1919 / 248 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 29 Oct 1919 18:00:01 GMT) scan diff

finden \ich noch im Ausstande, während 30 000 die Arbeit wieder- aufgenommen haven sollen. „Nieuwe Courant“ meldet aus Washington, daß der Farmerbund den Ar- bettern seine Unterstüßung angeboten hat. Die U dieses Bundes liegt in den qroßen Weiz: engebieten. In Dakota wurden die Get: etdeelevatoren und Maschinen von den xarmern besezt. Die Regierung begründet ihren „S("y der Ge- ameinschaft gegen gebrohene Kontrakte" damit, daß die Berg- arbetter währ nd des Krieges einen Dauerkontrakt mit der Ne- gierung eingegangen feien, der bis April 1920 bindend sei. Der drohende ohlenarbeiterausstand und die Gefahr einer Verlängerung des industriellen Kampfes machen EiudruEck auf Wall sireet.

Technik.

Die §9. Hauptversammlung des Vereins deutscher Fngenieure wurde am Montag, den 27. Oktober, Vormitiags 9 Ube, in der Aula der Technischen Hochschule Char- Vottenburg in Gegenwart von Vertretern zahlreider Behörden, An- stalten und befreundeter Vereine mit einer Ansprae des Vor- sißenden, Generaldirektors Reinhardt, Dortmund, eröffnet. An

dem unglüdcklihen Ausgang des Krieges, so führte er aus, sei mit sch{auld, daß wir einerseits außer der militärishen und wirtichaftlihen Kraft auch die Technik unserer (Bogner untershägt haben und daß andererseits unserer Technik daheim nuiht die genügende

Wertshäßung entgegengebracht worden fei, um fle zur vollen Wirkung kommen zu lasen, Eine weitere Ursache sei, daß der Mammonismus und Materialismus, die fh son vor Beginn des Krieges breit zu machen begonnen hatten, im Kriege vielfa zu nackter Selbiisucht ausgewachsen seien. Etuen Rest von Zdeali?mus habe si das gebildete Beamtentum bewabr ; dem auch die Mehrzahl der Mitglieder des Vereins deutsGer FIn- genieutxe angehören. Ihre Aufgabe sei es, diesen alten Jdealismus wieder zu Chren zu bringen und uns zu dem heilenden Gedanken aurückzufübren, daß die Arbeit an sh ein Zweck des Lebens sei und erst in zweiter Linie der Lohn und der damit verträgliche matertelle Genuß des Lebens stéhen. Dieser Aufgabe müßten die tehnishen Kreise um so mebr nachoehben, als man in den letzten Jahren erkannt habe, welche gewaltige Bedeutung der Technik im öffentlihen Lben zukomme. Daraus entstehe weiter die Pflicht, sh der Betätigung im öffent- then Lben noch mehr als bither zu widmen. Der Redner betonte, daß hier der Notwendigkeit au) Schwterigkeiten in der Auswahl der geeigneten Persönlichkeiten gegenüberständen, und führte im Zu- sammenßang damit einige bemerkens8werte Gedanken über tehntsGes,

Yaufmännisches und juristishes Denken aus, indem er jeder Art ihre: Berechtigung zusprah. Er wies dann kurz auf die Aufgaben hin, die in Zukunft für die Erziehung

der Ingenieure bestehen, und erhob a's Vorbedingung fü” eine gedeih- lîhe Gestaltung unserer ungewissen Zukunft die Forderung, daß die wirts{aftlihen Gegensäge innerhalb unseres Volkes auf eine ver- nürftige und würdige Weise zum Ausgleich gebraht werden müßten. Im Arschluß daran wurde der langjährige verdienstvolle Kurator des Vereins, Geh. Baurat Dr.-Jng. ehrenhalber Taa k s - Hannover, quiläßlih feines Scheidens aus dem Vereinsamt zum Ehrenmitglicd des Vereins sowie zum lebenslänglichen Mitglied des Vorstands er- nannt, Die Reibe der Vorträge eröffnete der Staats\ekxretär a. D. Dr. August Müller, der über das Thema sprach: „Dur ch welche. Mittel muß die deutsche Industrie der Veränderung ihrer Produktionsbedingungen Nech- nungtragen?* Darauf hielt der Geh. ‘Neg.-Nät Prof. Dr.-Ing. Walter Neichel einen Vortrag über „Dte vorläufigen Grenzen im Elektromaschinenbau“. "Beide Vorträge wurden mit lebhaftem Beifall aufgenommen. Am Nachmittag des Montags fanden geschäftliche Verhandlungen des Vereins ftatt. us deri Inhalt des vorgelegten Geschäftsberichts sei folgendes Yervorgehoben: Die Mitgliederzahl des Vereins beträgt zurzeit über 2b 000. Der Verein ist dabei, die Beziehungen zu den zahlreichen früheren Mitgliedern tin Ausland, die durch den Krieg unter- brochen waren, wieder aufzunehmen. Die neue Zeitschrift „Der Betvieb“, die hauptsählih die Fragen der WBetrieb3-

rganifation, der wirtschastlihen Fertigqung, Normung und Typung behanvelt, bat fi bióber günstig entwid-elt. Auch von der neu ein- gerichteten „Technischen Zeilschriftenschau“, die im Dezember v. F. einge: ihiet, außer Au8zügen aus der ‘einschlägigen technis{en Literatur auc) Ueberseßungen aus fremdfprachliczèn Z-it|chriften liefert, hat das siilihe Interesse der Jndustrie und sonstiger technisher Berufskreise gefunden. In Verbindung mit andereu Vereinen wird dernächst eine deuts)-te{nise Auslandzeitshrift herausgeg:stben, die in drei

Ausgaben, nämlich deuts, spanisch * und englisch, erscheinen soll. Jm Zusammenhang mit diesen Unternehmungen und für den

Vertrieb der sonstigen zablreißen Sch.iften und Beröffentlihungen des Vereins is eine cigene Berlagsabteilung des Vereins im Fn- genieurhaus, Sommerstraße 4a, gegründet worden. Zahlrei find die tewuisdhen Söonderkurse, die der Verein in neuester Zeit ver- auslaltet hat. So 3. B. über das Abrechnung! verfahren in Fabrik- betrieben, bautc&nishe Vorträge und Uebungen, Vorträge über Technik und Landtoirtschaft, über Siedlungswesen, rationelle Wärme- wirtschaft usw. Von den weiteren Arbeiten des Vereins iei seine Mitwirkung bei den Arbeiten des Aus\ccusses zur Beratung des Zohlengesetts, feine Bemühungen um die Vereinheitlihung des Ver- kehr8, ‘die Neugestaltung der Gebührenordnung für Architekten und Fn- genieure soroie für Zeugen und Sachverständige kurz erwähnt. Vom Normenaus\chuß der deutschen“ Industrie, der vom Verein gegründet und an dessen Arbeiten der Verein ftark beteiligt ist, find bisher 180 Normalblattentwürfe veröffentlihßt, während fich 250 Normen- blätter in Bearbeitung befinden. Aus den Verhandlungen des Borständsreites, die der Hauptversammlung vorausgingen, sei herbvors- gehoben, taß. zum Kurator des Vereins der Baurat .Dr -Ing. ehrenhälber Lippart, Nürnberg, bestellt worden ist. Der bis- berige - stelivettretende Direktor d:s Bereins- W, Helklm ich wurde zum Direktor ernannt.

Am zweiten und leyten Tog der Hauptversammlung sprach zunächst ter Prof. Dr.-Ing. Ade1f Nägel, Dresden, über das Thema DUL Me ptm der LTeGmts%Gen HobsPulen. - Den Schlußvortrag bielt der Negierungsbaumeister Otto Buschbaunm, Gleiwit, über „Vorschläge zur Neform des deutscchen Verkehrswesens“. Der Nachmittag war den Sißungenckder Sondergruppen gewidmet, die der Verein deutsGher Ingenieure zur Behandlung einzelner techni\{her Fragen in seinen Beziräsvereiuen gegründet hat. Es handelte sich um die Gruppen für Betriebs- organisation, sür technische Mechanik, für industrielle PsyGzotechnik und um den Deutschen Auss{uß für tebnish:e Schulwesen. In der Gruppe für Betriebsorganisation berichtete der Divl.-Ing. W. Hellmich über ‘die bisherigen Arbeiten der Ausschüsse dieser Gruppen und über die zukünstigen Aufgaben des Vereins auf dem Gebiete. Pro°. Toussaint erörterte den günstigen Einfluß der No1mung auf die Abmessungen und Formen der Werkzeuge und erwähnte u. a. die vorteilhafie Cinscbränkung der vielen bisher üblichen Gewindesysteme auf nur zwei. Der Zngenieur &F. Kutsche erörterte die Grundsäße der Organisalion des Betrichäbüros, Er wies auf die Entlastung der Meister dur die Vergebung \chckriftlißer Arbeiten an das Betriebsbüro hin, crörteite die Notwendigkeit der Führung von Karteten im Betri-bsbüro über das Matertal, ferner für die Ueber- wachung und „die Termine. In der Gruppe für technische Mewhanik besprach der“ Zivilingenteur G. Duffing ein bemerkenswertes neues Vers- fahren für die Integration von Differentialgleihungen, während der Prof. Dr.-Ing. Gümbel den heutigen Stand des Shmierungsproblems erörterte. In der Gruppe für industrielle Psychotenik sprach Dr. W. Moedz über den gegenwärtigen Stand der industriellen Psychotehnik, und im Deutschen Ausschuß für technisdhes Schulwesen wurde dur den Dir. Jungheim eine lebhafte Erörterung über Lehrgänge für diz praklische Ausbildung des Lehrlings in den Werk- stätten der mechanischen Judustrie veranlaßt. Es handel! e sich dabei

bildung unserer Lehrlinge im einzelnen vorgou Die Ergebnisse follen eine Handhabe bet der Lehrlingen bilden,

ommevx werden soll Neueinftellung von

Literatur.

Ueber den Aufbau des Weltalls, und zwar über die räumliche Anordnung der Sterne auf nd ihrer scheinbaren Verteilung, gibt Dr. Kienle m „Weltall n der von der Berlin-Treptow-Sternwarte herausgegebenen bild-

gesch@müd@ien Zeitschrift, Aufshluß. Fn dem vorliegenden ersten Teile der Abhandlung kommt er zu klar formulierten wichtigen Er- gebnissen, wie z. B. dem, daß die Zahl der Sterne 6. bis 9. Größe mit der Stecngröße umso stärker zunimmt, je näher sie der Milch- straße stehen. Ucber Kreisteilungen und ihre Herstellung berichtet Dr. Blo, und der Herausgeber, Dr. Archenhold, gibt Anweisungen zum Photographieren der bevorstehenden Mondfinsiernis. Zwei ganz-

dem Aufsaß beigegeben. Eine Neihe kleiner, interessanter Mit- teilungen besdfließt das Heft, mit dem das „Weltall“ seinen 20, Fahr- gang beginnt.

Laud- uud Forftwirtschafi.

Der Deutsche Landwirtshaftsrat hält am 5. und 6. Novembec im Provinziallandeshaus (Matthäikirhstraße 19/20)

neue Wärmewelle am 11. ein, die für die Jahreszeit ganz ungewöhn-

zurüd. Dann aber fand vom 19. zum 20. September die sommer- liche Periode ein jähes Ende durch cinen Sturz der Temperatur bis A unler den normalen Zustand dieser Tage. aud des Monats zur Beobachtung, in den meisten Gegenden allerdings

An einzelnen Stellen kam es an den genaunten Daten Nachts [hon zu leihtem Frost, und im Gebirge stell

ein. Schönwetterperiode der ersten beiden. Dekaden den Aus\@lag : überall war das Monatsmittel der Temperatur zu bo, am wenigsten im Nordwesten äußersten Osten mit fa

Die mittlere Himmelébedeckung blieb überall unter den wartenden Werten, während die Sonnenscheinregistrierungen dur(- weg ein Mehr aatea das stellenweise 70 Stunden

cusmachte.

Temperatur während wurden in der warmen Periode notiert, fühlen Zeit cine größere Leßtere konnten invessen die monatlichen Niedershlagsmengen nit mehr auf das normale Maß bringen; diese bielten id im größten Tell des Landes zwischen 50 und 100 0/6,

seine 47. Plenarversammlung ab. Auf der Tagesordnung stehen aut:er Geschäftlihem folgende Berichte: Lage und Aufgaben der deuts{chen Landwirtsdaft. Berichterstatter: Wirkiicher Geheimer Rat Edler von Braun, Berlin. Organisation des !andwirts{aft- lihen Berufsstandes. Berichterstatter: Kämmerer p“ Dietramszell; Dr. Aêsmis-Kiel, Direktor der Landwirtczastskammer. Gefährdung der landwirts{haftliden Erzeugung durch die Etin- führung von Betricbêräten. Berichterstatter: - Hofbesißer Dusche- Isernhagen, Mitglied der Deutshen Nationaiversammlung. Land- arbeitsordnung und LZarifvertrag für Forstarbeiter Berichterstatter: Nittergutsbesißer Freiherr von Wangenheim- Klein Spiegel, Vorsitzender

die Sozialifierung der Landwirtschaft. Berichterstatter: Geh. Ÿ Rat Prof. Dr. Semmler-Breslau, Mitglied der Deutschen National-

| lihe Hige.

seitige Abbildungen der Mondfinsternis vom November 1910 sind |

_Sghilcher, |

der Landwirtschaftskammer für Pommern, Stellungnahme gegen | D j

¡ Personen wurden getötet. Teg.s ! S8

versammlung: Amtsrat Dieckmann-Heimburg, Vorsigender der Land- wirtshaftskammer für Braunschweig. Steuergeseßgebing und die j Landwirtschaft. Berichterstatter: Dr. Oberfohren-Kiel, Mitglied der | Deut|chen Nationalversammlung, Der Siedlungspian der Neichs- | egierung. Berichterstatter: Generallandschaftsdirettor, Wirkl. Geh, | | | |

Oberregierungs1at Dr. Kapp-Pilzen; Landrat Rotberg-Fallingbostel.

Verkekrêwefen.

Briefe nach dem Auslande werden häufig noch nach den alten Gebührensäten freigemacht. Es wird daher erneut darauf aufmerksam gemacht, daß für Biiefe nah Deutsh-ODesterreich, Luremsa burg, der T\hecho-SlowaLet und Ungacn die inneren deutschen Gebührensäße gelten, daß aber nach dem übrigen Ausland die Gebühren sür Briefe bis 20 g auf 30 2 unt für jede weiteren 20 g auf 20 4 festgeseßt sind.

Nr. 87 des „Zentralblatts der Bauverwaltung“ herausgeaeben im Ministertum der bffentlißen Arbeiten am 25. QL- tober 1919, hat folgenden Jnhalt : Am liches: Dienstnaccihten. Nichtamiliches: Kleinwohnungébauten tec Stadt Stuttaart. Ueber Zerstörungen von Betonbauwerken durch Siderwässer. WVer- mishtes: Denkschrift über die Bildung eines Reihsverkehrs- ministeriums. Haushalt des Neichêverkebrsministeriums. Auf- ¡ösung der Betriebsverwaltung dec Neichsei)enbahnen. Haupt: versamwlurg des Vereins veutscher Ingenieure. Z50jähriaes Be- stehen der bayeri\hen Landesgewerbcanftalt in Nürnbera. Mormen- aus\chuß der deutschen Judustrie. Wilhelm von Siemens |. | Bücherschau.

Tüeater nd Mufit.

Im Opernhause wird morgen „Martha“, mit den Damen Gerhart, Bixkenströôm und den Herren Stock und Bachmann beseßt, aufgeführt. Die Partie des Lyonel fingt Herr Ludwig Noffmann vom Stadtth-ater in Mainz als Gast auf Anstellung. Dirtgent ift Dr. Besl. Anfang 7 Uhr.

Im Schau) ptelhause wird morgen , der bekannten Beseßung gegeben.

Maria Stuart‘ in | 4 1 Bruck. Anfang 65 Uhr.

Spielleiter isi Dr, Reinhard

Maunigfaltiges,

Der „Bund deutscher Frauen zur Befreiung der Kriegsögefangenen in Hamburg“ hat, wie „W. T. B.“ mitteilt, dur WVBermitilung des Generals Dupont an Präsidenten Poincars ein SŸteiben mit der flehentlien Bitte um Zurücksendung der deutschen Kriegs- gefangenen vor Eintritt des Winters gerichtet. Der General Dupont hat es übernommen, dieses Schreiben an den Prä- fidenten Poincars gelangen zu lafsen.

——_————-.

« at A B E:

Ueber die Witterung in Norddeuts{land im Monat September 1919 berichtet das preußisGe Meteorolo- gische Institut auf Gcuud der ang: stellten Beobachtungea : Nachdem der eigentlice Sommer dieses Jahres kait und regnerish verlaufen | war, brachte der September in feinen beiden ersten D-taden einen

A

vächtigen Nachsommer. In « den ersten Tagen des Monats gingen

die Temperaturen im ganzen Lande so energisch in die Höhe, daß fie

liche Hize brachie. Erreichten doch die höchsten Temperaturen, die zumeist am 12. und 13. eintraten, Beträge bis zu 35 Grad und überschritten damit alle an diesen Septembertagen in ven legten 70 Jahren vorgekommenen Werie. Von da an ging das Thermometer in der nähften Woche zunächst bis auf ungefähr normale- Stände

So tamen denn

schon am 21. teilweise die niedrigsten Thermometerstände

C j ten sich die erften Schneefälle Für den GesantdurWschnitt des Monats gab indeffen die

mit Be Zehnteln, am meisten im Südosten und t drei ganzen Graden. Wie bei der Temperatur,

o waren au bei Bewölkung und Sonnenschein die ersten zwet onatsdrittel für den Auétfall des Gesamtmonatswertes bestimmend. zu ers

Natürltch ging dieses Witterungselement dem Verlauf der ! es Monats paralle). Zahlreiche heitere Tage |

[ ihnen folgte jedo in der

MNeihe von trüben, reanerts{en Tagen. |

in der Mitte Norddeutsc-

um grundlegende Untersuchungen darüber, wie die praltische Ausa

lia ata

lands blieben fie jedo unter der Hälfte des Normalbetrags. Hier im Trockengebiet waren die

absoluten Negenböhen geringer als 25, *

Lm ir S Ma E L M E P MES A L M-M Mr Irr M

Frankrei Aufsichtspersonal gescickt deutslze Sprache beherrscht.

dur, daß sie den Verkehr fabotieren. der Nheinschiffahrt. ihre Waren über französishes Gebiet umzuleiten.

bezugsvorstellüng. Nomantisd)-tomishe Oper in vier Akten von Friedrih von Flotow, Zext (teilweise nach dem Plane des Saint Georges) von Wilhelnt ¿Friedrich. Musikalische Leitung : Holy.

bezugsvorstellung. Stuart. [ i Spielleitung: Dr. Reinhard Bruck. Anfang 6X Uhr.

rem aBe find aufgehoben. leitung: Dr. Reinhard Bru

Gestorben:

o 1

in einigen regenärmsien Bezirken geringer als 10 mm. Sm großer

und ganzea war sonst die Verteilung der monatlichen Niederslags,

mengen ziemli gleid;mäßig; bemerkenöwert groß wgren die Monats,

j beträge lediglich in der Nordbälfte Schleswig: Holsteins und t

i Königsberg i. Pr. mit Umgebung. Die sommerüche Schönwetter,

i periode wurde zu Anfang des Monats eingeleitet mit "der Ent, eni et

widlung eines Hochdrudgebiets, das seinen Kern in östlicher ober nordöftlider Nachbarschaft von uns hatte. Nur vorüber ebende

Unterbrechurng der antizyklonalen Lage vermochte eine nordis{e De, pression zu bringen, die am 7. September Einfluß auf unser Gebiet gewann. Schon am 9. und 10. verlagerte fi, diesmal von Westen boi stoßend, ein neues Hoh nah dem mittleren Europa und verur sat, in den nächsten Tagen bei reinstem Strahlungêwetter fene ungewöhn, In der Folgezeit erhielt sih der Luftdruck hoh; da aber vielfach Luftzufuhr aus kälteren Gegenden erfolgte, nabm die Wärme ab. Nach vorbereitender Erniedrigung des Dcucks brach vöm 195. zum 20. September cine tiefe Depression in das mittlere Europa ein, die auf ihrer Nücseite Luft weit aus dem Norden fräftig anfaugte uny damit den erwähnten Kälteeinbruch dieser Tage bervorrief. Weitere Depressionen auf verschiedenen Bahnen gaben dem legten Monats. drittel seinen vorwiegend trüben und regnerishen Charakter. i

Duisburg, 28. Oktober. (W. T. B.) In der am Montag in Mannheim abgehaltenen Versammlung der Mitglieder bez Deutschen Transportarbeiterverbandes, Abteilung der Binnens\chifer und Flößer tes Nheins und feiner Nedenflüsse, Sig Duisburz wurde beshlofsen, zur Linderung der Kohlennotin Süd. deutschland auf den Rheinfahrzeugen jeden Tag zwei Ueberstunden zu fahren. Außerdem ist man gewillt, an den freien Sonntagen im Novzmber zu arbeiten.

St. Ingbert, 28. Oktober. (W.T. B.) Jn denPfälzi«

\chen Pulverfabriken erxplodierten gestern unter beftiger Detonation zwet Schwarzpulvermühlen. Vier

__ Wien, 28. Oktober. (W. T. B.) Den Blättern zufolge er eigneten sich gestern in Prag Ausschreitungen gegen deutschsprehendePassanten, die besonders von t\checi|Gen Legionären ausgingen. Eine Person wurde {wer verleßt. _ Intusbruck, 28. Oktober. (W. T. B.) Wegen /volkl, ständiger Erschövfung des Kohlenvorrats wurde im Bereich d-r Staatsbahndircktion Innsbruck die Einstellun g

ämtlicher Personenzüge sowie des gesamten Güter, ertebhrs, ans8genommen die Lebensmittelbeförderung, bié zum . November verfügt.

Verfailles, 28. Oktober. (W. T. B.) „Matin* bestätigt, daß seit gestern vormittag die Fabriken der Schwerindustrie von Roubair -Tourcoing wegen Kohlenmangels geschlofsen sind.

Amsterdam, 28. Oktober. (W. T. T Das „Neutershe Büro“ meldet aus San Diego in Kalifornien: Amtlic wird mitgeteilt, daß zwei amerikanishe Flieger, die seit dem 31. August vermißt waren, vou mexikanischen Fischern, die fle in ihren Flugzeugen auf dem Wasser treibend fanden, auf grausame Weise ermordet wurden.

Bern, 28. Oktober. (W. T. B.) Die Einfstel ; Güterverktehrs ) Die Einstellung des

ehrs zwischen Elsaß-Lothringen und der Shweiz ist kaut der Genfer „Feuille“ dur die une

ruhigen Verhältnisse im Elsaß notwendig geworden.

Die elsässiihe evölkerung it besouders deswegen erregt, weil hat, das nicht einmal die

Die Eisenbahner, die nach ihrem leßten

Ausstand die Arbeit wiederaufnehmen mußten, ohne die volle Erfüllung ihrer Forderungen erreicht zu haben, rächen nun da-

Das gleiche tut das Personal Die Behörden haben daher die Schweiz ersucht,

(Fortsebung des Nichtamtlichen in der Ersten und Zweiten Beilage.)

Theater,

Opernhaus. (Unter den Linden.) Donnerstag: 223. Dauer- Dienft- und Freipläte sind aufgehoben. Mariha.

Dr, Karl Besl. Spitelleitung: Karl

D

Anfang 7 Uhr. Schausp telhaus, (AmGendarmenmarkt.) Donnerst.:235.Dauer-

Dienst« und Freipläße find en Maria

Trauerspiel in fünf dg R von Friedri Schiller.

Freitag: Opernhaus. 265. Kartenreservesaz, Der Dauer:

| bezug, die ständig vorbehaltenen sowte die Dienst- und Freipläge sind aufgei)oben. 2. Bolksvorstellung zu ermäßigten Preisen: Palestrina. Musitalisße Legende in

drei Akten von Hans Pfißner. Anfang

fic). bald über den Normalwert erhoben. Nach kurzer und un- f 6 Uhr. (Ueber sämtliche Pläße ist bereits verfügt.) bedeutendec Abkühlung vom 8. bis 10. September setzte dann eine | Schauspielhaus. 236. Dauerbezugsvorstellung. Dienst- und

) Coriolan. Historisches Drama in fünf ufzügen (14 Verwandlungen) von William Shakespeare. Spiel- Anfang 7 Uhr.

Familiennacchrichten,

Verlobt: Frl. Margarethe von Förster mit Hrn. Hauptmann z. D.

Albert Jonas (Brandenburg a. H.). Frl. Gabricle Bake mit

Hrn. Rittmeister d. Nes. Nikolai Böhtlingk (Domäae Kreischau-—

erst am legten Monatstag; denn nah vorübergehender Wieder- Torgau). erwärmung um den 26. war das Monatsende wieder empfindlich kühl. Vereheliht: Hr. Hauptmann Maximilian Frhr. von Kettl:r

mit Frl. Anne-Marie von Heinemann (Wann}ee).

Dr. Generalleutnant ¿. D. Frhr. Fried von Kranc (Wiesbaden). Hr. Geh. Dberjustizrat, Oberlandesgerits- Senatépräsident a. D. Viktor Hübner (Breslau). Hr. Geb. Regierungsrat, Universitätêéprofessor Dr. Friedri Holidefleiß (Breslau)

Verantwortlihßer Shriftleiter: Direktor Dr. Tyrol, Charlottenburg. im Monat | Verantwortlich für den Anzeigenteil: Der Vorsteher der-Geschäftéstella

Rechnungsrat Mengering in Berlin.

Verlag der Geschäftsstelle (Mengerin a) in Berlin. Mit 5, N 5 H r Druck der Norddeutschen Budbdruckerei und Verlagsanstalt

Berlin, Wilhelmstraße 32. Bier Be

Beilagen (eins{ließliG Börsenbeilage) und Crfte, Zweite und Dritte Zentral-Handelsregister-s

An Le

Nichtamtliches,

Deutsche Nationalversammlung in Verlin.

109, Sißung vom 27. Oktober 1919, Nacht r-a g.

e Nede, die bei Beginn der allgemeinen Aussprache über die dauernden . Ausgaben des Haushalts des Meichswirtscha [lôministeriums der Reichswirt- Liner Sch m 1d t gehallen hat, hatte folgenden Wort-

U:

Grm v

A

Meine Damen und Herren! Die Sorge, wie wir unser Wirt- shaftsleben wieder zur Gesundung bringen, ist allgemein, die Hinder- î l 2 L ha) ' V ) nisse sind riesengroß, tie uns entgegenstehen, und immer wieder treten

neue in die Erscbeinung. Dennoch wäre es fals, die Lage, in der wir uns befinden, in allzu tüsteren Farben zu \{hildern. Es find nah

meiner Ansicht Ansäßze vorhanden, die Tie Aussichten zur Besserung berstärken. Jb möchte, um cinen Ueberblick über unsere gesamte Wirt- shaftélage zu geben, der natürli nur ein ganz kurzes RNesümce sein kann, zunächst einmal mich der Webensmittelversorgung zuroenden.

Meine Damen und Herren! Am Ende des vorigen Jahres erschien es sehr fraglid, wie ansere Brotversorgung im damals laufenden Wirtsckaftéjahr . durcgeführt werden könnte, 8 waren Meinungen au damals vorhanden, die dabin gingen, daß es kaum mögli sein würde, die |Broitersorgung aufrolizuerhalten, man werde wieder zu Kürzungen unscrer Rationen kommen und es wäre au faum möglich, durch Auslantéeinfuhr ven Fehlbetrag“ zu deen. Alle diese Annabmen haben si als irrig erwiesen. Es war uns mögli, bis zum Ende des Wirtschafisjahres cine Ration aufrecht zu erhalten, die gegenüber der leßten Ration des Kriegszustandes erhöht worden war, und wip konnlen. fernerhin zu, unjerer Freube aus dèr heimen Produktion unseren Bedarf an Brotgetreide bis zum Ends: shaftsjahres deen. ' Daneben And wär jeßt dazu übergegangen, die Ausmahlung tes Mebls auf §8. % Bberabzuseßen. Damit wird der Bevolkerung ein besseres Brot gebvten und ter Landwirtschaft ein ver- mehrtier Kleieüberschuß für die Biehbaltung zur Verfügung gestellt, sicherlich. zroei Maßnahmen, die in her ftädtisden Bevölkerung und in der Landbevölkerung angenchm empfunden werden. (8 ist uns ferne möglich gewesen, dur erhebliche Ginfubr amerikanischen Mebls und Getreide der städtijhen Bebölkerung eine Zusaßration bis zu 250 Gramm Mehl pro Kopf zu gewähren. Wenn diese Verteilungs- quode auch nicht allgemein und regelmäßig durchge{übrt werden konnte, fo bot sie doch immerhin gegenüber dem früheren Zustand eine erheb- tihe Erleichterung än ter Œrnäbrung.

Wir bâben ein großes Quantum von Silaweinefleish und Spe eingeführt, das gleichfalls als Klabration für die städtiicbe Bevölkerung zur Verteilung kam. Wir baben auch erhebliche Menggn gefrorenen FFleisckes und Konservenfkeisches eingeführt und konnten mit diesen Be- ständen unsere heimisdch Viebablieferung sckchonen. :

komme ih zu ciner kurzen Darlegung unserer ViehLowirkt-

Damit

{aftung und (Fleis{ablieferung. Jch finde bei dieser Frage leider mcht das nôtige Verständnis, weder bei der Landwirtschaft noch bei der städtischen Bevölkerunz. Während die städtishe Bevölkerung mit sehr großem Nactdruck, wie ib es ja verständlich finde, eine größere WBelieferung mit Frischfleich fordert, wird von der Landwirtschaft der Nachweis geführt, daß sie nit in der Vage sei, größere Anforderungen an der Viecbabtlliekerung zu befriedigen.

I! dog Vit des (Wiri-

Wenn wir uns die Grgebnisse der leßten Vicbzählung ansehen, dann müssen wir diesen Einwand siherlid gelten lassen. Wir hatten bet der Viehzahlung vom 2. Juni 1919 beim Nindviebbestand über drei Monate. alt eine Abnahme von 9,5 % gegenüber dem Stande vom 1. Juni 1918 zu verzeichnen und eine Abnahme von 124 % gegenüber der leßten Friedenszählung vom 1. Dezember 1913. Was nog viel übler in die Grscheinung tritt: die abl der Mischfübe ist in diesem Zeitraum um 15,8 2% zurückgegancaen.

Noch s{blimmer sieht es mit unseren Sclbweinebeständen aus. Wir batten na rer ¿zahlung vom 2. Juni 1919 einen Schweinebestand bon 3827 434 Stück. Gogénüder dem.1. März 1919 bat die Zabl ter Schweine unter einem balben Jahr unv B18 % zugenommen, und die Zahl der Schweine über ein haltes Jahr tis zu einem Jabr um 37,3 %. Diese Zunahme 1 fiherlih sehr erfreulid im Hinblick darauf, daß die Bevölkerung in FriedenSzeiten ja zu einem großen Teil auf_ den Genuß von Scbweinefleisch angewiesen war. Jch. kann nun rht mit inem Bedenken zurückhalten, nämlich damit, daß durch die

große Aufzudbt von Schweinen „unsere sehr mäßige Kartctfelernte #8“

verringert wird, daß wir der Boepölkerung nicht die nötigen (Kartoffeln zur Verfügung stellen können; aub unsere Gerstenbestände werden siherli dur eine große Schweinehaltunc in Gefahr gebracht. Aber lbst diese Zunahme unserer Scbweincbestände ergibt immerhin, wen Sie den Fricdensstand berückst{tigen, ein Minus in den Schrweinebeständen um 62,3 %, also ein Beweis dafür, wie außer- ordentli stark unsere Biehbaltung®* während des Krieges und der nachbfelgenden Zeit gelitien bat, VDaäaraus croibt fc zuglei die Er- flärung, weshalb unsere Fleischbelieterung so ickchlecht 1st und weshalb wir nit in der Lage sind, diese Fleischbeliéferung auf die Höbe hinauf- zubringen; wie es. die Bevölkerung wünsckt. Der Bauer liefert even gegenwärtig sein Vieh nicht gern äb, weil er es behalten will, weil es für die Aufrechterhaltung seiner Wirtschaft unbedingt notwendig ist. Wenn bei der Gelegenheit sebr oft die Empfehlung gegeben wird, man

E, 2 Ea ¡CDL

sollte mit energischen Zwangömaßnahmen eingreifen, um eine größere Abgabe zu erzwingen, so. muß ich offen sagen, daß ih gerade auf dem Gebiete der Viebablieferung sehr große Bedenken habe, mit energischen Zwangêmaßnahmen verzugehenz; denn "ih glaube, es ift unter allen Singriffen, die der Landwirtschaft in das freie Verfügungsreht heute zugemutet werden, der schmerite, wenn man in die Viehbestände zwangE- weise cingreift. Jch boffe bestimmt, daß dais: Verständnis auch in land- tririschafilichen Kreisen so stark ist, daß sie diejenigen Bestände ab- geben, die dringend notwendig sid, um unserer Bevölkerung eine Bessere Fleisbbelicferung zu sichern. Wir. werden - unsere Fleisch- versorgung nicht anvers aufrehterhalten können, als indem wir unsere

Er

Berlin, Mittwoch den 29 Oftober

Gi E pu E d Rot Sdo s Mol ODILOCITaN 1m nant

schonen und versuden, in möglibstem Um-

F S174 Tas s Fel A T R N C, A Cuno Tie 044 200 C R E Aa fang durh Etnfubr von ausländisben Se{weinen Ersaß zu schaffen.

T2 1 trl m1 4 414 Toy M. 47 L bia) E 9174 F0Y ov N

Ge muy nmtärlih auch mit allen Maßnahmèn darauf gedrungen werden, A C 4 Blas L beé h Roanitnish: +5 at R ah 1 P Gor Î d dle Schwetnehaltung Fu begünstigen unde Doczubringen; denn das

Schwein ist für uisere Fleisckversorgung der beste Lieferant und der- jenige, der uns am ersten aus dieser bedrängten Lage hberausbringt,

Was unsere Kartoffelbelieferung anlangt, sv war zu Beginn des Krieges, wenn ih einen Rüfölick tun darf, die Aussicht für die Ver- sorgung Ter Bevölkerung sehr ungünstig. Die s{lechte Ernte, die uns zur Verfügung stand, bot fi ¡ die genügente Grundlage. Dennoch ist &s uns gelungen, mit vieler Mühe die Karioffelration im wesentliczen au für die städtisde Be- völkerung während des Wirtschaftsjahres aufrechtzuerbalten. Wir mußten leider dazu: greifen, vom Ausland erhebliche Bestände heranzubolen, die sehr teuer waren. Aver es stand an erster ‘Stelle für uns die Frage, die Versorgung der Bevolkerung mit den notwendigen Bedarfsartikeln zu befriedigen. Die gegenwärtige Lage in der Kartoffelversorgung ist keine andere als die. im vorigen Wirtschaftsjahre. Es wird ja an- men, daß die Ernte in ‘diesem Jahre noch s{lechter ist, so daß natürlih in der weiteren Folge Erschwerungen in der Versorgung eintreten werden,

Die größien Hemmungen sind leider gegenwärtig verursadt dur unsere (Transporischwierigkeiten. Wir haben leider zur Anlicferung von Kartoffeln nur 50 % der notwendigen Wagengestellung zur Verfügung. Damit ift vie ganze Winterversorgung der Großstädte in Frage ge- stellt, und ih kann meinerseits zu einer Besserung der Winterversorgung nihls beitragen, wenn niht die Transportscwierigkeiten behoben werden. (Hört, hört!) Es mußte versucht werden, und zwar leider wiederum in oiner vom volkswirtscbaftlichen Standpunkt nicht gerade angenchmen Art, diese Ucbelstände dadurch zu beheben, daß wir aus Holland größere Mengen Kartoffeln eingekauft haben, um das wesent- liche Versorgungsgebiet damit zu beliefern. Von Dänemark sind größere Bestände eingekauft, um unsere nordishen Scestädte zu ver- Proviantieren. Der Absc{luß, den wir in Polen für 6 Millionen Zentner Kartoffeln 'gemaht Haben, wird dazu beitragen, für einen Zeitraum wenigstens die Versorgung von Sachsen, Berlin und eir anderen Großstädten \sicherzustellen. Die Preise für die polnischen Kartoffeln sind sehr hoh. s ist ja bereii8 bekanntgegeben, daß der Preis für den Zentner Kartoffeln, die aus Polen bezogen werden,

TE ir die Versorgung der Bevölkerung nicht

N

ligen \

16 M beträgt. Wir sind leider dazu genötigt, so bobe Preise anzulegen, weil wir in einer Zwangslage sind und, ‘soweit ein Einkauf aus

Holland und Dänemark in Betra%t kommt, noch die Valutadifferenz zu berücksichtigen haben, fo daß die Preise sich hier nob höher stellen würden als beim pblnisden Abschluß. Also, ih wiederhole nochmals, es if fein günstiger AtschlUß, ver fich “nux verteidigen läßt unter der gegenwärtigen Zwançeslagé und \cchlechten Versorgung; er ift ein Aushilfsmittel, zu dem wir gedrängt wurden.

Die Versorgung mit Speisefett batte cine Zeitlang recht günstige Aussichten. Wir waren für einen kurzen Zeitraum bis auf 250 Gramm vro Kopf der Bevölkerung binaufgegangen. Ich lege auf die Ver-

ebe weil ih glaube, daß hier ein sehr dringendes Bedürfnis der Bevölkerung vorliegt und wir auch mit einer größeren Quote det Fettverforgung andere Lebens- mitiel einsparen können. Wenn die Bevölkerung mit Fekt versorgt ist, wird ein erheblicher Teil ihrer Unzufriedenheit sicherlich stark ge- mildert werden. Nun stellen fich neuerdings auch hier Schmierigkeiien diesem Versorgungsplan entgegen. Wir baben allerdings die Möglih- eit, große und cenügende Mengen von ODelsaagten und Palmfrüchtci bereinzunehmen, die für unsere Margarineversorgung und Margarine- fabrikation die genügende Grundlage bieten würden. Gs ift aber bei dem gegenwärtigen Stand unserer Valuta. außerordentlich sckchwiertg, die sehr erheblichen Verpslichtungen, die uns die Einfuhr von Delk- saaten auferlegt, (tatsählid zu

erfüllen. (Es t eine Frage der Zahlungsmöglichteit, mit des a n Pr L il

G E A ¿ T EE) i“ / Moor E pInAaX t ABk 10rgung mit SPelleretit etnen ung

T 4 uren Wert,

1f dem Weltmarkt vorhandenen Vor- rats, ob wir unsere Margarinefgbrikation weiter heraufbr:ngen können. Als weiterer Uebelstand hat sich die allgemein in der (Industrie empfundene s{chleckchte Kohlenbelieferung eingestellt, die uns zwang, die Meargarinefabrikation abzustellen. Nußnehr - toll aber die Kohlen- belieferung in dem "Umfange aufrech{t erhalten werden, daß wir die Nation ven 159 Gramm für die Bevolkerung aufrecht erhalten können; und guf dieser Hohe soll au die Produktion erbalten werden.

Nun find in der Bevölkerung sehr viele Klagen "laut geworden über die boben Preise, die unsere Lebensmitt:l überall erreiht haben. Die inländischen Lebendmiitel, die ausländisdben Lebensmittel, die auf den freien Markt kamen, alles ist in den leßten Monaten wieder im Preise: aufwärts gegangen. Jch möchte bitten, dabei zu berücksichtigen, daß wir gegenüber diesen Prei!sbewegungen bis zu einer gewissen Grenze Teider nichts unternehmen können. Wir müssen berücsichtigen, daß unsere Produktion fortgeseßt erhöhte Anforderungen in bezug auf die Preise für Kohle stellt. Erhöhte Lohne und Transportkosten sowie die Preise für ausländische Rohstoffe, alles macht ih geltend bei der Preisbestimmung sowohl ber inländischen Produkte, als auch der- jenigen Waren, die wir vom Ausland. beziehen, Auf das Ausland haben wir ja in der Preisbestimmung überhaupt keinen Einfluß. Gs ist nickt möglich, hier irgendwie preisfenkend zu wirken. Wir sind nur bemüht, die wilde Konkurrenz, die auf dem Auslant'3markte in Er- \ccinung tritt, heim Einkauf von Lebensmitteln möglichst dur einen zentralecn Einkauf zu beseitigen.

Zas nun ‘die Preissenkung betrifft, die wir bei der hohen Preis- age, die die ausländisckcn Lebensmittel erreichten, herbeigeführt haben, o darf 1ch den Damen und Herren heute: vielleiht noch cinmal in die Grinnerung zurückrufen, um welche erhebliden Beträge es sich dabei im einzelnen handelt. Denn zu meinem Bedauern if mir in “der Oeffentlichkeit in der leßten Zeit wiederholt gesagt worden: Wo sind denn die 1% Milliarden hingekommen, wir sehen gar nichts von cine Senkung der VLebensmittelpreise? Da darf- ih zunächst einmal fest- stellen, daß damals, als wir die Senkung der Leben3mittelpreise vors- nahmen, das ausländische Mebl den Preis von 446 pro Kilo er- reite und der Preis gesenkt rourde auf 1,30 M. Gegenwärtig ift der Preis des ausländisGßen Mehbles durch den ungünstigen Stand der

d +

Y 4 \

ste Beilage zum Deutschen Reichsanzeiger und Preußi

i

schen Staatsanzeiger.

1919.

Valuta auf 8 ‘erhöht, und wenn Sie si vergegenwärtigen, daß wir den Preis von 8 auf 1,30 6 senken, dann können Sie: fi schon einen Begriff davon maden, wieviel von den 114 Milliarden verschluckt werden, wenn man eine solchbe Preissenkung aus Stagts- mitteln vornehmen muß. Der Speck kostete, als wir die Preis« berabsezung vornahmen, 14 X das ‘Kilo, er ist heute auf 20 l unserer Maßnahmen is der Preis auf 6,80 46 reen. Neis wurde von 4 H auf 3,50 M4 herabgeseßt, Hürsen- e vor 3,90 M guf 2 MÆ, immer füx das Kilo. Das Speisefett hat mals, als wir die Preisfenkung vornabmen, 11 M im Auslande stet; gegenwärtig ist der Preis guf, 19 M binaufgegangen, während wir den Preis auf 9 M haben festseem können, Ausländishes Fleisch erroèichte cinen Preis von 15 das Kilo, wir haben den Preis dafür auf 7,90 H gesenkt. Kartoffeln mußfen wir im Auslande zum Preise von 60 bis 80 3 das Pfund cinkaufes, und die Senkung wurde dann bis auf 20 respektive 30 5 vorgenommen.

Ich glaube, wenn ich Ihnen disose Zahlen hier sage und die Preise gegenüberstelle, die wir einerseiïs für unsere Einkäufe im Auß- lande bezablen müssen, und zu denen ‘wir die Ware hier im Inlande abgeben, dann werden Sie selbst die nötigen Schlußfolgerungen ziehew konnen, daß nämlich die 1% Milliarden zur Preis\senkung überhaupt Faum auéreichen werden.

Bisher find außerdem an Zuschüssen für Brotgetrcide i fomme damit zur inländishen Produlftion —, für Frühdruschprämien und andere Zuwendungen 382 Milßonen- aus Staatsmitteln aufz

idet worden. Ferner ist jeßt zue "laufenden Senkung der Preise Prot ein Betrag von 958 Millionen Mark notwendig. Gs hänñdelt [so aub hier um erheblide Akfwendungen. Gegen diese Auf- dungen sind zum Teil in der Presse und auch im Parlament Gin. d erhoben und Bed geäußert worden, ob es sich

f T Or f : ltiegen.… Znfolge J

4

S ch2 C es S I A He D ty co

et D =

ein

u nten HLLN

uncen Bedc empfiehlt, eine folhe Preisfenkune, besonders an inländishen Ptôs dukten, überhaupt vorzunehmen. Jch darf darauf verweisen, daß sowohl

Frankreich wie England denjelben Wej1 der Preissenkung eingeschlagen haben. Auch da sah man fich genötigt,! eines der wichtigsten Nahrunÿs8- mittel gegenüber der übermäßigen Preissteigerung durb Staais- zuscüsse zu senken. Fch glaube, w23 diesen Sibaaten notwendig ift, wo das Getreide lange nicht so teuer eingekauft wird, weil ja dis Valutadifferenz nicht in die Ersceintng tritt, wird boi uns sicherlich gut begründet werden fönnen, Wir simd, wie {on bemerkt, sehr stark auf die Zufuhr vom Auslande angewiesen. Nah Aufhebung déêr Blockade ist die Bewegung freier geworden, Es hemmt uns gegen- wärtig im Einkauf nur der ungünstige Stand der Valuta. Die Markt- besch:ckung auf dem Weltimarkte ist keine ungünstige; Waren und Lebensmittel sind meiner Ansicht nach in sehr erheblichem Umfang zu baben, so daß es für uns nur eime Frage der Zablungêinöglchfcutramd der Zablungsfähigkeit it. Jmmerhin. sind die Warenmengen, die zur E.nfuhr gelangten, sehr erbebliche, und ih darf Ihnen vielleicht aud hier einen UVeberblid geben, in welckdem Umfange in der erstcn Hf dieses Jahres Lebensmittel eingeführt worden sind. Der Gesamtbetrag belief sih au? 765 134 Tonnen im Werte von 2 153 368 000 4... Bei einzelnen der wictigsten Nahrungêmiitel darf ih Zhnen die Ziffern nennen, und zwar handelt es sich dabei um die Einfuhr, die dur Meicbsstellen ‘vorgenommen worden ift. Die Einfuhr, die außerdem noch im freien Verfahren eine nicht unbedeutende Nolle gespielt “Und die sicherlich auch eine große Summe erreicht hat, ist in dieser Be- rechnung nit enthalten. Es wurden durch die RNeicbisfstellen eingeführt ich nenne Ihnen hier die runden Summen und werde mir naher ersauben, im stenographischên Bericht die einzelnen Zahlen genau auf- zuführen —: Meis 16452 Tonnen im Werte von 69098090 4, Zucker 1672 Tonnen im Werte von 12543 009 .#@, Hülsenfrüchte T Werte von 112739 090 4, Vich und Fleisch 54 785 Tonnen pon 589 335 009 Æ, Getreide, Mehk 220 297 Tonnen im Werte von 586 301 009 Æ Früchte, Marmelade,

27 437 Tonnen im Werte von 33 799 000 46, Eier 47 428 80 Stük im Werte - von 30 154000 X, Butter 3157 Tonnen zi 71 930 009 4, Schmalz 21 570 Tonnen im Werte von 237 258 000 Æ,

e

n (o ¿ um Werte

Gemüse

ry

e 37 999 Tonnen im Werte von 86 851000 M, zubereitete Fische Tonnen 1m Werte von 67 509 000 46, Käfe §49 Tonnen 11 Werte von 11 781 000 4, Milch 19011 Tennen im Werte von 108 865 000 4, Kartoffeln 304546 Tonnen ‘in Werte vön 180 226 900 Æ, Schal- und Krusttiere 4229 Tonnen im- Werte voi 4970009 4. Das ist die Einfuhr, die wir in derx ersten Hälfte dieses Jahres an Lebensmitteln zu verzeichnen gehabt haben. ‘Sie ist natürlich weit über die Einfuhr im vorigen Halbjahre hinausgegangen, da uns ja jebt eine größere Bewegungsfreiheit in der Einfuhr gegeben war.

Säicherlich is durch diese immerhin erhebliche Einfuhrmenge unsere Gefamternährung und Gesamtversorgung erheblih besser gewesen, als es der vorberige Zustand erlaubte.

Was nun die Gesamtübersiht für den kommenden Winter betrifft, so lassen Sie mich au darüber einiges sagen. Getreide haben wir fêst in der Hand für unseven Bestharf bis Ende des Jahres, und zwar, „unm es zu wiederholen, bei einer Ausmablungsquote von 80 %. Wir haben fernerhin Fleischabschlüsse für Lieferung von Gefrierfleish und Speck in ziemlih umfangreiher Weise, die uns bei mäßigen Ansprüchen big Anfang Januar eindecken, also au da über einen größeren Zeitraum binweghelfen. Bei den Kartoffeln habe ih {on darauf hingewiesen, daß die Schwierigkeiten in der gegenwärtigen Versorgung zunächst einmal eine Transportfrage sind. Jch hoffe aber auch, daß die vielfackchên Androhungen in der ländlichen Bevölkerung, daß nichts mehr ab- geliefert werde, eine Uebertreibung sind. Wir müssen natürlich aus dein Lande noch größere Kartoffelbestände herausholen, wir können unsere Versorgung nicht zu Beginn des Erntejahres {on einstellen und sagen: weitere Bestände stehen nit mehr zur Verfügung. Wir“ ver- suchen und müssen weiter versuchen, aus dem Auslande noch Ersaß zu finden; zunächst muß aber beansprucht werden, die ländliche Produktion voll zu erfassen, weil die Aufwendungen für ausländische Kartoffeln so ungeheuer große Ansprüche in finanzieller Beziehung stellen, daß wir es nit verantworten können, hier größere Beträge anzufordern, solälge noch auf der anderen Seite die Möglichkeit vorliegt, in dea heimischen Produktion Befriedigung zu finden,

e i ld À

adi nier cid

§ W

des hn aden ras La b aat d rieb ea. a Éin vei