1919 / 247 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 28 Oct 1919 18:00:01 GMT) scan diff

lid Auflafsungen beurkundet worden find, ferner 29 958 ( 34 780 und 39737) Neuein ragungen und WBshungen in öffentlichen Registern, 135 381 (gegen 1084-3 und 91 118) Ver mtttlungen von Anus: inandersegungen und sonstige Hanelungen des Naclaßgerihté, 1 176 059 (gegen 1 155 054 und 1 144 842) anbängige Vormundschaften, Pfl -aschaften und Beistandschaften,-211 318 (gegen 178 256 und 178410) andere famil'enrehtli&e Angelege: beiten jowie 11 835 (gegen 12779 und 11 434) Besch üsse auf Fürsorge- erziebung und auf Ablehnung der Für orgeerziehung.

Was die Tätigkeit der Ämtsgerichte in Stra fachen betrifft, ss ergingen u. a. i. J. 1918 35 394 Strafbefehie in Forstdiebstahls- sachen gegen 41 362 ï. J. 1917 und 27145 i. S. 1916: Wre 1917 erbeblih g: stiegene Zahl ist also 1918 zurückgegnngen. Dagegen hat

die Zabl der Anträge auf Erlaß von Stratb fehlen in anderen Sachen

eine sehr bedcutente Zunahme erfabren: von 258 7.4 i. ú. 1916 auf 481 741 i. J. 1917 und 633 883 i. Æ. sahen waren im Berichtsjahre 1918 69 123 (gegen 61 084 i. S. 1917 und 64 244 i. J. 1916) zu verzeihnen, anbängige Anklagesachen wegen Vergehen 241 518 (gegen 277 579 und 247 241), anhängi1e Anklazge-

sahen wegen Uebertretungen 39 097 (gegen 46 422 und 60 896), einzelne rihterlide Anordnungen 367 913 (gegen 369 625 und 312191), Hauptverban:lungen 341 695 (gegen 3535 194

und 300 723), Urteile 254 928 (gegen 263730 und 236 368). Ferner hatten die Amtsgerichte 490 608 (in den beiden Borlt{ahbren 466 454 und 431 954) Er fs chen um Rechtshilfe zu erledigen. Die Zahl der bei ibnen anhängig gewortcr-n Hinterlegun 98 sachen betrug 32422 (gegen 88272 und 37291 in den Jahren 1917 und 1916).

Der bedeutenden Abnahme der bürgerl! {en Ncchtsstreitigkeiten vor den Amtsgerichten en!sp1echend hatten au die Landgerichte als Berufungsinstanz im Berichtsjabre 1918 erheblich rwoentger auhäng gewordene Zivilsachen zu cerzeihnen als in den Vorjahren : gewöhnliche Prozesse 19913 gegen 20881 im Jahre 1917 und 24584 im Jahre 1916, Urkundenprozesse nir 27 ggen 74 und 162, mündliche Verhandlungen 33377 gegen 38 067 und 47526, darunter kontraditioriscke Vei hand]u gen 31 100 gegen 32 184 und 40205, End- und Zwischenurteile 14158 aegen 16 208 und 20 224.

Omen haben dagegen die Zlvilsahen, die die Land- geri@te als ersie Instanz zu erledigen hatten. E wurden im Po re 1918 an bürgerlichen Rechtsftreitigkeiten bei ihnen in erster Instanz anhärgig: bei den Zivilkammern

ewöshnlihe Prozesse 64112 gegen 51976 i, &, 1917 und 2919 î. F. 1916, Urkundenyrozeise 1022 gegen 1010 und 1179, Arreste und einstweilige Verfügungen 15934 gegen 11 071 und 10015, Prozesse in Chesachen deren yerbältni8mäßig starke Zunah ne besonders auffällt 21 727 aegen

15 593 und 13654, bei den Kammern für Handelssachen gewöhnliche Prozesse 19313 gegen 15519 und 16885, Urkunden- Prozesse 3478 gegen 3213 und 3435 Arreste und

einstweilige Verfügungen 1005 gegen 758 und 983. : Verhandlungen über Zivilsahen in erster Instanz fandea im

Mundlide| L n l L Ver R A1 Vez im | Dt. Hays Vir ch{ow eingehend über die in Ehr'ngédorf bei Weimar

1918. Anhänaige Priv 1!flage- |

Pm E O E E R: aaen

E S E E

- m ee:

Zabre 1918 statt: vor den Zivilkammern dec Landaerichte | 151 796 gegen 135125 und 140499 in den beiden Vorjahren

(darunter kontradiktorische Verhandlurgen 117281 gegen 101 444 und 107 677), vor den Kammern für Vandels]achen 35027 gegen 32328 und 39 161 (darunter kontradiktorische Verhandlungen 26741 gegen 24880 und 30460), End- und Zwischen - urteéile in Zivilsachen in erster Instanz ergingen von den Zivil- kammern der Landgerichte 37. 680 gegen 34 349 und 35 369 in den beiden Vorjahren, von den Kammern für Handels achen 7273 gegen 7705 und 9032. Die Gesamtzahl der bei den Lande gerihten anhängig gewordenen Beshwerden in Zivilsachen betrug im Jahre 1918 17247 gegea 20660 im Jahre 1917 ound 26119 im Jahre 1916.

In Strafsachen hatten die Landgerichte nickt nur als erste Instanz, sondern auch als Berufungsinstanz und mit ihnen auch die Staatsanwaltschaften in den lehten beiden Berichtsjahren eine er- beblich gesteigerte Tätigkeit zu entfalten. Es waren im Jahre 1918 insgesamt 1389192 Anzeigesachen anhängig gegen 1215414 i. J. 1917 und 752876 i. J. 1916, darunter 10514 Voruntersuhungen gegen 9204 und 8646. Die Zahl der anhängigen Hauptverfahren vor den Sc{hwüur- gerimlen ging war von 1320 f. J, 1916 auf 1138 L S, 1917 zurück und e im Berichtéjahre 1918 nur wenig, auf 1159, aber die Hauptverfah:en vor den Strafkammern als erster Instanz vermehrten sh von 44 379 i. F. 1916 auf 51 390 ï. J. 1917 und 56 180 i. F. 1918 und die vor den Strafkammern als Berufungsinstanz von 40816 auf 43585 und 49501. ÿ auptverhandlungen in Strafsachen fanden im Jahre 1918

att: vor den Schwurgerichten 962 gegen 876 i. F. 1917 und 1100 L J. 1916, vor den Strafkammern in erster Instanz 50 342 gegen 43 669 und 37001, vor den Straskammern als Berufungs8instanz 39570 gegen 31166 und 29 827, Die Zahl der von dem Unter suhungsrihtec geführten Voruntersuchungen betrug 1918 7221 gegen 5996 und 6/84 in den beiden Vorjahren.

Die Tätigkeit der Oberlandesgerichte inZtvilsachGen hat im allgemeinen eine wenn auh nit erheblihe -— Verminde- rung erfahren. An bürgerlichen Nechtsstreitigkeiten in der Berufungs- inflanz wurden |. J. 1918 anhärgig: 16 977 gew öhnliche Pro- Je) e aegen 17046 1 S 1917 und 19 216 1. 25, 1916*% U V Zundenprozesse 137 gegen 123 und 173, Ehe- und Ent- mündigungssachen, deren Zahl allerdings wie \{on bet den Land-

eridten als erster Instanz zugenommen hat, sowie Prozesse wegen Festslellung des Nechtsverhöltnisses zwishen Eltern und Kindern 2159 gegen 1759 und 1524; mündlidqe Verhandlungen anden 28 408 gegen 28583 und 30376 in den beiden Vorjahren tatt, darunter Tontradiktorishe Verhandlungen 23 909 gegen 23 531 und 24 746. Ferner waren i. J. 1918 6969 anhängig gewordene Beschwerden gegen 8303 und 10497 in den Jahren 1917 und 1916 und 1045 wettere Beschw erden in Angelegenheiten der {reiwilligen Gerichtsbarkeit und in Kostensaden (zur auss{ließliden Zuständigkeit des Kammergerichts gehörig) gegen 1098 und 1315 in den Vorjahren zu erledigen. An Strafsachen beschästigten die Oberlande?gerihte und die bei ihnen best: benden Staat8auwaltschaften im Jabre 1918: 5 (i. J. 1917 19 und i. J. 1916 20) Revisionen gegen Urteile der ersten Instanz (zur aus\{ließlihen Zuständigkeit des Kammergerihts gehörig), 3746 (gegen 3127 und 2756) Revisionen egen Urteile der Berufungsinslanz und 3034 (gegen 2960 und 3532) Besäwetden in Strafsachen. Zu Hauptverhandlungen führten 4 (gegen 14 und 13) Nevisionen geen Ürteile der ersten Instanz (zur ausfchließlihen Zusländigkeit des Kammergerichts gehörig) und 3059 (gegen 2615 und 2248) Revisionen gegen Urteile dec Berufungs-

inftanz.

Arbeitsstreitigkeiten.

Auf der Grube „Leopold“ bei Bitterfeld baben, wie „W. T. B,“ ecfährt, die Arbeiter gestern die Arbeit wieder aufgenommen. Die 2M Nothilfe hat daher ihre Mitglieder zurückgezogen. Die Angesiellten und Arbeiter der Kleinbahnen in der Altmark, deren Betrieb bisher von der Te{nischen Nothilfe aufrecht erhalten wurde, baben ebenfalls die Arbeit wieder aufgenommen. Die Technische Nothilfe hat daber ihre Mitglieder au hie. abberufen.

In. rheinis.G - westfälisGßen FJndustriebezirk traten, wie dem „W. T. B.“ aus Essen gemeldet wird, die dem Deutschen Musikeccverband angeschlossenen M u siker in den Aus - stand, nahdckn die Arbeitgeber die neuen Tarifforderun gen abgelehnt hatten. Die Lariferhößung sollte dur¡chaittli*ß 40 vH betragen.

Nah französischen Meldungen aus Barcelona follen die Arbettgehervere intgungen bes(lossen haben, am 3. No- ueinber eine allgemeinc Aus Iperrung vorzunehnen. Das

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E S E R E E E R

| pon Laubbäumen, Koniferen, Wosscrpflanzen und Moosarten.

V U Pei M Ar S E T E I I MERE Ew H-E-Ae-

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É C A O A L E A A O ERAE I

R E E E S E T D E

Ü I 0 B E U A A S O T E E:

Ministerium befe ch mit der Angelegenheit. „El Sol“ behaupte fogar, es banèl- fi: bei diesew G ts{chluß um ei: po it bes Manöver, das dazu beslimmt fei, das jeyige Ministerium zu stürzen. Dec Minister des Innern habe den Ds der Arbeitgeber als eine Herauéforderung der arbeitenden Kiasszn bezeichnet.

N=ch einer von „W. T. B.“ übermititelten Meldung des Presse- büros „Nadio“ betù chtet man in Amerika den Ausbruch von Sympathieausständen für die Nen Yorker Dodck- arbeiter. Wenn keine Etnigurg erzielt wird, |o werden sich in 14 Tagen vielleiht zwei Millionen Ar"eiter im Aus'tand befinden. «Daily News* meldet aus New Yo1k ebenfalis, daß die Krisis in der Arbeiterwelt einen immer größeren Umfang an- nimmt. Die radikalen Elemente unter den amerifkanis4 en Arbeiter- führern bekfämen im Arbeiterbunde jeyt die Oberhand. Im Senat fei ein Geseyantrag eingebrocht worden, der Eisenbahner- auéstände verbictet. Die Eisenbahnarbeiter drohten mit sofortiger direkter Aktion, wenn dieser Eatwurf an- genommen wücde,

Wohlfahrtspflege.

Im zeitl\chen Ansàluf an einen von de Zentralstelle für Volks- woblfahri im Etnvernehmen mit dem preußischen Ministerium für Volkowohlfahrt veranstalteten Lebrgang für Wohnungsaufsicht und Wobnungspflege fand in diesen Tagen eine Tagung von Leitern städtisher Wohnungéämter und Dezernenten des Wohnungswesens satt, die zur Begründung einer „Vereinigung deutscher Wohnungsämter“ jtührte. Die Vereinigung bezrocckt einen Austaush von Erfahrungen unter den Beteiligten und die Aus-

wertung dieser Erfahrungen zu praktischen Maßnahmen. Der Vorsip der Vérelrigung, der ein wechselndec sein foll, wurde

e'stmalig dem Direktor des Beriiner tädiisden Wohnurgsamts, Dr. Lapoite, übertragen. Fm steht ein Ausi\h\ß zur Seite, in den mit dem Nechte der Zuwah! erstmalig Direktor Dr.-Ing: Gut, Mürchen, Direktor Dr.-Fng Sirehlow, Dortmund, Obe: baurat Thalenhorlr, Bremen, städti! cher Wohnungsinsp ktor Hirt, Breslau, gewählt wurden. Die Gei\chätisführung der Berein'gung über»immt die Zentralstelle für Volkewohlfahri. Fn zweitägigen Verhandlungen wurden, dur Referate vorbereitet, die Fragen der Not- und Be- helfébauten, der Wohnungsrationiecung und Zwangseinquartierung, der Umzugs- und Zuzugsbes{ränk u gen, des Wohnungêënachweises, der Baukostenzu\hüsse und thres Abbaues und der Baustoffbe'haffung eingehend erörtert. Die Ausfprache förderte die mannig fadsten An- regungen und Entschließungen zutage, die in Ewgaben an die ¿u- ständigen Stellen auszewcitet werden jollen.

Kunsi uad Wifsoufchaft,

Der Ehringsdorfer Kiefer. In dec Offioberfigung der An thropologii{en Gesellschaft, mit der das neue Studienjahr 1419/1920 eröffnet wurde, beritete Gehcimrat Professor

gefundenen Neste des diluvialen Menschen, das sind der Kiefer eines Crwachsenen und der cines Kindes, die bei der geringen Anzahl der in Deutschland überhaupt gefundenen Neste des Diluvialmenschen be- fonderer Beahtung wert ers{einen. Dec Vorte gende Tonnte bei seinen schr exakten Studien auch die SWâdel der Anthropoiden (Affen) des hiesigen Zoologish-n Museums zum Vergleich heranztehen. Dies geshah nicht zu dem Zweck, um eine nähere Verwandtschaft der An- thropoiden mit dem Ehringsdoi fer Menschen festzulegen, vielmehr um die Ursache einiger merkwürdiger Veränderungen an den Knochen und an den Zähnen des Kiefers des Erwachsenen zu : erklären. Die Fundslelle liegt in dichten Gestelnsmassen, die zum Teil von Hohliäumen duchseßt find und teils aus fandigem, pulvertgen Material bestehen. Eine geologische Untersuhung der Fundshicht ergab die Anschauung, daß diese nit shncll entilanden und gewascn sein kann, und daß die Neste des Menschen neben det Nesten der d'selbst noch zahlreich gefundenen Tiere si so erklären, daß die leßteren als Jagdbeute des Menschen aufzufassen find. Unterhalb der Fundschicht fanden sch zahlreihe Abdrüde von Pflanzen im E Die Bäume und Sträucher gehören, von wenigen Ausnahmen abgesehen, dec beutigen mitteleuropäisheu Flora an. Bei der Untersuchung der Schädel hat Geheimrat Virchow angeknüvft an die Forschungen von Matschie und Nutot. Malschie hat viele nur in b:stimmten räumlihen Bezirken vorkonm unde Arten von Säugetieren festgestellt, den diluvialen Menschenrassen verhalten , solange diese den Tieren noch nahe standen. Sonac ergibt si für Virchow der Schluß, es Tônne {on in tierähnlichem Zustande eine Ausbreitung der diluv'alen Menschenrassen durch Wanderungen stattgefunden haben, wobei aller- dings eine #Formbveränderung kaum möglich ist. Es ist aber auch die Annahme mögli, der diluviale Mensch sei {on zu Beginn der ältesten Kulturepohen in verschiedene Rassen gespalten aufgectteten, von denen nur ein Teil kulturfähig war. Die Theorie des belgischen Forschers Nutot, es seten bestimmte Kulturen an bestimmte Menchen- rassen geknüpft, weist Virchow als unhaltbar zurü. Hinsichtlich der Einzelheiten der Untersuhung fällt bei dem Kiefer des Erwachsenen die 1tarke Abkauung der Zähne, besonders der Borderzähne auf; das gleihe findet man bei den Anthropoiden, bei vielen nord europäischen Völkern, bei den Grönländern, die mit den Zähnen die dur den Einfluß des Schnees bart gewordenen Pelzstiefel weich kauen. Vielleiht hat auc der Mens von Chriugódorf einst sein Gebiß in ähyrliher technisher Anwendung benußt. Die starke Prognaithic der vorderen Zähne am Kiefer des Grwachsenea, die bet dem ttndlichen Kiefer fehlt, ist zurückzuführen auf eine Alveolar- pyorrhoe, die auch bei den Authropoiden im Gegensaß zu den heutigen Europäern zu einer Ausfüllung des entstandenen Knochen« defekts dur neues Knochengewcbe führt. Die bei einigen Batz zühnen vorhandene eigentümlihe Abkauung finden wir au bei den Un!hropoiden, dort aber in Verbindung mit einer Arthritis der Kiefergeleike, die Virchow au beim Ehrinçc(S8dorfer Menschen als vorhanden annimmt, Während die Backen- ¿ahne einen mehr rezenten Typus aufweisen, find die Vorderzähne in mancher Beziehung sehr tierisch Gegenüber der Ansicht von Bonnet in Bonn, der den Ebringsdorfer Menschen der Neandertalrasje zuweist, fest, daß der Etrinçsdorfer Mensh in mancher Beziehung anderen Diluviairassen ähnli sei, in anderer Nichtung aber wieder ctwas Besonderes aufrweise, so daß eine Klassifikation heute nicht mögli sei.

Literatur.

Die Shlacht bei Longwy, Unter Benußung amtlicher Quellen bearbeitet von Hauptmann Erhard von Ÿ Ttutius, Verlag von Gerhard Stalling, Oldenburg. (Preis 2,40 46 und 1000/5 Teuerungszuschlag.) Das neueste Heft des hon mehrfach rühmend erwähnten, im Auftrage des Greßen Generalstabes herausgegebenen Werkes „Der große Krieg in Einzeldarstellungen“ behandelt dic ersten Kämpfe der 5. Armee unter dem Obe1befehl des deutschen Kronpr'nzen. Jhre Aufgabe war, bei - der großen Schwenkung der dur Luxemburg und Belgien nach Frankreich vor- marschierenden deutshen Streitkräfte den Drehpunkt "Meyz— Diedenhofen im Anschluß an die 4. Armee festzuhalten, bis das Vor- dringen des reten Heeresflügel3 den eigenen Angriff gestattete. Daneben sollten die Festen Longwy und Montmédy genommen werden: Wie dke sich hieraus entwickelnde Schlacht bei Longwy vom 22. bis 29. August 1914 verlief und der Feind unter Ueberwindung fkritisher Gefechislagen völlig geschiagen wurde, sodaß er erst jenseits der Maas sich wieder sammeln konnte, ist Gegenstand der eingehenden Schilderung es. Hauptmanns von Mutius, die den überle

und so mag es sch auß wohl mit |

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aefaßt. Dis

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bewahrt. Wir aber batten festen Fuß Entscheidung daß Frankreich und nicht

plaß wucde, war gefallen.

1 Feindesland

tn :} “E Gn h orie tis A weut|qtand zum Krliegs|chaus:

denter un Wn. Im Opernhause wird morgen, Mittw

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), „Figaros Ho(h.

Lay)

zeit“ mit den Damen Denera, Hansa, Esser, Marhberr, von Seele Müller und dena Herren Stock Bachmann, Lücke, Philipp und Krasz îa den Hauptrollen g geben. Den Srafen Almaviva singt Herr Fr

Feinbals vm Landestheater in München, als Gast. Dirigent ijt

Anfanz 6# Uhr.

Dr. Friß Stiedry.

Syi Schauspielhause wird morgen „Peer Gynt*, mit den Damen Conrad, S{ön, Ebinger und dea Herren Mühl! f2r Boettcher, Wer"er, von Ledebur und Kraußneck besegt, aufge[ührt Spielleiter is Dr. Neinhard Bcuck, musikalisher Liter:

v Etthofen. Anfang 6{F Uhr [Ptelen des VBeutshen Thea f tritt die junge Tänzerin Niddy Impektoven nochmals am nächsten Sonntag, Miitags 12 Uhr, auf.

Im Dom veranstaltet der Organist Fischer am kommenden Donnerstaa, Abents A gel Tonzert, bei dem Eise Meyer-Verena (Sopran), Uti Focr'’ter (Alt) und der Konzertmeister Fan Dahmen (Bioline) mitwirkea. Dex Eintritt ist gegen Entnahme eines Programms fret.

Um Donnerstag, hr, veranstaltet Fritz

Professor Walter L tr

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Abends 8 Uh Bz

in der Kaiser Wilhelm-Gedächt.iskirche eia Org kfon:ert unter Mitwirkung von Ida-Maria Eucken Sopran),

Orgelwerke boa Bach, Liszt und Neger sowie Lieder von Mozart und Vi

Reger stehen auf der Vortr gsorduung.

Mannigfaltiges. __ Die Neichszentralstelle für Kriegs- und Zivilgefangene teilt mit, daß der Dampfer „Nio N “am 26. Olktover mit

HCEATO in i . 994 Zivilinternierten aus Australien in Notter- dam angelangt ist,

Der Kapitänleutnant Plü \chow, der Flieger von Tfingtau, wird morgen, Mittwoch, Abends 74 Ubr, in der HoGschule für Musik im Rahmen der Volkshoh\*ulkurse des Volkskraft« bundes einen Vortrag über den Flugsport halten. Als weiterer

( Vortrag über die Praxis des Sports wird der Hauptsch:iftleiter der

hält Virchow die Anschauung

Verlobt:

nden Mitkämpfern i

cin teures Erinnerurigsblatt und dem gesamten deutshen Volke ein !

weiteres Zeugnis für die heldenháfte Tapferkeit und die todesmutige Dingabe des damaligen Heeres bleiden wird. Vor Verrichtung hatte den Gegner die Festung Vordun wit ihren vorirefflicen Verbindungen

eNadwelt*, Fredy Budzinski, über Nadfahren sprehen. Seine Worte werden durch Vorführungen auf einer Heimübdevorrihtung un: erftützt werden, wofür si die besten deutschen NRadrennfahrer Rütt, Saldow, Arend, Nettelbeck und Avderger zur Verfügung gestellt haben. Das wissenschaf!liße Thema des Abends wird Dr. med. Brufstmann, der Arzt der Olympiamannschaft 1912, behandeln. Zum Schluß werden flugsportlihe Filme gezeigt werden.

Von der Kommandantur des Gasplaßzes Breloh ist dem „W. . B.“ aus Munsterlager folgende Meldung zugegangen: Au 214. Oktober, Vormittags 11 Uhr, entstand aus bisher ungeklärter Ursache auf einem der Werke des Gasplages Breloh (Lüne burger Heide) eine Explosion von Gasgranaten. Die Explosion griff weiter um sich und verntchtete weitere Stapel von Gasgeshosjen und zugehörige Schuppen, blieb aber auf diese beiden Werke beschränkt. Wegen der si ent vickelnden Gatschwaden mußten einige gefährdete Dörfer vorübergehend geräumt werden, aber nur auf einige Stunden. Eben!o wurde die Bahn zwishen den Stationen Munster (Lager) und Brockhöfe (Strecke Bremen—Berlin) vorüber« gehend unterbrochen. Die Gefahr kann als bes iligt gelten. Der Verlust von Menschenleben is nicht án bcs

TEOdei

Beuthen, 28. Oktober. (W. T. B.) Dur lebhafte Gebirg? bewegung ist auf der Graf-Franz-Grube in FNuda gestern nachmittag ein Durchbruch der Gru benwasser erfolgt und die Grube ersoffen. Die Wied erherstellungsarbeiten sind iur Gange. Von der Belegschaft ist niemand zu Schaden gekommen.

A

Innsbrudck, 27. Oktober. (W. T. B.) Seit Montag, den 20. d. M., sind keine Brot- und Meblrationen verteilt worden, so daß die Bevölkerung unter großer Hungersnuot leidet. (Fortsezung des Nichtamtlichen in der Ersten Beilage.)

Theater. Opernhaus. (Unter den Linden.)

bezugSvorstellung. Dienst- und Freipläßze sin Hochzeit. Komische Oper in vier Akten Wolfgang

Text nah Beaumarchais, von Loreuzo Dayonte.

Mozart. Levi. Musikalische

Ueberseßung durcchgesehen von H.

Dr. Friz Stiedry. Spielleitung: Hermaun Bachmann.

64 Uhr.

Sh auspielhaus. (Am Gendarmenmarkt.) Mittwoch : 234.Dauer- bezugSvorstellung. "Dienst- und Freipläze sind aufgehoben. Veee Gynt von Henrik Ibsen. (In zehn Bildern.) In freier Pt iragung für dic deutsche Bühne gestaltet von Dietriß Eckart. Musik bon Edward Grieg. Musitalische Leitung: Heinz Etthofen. Sptel« leitung: Dr. Reinhard Bruck. Anfang 6x Uhr.

£ts

Donnersta : Opernhaus. 223, Dauerbezugsvorstellung. Dienst- und Freipläße ind aufgehoben. Martha. NRomantisch - fomil he Dper in vier Akten von Fricdrih von Flotow. Text (teilweise

nach dem Plane des Saint Georges) von Wilhelm

C E v S E Friedri.

F N : gebildet. ? Anfang 7 Uhr

Schauspielhaus. 235. Dauerbez Freipläße find aufgehoben. Maria Stuart. Aufzügen von Friedriß Schiller. Anfang 6x Uhr.

ug8vorsiellung, Dienst« und Traucisptel in fünf

Spieileitung: Dr. Neinhard Bru.

Familieanachrichten.

Frl. Annemarie Berring mit Hrn. Negierungsrat, Oberleutnant d. Nes. Kurt von Maerter (Danzig—Zopyot) Verehelicht: Hr. Generalleutnant ¿. D. Karl Ritter von Scho mit ps verw. Elisabeth Schirmer, geb. Keller (München). Gestorben: Hr. Generalfeldmarschall Gottlieb Graf von Haeseler (Harnecop bei Sternebeck, Mark). Hr. Emanuel LViurggraf und Graf zu Dohna - Shlobitten (Cantheg). Hr. Justizrat

Dr. Gustav Otto (Potsdam).

Verantwortlicher Shriftleiter: Direktor Dr. Tyrol, Charlotteibura, Verantwortlich für den Anzeigenteil: Der Vorsteher der Geschäftsftelle, Rechnungsrat Menagerin a in Berlin.

Verlag der Geschäftsstelle (Mengerin a) in Berlin. Druck der Norddeutshen Butdruckerei und Verlagsanstalt, Berlin, Wilhelmstraße 32.

A N Fünf Beilagen (einschließli&ß Warenzeihenbeilage Nr. 33 A un) B)

und Erfte, Zweite und Dritte Zentral-Handelsreaifter-Beilags.

(

sondere Aufroendungen erfolgen, so ist aub

S.

in Deutschen Nei

zu

tu Verlin,

Nachtrag.

Vet der Beratung der Haushaltspläne für das Neichseisenbahnamt, für die Verwaltung DerNeichs3eisenbahnen und für das Reichs- vertehr3ministerium hat in Erwiderung auf die in der gestrigen Nummer d. Bl. auszugsweise wiedergegebenen Ausführungen der Abga. Koßur (Soz.) und Schirmer (Zentr.) der Reichsverkehrsminister Dr. Be ll die folgende Erklärung abgegeben:

Meine Herren! Lassen Sie mit auf die Anregungen der beiden Herren Vorredner kurz eingehen. Der Herr Abgeordnete Koßur hat zunächst gewünscht, daß die Eisenbahnorganisationen zu ben Aufgaben des. Eisenbahnverkehrsministeriums herangezcgaen werden \ollen. Diesem Wunscke ist bereits in ausrei&endem Maße stattgegeben. Am 17. Oktober habe ic an \echs große Eisenbahnverbände eine Ein- ladung gericktet zu einer BespreGung, die am 2. Oktober stattfinden sollte. Die Verbände sind verhindert gewesén, und die Besprechung mußte deSbalb auf den 28. Okteber verschoben werden. Bei dieser VorbespreXung soll zunäck}t festzustellen versuc-t werden, welcher Kreis der zuzuziehenden Verbände und Organisationen voraussttlih in Frage flommt. Unmittelbar darauf soll. dann cine Besprechung im Kreise dieser Verbände und Organisationen stattfinden. Aus der Eia- ladung darf ih aber in Anbetraht der Wichtigkeit, die iG der An- gelegenheit selbstverständlich beilegen muß, bervorbeben, daß ih darin ausdrücklih bemerkt habe, daß neben der Dur&bführung und Vorhe- reitung aller Maßnahmen für die Verreiblihung der deutsdben Eisenbahnen das Reichsverkehrsministerium es als erste Aufgabe be- trachte, sofort Verhandlungen zur Bildung ciner Vertretung der Orga- nisa‘ionen des gesamten Eisenbahnpersonales beim Neictésverkehyp ministerium aufzunehmen. Daran habe ih in meiner \{riftliden Ein- ladung die Hoffnung geknüpft, daß es gelinge, eine derartige arbeits- fähige Gefamtvertretung, die zur ständigen Mitarbeit berufen sein soll, zu bilden; denn nur in ehrliher Mitarbeit mit dem Personal und geiragen von seinem Vertrauen, könnten die Arbeiten des Reichsver- Fehr8ministeriums gedeihen. Meine Wünsche deden sich also vollständig mit den Anregungen des Herrn Abgeordneten Kobßur

Sodarn hat der Herr Abgeordnete Koßur unsere bisherige Wasserstraßenpolitik einer \charfen Kritik? unterzogen. Bereits in meiner Etab8rede habe ih ja eingehend darauf hiraewtesen, daß dur die Zersplitterung unseres Wasserstraßenwesens eine cinheitli&e, ztels bewußte Wasserstraßenpolitik gehindert worden ist, und daß es darum besonders zu begrüßen ist, wenn durch die Bestimmungen der Neich8verfassung und den Uebergang der Wasserstraßen auf das Reich nunmehr eine großzügige, einheitlihe Wasserstraßenpolitik zum Segen unseres deutschen Volkes ermögliht wird.

Wenn aber dann der Herr Abgeordnete Koßur die Bemerkung daran geknüpft hat, daß in den Ländern und insbesondere in Preußen bisher für unsere Wasserstraßenpolitik überhaupt niht3 Ersprießliches geschehen sei, so kann ich diese Kritik als beroGtigt nit anerkennen. (Sehr richtig! bei den Deutshen Demokraten.) In den leßten dreißig Jahren sind naweisli{h für Neubauten von Wasserstraßen und Häfen über zwei Milliarden Kapitalien ausgegeben worden.

Der Herr Abgeordnete Koßur und nah ihm der Herr Abge- ordnete Shirmer haben sich unserer aus ClsaßLothringen vertriebenen

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4 «4 Beamten, Angestellten, Arbeiter und ihrer Familien angenommen. Jh bin ihnen dankbar dafür und betrahte ibre Ausfübrungen als eine Grgänzung meiner Anreouno. Wenn der Herr Abgeordn2te Koßur angeregt hat, es möhten für die Familien der Vertriebenen noG be- diesem Wunsche bere: ts 7 der

èch darf auf die außerordentlihe Verstärkuna de: Fonds F C J Notf

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stattgegeben. für beso

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ndere No!fälle himveisen, wie sie sich in der Erhöhung des ursprünglihen Ausgabeansaßes von rund 670 000 4 bei Kap. 87. Tit. 38 des Haushalts ausdrüdkt, der auf über 10 Millionen Mar? gestiegen ist. Jn voller Uebereinstimmung mit den beiden Herren Vorrednern spreche ih die zuversictliche Hoffnung aus, daß es dem Reiche mik Unterstüßung der Länder gelingen möge, die traurige Not dieser aus Elsaß-Lothringen vertricbenen Familien iumli&st ¿u lindern.

Einem weiteren Wunsche des Herrn Abgeordneten Koßzur begeane ¿ch dur die Erklärung, daß allen teGnishen Fortschritten, in8be- fondere auf maschinentehnisGem Gebiete, vom NReich8ministerium be- sondere Aufmerksamkeit gewidmet werden soll, Wenn der Herr Ab» geordnete Kobur daran die Kritik geknüpft hat, daß man in den Ländern und insbesondere in Preußen auf diesem Gebiete bisher rüdckständig gewesen sei, und daß es namentliß an der Heranziehung 1unger Krâ*te gefehlt habe, fo glaube ih auch dieser Kritik widersprechen ¿u sollen, Jusbesondere ist in Preußen ein 48jähriger Ministerial- direktor der Leiter, und zwar der erfolgreihe Leiter der mascinen- tenishen Abteilung im Arbeitsministerium.

Mit dem Werkstättenwesen, das ih auh in meiner Etatsrede ¿um Gegenstande von Erörterungen gemacht habe, haben sich sowohl der Herr Abgeordnete Koßur wie der Herr Abgeordnete Schirmer beschäftigt. Der Herr Abgeordnete Kobur hat geglaubt, vor einer Ueberschäßung des Prämiensystems warnen zu sollen, Gewiß. meine Damen und Herren, auch ih bin der Meinung, daß in dem Prämien- system allein ein Allheilmittel für eine Gesundung niht- gefunden werden kann. Die Hauptsacte ist, daß der gute Geist unserer Be- amten, Angestellten und Arbeiter in “die Werkstätten wiedereinkehrt und daß die Pflichtkreue sich wiedeveinstellt. Meine Damen und Herren! Jm Werkstättenwesen ist der Siß des Uebels für mande Vaerkéhrsnöie zu erbliden. Und hier muß mit fester Hand zugegriffen werden. Das verlangt vor allem au unsere pflichbtreue Arbeiterschaft felbst, was i mit ganz besonderem Nachdrude hier bervorheban und dantbax anerlennen möchte.

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j 4 4 WeETrTeT.

Erste Veilage

Berlin, Dienstag den 28

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Oktober

Für das Akfkordsystem mit dem Prämienlohnsystem muß aller-

; S A n tam Ao Stra io 9 rormkondo nyr pn Ao dings eine den tatsählihen Bedürfnissen entsprechende Form gefünden

werden, die den neuzeitlihen Verhältnissen entspricht und zugleih äu die guten Erfcchrungen in den Privatbetrieben zweckmäßig mit ver-

Arbeitershaft restlos ve Arbeiter mehr ver- Wir denken nit

L CDE Es ist eine sittlide Forderung, die inébesondere auch von dem überwiegenden Teile un n anerbannt wird, daß der tüchtigere unt dient als der untühtige und un

b | L E L P ck_ L Ae 2 N L, c 2 | daran, diese wihtige Frage der Reform de3 Werkstättenwesens, deren

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Schwierigkeit gewiß nit verkannt werden darf, ohne Zuziehung der Organisationen und ohne Mitberatung der tätigen Angestellten und Arbeiter zu lösen. Wir hoffen aber dabei auf wirksame Unters üßung, und erwarten, daß alle berufenen Kreise der Arbeitershaft und der Angestelltenshaft daran utitwirken mögen, diese für unsere ganze Ver- fehrs8entwidlung und die Gesundung aus der Verkehrsnot notwendige Reform des Werkitättenwesens unverzüglih dur{bzuführen,

Meine Herren! Der Herc Abgeordnete Koßur hat sb weiter mit der Frage der Beamtenbesoldung beschäftigt. Jh gabe ohne weiteres zu, daß ein beträdtlider Teil der Verkezhrênôöte und ins- besondere eine Fülle von Unstimmiakeiten in der Beamtenshaft und in der Arbeiterschaft der Eisenbahn mit der Frage der Besoldung auf das engste zusammenhängt. Wenn daher der Derr Abgeordnete Kogzur an das Neich3verkehröministezium das Ersuchen gaerihtet hat, für eine \{leunige Einbringung und V |

A, R Zerab!diedung der

besoldungsnovelle zu seinem Teile mitzuwirken, so will ich ihm gern versprechen, daß ih das tun werde. Bei der &1ace der Besoldung der Beamten und der Neform der- Belso! uncSordnung ift natürlih das

| diesem Zusammenhange auf diz bedeutsame Tatsahe himreisen, daß

allein das Eisenbahnwesen, daß ja in ministerium übernommen werden Toll, ein An” über 20 Milliarden Mark und ein Beamten- un

von weit über einer Million enthält, Da ?

rôministeriuum

wird also in Zukunft den arößten Ver-

4 lehrsbetrieb der We araus enlspringt naturgemäß auch das Recht und die Pflicht, zu seinem Teile mitzuarbeiten an der nötigen Beamtenbesoldungsreform.

Der Herr Abgeordnete Schirmer hat auf die Etnrichtungen in Süddeutschland hingewiesen und dabei besonders betont, daß manche Betriebseinrichtung und Vorkebcung in Süddeutschland besser sei als in Preußen. Ih glaube, meine Damen und Herren, diesen Partiku- larièmus fann man sich sehr wohl gefallen lassen. Das Neichsver- tehrsministeriuum wird bet Prüfung derjenigen Einrichtungen und Betriebsmittel, die in sein neues Ressort und in seinen neuen Betrieb übernommen werden sollen, durGaus sachgemäß verfahren, und ins- besondere auch diejenigen Einrichtungen, die sh in Süddeutschland be- währt haben, mit übernehmen, au für den Fall, daß fie in Preußen nicht eingeführt sind.

Der Herr Abgeordnete Stirmer hat dann bemerkt, die Entente habe uns weitere Lokomotiven zur Verfügung gestellt, und er wünsch{te eine Auskunft darüber, ob diese Lokomotiven übernommen worden seien, und verneinendenfalls, warum dies niht gesehen sei. An amtliher Stelle ift von einem derartigen Angebot der Entente nibts bekannt geworden. Sollten uns gebraudsfähige Lokomotiven von der Entente zur Verfügung gestellt werden, was ih Grund hake, im Augenbli bezweifeln ‘zu sollen, so werden Reit und Länder sicherlich im eigenen Interesse zugreifen.

Wenn der Herr Abgeordnete Schirmer weiter gewünscht hat, es sollten die notwendigen Neparaturen von Lokomotiven mehr als bisher der Privatindustrie überwiesen werden, so möchte i darauf hinweisen, daß die Verweisung von Lokomotivrevaraturen an die Privatindustric heute \{chon ausgeübt wird, aber leider mit geringerem Erfolge, als man glaubte erwarten zu sollen (Zuruf bei der Deutsen Volks- partei), weil Fabriken und Arbeiter auf derartige MNeparaturen

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niht ausreichend eingestellt sind. (Sehr richtig! im Zentrum.) Wir werden aber dieser Anregung auch in Zukunft gern

folgen und sie an die bisher no6H zuständigen Länder tweitergeben. Soweit in dieser Beziehung cine Lücke vorhanden ist und da möchte ih auf cinen Zwischenruf des verehrten Herrn Abgeordneten Rießer antworten —, werden sich Neih und Länder niht auf ein Monopol berufen, sondern sie werden die Privatindustrie insoweit heranzieben, als sie sih als loistungsfähig herausstellen wird,

Slieglih hat sh der Herr Abgeordnete Schirmer mit dem- jenigen Problem beschäftigt, das uns naturgemäß alle heute am meisten beschäftigt und das ic auch darum geflissentlih an den Schluß meiner Etatórede mit allem Nachdruck gestellt habe, nämlih mit der Verkehrönet.

In Ergänzung meiner Ausführungen in meiner Programmrede möchte ich zur Beruhigung des Abgeordneten Schirmer, aber darüber hinaus auch des ganzen Hauses und des ganzen Volkes, das Ver- spredhen wiederhoien. daß alle in Betracht kommenden Verkehrsmittel resilos zwedentsprechend herangezogen werden, um tunlih\#t der. Ver- Fehr3not so \chnell wie möglich zu steuern, Wenn die Einstellung des Personenverkehrs von vielen Seiten heute bemängelt wird, so möchte ih ganz im Einklang mit den Ausführungen des Herrn Abgeordneten Schirmer darauf antworten, daß jeder, der auf das Ziel hindrängt, nämlich auf die Beseitigung der für unser Wirtschaftsleben katastrophal werdenden Verkehrsnot, zugleih auch mit den Mittela sich abfindèn muß, die zur Erreichung des Zieles notivendig sind. (Sehr richtig! bei den Deutschen Demokraten.) Wer also eine Beseitigung der Ver- kehrsnot verlangt, der muß auch die Unzuträglichkeiten, die auß mit den zu ergreifenden Mitteln unausbleiblich verknüpft sind, für die Dauer der Verkehrsnot in Kauf nehmen. Das gilt namentli von der notwendigen Einstellung des Personenzugverkchrs. Hierbei geht auch die Eisenbahnverwaltung, insbesondere Preußens, sorgsam vor. Eine vollständige und restlosc Einstellung des Personenverkehrs ist niht ratsam, da viele Zugbeförderungen auch im Interesse unseres Verkehrs- und Wirtschaftslebens erforderli sind. Auf der anderen Seiten aber ist gewiß; dic Ueberfüllung der Pevsonen- und Schnollzüge

lebr au bellagen. Der Appell darf heute ausgesprochen werden, baß

j Ben 11 vgl, j

Sartzeiger und Preußischen Staat9auzeiger.

elle diejenigen, die es nit notwendig halen, zu reisen, vor allem aber Tom

¿ aa RTLK ijen, zu Hause bleiben. B Mag Ehiokorhirnm hai ß das Smietertum, das n

nderms bildet, möglichst

diejenigen, die nur zu ihrem Vergnügen re Namentlich sollte darauf gedrängt. werden da heute in den Zügen ein so starkes V ausgeräumt wird. (Sehr gut!) Meine Herren, \{ließlich hat der Herr Abgeordnete Schirmer, um die Bedeutung de3 Kraftwagemresens hervorzuheben, einen Ver- gleaih mit den englischen Verhältnissen und dem Streik in Enaland gezogen. Diese: Vergleich ist aber doc nit ganz zutreffen Gngland liegen die Verhältnisse im wes entlihen anders als in Deutsch land. Beim Streik sind die Militärautos herangezogen worden, und sie haben restlos in den Verkehr eingegriffen. England hat außerdem Betriebsmiitel und -stoffe, namentli auch Gummi und ausraidend, während uns diese Gegenstände fehlen. Niel- daß auch die Arbeitslust in England c

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Go ertebhrShi erlernt

leiht darf i aoh hinzufügen, d als dem fiegreiten Lande naturgemäß stä r

A r n Fn ao T 5 V irfeol tos bs Î G : erdwert infolgedessen die Aufre{terhalt der Vrdnung und die Crx 0A, Mv Q nb Bani M ie s 2 G T Steuerung der Verkehrênot bei une erbebl 2Hr, als es in Enaland

der Fall gewesen ist. Jm übrigen aber, meine Damen und Herreî,

| bann ih auch in dieser Beziehung versprechen, daß eine Heranziehung

Bra

aller Verkehrsmittzl zur zwedentsprebenden Sieuerung der Verkehrs- not auch vor unseren Kraftwagen nit haltmachen wird.

entgegnete der Reichsvertehraminister Dr. B e ll:

Meine Damen und Herren! An den Auëführungen der beiden

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__ Auf die ebenfalls {on auszugsweise wiedergegebenen Ausführungen der Abga. Zöphel (Dem.) und Deglerk (dnat

“S y r Fan h 17 4 +716 V o L wer i: H 21 7 n Vorredner kann ih nicht vorübergehen. I will mt h zun:

c Derre C l e wil I % R j % N P,

q (N Ta ant E rrm Haro nrn C Ou, e mi den Varkegungen des Herrn Abgeordneten Dr. Zöphel' be n, Tas

von denen ich gerne anerkennén will, daß fie den Boden ei: lichen Kritik nit verlassen haben, und für. jede welcher Seite sie auch kommen möge, bleibe Der Herr Abgeordnete Döophel hat gemeint, es wärc mäßiger gewesen, wenn in meiner Programmrede an manchen etwas weniger Gerippe und eiwas mebr Fleisch vorhanden gc wäre. Ja, meine Damen und Herren, die Gründe dafür weshalb ic mich in dem jeßigen Stabium der Verhandlungen nit auf bestimmte Programmpunkte für Tonkrete bedeutsame Fragen festlegen kaun, glaube bh in meinen Ausführungen überzeugend dargelegt zu ha! Dabei sind zwei Gesichtspunkte maßgebend: eimmal, daß wir beute noch in einer Beberleitungszeit, soweit es bas Cisenbahnue! anlangt, befinden, und daß cin aroßer Teil der Ausfübrunaen, die von den beiden Herren Vorrednern gemacht worden sind, eine Kritik an dem Verfahren der Länder betrifft. Zuständigkeit der Länder fann ich aber im Augenbli aus begreiflicen Gründen nit ein- greifen, soweit es nit in den Rahmen der Neichsaufsiht gebö:t. Dann aber, meine Damen und Herren, wissen Sie, daß das Reid verkehr8ministeriuum do erst in der Neugründung begriffen it. IH habe den Damen und Herren autdrückli& dargelogt, daß id es als mcine Aufgabe und vornehmste Pflict betrachte, bevor ih endgültig zu einem dieser wichtigen Probleme und ciner dieser bedeutscmen Fragen Stellung nehme, mit den beteiligten Kreisen von Industrie, Handel und Verkehr und vor alle Dingen awh mit den Organisationen Fühlung zu nehmen. (Sehr vichtig! bei, den Sozialdemokvaten.) Das ist alles vorbereitet; das wird gesceber.: Hätte ih dem Wunsche des Herrn Abgeordneten Zöphe! entisproden, n ja diese Be: prehungen mit den Organisationen und den Verbänden von Technik, Wirtschaft und Industrie zwecklos sein: denn dann würden ja alle diese Verbände und. Organisationen von mir vor vollendete Tat gestellt werden. Also der Zeitpunkc wird ommen, wo si die ticf- gründigen Vorbereitungsmaßnzhanen des Neoich8verkehrêministeriums ¿u praktischen Vorschlägen uwd Mbeiten verdichten werden, und d werde ih unberzügliß dem Reichstag cu hierüber Berich) Af ; Der Herr Abgeordnete Zöwhel hat weiter die Wünsche, die bereits im Ausschuß zur Geltung gebrabt worden sind, hier vorgetragen: cs möchte doch das Reichspostministerium dem Neichsverkehrsministeriun eingegliedert werden. Er meinte, das MNeichéverkehrsmnisterium babe sih gegen die Uebernahme der Ausgabe gesträubt. Das trifft nidt zu, Fntscheidend ist die Maßnahme des Herrn Reich8präsidenten und die Stellungnahme des Kabinetts. Die Frage, ob das Neichépost- ministerium dem Neichsverkehrsministertum zu untevstellen fei, ift dort Fehr eingehend geprüft worden. Es läßt sich nèHt verkennen, daß manche gewihtige Gründe für eine VereinheitliGung des Verkel;-3 auf vem Gebiete der Eisenbahn und Post sprehen. Nur praktische Gesichtspunkte sind es gewesen, die zu ciner Trennung geführt haben. Wir gingen von der Ueberzeugung aus, daß ein derartiges Amt, das das gewaltige Gebiet von Eisenbahn, Wasserstraßen, Kraftwagen- un Luftfahrtwesen umfassen und dann auch noch das überaus weitlragende Gebiet der ganzen NReichspost mit übernehmen sollte, auf die Dauer so umfangreich werden würde, daß man dann doch in absebbarer Zeit zu einer Trennung übergehen müßte. Vielleicht darf ih in diesem Zusammenhange darauf hinweisen, daß im Hauptaus\chusse cin Ab- geordneter, desson Namen ih aus besonderen Gründen niht nennen darf der Herr Abgeordnete Zöphel wird ihn vielleicht kennen —, den umgelehrten Vorshlag gemabt hat: das ganze Luftverkehrswesen sollte vom Reichsverkehrsministerium abgetrennt und dem Reichs- postministerium unterstellt werden. Auch dieser Vorschlag \chien uns niht praktis. Denn wenn man ciner Vereinheitlidung des Ver- kehrswesens das Wort reden und eine praktisde Durbführung dieses gesunden Gedankens herbeiführen will, bann muß man dazu über- gehen, auch das wichtige Gebiet des Luftverkehrswesens in den Bereich der Gesamtarbeit des NReichsverkehrsministeriums einzustellen.. Weiter hat der Herr -Abgeordnete Dr. Zöphel den Wunsch aus- gesprochen, es möchte für eine wirksamere Propaganda auf dem Ge- biete des Eisenbahnwesens und des Verkehrs gesorgt werden. Der Gedanke ist gewiß gesund und soll volle Unterstüßung der Reich8- regierung und insbesondere auch des Meicksverkehrsministers finden. Ob er aber gerade im Augenbkicke so durdbgeführt werden kann und si praktis so verwirklichen läßt, wie der Herr Abgeordnete Zöphel es meint, erscheint mir doch angesits unserer Verkehränot außerordent-

lich aweifelboft. Win Hnnen in dam Augenblick, wo win ag eine

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