einent Konzern gehörigen Bo tdelelliGaîten sowie sämtliche auf dem gleichen Feldbohrenden Firmen. Nur für den Fall völliger Er- gebnislosigkeit und nad lia E dex erwähnten Solidarhaftung sind Erleichterungen hinsichtli der Rückzahlungspflicht vorgesehen. Das Ergebnis dieser Aktion n insofern durch hohe private Opferwilligkeit gekennzeichnet, als im Gesamtdurchschnitt mit etwa 60 vH Eigenmitteln der Unternehmer und mit etwa 40 vH Oeffa- Krediten begonnen wird (also nicht 50 : 50, wie in dem Aus- gangsplan als Mindestvorausseßung eingefügt). Das Eigenrisiko der sih beteiligenden Firmen ist deshalb A groß, zumal es sih eben weniger um Produktionsbohrungen, jondern um Forschungsbohrungen handelt. Die Zahl der so ermöglichten Bohrungen kann man mit etwa 60 veranschlagen. Einzelne davon gehen auch über die Tausendmetertiefe erheblich hinaus, An eine 3000-m-Tiefbohrung, die allerdings etwa 1 Million Reichsmark Kosten verursacht, Yat sich bisher noch niemand herangewagt, #0 erwünscht eine Erforshung auch der tiefen Horizonte naturgemäß wäxe. Die nun eingeleitete Bohrarbeit wird Anfang April be- innen und Ende des Jahres die erste Uebersichtsmöglichkeit bieten.

Erste Beilage zum Reichs. und Staatsanzeiger Nr. 76 vom 31, März 1934. &. 3,

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Der Verbrauch an Erzeugnissen der Mineralölwirtschast mit besonderer Berücksichtigung des Treibstoffverbraucchs.

Die zux Förderung des Kraftwagenverkehrs eingeleiteten

n Maßnahmen, wie der Bau von Neichsautobahnen, die erbesserung des e Dinevalplror ag ReReS, die Steuererleichte- rungen, müssen die Minéralölwirtschaft tiefgehend heeinflussen. Dex Bau von Teer- und Asphaltstraßen und ihre Unterhaltung bedeuten erhöhte Nachfrage nah bituminösen Bindemitteln und ähnlichen Stoffen L B. Petrolpec, Teer, Steinkohlenteerpech). Es erhebt sich die Frage, ob es möglih sein wird, ohne Ver- mehrung der Einfuhr den erhöhten Bedarf zu befriedigen, und: ob ih die in der Treibstoffversorgung s{hon jet bestehende Ab- nq feit vom Ausland mit zunehmender Motorisierung des zerkehrs nicht verstärken und zu einem vermehrten Devisenauf- wand führen muß, der bei dem gegenwärtigen Tiefstand dex Aus- fuhr besonders shwer wiegen würde. Jm Zusammenhang hier- mit drängt sih ferner die Frage auf, ob und in welchem Umfang etwa durch Ausbau der heimischen Versorgungsmöglichkeiten diese Folge abgewendet werden kann.

Zusammenfassend kann lt. „Wirtschaft und Statistik“ gesagt werden, daß der starke Auftrieb der Automobilindustrie im ab- e Jahr nicht zu einer Vermehrung des Verbrauchs an eichtslüssigen Treibstoffen geführt hat, und zwar is dies dem Umstand zu danken, daß die Fndustrie sih hauptsächlich auf den Bau kleinmotoriger Personenwagen mit entsprechend geringem Kraftstoffverbrauch verlegt. hat und die abhängig gewordenen älteren Wagen zum größten Teil durh sparsamere Typen erseßt worden sind. Vom Standpunkt des Treibstoffverbrauchs A müßte also das Ergebnis des abgelaufenen Jahres als günstig angesprochen werden, zumal infolge des Preisrückganges auf dem Mineralölmarkt die mengenmäßig gestiegene Mineralöleinfuhr im Vergleich zum Vorjahr. mit wesentlih geringerem Wert in der Statistik erscheint. Nun ist allerdings damit zu rechnen, daß, wenn sih für die Automobilindustrie der Absaß ihrer Erzeugnisse weiterhin so günstig gestaltet wie bisher, die weitere Zunahme der verkehrenden Kraftwagen sih durch einen starken Anstieg des Treibstofsverbrauchs bemerkbar machen wird. Jn diesem Zu- sammenhang gewinnen die Anstrengungen, den deutshen Mine- ralölbedarf durch die inländishe Erzeugung zu decken, zumindest, um auf diesem Wege einer Steigerung der Einfuhr entgegenzu- wirken, erhöhte Bedeutung. Die Hauptaufgabe dürfte hierbei der

Verflüssigung von Kohle durh die Druckhydrierung zufallen welche dazu bestimmt ist, niht allein den deutschen Getuis an Benzin zu deen, sondern auch andere Erdölfraktionen (34. B. Schmieröle) entsprechend der Nachfrage zu gewinnen. Die Frage der Eigenversorgung mit Mineralölen verlangt aber auch noch in anderer Hinsicht Aufmerksamkeit. Die Verlagerung der Per- sonen- und Güterbeförderung von dem Schienenweg. auf die Land- und Autostraßen wird das deutshe Verkehrsleben völlig umgestalten. Dieses Leben kann aber nur pulsieren, wenn es U keiner Zeit an Betriebs\toff mangelt. Zwar werden von der Preisseite kaum Schwierigkeiten entstehen, Nach der Ansicht von Kennern der Marktlage ist bei dem Ueberreihtum an Oelen in den führenden Ländern nicht zu erwarten, daß der Treibstoff- preis einen stärkeren Auftrieb erfährt.

Aber noch ist Deutschland in der Deckung seines Treibstoff- bedaxrfs zu 75 vH vom Ausland abhängig, und dieser Bedarf wird der Menge nach zu 99 vH von nur 9 Ländern (eigentlih nur 8) N die auch 98 vH des Gegenwertes für sich buchen dürfen. inzu kommt, daß die Handelsbilanz, mit Ausnahme von Ruß- land (UdSSR.) und Mexiko, mit jenen Ländern passiv ist und durch eine Umlagerung der Bezüge, soweit die Produktions- kapazität der Länder eine solche zuließe, die handelspolitishe Lage nicht wesentlich gebessert würde. Aus der geographishen Lage der Bezugsländer ergibt sih, daß Deutschland sür den größten Teil seines Bedarfs auf die Zusuhren auf den .Seewegen an- gewiesen ist, Selbst da, wo der Donauweg oder Landverbindun- gen benußt werden können, wie bei Rumänien und Sowjet- rußland, wird der Seeweg bevorzugt. Auch dieser Umstand macht die Bestrebungen erklärlih, den Schwerpunkt der Oelbeschaffung in das Fnland zu verlegen. Die Erreichung dieses Zieles macht offenbar ‘technish keine Schwierigkeiten mehr. Mit Hilfe der hon erwähnten Synthese, der Gewinnung künstliher Mineralöle durch Hydrierung von Kohlen, würde jeder Bedarf an Mineral- ölen auf dem Wege über die Steinkohle und Braunkohle, also auf der Grundlage von im Fnlande reihlich vorhandenen Rohstoffen, befriedigt werden können. Die sich hier anbahnende Entwicklung wird fürs erste die Einfuhr niht verdrängen, aber sie wird ihr den Charakter der Unentbehrlichkeit nehmen.

Wirtschaft des Auslandes.

Ausweise ausländischer Itotenbanken.

London, 28. März. (D. N. B.) Wochenausweis der Vank von England vom 28. März 1934 (in Klammern Zu- und Abnahme îim “Vergleih zur Vorwoche) in 1000 Pfund Sterling: Fm Umlauf befindlihe Noten 378 780 (Zun. 9310), hinterlegte Noten 72300 (Abn. 9320), andere Regierungssicher- heiten der Emissionsabteilung 245 420 (Zun. 160), andere Sicher- L der Emissionsabteilung 110 (Abn. 70), Silbermünzen- eftand der Emissionsabteilung 3460 (Abn. 80), Goldmünzen- und Barrenbestand der Emissionsabteilung 191 080 (unverändert), Depositen der Regierung 17510 (Zun. 5340), andere Depositen: Banken 94 470 (Abn. 13 090), Private 36 920 (Zun. 860), Regierungs- sicherheiten 77 100 (Zun. 4210), andere Sicherheiten: Wechsel und Vorschüsse 5630 (Zun. 10), Wertpapiere 11040 (Abn. 1800), Gold- und Silberbestand dex Bankabteilung 1070 (Zun. 10). Ver- hältnis der Reserven zu den Passiven 49,27 gegen 53,06 vH, Clearinghouseumsay 733 Millionen, gegen die entsprechende Woche des. Vorjahrs 15 Millionen mehr. ;

Paris, 29. März. (D. N. B.) Ausweis der Bank von Frankreich vom 23. März 1934 (in Klammern Zu- und Abnahme im Vergleih zur Vorwoche) in Millionen Franken. Aktiva. Goldbestand 74365 (Zun. 314), - Auslandsguthaben 14 (unverändert), Devisen in Report (Abn. und Zun. —) Wechjel und Schabscheine 6666 (Zun: 519), davon: diskontierte inl. Handelswechsel 5407, diskontierte ausl. Handel8wechsel 233, zusammen 5640 (Zun. 424), in Fränkreih gekaufte börsenfähige Wechsel 204, im Ausland gekaufte börsenfähige Wechsel 822, zu- sammen 1026 (Zun. 95), Lombarddarlehen 2966 (Abn, 29), Bonds der Autonomen Amortisationskasse 6019 (Abn. 95). Passiva. Notenumlauf 80 821 (Abn. 366), täglih fällige Verbindlichkeiten 15 338 (Zun. 1189), davon: Tresorguthaben 215 (Zun. 157), Gut- haben der Autonomen Amortisatiónskasse 1605 (Abn. 97), Privat- guthaben 13 338 (Zun. 1136), Verschiedene 180 (Abn. 7), Devisen in Report —, (Abn. und Zun. —), Deckung des Banknoten- umlaufs und der täglih fälligen Verbindlichkeiten durch Gold 77,34 vH (77,67 vH).

Neues wirtschaftliches Abkommen zwischen Frankreich und der Tschechoslowakei.

Paris, 29. März. An gut unterrichteter Stelle yerlautet, daß die seit der vergangenen Woche in Paris geführten Verhand- lungen zwischen einer Französischen und’ einex tschechoslo\wakischen Wirtschaftsabordnung zu einer Einigung geführt haben. Das Ab- Tommen soll am Queen unterzeichnet werden. Es sieht die Zu- teilung der alten Kontingente an die Tshechoslowakei in Höhe von 10 vH vor und billigt ihr außerdem zusäßlihe Kontingente in Höhe von 13,5 Millionen als Seaonletnng gegen entsprechende tshehoslowakishe Bestellungen in Frankreih und ein Einfuhr- monopol für bestimmte Erzeugnisse zu. Die tschechoslowatische ee N hat in diesem Sinne bereits bei einer französishen Ge- sell Qaft das Material bestellt, das zum Bau einer Rundfunkstation in Banea Bysticha erforderlich ist... Während das in Prag vor einiger Q unterzeichnete Abkommen nur für das 1. Vierteljahr illi ga t, soll das neue Abkommen auf längere Sicht abge-

eut jem.

Die tschechoslowakisch-ungarishen Wirtschaftsbesprehungen. L

Prag, 29. März. Jn den in der Zeit vom 24.—29. März wischen den Delegationen der tshechoslowakischen und ungarischen egterung geführten Ute Gie über die weiteren Liefe- rungen von tsche{hoslowakisher Kohle und Koks und der hierfür im Kompensationswege zu lieferenden ungarishen Waren wurde gegenseitige Klarheit geschaffen und weiter in Erwägung gezogen, den Rahmen dex Verhandlungen auch auf .die Lieferung von tschehoslowakiscem Holz und gewissen Fndustriewaren auszu- ehnen. Die beiden Delegationen werden über die gegenseitig vor- gebrachten Wünsche ihren Regierungen Bericht erstatten. Diese Fragen sollen noch vor Jnangriffnahme der unmittelbar nah den Osterfeiertagen beginnenden Besprechungen über den ge- samten Rahmen der gegenseitigen Handelsbeziehungen einer raschen Erledigung zugeführt werden.

: Die Lage der österreichishen JFudustrie. Q Wien, 29. März. Nach dem leßten Bericht des österreichischen Tonjunkturforshungsinstituts stieg die Braunkohlenförderung in deelterreich im Januar um 40000 t und erreichte mit 330 000 | n höchsten Wert seit 1929. Seither erfuhr sie jedoch eine starke inshxränkung, sd daß Arbeiterentlassungen vorgenommen werden mußten. Nachrichten über Produktionssteigerungen liegen. vor be der chchemishen JFndustrie; auch die Gummiindustrie ist gut eschäftigt, was mit gewissen Einshränkungen auch für die Textil-

industrie, bei der sich allerdings der verstärkte Wettbewerb der tschehishen Yndustrie bemerkbar macht. Bei der Maschinenindu- G ist die Lage ungleich, im allgemeinen überwiegen jedoch die elebungsersheinungen, namentlih in der e E Maschinenindustrie. Dagegen ist die Elektroindustrie nur schwach beschäftigt, so daß diese den ohnehin stark reduzierten Arbeiter- stand kaum aufrechterhalten dürfte. Die Eisenindustrie, in der sich im März gewisse Belebungserscheinungen zeigen, s{hnitt im Februar noch sehr ungünstig ab; die Eisenerzförderung erfuhr a Januar eine Halbierung, die geförderten 15 000 t tellen den niedrigstne Stand seit April 1933 dar. (Allerdings muß berüsihtigt werden, daß im Februar vorigen rFahres der Betrieb überhaupt ruhte.) Der Fndex der Roheisenproduktion ing von 34 auf 28, der Rohstahlproduktion von 45 auf 43, der

alzwarenproduktion von 44 auf 43 zurück. Der Auftragsbestand der Eisenindustrie erreichte im Februar 25 vH ves Normal- bestandes (gegen 30 vH im Januar dieses Jahres und gegen 21 vH im Februar vorigen Jahres).

Abschluß eines shweizerisch-französishen Handelsabkommens. Bern, 29. März. Zwischen der Schweiz und Frankreich ist Donnerstag früh ein Handelsabkommen abgeschlossen worden, Die Unterzeihnung erfolgt am Nachmittag. Das Abkommen tritt am 1. April in Kraft.

Die polnische Eisenproduktion im Februar.

Gleiwiß, 29. März. Die Roheisenproduktion der polnischen Eisenhütten im Februar betrug 26 240 t gegen 27 778 t im Fanuar, dieRohstahlerzeugung 56 857 (66 583) t, die Fertigerzeugung der Walzwerke 41 442 (42 174) t. Der leihte Rückgang der Produktion war bedingt dur die geringere Zahl der Arbeitstage. Die Be- legschaft erhöhte sich um 1066 Köpfe auf 29187. Während die Zuweijungen des Eisenhüttensyndikats durch die Fnterventions- aufträge der Staatsbahnen mit 29 767 t mehr als das Dreifache des Auftragseingangs vom Januar betrugen, ging die Ausfuhr von 20 618 t auf 12 867 t zurück. Neuerdings konnten jedoh wieder großere Auslandsaufträge hereingenommen werden, so 30 000 t Oberbaumaterial für Brasilien. und 17500 t für Lettland, an denen hauptsählich ostobershlesishe Hütten beteiligt sind.

Russishe Maschineukäufe für die Uralindustrie. Moskau, 29. März. Die Sowjetregierung steht -mit aus- ländischen Firmen in Verhandlung über den Ankauf eines Postens s{chwerer Maschinen für die russishe Industrie im Ural. Eine Sonderkommisston soll sich nach London, Berlin, Paris und Ame- rika begeben. Es dürfte sich um Bestellungen im Vetrage von 2 Mill. Dollar handeln. j

Die Tendenz der Weltmarktpreise.

Das Anziehen der Weltmaktktpreise, das im Herbst vorigen Jahres begonnen hatte, ist seit Anfang dieses Fahres mehr und mehr wieder zum Stillstand gekommen. Nachdem vor allem den starken Preissteigerungen für Wolle, Zinn, Häute und Felle Rük- schläge gefolgt waren, haben auch die Preise für Weizen, Reis, Kohle und Metalle erneut nachgegeben. Diesen Preisrückgängen standen Ende Januar und Anfang Februar noch Preiserhöhungen für Zucker, Kaffee, Kakao, Baumwolle, Seide, Flahs und Kautschuk gegenüber. Seit Mitte Februar haben sih, laut „Wirtschaft und Statistik“ die Preisrückgänge jedoch verstärkt und auf fast alle

‘Märkte übertragen. Jun der großen Linie der konjunkturellen

Entwicklung dürften derartige Preiseinbrüche gegenwärtig aber nux vorübergehender Natur sein, da die einen langsamen Anstieg der Weltmarktpreise hemmenden Momente (Währungsschwankun- gen, Steigerung der Selbstversorgung) an {Fntensität nachlassen, die Einflüsse der Belebung an den. Binnenmärkten dagegen eine allmählich steigende Bedeutung für die Tendenz der Weltmarkt-

preise gewinnen. Die seit Mitte Februar überwiegend shwächere

Tendenz der Weltmarktpreise war vermutlih zu einem guten Teil valutarisch bedingt. Mit der Beruhigung der Währungsshwan- kfungèn Anfang März, die sih z. T. daraus erklärt, daß der Dollar seine neue Goldparität annähernd erreicht hat, sind die Preis- rückschläge zumeist zum Stillstand gekommen. Vielfach haben die Preise sogar wieder leiht angezogen, z. B. für Weizen, Mais, Kaffe, Tee, Zinn, Baumwolle und Kautschuk.

Nachweisung des Steuerwerts der im Monat Februar 1934 gegen Entgelt verausgabten Tabaksteuerzeichen und der aus dem Steuerwert berechneten Menge der Erzeugnisse,

1 der Bestimmungen über die Tabakstatistik,. Vorläufige Ergebnisse.)

1, Zigarren.

ay Kleinverkaufspreis Steuerwert BareGgete Menge der für das Stü in Reichsmark raeugnisfe 1000 Stück | vH zu 3 N 0 84 293 12 216 25 M 4 N ss 70 153 7 625 1,6 M E, 1152 350 100 204 20,5 Wu. G 965 852 69 989 14,3 zu T Mf 86 295 5 360 14 zu S 333 836 18 143 3,7 u O. 19 363 935 02 E O 4 090 464 177 846 36,4 U O 12 858 508 0,1 u E E, 281 473 10 198 31 u O 16 330 546 0,1 E: 8 554 266 0,0 i 10 T 2 088 076 60 524 124 u 1G N s 29 960 814 02 U E, 6 475 166 0,0 u 1ST 15 724 380 0,1 il O 334 8 0,0 n 20 Vf 784 474 17 054 3,5 t 22 M 43 166 853 02 i, 20 N e 158 767 2 761 06 l O 130 550 1 892 0,4 E s 3 067 38 0,0 u Or S 27 074 294 0,0 zu 45 Npf o 649 6 0,0 i O 11 751 102 0,0 von über 50 Npf « » 10 270 50 0,0 zusammen , « 10 432 158 488 778 100,0 2, Zigaretten. Ds Kleinverkaufspreis Steuerwert E Senoe der für das Stü in Reichsmark E

1000 Stu | vH

E E 3 668 359 489 115 20,1 it ON Ml 14 975 637 1 497 564 61,4 i M 3 348 932 270 075 L i O, 1971 460 115 968 4,8 u O 1330 017 63 334 26 Wu B 34 064 1121 0,0 ju 10-RVf 13 940 349 0,0 V L E 65 1 0,0 L D E, ck 275 4 0,0 von übér 15. Nyf « + 1A 11 0,0 zusammen , « 25 344 920 2 437 542 100,0

3a, Feingeschnittener Rauchtabak.

Kleinverkaufspreis - Steuerwert Dae S der für das Kilogramm | in Reichsmark (Ens kg | O u G 17 050 2131 44,1 e S N. 65 e 0,1 u N. 9 443 944 19,6 U. U 16 794 L827 31,6 m D RNM 1 203 96 2,0 u 30 N 1119 75 1,6 U. 20 M A 98 6 0,1 M M NM. E 314 16 0,3 u H NM. -_— zu 50 RM 42% 17 04 von über 50 NM . 995 10 0,2 zusammen , « 47 506 4 829 100,0

3b, Steuerbegünstigter Feinschnitt und Schwarzer Krauser,

Kleinverkaufspreis Steuerwert Dees Baroe der für das Kilogramm | in Reichsmark E i

kg [0D M T RMM 3 699 100 973 447 | 92,3 Wi I RM, 329 257 fe 205 | 6,8 u 14 M 17 452 3280 | 0,3 i M. 30 143 4 958 0,5 Wu 18 M 123 18 0,0 zu- 20 RM 4 4% 582 0;1 zu 22 NM o. E e Maire i 2 N 514 54 0,0 von über 25 NM « 23 9 0,0 zusammen , « 4081 037 1054546 | 100,0

4. Pfeifentabak,

Kleinverkaufspreis Steuerwert Deren Sus der für das Kilogramm | in Reichsmark g | kg vÔH O O 320 626 335 369 21,8 u 4RNM. 389 308 310638 | 202 zu. 5 RNM , - 705 346 448 791 | 291 U B RM 485 174 284 199 |- :18,5 M T RMi 40 078 18 764 | 1,3 M. M 211 944 83600 | 5,4 u: IMNM. 18 979 6656 | 0,4 u U RM i 108 483 4788 f 28 i I 9 928 2 820 | 0,2 i L U c 27 407 7150 | 0,5 t. 13MM «6 599 144 | 00, zü. 14 M «s 8 736 1950 | 0,1 d 5 M 5 687 1185 01 zu 16 -NM ¿« 5 646 1103 | 0,1 zu 18 RM 2 811 488 | 0,0 zu 20 NM.. 5 717 893 | 01 von über 20 RM 7 756 661 | 0,0 zusammen « 2 354 225 1539199 | 100,0